6:2 in Köln: Statement-Sieg der Eisbären Berlin zum Saisonstart

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #4:

Die Eisbären Berlin sind furios in die neue DEL-Saison gestartet. Bei den Kölner Haien setzte sich der DEL-Rekordmeister verdient mit 6:2 (1:0,3:1,2:1) durch und feierten damit einen perfekten Saisonstart. Die Berliner erwiesen sich einmal mehr als eiskalt und effektiv vor dem Tor, dazu aber auch als sehr abgezockt in der Spielweise. Köln hat trotz des hohen Ergebnis ein gutes Spiel abgeliefert, konnte seine Chancen aber nicht nutzen.

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie beim letzten Spiel in der CHL gegen Prag. Es kam also keiner der verletzten Spieler zurück, weshalb die Reihenzusammensetzungen auch gleich blieben. Somit stand auch Youngster Maxim Schäfer im Kader und gab neben den weiteren Neuzugängen sein DEL-Debüt. Im Tor stand Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Es ist der ewig junge DEL-Klassiker zwischen den Kölner Haien und den Eisbären Berlin. In den letzten Jahren meistens mit dem besseren Ende für die Hauptstädter. Auch in der vergangenen Saison, als man drei der vier Vergleiche mit den Domstädtern für sich entscheiden konnte. Aber wie vor jeder Saison starten die Haie auch in dieser Saison wieder mit sehr hohen Erwartungen in die neue Spielzeit. Dafür wurde der Kader sehr gut verstärkt und mit Kari Jalonen hat ein neuer Head Coach das Sagen hinter der Kölner Bande.

Von Beginn an war es eine sehr elektrisierende Atmosphäre in der Lanxess-Arena. Die Fans waren heiß auf den Saisonstart. Und in Köln sehnt man sich seit über 20 Jahren nach der nächsten Meisterschaft. Druckvoller Start von beiden Mannschaften, welche direkt die neutrale Zone überbrückten und im Angriffsdrittel auch den Abschluss suchten. Beide Teams hatten immer wieder ihre Phasen im gegnerischen Drittel. Auch das aggressive Forechecking von beiden Teams war in der Anfangsphase gut zu sehen.
Hochkarätige Torchancen suchten man zunächst vergebens, weil beide Defensivreihen sehr gut verteidigten. Auch im jeweils ersten Powerplay beider Teams überzeugten eher die Penalty Killing Teams als die Powerplay-Formationen. Trotz allem ein sehr ansehnliches Spiel.
In der 13. Spielminute dann die Führung für den Deutschen Meister. Gabriel Fontaine mit seinem Premierentor, welches er förmlich hinein gearbeitet hatte – 1:0.
Danach die Hausherren bemüht, aber die Eisbären verteidigten weiterhin sehr leidenschaftlich. Nach vorne hatten die Berliner noch ein, zwei gute Chancen, aber es blieb beim 1:0 nach dem ersten Drittel. Auch, weil Justin Schütz die erste hochkarätige Chance liegen ließ kurz vor der ersten Pause. Das hätte der Ausgleich sein müssen, aber Jake Hildebrand hatte etwas dagegen.

Jener Schütz hatte auch früh im zweiten Drittel die nächste dicke Chance. So frei darfst du den Torjäger nicht zum Schuss kommen lassen. Zum Glück für die Eisbären vergab er auch diese Chance.
Weiterhin war es eine sehr muntere und sehr temporeiche Partie, in der es hin und her ging. Die Chancen wurden auch immer zwingender und gefährlicher. Vor allem Köln hatte eine richtig druckvolle Phase, in der die Eisbären große Probleme hatten. Da lag der Ausgleich so ein wenig in der Luft.
Der sollte Mitte der Partie auch fallen, aber es war eine Sequenz, in der zunächst Marcel Noebels einen Alleingang vergab und Köln im Gegenzug einen Konter eiskalt abgeschlossen hatte. Die dritte Chance nutzte Justin Schütz diesmal und glich zum verdienten 1:1 aus (31.).
Köln drückte direkt nach dem Ausgleich weiter aufs Tempo und war in dieser Phase dem Führungstreffer sehr nahe. Die Eisbären suchten in diesem Drittel so ein wenig nach ihrer Form, hatten wenig Offensivaktionen. Eric Hördler hatte dann mal eine gute Chance per Onetimer, traf die Scheibe jedoch nicht richtig.
Kari Jalonen hatte in der Kabine die richtigen Worte gefunden, denn Köln trat hier deutlich anders auf als im ersten Drittel.
Fortan eine doch sehr zerfahrene Partie mit vielen Unterbrechungen. Keine Mannschaft konnte sich wirklich einen Vorteil erarbeiten. Es ging munter hin und her, aber es schlichen sich zunehmend viele Fehler im Spielaufbau ein.
In der Schlussphase drehten dann die Hauptstädter auf und schockten Köln mit zwei schnellen Toren. Zunächst war es Freddy Tiffels, welcher auf 2:1 stellen konnte (36.). Und nur 24 Sekunden später eine klasse Einzelaktion von Eric Hördler, welche er sehr sehenswert zum 3:1 abgeschlossen hatte (37.).
Die Eisbären erwiesen sich also wieder als sehr effektiv und kaltschnäuzig. Köln machte hier eine überragende Partie, einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Aber es zeigte sich bereits in diesem Drittel, dass du deine Chancen gegen die Berliner nutzen musst, wenn du sie schlagen willst. Ein weiteres Beispiel war das Berliner Powerplay kurz vor Ende des Mitteldrittels, als zunächst der Pfosten im Weg stand und Gabriel Fontaine eiskalt abstaubte – 4:1 (39.).
So führten die Gäste aus der Hauptstadt nach 40 Minuten sehr deutlich, was dem Spielverlauf der ersten 15 Minuten im zweiten Drittel aber nicht gerecht wurde. Doch Trainer Serge Aubin stellte ein wenig um und das griff sofort. Nun war Kari Jalonen wieder gefragt, ein Gegenmittel zu finden. 20 Minuten blieben ihm dafür noch.

Früh im letzten Drittel bot sich den Gastgebern die Chance, in Überzahl wieder heranzukommen. Aber das Penalty Killing der Eisbären ließ kaum etwas zu. Ein Tor hätte die Haie nochmal zurück ins Spiel gebracht und die Arena wäre damit natürlich auch wieder da gewesen.
Die Eisbären konzentrierten sich im Schlussdrittel zunächst vorrangig auf die eigene Defensive und lauerten auf Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Köln blieb zwar weiterhin bemüht, aber die Eisbären verteidigten das gut weg.
Die Hauptstädter ließen wenig anbrennen im Schlussdrittel, beschäftigten die Haie fortan mehrfach im eigenen Drittel und ließen sie einfach nicht mehr ins Spiel kommen. Das Forechecking der Eisbären stellte Köln vor große Probleme. Und vor allem nahm man damit Zeit von der Uhr.
In den letzten drei Minuten überschlugen sich die Ereignisse nochmal. Zunächst war es Liam Kirk mit seinem Premierentor zum 5:1 (57.), ehe Marco Münzenberger den zweiten Treffer für Köln erzielte (59.). Für den Schlusspunkt sorgte am Ende erneut Liam Kirk, der das halbe Dutzend vollmachte – 6:2 (60.).

Am Ende ein in der Höhe vielleicht etwas zu hoher Sieg, aber spiegelt er doch die Kaltschnäuzigkeit der Eisbären vor dem Tor wider. Das Team harmoniert schon wieder sehr gut zusammen, die Neuzugänge haben sich nahtlos ins Top-Team der Berliner eingefügt. Gabriel Fontaine ragte dabei mit vier Scorerpunkten hervor. Auch die Youngster Eric Hördler und Maxim Schäfer lieferten eine klasse Partie. Es war also ein rundum perfekter Abend in Köln, der auf eine weitere erfolgreiche Berliner Saison hoffen lässt.

Stéphane Richer: „Die Eisbären Berlin haben immer hohe Ziele!“

Heute Nachmittag fand wieder die jährliche Saisoneröffnungspressekonferenz der Eisbären Berlin beim jahrelangen Hauptsponsor GASAG statt. Wir waren vor Ort und fassen für euch noch einmal die wichtigsten Aussagen der PK zusammen, damit ihr bestens vorbereitet in die neue Saison starten könnt.

Zunächst einmal ging es natürlich noch einmal um die letztjährige Meisterschaft der Eisbären Berlin. Am Ende der vergangenen Saison sicherten sie die Berliner ihren bereits zehnten DEL-Titel, was die GASAG als Hauptsponsor natürlich sehr freute. Der Vorstandsvorsitzende der GASAG, Georg Friedrichs, hob aber auch noch zwei andere Erfolge hervor. Zum einen den Vizemeistertitel der DNL-Mannschaft und zum anderen den Halbfinaleinzug der Frauen-Mannschaft:

Wir haben in der letzten Saison nicht nur der Profi-Mannschaft der Eisbären zur Meisterschaft gratuliert, wir hatten auch noch andere Fälle, wo wir gerne gratuliert haben. Die Eisbären Juniors haben eine wahnsinnig erfolgreiche Saison hinter sich gebracht, leider nicht gekrönt mit dem Meistertitel. Aber wir haben einen Vizemeistertitel gesehen in einem ziemlich dramatischen Playoff-Finale. Herzlichen Glückwunsch nochmal dazu an dieser Stelle. Und dann haben wir noch was gesehen, was vielleicht nicht ganz so in den Medien war. Wir haben eine sehr erfolgreiche Saison der Frauen-Mannschaft gesehen, die das Halbfinale erreicht haben. Auch dazu herzlichen Glückwunsch. Hier sehen wir eine wunderbare Entwicklung.

Vorstandsvorsitzender der GASAG AG Georg Friedrichs (Foto von Jan-Philipp Burmann / City Press GmbH)

Auch das soll neben dem großen Erfolg der Profi-Mannschaft nicht untergehen. Beim entscheidenden DNL-Finale war ich selbst persönlich im Welli vor Ort und die Juniors waren verdammt nah dran am großen Wurf. In der neuen Saison werden sie wieder angreifen.
Und das Frauen-Eishockey verfolgt ja unsere Jule ganz besonders und wird das auch in der kommenden Saison wieder für euch tun. Auch die Mädels werden wieder angreifen wollen und haben sich dafür bestmöglich verstärkt. Auf den DFEL-Start blicken wir übrigens noch einmal etwas genauer in unserer nächsten Podcast-Folge Anfang Oktober. Dafür haben wir dann auch einen weiteren Experten am Start.

Aber zurück zur heutigen PK, wo natürlich auch Geschäftsführer Thomas Bothstede anwesend war und seine Vorfreude auf die neue Saison deutlich machte:

Wir freuen uns auf Alles. Wir freuen uns, dass es wieder los geht. Die Sommerpause war sehr kurz, was aber immer ein sehr gutes Zeichen ist. Und wir hoffen, dass die neue Saison ähnlich lange geht wie die letzte. Wir sind unfassbar stolz auf das, was wir in der letzten Saison erreicht haben, aber auch auf das, was im Sommer passiert ist. Wir haben mehr als 6.200 Dauerkarten verkauft, das ist ein neuer Rekord für die Eisbären Berlin. Das zeigt die Unterstützung unserer Fans.

Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von Jan-Philipp Burmann / City Press GmbH)

6.200 Dauerkarten sind ein absolutes Statement und hat dafür gesorgt, dass die Eisbären erstmals ihren Dauerkartenverkauf stoppen mussten. Eishockey boomt immer mehr und das auch bei uns in Berlin. Genau das hat dieser so geile Sport auch verdient!
Die letzte Saison hat sicherlich auch nochmal neue Fans angezogen, welche nun natürlich darauf hoffen, dass die Hauptstädter erneut eine so erfolgreiche Saison spielen. Das Ziel Meisterschaft hat man in Berlin auf jeden Fall raus gegeben, wie Sportdirektor Stéphane Richer heute sagte:

Die Eisbären Berlin haben immer hohe Ziele! Wir wollen zu den Top-Mannschaften in der DEL gehören. Als dreifacher Meister in den letzten vier Jahren haben wir den Anspruch, um die Meisterschaft mitzuspielen. Aber wir wissen, dass die DEL eine sehr starke Liga ist und das sich viele andere Mannschaften sehr gut verstärkt haben. Wir freuen uns auf unseren Start in Köln. Es ist eine große Herausforderung auswärts in die Saison zu starten. In Köln erwartet uns ein sehr schwerer Gegner, der sich sehr gut verstärkt hat. Die Mannschaft ist aber bereit. Wir hatten eine sehr kurze aber sehr gute Vorbereitung. Dazu haben wir bisher sehr gut in der CHL gespielt.

Sportdirektor Stephane Richer (Foto von Jan-Philipp Burmann / City Press GmbH)

Richer spricht dabei auch die CHL an, welche bisher sehr gut lief für die Eisbären. Kapitän Kai Wissmann wurde daher gefragt, wie er die ersten vier Spiele in der CHL gesehen hat:

Wir können mit den bisherigen Ergebnissen auf jeden Fall zufrieden sein. Das erste Spiel in Schweden war schon nicht schlecht vom Ansatz her, aber da gab es trotzdem noch einiges zu verbessern. Aber gerade am letzten Wochenende gegen die zwei tschechischen Top-Vereine haben wir viel davon umsetzen können und auch verdient fünf Punkte geholt.

Bisher kann man auch als Fan mit den Auftritten der Eisbären zufrieden sein, die sich in jedem Spiel gesteigert haben und bereits jetzt schon in beachtlicher Frühform sind. Und das trotz einiger Personalsorgen, aber dafür hat man eben eine Tiefe im Kader geschaffen, die das jetzt auffängt. Genau diese Tiefe macht Trainer Serge Aubin zuversichtlich, wenn er auf die am Freitag beginnende Saison der Eisbären Berlin blickt:

Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft! Die Tiefe im Kader macht mich sehr zuversichtlich für die bevorstehende Saison. Es ist eine lange Saison, in der viel Arbeit auf uns wartet. Aber natürlich haben wir das Ziel, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen.

Trainer Serge Aubin (Foto von Jan-Philipp Burmann / City Press GmbH)

Die neue DEL-Saison beginnt für den zehnfachen DEL-Meister mit einem Auswärtsspiel bei den Kölner Haien, die jede Saison große Erwartungen haben, diese aber seit über 20 Jahren nicht mehr erfüllen konnten. Die Sehnsucht nach der Meisterschaft in der Domstadt ist riesig und dafür hat man eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, welche der finnische Trainer Kari Jalonen zum Erfolg führen soll. Natürlich wurde heute auch auf den Saisonstart bei den Haien geblickt. Serge Aubin dazu:

Es ist aufregend, die Saison in einer ausverkauften Arena in Köln zu beginnen. Da könnten bei dem ein oder anderen Spieler auf beiden Seiten die Nerven vielleicht eine Rolle spielen. Die Kölner haben eine sehr starke Mannschaft und sich sehr gut im Sommer verstärkt. Wir sind aber selbstbewusst und vertrauen auf unsere eigene Stärke. Wir sind bereit. Die Vorfreude auf die neue Saison ist sehr groß. Die Jungs sind bereit und können es kaum erwarten, loszulegen. Man darf auch nicht vergessen, sie machen alle genau das, was sie lieben. Es macht sehr viel Spaß mit den Jungs.

Auch Kapitän Kai Wissmann erwartet ein sehr schweres Spiel:

Ich erwarte ein enges Spiel. Die Vorfreude ist natürlich riesig. Direkt vor so einer vollen Arena zum Saisonstart zu spielen ist natürlich großartig. Wir hätten natürlich auch gerne vor unseren eigenen Fans gespielt, aber in Köln ist auch nicht so verkehrt. Wir freuen uns jetzt einfach auf das Spiel, auf welches wir uns sehr gut vorbereitet haben. Wir erwarten ein schweres Spiel. Köln wird sehr motiviert sein nach der letzten Saison.

Auf viele neue Gesichter müssen sich die Fans der Eisbären Berlin nicht einstellen. Der Kern der Meister-Mannschaft ist zusammengeblieben und der Kader nur punktuell verstärkt worden. Welche Ziele die Eisbären bei den Transfers der Verteidiger in diesem Sommer verfolgt haben, erklärte Stéphane Richer heute:

Ein Ziel war es, die Mannschaft wieder zu verjüngen. Die Spielertypen mussten auch zu uns passen. Mit Mitch Reinke haben wir einen offensiven Verteidiger, der die Scheibe gut bewegen kann und auch im Powerplay wertvoll ist. Mit Olivier Galipeau haben wir einen soliden Verteidiger, der robust spielen kann und im Penalty Killing wichtig für uns sein kann. Markus Niemeläinen ist ein stabiler Verteidiger, der einen guten ersten Pass hat. Er ist zudem groß und kann gute Checks fahren. Das hat uns vielleicht so ein bisschen gefehlt.

Einer, der sonst in der DNL spielt, jetzt aber das Trainingslager bei den Profis der Eisbären mit absolvierte, ist Maxim Schäfer. Serge Aubin wurde nach seiner Einschätzung über den Youngster gefragt:

Er hat wirklich ein sehr gutes Trainingslager absolviert. Man darf aber nicht vergessen, dass es ein großer Schritt ist von der DNL zu den Profis. Aber er macht bisher keine Anzeichen, dass dieser Schritt zu groß für ihn sein könnte. Er hat einen guten Hockey-IQ und ich bin wirklich froh, ihn in den eigenen Reihen zu haben.

Wie in unserer aktuellen Podcast-Folge angesprochen, gehen wir davon aus, dass Schäfer am Wochenende im DEL-Kader der Eisbären Berlin stehen wird. Die Berliner bestreiten den Saisonstart bekanntlich mit zwei Auswärtsspielen. Dem Auswärtsspiel in Köln am Freitagabend folgt am Sonntagnachmittag das Gastspiel am Seilersee bei den Iserlohn Roosters. Ein guter Start in die neue Saison ist auf jeden Fall wichtig, oder Kai Wissmann?

Ein guter Start ist natürlich immer sehr hilfreich. Trotzdem muss man dazu sagen, dass an den ersten drei, vier Spieltagen weder etwas gewonnen noch verloren wird. Aber wenn man einmal vorne steht, spielt es sich doch etwas leichter als wenn man erst einmal hinterherrennen muss.

Kapitän Kai Wissmann (Foto von Jan-Philipp Burmann / City Press GmbH)

Und damit ist alles gesagt. Das lange Warten auf die DEL-Saison hat ein Ende. Ab Freitag flitzt die schwarze Hartgummischeibe wieder über die Eisflächen in den deutschen Arenen. Wir werden wie gewohnt über die Spiele der Eisbären Berlin berichten. Hier im Blog und im Podcast. Und die ein oder andere Hintergrundgeschichte wird es in der kommenden Saison auch geben. Seid gespannt und nun viel Spaß beim Saisonstart der DEL!

3:0 vs. Sparta Prag! Die Eisbären Berlin sind bereits in beeindruckender Frühform

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #3:

Die Eisbären Berlin sind bestens gerüstet für den DEL-Saisonstart am Freitagabend bei den Kölner Haien (Bully: 19:30 Uhr). Am Sonntagabend gewann man das zweite CHL-Heimspiel an diesem Wochenende gegen das tschechische Top-Team Sparta Prag. Die Mannschaft vom ehemaligen DEL- Coach Pavel Gross verlangte den Eisbären alles ab, aber die Berliner zeigten erneut eine sehr leidenschaftliche Leistung und sicherten sich dadurch am Ende drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die KO-Phase im Europapokal.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute auf Neuzugang Markus Niemeläinen zurückgreifen. Der Finne bildete zusammen mit Eric Mik ein Verteidigerpaar in der Berliner Defensive. Alles andere blieb unverändert. Warum sollte der Head Coach auch irgendetwas ändern, hatte man am Freitag doch gegen Pardubice eben mit dieser Aufstellung eine überragende Partie abgeliefert.

Ließ die Spieler von Sparta Prag reihenweise verzweifeln: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Genau solch eine Leistung brauchte man auch heute, denn mit Sparta Prag kam eine weitere tschechische Top-Mannschaft in den Welli. Und das machte die Mannschaft von Pavel Gross auch direkt deutlich. Prag kam sehr druckvoll ins Spiel und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Berliner Tor auf. Im ersten Powerplay der Partie klirrte es auch erstmals am Gestänge in dieser Partie. Die Tschechen waren die spielbestimmende Mannschaft, welche mit einem aggressiven Forechecking die Eisbären kaum ins Spiel kommen ließ.
Aber die Hausherren fanden dennoch einen Weg ins Spiel und am Ende erwies man sich auch als äußerst effektiv und eiskalt vor dem Tor. Mitch Reinke mit dem Zuspiel auf Freddy Tiffels, welcher die Scheibe vor dem Tor stark behaupten konnte. Über Umwege fand sie den Weg zu Markus Niemeläinen und der krönte sein Debüt im Eisbären-Trikot mal eben mit seinem ersten Tor – 1:0 (7.). Einen besseren Start kann man sich nicht wünschen. Der Finne deute also bereits an, wie wertvoll er für die Berliner sein kann.
Die Eisbären waren direkt nach dem Führungstor in Überzahl, leisteten sich dort aber einen Turnover im Spielaufbau, was Jani Lajunen den Alleingang bescherte, aber er fand in „The Wall“ im Berliner Tor seinen Meister.
Auch in der Folge tauchte Prag immer wieder gefährlich vor Jake Hildebrand auf. Die Eisbären konnten aber hin und wieder für Entlastungsangriffe sorgen. Es war auch heute wieder eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die knappe 1:0-Führung der Eisbären nach 20 Minuten war dennoch sehr glücklich, denn Prag war über weite Strecken die bessere und vor allem gefährlichere Mannschaft.

Tor beim Debüt im Eisbären-Trikot: Verteidiger Markus Niemeläinen (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das zweite Drittel begann mit Druck und einem Powerplay von Prag, welches die Berliner aber überstanden. Und dann zeigten sie wieder ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Schneller Konter der Eisbären, Liam Kirk scheiterte noch am tschechischen Goalie, aber Blaine Byron versenkte den Abstauber im Tor – 2:0 (22.).
Sparta dürfte am grübeln gewesen sein, wie man hier 0:2 hinten liegen konnte. Man war die spielbestimmende Mannschaft, erspielte sich beste Möglichkeiten, aber die Eisbären zeigten den Tschechen, wie man effektiv Eishockey spielt. Selbst einen 2-auf-1-Konter ließen die Tschechen ungenutzt bzw. fanden ein weiteres Mal in Jake Hildebrand ihren Meister.
Was man in dieser Saison von den Eisbären erwarten kann, zeigten sie bei einem Angriff Mitte des zweiten Drittels. Ein blitzsauber vorgetragener Konter mit One-Touch-Hockey über Mitch Reinke, Leo Pföderl und Zach Boychuk. Das war schon ein überragender Spielzug gewesen, der aber leider nicht von Erfolg gekrönt war.
Die zweiten zehn Minuten des Mitteldrittels gestalteten die Eisbären deutlich ausgeglichener. Es war weiterhin ein hochklassiges CHL-Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Weitere Chancen waren vorhanden, aber Tore sollten keine mehr fallen. Die Eisbären lagen also nach 40 Minuten mit 2:0 vorne.

Blaine Byron erzielt das 2:0 für die Eisbären Berlin. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel bot zunächst vor allem weiterhin sehr hart umkämpftes Eishockey. Torraumszenen gab es kaum zu sehen, weil es beide Defensivreihen verstanden, defensiv die gefährlichen Räume zuzumachen. Und dennoch war das Spiel weiterhin sehr gut anzuschauen. Spätestens nach diesem Wochenende sollte auch dem letzten Fan klar geworden sein, dass die Champions Hockey League (CHL) ein hochklassiger Wettbewerb ist. Die Zuschauerzahlen ließen es auf jeden Fall vermuten, dass man endlich auch in Berlin den Wettbewerb annimmt. Nach einem ausverkauften „Welli“ am Freitagabend fanden am Sonntagabend immer noch 3.756 Zuschauer den Weg in den altehrwürdigen Wellblechpalast. Was mehr der Uhrzeit am Sonntag geschuldet sein dürfte als dem Wettbewerb.
Im letzten Drittel versuchte Sparta Prag derweil nochmals alles, warf alles nach vorne und wollte hier unbedingt noch etwas Zählbares mit aus der Hauptstadt nehmen. Aber die Eisbären raubten ihnen drei Minuten vor dem Ende des Spiels die letzte Hoffnung. Ein stark vorgetragener Konter über Freddy Tiffels und Gabriel Fontaine sorgte für die endgültige Entscheidung. Eric Hördler hatte Tiffels auf die Reise geschickt, der hatte das Auge für Fontaine und dessen Direktabnahme flog ins tschechische Tor – 3:0 (57.).
Prag versuchte es am Ende in Überzahl zwar nochmal mit sechs Mann, aber auch das blieb ohne Erfolg. Die Eisbären verteidigten das bis zum Ende mit enorm viel Leidenschaft und sicherten sich somit den nächsten Sieg in der CHL.

Die Eisbären sind bereits jetzt in beeindruckender Frühform. Und das, obwohl noch wichtige Leistungsträger fehlen. Die beiden Spiele gegen Pardubice und Prag haben der DEL-Konkurrenz gezeigt, was sie in der Saison erwartet, wenn sie auf den amtierenden deutschen Meister treffen. Die Neuzugänge machen ein ohnehin schon starkes Team noch stärker. Die Mannschaft tritt gefühlt mit noch mehr Leidenschaft als in der vergangenen Saison auf. Die Defensivarbeit an diesem Wochenende war überragend, die Disziplin stimmte und vor dem Tor war die Effektivität wieder ein wichtiger Trumpf. Viele Experten haben im Vorfeld der DEL-Saison gesagt, dass die Meisterschaft nur über die Eisbären Berlin geht. Die Hauptstädter haben an diesem Wochenende den Beweis abgeliefert, dass es genau so ist. Wer Deutscher Meister werden will, muss die Eisbären schlagen. Und das wird nicht einfach. Was freue ich mich auf die neue DEL-Saison!

Noch was in eigener Sache: Die Spiele im Welli war für viele Fans eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Dort, wo man große Siege aber auch bittere Niederlagen erlebt hat. Dort, wo man die erste DEL-Meisterschaft gefeiert hat. Und es war auch eine Rückkehr in das „Wellis“, das Restaurant im hinteren Teil des Stadions. Auch dort gab es die ein oder andere Begegnung mit ehemaligen Spielern. Viele Fans könnten darüber sicherlich Geschichten erzählen. Und dort gibt es auch wie früher ein unglaublich leckeres Catering, was man in der großen Arena vergebens sucht. Solltet ihr also im Oktober beim nächsten CHL-Spiel wieder im Welli sein, dann geht doch auch mal ins „Wellis“ und stattet den Mädels und Jungs einen Besuch ab. Sie haben es sich verdient!

3:2 n.P. gegen Pardubice: Die Eisbären erkämpfen sich mit einer sehr leidenschaftlichen Leistung zwei Punkte gegen das tschechische Top-Team

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #2:

Die Eisbären Berlin haben ein Ausrufezeichen in der Champions Hockey League (CHL) gesetzt. Am Freitagabend bezwang man das tschechische Top-Team Dynamo Pardubice verdient mit 3:2 n. P. (1:1,1:0,0:1/0:0,1:0) und feierte damit den zweiten CHL-Sieg in Serie. 4.227 Zuschauer im ausverkauften Wellblechpalast sahen eine Partie auf sehr hohem europäischen Niveau. So diesem Zeitpunkt der Saison durchaus überraschend. Am Ende hatten die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite und das, obwohl Serge Aubin einige Personalprobleme zu verkraften hatte.

In der Defensive musste der Head Coach gleich auf drei Spieler verzichten. Marco Nowak, Rio Kaiser und Korbinian Geibel fehlten verletzungsbedingt. Auch in der Offensive stand u.a. Ty Ronning nicht zur Verfügung. So mussten die Berliner heute mit nur fünf Verteidigern auskommen. Jonas Müller und Kai Wissmann sowie Olivier Galipeau und Mitch Reinke bildeten die Verteidigerpaare. Eric Mik war der fünfte Defender im Line-up des Deutschen Meisters.
Auch in der Offensive musste Serge Aubin umstellen. Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl blieben als einzige Angriffsreihe zusammen. Liam Kirk und Blaine Byron bekamen statt Ty Ronning heute Lean Bergmann an ihre Seite. Freddy Tiffels stürmte mit Gabriel Fontaine und Eric Hördler zusammen. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux.
Im Tor stand Jake Hildebrand, Jonas Stettmer saß als Back-up auf der Bank.

Hart umkämpft ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Pardubice (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Voraussetzungen waren also nicht die besten für das Duell mit dem CHL-Tabellenführer. Und doch hielt es die Eisbären nicht davon ab, druckvoll ins Spiel zu starten. Von Beginn an spielten die Berliner mit sehr hohem Tempo und sehr hoher Intensität. Man hatte sich sichtbar etwas vorgenommen gegen die Tschechen. Man spielte ein gutes Forechecking und störte Pardubice damit immer wieder. Damit stellte man sie auch vor Probleme, denn damit hatten sie nicht so recht gerechnet. Auch im ersten Powerplay überzeugten die Eisbären mit guten Spielzügen und einem guten Aufbau. Von Erfolg war dieses aber noch nicht gekrönt.
Mit zunehmender Spieldauer kam auch Pardubice besser ins Spiel und es entwickelte sich ein weiterhin sehr rasantes Spiel. Auf Tore mussten die Zuschauer jedoch bis zur zwölften Spielminute warten. Lean Bergmann war es, der den Torreigen eröffnete – 1:0. Die Führung sollte jedoch nur knappe zwei Minuten halten, denn dann glichen die Gäste in Überzahl zum 1:1 aus. Martin Kaut war der Torschütze (14.). Dabei hatten die Eisbären bis dahin ein sehr starkes Penalty Killing gezeigt, aber am Ende war es ein Tor des Willens, denn die Scheibe wurde förmlich herein gearbeitet. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause.

Brachte die Eisbären im Mitteldrittel wieder in Führung: Freddy Tiffels (links) (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das Mitteldrittel begann mit sehr hoher Intensität. Jeder Zuschauer, der heute den Weg in den altehrwürdigen Wellblechpalast gefunden hatte, hatte sein Kommen nicht bereut. Denn beide Teams boten europäisches Eishockey auf Spitzen-Niveau. Die Eisbären fanden wieder besser rein ins Drittel und erspielten sich leichte Vorteile. Und dennoch war immer wieder Vorsicht geboten, wenn Pardubice im Angriff war. Was aber weiterhin nicht sehr oft der Fall war, denn die Hauptstädter verstanden es, Pardubice so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Man hielt sie sehr gut weg vom eigenen Tor und aus den gefährlichen Räumen. Die Tschechen konterten das mit einer teilweise sehr ruppigen Spielweise, auf die sich die Eisbären aber einließen und gut dagegen hielten.
Auch im Mitteldrittel ließen Tore lange auf sich warten und am Ende war es auch nur eins, aber dieses hatte es in sich. Kapitän Kai Wissmann hatte sich klasse durchgetankt und genau im richtigen Zeitpunkt die Scheibe in den Lauf von Freddy Tiffels gespielt, welcher am Ende zum 2:1 einnetzen konnte (34.). Was für eine starke Kombination!
Erst in der Schlussphase konnte Pardubice mal so etwas wie Druck entfachen, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das mit enorm viel Leidenschaft weg. Aber nicht nur die Defensive, nein, alle Feldspieler arbeiteten heute enorm hart für den Erfolg. Genau das hatte Trainer Aubin nach Spielende auch nochmal hervorgehoben, als er Verteidiger und Stürmer für ihren Einsatz lobte.

War am Ende mit zwei Toren im Penaltyschießen der Matchwinner: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Genau diesen leidenschaftlichen Einsatz brauchte es auch im Schlussdrittel, denn die Tschechen warfen im letzten Drittel nochmal alles nach vorne. Pardubice dominierte das letzte Drittel, setzte die Eisbären immer wieder unter Druck und drängte auf den Ausgleich. Aber auch hier verteidigten die Eisbären das mit sehr hoher Leidenschaft. Jeder kämpfte für jeden. Genau das will das Trainerteam sehen.
Die Eisbären waren aber nicht nur in die eigene Zone gedrängt, nein, sie hatten auch ihre Chancen. Und die erste schon Sekunden nach Wiederbeginn, als Liam Kirk mit einem Alleingang scheiterte. Wenn der Neuzugang da getroffen hätte, wäre die Partie wohlmöglich früher entschieden gewesen.
So aber mussten die Eisbären weiter zittern, überstanden auch ein sehr starkes Powerplay von Pardubice, mussten dann aber doch 1:37 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den erneuten Ausgleich hinnehmen. Mit sechs Mann auf dem Eis schlug deren Top-Scorer Roman Červenka zu und sicherte Pardubice doch noch einen Punkt und die Verlängerung.

Erleichterung nach Spielende bei den Spielern der Eisbären Berlin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch diese war hart umkämpft. Beide Teams schenkten sich nichts und gaben alles. Pardubice dominierte die Overtime, aber auch die Eisbären tauchten zweimal gefährlich vor dem tschechischen Tor auf. Trotzdem blieb die Verlängerung torlos und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Durchaus keine Parade-Disziplin der Hauptstädter, aber heute klappte es. Und doch bedurfte es satte zwölf Schützen (beide Teams zusammengerechnet), ehe die Entscheidung fiel. Am Ende war es Leo Pföderl, welcher gleich zweimal im Penaltyschießen erfolgreich war. Somit sicherte er den Eisbären den mehr als verdienten Extrapunkt.

Drei Punkte wären aber möglich gewesen und darüber ärgerte man sich auch kurz. Und doch stellte Kapitän Kai Wissmann nach dem Spiel fest, dass man auch mit den zwei Punkten zufrieden sein muss. Denn man hat gegen ein Top-Team ein super Spiel abgeliefert. Und das arg dezimiert. Aber die Eisbären haben mit enorm viel Leidenschaft gespielt und gezeigt, zu was sie zu leisten imstande sind in dieser Saison. Für den Zeitpunkt der Saison war das schon eine erstaunlich starke Leistung auf sehr hohem Niveau. Der Konkurrenz dürfte Angst und Bange sein, dass die Eisbären bereits wieder in guter Frühform sind. Und wie gesagt, dass noch lange nicht in Bestbesetzung.

4:1 in Polen: Die Eisbären schlagen zurück und feiern den ersten CHL-Sieg in dieser Saison

Die Eisbären Berlin haben eine Reaktion auf die Niederlage zum CHL-Auftakt in Växjö gezeigt. Beim polnischen Meister Unia Oswiecim setzte sich der deutsche Meister verdient mit 4:1 (1:1,1:0,2:0) durch und feierte damit den ersten Sieg in dieser CHL-Saison. Was Trainer Serge Aubin besonders freuen dürfte, ist der Fakt, dass drei verschiedene Reihen die Tore erzielten und dazu mit Jonas Müller auch ein Verteidiger traf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie im Auftaktspiel bei den Växjö Lakers und nahm nur minimale Veränderungen am Line-up vor. So stand heute Jonas Stettmer anstelle von Jake Hildebrand im Tor. Und in der Offensive tauschten Gabriel Fontaine und Manuel Wiederer die Reihen. Fontaine rückte in die dritte Reihe zwischen Freddy Tiffels und Lean Bergmann. Wiederer war Center der vierten Reihe zwischen Eric Hördler und Yannick Veilleux.

Brachte die Eisbären im ersten Drittel in Führung: Blaine Byron (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären bekamen früh im Spiel die Chance in Überzahl zu agieren. Ganze 25 Sekunden dauerte es nur bis zur ersten Strafe gegen den polnischen Meister. Das Powerplay sah gut aus und man erspielte sich auch gute Chancen, doch von Erfolg gekrönt war dieses wie bereits am Donnerstag in Växjö noch nicht.
Die Berliner waren fortan die spielbestimmende Mannschaft, ohne sich dabei jedoch zwingende Chancen herauszuspielen. Es dauerte bis zu 12. Spielminute, ehe die Eisbären ihre Überlegenheit auch auf die Anzeigetafel brachten. Blaine Byron hatte vom rechten Bullykreis abgezogen und die Scheibe in der langen Ecke versenkt – 1:0 (12.).
Die Eisbären hatten danach weiter alles im Griff, ließen kaum etwas Gefährliches von Oswiecim zu. Die Polen waren zwar auch bemüht und deuteten an, dass sie durchaus schnell umschalten können. Aber die Berliner Defensive stand sehr stabil und machte die gefährlichen Räume zu.
Youngster Rio Kaiser machte in einem Wechsel auf sich aufmerksam, als er es zweimal von der blauen Linie versuchte. Guter Auftritt von der Nummer 17.
Gefahr drohte allerdings in den letzten zwei Minuten, als die Gastgeber das erste Powerplay hatten. Und dort schlugen sie tatsächlich zu, weil man dem Torschützen Hampus Olsson zu viel Platz im Slot ließ – 1:1 (19.). Bitter für die Eisbären, denn das Ergebnis nach dem ersten Drittel spiegelte nicht das Geschehen auf dem Eis wider. Aber die Special Teams sind eben international von enormer Bedeutung. Das spürten die Berliner auch heute wieder.

Sorgte im zweiten Drittel für die erneute Eisbären-Führung: Lean Bergmann (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, da packten Lean Bergmann und Freddy Tiffels den Doppelpass aus und Bergmann vollendete am Ende wunderschön zum 2:1 (23.). Das war ganz stark von den beiden Stürmern gespielt! Die richtige Antwort der Berliner auf den bitteren Ausgleich kurz vor Ende des ersten Drittels.
Die Eisbären auch danach mit mehr Spielanteilen. Die Hausherren lauerten vermehrt auf Konter, um dann schnell umzuschalten, was ihnen aber nur in den seltensten Fällen gelang. Die Eisbären waren dem 3:1 näher als Oswiecim dem Ausgleich.
Auch in diesem Drittel wieder ein Blick auf die Youngster und gelungene Aktionen. Diesmal war es Eric Hördler, welcher sich Mitte des zweiten Drittels klasse bis zum Tor durchgekämpft hatte und dort auch zum Abschluss kam. Da hatte Hördler Junior seinen Körper richtig stark eingesetzt und sich diese Chance herausgespielt. Da will jemand in dieser Saison den nächsten Schritt machen. Stark, Eric!
Oswiecim hatte im Powerplay seine beste Chance bis hierhin in diesem Drittel. Aber Jonas Stettmer verhinderte mit einem sensationellen Save den erneuten Ausgleich der Polen.
Zum Ende hin hatten auch die Eisbären nochmal ein Powerplay und kamen da zu guten Chancen, aber Linus Lundin ließ keine Scheibe durch. Alleine ihrem Goalie hatten es die Polen zu verdanken, dass man hier noch im Spiel war. Andernfalls müssen die Berliner natürlich im Verlauf der Saison auch an ihrer Effektivität vor dem Tor arbeiten. So stand nach 40 Minuten ein 2:1 für die Hauptstädter.

Zielte im Schlussdrittel ganz genau und traf zum 4:1-Endstand in Polen: Verteidiger Jonas Müller (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im letzten Drittel das gleiche Bild. Die Eisbären die bessere Mannschaft, aber mit fehlendem Glück im Abschluss. So blieb die Partie spannend und Oswiecim lauerte daher natürlich auch auf seine Chance, hier doch noch etwas Zählbares mitzunehmen. Eine ganz unangenehme Situation für die Eisbären, die mit einem dritten Tor für etwas mehr Ruhe hätten sorgen können. So aber musste die Mannschaft von Trainer Serge Aubin weiter um den ersten Sieg in der CHL zittern.
Zumindest bis zur 48. Spielminute, dann fuhren Zach Boychuk und Marcel Noebels den 2-auf-1-Konter und Noebi erhöhte auf 3:1. Stark gespielter Konter, welcher endlich für mehr Ruhe sorgte. Und den Polen auch so ein wenig die Hoffnung auf einen Punkt gegen den deutschen Meister raubte.
In der Folge ließen die Eisbären nicht mehr viel anbrennen. Man machte weiter die gefährlichen Räume zu und ließ kaum etwas zu von Oswiecim. Und vorne sorgte man für die endgültige Entscheidung, Jonas Müller mit dem Hammer rund drei Minuten vor dem Ende – 4:1 (57.).
Die Hausherren hatten zum Ende hin nochmal die dicke Chance mit zwei Mann mehr auf dem Eis, hier doch nochmal zurück ins Spiel zu kommen. Aber die Eisbären ließen nichts mehr zu und brachten das 4:1 souverän über die Zeit. Nächstes Wochenende geht es dann mit zwei Heimspielen im Welli weiter. Kommt alle in die altehrwürdige Halle und unterstützt die Eisbären in diesem Wettbewerb, der euch nebenbei echt schönes Eishockey bietet!

1:3 zum CHL-Auftakt in Schweden: Die Eisbären mit einer guten Leistung, doch am Ende entscheiden die Special Teams das Spiel

Die Eisbären Berlin sind mit einer Niederlage in die Jubiläumssaison der CHL gestartet. Bei den Växjö Lakers verloren die Berliner am Ende nach hartem Kampf mit 1:3 (1:0,0:2,0:1) und stehen somit am Ende mit leeren Händen dar. Dennoch machte der Auftritt Mut für die neue Saison. Denn man war mit dem stärksten Gegner in der Gruppenphase bei Fünf-gegen-fünf auf Augenhöhe. Letztendlich entschieden die Special Teams dieses erste Gruppenspiel der CHL-Saison 2024/2025

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf die angeschlagenen Verteidiger Marco Nowak und Korbinian Geibel verzichten. Ansonsten waren alle Mann dabei und so gaben auch die Neuzugänge ihr Debüt im Eisbären-Trikot. Dabei bildeten Oliver Galipeau und Mitch Reinke sogar ein Verteidigerpaar zusammen. Die beiden anderen Pärchen hießen Jonas Müller/Kai Wissmann sowie Eric Mik/Rio Kaiser.
In der Offensive kam es zu den erwarteten Reihenzusammenstellungen. Liam Kirk, Blaine Byron und Ty Ronning harmonierten in Weißwasser so gut zusammen, dass sie auch heute in einer Reihe stürmten. Marcel Noebels, Leo Pföderl und Zach Boychuk kennt man bereits aus den vergangenen Jahren. Freddy Tiffels spielte in einer Reihe mit Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bildeten Eric Hördler, Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux. Alleine an dieser vierten Reihe sieht man, wie tief der Kader der Berliner in dieser Saison besetzt ist. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.
Und im Tor stand natürlich Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Erzielte das erste Pflichtspieltor der neuen Saison: Neuzugang Gabriel Fontaine (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Växjö kam wie erwartet besser ins Spiel und setzte die Eisbären sofort unter Druck. Beinahe wären die Schweden auch in Führung gegangen, doch die Latte half den Berlinern. Die fanden nach rund vier Minuten besser ins Spiel und hatten durch Leo Pföderl und Gabriel Fontaine die ersten guten Chancen. Doch es dauerte bis zur siebten Spielminute, ehe das erste Tor in diesem Spiel fallen sollte. Eric Hördler mit dem feinen Zuspiel auf Gabriel Fontaine, welcher sich über rechts auf den Weg Richtung Tor machte, dabei einen Verteidiger klasse abschütteln konnte und am Ende wunderschön zum 1:0 einnetzen konnte. Der Neuzugang mit dem ersten Pflichtspieltor der Eisbären Berlin in dieser Saison und natürlich zugleich auch seinem ersten Tor im Eisbären-Trikot. Einen besseren Einstand kann man sich nicht wünschen.
Die Lakers mussten sich von diesem Rückstand erst einmal erholen und so entwickelte sich hier ein munteres Spiel auf Augenhöhe mit sehr hohem Tempo. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen immer wieder vor das gegnerische Tor. Sowohl Växjö als auch die Eisbären hatten im Auftaktdrittel noch weitere Chancen, aber weitere Tore sollten keine fallen. Växjö hatte dabei das Pech, dass man kurz vor der ersten Drittelpause nochmal am Aluminium scheiterte. So nahmen die Hauptstädter eine knappe aber nicht unverdiente 1:0-Führung mit in die Kabine. Ein bis hierhin sehr solider Auftritt der Mannschaft von Head Coach Serge Aubin, bei der vor allem die vierte Reihe um Hördler, Fonatine und Veilleux auf sich aufmerksam machte.

Verhinderte in Unterzahl schlimmeres: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Es war klar, dass von den Gastgebern eine Reaktion im Mitteldrittel kommen würde und die kam auch. Man startete erneut druckvoll und zog dadurch auch die erste Strafzeit der Partie. Kapitän Kai Wissmann musste in die Kühlbox und das hatte bittere Konsequenzen. Denn in der CHL gibt es seit letzter Saison neue Regeln. Auch wenn man ein Tor in Überzahl erzielt, geht dieses nahtlos weiter. Und Växjö nutzte genau das eiskalt aus. Zunächst war es Filip Eriksson, der den Pass von hinter dem Tor mustergültig in den Slot gespielt bekam und trocken abschloss – 1:1 (23.). Und noch im selben Powerplay war es Emil Silvegard, welcher per Abstauber das 2:1 erzielte (24.). Die Scheibe wurde geradezu hinein gearbeitet. Die Lakers hatten in der Folge noch zwei weitere Powerplays, wo aber Jake Hildebrand einen weiteren Gegentreffer verhinderte.
Die Eisbären hatten im zweiten Drittel aber auch zwei Überzahlspiele. Während man sich im ersten noch schwer tat und lediglich Leo Pföderl eine gute Chance hatte, machte man im zweiten deutlich mehr Druck. Man erspielte sich auch gute Chancen, einzig das Glück fehlte den Berlinern im Abschluss.
Bei Fünf-gegen-fünf merkte man aber deutlich, wie stark die Eisbären hier heute auftraten. Da war es ein Duell auf Augenhöhe und damit hatten nur die wenigsten Fans vor dem Spiel gerechnet, galten die Lakers vor dem Spiel doch als der klare Favorit. Aber die Eisbären wurden perfekt auf das erste CHL-Spiel eingestellt und verlangten den Schweden alles ab. Zum Ende hin hatte man auch nochmal eine gute Phase, konnte aber den Ausgleich nicht erzielen. Aber noch waren 20 Minuten zu spielen und den Eisbären alles zuzutrauen. Wenn, ja wenn man von der Strafbank fern bleibt.

Der Start ins Schlussdrittel verlief jedoch nicht wie gewünscht. Eine Unachtsamkeit der Eisbären in der Defensive nutzten die Schweden nach nur 50 Sekunden zum 3:1 aus. Ein scharfer Pass vor das Tor und der Tip-in von Dennis Rasmussen. Kurz darauf auch noch eine Strafzeit gegen Wissmann, aber die Berliner diesmal mit einem guten Penalty Killing.
Danach waren die Hauptstädter weiterhin bemüht, sich wieder zurück in das Spiel zu kämpfen. Das Engagement stimmte definitiv, aber Växjö machte es den Eisbären jetzt auch extrem schwer. Man konzentrierte sich mit dem Spielstand im Rücken eher auf die Defensive und lauerte auf Konter. So machte man es den Berlinern sehr schwer, die es aber immer wieder versuchten und anliefen. Auch auf der Bank wurde nochmal alles probiert. Man nahm seine Auszeit rund zwei Minuten vor dem Ende, Co-Trainer Rob Collins gab den Spielern nochmal die letzten Anweisungen mit auf den Weg und Jake Hildebrand blieb zu Gunsten eines sechsten Feldspielers auf der Bank. Doch Växjö ließ nichts Gefährliches mehr zu und brachte das 3:1 über die Zeit.

Und dennoch kann man mit dem ersten Auftritt der Eisbären in der diesjährigen Champions Hockey League (CHL) mehr als zufrieden sein. Man hat dem härtesten Vorrundengegner alles abverlangt und war bei Fünf-gegen-fünf auf Augenhöhe mit den Lakers. Am Ende haben die Special Teams den Unterschied ausgemacht. Trainer Serge Aubin wird das Spiel einzuordnen wissen und sein Team bestmöglich auf das zweite Gruppenspiel am Samstagabend in Polen vorbereiten.

4:2 nach 0:2! Die Eisbären beweisen Moral und schlagen Oulu

Im Rahmen des Turniers im tschechischen Budweis trafen die Eisbären Berlin am Freitagabend auf das finnische Top-Team von Kärpät Oulu. Am Ende setzte sich der Deutsche Meister vor 520 Fans mit 4:2 (1:2,1:0,2:0) durch und bewies dabei Moral. Denn der Start ins Spiel verlief nicht nach Maß und so lief man erst einmal einem 0:2-Rückstand hinterher. Aber die Berliner bewiesen Ruhe und kämpften sich zurück in Spiel und feierten am Ende dann auch einen verdienten Sieg.

Im Line-up fehlte Liam Kirk erwartungsgemäß, da er mit der britischen Nationalmannschaft in Dänemark um ein Ticket für Olympia 2026 kämpft. Dafür stand Yannick Veilleux im Kader der Mannschaft von Head Coach. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand.

Brachte die Eisbären im ersten Drittel zurück in Spiel: Blaine Byron (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Oulu kam gut rein ins Spiel, auch bedingt durch eine frühe Strafzeit gegen Rio Kaiser. Und die Finnen belohnten sich für die gute Anfangsphase mit dem 1:0 in Überzahl durch Reid Gardiner per Onetimer vom linken Bullykreis (6.). Es war der erste Gegentreffer in der Vorbereitung für die Hauptstädter.
Die Chance auf den schnellen Ausgleich ließen die Berliner ungenutzt, denn auch die Eisbären hatten in den ersten zehn Minuten des Auftaktdrittels ihr erstes Powerplay. Doch Oulu ließ nicht viel zu in Unterzahl.
In der Folge erwies sich Oulu als äußerst abgezockt. Schneller Angriff der Finnen und am Ende eines Doppelpasses erhöhten die Finnen auf 2:0 (13.). Für die Eisbären ging das zu schnell.
Die Mannschaft von Serge Aubin war aber keinesfalls geschockt und hatte ebenso seine Phasen im Angriffsdrittel. Und fünf Minuten vor der ersten Pause schlugen die Eisbären dann auch eiskalt zu. Blaine Byron mit dem 1:2 auf Zuspiel von Eric Hördler (15.).
In der Folge wollten die Berliner auch noch den Ausgleich erzielen, was ihnen aber nicht gelingen sollte. Auch nicht in einem weiteren Powerplay übrigens. So stand es nach sehr unterhaltsamen 20 Minuten 2:1 für Oulu.

Erzielte im Fallen das 2:2: Manuel Wiederer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nachdem die Eisbären zu Beginn noch eine Unterzahl überstehen mussten, das aber problemlos schafften, schalteten sie den Vorwärtsgang ein und waren die spielbestimmende Mannschaft. Dabei erspielte man sich auch gute Chancen. Es wirkte in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels fast wie ein Spiel auf ein Tor. Nur belohnte man sich nicht für den Aufwand, den man betrieb.
Danach war die Partie wieder ausgeglichener und auch Kärpät kam mal wieder zum Abschluss. Auf einmal waren die Finnen die bessere Mannschaft und entfachten nochmal ordentlich Druck auf das Eisbären-Tor. Jake Hildebrand bekam dann doch noch was zu tun im zweiten Drittel, vor allem bei einer doppelten Unterzahl. Aber „Die Wand“ machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre.
93 Sekunden vor der zweiten Drittelpause glichen die Eisbären dann aber doch noch aus. Bei 4-4 schlug Manuel Wiederer im Fallen zu – 2:2 (39.). Wenn man die ersten 40 Minuten nimmt, war es ein absolut gerechter Spielstand. Die Eisbären hatten eine Antwort auf das frühe 0:2 gefunden und waren inzwischen gut drin im Spiel.

Nutzte einen Fehler der Finnen zum 3:2-Siegtreffer aus: Freddy Tiffels (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel war vor allem eins – hart umkämpft. Beide Teams schenkten sich nichts. Für die Eisbären eine gute Probe für den Pflichtspielauftakt in der CHL.
Beide Defensivreihen verstanden es, die gefährlichen Räume gut zuzumachen. So war es ein eher chancenarmes letztes Drittel. Es war fast klar, dass ein Team einen Fehler machen musste, damit hier ein Treffer fällt. Oulu im Powerplay und deren Goalie Tommi Karhunen wollte die Scheibe seinem Mitspieler hinter dem Tor geben. Doch dabei versprang die Scheibe und Freddy Tiffels hatte genau den richtigen Riecher und versenkte die Scheibe im leeren finnischen Tor – 3:2 (53.).
Die Hauptstädter hatten das Spiel also gedreht und damit starke Moral bewiesen. Doch perfekt war der Sieg damit noch lange nicht. Kärpät Oulu hatte in den letzten drei Minuten nochmal ein Powerplay und deren Trainer zog vor diesem seine Auszeit. Anschließend versuchten die Finnen mit sechs Mann, hier doch noch den Ausgleich zu erzielen. Was ihnen aber nicht gelang, dafür traf Gabriel Fontaine 14 Sekunden vor Ablauf der Strafzeit zum entscheidenden 4:2 (60.). Die Eisbären starteten somit also erfolgreich ins Turnier in Tschechien.

5:0 in Weißwasser! Erfolgreicher Auftakt für die Eisbären – Liam Kirk überzeugt mit vier Scorerpunkten

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #1

Erfolgreicher Auftakt in die Saisonvorbereitung für die Eisbären Berlin. Vor 2.775 Zuschauern in der Eisarena Weißwasser setzte sich der DEL-Rekordmeister deutlich mit 5:0 (1:0,4:0,0:0) gegen den Kooperationspartner Lausitzer Füchse durch und wurde somit seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Die Goalies Jake Hildebrand (40 Minuten) und Linus Vieillard (20 Minuten) feierten jeweils einen Shutout. Liam Kirk überzeugte bei seinem Debüt im Eisbären-Trikot mit zwei Toren und zwei Vorlagen. Auch Blaine Byron (1T/3A) und Ty Ronning (1T/2A) zeigten sich in Scorerlaune.

Bei bestem Eishockeywetter machten sich zwei Busse und viele Einzelfahrer auf den kurzen Weg nach Weißwasser. Dort angekommen machten die Eisbären-Fans das Auswärtsspiel erwartungsgemäß zum Heimspiel. Auch bei den Fans war die Freude nach der langen Sommerpause wieder enorm groß auf Eishockey. Und eins kann man nach dem Spiel gewiss sagen: Keiner hat über den Sommer die Fangesänge vergessen. Und auch der Autor dieses Spielberichtes mischte sich mal wieder unter die Fans und konnte die Eisbären so auch mal wieder supporten.

Erzielte das erste Tor der Eisbären Berlin in der Saisonvorbereitung: 2024/2025: Blaine Byron (Foto: City-Press)

Hinein ins erste Spiel der Saison 2024/2025, welche eine besondere für die Fans und Spieler der Eisbären Berlin wird. Schließlich feiert der Hauptstadtclub in diesem Jahr den 70. Geburtstag. Und dieser wird in dieser Saison noch sehr oft zelebriert.
Dass uns auch dieses Jahr eine Saison mit viel Freude bevorstehen könnte, sah man direkt im ersten Drittel. Die Neuzugänge zeigten sich bereits gut integriert in die Mannschaft, die Abläufe im Spiel sahen schon sehr flüssig aus, wenn gleich noch nicht alles stimmen konnte. Was aber zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung niemanden verwundern dürfte. Und doch zeigten die Eisbären im ersten Testspiel schon den ein oder anderen Spielzug, der den Fan mit einem Staunen zurückließ. Man hat heute bereits einen Eindruck davon gewinnen können, was uns in den nächsten Monaten auf dem Eis erwarten wird.
Die Berliner erspielten sich gute Chancen und überzeugten mit viel Tempo im Spiel. Die Verteidiger der Füchse bekamen einiges zu tun und auch Goalie Jonas Stettmer, welcher heute das Tor des Kooperationspartners hütete.
Weißwasser versteckte sich auch nicht, hatte aber bei weitem nicht so viele Offensivaktionen wie die Berliner. Die Eisbären mussten aber dennoch bis zur 16. Spielminute auf den ersten Treffer warten. Marco Nowak und Liam Kirk setzten Blaine Byron in Szene, welcher Stettmer tunnelte und so das erste Tor für die Eisbären Berlin in der Saison-Vorbereitung erzielte – 1:0. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause. Weißwasser hatte aber kurz vor der Sirene nochmal eine gute Chance zum Ausgleich.

Überzeugte beim Debüt im Eisbären-Trikot mit zwei Toren und zwei Vorlagen: Liam Kirk (Foto: City-Press)

Weißwasser hatte sich für das Mitteldrittel viel vorgenommen und war in der Anfangsphase des zweiten Drittels das bessere Team. Bei den Eisbären stimmte in dieser Phase die Zuordnung nicht und so bekamen die Füchse zwei, drei Alleingänge. Doch Jake Hildebrand bewies einmal mehr seine klasse Fähigkeiten zwischen den Pfosten.
Danach setzte sich die Klasse der Eisbären durch, denn die erhöhten auf einmal die Schlagzahl und dominierten fortan das Mitteldrittel nach Belieben. Freddy Tiffels sah Gabriel Fontaine und der netzte zu seinem ersten Tor im Eisbären-Trikot ein – 2:0 (27.).
Mitte der Partie war eine Strafzeit gegen Weißwasser angezeigt, doch die Eisbären zogen bereits bei 6:5 ein starkes Powerplay auf und schnürten die Hausherren ins eigene Drittel ein. Diese konnten sich nicht befreien und mussten das 3:0 durch Ty Ronning hinnehmen. Byron hatte ihn vor dem Tor in Szene gesetzt und Ronning ließ Stettmer keine Chance (30.).
Die Eisbären spielten sich nun richtig warm und fanden ihren Rhythmus. Und nun bekamen die Eisbären-Fans auch einen ersten Geschmack davon, was man von Neuzugang Liam Kirk in dieser Saison erwarten kann. Für mich persönlich der Spieler, auf den man in der neuen Saison ganz besonders achten sollte. Es lief die 34. Spielminute, als Kirk zu einem satten Schuss ausholte und auf 4:0 stellte.
Kirk war es auch, der vier Minuten vor der zweiten Drittelpause auf 5:0 erhöhen konnte. Die Eisbären überzeugten mit schnellem Spiel. Immer wieder wurde der Abschluss gesucht, egal welcher Spieler gerade in Scheibenbesitz war. Das machte schon richtig Laune heute und fünf Tore durften wir ja auch schon bis hierhin bejubeln. Im zweiten Drittel kam dann aber keiner mehr dazu.

Auch Gabriel Fontaine trug sich beim Debüt im Eisbären-Trikot in die Torschützenliste ein. (Foto: City-Press)

Zum Schlussdrittel wechselte Trainer Serge Aubin beinahe schon erwartungsgemäß den Goalie aus. Jake Hildebrand hatte Feierabend und Linus Vieillard kam für ihn ins Berliner Tor. Der junge Goalie konnte im letzten Drittel sein Können andeuten und überstand das Drittel ohne Gegentor.
So ein wenig war der Schwung aber auch raus aus dem Spiel, was angesichts des Spielstandes nicht verwunderte. Die Eisbären probierten noch ein wenig aus und versuchten zwischendurch auch immer mal wieder zu zaubern. Weißwasser kämpfte aufopferungsvoll, aber belohnen konnten sie sich am Ende nicht. Ein Ehrentreffer wäre dabei durchaus verdient gewesen.
Was im letzten Drittel noch zu erwähnen ist: Zum einen der Fakt, dass beide Fanlager den Dynamo-Wechselgesang anstimmten und so für eine stimmungsvolle Kulisse sorgten. Richtig emotional wurde es dann aber noch während des Spiels aber auch nach Spielende, als die Eisbären-Fans für Tobi Eder sangen. Auch an dieser Stelle nochmal die allerbesten Genesungswünsche an unsere Nummer 22!

Am Ende blieb es beim standesgemäßen 5:0 für den DEL-Club beim Kooperationspartner. Die Eisbären hatten mehr Tempo im Spiel, spielten es sehr clever und abgezockt und präsentierten bereits sehr schöne Spielzüge. Man hat heute einen ersten Eindruck von der Spielidee von Serge Aubin erhalten. Die Neuzugänge passen perfekt ins System vom Trainer und haben bereits ihr Können angedeutet. Es war also ein rundum perfekter erster Test für die Eisbären, der Hoffnung für die neue Saison macht.

Bruno Gervais: „Olivier ist ein Arbeitstier“

Vergangenen Freitag gaben die Eisbären Berlin mit Olivier Galipeau ihre zweite Neuverpflichtung zur neuen Saison bekannt. Zuletzt schnürte der Franko-Kanadier bei den Laval Rockets, dem AHL Farmteam der Montreal Canadiens, die Schlittschuhe.

Dicht dran an den Laval Rockets ist ein ehemaliger Eisbären-Verteidiger und inzwischen Hockey Analyst beim kanadischen TV Sender RDS – Bruno Gervais.

Bruno Gervais im Eisbären-Trikot: Quelle: City-Press

eisbaerlin.de hat bei Bruno nachgefragt, auf was für einen Spielertyp die Eisbärenfans sich freuen können.

Olivier hatte eine fantastische Karriere im Juniorenbereich. Er ist ein absolutes Arbeitstier und bekannt für seine Gewinnermentalität.

Allein in der Saison 2017/2018, in der er als Kapitän von den Chicoutimi Saguenéens zu den Acadie-Bathurst Titan getraded wurde, gewann er mit eben diesen die Meisterschaft in der Québec Major Junior Hockey League (QMJHL) und anschließend den Memorial Cup, um den sich jährlich die besten Teams aus den kanadischen Juniorenligen OHL, QMJHL, WHL sowie ein gastgebendes Team streiten. Er selbst wurde als QMJHL Verteidiger des Jahres ausgezeichnet und ins QMJHL All Star Team gewählt.

In Laval war er ein ausgezeichneter Penalty Killer. Er ist sehr smart in seinem Positionsspiel und der Art und Weise, wie er das Spiel auf dem Eis lesen kann. Es ist hart, gegen ihn spielen zu müssen, da er enorm zweikampfstark ist.

Damit sollte auch jetzt schon klar sein, dass Olivier Galipeau quasi 1:1 die Rolle von Julian Melchiori in der Defensive der Eisbären einnehmen wird. Melchiori gewann in der vergangenen Hauptrunde rund 56 % seiner Zweikämpfe – unter den Verteidigern, die die komplette Saison für die Eisbären spielten, war nur Kai Wissmann zweikampfstärker – und bekam hinter Jonas Müller und Morgan Ellis die drittmeiste Eiszeit aller Eisbären in Unterzahl.

Offensiven Output sollten wir von Galipeau aber nicht erwarten. In seiner sensationellen QMJHL Saison 2017/2018 wurde er zwar tor- und punktbester Verteidiger der Liga, konnte diese Torgefahr aber nicht im Profibereich bestätigen. In 127 AHL Spielen traf er lediglich sechs Mal. Gervais lobt trotzdem sein Puckspiel:

Er ist sehr sicher im Umgang mit dem Puck und bringt Pässe zielsicher zu seinen Mitspielern.

In der vergangenen Saison kam Galipeau unter den Verteidigern der Rockets auf die besten On Ice Stats bei gleicher Anzahl Spieler auf dem Eis. Mit ihm auf dem Eis kam Laval auf ein Torverhältnis von + 17, ohne ihn auf ein Torverhältnis von – 12.

Offen bleibt wie immer die Frage, wie schnell sich nordamerikanische Imports an die größere Eisfläche in Europa gewöhnen. Mit seinen 92 kg auf 1,83 m Körpergröße bekommen die Eisbären auf jeden Fall ein Kraftpaket in die Verteidigung, das mit 27 Jahren im besten Eishockeyalter ist.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Bruno Gervais.

Die Eisbären Berlin in der Saison 2023/2024: Vom Abstiegskampf zur zehnten deutschen Meisterschaft

Die Saison 2023/2024 ist seit etwas mehr als einer Woche beendet und die Eisbären Berlin haben ihre zehnte deutsche Meisterschaft gefeiert. In der Finalserie setzten sich die Hauptstädter mit 4:1-Siegen gegen das Überraschungsteam der Saison, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, durch und bauten somit ihren Vorsprung als DEL-Rekordmeister aus. Wir blicken heute noch einmal zurück auf diese Meistersaison der Eisbären.

Wer hatte vor dieser Saison ernsthaft mit dem Ausgang der Saison 2023/2024 gerechnet? Die Eisbären hatten in der Vorsaison als zweifacher deutscher Meister in Folge erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs verpasst. Am Ende der Hauptrunde reichte es nur zu Platz elf mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn, den damals die Löwen Frankfurt belegten und somit sich das letzte Ticket für die erste Playoff-Runde sicherten. Lange Zeit steckten die Berliner in der Saison im Abstiegskampf, es drohte der Absturz in die DEL2. Während bei anderen Vereinen in der DEL Panik ausgebrochen wäre und man sich mit sofortiger Wirkung vom Trainerteam getrennt hätte, behielt die Chefetage der Eisbären Berlin absolute Ruhe, analysierte die Situation bereits während der katastrophalen Saison und kam zum Entschluss, dass man mit Trainer Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu weiter arbeiten möchte. Für diese Entscheidung hagelte es seinerseits ordentlich Kritik, doch mit ein wenig Abstand werden auch die Kritiker heute einsehen, dass das genau die richtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Bothstede und Sportdirektor Stéphane Richer war. Denn Serge Aubin zahlte genau dieses Vertrauen jetzt mit dem Gewinn der zehnten deutschen Meisterschaft zurück.

Enttäuschte Gesichter nach dem Verpassen der Playoffs 2023: (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs setzten sich nach dem Verpassen der Playoffs zusammen, analysierten alles ganz genau und sorgten im Sommer für einen radikalen Umbruch im Kader. Satte 15 Spieler mussten die Eisbären damals verlassen. Beide Torhüter (Tobias Ancicka/Juho Markkanen), zwei Verteidiger (darunter auch die Club-Legende Frank Hördler, welchen es nach Selb in die DEL2 zog) und elf Stürmer (u.a. Matt White, Giovanni Fiore, Peter Regin) erhielten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären.
Dem gegenüber standen zwölf Neuzugänge vor und zwei Neuzugänge während der Saison 2023/2024. Und im Gegensatz zur Vorsaison, wo fast kein Transfer zum Volltreffer wurde, schlugen nahezu alle Neuzugänge in der abgelaufenen Saison ein. Sportdirektor Stéphane Richer hatte diesmal mehr als nur einmal ein goldenes Händchen und bastelte im vergangenen Sommer ein Team, welches definitiv das Zeug hatte, am Ende die Meisterschaft wieder nach Berlin zu holen.

Das Bild der Saison – Deutscher Meister 2024: Eisbären Berlin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Fangen wir aber an bei der so wichtigen Torhüter-Position, wo sich die Eisbären mit Jonas Stettmer (Ingolstadt) und Jake Hildebrand (Frankfurt) verstärkten. Ich glaube, uns allen liegen noch die kritischen Aussagen einiger Fans im Ohr, die damals die Verpflichtung von Jake Hildebrand kritisierten, dass man mit ihm keine Meisterschaft gewinnen kann. Ich glaube, Jake hat alle Kritiker Lügen gestraft und deutlich bewiesen, dass er zu den absoluten Top-Goalies in der PENNY DEL zählt. In der Hauptrunde überzeugte Hildebrand bereits mit einer Fangquote von 91,72 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,38 pro Spiel sowie drei Shutouts. In den Playoffs steigerte sich Hildebrand nochmal und wuchs förmlich über sich hinaus. In den Playoffs kam er auf eine Fangquote von 93,60 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,91 pro Spiel. In den letzten drei Finalspielen kassierte er nur noch zwei Gegentore und feierte im entscheidenden fünften Spiel sogar einen Shutout. Jake Hildebrand war mit einer der wichtigsten Faktoren, warum die Berliner am Ende die zehnte deutsche Meisterschaft feiern konnten.
Jonas Stettmer kam in der Hauptrunde in 13 Spielen zum Einsatz, wo er stets zu überzeugen wusste. Auch seine Werte nach der Hauptrunde konnten sich mehr als sehen lassen. Eine Fangquote von 91,33 Prozent sowie einen Gegentorschnitt von 2,28 pro Spiel zeigten, dass die Eisbären über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügten. Stettmer feierte zudem auch noch einen Shutout.

Vor der Saison kritisiert, am Ende dann aber der gefeierte Held: Goalie Jake „The Wall“ Hildebrand“: (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Defensive sorgte Richer mit der Rückkehr von Kapitän Kai Wissmann für den Königstransfer vor der Saison. Dazu kamen Ben Finkelstein (Wien), der jedoch während der Saison seine Karriere beenden musste, und Rio Kaiser (Salzburg). Während der Saison stieß dann auch noch Thomas Schemitsch dazu.
Wissmann übernahm sofort wieder Verantwortung in der Berliner Defensive und wurde wieder zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Mit 30 Scorerpunkten (5T/25A) war Wissmann am Ende der Hauptrunde sogar sechstbester Scorer in der internen Scorer-Wertung der Eisbären. Und das in nur 44 Spielen, denn der Verteidiger fehlte zwischenzeitlich verletzt. Wissmann verlieh der in der Vorsaison doch arg anfälligen Berliner Defensive deutlich mehr Stabilität und das machte zugleich auch seine Mitspieler besser. In den Playoffs scorte Wissmann auch nochmal stark und kam am Ende auf zehn Scorerpunkte (2T/8A), was ihm Platz fünf in der internen Scorer-Wertung einbrachte.
Finkelstein kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Hauptstadt, leider musste er aber im Laufe der Hauptrunde seine Karriere vorzeitig beenden. Am Ende standen für ihn 15 Vorlagen zu Buche. Es wäre spannend gewesen, wie sich Finkelstein in Berlin weiter entwickelt hätte.
Rio Kaiser kam insgesamt nur auf drei Spiele in der letzten Saison, was eine Bewertung extrem schwierig macht. Aber seine Zeit wird noch kommen und vielleicht kommt er in der neuen Saison auf mehr DEL-Einsätze.
Kommen wir zu Thomas Schemitsch, welchen die Eisbären kurz vor Ende der Hauptrunde verpflichteten. In fünf Hauptrundenspielen kam er auf starke vier Scorerpunkte (1T/3A). Man merkte ihm seine lange Pause überhaupt nicht an, er fügte sich nahtlos ins Team der Eisbären ein und harmonierte direkt mit seinem alten Kumpel Julian Melchiori, welchem er direkt zu den ersten Saisontoren verhalf. In den Playoffs kamen nochmal vier Assists hinzu. Die Verpflichtung von Schemitsch war zunächst mit einem Risiko versehen, entpuppte sich am Ende aber als Volltreffer. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn nächste Saison wieder in Berlin auf dem Eis sehen.

Zwei enorm wichtige Leistungsträger in der Defensive der Eisbären Berlin: Jonas Müller (links) und Kapitän Kai Wissmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Offensive gab es den größten Umbruch und dort gelang es Sportdirektor Richer, echte Kracher nach Berlin zu holen. Ty Ronning (Ingolstadt), Rückkehrer Blaine Byron (Oskarshamn), Patrice Cormier (Yekaterinburg), Michael Bartuli (Bad Nauheim), Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München). Zudem kam Jeadon Descheneau während der Hauptrunde. Gerade die Transfers auf dem deutschen Spielersektor sorgten für Aufsehen bei der Konkurrenz, denn da waren schon einige Top-Spieler dabei.
Ronning machte in der vergangenen Saison in Ingolstadt auf sich aufmerksam und diese Leistung konnte er in Berlin bestätigen. In der Hauptrunde kam der kleine Flitzer nur auf 27 Spiele, sammelte dort aber starke 20 Scorerpunkte (13T/7A). In den Playoffs steigerte sich Ronning nochmal und erzielte acht Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Gerade sein Hattrick im vierten Finalspiel gegen Bremerhaven bleibt in Erinnerung, als er die Schwachstelle von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis offenbarte. Mit den acht Treffern wurde er zu Berlins Top-Torjäger in den Playoffs.
Byron machte nach einem Jahr Pause direkt da weiter, wo er in Berlin vor einem Jahr aufgehört hatte. Auch er kam verletzungsbedingt nur auf 33 Spiele, in denen er aber auf satte 26 Scorerpunkte (9T/17A) kam. In den Playoffs kamen nochmal elf Scorerpunkte (5T/6A) hinzu, wovon er vier Punkte in Überzahl sammelte.
Auch Cormier wurde zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zur Meisterschaft und entwickelte sich zu seinem Spieler, gegen den man nicht gerne spielte. In 37 Hauptrundenspielen kam er auf 21 Scorerpunkte (12T/9A). Vier seiner zwölf Tore erzielte er dabei in Überzahl. In den Playoffs kam nur noch ein Assist hinzu, aber da war Cormier auch eher als physischer Spieler gefragt, der dem Gegner unter die Haut gehen sollte.
Bartuli war als U23-Spieler eingeplant und kam in 32 Spielen auf eine Torvorlage. Viel Eiszeit bekam er von Trainer Serge Aubin aber nicht.
Lean Bergmann kam verletzungsbedingt in der Hauptrunde nur auf 15 Spiele, in denen er aber bereits andeutete, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Aubin werden könnte. Drei Tore und drei Assists standen für ihn am Ende der Hauptrunde zu Buche. In den Playoffs kam dann die Serie gegen Mannheim und sein legendärer Torjubel sowie der Fight gegen Leon Gawanke. Spätestens seit dem ist Bergmann ein Publikumsliebling in Berlin. Zwei Tore und zwei Assists steuerte die Nummer zehn in den Playoffs noch hinzu.
Tobi Eder schlug voll ein und erzielte in der Hauptrunde starke 22 Tore und bereitete zudem noch neun weitere Tore vor. Vier Tore erzielte er dabei in Überzahl. Drei Tore und drei Vorlagen folgten noch in den Playoffs. Die erste Saison von Tobi Eder als Eisbär war ein voller Erfolg!
Mit Freddy Tiffels gelang Richer ein weiterer Königstransfer. In 50 Hauptrundenspielen erzielte der deutsche Nationalstürmer zwölf Tore und bereitete 26 (!) Tore vor. Fünf Tore erzielte er dabei in Überzahl. Aber gerade seine Arbeit in Unterzahl zeichnete die Nummer 95 aus, als er die Gegner immer wieder früh im Spielaufbau störte – meistens auch erfolgreich. In den Playoffs sammelte er nochmal starke neun Punkte (2T/7A) und war somit auch ein Garant für die Meisterschaft. Wie eigentlich nahezu alle Spieler im Kader der Eisbären Berlin!
Descheneau kam in der Hauptrunde 17-mal zum Einsatz, erzielte fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Drei Neuzugänge, die direkt eingeschlagen haben: Tobi Eder (links), Blaine Byron (mitte) und Freddy Tiffels (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Natürlich schauen wir auch auf die Spieler, die nach der verkorksten Saison 2022/2023 weiterhin das Trikot der Eisbären trugen. In der Defensive waren das Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Und da muss man allen voran Eric Mik nennen, der mit sechs Toren in der Hauptrunde der Top-Torjäger unter den Verteidigern wurde. Mik hat den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, was für ein starker und vor allem wichtiger Spieler er für die Eisbären ist.
Ellis kam wie Wissmann auf fünf Tore in der Hauptrunde, Müller und Melchiori auf je vier Treffer. Müller stach vor allem mit seinen 20 Torvorlagen in der Hauptrunde hervor, welche ihm Platz sechs in der teaminternen Scorer-Wertung einbrachte. Aber auch Ellis (16A) und Melchiori (13A) scorten in Sachen Assists zweistellig.
Besonders hervorheben möchte ich aber Korbinian Geibel, denn der Youngster hat sich seinen Stammplatz im Profiteam erspielt und das absolut zurecht. Er absolvierte alle 52 Hauptrundenspiele und bereitete vier Tore vor. Geibel hat definitiv eine große Zukunft vor sich und es bleibt zu hoffen, dass er den Eisbären noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und dann muss man natürlich auch noch Marco Nowak erwähnen, der keine einfache Saison hatte und meist als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß. Und trotzdem hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Was nicht selbstverständlich in so einer Situation ist, aber einmal mehr beweist, was für ein feiner Mensch Marco Nowak ist.
In den Playoffs trugen sich Müller (3), Wissmann (2) und Melchiori (1) nochmal in die Torschützenliste ein und gerade Müller sein Solo gegen Bremerhaven in Finalspiel zwei bleibt wohl auf ewig in Erinnerung. In Sachen Assists sticht natürlich Kapitän Kai Wissmann hervor, der insgesamt acht Tore vorbereitete. Ebenso erwähnenswert sind die je drei Assists von Marco Nowak (da er nur dreimal zum Einsatz kam) und Korbinian Geibel, der wie bereits erwähnt den nächsten Schritt gemacht hat.
Insgesamt hatten die Eisbären eine deutlich gefährlichere Defensiv-Abteilung als noch in der verkorksten Vorsaison.

Machte in der letzten Saison einen großen Schritt nach vorne: Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Kommen wir aber nun zum Prunkstück der Meistersaison, nämlich der Offensive. Ganze sieben Stürmer blieben noch übrig nach der Saison 2022/2023: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Noebels lieferte wie eh und je ab und war am Ende der Hauptrunde der Top-Scorer der Eisbären mit 47 Scorerpunkten (13T/34A). Pföderl folgte direkt dahinter mit 45 Scorerpunkten (15T/30A). Boychuk wurde mit 23 Toren zum Top-Torjäger der Berliner, bereitete zudem auch nur 21 Tore vor. Veilleux traf 14-mal und gab 15 Assists, auch Wiederer traf zweistellig und kam auf elf Tore, dazu kommen noch 14 Assists.
Die Youngster Maxi Heim (2T/7A) und Eric Hördler (1T/5A) hatten natürlich auch ihren Anteil. Gerade das erste DEL-Tor von Eric in Wolfsburg bleibt natürlich in positiver Erinnerung.
In den Playoffs muss man natürlich wen zuerst nennen? Genau! Leo Pföderl, den MVP der Playoffs. Der hat alleine im Finale nochmal ordentlich aufgedreht und war am Ende auch der Top-Scorer der Eisbären. Fünf Tore und zehn Assists steuerte die Nummer 93 in den Playoffs nochmal dazu. Diesmal gab es die umgekehrte Reihenfolge, denn diesmal folgte Noebels auf Platz zwei mit vier Toren und zehn Assists. Auch ein Boychuk lieferte mit elf Punkten (3T(8A) wieder enorm stark ab. Auch Manuel Wiederer, der auf drei Tore und drei Assists kam, ist wohl der am meisten unterschätzte Spieler im Kader der Eisbären. Was sicherlich auch daran liegt, dass er häufig in Reihe vier eingesetzt wurde. Aber was er kann, zeigte er, als er in den vorderen Reihen eingesetzt wurde. Ich sage nur Hattrick in München. Und dann muss man natürlich in den Playoffs auch Eric Hördler erwähnen, dem zwei Assists gelangen. Ja, kein berauschender Wert, aber Eric ist eben ein Youngster und bekam nicht so viel Eiszeit, was das dann eben wieder zu etwas ganz Besonderem machte.

Playoff-MVP Leo Pföderl. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Insgesamt muss man sagen, dass der Mix aus jungen und erfahrenen Spielern in diesem Jahr perfekt harmonierte. Die Eisbären hatten die verkorkste Saison 2022/2023 komplett aufgearbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen. Waren die Transfers in der Vorsaison fast ausschließlich Fehlgriffe bzw. passten nicht ins Team-Gefüge, so schlugen in dieser Saison alle Neuzugänge ein. Stéphane Richer hat mal wieder bewiesen, dass er ein absoluter Top-Sportdirektor ist. Ja, er hat auch das Team der Vorsaison zusammengestellt und war sich der Schuld auch bewusst. Aber wie man darauf reagiert hat, verdient den aller größten Respekt. Auch der Mut, an Serge Aubin festzuhalten, ist in diesem Geschäft alles andere als üblich. Aber die Eisbären haben sich trotz Kritik dafür entschieden, am Trainer festzuhalten. Und somit kommen wir zum Trainer Serge Aubin.

Der Vater des Erfolges: Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin feierte mit den Eisbären seine dritte Meisterschaft in den vergangenen vier Jahren und hat mit den Berlinern noch keine Playoff-Serie verloren. Auch an ihm nagte die Vorsaison mit dem Verpassen der Playoffs. Aber wie er die neuen Spieler ins Team integrierte und daraus eine Spitzen-Mannschaft formte, verdient ebenso den aller größten Respekt. Man hatte zu Beginn der Saison damit gerechnet, dass es ein etwas holpriger Start werden könnte angesichts des doch großen Umbruchs im Sommer. Doch es kam anders und man startete mit drei Siegen zu Beginn und sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die neue Spielzeit. Serge Aubin und seine beiden Co-Trainer Craig Streu und André Rankel hatten aus dem vorhandenen Personal schnell eine Spitzen-Mannschaft geformt, welche früh ihre Ansprüche deutlich machte. Vor der Saison war das ausgegebene Saisonziel ein Platz unter den ersten Vier. Relativ schnell wurde aber deutlich, dass diese Mannschaft in der Lage ist, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Man kassierte nie mehr als drei Niederlagen in Folge. Und diese kassierte man zum einen nach bzw. inklusive dem chaotischen Heimspiel gegen Wolfsburg (6:9), als man danach auch die Heimspiele gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) verlor. Auch zu Beginn des neuen Jahres verlor man nochmals drei Spiele in Serie (2:3 gegen Schwenningen/1:5 in Bremerhaven/2:6 in Straubing). Aber auch davon ließen sich die Berliner nie von ihrem Weg abbringen und gaben stets die Antwort danach auf dem Eis.

Meistercoach Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch vom Fehlstart in die Playoffs, als man Spiel eins gegen Mannheim mit 1:7 verlor und in Spiel zwei nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 0:2 hinten lag, ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Eisbären fanden immer eine Antwort, wurden immer wieder perfekt vom Trainerteam auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Oder wie es Hannes in unserer Meisterfolge im Podcast sagte, dass die Eisbären es immer schafften, das zu zerstören, was den Gegner so stark und so gefährlich machte. Auch das ist ein Verdienst des Trainerteams.
Nach dem 1:7 gegen Mannheim folgten inklusive dem Halbfinale gegen Straubing sieben Siege in Serie. Erst in Spiel vier setzte es mal wieder eine Niederlage am Pulverturm. Danach sollten die Berliner nur noch das erste Finalspiel in Bremerhaven verlieren, ehe sie bis zum zehnten Meistertitel durch marschierten.
Und Niederlagen im Auftaktspiel einer Playoff-Serie sind für Serge Aubin auch nichts Neues. 2020/2021 in der Corona-Saison, als man nur Best-of-Three spielte, verloren die Berliner stets das erste Spiel. 2021/2022 verlor man das erste Finalspiel gegen München. Und in dieser Saison verlor man das erste Spiel im Viertelfinale gegen Mannheim und das erste Finalspiel in Bremerhaven. Die Eisbären standen also stets mit dem Rücken zur Wand, doch Serge Aubin fand immer einen Weg, die Serie anschließend doch noch zu gewinnen. Inzwischen steht er bei neun gewonnenen Playoff-Serien in Folge.

Hatte auch seinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Co-Trainer Craig Streu (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären Berlin haben also die richtigen Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen und entgegen der Gesetze im Sport bewiesen, dass man nicht immer den Trainer austauschen muss, wenn es mal nicht läuft. So ein Seuchenjahr kannst du immer mal wieder haben, das ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, wie du darauf reagierst und welche Schlüsse du daraus ziehst. Die Eisbären sind ein Paradebeispiel dafür, dass man nach einer Saison, welche im Fast-Abstieg endete, gestärkt zurückkommen kann. Dass man dann sofort die Meisterschaft wieder gewinnt, macht diese fast schon märchenhafte Geschichte perfekt. Serge Aubin und die Eisbären Berlin, das passt einfach wie die Faust aufs Auge!

Auch er hat einen großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)