Matchpuck! Ty Ronning schießt die Eisbären zum 4:1-Heimsieg gegen Bremerhaven

WalkersBarenNews 2023/2024 – #42:

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg von der zehnten Meisterschaft entfernt. Der DEL-Rekordmeister gewann Spiel vier der Finalserie am Ende deutlich mit 4:1 (1:0,0:1,3:0). Nach 40 Minuten sah es aber noch nicht nach so einer deutlichen Angelegenheit aus, weil die Eisbären ein miserables Mitteldrittel spielten. Aber am Ende sorgten Ty Ronning (Hattrick) und Leo Pföderl (vier Assists) für den dritten Sieg in dieser Finalserie.

Keine Änderung im Line-up der Eisbären Berlin. Trainer Serge Aubin hatte die gleichen Spieler zur Verfügung wie beim längsten Finalspiel in Bremerhaven vor zwei Tagen. Auch an den Reihenzusammenstellungen änderte Aubin nichts. Und auch im Tor blieb alles beim alten, Jake Hildebrand stand natürlich wieder im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären konnten sich mit einem weiteren Sieg den Matchpuck holen. Bremerhaven hingegen stand mit dem Rücken zur Wand und wollte in Berlin unbedingt zurückschlagen. Denn die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch benötigt nun einen Sieg in Berlin, will man am Ende erstmals Deutscher Meister werden. Wer hatte heute in Spiel vier die Nase vorne?

Eine Finalserie ist erst dann eine echte, wenn Bernd Römer vor dem Spiel die Nationalhymne spielt. Heute war es endlich wieder soweit und es war wie immer einfach nur stark. Und die beste Präsentation der Nationalhymne in allen vier Spielen.

Entschied die Partie mit drei Toren im Alleingang: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning trifft in Überzahl

Das Spiel begann verhalten, beide Defensivreihen versuchten wieder sehr kompakt zu stehen. Die Eisbären übernahmen dann aber nach ein paar Minuten die Kontrolle und erhöhten den Druck auf das Tor der Pinguins. Bisher jedoch noch ohne Erfolg.
Von Bremerhaven kam relativ wenig zu Beginn, sie überließen den Eisbären das Spiel und lauerten auf Konter. Doch diese gaben die Berliner kaum ab.
Die Gäste versuchten es nach dem Powerbreak mit einem sehr aggressiven Forechecking, um auch mal ein Bein ins Spiel zu bekommen. Was aber nur bedingt klappte, da die Eisbären defensiv wieder sehr konzentriert zu Werke gingen.
Auch heute war es spielerisch noch kein Leckerbissen, aber davon konnte man auch nicht ausgehen. Zu viel stand auf dem Spiel, gerade für Bremerhaven.
Die Gäste aus Bremerhaven bekamen dann rund acht Minuten vor der ersten Drittelpause die große Chance in Überzahl, wo sie durchaus gefährlich sind. Aber die Berliner verteidigten das einmal mehr ganz stark weg und ließen Bremerhaven überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.
In der Schlussphase durften dann die Eisbären mal ihr Powerplay zeigen und im Gegensatz zu den Pinguins nutzten sie es. Ty Ronning fand die Lücke und überwand Kristers Gudlevskis in der 18. Spielminute – 1:0.
Es sind eben die Kleinigkeiten, welche wichtig sind. Special Teams gehören dazu und nach dem ersten Drittel sorgten diese für eine 1:0-Führung der Eisbären. Aber noch waren lange 40 Minuten zu spielen.

Bremerhaven gelingt im Mitteldrittel der mehr als verdiente Ausgleich. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven dominiert das Mitteldrittel, schießt aber nur ein Tor

Früh im Mitteldrittel waren wieder einmal die Special Teams gefragt. Bremerhaven durfte ein zweites Mal ran und hatte so die Chance auf den Ausgleich. Und diesmal waren die Pinguins brandgefährlich, aber „The Wall“ machte seinem Namen wieder alle Ehre und ließ Bremerhaven verzweifeln.
Aber die Gäste blieben auch nach dem Powerplay am Drücker, wollten den Schwung und das Momentum nutzen. Die Eisbären hatten in dieser Phase so ihre Probleme und auch ein wenig Glück, dass Bremerhaven nicht zum Ausgleich kam.
Nach vorne kam bis hier kaum etwas von den Eisbären. Bremerhaven hatte das Spiel mittlerweile im Griff, das einzige was fehlte, war das Tor. Aber die nächste Chance bot sich den Seestädtern beim erneuten Powerplay. Die Berliner bettelten jetzt aber auch so ein wenig um das Gegentor. Das konnte Trainer Serge Aubin nicht gefallen, wie seine Mannschaft im Mitteldrittel auftrat. Zum Glück sah das Penalty Killing jetzt wieder besser aus und ließ kaum etwas Gefährliches zu.
Dafür klingelte es dann nach dem Powerplay. Phillip Bruggisser hatte von oben abgezogen und Jake Hildebrand überwunden – 1:1 (32.). Es war der verdiente Ausgleich, so ehrlich muss man sein.
Nun waren die Berliner gefordert, wieder mehr nach vorne zu machen. Weiter so passiv durfte man nicht auftreten. Aber so wirklich viel kam nicht, eher von Bremerhaven. Man sehnte förmlich die Drittelpause herbei, denn lange konnte das passive Spiel der Hausherren hier nicht gut gehen.
Die Eisbären hatten dann aber mal nach langer Zeit wieder einen guten Wechsel und konnten sich in diesem auch im Angriffsdrittel festsetzen, schafften es aber nicht, Kristers Gudlevskis zu überwinden. Doch solche Momente gab es einfach zu wenige im zweiten Drittel, weshalb das Beste an diesem Drittel eigentlich der Spielstand war. Denn über einen Rückstand hätte sich auch keiner beschweren dürfen.
So stand es nach 40 Minuten 1:1 und wir waren genauso schlau wie zu Spielbeginn. Aktuell schlug das Pendel eher Richtung Bremerhaven aus, die in diesem Drittel die deutlich aktivere Mannschaft waren.

Die Eisbären bejubeln das wichtige 2:1 im Schlussdrittel. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning macht den Hattrick perfekt

Im Schlussdrittel ging es dann wieder munter hin und her, auch die Eisbären hatten also den Weg in die Offensive wieder gefunden. Serge Aubin wird in der Pause die richtigen Worte gefunden haben.
Und den Berlinern bot sich dann die dicke Chance in Überzahl, erneut in Führung zu gehen. Das taten sie auch und wieder war es Ty Ronning, welcher Kristers Gudlevskis ausguckte und zum 2:1 einnetzte (48.).
Da waren sie wieder, die Effizienzbären. Zweites Tor, zweites Mal im Powerplay. Bremerhaven hatte mehr Spielanteile, nutzte seine Chancen aber nicht, was die Eisbären dagegen taten und somit wieder einmal eiskalt agierten. Weil man bis hierhin eine 100 Prozent-Quote in Überzahl hatte.
Diese Statistik konnte man fortan auch noch ausbauen, denn man bekam eine vierminütige Überzahl rund zwölf Minuten vor dem Ende des Spiels. Daraus wurde am Ende sogar eine zweiminütige doppelte Überzahl. Die Eisbären bekamen den Matchpuck auf dem Silbertablett serviert. Und Serge Aubin nahm direkt seine Auszeit, weil er auch die Chance zur Vorentscheidung witterte. Chancen hatte man zwar, aber man ließ diese XXL-Chance ungenutzt.
Da hätte man Bremerhaven fast schon den K.O. verpassen können. So aber durften die Pinguins weiter von einem Auswärtssieg in Berlin träumen.
Und Vladimir Eminger hatte dann tatsächlich den Ausgleich auf dem Schläger, vergab seinen Alleingang aber. Ihr ahnt schon, was kurz darauf geschah. Ty Ronning setzte zum Schuss an und machte seinen Hattrick perfekt – 3:1 (56.).
Thomas Popiesch nahm kurz darauf seinen Goalie vom Eis und riskierte nun alles. Musste er auch, denn Bremerhaven drohte die dritte Niederlage in der Finalserie. Die Pinguins drängten auch auf den Anschlusstreffer, aber die Defensive der Berliner ließ kaum etwas zu, verteidigte das mit extrem viel Leidenschaft weg. Freddy Tiffels entschied am Ende die Partie mit dem Empty-Net-Goal zum 4:1 (59.). Damit sicherten sich die Berliner den Matchpuck und können am Freitagabend in Bremerhaven tatsächlich zum zehnten Mal Deutscher Meister werden.

2:1 nach 97:54 Minuten: Yannick Veilleux entscheidet das längste Finalspiel der DEL-Geschichte

WalkersBarenNews 2023/2024 – #41:

What a Game! Die Eisbären Berlin haben das dritte Finalspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 2:1 nach der zweiten Verlängerung gewonnen und sich somit das Heimrecht in der Finalserie gesichert. Es war erneut ein hart umkämpftes und spannendes Finalspiel, welches bis zum Ende auf des Messers Schneide stand. Am Ende hatten die Eisbären die besseren Nerven und schockten Hauptrundensieger Bremerhaven mit dem Tor von Yannick Veilleux in der 98. Spielminute.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf den verletzten Stürmer Marcel Noebels verzichten. Ty Ronning rückte für die Nummer 92 in die Reihe mit Zach Boychuk und Leo Pföderl. Maximilian Heim nahm Ronnings Platz in der Reihe mit Manuel Wiederer und Lean Bergmann ein. Dadurch bestand die vierte Reihe heute aus Yannick Veilleux, Patrice Cormier und Eric Hördler.
Dazu rückte Eric Mik ins Line-up und verteidigte zusammen mit Morgan Ellis. Korbinian Geibel war somit als siebter Verteidiger dabei.
Der Rest blieb beim alten, somit stand also auch wieder Jake Hildebrand im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Der Sieger dieser Partie würde mit 2:1 in der Serie in Führung gehen. Bremerhaven würde das Heimrecht behalten, während die Eisbären mit einem Sieg genau dieses klauen könnten. Und ein Spiel drei in einer Best-of-Seven-Serie ist auch immer von enorm großer Bedeutung.

Ty Ronning sorgte für die 1:0-Führung der Eisbären im ersten Drittel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning sorgt für die Pausenführung

Das Spiel begann aus Sicht der Berliner gar nicht gut, denn nach nur 22 Sekunden musste man bereits erstmals in Unterzahl ran. Doch wenn die Eisbären in den diesjährigen Playoffs etwas können, dann ist es Unterzahl spielen. Das stellten sie hier auch zu Spielbeginn wieder unter Beweis.
Bremerhaven hatte den erwartet besseren Start, aber viel Torgefahr konnten sie nicht entfachen. Was auch an der guten Defensive der Eisbären lag, die die gefährlichen Räume vor dem Tor gut zumachten.
Die Eisbären durften dann auch erstmals in Überzahl ran, aber da taten sie sich dann doch etwas schwer. Was generell in diesem Spiel auffiel war der Fakt, dass beide Defensivreihen darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen. Viel mehr bestimmten Zweikämpfe das Spielgeschehen.
Drei Minuten vor der ersten Drittelpause fanden dann die Eisbären aber einmal die Lücke in der Pinguins-Defensive. Ty Ronning überwand Kristers Gudlevskis und sorgte für die erste Ekstase im Gästeblock – 1:0 (17.).
Diese Führung nahmen die Berliner mit in die Kabine und hätten dorthin beinahe auch eine Zwei-Tore-Führung mitnehmen können, aber in der Schlussphase vergab man noch zwei gute Chancen.

Ließ nur einen Scheibe durch: Goalie Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven gleicht aus, die Eisbären lassen die Führung mehrmals liegen

Das Mitteldrittel begann dann mit einem doppelten Powerplay der Hausherren und das sie dort gefährlich sind, weiß man auch in Berlin. Die Eisbären verteidigten das zwar sehr stark, konnten den Einschlag aber nicht verhindern. Alex Friesen war zur Stelle und schloss eine starke Kombination mit dem 1:1 ab (22.).
Spielerisch war es danach kein gut anzusehendes Spiel, aber das muss es im Finale auch nicht. Beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Zentimeter Eis und fuhren die Zweikämpfe konsequent zu Ende. Die Eisbären hatten im Mitteldrittel das optische Übergewicht, konnten aber aus ihren durchaus vorhandenen Chancen kein Kapital schlagen. Man hatte durchaus mehrmals das 2:1 auf dem Schläger, aber Kristers Gudlevskis bewies einmal mehr seine absolute Klasse im Tor der Gastgeber.
Die Pinguins versuchten es zum Ende des zweiten Drittels dann auch nochmal, etwas Gefährliches zu kreieren, aber auch ihnen gelang kein weiteres Tor. So ging es beim Stand von 1:1 in die zweite Drittelpause.

Auch das dritte Finalspiel zwischen Bremerhaven und den Eisbären war hart umkämpft. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven drückt, aber kann nicht für die Entscheidung sorgen

Auch das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Unterzahl. Aber erneut überstand man die Unterzahl ohne Gegentor. Bremerhaven drückte in den ersten zehn Minuten des letzten Drittels ordentlich, aber die Defensive der Berliner stand weiterhin sehr kompakt und ließ selten etwas Gefährliches zu. Alles, was auf das Tor kam, war eine sichere Beute von Goalie Jake Hildebrand.
Fortan weiterhin kein schönes Eishockey, das Spiel lebte viel mehr von der Spannung. Bei jedem Angriffs stockte den Fans in der ausverkauften Eisarena Bremerhaven der Atem. Und die Eisbären hatten zum Ende hin nochmal eine brenzlige Situation zu überstehen, denn man musste erneut in Unterzahl agieren. Die erste Minute überstand man ohne Gegentor und somit ging dieses dritte Finalspiel in die Verlängerung.

Die Eisbären drücken, treffen aber nicht

Dort mussten die Eisbären weiterhin in Unterzahl ran. Nichts Neues, war ja heute in jedem Drittel so, dass man mit einem Mann weniger auf das Eis kam. Außer zu Spielbeginn, das wäre dann aber auch sehr komisch gewesen.
Die Berliner waren in der ersten Overtime die gefährlichere Mannschaft, schafften es aber nicht, den entscheidenden Treffer zu erzielen. Egal, was man auch versuchte, Bremerhaven verteidigte es immer mit enorm viel Leidenschaft und einem starken Kristers Gudlevskis weg.
Die Hausherren hatten eigentlich nur kurz vor Ende mal eine gute Phase, in der sie Druck erzeugen konnten, aber die Eisbären überstanden diese ohne Gegentor. Und somit wurde dieses Spiel in die zweite Overtime geschickt. Man hat ja auch nichts Besseres zu tun an einem Sonntagabend in Bremerhaven.

Wurde zum Helden des dritten Finalspiels: Yannick Veilleux (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Yannick Veilleux sorgt für die Entscheidung

Auch in der zweiten Verlängerung waren die Eisbären die bessere und gefährlichere Mannschaft, aber die Scheibe wollte einfach nicht über die Linie. Bremerhaven kam selten vor das Tor von Jake Hildebrand, wenn, dann wurde es aber dort auch durchaus gefährlich.
Die Zeit lief runter und als sich alle Fans schon darauf einstellten, hier auch noch eine dritte Verlängerung zu sehen, kam der Auftritt von Yannick Veilleux. Der Stürmer suchte die Lücke und fand sie in der 98. Spielminute. Besser gesagt nach 97:54 Minuten, womit dieses Spiel offiziell zum längsten Finalspiel der DEL-Geschichte wurde – 2:1!

Der Rest war Ekstase pur: Auf dem Eis und auf den Rängen, wo sich die Fans freudetrunken in den Armen lagen und den zweiten Finalsieg feierten. Playoffs können so anstrengend sein, können so an den Nerven zerren. Das Spiel war definitiv nichts für schwache Nerven. Und am Ende, sind wir mal ehrlich, hätte es auch anders ausgehen können. Denn auch wenn die Eisbären die beiden Verlängerungen doch dominierten, hätte Bremerhaven nur einen erfolgreichen Schuss gebraucht, um das Heimrecht an der Küste zu behalten. Am Ende hatten aber die Eisbären das bessere und glücklichere Ende auf ihrer Seite.
Die große Frage nun wird natürlich die sein, wie Bremerhaven diesen Nackenschlag verkraften wird. Denn nun sind die Mannen von Coach Thomas Popiesch gefordert, denn das Heimrecht ist weg und sie müssen einmal in Berlin gewinnen. Die Eisbären haben nun alle Trümpfe in der eigenen Hand.

5:3 gegen Bremerhaven! Die Eisbären schlagen zurück und gleichen die Finalserie aus

WalkersBarenNews 2023/2024 – #40:

Ausgleich in der Finalserie! Die Eisbären Berlin haben die erwartete Reaktion gezeigt und ihr erstes Final-Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 5:3 (1:0,3:3,1:0) gewonnen und damit in der Best-of-seven-Serie zum 1:1 ausgeglichen. Erneut schenkten sich beide Teams nichts, am Ende hatten diesmal aber die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite und gewannen verdient Spiel zwei. Weil man diesmal seine Chancen zu nutzen wusste und somit ein Mittel gegen Kristers Gudlevskis im Tor der Pinguins fand.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm genau drei Änderungen am Kader der Eisbären vor. Marco Nowak, Eric Mik und Jaedon Descheneau rotierten wieder raus aus dem Kader, dafür kehrten Morgan Ellis, Lean Bergmann und Yannick Veilleux zurück ins Line-up. Ellis nahm auch direkt den Platz von Nowak neben Korbinian Geibel ein.
Bergmann spielte in der dritten Reihe an der Seite von Ty Ronning und Manuel Wiederer und ersetzte dort Descheneau. Und in der vierten Reihe stürmte Rückkehrer Veilleux für Mik an der Seite von Patrice Cormier und Maximilian Heim.
Ansonsten blieb alles beim alten, somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten eine Reaktion auf die Niederlage in Bremerhaven in Spiel eins zeigen. Die Pinguins hingegen wollten den direkt den zweiten Sieg nachlegen. Viel konnte man den Berlinern in Spiel eins nicht vorwerfen. Denn die Chancen waren ja da, nur konnte man diese nicht nutzen. Was aber in Spiel eins noch nicht so ganz klappte, war die Defensive, die doch die ein oder andere Schwäche offenbarte. Haben die Eisbären aus Spiel eins gelernt und konnten heute in Berlin zurückschlagen?

Die Eisbären Berlin schießen das 1:0 gegen Bremerhaven: Leo Pföderl war der Torschütze (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären nutzen ihr Powerplay, Bremerhaven nicht

Wiederholte sich heute die Geschichte von Mittwoch mit den Alleingängen? Tobi Eder ließ dies jedenfalls vermuten, als er den ersten Alleingang nach rund drei Minuten bereits liegen ließ. Da hätte er für den Traumstart sorgen können, tat es aber nicht.
Die Eisbären starteten erwartet druckvoll ins Spiel, aber Bremerhaven hatte sich darauf eingestellt und ließ kaum etwas Gefährliches zu. Die Schnelligkeitsvorteile konnten die Berliner so noch nicht ausspielen.
Mitte des ersten Drittel drohte es dann erstmals gefährlich zu werden, denn Bremerhaven hatte das erste Powerplay der Partie. Doch die Eisbären mit einem sehr starken Unterzahlspiel, in dem man Bremerhaven überhaupt nicht gefährlich zum Abschluss kommen ließ.
Durch Turnover in der eigenen Defensive luden die Berliner im Laufe des ersten Drittels die Gäste aber zu Chancen ein, welche diese jedoch ungenutzt ließen.
In der Schlussphase bot sich dann den Eisbären die Chance in Überzahl zu agieren. Was in der Phase gut war, denn die Berliner wackelten zu dieser Zeit doch ganz schön und bettelten um das Gegentor. Marcel Noebels hatte dann das 1:0 auf der Kelle, aber Kristers Gudlevskis packte im entscheidenden Moment die Fanghand aus. What a Save, Kristers! Noebels staunte auch nicht schlecht und dachte sich wohl, wie er den denn noch halten konnte. Die Eisbären blieben aber am Drücker und Leo Pföderl hämmerte anschließend die Scheibe in Überzahl ins Tor – 1:0 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabine. Es war das Tor zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt.

Im zweiten Drittel wurde das Spiel immer ruppiger. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Offener Schlagabtausch im Mitteldrittel

Die Eisbären blieben auch im Mitteldrittel am Drücker, vergaben aber zunächst wieder ihre Chancen. Bei angezeigter Strafzeit spielten es die Eisbären dann aber enorm ruhig und suchten nach der entscheidenden Lücke in der Defensive der Pinguins. Blaine Byron schloss den Angriff am Ende mit dem Tor zum 2:0 ab (25.). Das war enorm abgezockt und clever von den Berlinern gespielt.
Bremerhaven wurde nach dem Gegentor durchaus etwas ruppiger in seiner Gangart, wollten die Berliner damit provozieren und aus der Ruhe bringen. Doch die Eisbären ließen sich nicht provozieren. Warum auch, bis hierhin lief ja alles nach Plan für den DEL-Rekordmeister.
Die Pinguins versuchten es danach aber wieder spielerisch, fanden aber gegen die heute sehr kompakt stehende Berliner Defensive lange kaum ein Mittel, um mal für Torgefahr zu sorgen.
In der 29. Spielminute verkürzte Bremerhaven aber dann so ein wenig aus dem Nichts auf 2:1. Jake Hildebrand wusste für einen Moment nicht, wo die Scheibe ist, Jan Urbas hingegen schon. Der Torjäger bewies seinen Torriecher – 2:1.
Aber die Eisbären hatten die passende Antwort parat und zauberten die Scheibe förmlich ins Tor. Am Ende eines überragenden Angriffs war es Leo Pföderl, welcher diese Traum-Kombination mit dem Treffer zum 3:1 abschloss (30.). Marcel Noebels hatte auch dieses Tor vorbereitet und hatte damit den Hattrick in Sachen Assists vollendet. Was für ein Spiel der Nummer 92 und das genau zum richtigen Zeitpunkt in der Finalserie. Leider blieb er im weiteren Verlaufe des Spiels verletzt in der Kabine.
Kurz darauf gerieten Patrice Cormier und Blaz Gregorc aneinander. Bremerhaven provozierte nämlich immer weiter und diesmal ließ sich Cormier darauf ein, was ihm allerdings zwei Minuten mehr einhandelte. Somit hatten die Gäste von der Küste ihr nächstes Powerplay und die Chance, erneut zu verkürzen. Und das machten sie natürlich auch mit einem Spielzug, der förmlich immer in Überzahl kommt. Querpass auf Jan Urbas und dessen Onetimer schlug hinter Hildebrand ein – 3:2 (32.). Die Pinguins hatten damit genau das erreicht, was sie wollten. Provozieren, die Eisbären kassieren die Strafzeit und Bremerhaven schlägt eiskalt zu.
Die Eisbären fanden diesmal nicht die schnelle Antwort. Im Gegenteil, Bremerhaven glich durch Ziga Jeglic tatsächlich zum 3:3 aus und ließ die Partie wieder von vorne beginnen. Was für eine Moral der Pinguins, welche hier zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand aufholten.
Aber dieses Spiel war nichts für schwache Nerven, denn in den letzten zwei Minuten waren es die Eisbären, welche erneut vorlegen konnten. Jonas Müller mit dem 4:3, womit er die Arena mal kurz zum explodieren brachte. Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Jubelnde Eisbären gab es heute Abend sehr oft zu sehen. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Jonas Müller macht den Deckel drauf

Das Spiel war beste Werbung für den Eishockeysport und zwar von beiden Mannschaften. Auch im Schlussdrittel ging es weiter rauf und runter mit Chancen für beide Mannschaften. Bremerhaven wollte erneut den Ausgleich erzielen, während die Eisbären für die Vorentscheidung sorgen wollten. Wobei ja eine Zwei-Tore-Führung in dieser Finalserie nichts zu heißen hat, wie Spiel eins und auch Spiel zwei bereits bewiesen.
Sieben Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da kam der Auftritt von Verteidiger Jonas Müller, der einfach mal die Bremerhavener Spieler wie Slalomstangen stehen ließ und dann auch noch abgezockt mit der Rückhand abgeschlossen hatte – 5:3 (47.). Was ne Bude von der Nummer 18!
Damit war das teaminterne Duell um den Hattrick eröffnet, denn Leo Pföderl hatte bisher ebenfalls zwei Treffer in dieser Partie erzielt.
Die große Frage war nun natürlich diese, ob diesmal die Zwei-Tore-Führung halten oder ob Bremerhaven ein weiteres Mal zurückschlagen würde? Die Zeit lief jedenfalls für die Berliner, welche Bremerhaven aber auch kaum Platz gaben, um mal etwas Gefährliches zu kreieren. Wenn es in dieser Phase gefährlich wurde, dann vor dem Bremerhavener Tor.
Bremerhaven riskierte in der Schlussphase alles, nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Mit einem Mann mehr wollte die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch noch einmal zurückschlagen. Zuzutrauen war es der Mannschaft von der Küste, aber die Eisbären ließen das heute nicht zu. Clever spielte der DEL-Rekordmeister die Uhr runter und holte sich so verdient den ersten Sieg in dieser Finalserie.

3:2 in der 67. Spielminute! Ty Ronning schießt die Eisbären Berlin ins DEL-Finale!!!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #39:

JAAAAAAAA!!!! Die Eisbären Berlin haben das fünfte Halbfinalspiel gegen die Straubing Tigers mit 3:2 n.V. gewonnen und stehen damit im Finale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Es war keine Glanzleistung der Berliner, denen man die Nervosität deutlich anmerkte. Aber am Ende zählt nur eins: Man hat das Spiel gewonnen und steht im FINALE!!!

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm genau eine Veränderung im Vergleich zu Spiel vier in Straubing vor. Michael Bartuli rotierte aus dem Kader, dafür stand Maximilian Heim im Line-up. Der Youngster bildete zusammen mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux die vierte Reihe. Eric Hördler rückte dafür auf die Position des 13. Stürmers. Alles andere blieb unverändert.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären konnten mit einem Heimsieg das Finale gegen Bremerhaven erreichen. Straubing wollten hingegen mit dem zweiten Sieg in Serie ein sechstes Spiel am Pulverturm erzwingen. Wer hatte das bessere Ende heute auf seiner Seite?

Auch Spiel fünf zwischen den Eisbären und Straubing war wieder hart umkämpft. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären mit Vorteilen, aber auch sehr nervös

Druckvoller Beginn der Eisbären, die von Beginn an deutlich machten, dass sie heute den Sack zu machen wollten. Aber auch Straubing setzte erste Akzente nach vorne. Bisher mangelte es aber noch an echten Torchancen.
Die Chance darauf hatten dann die Gäste, die nach rund vier Minuten das erste Powerplay der Partie hatten. Doch es waren die Eisbären, die durch Manuel Wiederer in Unterzahl die beste Chance des Spiels bis hierhin hatten. Wiederer nahm Tempo auf, scheiterte aber am Aluminium. Glück für die Tigers, welche das Powerplay übrigens nicht nutzen konnten und auch für keinerlei Gefahr sorgten.
In der Folge ließen die Eisbären einige Chancen aus, aber auch die Niederbayern tauchten immer mal wieder gefährlich vor Jake Hildebrand auf. Ein munteres Spiel entwickelte sich hier, in dem es hin und her ging.
Mitte des ersten Drittels hatten dann die Eisbären die Chance, in Überzahl das erste Tor des Abends zu erzielen. Es war ein gutes Powerplay mit einigen Schüssen auf das Straubinger Tor, aber Hunter Miska war weiterhin nicht zu überwinden.
Die Hausherren hatten hier leichte Vorteile im Auftaktdrittel, wirkten in ihren Aktionen teilweise aber auch leicht nervös. Straubing versteckte sich keinesfalls und suchte auch immer wieder den Weg nach vorne.
In der Schlussphase war es dann eine hart umkämpfte Partie, in denen es beide Mannschaften weiter offensiv versuchten, aber weiterhin glücklos im Abschluss waren. Daher stand es nach 20 Minuten noch 0:0. Eine Führung der Eisbären wäre inzwischen nicht unverdient gewesen. Aber es war auch Vorsicht geboten bei den Gegenstößen der Tigers.

Highlight im zweiten Drittel: Der Fight zwischen Lean Bergmann und Adrian Klein (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Lean Bergmann macht Adrian „klein“

Auch im zweiten Drittel ging es weiter munter hin und her, aber nach wie vor warteten die Zuschauer in der Uber Arena auf den ersten Treffer des Abends. Die Eisbären hatten dann im nächsten Überzahlspiel wieder die Chance und diesmal nutzten sie diese. Leo Pföderl mit dem Zuspiel auf Marcel Noebels und dessen Onetimer schlug im Straubinger Tor ein – 1:0 (24.).
Die Phase danach war ein offener Schlagabtausch. Es ging hin und her, fast schon so ein wenig vogelwild. Beiden Teams unterliefen auch immer wieder kleinere Fehler. Beide Mannschaften gaben immer wieder Schüsse ab und einer fand am Ende auch den Weg ins Tor. Straubing glich in der 31. Spielminute durch Philip Samuelsson aus – 1:1. Sein Weg fand den Weg vorbei an allen Gegenspielern und Goalie Jake Hildebrand.
Die Eisbären bekamen auch in der Folge ihre Nervosität nicht in den Griff und das merkten die Niederbayern auch. Diese versuchten die Eisbären immer wieder unter Druck zu setzen, um sie zu Fehlern zu zwingen.
Straubing hatte dann rund sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause das nächste Powerplay der Partie, aber die Eisbären mal wieder mit einem sehr starken Penalty Killing.
In der Schlussphase lieferten sich dann Lean Bergmann und Adrian Klein einen richtig schönen Fight, mit dem klaren Punktsieger Bergmann am Ende. Da wurde der gute Adrian ganz schön „klein“ gemacht.
Mehr passierte am Ende nicht mehr, weshalb es mit dem 1:1 in die zweite Drittelpause ging.

Beide Teams schenkten sich nichts im fünften Halbfinalspiel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären antworten schnell auf Straubings Führungstreffer

Ganze 49 Sekunden dauerte es im Schlussdrittel nur, ehe Straubing die Arena kurzerhand verstummen ließ. Justin Scott drehte die Partie und brachte die Tigers erstmals an diesem Abend in Führung – 1:2 (41.).
Aber die Eisbären reagierten prompt. 40 Sekunden später stand es bereits wieder 2:2. Tobias Eder mit der schnellen Antwort der Hausherren nach dem Straubinger Führungstreffer. Und zack war der Straubinger Gästeblock wieder ruhig.
Die Eisbären hatten kurz darauf die Chance direkt nachzulegen, denn man hatte erneut ein Powerplay. Und einmal war man in Überzahl ja in diesem Spiel bereits erfolgreich. Doch dieses Mal war das deutlich zu kompliziert, wie man es versuchte. So verpuffte diese Chance ohne Gefahr.
Die Partie lebte von der Spannung, bei jedem Angriff stockte den Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof der Atem. Vor allem bei den Straubinger Angriffen, denn alle wollten heute den Finaleinzug feiern. Doch die Niederbayern erwiesen sich als der erwartet schwere Gegner.
Beide Defensivreihen waren in den letzten zehn Minuten darauf bedacht, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Straubing drängte in der Schlussphase nochmal, weil sie merkten, dass die Eisbären ihre Nervosität nach wie vor nicht abgelegt hatten.
Je näher das Ende der regulären Spielzeit kam, desto angespannter waren die Nerven aller Beteiligten in der Arena. Und es drohte die zweite Verlängerung in dieser Halbfinalserie. Welche am Ende auch kommen sollte.

Auch in der Verlängerung bestimmten die Defensivreihen zu Beginn das Spiel. Beide Teams fanden im Angriffsdrittel nicht die entscheidende Lücke. Es war kein schön anzusehendes Playoff-Spiel. Was aber verständlich in dieser Phase des Spiels und der Serie war. Und dann kam sie, die 67. Spielminute. Die Minute der Entscheidung. Ty Ronning der Teufelskerl schoss die Eisbären Berlin ins DEL-Finale. Der Rest war Ekstase pur. Auf dem Eis, auf den Rängen. Die Eisbären haben am Ende das bessere Ende auf ihrer Seite. Aber Hut ab vor der Leistung der Straubing Tigers, welches ein sehr starker und vor allem sehr würdiger Gegner waren. Danke für eine hart umkämpfte Halbfinalserie!

2:3 in Straubing: Die Eisbären verpassen den vorzeitigen Finaleinzug

WalkersBarenNews 2023/2024 – #38:

Alles war angerichtet für eine Party am Pulverturm. Über 500 Eisbären-Fans hatten sich auf den Weg nach Niederbayern gemacht, um dort den vorzeitigen Finaleinzug der Eisbären Berlin zu feiern. Doch die Straubing Tigers machten dem einen Strich durch die Rechnung, denn sie gewannen Spiel vier der Halbfinalserie auf heimischen Eis mit 3:2 (1:0,0:1,2:1) und verkürzten in der Halbfinalserie damit auf 1:3. Die Tigers hatten diesmal das Scheibenglück auf ihrer Seite, was ihnen in den ersten drei Spielen fehlte. Daher war es auch kein unverdienter Sieg.

Bei den Eisbären fehlte Kapitän Kai Wissmann, weshalb Marco Nowak ins Line-up rückte. Daher rückte Morgan Ellis an die Seite von Jonas Müller, während Nowak dessen Platz neben Korbinian Geibel einnahm.
In der Offensive tauschten Ty Ronning und Eric Hördler die Reihen. Ronning stürmte an der Seite von Lean Bergmann und Manuel Wiederer, während Hördler zusammen mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux spielte.
Im Tor blieb alles beim alten. Jake Hildebrand stand zwischen den Pfosten und Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Straubing musste das Spiel gewinnen, um die Serie nochmal zurück nach Berlin zu schicken. Die Eisbären hingegen wollten direkt den ersten Matchpuck verwandeln und ins Finale einziehen.

Hart umkämpft ging es am Pulverturm zur Sache. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Starker Start der Eisbären, aber Straubing trifft

Straubing startete nicht so druckvoll wie erwartet, was aber daran lag, dass die Eisbären das einfach nicht zu ließen. Die Berliner mit einem ganz starken Start am Pulverturm und im Powerplay beinahe mit der Führung. Ty Ronning zielte aber etwas zu genau, denn der Puck ging nur an die Latte.
Die Berliner bestimmten hier durchaus die Anfangsphase, doch dann verteidigte man einmal zu sorglos und schon stand es 0:1. Cole Fonstad kam zu einfach rein ins Angriffsdrittel und dort auch zum Abschluss. Jake Hildebrand konnte da nichts mehr machen und so führte Straubing mit 1:0.
Der Pulverturm explodierte mal kurz und die Tigers wollten direkt nachlegen, hatten kurz darauf auch ein Powerplay, welches sie aber nicht nutzen konnten. Straubing kam nach dem Treffer besser ins Spiel, die Eisbären mussten den Rückstand kurz verdauen, waren danach aber auch wieder torgefährlich. Die Partie ging in dieser Phase hin und her, aber ein weiterer Treffer sollte nicht fallen. So nahmen die Hausherren eine knappe 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Zweimal durften die Eisbären über Tore jubeln, am Ende aber nicht über den Finaleinzug. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären belohnen sich für ein starkes Mitteldrittel

Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und wollten direkt den Ausgleich erzielen. Straubing war sichtlich überrascht vom druckvollen Auftritt der Eisbären, ist es doch normalerweise die Spezial-Disziplin der Tigers am Pulverturm. Das Spiel ging in den ersten zehn Minuten fast ausschließlich auf das Straubinger Tor, es dauerte aber bis zur 30. Spielminute, ehe Tobias Eder Freddy Tiffels auf die Reise schickte. Der zündete den Turbo und ließ Hunter Miska keine Chance – 1:1 (30.).
Eigentlich hatte man gedacht, dass der Treffer den Eisbären Rückenwind verleihen würde. Doch Straubing kam danach wieder besser ins Spiel und hatte auch seine gefährlichen Momente vor dem Tor. Erneut ging es hin und her, aber beide Torhüter ließen keine weiteren Scheiben durch. Straubing vergab in der Schlussphase noch ein Powerplay, welches man zwar noch mit ins Schlussdrittel nahm, in den 23 Sekunden passierte aber auch nichts mehr.

Sorgte für das frühe 2:1 im Schlussdrittel: Ex-Eisbär Mark Zengerle (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Knackpunkt der Partie

Und so war Spannung vorprogrammiert, denn für die Tigers hätten es die letzten 20 Minuten der Saison sein können. Dementsprechend lag der Druck auf Seiten der Niederbayern. Doch die Niederbayern nutzten einen Fehler der Eisbären zur erneuten Führung. Ausgerechnet Ex-Eisbär Mark Zengerle sorgte für das 2:1 (43.).
Beide Mannschaften ließen anschließend ein Powerplay ungenutzt und dann kam die Szene des Spiels, welche am Ende durchaus als Knackpunkt gesehen werden kann. Zach Boychuk lief alleine auf Hunter Miska zu, hatte den Ausgleich also auf dem Schläger, scheiterte jedoch am Straubinger Schlussmann. Die Tigers direkt im Gegenzug mit dem Gegenangriff, mit etwas Glück bekam Joshua Samanski die Scheibe und erhöhte auf 3:1 (50.). Nun explodierte der Pulverturm förmlich, standen die Hausherren doch vor dem historischen ersten Halbfinalsieg in der PENNY DEL.
Die Eisbären waren nun gefordert und bekamen auch ein Powerplay, welches sie nutzen konnten. Marco Nowak hatte abgezogen, Blaine Byron fälschte entscheidend ab und zack war die Hoffnung im Gästeblock wieder da – 2:3 (54.).
Die Eisbären waren also wieder dran, Straubing verteidigte das aber gut. In die Karten spielte Straubing dann eine bittere Strafzeit gegen Lean Bergmann. Doch die Niederbayern wollten das Powerplay nicht dazu nutzen, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Viel mehr versuchten sie, die Scheibe in den eigenen Reihen zu behalten und so Zeit von der Uhr zu nehmen. Das klappte und auch das mit dem Sieg, denn die Defensive der Tigers verteidigte das eigene Tor mit enorm viel Leidenschaft, weshalb den Eisbären der Ausgleichstreffer verwehrt blieb. So verpasste man den vorzeitigen Einzug ins Finale, kann diesen aber am Mittwochabend in der eigenen Arena perfekt machen.

Zum Ende muss ich aber auch hier im Spielbericht noch etwas loswerden, was ich bereits gestern auf der Rückfahrt in den sozialen Netzwerken geschrieben habe. Mit der Schlusssirene bekam ein Teil des Gästeblocks eine Bierdusche der Straubinger Fans ab. Was im Eifer des überschwänglichen Jubels über den ersten Halbfinalsieg der Vereinsgeschichte vielleicht auch mal passieren kann, es aber trotzdem nicht entschuldigt. Das eigentliche Problem war dann aber die Security bzw. die Ordner, die das Ganze mitbekommen haben, aber nichts (!) dagegen unternommen haben. Auf unsere durchaus wütenden Nachfragen muss man sich am Ende den Satz gefallen lassen, dass man selbst Schuld sei und es eigenes Risiko ist, wenn man auswärts fährt. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis, sind doch diese Leute eigentlich dafür da, um für Sicherheit zu sorgen. Das haben sie gestern definitiv nicht getan am Spielende. Und wenn ich mir jetzt noch einmal Straubinger Kommentare zu meinen Beiträgen auf Facebook und X durch den Kopf gehen lasse, dann bleibt bei mir nur ein Kopfschütteln zurück. Da wurde dieser Becherwurf allen ernstes verteidigt und man solle doch bitte kein Fass aufmachen.
Ja, auch wir in Berlin haben uns durchaus auswärts auch schon einmal daneben benommen. Das streite ich auch nicht ab. Aber in diesem speziellen Fall ging es gestern um das Spiel in Straubing und die Ereignisse danach. Und das für mich schlimme ist, dass es mein zweites Spiel in Straubing innerhalb von gut vier Wochen war. Und auch beim Spiel Anfang März flogen Becher in den Berliner Block. Daher hat sich an meiner Meinung zu Anfang März nichts geändert, dass der Standort Straubing für alles steht, aber nicht für Gastfreundschaft.

Matchpuck! Die Eisbären gewinnen mit 3:2 gegen Straubing und sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins DEL-Finale entfernt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #38:

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins DEL-Finale entfernt. Die Hauptstädter gewannen Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Straubing Tigers knapp mit 3:2  (2:1,1:1,0:0) und führen somit mit 3:0 in der Serie gegen die Niederbayern. Ein starkes Powerplay und eine geschlossene, kämpferische Defensiv-Leistung waren am Ende die Gründe für den erneut knappen Sieg gegen die Tigers.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte dasselbe Personal zur Verfügung wie in Spiel zwei in Straubing, veränderte aber die Reihen ein wenig. Marcel Noebels und Leo Pföderl bekamen Zach Boychuk als Center. Die Reihe Tobias Eder, Blaine Byron und Freddy Tiffels wurde komplett neu zusammengestellt. Yannick Veilleux und Patrice Cormier bekamen Ty Ronning an ihre Seite. Die nominell vierte Reihe blieb erneut zusammen – Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Eric Hördler.
Die Defensiv-Pärchen blieben gleich und auch im Tor änderte Aubin nichts – warum auch. Jake „The Wall“ Hildebrand ist einfach in einer überragenden Form, dass er einfach spielen muss.

Die Ausgangslage war klar: Straubing stand mit dem Rücken zur Wand und wollte endlich den ersten Sieg in dieser Serie einfahren. In den ersten beiden Spielen waren sie über weite Strecken zwar die bessere Mannschaft, aber die effektivere Mannschaft waren die Berliner. Diese konnten sich heute mit einem weiteren Sieg bereits die ersten Matchpucks sichern. Eine große Frage stand aber vor dem Spiel: Welche Mannschaft hatte sich schneller vom Marathonspiel am Mittwochabend erholt, als die Entscheidung erst kurz vor Mitternacht fiel?

Erneut eine starke Choreo von der Hartmut Nickel Kurve! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Verdiente Führung der Eisbären

Verhaltener Beginn in der Hauptstadt, aber damit war zu rechnen. Das Tempo war bei weitem auch nicht so hoch wie in Spiel zwei. Aber beide Teams waren bemüht, Momentum zu kreieren und suchten den Weg in die Offensive. Die Hausherren waren zu Beginn als das aktivere Team. Wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Straubinger Tor. Aber auch die Niederbayern gaben ihre Schüsse ab, welche Jake Hildebrand aber vor keine größeren Probleme stellte.
Knappe acht Minuten waren gespielt, da unterlief den Tigers in Person von Stephan Daschner ein Fehler, welchen er nur noch per Strafe beheben konnten. Powerplay für die Eisbären also und die Chance zur Führung. Und die ließen sich die Berliner nicht entgehen, Ty Ronning ließ die Uber Arena ein erstes Mal beben – 1:0 (10.). Florian Bugl sah bei dem Gegentreffer sehr unglücklich aus, da ihm die Scheibe durch die Beine rutschte. Pech für Straubing, Glück für die Eisbären und der perfekte Start in Spiel drei.
Die Eisbären blieben auch in der Folge die aktivere Mannschaft, aber Straubing versteckte sich auch nicht. Erneut ein munteres Spiel, in dem es hin und her ging. Die gefährlicheren Chancen gehörten den Hausherren. Und so verwunderte es nicht, dass die Berliner bei einem Konter auf 2:0 stellten. Yannick Veilleux schloss humorlos ab – 2:0 (17.).
Die Antwort der Tigers ließ aber nicht lange auf sich warten. Cole Fonstad mit dem Anschlusstreffer nur 28 Sekunden nach dem Tor der Eisbären – 2:1 (18.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause. Nach verhaltenem Start nahm die Partie dann doch wieder Fahrt auf.

Tor für die Eisbären Berlin im Spiel gegen die Straubing Tigers! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Eisbären nach dem 3:1 zu passiv

Früh im zweiten Drittel erneutes Überzahlspiel der Eisbären und wieder klingelte es im Straubinger Tor. Freddy Tiffels mit der Vorarbeit für Marcel Noebels und prompt stand es 3:1 (22.). Die Eisbären bis hierhin mit einer 100 Prozent-Quote im Powerplay.
Und das dritte Powerplay folgte direkt danach. Gerade die Special Teams können in den Playoffs ein entscheidender Faktor sein. Die Eisbären bewiesen es im heutigen Spiel. Das dritte Powerplay blieb dann aber ungenutzt.
Straubing suchte in der Folge nach einer Antwort, aber die Berliner Defensive stand ein weiteres Mal sehr kompakt und ließ kaum etwas der Tigers zu. Die Bemühungen der Mannschaft von Tom Pokel waren da, aber die Eisbären bis hierhin mit einem sehr souveränen und abgezockten Auftritt.
Nach dem Powerbreak bot sich den Niederbayern die Chance, in Überzahl erneut den Anschlusstreffer zu erzielen. Die Tigers konnten sich auch im Angriffsdrittel festsetzen, aber es fehlte das nötige Glück im Abschluss. Entweder stand Jake Hildebrand im Weg oder aber die Schüsse gingen am Tor vorbei.
Knapp sieben Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels zog Adrian Klein einfach mal von der rechten Seite ab und überraschte damit Jake Hildebrand in der langen Ecke – 3:2 (34.). So ein wenig hatte sich der Treffer in dieser Phase angedeutet, da die Eisbären zu passiv wirkten und Straubing immer aktiver wurde.
Und in der Schlussphase das nächste Powerplay für die Gäste aus Niederbayern, aus dem sogar ein doppeltes Überzahlspiel wurde für satte 81 Sekunden. Die XXL-Chance zum Ausgleich für Straubing. Die Tigers machten gehörig Druck und drängten auf den Ausgleich, aber die Eisbären verteidigten mit allem was sie hatten. Straubing wurde gefährlich, aber dank einer geschlossenen und vor allem kämpferischen Leistung überstand man diese brenzlige Situation ohne Gegentor. Die Stimmung in der Arena am Ostbahnhof danach sensationell, man hatte das Gefühl, das Dach hebt gleich ab. Gänsehaut-Atmosphäre in Berlin! Mit einer knappen 3:2-Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Auch in Spiel drei war es eine hart umkämpfte Partie zwischen den Eisbären und Straubing. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären zittern sich zum Sieg

Zum 30. Mal gingen die Eisbären mit einer Führung ins letzte Drittel und gewannen bisher alle Spiele. Diese Serie durfte heute gerne so weitergehen.
Straubing war nun gefordert, während die Eisbären erst einmal abwarten konnten. So gestalteten sich die ersten Minuten des letzten Drittels auch ereignislos. Straubing war zwar bemüht, fand aber kein Mittel gegen die kompakte Berliner Defensive. Die Eisbären taten zunächst nicht mehr als nötig.
Nach rund sieben Minuten bekamen die Eisbären dann das nächste Powerplay und da hatte es ja heute schon zweimal geklingelt. Bisher der Unterschied in dieser Partie. Die Hausherren fanden in ihre Formation und ließen die Scheibe gut laufen, Straubing machte aber die Räume sehr eng und ließ den Eisbären so kaum Platz, um etwas Gefährliches zu kreieren. Nur einmal fand ein Schuss den Weg Richtung Tor, doch der landete am Ende nur am Aluminium.
Seit dem Powerplay waren die Hausherren wieder die aktivere Mannschaft, während von Straubing kaum noch etwas nach vorne kam. War der Tank nun doch leer bei den Tigers nach der kräftezehrenden Viertelfinalserie gegen Schwenningen und den ersten zwei hart umkämpften Halbfinalspielen gegen Berlin? Es schien fast so.
Die Zeit lief für die Eisbären und gegen Straubing, aber deren Moral hatte man ja bereits am Mittwochabend gesehen, als sie ebenfalls nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch einmal zurück in die Partie kamen. Und in den letzten fünf Minuten investierte Straubing auch wieder mehr in die Offensive. Wahrscheinlich hatte man sich die Kraft für die Schlussphase aufgehoben, um dann nochmal mit voller Kraft anzugreifen.
In den letzten zwei Minuten bot sich den Niederbayern die XXL-Chance zum Ausgleich. Die Eisbären kassierten eine Strafzeit, Straubings Trainer Tom Pokel zog sofort seinen Goalie vom Eis und nahm seine Auszeit. Die Tigers fortan mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Eine größere Chance würde Straubing hier nicht bekommen. Aber die Eisbären verteidigten es erneut mit enorm großer Leidenschaft und einem starken Jake Hildebrand weg. Somit retteten die Eisbären das 3:2 über die Zeit und sicherten sich drei Matchpucks! Great Job, Eisbären!

3:1 in Spiel 1! Effektive Eisbären schlagen starke Straubinger

WalkersBarenNews 2023/2024 – #37

Die Eisbären Berlin haben Spiel eins der Halbfinalserie gegen die Straubing Tigers mit 3:1 (1:0,2:0,0:1) gewonnen. Mal wieder war die Berliner Effektivität der Schlüssel für den inzwischen fünften Sieg in Folge in den Playoffs. Die Tigers machten keine schlechte Partie und hatten auch ihre Chancen, aber an Jake Hildebrand fanden sie nur einmal den Weg vorbei.

Die Aufstellung können wir diesmal ganz schnell machen. Es war exakt die selbe Mannschaft wie in Spiel fünf gegen Mannheim. Trainer Serge Aubin vertraute den selben Defensiv-Pärchen und Offensivreihen wie im letzten Viertelfinalspiel. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Jake Hildebrand hütete das Berliner Tor. Verständlich nach seinen überragenden Leistungen zuletzt. Wird „The Wall“ auch für Straubing zur unbezwingbaren Hürde?

In der Hauptrunde hatten die Berliner so ihre Schwierigkeiten mit den Niederbayern, konnte man doch nur eins der vier Duelle für sich entscheiden. Diese Serie sollte in den Playoffs ein Ende finden. Und zumindest dort haben die Hauptstädter eine makellose Bilanz vorzuweisen. Dreimal gab es dieses Duell in den Playoffs bereits, dreimal setzten sich die Eisbären durch. Einmal im Halbfinale (vor zwölf Jahren, als Straubing das bisher einzige Mal ins Halbfinale einzog) und zweimal in den Pre-Playoffs. Diese Serie darf gerne so weitergehen.

Hatte im ersten Drittel wenig zu tun und beim Gegentreffer keine Chance: Hunter Miska (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing hat die Chancen, die Eisbären machen das Tor

Die große Frage war natürlich, wie die Eisbären in diese Serie starten würden nach der Pause. Gegen Mannheim tat die Pause nicht gut und man verlor Spiel eins deutlich mit 1:7. Der Start war jedenfalls schon einmal schwungvoll von beiden Mannschaften, die sofort offensiv ausgerichtet waren.
Straubing hatte früh das erste Powerplay der Partie, aber das verteidigten die Berliner wieder einmal sehr stark weg. Bis auf einmal, als Straubing frei zum Abschluss kam, doch „The Wall“ machte einfach da weiter, wo er gegen Mannheim aufgehört hatte. Erneut eine starke Parade von Jake Hildebrand!
Knappe sieben Minuten waren gespielt, da jubelten die Straubinger über das vermeintliche Führungstor, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde auf Torhüterbehinderung entschieden und die Entscheidung auf dem Eis revidiert.
Die Tigers blieben aber am Drücker und waren in dieser Phase das bessere und aktivere Team. Die Gäste spielten das aus einer sehr kompakten Defensive heraus und kamen immer wieder zu Abschlüssen. Die Eisbären taten sich schwer, den Abwehrriegel mal zu durchbrechen.
Da merkte man dann doch so ein wenig, wer im Rhythmus war und wer die Pause hatte. Nach gutem Start liefen die Eisbären in dieser Phase zumeist hinterher.
Doch das erste Tor gelang in der zwölften Spielminute den Eisbären. Da hatten die Hausherren einmal zu viel Platz und das nutzte Kai Wissmann. Die Scheibe wurde hoch gespielt, der Kapitän hatte weit und breit keinen Gegenspieler, was sich Wissmann natürlich nicht nehmen ließ – 1:0!
Das stellte den Spielverlauf auf den Kopf, denn bis dahin hieß das Torschussverhältnis 3:12 aus Sicht der Eisbären.
Diese mussten kurz darauf erneut in Unterzahl ran, aber erneut überstanden die Eisbären diese Unterzahl ohne Gegentor.
In der Folge ging es munter rauf und runter mit Chancen auf beiden Seiten. Ein richtig munteres erstes Halbfinalspiel in der Hauptstadt, in dem die Berliner knapp führten. Straubing versteckte sich aber nicht, was 16:5-Torschüsse nach 20 Minuten auch bestätigten. Aber die Effektivität der Eisbären war schon wieder brutal.

War auch heute wieder „The Wall“ im Berliner Tor: Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Effektive Eisbären, glücklose Straubinger

Das zweite Drittel begann eher schleppend, doch dann kam Manuel Wiederer. Der setzte sich klasse durch, ließ sich nicht aufhalten und vollendete dieses Solo mit dem Treffer zum 2:0 (24.). Die Vorlage kam übrigens von Eric Hördler. Bereits der zweite Assist der Nummer 77 und das bei mickrigen drei Minuten Eiszeit im Durchschnitt.
Was neben der Effektivität der Eisbären auch wieder auffiel, war die Tatsache, dass sie weiterhin sehr schwer auszurechnen sind. Mit Wissmann traf ein Verteidiger und mit Wiederer ein Stürmer aus der vierten Reihe. Das macht es dir als Gegner enorm schwer, dich darauf einzustellen, weil von jeder Reihe Gefahr ausgehen kann. Was in den Playoffs noch von großem Vorteil sein kann.
Straubing zeigte sich aber unbeirrt und spielte weiter nach vorne, aber da stand eben immer wieder Jake Hildebrand im Weg. Der Berliner Goalie hat auf jeden Fall seine Form aus der Viertelfinalserie beibehalten.
Aber auch die Eisbären hatten inzwischen zu ihrem Spiel gefunden und spielten ebenso offensiv, was sich am Ende auch auszahlte. Weil sie eben effektiv waren. Thomas Schemitsch hatte die Scheibe Richtung Tor gebracht, wo Blaine Byron nur noch die Kelle hinhalten musste – 3:0 (29.).
Die Eisbären standen fortan deutlich kompakter in der Defensive, machten es Straubing so sehr schwer, gefährlich vors Tor zu kommen. Auch in Überzahl klappte das für die Tigers nicht, weil die Eisbären einfach alles weg verteidigten. Starke Defensivarbeit mal wieder von den Jungs!
In der Schlussphase dann nochmal ein Powerplay für die Eisbären, welches Straubing aber ohne größere Probleme überstand. So nahmen die Eisbären dank ihrer Effektivität eine souveräne 3:0-Führung mit in die zweite Drittelpause. Für die Tigers übrigens nichts Neues, gab es diesen Spielstand doch in allen sieben Spielen ihrer Viertelfinalserie gegen Schwenningen.

Hart umkämpft ging es in Spiel eins zwischen Berlin und Straubing zur Sache. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing gelingt der Anschlusstreffer

Wie wir es bereits in unserer neuesten Podcast-Ausgabe besprochen haben, kam jetzt das Schlussdrittel, wo unser Statistik-Nerd Hannes heraus gesucht hatte, dass die Eisbären vor dem Spiel satte 27-mal mit einer Führung ins Schlussdrittel gegangen waren und kein Spiel mehr verloren hatten. Vor allem aber die Spielweise der Eisbären in den letzten 20 Minuten wurde dort explizit angesprochen und gelobt, weil jede Reihe einen anderen Job hat und diesen mit Bravour meistert. Hört also rein, ihr findet uns auf allen gängigen Plattformen.
Doch hier wollte zunächst kein richtiger Spielfluss aufkommen durch Strafzeiten. Den Eisbären konnte das aber recht sein, denn Straubing musste kommen, wollten sie in Spiel eins noch etwas ausrichten.
Wenn es dann aber mal gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Tigers. Die Eisbären hatten heute richtig Torhunger, während sich Straubing inzwischen schwer tat, mal wieder gefährlich vor das Berliner Tor zu kommen. Was aber auch an der starken Defensivarbeit der Berliner lag.
Diese war dann auch gefordert, als Straubing das nächste Powerplay hatte. Doch in diesem hatte Tobias Eder die XXL-Chance zur Entscheidung, aber er zielte etwas zu hoch. Das Powerplay blieb übrigens ungenutzt.
Kurz darauf war das Spiel für Cody Lampl beendet, der nach einem Check gegen den Kopf eine Spieldauer kassierte. Unnötig angesichts des Spielstandes, aber Lampl wollte ein Zeichen Richtung Spiel zwei setzen. Damit ermöglichte er den Berlinern aber nur die Chance, das Powerplay noch weiter im Spielbetrieb zu üben. Die Eisbären gingen aber nicht mehr mit der letzten Konsequenz zur Sache, zu deutlich die Führung. Mit den Kräften haushalten war angesagt. So blieb dieses Powerplay ungenutzt und eher unspektakulär.
3:25 Minuten vor dem Ende hatten dann die Niederbayern nochmal ein Überzahlspiel, in dem Trainer Tom Pokel seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog. Auch hier war wieder Bereitschaft der Spieler zu sehen, sich in jeden Schuss zu werfen. Egal wie schmerzhaft es auch werden würde. Trotzdem gelang Straubing exakt zwei Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer durch Tyler Sheehy – 3:1.
Erneut zog Pokel Hunter Miska aus dem Tor und versuchte es erneut mit sechs Mann. Man setzte sich zwar erneut im Berliner Drittel fest, aber die Eisbären brachten das 3:1 über die Zeit. Perfekter Auftakt des DEL-Rekordmeisters in die Halbfinalserie. Am Mittwoch geht´s in Straubing weiter.

3:2 gegen Mannheim! Zach Boychuk schießt die Eisbären Berlin ins Halbfinale!!!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #36:

HALBFINALE!!! Die Eisbären Berlin haben das fünfte Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (1:1,1:0,1:1) gewonnen und ziehen damit ins Playoff-Halbfinale ein. Mal wieder war es eine reine Nervenschlacht, in der die Eisbären erneut die besseren Nerven hatten. Dennoch Hut ab an die Adler Mannheim für eine geile und hart umkämpfte Viertelfinalserie, in der am Ende Kleinigkeiten entschieden haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute der selben Aufstellung wie in Spiel vier in Mannheim. Alle Verteidiger-Pärchen und Offensivreihen blieben somit gleich. Und im Tor begann erneut Jake „The Wall“ Hildebrand.

Die Ausgangslage war klar: Mannheim musste dieses Spiel gewinnen, um die vorzeitige Sommerpause abzuwenden. Den Eisbären fehlte noch genau ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale der DEL-Playoffs. Spannung war also garantiert in der Uber Arena. Doch der letzte Sieg in einer Serie ist immer der schwerste, das wussten auch die Eisbären. Gelang ihnen dennoch der vierte Sieg gegen den Erzrivalen?

Blitzstart der Eisbären: Julian Melchiori bejubelt sein Tor zum 1:0 nach nur 59 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären am Drücker, aber Mannheim effektiv

Der Start war jedenfalls schon einmal vielversprechend. Ganze 59 Sekunden dauerte es nur, ehe die Eisbären mit 1:0 in Führung gingen. Blaine Byron verteidigte die Scheibe sehr stark an der Bande, Marcel Noebels spielte anschließend den Querpass auf Julian Melchiori und der Verteidiger netzte in Stürmer-Manier ein (1.). Was für ein Auftakt in Berlin!
Und die Eisbären machten weiter, Marcel Noebels verpasste zweimal das 2:0. Arno Tiefensee war jeweils zur Stelle. Die Berliner machten von Beginn an klar, dass sie nicht noch einmal nach Mannheim fahren wollten.
Die Spielfreude war den Hausherren deutlich anzusehen. Für Mannheim ging das alles teilweise zu schnell, weshalb die Berliner immer wieder zu Abschlüssen kamen. Mannheim ließ den Eisbären zu viel Platz und die erarbeiteten sich Chance um Chance. Was noch fehlte, war das 2:0.
Nach dem Powerbreak durften die Adler sich dann auch mal offensiv präsentieren, denn sie hatten das erste Powerplay der Partie. Durchaus eine Stärke der Kurpfälzer. Aber das Penalty Killing der Eisbären leistete mal wieder eine hervorragende Arbeit und ließ nur zwei Schüsse zu. Beim letzten wurde es durchaus gefährlich, aber da war es wieder, das mangelnde Scheibenglück der Adler. Wenn man in Spiel eins zu gierig ist, bleibt eben nichts mehr für die anderen Spiele übrig…
Das Spiel war nun deutlich ausgeglichener, denn die Eisbären hatten ein wenig Tempo raus genommen, während Mannheim defensiv nun etwas kompakter stand. Mannheim suchte nun auch ab und zu mal den Weg in die Offensive, traf da aber ebenfalls auf eine kompakte Eisbären-Defensive.
Knappe drei Minuten vor der ersten Drittelpause lag die Scheibe aber plötzlich im Berliner Tor. John Gilmour hatte die Scheibe von oben einfach mal Richtung Berliner Tor gebracht, wo Matthias Plachta sie entscheidend abfälschen konnte – 1:1 (18.).
Heute waren die Gäste bis hierhin das effektivere Team. Die Eisbären verpassten es das 2:0 zu machen, nahmen anschließend ein wenig Tempo raus und prompt fällt hinten einer rein. So stand es nach 20 Minuten 1:1, was aus Adler-Sicht natürlich schmeichelhaft war. Aber danach fragt keiner.

Es war eine hart umkämpfte Partie in Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim am Drücker, aber Berlin schlägt in Überzahl zu

Das zweite Drittel begann deutlich verhaltener, weil beide Mannschaften defensiv sehr sicher standen und nur wenig zu ließen. Mit fünf Minuten Anlaufzeit kamen die ersten Schüsse auf die Tore und Mannheim hatte die ersten beiden guten Abschlüsse, Jake Hildebrand war aber zur Stelle.
Den Gästen gehörte anschließend auch das erste Powerplay im Mitteldrittel. Und da wurde es gefährlich. John Gilmour, Kris Bennett und Tyler Gaudet mit guten Chancen, die aber allesamt knapp am Tor vorbei gingen.
Die Adler blieben aber am Drücker, hatten in dieser Phase das Momentum auf ihrer Seite. Mannheim wollte die erstmalige Führung an diesem Abend erzielen. Mannheim wirkte giftiger in den Zweikämpfen. Diese Phase unterbrach dann aber Leon Gawanke mit einer Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die große Chance für die Eisbären, um mal für ein wenig Entlastung zu sorgen.
Und daraus wurde sogar eine doppelte Überzahl für 71 Sekunden, denn Korbinian Holzer musste wenig später auch in die Kühlbox. Und das nutzten die Berliner mit einem sehr starken Angriff zur erneuten Führung. Man ließ die Scheibe wie am Schnürchen laufen und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Arno Tiefensee keine Chance ließ – 2:1 (29.). Durch die ständigen Richtungswechsel hatten die Eisbären Tiefensee aus seiner Position gelockt und Boychuk somit leichtes Spiel. Ganz stark gespielt!
Mannheim hatte sich sein bis dahin gutes zweites Drittel durch zwei Strafzeiten wieder selbst kaputt gemacht und musste daher einem erneuten Rückstand hinterherlaufen. Die Partie war fortan auch wieder ausgeglichener. Es ging hin und her, beide Defensivreihen machten jedoch die gefährlichen Räume gut zu.
In der Arena am Ostbahnhof herrschte derweil eine atemberaubende Stimmung, weil alle Fans die Eisbären nach vorne peitschten. Gänsehaut-Atmosphäre! Die Partie nahm sich in den letzten Minuten eine kleine Auszeit vor dem finalen Showdown im letzten Drittel, wo Mannheim dann kommen musste, wollte man nicht in 20 Minuten mit der Sommerplanung beginnen.

Ließ die Adler ein weiteres Mal in dieser Serie verzweifeln: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Zach Boychuk schießt die Eisbären ins Halbfinale

Yannick Veilleux hätte nach gerade einmal drei Minuten für etwas Beruhigung sorgen können. Mannheim war zu weit aufgerückt, Veilleux hatte dadurch zu viel Platz und stand frei vor Arno Tiefensee, doch er vergab diesen Hochkaräter. Nur wenig später wurde es noch knapper für Tiefensee. Mannheim strapazierte in dieser Phase sein Glück fast schon über.
Die Eisbären machten das einzig richtige, setzten Mannheim früh unter Druck und ließen sie so kaum ins Spiel kommen. Die Berliner waren dem 3:1 deutlich näher als Mannheim dem Ausgleich. Nur man nutzte seine Chancen einfach nicht.
Mannheim schöpfte dann wieder ein wenig Hoffnung, denn man bekam das nächste Powerplay. Die große Chance zum erneuten Ausgleich also. Aber die Eisbären erneut mit einem überragenden Penalty Killing.
Die Eisbären warfen sich jetzt in alle Schüsse. Bestes Beispiel dafür Manuel Wiederer, der schon nach dem ersten Block ein schmerzverzerrtes Gesicht hatte, sich aber nicht dafür zu schade war, auch noch den zweiten Block zu nehmen. Was für eine Einstellung, Stark!
Mannheim war jetzt am Drücker und schnürte die Berliner ins eigene Drittel. Jake Hildebrand war aber wie immer zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Spannung pur in der Schlussphase des fünften Viertelfinalspiels.
Sieben Minuten vor dem Ende bekamen die Kurpfälzer das nächste Powerplay und die erneute Chance zum Ausgleich. Wieder einmal war die Berliner Defensivarbeit gefordert. Oder besser gesagt „The Wall“. Der packte in der Crunch-Time mal eben zwei spektakuläre Saves aus. Was für ein Teufelskerl, dieser Jake Hildebrand! Aber leider musste er anschließend doch noch hinter sich greifen. John Gilmour gelang der erneute Ausgleich – 2:2 (55.).
Und wieder ging die Partie von vorne los. Genauso wie am Sonntag auch. Noch blieben beiden Mannschaften aber rund fünf Minuten, um die Verlängerung zu verhindern. Die Adler hatten das Momentum auf ihrer Seite und wollten die Partie jetzt komplett drehen. Doch es waren die Eisbären, welche 2:27 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erneut trafen. Zach Boychuk traf die Mannheimer mitten ins Herz – 3:2 (58.). Was für eine Nervenstärke der Berliner, welche erneut den Ausgleich der Adler schnell mit dem Führungstor beantworteten. Wie am Sonntag in der Kurpfalz.
Mannheim riskierte nun natürlich alles, nahm eine Auszeit und Goalie Arno Tiefensee vom Eis. Doch es reichte nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und zogen damit verdient ins Halbfinale der Playoffs ein!

3:1-Sieg in Mannheim: Die Eisbären sind nur noch einen Sieg vom Halbfinaleinzug entfernt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #35:

Die Eisbären Berlin haben den dritten Sieg in der Viertelfinalserie eingefahren. Am Sonntagnachmittag setzte man sich mit 3:1 (1:0,0:0,2:1) bei den Adler Mannheim durch. 13.600 Zuschauer in der ausverkauften SAP-Arena sahen eine sehr spannende Partie, in der sich am Ende die effektivere Mannschaft durchsetzen konnte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team nur minimal im Vergleich zu Spiel drei am Freitag in Berlin. Während im Tor und der Defensive alles beim alten blieb, rückte Patrice Cormier für Jaedon Descheneau in den Kader. Was natürlich auch zu Änderungen der Angriffsreihen führte. Die Noebels-Byron-Pföderl-Reihe blieb als einzige Reihe zusammen. Freddy Tiffels und Zach Boychuk bekamen Ty Ronning an ihre Seite. Dort ersetzte er Descheneau. Yannick Veilleux und Tobias Eder bekamen Cormier als Center. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Michael Bartuli war erneut als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Mannheim lag mit 1:2 hinten und wollte die Serie vor den eigenen Fans ausgleichen, um sich noch ein weiteres Heimspiel zu sichern. Die Eisbären hingegen wollten mit einem weiteren Sieg den Matchpuck holen.

Die Eisbären bejubeln das 1:0 durch Marcel Noebels. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Kaltschnäuzige Eisbären

Mannheim startete wie erwartet druckvoll und machte deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten. Aber die Eisbären waren von Beginn an hoch konzentriert und standen defensiv sehr kompakt.
Von Beginn an war viel Intensität drin im Spiel, beide Mannschaften fuhren konsequent ihre Checks zu Ende. Es ging hin und her mit Vorteilen für die Hausherren. Die Adler hatten dann auch das erste Powerplay, aber auch hier die Defensive der Eisbären mit einer ganz starken Leistung, weshalb Jake Hildebrand nicht oft eingreifen musste.
Nach den erfolglosen Angriffen der Mannheimer fuhren die Eisbären mal einen Konter und bewiesen dort erneut ihre Kaltschnäuzigkeit in den Playoffs. Leo Pföderl legte vor dem Tor quer rüber auf Marcel Noebels, welcher das Ufo kurzerhand mal verstummen ließ – 1:0 (17.).
Mannheim rannte an und die Eisbären trafen. Ärgerlich für Mannheim natürlich, aber es schien so, als hätte Mannheim sein Scheibenglück im ersten Spiel in Berlin schon komplett verbraucht. So führten die Eisbären dank einer effektiven Chancenverwertung mit 1:0 nach dem ersten Drittel.

Mal wieder verzweifelten die Mannheimer an Jake Hildebrand. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Fehlendes Scheibenglück der Adler und immer wieder Jake Hildebrand

Im zweiten Drittel bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl nachzulegen. Doch beinahe hätte man sich den Shorthander gefangen. Die Adler mit dem Konter und der Riesenchance, aber Tom Kühnhackl vergab aus bester Position. Nur eine Minute später, Mannheim inzwischen wieder komplett, hatte Linden Vey den nächsten Hochkaräter, aber auch diesen ließen die Mannheimer liegen. Die Kurpfälzer machten vieles richtig, am Ende mangelte es ihnen einfach am nötigen Scheibenglück.
Mannheim machte weiter Druck und kam im Powerplay zur nächsten dicken Chance. Diesmal scheiterte man an Jake Hildebrand, der in den Playoffs immer mehr zur Höchstform aufläuft. Mal wieder ließ er die Adler verzweifeln.
Es war auch im zweiten Drittel das gleiche Bild wie im ersten. Mannheim vergab eine Chance nach der nächsten, während die Eisbären hier weiter sehr clever und abgezockt auftraten. Immer mal wieder tauchte man auch mal vor dem Mannheimer Tor auf, doch Tore sollten im Mitteldrittel keine fallen. So blieb es auch nach 40 Minuten beim knappen 1:0. Und sind wir ehrlich, über ein 1:1 oder gar 1:2 hätten sich die Eisbären nicht beschweren dürfen. Aber da Mannheim kein Zielwasser getrunken hatte, sah es gut aus für die Berliner.

Mannheim durfte nur kurz hoffen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim hofft nur kurz

Aber noch mussten 20 Minuten gespielt werden für Sieg Nummer drei. Und Mannheim würde hier nochmal alles in die Waagschale werfen, was möglich ist. Aber die Eisbären zu Beginn weiter sehr konzentriert in der Defensive. Mannheim kam nicht durch und musste so immer wieder anlaufen.
Beide Mannschaften zu Beginn des letzten Drittels auch noch mit einem Powerplay, aus denen jedoch kein Team Kapital schlagen konnte.
Die Zeit lief runter und die Eisbären waren konzentriert, doch einmal ließ man Mannheim zu viel Platz und die wussten das sofort auszunutzen. Markus Hännikäinen wurde auf die Reise geschickt, hatte wie erwähnt zu viel Platz und spielte den Querpass auf Jordan Szwarz, der das leere Tor vor Augen hatte und nur noch einschieben musste – 1:1 (52.).
Das vierte Viertelfinalspiel ging also wieder von vorne los und Mannheim hatte nun wieder die volle Unterstützung seiner Fans. Die waren im Verlaufe des Spiels doch verhältnismäßig ruhig geworden. Doch nach dem 1:1 waren sie wieder lautstark zur Stelle. Mit jedem Angriff stockte jetzt den Zuschauern in der SAP-Arena der Atem, denn jeder Schuss hätte die Entscheidung bringen können. Eins war auf jeden Fall klar, keine Mannschaft wollte in der Schlussphase den entscheidenden Fehler machen.
Matthias Plachta machte ihn dann aber, als er sich mit einem Cross-Check eine selten dämliche Strafzeit in der Crunchtime einhandelte. Die dicke Chance zur Entscheidung also für die Eisbären. Und Tobias Eder nahm das „Geschenk“ dankend an und hämmerte die Scheibe so stark ins Tor, dass sie ganz schnell wieder raus sprang. Die beiden Hauptschiedsrichter mussten sich die Szene daher noch einmal im Video anschauen und revidierten anschließend ihre „On-Ice-Entscheidung“, denn dort hatten sie auf kein Tor entschieden – 2:1 (58.).
Mannheim war nun gefordert und Trainer Dalls Eakins zog Goalie Arno Tiefensee zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Das nutzten die Eisbären jedoch zur endgültigen Entscheidung. Manuel Wiederer mit dem Empty-Netter – 3:1 (59.).
Während der Gästeblock am Feiern war, leerte sich das Ufo in Sekunden. Niederlagen gegen den Erzrivalen tun eben besonders weh, vor allem dann, wenn es zuhause im vermeintlich letzten Saison-Heimspiel passiert. Doch auch wenn die Eisbären jetzt nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt sind, heißt es weiterhin konzentriert zu bleiben. Denn der letzte Sieg ist immer der schwerste. Zum Glück können die Eisbären diesen aber bereits am Dienstagabend in der eigenen Arena einfahren. Zusammen mit den eigenen Fans den Erzrivalen in die Sommerpause schicken, gibt es was Schöneres?

3:2-Sieg gegen Mannheim: 40 starke Minuten sorgen für den zweiten Sieg in der Viertelfinalserie gegen den Erzrivalen

WalkersBarenNews 2023/2024 – #34:

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim eingefahren und damit erstmals die Führung übernommen. Am Ende setzte man sich knapp aber verdient mit 3:2 (2:0,1:0,0:2) gegen die Adler durch. Erneut war es eine hart umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Eisbären legten aber dank starker 40 Minuten den Grundstein für den zweiten Sieg in der Serie und fahren nun mit der Serienführung im Rücken in die Kurpfalz. Dort will man sich dann den Matchpuck sichern.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie beim Sieg in Mannheim am Mittwochabend. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand. Auch die Verteidiger-Pärchen blieben allesamt gleich. Aber in der Offensive rotierte Aubin genauso wie er es am Mittwochabend in Mannheim während des Spiels getan hatte. So bekamen Marcel Noebels und Leo Pföderl Blaine Byron als Center der ersten Reihe. Zach Boychuk rotierte aus dieser Reihe raus und war nun der Center der zweiten Reihe zwischen Jaedon Descheneau und Frederik Tiffels. Ty Ronning, der in Mannheim noch zusammen mit Blaine Byron und Freddy Tiffels stürmte, bildete heute die dritte Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Tobias Eder, Yannick Veilleux und Eric Hördler.

Die Voraussetzungen waren klar: Der Sieger dieses Spiels würde die Serienführung übernehmen. Für die Eisbären wäre es die erstmalige in dieser Viertelfinalserie, Mannheim hingegen würde zum zweiten Mal in Führung gehen und hätte dann die Chance, am Sonntag vor den eigenen Fans den Matchpuck zu holen. Spannung war also garantiert in der Uber Arena.

Dreimal durften die Eisbären über Tore jubeln und am Ende dann auch noch über die 2:1-Serienführung gegen Mannheim. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Starker Auftakt für die Eisbären

Und die Partie war keine fünf Sekunden alt, da kassierten die Adler bereits die erste Strafzeit der Partie. Tom Kühnhackl musste in die Kühlbox und ermöglichte den Eisbären somit das sehr frühe erste Powerplay. Die Eisbären konnten diese Chance aber nicht nutzen, weil die Mannheimer ein sehr gutes Unterzahlspiel zeigten und die Passwege gut zu stellten.
Auch Mannheim bekam in der Folge sein Powerplay in der Anfangsphase, aber auch das Penalty Killing der Berliner lieferte ganz stark ab.
Was im ersten Drittel bereits auffiel war der Fakt, dass es erwartungsgemäß nach Abpfiff immer sehr nicklig zur Sache ging. Was aber spätestens seit Spiel zwei in Mannheim niemanden überraschen durfte. Die Eisbären behielten aber einen kühlen Kopf. Nicht so selbstverständlich, schließlich war man doch die Mannschaft mit den meisten Strafminuten der Hauptrunde.
Neun Minuten dauerte es, bis es zur ersten dicken Chance kam. Und diese gab es gleich auf beiden Seiten. Zunächst war es Ryan MacInnis gewesen, welcher nur den Pfosten traf. Und direkt im Gegenzug fuhren die Eisbären den Konter, Eric Hördler mit dem Auge für Yannick Veilleux, welcher Arno Tiefensee aussteigen ließ und zum 1:0 für die Eisbären traf (9.).
Mannheim versteckte sich hier aber nicht und kam auch immer wieder zu gefährlichen Aktionen im Offensivdrittel. Doch egal, was die Adler auch versuchten, Jake Hildebrand war immer wieder zur Stelle. Da auch die Eisbären immer wieder gefährliche Angriffe fuhren, entwickelte sich ein sehr munteres und abwechslungsreiches Spiel.
Als die Berliner erneut in Überzahl waren, schlugen sie eiskalt zu. Die Scheibe lief sehr gut, die Eisbären spielten das mit viel Ruhe und am Ende kam Kai Wissmann an die Scheibe. Der Kapitän guckte kurz und hämmerte das Spielgerät anschließend ins Netz – 2:0 (14.).
Kein Vergleich zu den ersten beiden Spielen, in denen die Berliner jeweils früh mit 0:2 hinten gelegen haben. Heute war das ein komplett anderer Auftritt, der sich im Spielstand widerspiegelte. Vor allem war man immer sehr nah am Mann, stellte immer wieder die Passwege gut zu und hatte generell eine sehr gute Raumaufteilung.
Mannheim hatte dann nochmal die Chance in Überzahl, aber auch hier die Eisbären mit einem ganz starken Unterzahlspiel. Somit blieb es bei der verdienten 2:0-Pausenführung nach dem ersten Drittel.

Durfte vorzeitig duschen gehen nach einer Spieldauer: Korbinian Holzer (Rechts/Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Spieldauer für Korbinian Holzer

Das Mitteldrittel begann dann etwas verhalten. Beide Mannschaften hatten zu Beginn noch nicht den Schwung aus Drittel eins in ihrem Spiel. Das änderte sich aber mit der ersten Chance, welche Freddy Tiffels hatte. Der Stürmer hatte sich klasse durch getankt und kam zum Abschluss, doch Arno Tiefensee war zur Stelle.
Für Korbinian Holzer war die Partie nach nicht einmal 24 Minuten beendet. Er durfte wegen eines Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich vorzeitig duschen gehen. Da auch Yannick Veilleux für zwei Minuten auf die Strafbank musste, hieß es zunächst 4-4 für zwei Minuten, ehe die Eisbären für drei Minuten einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Bei 4-4 war Daniel Fischbuch dem Anschlusstreffer sehr nahe, aber erneut rettete das Aluminium für Jake Hildebrand. In Überzahl hatte dann aber auch Arno Tiefensee mal Glück, als Tobias Eder am Pfosten scheiterte. Doch nur wenige Augenblicke später schlug es dann doch hinter Tiefensee ein. Einen Schuss von Kai Wissmann konnte der Mannheimer Goalie nur prallen lassen, Blaine Byron war zur Stelle und staubte eiskalt zum 3:0 ab (28.).
Die Eisbären zeigten sich komplett verwandelt im Vergleich zu Spiel eins in Berlin. Nicht nur die Chancen, die sie kreierten und auch nutzten, waren hervorzuheben. Das gesamte Spiel der Eisbären war in sich schlüssig. Der puckführende Mannheimer Spieler wurde in der Regel immer von ein bis zwei Eisbären-Spielern früh unter Druck gesetzt, was es Mannheim schwer machte, in einen geordneten Spielaufbau zu kommen. Die Eisbären waren also immer sehr nahe dran am Gegner, genau das, was man am Sonntag noch vermissen ließ.
Dennoch war es klar, dass Mannheim so viel Qualität besitzt und auch zu Chancen kommen wird. Und in einem sehr guten Wechsel hatten die Adler richtig dicke Chancen, aber immer wieder war Jake Hildebrand zur Stelle. „Die Wand“ verhinderte mehrfach den Anschlusstreffer. So führten die Eisbären nach 40 Minuten mit 3:0. Und trotzdem war die Messe hier noch lange nicht gelesen, denn Mannheim würde in den letzten 20 Minuten nochmal kommen, das war allen klar.

Endstation Jake Hildebrand. Der Berliner Goalie avancierte am Ende zum Matchwinner in Spiel drei. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Am Ende wurde es noch einmal spannend

Und Mannheim hatte früh im Schlussdrittel ein Powerplay, in dem sie auch zuschlagen konnten. Ausgerechnet Leon Gawanke war es, welcher Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Abend überwinden konnte – 3:1 (43.).
17 Minuten waren noch zu spielen, genug Zeit also für Mannheim, das Spiel noch zu drehen. Die Eisbären waren zwar bemüht, eine Antwort zu geben, aber die Mannheimer Defensive gab wenig ab im Schlussdrittel. Das Spiel verlagerte sich in der Folge immer mehr Richtung Berliner Tor. Jake Hildebrand rückte immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens und trotzdem blieb er stets ruhig in seinen Aktionen. Wer es auch versuchte, er fand seinen Meister in „Die Wand“. Ob Daniel Fischbuch oder Matthias Plachta. Jake war immer zur Stelle.
Mannheim erhöhte nochmal die Schlagzahl, aber die Defensive der Eisbären verteidigte mit sehr viel Leidenschaft und Hingabe. Da wurden Schüsse in Hülle und Fülle geblockt und somit blaue Flecken in Kauf genommen. Aber in den Playoffs sind Schmerzen egal.
Sieben Minuten waren noch auf der Uhr, als die Eisbären noch einmal eine Strafzeit kassierten. Und erneut schlug Mannheim Kapital daraus. Ryan MacInnis verkürzte auf 3:2 (53.). Und noch waren rund sieben Minuten zu spielen.
Die Spannung war zurück in Spiel drei und Mannheim versuchte noch einmal alles. Auszeit und Goalie raus. Sie gaben alles, aber die Eisbären verteidigten das sehr leidenschaftlich zu Ende. Am Ende durften die Berliner sogar zweimal über den Sieg jubeln, denn die beiden Hauptschiedsrichter wollten noch einmal 0,9 Sekunden spielen lassen. Und so kam es zu einem sehr kuriosen Bully, in dem die vier verteidigenden Spieler nahezu vor dem Tor parkten, während die sechs Adler-Spieler fast alle auf einer Linie standen. Brachte am Ende nur nichts, denn die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und führen somit mit 2:1 in der Serie.