1:2 gegen Schwenningen! Die Eisbären verzweifeln an Joacim Eriksson

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #7:

Das kannst du keinem erzählen: Die Eisbären Berlin haben das Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings dominiert und hatten Chancen für mehrere Tore (46:21-Torschüsse), am Ende steht man aber erneut mit leeren Händen da. 44,9 Sekunden vor dem Ende erzielten die Gäste aus dem Schwarzwald den mehr als glücklichen Siegtreffer. Aber wer seine Chancen vorne nicht nutzt, wird eben hinten eiskalt bestraft. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up im Vergleich zum Freitagspiel gegen Straubing. Während in der Defensive alles gleich blieb, gab es in der Offensive komplett neue Reihen. In der ersten Reihe bekamen Ty Ronning und Patrick Khodorenko Freddy Tiffels an die Seite gestellt. Die zweite Reihe um Leo Pföderl, Liam Kirk und Lean Bergmann wurde komplett neu zusammen gestellt. Gleiches galt für die dritte Reihe um Andreas Eder, Markus Vikingstad und Eric Hördler. Matej Leden und Manuel Wiederer waren die beiden weiteren Stürmer.
Im Tor stand erneut Jonas Stettmer, während Jake Hildebrand auf der Bank Platz nahm.

Für die Eisbären galt es, endlich wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden nach zuletzt drei Niederlagen in Folge. Freitag war man nah dran, doch am Ende fehlten 14,1 Sekunden für den Sieg. Wenn man an die guten Dinge aus dem Straubing-Spiel anknüpft, die Turnover vermeidet und von der Strafbank fernbleibt, sind heute drei Punkte gegen die Mannschaft von Eisbären-Legende Steve Walker möglich. Konnten die Hauptstädter all das auch umsetzen oder setzte es gegen die Wild Wings die nächste Pleite?

Hart umkämpft war das erste Drittel zwischen Berlin und Schwenningen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mutiger Beginn der Gäste aus dem Schwarzwald, die für einige Unordnung in der Berliner Defensive sorgten. So kam Zach Senyshyn im Slot relativ frei zum Abschluss, Jonas Stettmer war zum Glück hellwach und konnte dessen Schuss parieren.
Auf der Gegenseite war es Freddy Tiffels, der frei vor Joacim Eriksson zum Abschluss kam. Aber auch der SERC-Goalie war sofort zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Es war eine sehr unterhaltsame Anfangsphase in der Hauptstadt, in der es schnell hin und her ging. Beide Teams suchten direkt den schnellen Abschluss.
Ein schneller Konter der Eisbären hätte beinahe das 1:0 gebracht, aber Markus Vikingstad scheiterte ebenso am glänzend aufgelegten Schwenninger Goalie. Und wenn Eriksson schon geschlagen war, half eben die Latte, wie geschehen beim Schuss von Leo Pföderl (15.). So blieb es nach sehr unterhaltsamen ersten 20 Minuten beim torlosen Unentschieden. Aber eins der besseren Sorte.

Andreas Eder (links) und Torschütze Korbinian Geibel feiern das erlösende 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im zweiten Drittel erhöhten die Eisbären die Schlagzahl nochmal gehörig und wollen mit aller Macht das 1:0 erzielen. Doch noch ließ sich Joacim Eriksson nicht überwinden.
Aber auch Schwenningen hatte seine Chancen, es blieb also weiterhin eine sehr unterhaltsame Partie, in der einzig die Tore fehlten. Trotz bester Chancen auf beiden Seiten, aber da standen eben auch zwei absolut starke Goalies heute im Tor.
Da musste selbst Markus Vikingstad den Kopf schütteln, als er die Scheibe am bereits am Boden liegenden Eriksson nicht vorbei bekam. Aber nur Sekunden später gab es den befreienden Jubelschrei in der Arena. Korbinian Geibal hatte diesen Schwenninger Teufelskerl Joacim Eriksson endlich überwunden – 1:0 (35.). Was uns „Korbi-Geibel-Ultras“ natürlich besonders freut. An dieser Stelle nochmal der Hinweis: Kauft euch die Sachen!!!
Diese knappe aber verdiente Führung nahmen die Hausherren anschließend mit in die Kabine.


Ärgerte die Eisbären heute Nachmittag gehörig: SERC-Goalie Joacim Eriksson (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Direkt nach Wiederbeginn war Ty Ronning auf dem Weg zum 2:0, doch er vergab diesen Alleingang. Und wer vorne seine Chancen nicht nutzt, den bestrafen die Spink-Zwillinge. Tyson auf Tylor und schon stand es 1:1 (45.).
Kurz darauf die nächste dicke Chance für die Eisbären. Eric Hördler tauchte frei vor Eriksson auf, aber auch der Youngster konnte den Schwenninger Goalie nicht überwinden. So ein bisschen stockt der Offensivmotor der Eisbären derzeit, denn am vergangenen Wochenende gelangen nur zwei Tore und an diesem Wochenende stand man aktuell auch erst bei drei erzielten Treffern.
Die Chance, daran etwas zu ändern, bekam man in der 47. Spielminute, als es die erste Strafzeit (!) in diesem Spiel gab. Aber auch in diesem Powerplay ließen die Eisbären beste Chancen liegen. Derzeit haben die Berliner das Glück nicht am eigenen Schläger kleben. Zweimal Pfosten und Zweimal Latte belegen das.
Auch das zweite Powerplay sorgte für kein weiteres Tor der Berliner und so lief die Zeit immer weiter runter. Beide Teams wollten die Entscheidung erzwingen, aber ebenso auch keinen Fehler mehr machen, der wohlmöglich spielentscheidend sein könnte.
Und dann bekamen die Eisbären einen Drei-auf-Zwei-Konter, welchen Schwenningen eiskalt nutzte. 44,9 Sekunden vor dem Ende traf Kyle Platzer – 1:2 (60.). Verdient war das natürlich nicht, aber wer seine Chancen nicht nutzt, der wird hinten eiskalt bestraft.
Serge Aubin nahm direkt seine Auszeit und Goalie Jonas Stettmer vom Eis. Doch es half nichts mehr und die Eisbären kassierten die vierte Niederlage in Folge. Wie am Freitag war auch diese absolut vermeidbar, aber die Berliner gehen derzeit durch eine sehr schwere Zeit, werden da aber auch wieder rauskommen. Denn die Ansätze sind zu sehen, wie es gehen kann. Nur momentan mangelt es am nötigen Glück vor dem Tor.

2:3 n.V. gegen Straubing: Die Eisbären zeigen eine Reaktion, stehen am Ende aber doch nur mit einem Punkt da

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #6:

Die Eisbären Berlin haben eine Reaktion auf das vergangene Wochenende gezeigt, stehen aber am Ende doch nur mit einem Punkt da. Am Ende unterliegen die Berliner den Straubing Tigers mit 2:3 nach Verlängerung. Bis 14,3 Sekunden vor dem Ende hatten die Eisbären noch geführt, doch dann verlor man das Spiel noch auf unnötige Weise. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte aufatmen, kehrten doch mit Ty Ronning und Markus Niemeläinen zwei wichtige Leistungsträger zurück ins Line-up. Dazu gab Neuzugang Patrick Khodorenko sein Debüt. Dadurch gab es natürlich komplett neue Reihen – bis auf die Reihe von Leo Pföderl, Markus Vikingstad und Freddy Tiffels, welche die zweite Reihe bildeten. Ronning stürmte zusammen mit Khodorenko und Liam Kirk in Reihe eins. Die dritte Reihe bestand aus Manuel Wiederer, Andreas Eder und Lean Bergmann. Matej Leden und Eric Hördler waren die weiteren Stürmer.
In der Defensive hießen die Pärchen wie folgt: Eric Mik/Jonas Müller, Adam Smith/Korbinian Geibel, Mitch Reinke/Markus Niemeläinen. Dazu stand Norwin Panocha im Kader.
Jonas Stettmer stand im Tor, während Jake Hildebrand auf der Bank Platz nahm.

Für die Eisbären ging es darum, Wiedergutmachung zu betreiben nach dem miserablen letzten Wochenende mit null Punkten und 2:12-Toren. Dazu kam mit Straubing aber ein äußerst unbequemer Gegner, der zuletzt drei Siege in Folge einfuhr und gut in Form war. Und die Niederbayern hatten ja auch noch eine offene Rechnung mit den Eisbären, wenn man an das letztjährige Viertelfinale denkt. Wer hatte am Ende die Nase vorn?

Torraumszenen gab es wenige im ersten Drittel zu sehen. (Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die ersten Minuten boten wenig Highlights. Beide Teams tasteten sich erst einmal ab und auch die ersten Powerplays sorgten für keine Gefahr, weil beide Mannschaften auch noch zu viele Fehler im eigenen Spiel hatten und nicht in die Powerplay-Formation fanden.
Funfact: Die ersten vier Strafzeiten gab es alle wegen Beinstellens. Das Regelbuch der beiden Hauptschiedsrichter Andre Schrader und Bastian Steingross war wohl sehr dünn…
Auch danach wollte die Partie keine Fahrt aufnehmen. Beide Teams waren noch zu ungenau in ihren Angriffen und leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Für den Zuschauern kein wirklicher Leckerbissen, den man hier zu sehen bekam.
In einem weiteren Powerplay der Niederbayern sah es dann aber mal nach Eishockey aus. Straubing konnte sich festsetzen und auch ein paar Schüsse abgeben, die hundertprozentige Chance war aber weiterhin nicht da.
Was Trainer Serge Aubin nicht gefreut haben dürfte, waren die zu vielen Strafzeiten im ersten Drittel. Adam Smith nahm bereits die vierte Zwei-Minuten-Strafzeit der Hausherren im Auftaktdrittel – deutlich zu viel! Und in diesem Powerplay gab es dann auch prompt die beste Chance der Tigers. Michael Connolly mit dem Onetimer, aber Jonas Stettmer mit einem sehr starken Save, der das fast sichere 0:1 verhinderte.
In der Schlussphase hatten dann die Eisbären nochmal zwei gute Abschlüsse, dennoch ging es torlos in die erste Drittelpause. Die Torschussstatistik? 3:13 aus Sicht der Eisbären!

Ty Ronning trifft zum 1:1. Der Beginn einer neuen Rekordserie? (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

71 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da gingen die Tigers in Führung. Die vierte Reihe mit dem Angriff, Filip Varejcka traf nur den Pfosten, die Scheibe sprang direkt vor die Kelle von Tim Fleischer und für den war das wahrscheinlich eines der leichtesten DEL-Tore – 0:1 (22.).
Aber die schnelle Antwort der Eisbären ließ nicht lange auf sich warten. Und wieder einmal sah man, wie wichtig Ty Ronning für die Eisbären ist. Auf Zuspiel von Patrick Khodorenko fuhr die Nummer neun alleine auf Florian Bugl zu und ließ dem jungen Goalie keine Chance – 1:1 (23.).
Danach nahm die Partie endlich ein wenig Fahrt auf und es ging hin und her. Genau so, wie man es vom ersten Bully weg eigentlich schon erwartet hatte. Auch die Zweikämpfe wurden härter und die Intensität nahm zu.
In Überzahl war dann Khodorenko dicht dran an seinem ersten DEL-Tor, einzig das Aluminium hatte etwas dagegen. Aber die Chancen häuften sich im zweiten Drittel für die Eisbären, aber noch stand Florian Bugl dem Torerfolg im Weg.
Defensiv die Berliner mit einer sehr starken kämpferischen Leistung, weshalb sich Abschlüsse der Tigers im Mitteldrittel in Grenzen hielten. Am Ende blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.

Es war erneut ein hart umkämpftes Spiel zwischen den Eisbären und Straubing. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des Schlussdrittels dann die Fankurve (nicht alle!!!) mit einer „Glanzleistung: „Yannick-Veilleux-Sprechchöre“. Muss nun wirklich nicht sein nach der Szene am letzten Freitag in Mannheim. Manche lernen es einfach nie…
Aber zurück zum Spiel, welches weiterhin viel Spannung bot. Schön war zu sehen, dass die Eisbären ihre Defensive wieder besser in den Griff bekommen hatten und auch über das Spiel gesehen die Strafen minimiert haben. Offensiv versuchte man heute enorm viel Chancen zu kreieren, doch entweder stand Florian Bugl oder aber das Aluminium im Weg.
Aber dann die Eisbären mit einer blitzsauberen Kombination, welche zum 2:1 durch Leo Pföderl führte – 2:1 (46.). Eric Mik mit dem Auge für Pföderl am langen Pfosten und der netzte ein. Wichtig auch für das Selbstvertrauen nach dem letzten Wochenende, dieses Spiel nach Rückstand gedreht zu haben.
Und die Eisbären wollten nun mehr und die Vorentscheidung erzielen. Straubing machte verständlicherweise auf, was den Eisbären Platz für schnelle Angriffe bot. Aber auch die Niederbayern gaben sich noch nicht geschlagen und versuchten nochmal alles, um den Ausgleich zu erzielen.
Die Tigers zogen in der Schlussphase dann ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Straubing schnürte die Berliner im eigenen Drittel ein, spielte es mit sehr viel Geduld und 14,3 Sekunden vor dem Ende knackten die Tigers das Abwehr-Bollwerk der Eisbären. Erneut war Tim Fleischer erfolgreich gewesen, der eine unübersichtliche Situation vor dem Tor von Jonas Stettmer nutzte. Somit ging dieses Spiel tatsächlich noch in die Verlängerung.

In dieser unterlief Jonas Müller der spielentscheidende Fehler. Nicholas Halloran nutzte diesen und vollendete seinen Alleingang mit dem Treffer zum 2:3. Bitter für die Eisbären, welche am Ende zwei Punkte verschenkt haben. Am Ende hätte man es in der Schlussphase des dritten Drittels vielleicht etwas energischer verteidigen müssen, statt nur in der Box zu stehen. So steht man am Ende mit nur einem Punkt da.

1:5 in Bremerhaven: Ein Wochenende zum vergessen

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #5:

Nach dem erfolgreichen ersten Wochenende sind die Eisbären Berlin am zweiten Wochenende auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Dem 1:7 in Mannheim folgte heute ein 1:5 in Bremerhaven. Es war am Ende ein Mix aus der Personalsituation, fehlenden Basics im Spiel, dem nötigen Scheibenglück, schlechter Defensivarbeit und mangelnder Kreativität in der Offensive.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf Kai Wissmann, Marco Nowak, Markus Niemeläinen, Marcel Noebels, Ty Ronning, Yannick Veilleux und Blaine Byron verzichten. Somit konnten die Berliner nur mit drei Angriffsreihen spielen, welche aus Tiffels/Vikingstad/Pföderl, Kirk/Eder/Bergmann und Hördler/Leden/Wiederer bestanden. In der Defensive gab es lediglich eine Änderung im Tor, wo Jake Hildebrand im Tor stand, während Jonas Stettmer auf der Bank Platz nahm.

Traf zweimal gegen die Eisbären Berlin: Alex Friesen (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Beide Mannschaften wollten heute Wiedergutmachung betreiben, denn sowohl Berlin als auch Bremerhaven hatten ihr Spiel am Freitagabend verloren. Aber für die Eisbären erwies sich dies schon vor dem Spiel als äußerst schwer angesichts der Personalsituation. Bremerhaven konnte aus dem Vollen schöpfen und so begannen die Pinguins auch äußerst druckvoll, aber die dezimierte Eisbären-Mannschaft hielt zu Beginn sehr gut dagegen.
Doch mit zunehmender Spieldauer schlichen sich vermehrt Fehler ins Berliner Spiel, was Bremerhaven zu nutzen wusste. Ex-Eisbär Bennet Roßmy wurde nicht wirklich angegriffen und konnte sich mühelos bis zum Tor vorarbeiten, wo er mit seinem Schuss aber an Jake Hildebrand scheiterte. Alex Friesen war aber zur Stelle und staubte erfolgreich ab – 0:1 (10.).
Danach gab es einen weiteren Unterschied im Spiel zu sehen: Während die Eisbären trotz bester Chancen ihre Überzahl nicht nutzen konnten, schlugen die Gastgeber nach nur sechs Sekunden in Überzahl zu. Christian Wejse hatte die Scheibe ins Tor gehämmert – 0:2 (15.).
Mit der Führung im Rücken ließen es die Pinguins anschließend ruhiger angehen, während man den Eisbären die Verunsicherung anmerkte. Ja, man war heute arg dezimiert und das kann das beste Team nicht wegstecken, aber zwischenzeitlich wirkte es so, als hätten die Spieler, welche alle Eishockey spielen können, die Basics vergessen. Da hatte die deutliche Niederlage aus Mannheim doch deutlich Spuren hinterlassen.

Phillip Bruggisser erhöhte im Mitteldrittel auf 3:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des zweiten Drittels konnte man das Bemühen der Eisbären dann wieder gut sehen. Man versuchte viel, wollte den Anschlusstreffer unbedingt erzielen, aber es fehlte schlichtweg am Scheibenglück vor dem Tor. „Haste Scheiße am Schläger…“ könnte man da gut sagen. So eine Phase durchlaufen die Eisbären derzeit, aber zum Glück sind wir noch früh in der Saison.
Unnötige Strafzeiten brachten die Eisbären dann aber völlig aus dem Konzept. So konnte Bremerhaven in Überzahl durch Phillip Bruggisser auf 3:0 erhöhen. Gerade im Unterzahlspiel fiel auf, wie kompliziert es die Eisbären spielten. Statt die Scheibe einfach raus zu schießen, versuchte man es spielerisch zu lösen. Statt die Scheibe hoch raus zu spielen, versuchte man den flachen Schuss. Alles Kleinigkeiten, welche die Berliner heute falsch gemacht haben. Und das kannst du eben am Ende nicht auf die Personalsituation schieben, da musst du einfach schlauer spielen und das können die Eisbären. Doch die Turnover im Mitteldrittel häuften sich einfach zu oft.
Dazu hat Bremerhaven es auch immer sehr gut im Forecheck gemacht und den Spieler, der gerade die Scheibe hatte, direkt angegriffen, womit die Eisbären große Probleme hatten. Das Ergebnis war aus Berliner Sicht noch das beste an dem Spiel.

Glänzte mit drei Vorlagen: Ex-Eisbär Bennet Roßmy. (Foto von City-Press GmbH)

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Eisbären noch in Überzahl, aber auch da wollte den Hauptstädtern nichts gelingen. Kaum war Bremerhaven wieder komplett, klingelte es zum vierten Mal im Tor von Jake Hildebrand. Erneut kamen die Pinguins viel zu einfach vor das Berliner Tor und am Ende netzte Friesen zum zweiten Mal an diesem Abend ein – 0:4 (42.).
Die nächste Klatschte bahnte sich an und die Eisbären präsentierten sich weiterhin äußerst schwach in Überzahl. Und erneut folgte nach dem vergebenen Powerplay der direkte Gegentreffer. Bennet Roßmy mit seinem dritten Assist an diesem Abend und am Ende war es Nicolas Krämmer, der zum 5:0 traf (46.).
Damit war die Partie natürlich längst entschieden, aber die Eisbären waren dennoch auf der Suche nach dem Ehrentreffer. Dafür bekam man sogar ein doppeltes Powerplay, aber das sah zwischendurch auch sehr schlimm aus, weil man sich an der blauen Linie die Scheibe einfach nur hin und her passte, statt den Schuss zu suchen. Da war sie wieder, die Verunsicherung. Bei einfacher Überzahl klappte es dann aber doch und Liam Kirk brachte die Eisbären auf das Scoreboard – 5:1 (56.).
Mehr passierte am Ende nicht mehr und so beendeten die Eisbären das Wochenende mit null Punkten und 2:12-Toren.

Und dieses muss man unterschiedlich bewerten: Zum einen wäre da die Personalsituation, welche die Eisbären derzeit arg schwächt und welche kein Team so einfach auffangen kann. Daran hatten die Berliner an diesem Wochenende definitiv zu knabbern und Sportdirektor Stéphane Richer wird sicherlich in Kürze aktiv werden. Denn, da sind wir uns einig, wären die Berliner in Bestbesetzung angetreten, wären die beiden Spiele an diesem Wochenende gänzlich anders ausgegangen. Und da meine ich nicht, dass man diese gewonnen hätte. Aber sie wären deutlich enger gewesen als sie es jetzt waren.
Und zum anderen wäre da die Leistung der anderen Spieler, welche irgendwie verunsichert gewirkt haben. Defensiv sehr anfällig und löchrig, vorne fehlte die nötige Durchschlagskraft, aber auch die mangelnde Kreativität. Denn die Spieler, welche auf dem Eis standen, können alle Eishockey spielen, aber heute mangelte es an den einfachen Basics, welche sie nicht auf das Eis bekamen.
Aber dennoch bleiben wir noch ruhig, denn es war erst das zweite Wochenende in dieser Saison und die Niederlagen sind erklärbar. Und trotzdem wird es in dieser Woche viel Videostudium geben.

1:7 in Mannheim: Das Ende der Serien – Verletzung von Luke Esposito überschattet den DEL-Klassiker

Ein gebrauchter Abend für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister verlor sein Auswärtsspiel bei den Adler Mannheim deutlich mit 1:7 (0:1,0:5,1:1) und musste damit die erste Niederlage der noch jungen Saison hinnehmen. Vom ersten Bully weg war viel Feuer drin im Spiel, welches während des Spiels in Schlägereien und unsauberen Aktionen mündete. Mit Ty Ronning und Luke Esposito mussten zwei Spieler vorzeitig verletzungsbedingt das Spiel beenden. Vor allem den Mannheimer Esposito hatte es nach einem üblen Check von Yannick Veilleux äußerst hart erwischt. Gute Besserung an dieser Stelle! Und für die Verantwortlichen der Eisbären gilt es, dieses Spiel so schnell wie möglich aufzuarbeiten, um es am Sonntagnachmittag in Bremerhaven wieder besser zu machen. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste mit Marcel Noebels unter der Woche den nächsten langfristigen Ausfall verkraften. Für den Nationalstürmer rückte Matej Leden ins Line-up und bildete zusammen mit Manuel Wiederer und Eric Hördler die vierte Reihe. Die erste Reihe bestand aus Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Yannick Veilleux, Blaine Byron und Liam Kirk stürmten zusammen in der zweiten Reihe. Einzig die dritte Reihe um Andreas Eder, Markus Vikingstad und Lean Bergmann blieb zusammen.
In der Defensive gab es lediglich eine Veränderung im Tor, wo Jonas Stettmer seinen ersten Saisoneinsatz bekam. Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Es war mal wieder Zeit für den DEL-Klassiker schlechthin. Während Mannheim zu Beginn dieser Geschichte stets die Nase vorne hatte, hat sich das Blatt inzwischen deutlich Richtung Berlin gedreht, welche die letzten zwölf Duelle in Folge gegen die Kurpfälzer gewannen. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre für jeden Adler-Fan, verloren die Mannheimer auch die letzten sieben Playoff-Serien in Serie. Konnten die Eisbären diese Serie heute fortsetzen oder gelang Mannheim der lang ersehnte Sieg gegen die Berliner?

Der Auftakt in eine skandalöse Partie. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Direkt nach dem ersten Bully forderte Lean Bergmann Matthias Plachta zum Fight auf, der hatte aber keine Lust und so nahm Luke Esposito die „Einladung“ an. Nebenbei „trafen“ sich auch Dan Renouf und Yannick Veilleux zum Kampf. Alle genannten Spieler durften sich danach erst einmal für fünf Minuten auf der Strafbank abkühlen. Was für ein Start, da gibt es wohl noch einige offene Rechnungen.
Danach wurde aber auch Eishockey gespielt und es ging munter hin und her mit guten Abschlüssen auf beiden Seiten, bis sich Leon Gawanke und Blaine Byron in die Haare bekamen.
Für das erste spielerische Highlight sorgten dann die Adler, die das 1:0 erzielten. Nick Mattinen hatte von oben abgezogen und Zach Solow entscheidend abgefälscht (8.).
Mannheim hatte Vorteile im ersten Drittel, die Eisbären suchten noch nach der Lücke in der Adler-Defensive.
Die Partie war zudem auch weiter sehr intensiv und hart geführt, warum die PENNY DEL in so einem Spiel dann aber Roman Gofman als Hauptschiedsrichter ansetzt, bleibt ihr Geheimnis. Wirklich im Griff hatten er und sein Kollege Martin Frano das Spiel nicht. Darüber durften sie dann in der ersten Drittelpause nachdenken, denn beim Stand von 1:0 ging es in die Kabinen.

Max Penkin erzielt sein erstes DEL-Tor und avanciert mit 16 Jahren zum jüngsten Torschützen in der DEL-Geschichte. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In dieser blieb auch Ty Ronning, der nach einer unsauberen Aktion von Kris Bennett nicht weiterspielen konnte. Da wollte Bennett die Nummer neun nur verletzen und die Hauptschiedsrichter haben es nur mit zwei Minuten belegt – unglaublich. Somit ist auch der Scoring-Streak von Ty Ronning beendet. Aber das ist nur eine Randnotiz. Hoffen wir, dass Ronning nicht schlimmer verletzt ist. 
Zurück zum Spiel, wo die Eisbären nach einem Wechselfehler in Unterzahl ran mussten und durch Kristian Reichel das 0:2 kassierten (23.). Bitterer Start ins Mitteldrittel für den Meister.
Danach wurde es leider unschön: Yannick Veilleux mit einem brutalen Check gegen Luke Esposito, der den Hit überhaupt nicht sehen kam und regungslos auf dem Eis liegen blieb. Er musste mit einer Trage vom Eis gefahren werden. An dieser Stelle gute und schnelle Genesung an Esposito! Und Veilleux dürfte sehr lange aus dem Verkehr gezogen werden und das – auch aus Berliner Sicht – vollkommen zu Recht. Da hatte er mal wieder seine Nerven nicht im Griff.
In der fünfminütigen Überzahl erhöhte Marc Michaelis auf 3:0 (29.), was aber nur eine Randnotiz war, denn alle Gedanken waren bei Luke Esposito. Man merkte es dem Spiel und der Stimmung auch an, das dieser Check bei allen noch tief saß.
Dieses Spiel hatte dann aber doch noch eine schöne Anekdote: Jonas Müller mit dem Scheibenverlust und der erst 16-jährige Max Penkin war auf und davon und verlud Jonas Stettmer – 0:4 (35.). Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum, Max!
Für die Eisbären ein komplett gebrauchter Abend, denn Kristian Reichel stellte in Unterzahl auf 5:0 (37.). Und Zach Solow machte das halbe Dutzend voll – 6:0 (38.) Aber dieses Spiel konnte man nicht mehr unter normalen Gesichtspunkten betrachten und daran hatten auch die beiden Hauptschiedsrichter ihren großen Anteil daran, die das Spiel nicht im Griff hatten und es so aus dem Ruder laufen ließen. Was aber die Aktion von Veilleux nicht entschuldigen soll und darf, denn das war grob unsportlich. Mit einem deutlichen 0:6-Rückstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Erzielte das 7:0: Ex-Eisbär Maximilian Heim. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Was man von den Eisbären aber noch erwarten konnte, war Gegenwehr. Nur diese sah man beim schnellen 0:7 durch Ex-Eisbär Maximilian Heim so gar nicht (42.).
Fortan die Eisbären durchaus auf der Suche nach dem Anschlusstreffer, aber ihr ehemaliger Goalie Maximilian Franzreb hatte etwas dagegen. Auf der Gegenseite wollten die Adler nun aber auch weitere Tore erzielen und den Erzrivalen so richtig demütigen. Doch Jonas Stettmer legte im Schlussdrittel noch zwei sensationelle Paraden hin.
2:10 Minuten vor dem Ende der Partie gelang Markus Vikingstad immerhin noch der Ehrentreffer in diesem sehr denkwürdigen Spiel – 1:7. Danach war die Partie aber beendet und die Eisbären sowie deren Fans erlöst. Und dennoch wird man an dieses Spiel noch sehr lange zurückdenken. Somit endete auch die zwölf Spiele andauernde Siegesserie der Berliner gegen Mannheim.

7:3 nach 0:3! Die Eisbären zeigen eine starke Reaktion und fügen den Kölner Haien die nächste herbe Niederlage zu

Was für ein Statement: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien deutlich mit 7:3 (0:0,3:3,4:0) gewonnen und sich dabei auch nicht von einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand beeindrucken lassen. Die Eisbären behielten die Ruhe und starteten danach die Aufholjagd, welche sie eindrucksvoll zu Ende gebracht haben. Somit erzielten die Eisbären auch im vierten Spiel in Folge gegen Köln sieben Tore.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Auftaktsieg gegen Aufsteiger Dresden nicht. Somit stand also auch im zweiten Saisonspiel wieder Jake Hildebrand im Tor, während Jonas Stettmer nur der Platz auf der Bank blieb.

Es war die Final-Neuauflage zwischen den Haien und Berlin. Köln dürfte mit Wut im Bauch angetreten sein, hatte man doch die letzten drei Finalspiele mit 0:7 verloren. Doch die erfolgreiche Finalserie ist nach eigenen Aussagen kein Thema mehr in der Hauptstadt, wo man sich viel mehr auf sich und sein eigenes Spiel konzentrieren will. Gelang das auch heute im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison?

Sehr intensives Spiel zwischen Köln und Berlin. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Intensiver Beginn in der Domstadt. Beide Teams hatten keine Lust auf Abtasten und suchten vom ersten Bully weg den direkten Zug zum Tor. Liam Kirk und Kevin Niedenz hatten die ersten guten Abschlüsse für ihre Teams. So entwickelte sich eine muntere Anfangsphase, in der es rauf und runter ging.
In der Folge schafften es die Hausherren immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand zu sorgen, weil sie die Lücken in der Berliner Defensive zu nutzen wussten. Der Berliner Goalie hatte einiges zu tun, hielt aber mit starken Paraden die Null.
Aber auch die Eisbären kamen in einem guten Wechsel zu einer dicken Chance durch Leo Pföderl, Ex-Eisbär Tobias Ancicka war aber mit einem starken Save zur Stelle. Doch solche Momente gab es zu selten von den Berlinern. Mit einem aus Berliner Sicht schmeichelhaften 0:0 ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Ty Ronning scorte auch im 30. Spiel in Folge. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

75 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da belohnten sich die Haie und gingen durch Valtteri Kemiläinen verdient mit 1:0 in Führung (22.). Nur 30 Sekunden später legten die Domstädter durch Frederik Storm das 2:0 nach. Storm wurde vor dem Tor angeschossen, reagierte am schnellsten und überwand Jake Hildebrand zum zweiten Mal an diesem Nachmittag (22.).
Die Eisbären hatten überhaupt keine Zuordnung in der Defensive und konnten sich bei Jake Hildebrand bedanken, der das 0:3 gegen Nate Schnarr verhinderte. Kurz darauf die Eisbären für zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Kemiläinen scheiterte noch am Aluminium, doch Nate Schnarr erhöhte in Überzahl auf 3:0 (26.).
Ein katastrophaler Start ins Mitteldrittel für die Berliner, welche jetzt aufpassen mussten, nicht unter die Räder zu kommen. Doch die Eisbären gaben die richtige Antwort. Freddy Tiffels legte für Adam Smith ab und der verkürzte auf 1:3 (27.). Es sollte aber noch besser kommen und die Verteidiger übernahmen die Verantwortung. Jonas Müller stand komplett frei und sorgte per Onetimer für das 2:3 (29.).
Was für ein verrücktes zweites Drittel und was für eine Reaktion des deutschen Meisters. Und die Eisbären hatten nun richtig Blut geleckt, denn Ty Ronning mit dem 3:3 in Überzahl (31.). Das 30. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt von der Nummer neun – Wahnsinn!
Nun waren die Gastgeber wieder gefordert, die hier eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hatten und somit auch das Momentum. Und die Lanxess Arena war mittlerweile auch verstummt, die nach dem 3:0 noch gefühlt die Meisterschaft gefeiert hatte.
Danach beruhigte sich die Partie wieder und so ging es mit einem 3:3 in die zweite Drittelpause.

Kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr raus: Die Spieler der Eisbären Berlin. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Eisbären hellwach und gingen nach 19 Sekunden erstmals in Führung. Ty Ronning mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag – 4:3 (41.). Nur 21 Sekunden später ein blitzsauberer Konter über Blaine Byron und Marcel Noebels, Letzterer netzte ein zum 5:3 (41.). Tobias Ancicka verließ daraufhin sein Tor, Felix Brückmann kam für ihn und durfte nach weiteren 14 Sekunden erstmals die Scheibe aus dem Tor holen. Markus Vikingstad mit seinem ersten Tor im Trikot der Eisbären zum 6:3 (41.).
Köln dürfte sich wie im falschen Film gefühlt haben, hatte sich sicherlich einiges vorgenommen für das Schlussdrittel und kassierte dann innerhalb von 35 Sekunden drei Tore. Aber wenn die Eisbären gegen Köln spielen, fallen „in der Regel“ sieben Tore. Gesagt, getan – Andreas Eder mit dem 7:3 (44.). Was für eine brutale Effizienz der Eisbären und was für ein Auftritt nach einem 0:3-Rückstand, der die Liga in Angst und Schrecken versetzen dürfte. Selbst so ein Rückstand scheint den Rekordmeister nicht zu beeindrucken und man zieht einfach sein Spiel bis zum Ende durch.
Damit war das Spiel natürlich entschieden und die Partie plätscherte so vor sich hin, während die Haie-Fans vermehrt den Heimweg antraten. Spiele gegen Berlin bleiben momentan nicht in guter Erinnerung für Köln. Für die Eisbären-Fans hingegen schon. Ihre Mannschaft feierte derweil einen Traumstart und hat schon wieder sechs Punkte auf dem Konto.

6:2 vs. Dresden: Die Eisbären feiern einen Kantersieg gegen den Aufsteiger

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #4:

Souveräner Saisonstart für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister schickte Aufsteiger Dresden mit 6:2 (1:0,2:1,3:1) wieder nach Hause und feierte damit einen perfekten Auftakt in die neue Saison. Ein Highlight war das Eröffnungsspiel aber nicht. Die Eisbären mussten nicht alles zeigen, was in ihnen steckt, schickten Dresden aber dennoch mit einer Packung wieder nach Hause. Und Dresden konnte den großspurigen Worten vor dem Spiel keine Taten folgen lassen. Ein doch eher schwacher Auftritt der Eislöwen, von Euphorie wenig zu sehen.

Trainer Serge Aubin veränderte in der Defensive gar nichts. Jake Hildebrand stand im Tor, während die Verteidiger-Pärchen unverändert blieben. In der Offensive blieb nur die Reihe von Liam Kirk, Leo Pföderl und Ty Ronning zusammen. Die zweite Reihe bildeten Marcel Noebels, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Lean Bergmann, Markus Vikingstad und Andreas Eder. Die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als klarer Favorit in das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dresden. Diese werden sich vor allem von ihrer Aufstiegs-Euphorie tragen lassen wollen und setzen zudem auf viele erfahrene DEL-Spieler, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen sind. Und für die Eislöwen waren es auch keine guten Aussichten, dass die Eisbären mit Wut im Bauch ins Spiel gingen, hatte man doch die beiden CHL-Heimspiele am Wochenende im Welli verloren. Konnte man sich heute den ersten Saisonsieg sichern oder spielte der Aufsteiger den Party-Crasher?

Vor dem Spiel wurde es noch einmal emotional, als die Szenen der letztjährigen Meisterschaft auf dem Videowürfel gezeigt wurden. Die Hartmut-Nickel-Kurve skandierte „Tobi Eder“ – die Tränen waren wieder da. Danach wurde es aber unrund, denn die Technik spielte den Berlinern einen Streich und das Banner konnte nicht wie geplant unter das Arena-Dach gezogen werden. Ein schlechtes Omen für das Spiel?

Das erste Tor gehörte dem Deutschen Meister und natürlich Ty Ronning, der zum 29. mal in Folge gescort hat. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nein, denn in Berlin spielt bekanntermaßen ein gewisser Ty Ronning, der damit zum 29. mal in Folge gescort hat – 1:0 (4.). Julius Hudacek, der Final-Goalie der Kölner Haie, musste also früh wieder hinter sich greifen. Perfekter Start für die Eisbären also!
Die Eisbären auch danach fokussiert und offensiv ausgerichtet, während Dresden auf Konter lauerte. Aber das hatte deren Trainer Niklas Sundblad im Vorfeld der Partie auch angekündigt, dass man vor allem defensiv spielen wollte. So richtig Spielfluss wollte noch nicht aufkommen, was aber in so einem ersten Drittel im ersten Saisonspiel nichts ungewöhnliches ist. Beide Mannschaften auch noch mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
In der 14. Spielminute standen die Dresdner kurz vor ihrem historischen ersten DEL-Tor, ausgerechnet Ex-Eisbär Austin Ortega hatte das leere Tor vor Augen, aber Norwin Panocha räumte in feinster Fußballer-Manier auf und klärte vor der Linie. Nur kurze Zeit später Konter der Eislöwen, Lance Bouma kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jake „Krake“ Hildebrand. Die Gäste danach mit dem ersten Powerplay in der Partie und der Chance zum Ausgleich, aber das Penalty Killing der Eisbären mit einer deutlich besseren Leistung als noch vor zwei Tagen in der CHL gegen Grenoble. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Choreo der Eisbären-Fans vor dem ersten Saisonspiel gegen Dresden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

3:17 Minuten dauerte es im ersten Drittel bis zum 1:0, 3:39 Minuten dauerte es im zweiten Drittel, ehe die Eisbären das 2:0 durch Korbinian Geibel nachlegten. Da hatte der Verteidiger mit dem eingebauten Torriecher aber auch einfach zu viel Platz, welchen er zu nutzen wusste.
Auch danach wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Eisbären blieben weiterhin die aktivere Mannschaft, während Dresden bis hierhin einfach noch keine DEL-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Vor allem läuferisch wirkte das alles sehr langsam, was im weiteren Saisonverlauf zu einem großen Problem werden kann.
Es war die 33. Spielminute, als man die Dresdner Fans dann auch mal wahrnahm, denn bis dahin waren sie doch erstaunlich ruhig für die Anzahl an Gästefans. Und wer konnte gegen Berlin nur treffen, natürlich ein Ex-Eisbär. Austin Ortega mit dem 2:1 und dem Premierentor in der PENNY DEL.
Aber die Freude und auch die Lautstärke war nur von kurzer Dauer, denn es folgte nur eine Minute später das Premierentor von Andreas Eder, der nur noch abstauben musste – 3:1 (34.).
Im Mitteldrittel wurde dann übrigens auch das Meisterbanner hochgezogen. Im Pokal eingraviert ist natürlich die Nummer „22“ von Tobi Eder – wir werden dich nie vergessen!!!
In Überzahl stand Austin Ortega kurz vor seinem zweiten Treffer, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. So behielten die Eisbären ihre verdiente Zwei-Tore-Führung, mit der es am Ende auch in die zweite Drittelpause ging.

Das neue Meisterbanner. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann noch schneller. 1:41 Minuten brauchte Marcel Noebels nur, um auf 4:1 zu stellen. Julius Hudacek und Berlin – das wird keine Freundschaft mehr. Schon wieder klingelte es viermal in seinem Tor.
Doch es sollte nochmal brenzlig werden, denn Dresden hatte für 1:50 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis und somit die XXL-Chance, hier nochmal ins Spiel zurückzukommen. Aber die Eisbären haben am Penalty Killing gearbeitet und mit Jake Hildebrand zudem wieder „Die Wand“ im Tor gehabt. Ganz starke Leistung von der Nummer 30.
Damit war das Spiel praktisch entschieden, erst recht nach dem Liam Kirk in der 51. Spielminute auf 5:1 stellte. Das hatte sich der Aufsteiger doch ganz anders vorgestellt, die Leistung passte aber sogar nicht zu der Vorstellung vor dem Spiel. So mussten die Eisbären nicht mal hundert Prozent spielen, um den Aufsteiger mit der ersten DEL-Niederlage nach Hause zu schicken. Die Berliner dagegen mit der gewünschten Reaktion auf das ernüchternde CHL-Wochenende.
Für die Fans der Eislöwen endete das erste Auswärtsspiel in der DEL also mit einer Niederlage. Laut ihrer Meinung wäre ohne sie hier aber nichts losgewesen. Ja gut, dann sollten sie sich das Spiel vielleicht nochmal im Fernsehen anschauen und mal genau hinhören, dann würden sie nämlich merken, dass die Leistung der Fans sich der von der Mannschaft angepasst hat. Beides mehr also ausbaufähig.
Auf dem Eis fielen derweil noch zwei Treffer. Zunächst patzte Jake Hildebrand beim herauskommen, was Trevor Parkes dankend annahm – 5:2 (59.). Und in der 60. Spielminute machte Blaine Byron das halbe Dutzend voll – 6:2. Immerhin eine Verbesserung für Julius Hudacek, diesmal nur sechs statt sieben Gegentreffern. Da war es also doch noch, das Erfolgserlebnis für den Aufsteiger.

4:5-Niederlage trotz 3:0-Führung: Die Eisbären verpatzen ihre Generalprobe vor dem Saisonstart gegen Dresden

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #3:

Ernüchterndes Wochenende für die Eisbären Berlin. Der 2:6-Niederlage gegen Lukko Rauma vom Freitagabend folgte heute eine bittere 4:5-Niederlage n.P. gegen Grenoble. Nach 21 Minuten sah es eigentlich alles nach einem verdienten Heimsieg der Eisbären aus, führte man doch mit 3:0. Doch drei Gegentreffer in einer vierminütigen Unterzahl drehten die Partie und die Berliner gaben die vermeintlich sicher geglaubten drei Punkte noch aus der Hand. Damit müssen in den beiden abschließenden Gruppenspielen zwei Siege her, möchte man das erste Saisonziel nicht frühzeitig verpassen. Denn die Playoffs in der CHL wollte man unbedingt erreichen. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up im Vergleich zum Heimspiel gegen Rauma gehörig. Einzig das Verteidigerpärchen Norwin Panocha und Adam Smith blieb zusammen. Die beiden anderen Verteidiger-Duos hießen Korbinian Geibel/Eric Mik sowie Jonas Müller/Mitch Reinke. Die Angriffsreihen wirbelte Aubin ordentlich durcheinander. Ty Ronning und Leo Pföderl bekamen Liam Kirk an die Seite gestellt. Freddy Tiffels rotierte aus der Paradereihe raus und stürmte zusammen mit Yannick Veilleux und Markus Vikingstad. Die dritte Reihe bildeten Eric Hördler, Blaine Byron und Lean Bergmann. Die nominell vierte Reihe bestand aus Marcel Noebels, Andreas Eder und Manuel Wiederer. Im Tor begann diesmal Jake Hildebrand.

Die Eisbären wollten Wiedergutmachung für die 2:6-Klatsche vom Freitagabend gegen Lukko Rauma betreiben. Vor dem Wochenende galt man in diesem Spiel auch als der klare Favorit. Das man Grenoble allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen darf, bewies deren Auswärtsspiel am Freitagabend in Bremerhaven, welches die Franzosen sensationell mit 8:5 gewannen. Die Berliner waren also gewarnt vor Grenoble, konnten die Franzosen die Eisbären dennoch überraschen und ärgern?

Zweimal konnten die Eisbären Berlin im ersten Drittel über Tore jubeln.. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach gerade einmal fünf Sekunden kassierten die Franzosen die erste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären früh das erste Powerplay. Sieben Sekunden vor dem Ende schlugen die Hausherren dann auch eiskalt zu. Liam Kirk hatte die frühe Führung erzielt (2.). Zuvor ließen die Berliner die Scheibe schon sehr gut laufen und sorgten für Torgefahr, doch es dauerte bis kurz vor Ablauf der Strafe, ehe der Druck zum Erfolg führte.
Die Eisbären blieben auch nach dem Führungstreffer dran und setzten Grenoble stark unter Druck. Die Franzosen waren damit teilweise überfordert. Lean Bergmann ließ in der Folge bei einem Konter das 2:0 liegen. Starker Auftritt der Hauptstädter bis hierhin.
Und im zweiten Powerplay erhöhten die Eisbären auch auf 2:0. Marcel Noebels war der Torschütze und sorgte für die hochverdiente Zwei-Tore-Führung. Die Eisbären hatten die richtigen Schlüsse aus dem Spiel gegen Rauma gezogen und zudem auch den heutigen Gegner perfekt analysiert, denn die in Bremerhaven so offensivstarken Franzosen waren heute fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Grenoble bekam dann aber mal ein Powerplay, doch dort überzeugte das Penalty Killing der Eisbären und so überstand man die erste Unterzahl ohne Gegentor. Die Franzosen waren nun aber etwas besser drin im Spiel und wirkten in den Zweikämpfen sehr bissig. Aber die Berliner hielten gut dagegen. Torraumszenen gab es in dieser ausgeglichenen Phase kaum zu sehen. Mit einer 2:0-Führung und einem Powerplay ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal ruppig zwischen Berlin und Grenoble. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begannen die Hausherren mit einem Mann mehr und hatten somit die große Chance, auf drei Tore davonzuziehen. Gesagt, getan. Ty Ronning mit dem 3:0 nach gerade einmal 46 Sekunden im Mitteldrittel. Das dritte Powerplaytor an diesem Abend – starke Quote!
Die Eisbären konnten fortan weiterhin ihr Powerplay üben, denn Grenoble kassierte eine 2+2-Minuten Strafe, aus der diesmal aber kein Berliner Tor resultieren sollte. Dennoch hatte auch dieses Überzahlspiel gute Ansätze bei, was Trainer Serge Aubin freuen wird. Denn gerade in engen Spielen kann ein gutes Powerplay entscheidend sein.
Auch die Franzosen durften im zweiten Drittel vier Minuten lang in Überzahl spielen und nutzten das zu ihrem ersten Treffer. Kurz zuvor scheiterte Lean Bergmann mit einem Konter am gegnerischen Goalie, im Gegenzug schlug Grenoble durch Ex-DEL-Profi Sacha Treille zu – 3:1 (33.).
Ein gutes Powerplay kann dich aber auch zurück ins Spiel bringen, Francois Beauchemin verkürzte auf 3:2 (34.). Die Franzosen hatten jetzt Blut geleckt und drängten auf den Ausgleich. Die Eisbären mussten sich erst einmal schütteln von diesem Doppelschlag. Bis dahin hatten sie das Spiel ja ganz klar im Griff. Doch plötzlich ging das Spiel wieder von vorne los, denn Grenoble nutzte dieses Powerplay tatsächlich zum 3:3, erneut war Treille der Torschütze (36.). Jetzt sah man die Franzosen, die Bremerhaven am Freitag acht Stück eingeschenkt hatten.
Die Chance zur direkten Antwort bot sich den Eisbären aber schnell, denn Grenoble mit einem Wechselfehler, der den Berliner das nächste Powerplay bescherte. Doch man tat sich deutlich schwerer als zuvor, aber vier Sekunden vor Ablauf der Strafzeit gingen die Hauptstädter wieder in Führung. Blaine Byron hatte die Lücke gefunden und zum 4:3 getroffen (39.). Mit diesem Spielstand ging es am Ende in die Kabinen und dort hieß es erst einmal die Nerven wieder zu beruhigen. Was für ein Mitteldrittel!

Die Partie war am Ende hart umkämpft. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des letzten Drittels mussten die Eisbären noch eine Unterzahl überstehen, was sie am Ende auch taten. Was auch gut war, denn ein erneuter Ausgleich zu diesem Zeitpunkt hätte Grenoble nochmal einen richtigen Aufschwung gegeben.
Fortan war es eine hart umkämpfte Partie. Die Eisbären waren auf der Suche nach dem fünften Treffer und der Vorentscheidung, während Grenoble natürlich erneut zurück ins Spiel kommen wollte. Die Hausherren waren dem fünften Treffer aber näher als die Franzosen ihrem vierten. Doch Matija Pintaric hielt seine Mannschaft weiterhin im Spiel und so stand allen Zuschauern eine spannende Schlussphase im altehrwürdigen Wellblechpalast bevor. Und diese sollte noch spannender werden, als es den Eisbären lieb war. Denn sechs Minuten vor dem Ende glich Grenoble tatsächlich erneut aus. Valentin Grossetete mit dem 4:4. Was für ein verrücktes Spiel in Berlin!
Die Eisbären rannten nun wieder an, wollten unbedingt die drei Punkte holen, die auch enorm wichtig wären. Aber Grenobles Defensive stand sehr kompakt und ließ wenig zu. Ein hartes Stück Arbeit für die Berliner. Doch in den letzten zwei Minuten bot sich den Hauptstädtern die XXL-Chance in Überzahl. Dort, wo heute Abend sieben der acht Treffer gefallen waren. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest, spielten mit viel Geduld und ließen die Scheibe gut laufen. Aber Grenoble überstand diese brenzlige Situation und somit ging es in die Overtime. Ein verschenkter Punkt für die Berliner, die eine 3:0-Führung verspielt hatten.

Und die Verlängerung bot weiterhin spannendes Eishockey, es ging munter hin und her. Beide Teams suchten nun die Entscheidung und hatten auch gute Chancen. Doch beide Goalies ließen keine Scheibe mehr durch und so endeten spektakuläre fünf Minuten torlos. Das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen und anders als in der DEL gibt es in der CHL fünf Schützen auf beiden Seiten.
Und bei den Eisbären traf nur ein Schütze, während bei Grenoble drei Schützen trafen und so den Zusatzpunkt sicherten. Eine bittere Niederlage, die man sich aber selbst zuzuschreiben hatte. Man verspielte eine 3:0-Führung ab und kassierte in einer Strafzeit drei Gegentore. Dieses Spiel wird viel Aufarbeitung aus Berliner Sicht benötigen.

2:6 gegen Lukko Rauma: Keine Chance gegen die Finnen, aber der Welli hat trotzdem gebebt

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #2:

Im ersten CHL-Heimspiel der neuen Saison haben die Eisbären Berlin deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Gegen das finnische Top-Team Lukko Rauma setzte es am Ende eine deftige 2:6-Niederlage, welche auch in der Höhe verdient war. Die Eisbären hatten dem Spiel der Finnen kaum etwas entgegenzusetzen und erwischten einen rabenschwarzen Tag, was sich durch alle Mannschaftsteile durchzog. Bei Rauma klappte derweil alles und so kam am Ende der finnische Kantersieg zustande.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm kleinere Änderungen am Line-up vor. Jonas Stettmer begann im Tor. Die Verteidiger-Pärchen wurden komplett neu gemischt: Eric Mik/Jonas Müller, Mitch Reinke/Korbinian Geibel, Adam Smith/Norwin Panocha. Im Sturm tauschten Liam Kirk und Eric Hördler die Reihen. Kirk stürmte an der Seite von Blaine Byron und Yannick Veilleux, Hördler zusammen mit Markus Vikingstad und Andreas Eder. Alles andere blieb in der Offensive unverändert.

Die Ausgangslage war für beide Mannschaften identisch, denn beide hatten zum CHL-Auftakt je ein Spiel gewonnen und ein Spiel verloren. Daher waren beide Teams darauf aus, heute Abend den zweiten Sieg einzufahren.

Ty Ronning verkürzt zum 1:2 in der Partie gegen Lukko Raume. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Lukko Rauma galt als unangenehmer und extrem starker Gegner. Genau das bewiesen die ersten Minuten, denn die Finnen kamen hoch motiviert aus der Kabine und schnürten die Eisbären bei Fünf-gegen-fünf ins eigene Drittel ein. Die Berliner fanden kein Mittel gegen den Dauerdruck von Rauma und so verwunderte der Rückstand durch Steven Jandric nach fünf Minuten auch überhaupt nicht – 0:1.
Rauma überzeugte durch eine extreme Scheibensicherheit und gewann nahezu jeden Zweikampf, weshalb die Eisbären immer nur am hinterherlaufen waren, was enorm viel Kraft kostete. Auch in Sachen Schnelligkeit waren die Finnen mindestens einen Tick schneller als die Eisbären. Für die war das ganze Spiel von Rauma gefühlt zu schnell.
Mitte des ersten Drittels kamen die Hausherren aber besser ins Spiel und tauchten auch mal vor dem Tor von Antti Raanta auf. Die ersten gefährlichen Abschlüsse waren zu verzeichnen, aber bisher ohne Erfolg. Als Rauma dann mal wieder zum Abschluss kam, klingelte es. Kapitän Eric Gelinas überraschte Jonas Stettmer und erhöhte auf 0:2 (13.). Das nenne ich mal gnadenlos effektiv!
Aber die Eisbären blieben dran und wollten den Anschlusstreffer, ließen sich von den starken Finnen nicht aus der Ruhe bringen. Aber mit Antti Raanta traf man eben auch auf einen sehr starken Torhüter, der sich trotz größter Chancen auch in Überzahl nicht überwinden ließ. Aber inzwischen waren die Hauptstädter deutlich besser drin im Spiel.
In der Schlussminute belohnten sich die Eisbären dann endlich in Überzahl und wer konnte nur treffen? Natürlich, Ty Ronning hat seinen Torriecher wieder gefunden und sorgte für den verdienten Anschlusstreffer – 1:2 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause. Übrigens: Auch in dieser Saison ertönt „Viva la vida“ nach dem ersten Eisbären-Tor. Direkt war die Gänsehaut wieder zurück und auch das ein oder andere Tränchen im Auge war da.

Lukko Rauma hatte einigen Grund zum jubeln in der Hauptstadt. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel schlugen die Finnen schnell zurück, Antoine Morand mit dem 3:1. Jonas Stettmer ließ eine kleine Lücke, die fand Morand und prompt war die Scheibe im Tor (22.).
In Überzahl legten die Gäste aus Rauma nach und erneut ging es zu einfach. Jonas Stettmer sah auch beim Treffer von Alex Beaucage nicht sonderlich gut aus – 1:4 (25.). An seiner Reaktion merkte man, dass er selbst mit seiner Leistung nicht zufrieden war, denn der Schläger wurde mit voller Wucht auf die Latte geschlagen. Die Fans bauten den Goalie aber direkt mit „Jonas Stettmer“-Rufen auf. Kopf hoch, Jonas! Das passiert jedem guten Goalie mal.
Die Partie wurde zunehmend ruppiger, immer mal wieder gerieten beide Mannschaften aneinander. Spielerisch ging derweil nicht viel zusammen bei den Eisbären, Rauma stand defensiv sehr kompakt und ließ kaum etwas Gefährliches zu. Die Bemühungen bei den Hauptstädtern waren aber zu sehen.
Nach 34 Minuten war dann der Arbeitstag für den im Mitteldrittel sehr unglücklichen Jonas Stettmer zu Ende. Anton Olsson hatte auf 5:1 gestellt. Jake Hildebrand kam für ihn ins Tor.
Die Berliner bekamen heute deutliche ihre Grenzen aufgezeigt und Rauma zeigte, warum das finnische Eishockey so stark ist. Ein Mittel dagegen fanden die Eisbären dafür nicht und so kam der bis hierhin sehr deutliche Spielstand zustande. Mit diesem ging es auch in die zweite Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal wieder sehr ruppig zwischen beiden Mannschaften. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Für das letzte Drittel konnte nur noch der Plan sein, dieses zu gewinnen, um mit einem guten Gefühl aus dem Spiel zu gehen und sich Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen Grenoble am Sonntag zu holen. Doch das erwies sich als äußerst schwer. Denn nach nur 30 Sekunden im letzten Drittel machte Rauma das halbe Dutzend voll. Erneut ging es viel zu einfach durch die Eisbären-Defensive, Jakob Stenqvist überwand Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Abend – 1:6.
Aber die Eisbären gaben sich nicht auf und zauberten sich am Ende zum 2:6. Eine wunderschöne Kombination zwischen Yannick Veilleux, Marcel Noebels und Andreas Eder schloss der Neuzugang am Ende erfolgreich ab (44.).
Auf was ich in meinem Bericht aber noch gar nicht eingegangen bin, war die Stimmung. Wer live dabei war, kann es wahrscheinlich nur bestätigen: das Dach des altehrwürdigen Wellblechpalastes ist mal wieder abgehoben. Was für eine unglaubliche Stimmung im „Welli“ – Hut ab an jeden einzelnen Fan, der dazu beigetragen hat. Genau diese Atmosphäre macht den „Welli“ so legendär und zu einem Mythos. Zum Spiel gegen Lukko Rauma fanden 4.227 Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten somit für einen ausverkauften „Welli“.
Auf dem Eis passierte nicht mehr viel, die Luft war angesichts des deutlichen Spielstandes raus und so hieß es für beide Mannschaften Kräfte sparen, schließlich geht es bereits am Sonntag in der CHL weiter. Bis dahin werden die Eisbären dieses Spiel genau analysieren und es gegen Grenoble besser machen wollen, denn das Ziel ist nach wie vor das Achtelfinale. Dafür sollte ein Sieg gegen die Franzosen her, was aber nicht einfach wird. Da muss man nur mal in Bremerhaven nachfragen, die das heute Abend zu spüren bekommen haben.

Thomas Bothstede: „Wir hätten locker 8.000 Dauerkarten verkaufen können!“

Heute fand wieder die traditionelle Saisoneröffnungspressekonferenz der Eisbären Berlin bei ihrem Hauptsponsor GASAG statt. Als Gesprächspartner waren Georg Friedrichs (Vorstandsvorsitzender GASAG), Thomas Bothstede (Geschäftsführer Eisbären Berlin), Stéphane Richer (Sportdirektor Eisbären Berlin), Serge Aubin (Trainer Eisbären Berlin) und Jonas Müller (Kapitän Eisbären Berlin) vor Ort. Wie bereits in den vergangenen Jahren war ich auch dieses Mal live vor Ort und fasse im nachfolgenden Beitrag nochmal alles Wissenswerte vom heutigen Tage zusammen.

Das Jubiläumslogo der Eisbären Berlin und der GASAG anlässlich der 30-jährigen Partnerschaft. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Vordergrund steht in dieser Saison natürlich das Jubiläum zwischen den Eisbären und der GASAG. Bekanntlich feiern Beide dieses Jahr das 30-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft, was Georg Friedrichs mit Stolz erfüllt:

Wir gucken auf eine wahnsinnig erfolgreiche Saison zurück. Dieses Jahr gucken wir auf unser 30. gemeinsames Jahr. Das ist schon etwas, was wir betonen wollen, müssen und werden. Wir haben eine unglaublich lange und gute Partnerschaft mit den Eisbären, die zu Welli-Zeiten 1995 gestartet ist. Wir sind stolz auf diese lange Partnerschaft, da es nicht selbstverständlich ist, dass man über so lange Zeit so erfolgreich zusammenarbeitet und auch noch so stressfrei. Diese Partnerschaft ist vermutlich die längste professionelle Partnerschaft im deutschen Profisport. Und da schließe ich ausdrücklich die Fußballvereine mit ein.

Natürlich freut sich auch Thomas Bothstede über diese im Sport einmalige Partnerschaft:

Wir freuen uns natürlich sehr auf die kommende Saison. 30 Jahre mit einem Hauptsponsor, das macht etwas mit einem. Es ist keine Kooperation sondern mittlerweile eine freundschaftliche Beziehung geworden. Und das ist das, was uns so stolz macht. Ich freue mich, dass wir 30 Jahre mit der GASAG feiern können.

(L-R) Sportdirektor Stephane Richer, Jonas Müller, Geschäftsführer Thomas Bothstede von den Eisbären Berlin, Gasag-Chef Georg Friedrichs, Trainer Serge Aubin und Pressesprecher Leo Imme von den Eisbären Berlin während der Saisoneröffnungs Pressekonferenz am 03.09.2025 in Berlin, Deutschland. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären blicken auf zwei überaus erfolgreiche Jahre zurück, an deren Ende jeweils die Meisterschaft stand. Insgesamt feierte der Hauptstadtclub vier Meisterschaften in den letzten fünf Jahren. Was natürlich auch für noch mehr Begeisterung bei den Fans gesorgt hat, weshalb die Eisbären zum zweiten Mal in Folge den Dauerkarten-Verkauf stoppen musste, wie Thomas Bothstede heute sagte:

Wir freuen uns unfassbar, dass wir zum zweiten Mal in Folge den Dauerkartenverkauf stoppen mussten bei ein bisschen mehr als 6.500. Das ist eine wahnsinnige Summe. Wenn wir weitergemacht hätten, hätten wir locker 8.000 Dauerkarten verkaufen können.

Auch das erste Heimspiel gegen Dresden war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Der Geschäftsführer verglich den Andrang mit dem eines siebten Finalspiels. Damit kann sich jeder vorstellen, wie hoch die Nachfrage nach Tickets für dieses besondere erste Heimspiel gewesen sein muss.
Aber nicht nur für dieses, auch das Winter Game im Januar in Dresden war kurz nach Bekanntgabe sehr gefragt und die Tickets wurden in unfassbar kurzer Zeit verkauft. Auf das Winter Game freut man sich bei den Eisbären übrigens „wie kleine Kinder“ (O-Ton Thomas Bothstede).

Apropos Winter Game: Viele Eisbären-Fans fragen immer wieder nach einem Winter Game in Berlin. Diese Frage wurde heute auch Thomas Bothstede gestellt, der allen Fans Hoffnung machte:

Das Ziel sollte sein, dass wir auch mal ein Winter Game hier in Berlin austragen. Und es ist auch kein Geheimnis, dass wir das auch machen wollen. Aber es ist nicht ganz so einfach was die Spielstätten angeht. Aber wir haben schon sehr viel Unterstützung bekommen, sowohl vom Senat als auch von den Spielstätten. Es ist also nicht so, dass wir untätig gewesen sind. Es ist ein etwas längerer Weg, aber das Ziel ist es, irgendwann ein Winter Game in Berlin zu haben.

Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Bevor es aber zum Winter Game kommt, dauert es noch ein paar Monate. Vorher steht erst einmal der Saisonstart gegen Dresden nächste Woche an und dafür sieht Stéphane Richer die Mannschaft gut gerüstet. Wie bereits im Rahmen der Meisterfeier Anfang Mai verkündet, wurde der Kader nur punktuell verstärkt:

Wir haben eine starke Mannschaft. Wir haben einen sehr breiten deutschen Kern in der Mannschaft, welche langfristig an uns gebunden sind. Wir haben nur zwei neue Spieler in der Mannschaft. Natürlich tut uns die Verletzung von Kai Wissmann weh. Er ist unser Kapitän, aber Jonas Müller wird ihn gut ersetzen. Das hat er bereits letztes Jahr in den Playoffs gemacht. Als Spieler ist Kai Wissmann aber nicht zu ersetzen, weil er gehört zu den besten Verteidigern, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa.

Die Verletzung von Kai Wissmann (Achillessehne/wurde bereits operiert) war natürlich ein herber Rückschlag für die Eisbären Berlin. Stand jetzt werden die Eisbären aber nicht auf dem Transfermarkt aktiv, sondern warten viel mehr die Entwicklung bei Markus Niemeläinen ab. Stéphane Richer dazu:

Im Moment sind wir passiv auf dem Markt. Wir warten weiter die Entwicklung bei Markus Niemeläinen ab, bevor wir eine Entscheidung treffen. Aber wir sind sehr tief in der Verteidigung besetzt und haben noch sieben Verteidiger im Kader.

Trotz des Ausfalls von Wissmann ist Trainer Serge Aubin mit dem Kader sehr zufrieden:

Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Die Spieler haben wirklich sehr hart gearbeitet, nicht nur jetzt im Trainingslager in den letzten Wochen, sondern auch im Sommer. Das habe ich sofort gesehen, als wir uns das erste Mal in Berlin getroffen haben. Der Einsatz und die Hingabe ist bei jedem Einzelnen gegeben. Natürlich hat man große Ziele für die Saison. Aber es wird eine lange Reise. Es wird Ups and Downs geben. Aber dennoch bin ich sehr zuversichtlich. Die neuen Spieler gefallen mir sehr gut. Ich freue mich nun unfassbar auf die neue Spielzeit.

Was natürlich mehr als verständlich ist, schließlich hat sich der Kader nicht großartig verändert und mit Andreas Eder und Markus Vikingstad sogar noch zwei Top-Stürmer dazu bekommen. Und egal, wen du in Berlin fragst, jeder gibt das gleiche Saisonziel aus: Die Meisterschaft! Stéphane Richer äußerte sich zu den Saisonzielen wie folgt:

In Berlin haben wir immer hohe Ziele. Als viermaliger Meister der letzten fünf Jahre muss es unser Ziel sein, erneut die Meisterschaft zu holen. Aber wie jedes Jahr ist die DEL eine starke Liga. Andere Vereine haben sich gut verstärkt. Wir haben immer zwei Ziele: Das erste Ziel ist es, eine gute Vorrunde zu spielen, attraktives Eishockey für unsere Fans. Und wenn die Playoffs anfangen, wenn wir gesund sind und alles gut läuft, dann wollen wir um die Meisterschaft spielen.

Trainer Serge Aubin war bestens gelaunt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch damit gibt man sich in Berlin längst nicht mehr zufrieden, was die Statements der Spieler während der Sommerpause gezeigt haben. Denn die Eisbären peilen in dieser Saison das Double aus Meisterschaft und Champions Hockey League (CHL) an. Letzte Saison hat man in diesem Wettbewerb Blut geleckt und scheiterte erst im Viertelfinale am späteren CHL-Champions ZSC Lions. Wären die Eisbären damals in Bestbesetzung angetreten, wäre die Überraschung möglich gewesen. Schließlich führte man in beiden Spielen mit 3:0, ehe Zürich das Spiel am Ende doch noch drehte. Serge Aubin äußerte sich zu den Zielen in der CHL so:

Das erste Ziel ist es erst einmal, das Achtelfinale zu erreichen. Zwei von sechs Spielen sind absolviert, jetzt folgen zwei Heimspiele, die wir natürlich gewinnen wollen. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel und es ist weiterhin das Ziel, jedes Spiel zu gewinnen.

Die ersten beiden Spiele endeten mit einem 3:0-Sieg in Hamar bei Storhamar und einer Niederlage in Klagenfurt. Noch ist also alles möglich für die Berliner. Sieht auch Verteidiger und Ersatzkapitän Jonas Müller so:

Wir sind gut gestartet in die CHL. In Storhamar haben wir ganz gut angefangen. Es war aber auch kein einfacher Gegner, da sie viel auf Konter gespielt haben, wo wir immer bereit sein mussten. Da haben wir es aber ganz gut gemacht. Gegen Klagenfurt waren wir von Anfang an nicht ganz bereit und haben auch die Zweikämpfe nicht so gewonnen, wie wir es hätten machen müssen. Trotzdem haben wir auch in diesem Spiel einige Sachen gut gemacht. Wir sehen zuversichtlich auf die nächsten beiden Heimspiele in der CHL.

Nach den beiden Heimspielen in der CHL steigt dann aber das große Eröffnungsspiel der neuen PENNY-DEL-Saison gegen Dresden. Die Vorfreude auf dieses Spiel ist bei allen Beteiligten sehr groß, aber auch der Respekt vor dem Aufsteiger und Zweitliga-Meister. Trainer Serge Aubin dazu:

Beim ersten Spiel ist es mehr oder weniger egal, gegen wen man spielt. Bei dem ein oder anderen werden die Nerven zum Vorschein kommen. Aber ich freue mich darauf, dass wir in der Uber Arena vor unseren eigenen Fans spielen. Das Meisterbanner wird hochgezogen, was eine schöne Erinnerung an die Verdienste der letzten Spielzeit ist. Aber es wird einem auch nochmal vor Augen geführt, dass jetzt harte Arbeit vor einem liegt, damit man so einen Moment evtl. hoffentlich nochmal erleben darf. Das Spiel gegen die Eislöwen Dresden wird sehr schwer. Dresden hat eine gute Mannschaft und einige erfahrene Spieler verpflichtet. Diese wissen, wie man Spiele gewinnt, aber das gilt auch für Dresden als Zweitliga-Meister. Es geht darum, wieder Eisbären-Hockey zu spielen und wir werden bereit sein.

Und Jonas Müller ergänzt:

Es wird auf jeden Fall kein einfaches Spiel. Dresden hat viele erfahrene Spieler mit dabei. Wir müssen von Anfang an bereit sein. Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Man hat es damals auch mit Bietigheim gesehen, die damals auch gut gestartet sind. Es wird auf jeden Fall ein hartes Spiel, aber mit unseren Fans im Rücken wird es schon gut ausgehen.

Ist nach dem Ausfall von Kai Wissmann der neue Kapitän bei den Eisbären Berlin: Jonas Müller (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Vorfreude auf die neue Saison ist also nicht nur bei uns Fans enorm groß, sondern auch beim gesamten Team und Staff. Eine Frage hat Serge Aubin übrigens heute auch schon beantwortet und zwar die nach der Nummer eins im Tor. Denn dort werden die Eisbären mit zwei Nummer-eins-Goalies in die Saison gehen und somit wohl weiterhin an der Rotation im Tor festhalten. So, wie es bisher in der Vorbereitung und CHL gemacht wurde, als beide jeweils zweimal im Tor standen.

2:3 in Klagenfurt: Sebastian Dahm und Nick Petersen ärgern ihren Ex-Verein


Ein seltenes Gefühl für die Eisbären Berlin: Der deutsche Meister verlor am Samstagabend sein zweites Gruppenspiel in der Champions Hockey League (CHL) in Klagenfurt mit 2:3 (1:0,1:3,0:0). Das Spiel verloren die Eisbären im Mitteldrittel, als sie von ihrem Spiel abkamen und dafür sorgten, dass ihr Trainer mächtig sauer wurde. So bleiben die Berliner bei drei Punkten nach zwei Spielen in der neuen CHL-Saison.

Im Vergleich zum 3:0-Auftaktsieg bei Storhamar änderte Head Coach Serge Aubin sein Team nur auf einer Position. Jake Hildebrand bekam den Start, Jonas Stettmer nahm nach seinem Shutout in Norwegen als Back-up auf der Bank Platz. Alles andere blieb unverändert. Scheinbar hat Aubin sein Wunsch-Line-up gefunden.

Eric Hördler ist weiterhin in blendender Form, traf in Klagenfurt zum 1:0 und damit bereits zum dritten Mal inklusive der Vorbereitung. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Beginn in Klagenfurt und die Gastgeber hätten in der fünften Spielminute auch in Führung gehen können, aber Jake Hildebrand war mit einem starken Save zur Stelle. Die Partie war erwartungsgemäß sehr intensiv. Klagenfurt kam hoch motiviert aus der Kabine, schließlich hatte man etwas gutzumachen nach der Niederlage gegen Sparta Prag zum Auftakt. So wurde die Berliner Defensive ordentlich beschäftigt, verteidigte aber bis hierhin sehr stark.
Die beste Chance der Eisbären resultierte aus einem sehr starken Forecheck von Markus Vikingstad, der die Scheibe eroberte und Liam Kirk überließ, doch die Nummer 94 schoss knapp am Tor vorbei.
Zum Ende des ersten Drittels kam erstmals das Penalty Killing der Berliner zum Einsatz, welches erneut zu überzeugen wusste.
Eine Minute vor der Pause schlugen die Eisbären dann eiskalt zu. Starker Scheibengewinn von Yannick Veilleux an der Bande Eric Hördler sah die Scheibe, fuhr ihr entgegen und zog eiskalt ab – 1:0 (19.).

Erhielt heute den Vorzug vor Jonas Stettmer und war bei den drei Gegentoren chancenlos: Jake Hildebrand (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel gelang Klagenfurt dann der verdiente Ausgleich durch Ex-Eisbär Nick Petersen, welcher einen Querpass direkt nahm – 1:1 (24.). Gleich nach dem Treffer hatten die Rotjacken ein Powerplay und die große Chance, die Partie komplett zu drehen. Die Eisbären überstanden diese brenzlige Situation aber zum Glück ohne Gegentor.
Doch dann Blaine Byron mit einem Riesenfehler, der zum 1:2 führte. Er kickte die Scheibe von der Bande in den Lauf von Mathias From und der ließ sich diese Chance nicht entgehen (29.). Die Eisbären fanden bisher nicht rein ins Mitteldrittel, während die Hausherren immer mehr Selbstvertrauen bekamen und die Berliner durch aggressives Forechecking vor erhebliche Probleme stellten.
Im Powerbreak hörte man deutlich, wie sauer Serge Aubin auf seine Mannschaft war und fragte, wo sein Team ist, welches schnell spielt. Und wie antwortet man auf so eine Standpauke vom Coach? Mit einem Powerplaytor durch Leo Pföderl zum 2:2 nach gerade einmal acht Sekunden in Überzahl (33.). Auch danach ein druckvolles Powerplay, doch ein weiterer Treffer sprang in dieser Phase nicht bei raus.
Kurz darauf die Gastgeber in Überzahl und nach einer feinen Kombination mit der erneuten Führung. Luka Gomboc mit dem 2:3 (37.). Plötzlich drückten die Rotjacken wieder und drängten die Eisbären ins eigene Drittel. Die Eisbären überstanden diese Phase und gingen anschließend mit einem 2:3-Rückstand in die Kabine.

War nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Trainer Serge Aubin (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begannen die Hauptstädter mit einem Mann mehr, aber Klagenfurt mit einem sehr starken Penalty Killing. Erst zum Ende Liam Kirk mit der dicken Chance, doch er traf nur den Pfosten.
Serge Aubin war weiterhin nicht zufrieden und fand, dass seine Mannschaft zu langsam spielte. Die Bemühung konnte man den Eisbären jedoch nicht absprechen.
Klagenfurt konzentrierte sich derweil auf die eigene Defensive und lauerte auf Konter. Einer wäre beinahe erfolgreich gewesen, aber auch From traf nur den Pfosten.
Den Eisbären fehlten fortan die zwingenden Ideen, um die Defensive der Gastgeber zu überwinden. Trainer Aubin versuchte durch Änderungen in den Reihen von außen einzuwirken. Eine Strafe gegen Yannick Veilleux in der Schlussphase verhinderte dann aber auch die Schlussoffensive der Berliner.
In den letzten zwei Minuten versuchten es die Eisbären ohne Goalie und mit sechs Mann, Liam Kirk hatte auch tatsächlich die dicke Chance zum 3:3, doch Ex-Eisbär Sebastian Dahm lenkte die Scheibe an den Pfosten. Glück für Klagenfurt, denn damit retteten sie das 3:2 über die Zeit. Am Ende wachten die Berliner zu spät auf, während sich die Hausherren den Sieg am Ende auch verdienten. Am kommenden Wochenende geht es dann mit zwei Heimspielen im altehrwürdigen Wellblechpalast weiter.