5:0! Eiskalte und effektive Eisbären gewinnen auch in Wolfsburg – Erstes DEL-Tor von Eric Hördler

WalkersBarenNews 2023/2024 – #5

Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag das nächste dicke Ausrufzeichen in der PENNY DEL gesetzt. Beim „Heimspiel“ in Wolfsburg setzten sich die Berliner souverän mit 5:0 (1:0,3:0,1:0) durch und feierten damit den vierten Sieg in Folge. Goalie Jake Hildebrand feierte derweil seinen zweiten Shutout.

Bei den Eisbären gab es eine Änderung im Kader. Stürmer Manuel Wiederer fehlte leicht angeschlagen, dafür rückte Verteidiger Marco Nowak ins Line-up. Den Platz von Wiederer nahm Eric Mik ein. Ansonsten blieb alles beim alten. Somit auch im Tor, wo erneut Jake Hildebrand stand.

Für die Eisbären erneut eine schwere Aufgabe bei starken Grizzlys, die erst am Freitagabend die Adler Mannheim knapp besiegt haben. Letzte Saison verloren die Hauptstädter drei der vier Duelle. Dafür gewann man in der Vorbereitung in der Autostadt.

Bejubelt sein Tor zum 1:0 – Ty Ronning(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning sorgt für die frühe Eisbären-Führung

Im ersten Drittel waren erwartungsgemäß nur die Wolfsburger Fans zu hören. Die Eisbären-Fans hatten bereits im Vorfeld der Partie angekündigt, im ersten Drittel keine Stimmung zu machen und damit gegen die Vorkommnisse der letzten Jahre in Wolfsburg zu protestieren. Eine Antwort seitens der Niedersachsen steht aktuell noch aus. Dafür gab es ein Verbot, das mitgebrachte Banner, welches zum Protest gehörte, mit in die Halle zu nehmen. Warum auch immer…
Aber jubeln war erlaubt. Und das mussten die Eisbären-Fans auch. Keine drei Minuten waren gespielt, da kämpften die Berliner die Scheibe ins Tor. Ty Ronning war es am Ende, welcher die Scheibe über die Linie drückte – 1:0 (3.).
Wolfsburg wollte den schnellen Ausgleich und hatte in Überzahl auch die Möglichkeit dazu, aber „The Wall“ Jake Hildebrand war nicht zu überwinden.
Die Eisbären überzeugten auch in der Autostadt wieder mit ihrem aggressiven Forechecking. Schon erstaunlich, wie gut das in letzter Zeit funktioniert.
Was noch nicht so gut funktionierte, war die Disziplin, denn nach nicht einmal zehn Minuten hatte man schon wieder zwei Strafzeiten kassiert. Doch das Penalty Killing funktionierte bis hierhin schon wieder sehr gut. Durch das frühe stören ließ man Wolfsburg selten in die Formation kommen.
Doch die Gastgeber durften weiter ihr Powerplay üben, denn die dritte Strafzeit gab es wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Eine unnötige Strafzeit, welche aber zum Glück nicht bestraft wurde. Denn die Wolfsburger bisher mit einem ganz schwachen Powerplay. Da merkt man deutlich, dass Tyler Haskins nicht mehr da ist, denn der war in den letzten Jahren für das Powerplay der Grizzlys verantwortlich. Diese Lücke konnte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart noch nicht füllen.
Die zweite Hälfte des ersten Drittels wirkte ein wenig zerfahren, die Eisbären auch nicht mehr so konsequent im Forechecking, dafür mit einigen Fehlern im Passspiel. Wolfsburg war weiterhin bemüht, den Ausgleich zu erzielen, doch im Abschluss mangelte es den Niedersachsen am Glück. Die Chancen waren auf jeden Fall da. So blieb es aber beim knappen 1:0 für die Eisbären, welche sich über ein 1:1 nicht hätten beschweren können.

Zeigte schon wieder eine sehr starke Leistung im Eisbären-Tor: Jake Hildebrand (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Effektive Eisbären ziehen Wolfsburg den Zahn

Mit Beginn des zweiten Drittels hatte man endlich wieder „Heimspiel-Feeling“ in der Eisarena Wolfsburg, denn ab jetzt war endlich auch Stimmung im gut gefüllten Gästeblock.
Wolfsburg kam mit viel Tempo aus der Kabine und drückte ordentlich aufs Gaspedal. Der Ausgleich wäre inzwischen verdient gewesen, aber bis hierhin war Jake Hildebrand nicht zu überwinden. Und die Eisbären machten sich ihr Leben auch nicht einfacher, denn es hagelte die nächste Strafzeit. Die Disziplin schien wieder zum Problem zu werden. Zum Glück aber funktionierte das Penalty Killing heute sehr gut.
Was im zweiten Drittel noch nicht so gut klappte wie noch zu Spielbeginn, war das Spiel in die Offensive. Die Eisbären taten sich weiterhin schwer, mal gefährlich vors Tor von Dustin Strahlmeier zu kommen.
Als Mitte der Partie aber eine Strafzeit gegen die Grizzlys angezeigt war, konnten sich die Berliner mal im Angriffsdrittel festsetzen. Und wie beim ersten Tor war auch das zweite herein gearbeitet. Am Ende war es Eric Mik, welcher Dustin Strahlmeier zum zweiten Mal an diesem Nachmittag überwand – 2:0 (31.). Da waren sie wieder, die effektiven Eisbären vom Freitagabend in Köln.
Noch ein Beispiel? In der 34. Spielminute legten die Hauptstädter das 3:0 nach. Marcel Noebels war diesmal der Torschütze. Das war jetzt schon wieder abgezockt von den Berlinern, die inzwischen aber auch wieder besser im Spiel drin waren. Der Doppelschlag schien Wirkung bei den Wolfsburgern hinterlassen zu haben. Denn die kommenden Minuten spielten gefühlt nur die Eisbären.
Auch defensiv standen die Eisbären in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels wieder besser und vor allem kompakter. Chancen der Grizzlys gab es daher kaum noch zu sehen. Somit stand es nach 40 Minuten 3:0 für die Eisbären.

Sorgten für das 4:0 in Unterzahl: Tobias Eder (links/Torschütze) und Frederik Tiffels(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Erstes DEL-Tor für Eric Hördler

Und nach 19 Sekunden im Schlussdrittel legten die Eisbären direkt das vierte Tor nach – in Unterzahl! Die Eisbären erkämpften die Scheibe hinter dem Tor dank ihres aggressiven Forecheckings, Frederik Tiffels sah Tobias Eder vor dem Tor und der netzte eiskalt ein – 4:0 (41.).
Früh im letzten Drittel hatten die Eisbären die Partie also wohl entschieden. Denn es schien nicht so, als ob Wolfsburg hier noch vier Tore aufholen würde. Nicht gegen einen Jake Hildebrand in Top-Form. Was der Berliner Goalie heute schon wieder alles raus holte war unglaublich. Gibt es die „Hildebrand-Kritiker“ eigentlich noch oder sind inzwischen alle Fans restlos vom Torhüter überzeugt?
Die Eisbären machten übrigens heute nicht den Fehler wie noch am Freitag in Köln, als man nach der 4:0-Führung zwei Gänge zurück schaltete. Im Gegenteil, man blieb weiter gierig nach Torchancen. Das Forechecking wurde weiter konsequent durchgezogen. Es wirkte bei Fünf-gegen-Fünf so, als wären die Eisbären in Überzahl, so druckvoll spielte die Mannschaft von Trainer Serge Aubin. Anscheinend wollte man nach Köln das nächste Ausrufezeichen in der Liga setzen. Und das bei den zuletzt so starken Wolfsburgern, welche am Freitag noch Mannheim knapp besiegten.
Wolfsburg kam in der Folge dann aber doch nochmal zu Chancen, aber Jake Hildebrand hatte richtig Bock auf sein zweites Shutout in dieser Saison.
Auch die Eisbären wurden nochmal gefährlich, aber Leo Pföderls Alleingang landete nur am Pfosten. Besser klappte es am Ende bei den Youngsters. Michael Bartuli scheiterte noch an Dustin Strahlmeier, den Abpraller nutzte Eric Hördler – 5:0 (56.). Richtig abgezockt von den beiden jungen Burschen, Wahnsinn! Glückwunsch zum ersten DEL-Tor, Eric!
Mehr passierte am Ende nicht mehr und somit holten die Eisbären den vierten Sieg in Serie. Der DEL-Rekordmeister kommt immer besser in Fahrt.

Die Youngsters der Eisbären Berlin im monatlichen Update – September 2023

Player to watch! Hier bekommt ihr monatlich ein Update, was unsere Youngsters so machen. Viel Spaß beim Lesen.

Lausitzer Füchse: Fangen wir bei den Torhütern an, danach kommen die Verteidiger und zum Schluss unsere Stürmer.

Jonas Stettmer – 3 Spiele, 2 gewonnen 1 verloren SV% 93,66%  GAA: 2,27

Jonas Stettmer beim Warm-up in Berlin (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Jonas Stettmer beweist, auf ihn ist Verlass im Gehäuse. Starke Werte für den jungen Goalie!

Nikita Quapp – 2 Spiele leider auch beide verloren SV% 87,72% GAA: 3,54

Rayan Bettahar – 5 Spiele: 1 Assist

Eric Hördler – 5 Spiele: 1 Tor/2 Assists

Eisbären Berlin:

Nikita Quapp: 0 Spiele

Jonas Stettmer 0 Spiele

Korbi Geibel: 5 Spiele 0 Punkte

Michael Bartuli: 5 Spiele 0 Punkte

Maxi Heim: 5 Spiele 0 Punkte

Schon seit ein paar Spielen sind mir besonders positiv aufgefallen: Maxi Heim und Korbi Geibel. 

Korbinian Geibel während des Heimspiels gegen Nürnberg (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Maxi Heim ist für mich von den Youngsters am „weitesten“, sein Spielverständnis und seine guten Aktionen werden von Spiel zu Spiel immer besser. Ich bin mir sicher, das erste Tor wird er bald schießen in dieser Saison. Korbi Geibel überzeugt durch seine körperliche Präsenz und Cleverness mit dem Puck. Auch gegen Nürnberg zeigte er wieder eine gute Performance!

Machte bisher alle DEL-Spiele für die Eisbären in dieser Saison: Maximilian Heim (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Durchaus verdient, dass die beiden momentan im Eisbären Dress versuchen, ihre Punkte einzufahren und dem Team mit ihren Fähigkeiten zu helfen. Harter Konkurrenzkampf, denn Michael Bartuli wird sich nach dieser Partie (LFX vs. SBR) sicherlich auch wieder auf den Schirm von Serge Aubin gespielt haben. Bartuli schoss das 2:0 und das 3:0. Es bleibt weiterhin spannend, wer im Lineup bleibt, wer raus rotiert.

Bald werden wir sicherlich auch einen Quapp oder Stettmer im Tor der Eisbären sehen. Nikita Quapp sehr wahrscheinlich schon morgen Nachmittag beim Gastspiel am Seilersee. Das verriet jedenfalls Trainer Serge Aubin auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Nürnberg.

Bis in vier Wochen! Wir hätten euch gerne noch die Shifts und Time on Ice geliefert, jedoch fehlen uns dazu die Statistiken, die bei der DEL Seite nicht ganz aktuell sind. 

eure Jule

 

Die Youngsters der Eisbären: Eric Hördler

Weiter geht es mit der Vorstellung der Youngsters der Eisbären Berlin. Heute geht es um Stürmer Eric Hördler (Foto), welcher in der letzten Saison sein Profi-Debüt in der PENNY DEL gegeben hat und an der Seite von Papa Frank Hördler auflief.

Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH

Ich glaube letzte Saison gab es nichts Schöneres, als dich und deinen Papa auf dem Eis zusammen zu sehen. Franky konnte man den Stolz vom weitem ansehen! Also Eric zeig, was du kannst!

Mit dem Gitter kam er zu den Eisbären und an seinem 18. Geburtstag skandierte die Mannschaft mit den Schlägern oben, als Eric mit dem „normalem“ Helm das Eis betrat. Danach klopfte die ganze Mannschaft aufs Eis – eine Geste der Anerkennung und des Respekts.

Natürlich durchlief Eric alle Stationen bei den Eisbären Juniors, von der U16 bis zur U20, und konnte in den verschiedenen Ligen ordentlich punkten. Im Jahr 2021-2022 durfte Eric auch bei den WJC-18 und bei den International-Jr spielen, konnte dort jedoch noch keine Punkte verbuchen. In der Saison 2022- 2023 absolvierte er zwei Spiele in der DNL U20, wo er vier Punkte erzielen konnte.
Sein Debüt bei den Eisbären durfte er dann gemeinsam mit seinem Vater Frank Hördler feiern und bestritt insgesamt neun Spiele. Bei den Lausitzer Füchsen steuerte Eric in 34 Spielen sieben Punkte bei (5 Tore, 2 Assists) und erzielte in sieben Playoff-Spielen ein Tor. Zudem war er auch für die U19 und U20 der International-Jr sowie bei den WJC-20 im Einsatz.

Mit Eric haben wir ein gutes Stürmer-Talent in den eigenen Reihen, der durchaus schon seine Akzente setzen kann und weiß, wie er mit der Scheibe umgehen muss, um sie zu behalten. Die vierte Reihe hat letzte Saison gezeigt, wie schnell und befreit die Youngsters auftreten können. Ein kleiner Lichtblick, der nicht oft belohnt worden ist. Klar waren einige Pässe manchmal unglücklich, aber die Jungs müssen spielen, um aus ihren Fehlern zu lernen, damit sie besser werden können! Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle einen großen Schritt machen werden und fleißig trainieren, um ihre Eiszeiten zu bekommen.

Wir dürfen gespannt sein auf die Leistungen von Eric Hördler in der kommenden Saison. Er hat definitiv das Potenzial, sich weiterhin zu verbessern und seinen Platz im Team zu festigen. Die Zukunft sieht vielversprechend aus für diesen jungen Spieler, der bereit ist, alles für seinen Erfolg auf dem Eis zu geben!
Der Name Hördler wird also hoffentlich auch in den nächsten Jahren noch eine große Rolle bei den Eisbären spielen!

Autor: Jule

Eisbären Berlin: Sorgt der zweitbeste Angriff der vergangenen Saison erneut für viel Torgefahr?

Seit gestern läuft die neue PENNY-DEL-Saison. Heute Abend geht der 1. Spieltag weiter. Und am Sonntagnachmittag greift dann auch der amtierende Deutsche Meister in den Spielbetrieb ein. Das Ziel nach zwei Meisterschaften in Folge ist klar: Man will auch in dieser Saison wieder um den Titel mitspielen und dann den Titel-Hattrick perfekt machen. Dieses Ziel gehen die Hauptstädter mit einem stark veränderten Team an. Satte zwölf Spieler haben den Verein verlassen, ebenso viele Spieler sind aber auch neu dazu gestoßen. In unserem letzten Teil des Kader-Checks sind wir heute in der Offensive angekommen, welche wir einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Mit 194 Toren stellte das Team von Head Coach Serge Aubin den zweitbesten Angriff in der vergangenen Hauptrunde. Nur Finalgegner München erzielte zwei Tore mehr als Berlin. 173 Tore davon erzielte die Berliner Angreifer. 44 dieser 173 Tore erzielten sechs Stürmer, welche in der kommenden Spielzeit nicht mehr in der Hauptstadt spielen werden. Zwei dieser sechs Abgänge trafen zweistellig und hinterlassen in Berlin doch große Lücken.
Zum einen wäre da natürlich Blaine Byron zu nennen, welcher in der Hauptrunde auf 18 Tore und 24 Vorlagen kam. Seine 42 Scorerpunkte in nur 43 Spielen beweisen, wie wichtig er für die Eisbären war. In den Playoffs steigerte sich Byron nochmal deutlich und avancierte mit 14 Scorerpunkten (5 Tore/9 Assists) zum Playoff-Top-Scorer der Eisbären. Sein Abgang schmerzt die Eisbären besonders, doch die Verlockung in Schweden zu spielen, war dann für Byron doch größer, als mit Berlin erneut um die Meisterschaft zu spielen.
Er kam während der Hauptrunde, spielte sich sofort in die Herzen der Fans und hatte am Ende ebenso einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Die Rede ist von Frans Nielsen, welcher seine Karriere beendet hat. In der Hauptrunde traf der Däne in 33 Spielen zwölfmal und bereitete zudem 15 weitere Treffer vor. In den Playoffs folgten nochmal sieben Scorerpunkte (4/3). Auch sein Abgang trifft die Eisbären hart.
Die restlichen vier Abgänge im Sturm hatten natürlich auch ihren Anteil an der Meisterschaft, doch schmerzt der Verlust der vier Spieler nicht so sehr wie der von Byron und Nielsen. Mark Zengerle kam in der Hauptrunde auf 18 Scorerpunkte (6/12). In den Playoffs kam er nur noch viermal zum Einsatz, wo er keinen Punkt verbuchte. Ihn wird man in der Liga weiterhin sehen, wechselte Zengerle doch nach Straubing.
Ebenso ein Wiedersehen geben wird es mit Sebastian Streu und Dominik Bokk. Streu kam in der Hauptrunde auf sieben (4/3) und in den Playoffs auf zwei Scorerpunkte (0/2). Ihn zog es nach Iserlohn an den Seilersee. Der während der Hauptrunde nachverpflichtete Bokk kam auf elf Scorerpunkte (3/8) in 14 Hauptrundenspielen. Drei Scorerpunkte (2/1) legte er in den Playoffs nochmal nach. Er wechselte zum Aufsteiger und DEL-Rückkehrer Frankfurt.
Der letzte Abgang ist Johan Södergran, welcher ebenso während der Saison nachverpflichtet wurde. In der Hauptrunde kam er in sieben Spielen auf vier Scorerpunkte (1/3). In fünf Playoff-Spielen legte er noch ein Tor und eine Vorlage nach. Ihn zog es wie Byron nach Schweden.

Über wie viele Tore werden sich die Spieler der Eisbären Berlin in dieser Saison freuen können? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den sechs Abgängen im Sturm stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Die Neuzugänge sind ein Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Mit Frank Mauer kommt ein Spieler zu den Eisbären, der weiß, wie man Deutscher Meister wird. Er wurde viermal in Folge Deutscher Meister – einmal mit Mannheim, dreimal mit München. In der vergangenen Saison brachte Mauer es in 43 Hauptrundenspielen auf 17 Scorerpunkte (5/12). Drei Vorlagen folgten dann noch in elf Playoff-Spielen. Mit ihm bekommen die Berliner enorm viel Erfahrung, die vor allem für die vielen jungen und talentierten Spieler im Kader der Eisbären von Vorteil sein kann.
Peter Regin ist der zweite erfahrene Neuzugang der Hauptstädter. Der Däne kam aus der Schweiz von Ambri-Piotta nach Berlin, wo er in der vergangenen Saison 23 Scorerpunkte (3/20) in 41 Spielen kam. Regin bringt die Erfahrung von 254 NHL-Spielen (Chicago, New York Islanders, Ottawa), zehn WM- und einer Olympia-Teilnahme mit. Er soll sozusagen die Lücke füllen, die Frans Nielsen hinterlassen hat.
Zwei junge und vor allem sehr talentierte Spieler konnten die Eisbären von direkten Konkurrenten verpflichten. Da wäre zum einen Marcel Barinka, welcher aus Köln nach Berlin kam. Mit 23 Scorerpunkten (11/12) in 48 Spielen war er der achtbester Scorer der Haie in der Hauptrunde. In der Hauptstadt will Barinka nun den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.
Den will auch Jan Nijenhuis machen, welcher aus Wolfsburg nach Berlin gewechselt ist. Mit sechs Scorerpunkten (2/4) in 46 Hauptrundenspielen weist er dabei natürlich nicht die Statistiken eines Marcel Barinkas auf. Dennoch kann man sich in Berlin auf Nijenhuis freuen, das haben seine bisherigen Auftritte in der CHL durchaus gezeigt. Er ist schnell unterwegs und hatte dabei auch viel Zug zum Tor.
Die restlichen drei Neuzugänge sind aus der Kategorie Youngsters. Von den Eisbären Juniors sind Eric Hördler und Kevin Handschuh hoch zu den Profis gezogen worden. Hördler, der Sohn von Eisbären-Kapitän Frank Hördler, sammelte dabei in 35 DNL-Spielen 31 Scorerpunkte (15/16). Handschuh kam in 33 DNL-Spielen sogar auf 40 Scorerpunkte (17/23).
Maximilian Heim kam von den Jungadlern Mannheim in die Hauptstadt. Für die Jungadler kam er in elf DNL-Spielen auf fünf Scorerpunkte (2/3).
Alle drei Youngsters sollen behutsam aufgebaut und an das Profi-Niveau herangeführt werden. Sie werden sicherlich vermehrt Eiszeit beim Kooperationspartner Weißwasser erhalten. Aber wenn in die Berlin Personalnot bestehen sollte, wird sich Serge Aubin nicht davor scheuen, die jungen Spieler ins Line-up zu werfen.

Zu den sieben Neuzugängen gesellen sich noch zehn Stürmer, welche bereits in der vergangenen Saison für die Eisbären auf Torejagd gingen. Sieben der zehn Spieler trafen dabei zweistellig. Matt White (32/41) und Marcel Noebels (21/45) waren dabei die mit Abstand besten Scorer der Berliner.
Leo Pföderl (22/30), Kevin Clark (15/24), Zach Boychuk (22/12), Giovanni Fiore (19/15) und Yannick Veilleux 13/20) scorten ebenso regelmäßig. Leider fehlen Pföderl und Veilleux aktuell verletzungsbedingt. Wann sie zurückkehren werden, steht noch in den Sternen.
Einer, der sich im Verlaufe der letzten Saison immer mehr gesteigert hat, war Manuel Wiederer. Er hat in Berlin zurück zu alter Stärke gefunden und kam am Ende auf insgesamt 17 Scorerpunkte (9/8) inklusive Playoffs.
Bennet Roßmy (2/2) und Marco Baßler (1/3) kamen auf je vier Scorerpunkte. Wobei hier das Hauptaugenmerk klar auf Roßmy liegen dürfte, dem man eine ähnliche Karriere wie Lukas Reichel zutraut. Bei der U20-WM machte er erst kürzlich auf sich aufmerksam und aktuell weilt er beim Camp der Los Angeles Kings. Es würde nicht verwundern, sollte es Roßmys letzte Saison in Berlin sein, bevor er Reichel und Kai Wissmann in die NHL folgt.

Die Eisbären Berlin verfügen auf dem Papier wieder über eine sehr tief besetzte Offensive. Diese besteht aus einem Mix von erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Viel wird davon abhängen, ob Peter Regin und Frank Mauer die schmerzhaften Abgänge von Blaine Byron und Frans Nielsen auffangen können. Denn diese beiden Spieler werden der Offensive der Eisbären doch deutlich fehlen.
Mit Marcel Barinka und Jan Nijenhuis hat man zwei hoffnungsvolle Talente unter Vertrag genommen. Ihnen kann man durchaus zutrauen, zweistellig zu scoren. Barinka hatte das bereits in Köln getan.
Scoren Matt White, Marcel Noebels, Zach Boychuk und Co. auch in der neuen Saison wieder so zuverlässig, kann es für die Eisbären erneut eine torreiche Saison werden. In der letzten Saison war vor allem die Unberechenbarkeit der große Faustpfand der Hauptstädter. Denn es ging von allen vier Reihen Gefahr aus. Das ist auch in dieser Saison wieder möglich.
Allerdings hängt es natürlich auch davon ab, was mit Leo Pföderl und Yannick Veilleux passiert. Beide fehlen aktuell verletzungsbedingt und lt. Sportdirektor Stéphane Richer wird bei beiden Spielern von Woche zu Woche entschieden. Wann die beiden Leistungsträger also wieder auf Torejagd gehen können, ist derzeit noch unklar. Fakt ist, dass den Eisbären dadurch zwei enorm wichtige und gefährliche Angreifer fehlen werden.
Dass es aber auch ohne sie zu Toren reichen kann, hat die Vorbereitung gezeigt, wo die Eisbären bereits schon wieder schwer auszurechnen waren. Zach Boychuk war mit fünf Toren der Top-Torjäger in der Vorbereitung inklusive CHL. Matt White und Marcel Noebels folgten mit je drei Toren. Es scheint also fast so, als ob die da gebliebenen Stürmer nichts von ihrer Torgefahr eingebüßt haben.
Nun liegt es am Trainerteam um Serge Aubin, aus den 17 Stürmern eine torgefährliche Offensive zu formen. Wenn ihm das gelingt und Leo Pföderl und Yannick Veilleux schnellstmöglich zurückkehren, dann dürfte die Berliner Offensive wieder für Angst und Schrecken sorgen.