2:4 in Düsseldorf: Und täglich grüßt das Murmeltier – Die Eisbären können einfach keine Siegesserie starten

Die Eisbären Berlin bleiben sich treu: Siegesserien sind nicht so ihr Ding. Und deshalb verlor man am Ende auch das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG verdient mit 2:4 (1:2,1:2,0:0). Dadurch ist der Rückstand auf Platz zehn auf zwölf Zähler angewachsen, weshalb man an die Pre-Playoffs nicht mehr denken sollte. Viel mehr sollte man sich voll und ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren, denn dort beträgt der Vorsprung auf Augsburg nur noch sechs Punkte. Und dazu hat der AEV noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur minimale Veränderungen im Kader im Vergleich zum Heimsieg gegen Köln vor. Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die drei Verteidiger-Pärchen blieben gleich, nur der siebte Verteidiger änderte sich. Rayan Bettahar ersetzte Norwin Panocha. Und in der Offensive rückte Bennet Roßmy in die vierte Reihe zwischen Maximilian Heim und Jan Nijenhuis.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die zuletzt gezeigten Leistungen gegen München und Köln anknüpfen. Da überzeugte man jeweils für die Hälfte des Spiels, gegen München reichte es nicht für Punkte, gegen Köln dagegen schon. Mit dem selben Einsatz und der selben Leidenschaft wollte man bei der DEG heute über die gesamte Spieldauer spielen und den zweiten Sieg in Serie einfahren. Genau das gelang letztmals und einzig in dieser Saison Anfang Oktober.

Munterer Beginn in die Partie. Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und kamen zu den ersten Abschlüssen. Die Eisbären waren dabei am dichtesten am 1:0 dran. Doch Peter Regins Schuss ging nur an die Latte.
Die Hausherren hatten dann das erste Powerplay der Partie und da war es Tobias Eder, welcher per Onetimer aus dem Slot heraus die beste Chance für die DEG hatte. Aber Juho Markkanen war zur Stelle.
Die Eisbären hatten direkt danach das erste Powerplay und da schlugen sie wie am Mittwoch eiskalt zu. Die Berliner ließen die Scheibe sehr gut laufen, Zach Boychuk mit dem feinen Pass auf Marcel Noebels, dessen Onetimer einschlug – 0:1 (8.).
Auch danach waren die Special Teams weiterhin im Einsatz. Jetzt hatte wieder Düsseldorf einen Mann mehr auf dem Eis und sorgte auch für Gefahr vor dem Berliner Tor, aber diese überstanden auch die zweite Unterzahl der Partie schadlos.
Die DEG fortan die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder suchte die DEG den Weg vor das Berliner Tor. Und in der 13. Spielminute belohnte man sich für den Aufwand mit dem 1:1 durch Alexander Ehl.
Danach bestimmten die Zweikämpfe das Spielgeschehen. Torraumszenen gab es daher kaum noch zu sehen. Bis zwei Minuten vor der ersten Drittelpause. Philip Gogulla fand die kleine Lücke in der Berliner Defensive, spielte den Flip-Pass auf Daniel Fischbuch, welcher Markkanen keine Chance ließ und das Spiel drehte – 1:2 (18.).
Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Pause. Und die DEG hatte sich die Führung nach einem guten Berliner Beginn durchaus verdient, da man mehr für das Spiel tat. Die Eisbären wurden zunehmend passiver.

Im zweiten Drittel war es weiterhin ein hart umkämpftes Spiel, in dem beide Teams ihre Chancen hatten, diese aber zunächst nicht nutzen konnten. Die Eisbären dann aber mit einem Scheibenverlust im Angriffsdrittel, die DEG mit dem schnellen Umschaltspiel durch zwei Youngster. Josef Eham legte die Scheibe zurück auf Jakub Borzecki, welcher trocken zum 3:1 abschloss (29.). Das erste Saisontor des DEG-Stürmers. Das Tor fiel mitten in eine Phase, in der die Eisbären das Spiel im Griff hatten. Doch dann verteilte man zwei „Geschenke“, wovon die DEG eins annahm. Denn vor dem Gegentor hatte Paul Bittner bereits den Pfosten getroffen.
Die Gastgeber blieben auch danach am Drücker und hatte das Spiel weitestgehend im Griff. Düsseldorf sorgte vorne immer wieder für Gefahr. Von den Eisbären kam einfach zu wenig, dazu unterliefen einfach zu viele unnötige Scheibenverluste. In der Defensive war man zu weit weg vom Gegenspieler. In beiden Dritteln legten die Eisbären ein Spiegelbild der aktuellen Saison hin. Gut begonnen, stark nachgelassen. So wird es schwer mit dem Klassenerhalt. Von den Pre-Playoffs rede ich schon gar nicht, denn die erreichst du nur mit einer Siegesserie. Und diese gelingt den Eisbären in dieser Saison einfach nicht.
Was in diesem Drittel auch nicht gelang, war die Defensivarbeit. Alec McCrea, hauptberuflich Verteidiger, durfte frei vor Markkanen einschießen – 1:4 (39.).
Die Eisbären setzte aber den Schlusspunkt in diesem Drittel. Einer der wenigen Angriffe im Mitteldrittel führte zum 2:4 durch Matt White (40.). Dabei blieb es bis zur zweiten Drittelpause.

Zum Schlussdrittel gab es einen Torhüterwechsel auf Seiten der Eisbären. Tobias Ancicka kam für Juho Markkanen ins Tor. Und der junge Goalie musste gleich einmal ein Powerplay der DEG überstehen, was aber ohne große Probleme klappte. Denn das Penalty Killing funktionierte gut.
Kurz darauf hatte man selber ein Überzahlspiel, welches man aber ebenfalls nicht nutzen konnte, weil man einfach nicht in die Formation fand. Und beinahe hätte man auch noch den Shorthander gefangen, weil man erneut in einen Konter lief. Tobias Ancicka rettete in höchster Not.
Danach wartete man minütlich auf die Schlussoffensive der Eisbären, welche aber einfach nicht kam. Viel mehr dominierten die Zweikämpfe wieder das Spiel, was der DEG nur recht sein konnte. Denn die Hausherren mussten hier nicht unbedingt etwas für das Spiel tun. Das mussten die Eisbären, aber von denen kam so gut wie nichts. Es mangelte an der nötigen Kreativität, um die Aufholjagd zu starten.
Erst in den letzten zwei Minuten konnte man sich mal im Angriffsdrittel festsetzen. Da hatte Tobias Ancicka sein Tor bereits verlassen. Doch am Ende brachte die DEG das 4:2 souverän über die Zeit.

Und so bleibt es dabei, dass die Eisbären einfach nicht zweimal in Folge gewinnen können. Weil man nicht an die Leistungen aus den letzten beiden Spielen anknüpfen konnte. Man fand zwar gut ins Spiel und ging auch in Führung, doch danach verlor man komplett den Faden und geriet noch im ersten Drittel in Rückstand. Im Mitteldrittel stolperte man nur so über das Eis, vertändelte mehrfach die Scheibe und lief immer wieder in Konter der DEG. Die bedankten sich für die Geschenke mit zwei Toren. Im Schlussdrittel blieb das erhoffte Aufbäumen aus. Weil die Mannschaft aber auch nicht als solche auftrat und nochmal alles versuchte. Viel mehr verzettelte man sich während des gesamten Spiels in Einzelaktionen, was am Ende zu Scheibenverlusten führte. So droht am Ende der Saison immer mehr der Super-GAU mit dem Abstieg in die DEL2. Platz zehn und die Pre-Playoffs sollte man spätestens seit heute aus den Köpfen streichen und sich viel mehr auf den Klassenerhalt in der DEL konzentrieren. Denn damit hat man alle Hände voll zu tun. Und die wechselnden Leistungen lassen eine Zitterpartie bis zum 05. März befürchten. Dann endet die DEL-Hauptrunde. Und vielleicht gehen an dem Tag oder aber am Ende der DEL2-Playoffs, wenn der Meister feststeht, auch die DEL-Lichter in Berlin aus. Ein Szenario, welches man vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hat. Aber in Berlin geht derzeit einiges den Bach herunter. Nur ist das noch nicht ganz oben in der Führungsetage angekommen. Aber irgendwann muss auch dort den Tatsachen ins Auge gesehen werden und das nicht erst, wenn das Kind schon längst in den Brunnen gefallen ist. Heute kann man von Glück reden, dass Augsburg mal wieder zwei Punkte in den letzten Sekunden verspielt hat. Aber immer darf man sich nicht darauf verlassen, dass das am Ende schon gut gehen wird. Denn ansonsten wird man dafür mit dem bitteren Abstieg in die DEL2 bestraft.

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