WalkersBarenNews 2023/2024 – #5
Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag das nächste dicke Ausrufzeichen in der PENNY DEL gesetzt. Beim „Heimspiel“ in Wolfsburg setzten sich die Berliner souverän mit 5:0 (1:0,3:0,1:0) durch und feierten damit den vierten Sieg in Folge. Goalie Jake Hildebrand feierte derweil seinen zweiten Shutout.
Bei den Eisbären gab es eine Änderung im Kader. Stürmer Manuel Wiederer fehlte leicht angeschlagen, dafür rückte Verteidiger Marco Nowak ins Line-up. Den Platz von Wiederer nahm Eric Mik ein. Ansonsten blieb alles beim alten. Somit auch im Tor, wo erneut Jake Hildebrand stand.
Für die Eisbären erneut eine schwere Aufgabe bei starken Grizzlys, die erst am Freitagabend die Adler Mannheim knapp besiegt haben. Letzte Saison verloren die Hauptstädter drei der vier Duelle. Dafür gewann man in der Vorbereitung in der Autostadt.

Bejubelt sein Tor zum 1:0 – Ty Ronning(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Ty Ronning sorgt für die frühe Eisbären-Führung
Im ersten Drittel waren erwartungsgemäß nur die Wolfsburger Fans zu hören. Die Eisbären-Fans hatten bereits im Vorfeld der Partie angekündigt, im ersten Drittel keine Stimmung zu machen und damit gegen die Vorkommnisse der letzten Jahre in Wolfsburg zu protestieren. Eine Antwort seitens der Niedersachsen steht aktuell noch aus. Dafür gab es ein Verbot, das mitgebrachte Banner, welches zum Protest gehörte, mit in die Halle zu nehmen. Warum auch immer…
Aber jubeln war erlaubt. Und das mussten die Eisbären-Fans auch. Keine drei Minuten waren gespielt, da kämpften die Berliner die Scheibe ins Tor. Ty Ronning war es am Ende, welcher die Scheibe über die Linie drückte – 1:0 (3.).
Wolfsburg wollte den schnellen Ausgleich und hatte in Überzahl auch die Möglichkeit dazu, aber „The Wall“ Jake Hildebrand war nicht zu überwinden.
Die Eisbären überzeugten auch in der Autostadt wieder mit ihrem aggressiven Forechecking. Schon erstaunlich, wie gut das in letzter Zeit funktioniert.
Was noch nicht so gut funktionierte, war die Disziplin, denn nach nicht einmal zehn Minuten hatte man schon wieder zwei Strafzeiten kassiert. Doch das Penalty Killing funktionierte bis hierhin schon wieder sehr gut. Durch das frühe stören ließ man Wolfsburg selten in die Formation kommen.
Doch die Gastgeber durften weiter ihr Powerplay üben, denn die dritte Strafzeit gab es wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Eine unnötige Strafzeit, welche aber zum Glück nicht bestraft wurde. Denn die Wolfsburger bisher mit einem ganz schwachen Powerplay. Da merkt man deutlich, dass Tyler Haskins nicht mehr da ist, denn der war in den letzten Jahren für das Powerplay der Grizzlys verantwortlich. Diese Lücke konnte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart noch nicht füllen.
Die zweite Hälfte des ersten Drittels wirkte ein wenig zerfahren, die Eisbären auch nicht mehr so konsequent im Forechecking, dafür mit einigen Fehlern im Passspiel. Wolfsburg war weiterhin bemüht, den Ausgleich zu erzielen, doch im Abschluss mangelte es den Niedersachsen am Glück. Die Chancen waren auf jeden Fall da. So blieb es aber beim knappen 1:0 für die Eisbären, welche sich über ein 1:1 nicht hätten beschweren können.

Zeigte schon wieder eine sehr starke Leistung im Eisbären-Tor: Jake Hildebrand (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Effektive Eisbären ziehen Wolfsburg den Zahn
Mit Beginn des zweiten Drittels hatte man endlich wieder „Heimspiel-Feeling“ in der Eisarena Wolfsburg, denn ab jetzt war endlich auch Stimmung im gut gefüllten Gästeblock.
Wolfsburg kam mit viel Tempo aus der Kabine und drückte ordentlich aufs Gaspedal. Der Ausgleich wäre inzwischen verdient gewesen, aber bis hierhin war Jake Hildebrand nicht zu überwinden. Und die Eisbären machten sich ihr Leben auch nicht einfacher, denn es hagelte die nächste Strafzeit. Die Disziplin schien wieder zum Problem zu werden. Zum Glück aber funktionierte das Penalty Killing heute sehr gut.
Was im zweiten Drittel noch nicht so gut klappte wie noch zu Spielbeginn, war das Spiel in die Offensive. Die Eisbären taten sich weiterhin schwer, mal gefährlich vors Tor von Dustin Strahlmeier zu kommen.
Als Mitte der Partie aber eine Strafzeit gegen die Grizzlys angezeigt war, konnten sich die Berliner mal im Angriffsdrittel festsetzen. Und wie beim ersten Tor war auch das zweite herein gearbeitet. Am Ende war es Eric Mik, welcher Dustin Strahlmeier zum zweiten Mal an diesem Nachmittag überwand – 2:0 (31.). Da waren sie wieder, die effektiven Eisbären vom Freitagabend in Köln.
Noch ein Beispiel? In der 34. Spielminute legten die Hauptstädter das 3:0 nach. Marcel Noebels war diesmal der Torschütze. Das war jetzt schon wieder abgezockt von den Berlinern, die inzwischen aber auch wieder besser im Spiel drin waren. Der Doppelschlag schien Wirkung bei den Wolfsburgern hinterlassen zu haben. Denn die kommenden Minuten spielten gefühlt nur die Eisbären.
Auch defensiv standen die Eisbären in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels wieder besser und vor allem kompakter. Chancen der Grizzlys gab es daher kaum noch zu sehen. Somit stand es nach 40 Minuten 3:0 für die Eisbären.

Sorgten für das 4:0 in Unterzahl: Tobias Eder (links/Torschütze) und Frederik Tiffels(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Erstes DEL-Tor für Eric Hördler
Und nach 19 Sekunden im Schlussdrittel legten die Eisbären direkt das vierte Tor nach – in Unterzahl! Die Eisbären erkämpften die Scheibe hinter dem Tor dank ihres aggressiven Forecheckings, Frederik Tiffels sah Tobias Eder vor dem Tor und der netzte eiskalt ein – 4:0 (41.).
Früh im letzten Drittel hatten die Eisbären die Partie also wohl entschieden. Denn es schien nicht so, als ob Wolfsburg hier noch vier Tore aufholen würde. Nicht gegen einen Jake Hildebrand in Top-Form. Was der Berliner Goalie heute schon wieder alles raus holte war unglaublich. Gibt es die „Hildebrand-Kritiker“ eigentlich noch oder sind inzwischen alle Fans restlos vom Torhüter überzeugt?
Die Eisbären machten übrigens heute nicht den Fehler wie noch am Freitag in Köln, als man nach der 4:0-Führung zwei Gänge zurück schaltete. Im Gegenteil, man blieb weiter gierig nach Torchancen. Das Forechecking wurde weiter konsequent durchgezogen. Es wirkte bei Fünf-gegen-Fünf so, als wären die Eisbären in Überzahl, so druckvoll spielte die Mannschaft von Trainer Serge Aubin. Anscheinend wollte man nach Köln das nächste Ausrufezeichen in der Liga setzen. Und das bei den zuletzt so starken Wolfsburgern, welche am Freitag noch Mannheim knapp besiegten.
Wolfsburg kam in der Folge dann aber doch nochmal zu Chancen, aber Jake Hildebrand hatte richtig Bock auf sein zweites Shutout in dieser Saison.
Auch die Eisbären wurden nochmal gefährlich, aber Leo Pföderls Alleingang landete nur am Pfosten. Besser klappte es am Ende bei den Youngsters. Michael Bartuli scheiterte noch an Dustin Strahlmeier, den Abpraller nutzte Eric Hördler – 5:0 (56.). Richtig abgezockt von den beiden jungen Burschen, Wahnsinn! Glückwunsch zum ersten DEL-Tor, Eric!
Mehr passierte am Ende nicht mehr und somit holten die Eisbären den vierten Sieg in Serie. Der DEL-Rekordmeister kommt immer besser in Fahrt.