Trotz zehn Ausfällen! Eisbären gewinnen mit 2:1 in Straubing und erkämpfen sich drei ganz wertvolle Punkte

Wer hätte das gedacht? Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag bei den Straubing Tigers knapp gewonnen. Am Ende hieß es vor 5.503 Zuschauern im Eisstadion am Pulverturm im Topspiel 2:1 (1:0,1:0,0:1) für die Berliner, welche damit den dritten Sieg in Folge sowie den fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen feierten. Straubing hingegen kassierte die vierte Pleite in Serie, erstmals nach regulärer Spielzeit. Die drei Pleiten zuvor kamen erst nach der regulären Spielzeit zu Stande. 

Arg dezimiert mussten die Hauptstädter das Spiel beim Tabellenzweiten antreten. Der Tabellenvierte musste gleich auf zehn Spieler (!) verzichten. Neu ins Lazarett kamen Mark Olver, Fabian Dietz und Louis-Marc Aubry hinzu. Somit traten die Jungs von Cheftrainer Serge Aubin nur mit drei Reihen am Pulverturm an, denn insgesamt standen nur zwei Goalies, sechs Verteidiger und neun Stürmer zur Verfügung. Demnach sagte Aubin im Vorfeld der Partie, dass man kompakt spielen und gut arbeiten muss, um in Straubing zu gewinnen. Top-Scorer Marcel Noebels ergänzte im Interview bei Magenta Sport:

Wir müssen ein richtig gutes Auswärtsspiel machen, um hier an Punkte zu denken. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen. Wenn wir eine Chance haben, müssen wir eiskalt zuschlagen.

Foto: Ela on Tour+Jasmin/eisbaerlin.de

Alle hatten damit gerechnet, dass Straubing wie die Feuerwehr loslegen würde. Das tun sie ohnehin immer, aber in Anbetracht der großen Personalprobleme der Berliner hatte man umso mehr damit gerechnet, um Berlin müde zu spielen. Und so startete die Mannschaft von Trainer Tom Pokel sehr druckvoll in die Partie, was zur ersten Strafzeit nach nur 37 Sekunden führte. Florian Kettemer mit dem Beinstellen vor dem Tor und so Straubing mit dem Powerplay. Aber da taten sich die Tigers zuletzt enorm schwer, blieben die letzten vier Spiele ohne Überzahltor, während die Eisbären in den vergangenen drei Spielen keinen Gegentreffer in Unterzahl kassierten. So sollte es auch nach diesem Powerplay der Hausherren sein, welches das zweitbeste Penaltykilling der Liga schadlos überstand. Trotzdem hatte Straubing gute Möglichkeiten durch Chase Balisy, Michael Connolly und Jeremy Williams, aber alle drei konnten ihre Chancen nicht nutzen.
Es folgte das erste Powerplay für die Gäste, nachdem Straubing zu viele Spieler auf dem Eis hatte. Und Straubing mit dem besten Unterzahlspiel der DEL, wollte es den Eisbären so schwer wie möglich machen. Aber die Berliner machten genau das, was sie im letzten Auswärtsspiel in Wolfsburg schon so gerne machten. Da erzielten die Berliner drei Überzahltreffer, heute waren sie gleich im ersten Powerplay erfolgreich. Frank Hördler behauptete hinter dem Straubinger Tor die Scheibe, Landon Ferraro sah Austin Ortega auf links völlig freistehen, dieser legte sich den Puck auf die Vorhand, schoss gegen die Laufrichtung von Tigers-Goalie Jeff Zatkoff und tunnelte diesen schlussendlich auch noch – 1:0 (4.) durch das zehnte Saisontor der Berliner Nummer 21.
Auch danach die Hauptstädter weiter gefährlich, Überzahl-Konter der Eisbären und zweimal wurde es durch Maxim Lapierre gefährlich. In diesem Wechsel traf Constantin Braun sogar noch den Pfosten, Straubing hätte sich also nicht beschweren können, wenn sie bereits mit 0:2 hinten gelegen hätten (8.).
Aber im Gegenzug dann auch mal ein 3-auf-2-Konter der Hausherren, an deren Ende Felix Schütz an Sebastian Dahm scheiterte (9). Und drei Minuten später tauchte Michael Connolly nach einem klasse Aufbaupass von Max Renner aus dem eigenen Drittel heraus plötzlich frei vor Dahm auf, aber auch diesen Versuch entschärfte der dänische Goalie im Berliner Tor.
Danach ging es hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Die Niederbayern versuchten es zwar, aber die Eisbären machten es ihnen schwer, zu gefährlichen Chancen zu kommen. Die Berliner spielten dass mit kurzer Bank sehr klug und schlugen vorne eiskalt zu, hatten zudem trotz weniger Schüsse die besseren und gefährlicheren Chancen. Von daher lag man nach 20 Minuten zwar überraschend aber sehr verdient in Führung.

Für das Mitteldrittel hatten sich die Niederbayern nun mehr vorgenommen, sie wollten endlich den

Foto: Ela on Tour+Jasmin/eisbaerlin.de

Ausgleich gegen arg dezimierte Eisbären erzielen. Und drei Minuten nach Wiederbeginn hatten sie auch gleich einmal zwei dicke Chancen durch T.J. Mulock und Kael Mouillierat, aber es fehlte ihnen bisher das nötige Glück im Abschluss.
Es folgte das zweite Powerplay der Hausherren nach einer Strafe gegen Austin Ortega, aber mehr als die Chance von Jeremy Williams, welcher knapp vorbei geschossen hatte, sprang dabei nicht heraus. Aber der Druck der Straubinger wurde immer stärker, sie drängten die Eisbären in deren Drittel und man merkte schon, dass die Eisbären so langsam aber sicher die Kräfte verließen, aber dennoch hielten sie weiterhin mit allem, was sie hatten, dagegen.
Nach der zweiten Strafe gegen Straubing hätte man mal die Chance zur Entlastung gehabt, aber die Hausherren mit einem sehr starken Penaltykilling, ließen die Berliner gar nicht in die Formation kommen. Danach weiterhin offensives Eishockey von Straubing, Puckverlust von Austin Ortega, erneut Max Renner mit einem klasse Pass auf Jeremy Williams, welcher frei vor Dahm auftauchte, aber nur den Pfosten traf.
Dann mal ein Entlastungskonter der Berliner durch Maxim Lapierre, aber Jeff Zatkoff hatte keine großen Probleme, diesen Schuss sicher zu halten. Im Gegenzug wurde Sven Ziegler vor dem Tor angespielt, sein Schuss ging ans Lattenkreuz. Nun also hatten die Eisbären Glück, dass es nicht längst 1:1 stand. Die Eisbären kämpften vor dem eigenen Tor, gaben alles, warfen sich in die Schüsse und versuchten sie zu blocken. So auch Landon Ferraro, der drei Minuten vor der zweiten Drittelpause einen Schuss stark blocken konnte.
Dann das dritte erfolgreiche Zuspiel von Max Renner, dieses Mal war Sandro Schönberger der Nutznießer dieses Zuspiels, aber auch er konnte die Chance frei vor Dahm nicht nutzen, schoss knapp vorbei. Und wie es dann im Sport halt so ist: Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, wirst du hinten bestraft. Wirbelwind Austin Ortega erkämpfte die Scheibe, Landon Ferraro drang ins Straubinger Drittel ein, doch er blieb an Sena Acolatse hängen. Die Scheibe kam auf den Schläger von Sebastian Streu, welcher Jeff Zatkoff ausguckte und die Scheibe zum 2:0 ins Netz schoss, erneut wurde Zatkoff getunnelt. 39 Sekunden waren da noch auf der Uhr, der Paukenschlag also kurz vor der Pausensirene. Die Eisbären nahmen also eine Zwei-Tore-Führung mit in die zweite Drittelpause.

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Man musste aber damit rechnen, dass die Hausherren wild entschlossen aus der Kabine zurück auf das Eis kommen würden. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass Straubing früh den verdienten Anschlusstreffer erzielte. Mitchel Heard behauptete die Scheibe in der Rundung, spielte sie hoch zu Sven Ziegler und der Ex-Eisbär nahm Maß und hämmerte die Scheibe ins Berliner Tor – 1:2 (42.).
Nun standen den Hauptstädtern also noch lange 18 Minuten bevor, denn die Niederbayern würden nun noch einmal alles nach vorne werfen, das war allen hier klar.
Und Straubing war auch bemüht, die Eisbären waren fast nur noch mit Defensivarbeit beschäftigt, aber den Tigers fehlte so ein bisschen das Zielwasser bei den Abschlüssen. Zu oft gingen die Schüsse knapp vorbei und wenn sie doch auf das Tor gingen, war immer noch Sebastian Dahm zur Stelle. Oder aber ein Schläger der Eisbären kam im entscheidenden Moment dazwischen. Also die Eisbären verteidigten wirklich mit allem, was sie hatten.
Und je länger das Spiel dauerte, desto mehr musste die Mannschaft von Trainer Tom Pokel hinten aufmachen. Und das gab den Eisbären Platz zum Kontern. So kamen PC Labrie und Landon Ferraro in der Schlussphase noch einmal zu guten Möglichkeiten für die Gäste von der Spree.
1:49 Minuten zeigte die Stadionuhr noch an, da nahm Straubings Coach Tom Pokel eine Auszeit und anschließend seinen Goalie Jeff Zatkoff zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, er wollte nun also mit aller Macht den Ausgleich und die Verlängerung erzwingen. Aber Straubings Spielaufbau wirkte zu hektisch, ebenso vor dem Berliner Tor im Abschluss, so hatten die Eisbären nicht mehr die große Mühe damit, das 2:1 über die Zeit zu bringen und die ersten drei Punkte am Pulverturm seit dem 7:4-Auswärtssieg vom 18.12.2015 einzufahren.

Ein Sieg dank einer ganz starken Mannschaftsleistung. Die noch verbliebenen Spieler haben

Foto: Ela on Tour+Jasmin/eisbaerlin.de

zusammengehalten und gemeinsam 60 Minuten lang hart für den Erfolg gearbeitet. Jeder hat Jeden unterstützt und somit seinen Teil zu diesem grandiosen Auswärtserfolg beigetragen. Und Chefcoach Serge Aubin überraschte im ersten Drittel dann auch noch ein wenig, als er Youngster Thomas Reichel nach knapp zweieinhalb Minuten Eiszeit nicht mehr einsetzte und stattdessen Constantin Braun an die Seite von PC Labrie und André Rankel stellte. So schwächte man sich noch mehr als es ohnehin schon der Fall war, so hatte man nun nur noch sechs Verteidiger und acht Stürmer zur Verfügung. Ob das nun gesundheitliche Gründe hatte oder aber eher der wenigen Erfahrung Reichels geschuldet war, ist bis dato nicht bekannt. Fakt ist, Aubins Schachzug ist aufgegangen und generell hat er die Eiszeit mit der kurzen Bank sehr gut aufgeteilt, so dass kein Spieler unnötig viel Eiszeit hatte. Denn morgen Abend geht es ja bereits mit dem Heimspiel gegen Bremerhaven weiter und dort braucht man wieder fitte Spieler.
Aber dieser Rumpftruppe muss man einfach ein Kompliment machen, denn sie haben sich zusammen gerissen und alles für den Erfolg gegeben. In der Defensive hat man den erneut starken Goalie Sebastian Dahm mit allen verfügbaren Mitteln unterstützt, warf sich in die Schüsse oder hielt die Schläger hinein. Und vorne hat man die beiden Tore genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht – einmal in Überzahl und einmal kurz vor der zweiten Drittelpause, als Straubing dem 1:1 eigentlich näher war als Berlin dem 2:0. Diese drei Punkte waren ein Verdienst der starken Mannschaftsleistung und sie können im weiteren Saisonverlauf noch Goldwert sein.

Siegtorschütze Sebastian Streu freute sich nach dem Spiel im Interview über den Sieg und die drei Punkte, haderte aber mit seiner eigenen Leistung. Ganz stark vom Youngster, so ein Fazit zu ziehen. Großes Kino, Sebastian Streu:

Wir sind auf jeden Fall als Mannschaft zusammen geblieben. Wir hatten Top-Spieler aus der Aufstellung heute raus gehabt. Aber wir haben als Team einfach zusammengehalten und Dahm war wieder super für uns, der hat für uns das Spiel gerettet. Das Tor war auf jeden Fall das Gute zum Spiel. Aber es gab viel Negatives in meinem Spiel heute. Meine Bullys waren auch nicht top und beim 2:1 habe ich auch meinen Mann in der Mitte verloren, damit sind sie nochmal ins Spiel gekommen. Aber Sieg ist Sieg und für die Mannschaft muss man immer stolz sein. Aber ich kann noch besser spielen.

Ex-Eisbär und einziger Straubinger Torschütze Sven Ziegler fasste die Partie im Anschluss wie folgt zusammen:

Ich finde, wir haben ein gutes Spiel gemacht, waren aber teilweise ein bisschen nachlässig. Wir haben Berlin oft zu Chancen eingeladen in der Defensive. Aber in der Offensive waren wir eigentlich ziemlich stark. Wir hatten Pech mit Pfosten und Latte, das Spiel hätte auch anders ausgehen können. Wir konzentrieren uns nun aber auf das nächste Spiel.

Trotz sehr kurzer Bank: Eisbären zeigen großen Charakter, besiegen Nürnberg mit 2:0 und feiern ein Sechs-Punkte-Wochenende

Ausgabe #16:

Weihnachten kann kommen! Die Eisbären Berlin haben rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest zurück in die Erfolgsspur gefunden. Dem 5:1-Heimsieg vom Freitagabend gegen den Erzrivalen Adler Mannheim ließen die Hauptstädter heute den nächsten Heimsieg folgen. Vor 13.729 Zuschauern setzten sich die Hausherren hochverdient mit 2:0 (1:0,1:0,0:0) gegen die Thomas Sabo Ice Tigers durch, denen auch die Unterstützung ihrer per Sonderzug angereisten Fans nicht half. Gegen arg dezimierte Eisbären hatten die Franken nicht den Hauch einer Chance und mussten somit tor- und punktlos die Heimreise antreten, während die Eisbären mit ihren Fans das perfekte Sechs-Punkte-Wochenende feierten und sich schon einmal auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage einstimmten.

EIne Änderung im Vergleich zum Mannheim-Spiel. Noch am Freitag hatte Trainer Serge Aubin auf der Pressekonferenz gesagt, dass man keinen Spieler gegen Nürnberg zurück erwarten würde. Und doch gab es heute einen Rückkehrer, und zwar Kapitän André Rankel, welcher wieder zum Line-up gehörte. Und im Tor begann auch heute wieder Sebastian Dahm.

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Die Eisbären kamen richtig gut ins Spiel, waren sofort drin und drückten ordentlich aufs Tempo. Bereits früh in der Partie hatte man zwei dicke Möglichkeiten durch Marcel Noebels und Mark Olver. Beide vergaben und besonders Olver ärgerte sich regelrecht über seine vergebene Chance. Auch danach nur die Eisbären im Vorwärtsgang, die einen Angriff nach dem anderen kreierten und sich dabei schöne Chancen herausspielten. Das sah sehr schön aus, das Zusammenspiel klappte super. Einzig die Chancenverwertung war zu kritisieren. Denn die Führung war längst überfällig gewesen, aber noch hielt Nürnbergs Goalie Jonas Langmann seinen Kasten sauber.
Dann wurde der Offensivdrang der Berliner kurz unterbrochen, als Kai Wissmann die erste Strafzeit der Partie kassierte. Aber auch in Unterzahl sorgten die Berliner für Gefahr vor dem gegnerischen Tor, fuhren durch Maxim Lapierre und Landon Ferraro einen 2-auf-1-Konter, doch der Pass auf Ferraro wurde leider abgefangen. Aber auch das war ein Beleg des aggressiven Forecheckings der Hausherren heute, mit dem man Nürnberg vor große Probleme stellte. Die Franken hatten aber auch zwei gute Chancen in Überzahl, aber Dahm mit zwei klasse Paraden gegen Ex-Eisbär und Nürnbergs Top-Scorer Daniel Fischbuch sowie gegen Rylan Schwartz. Das Powerplay der Ice Tigers war dann frühzeitig beendet, als Oliver Mebus für zwei Minuten in die Kühlbox musste.
Nachdem die Berliner wieder vollzählig waren, zeigten die Hauptstädter den Franken mal, wie Powerplay geht. Maxim Lapierre hatte die Scheibe auf der linken Seite, sah Marcel Noebels auf der rechten Seite am Bullykreis stehen, visierte ihn an und spielte einen traumhaften Pass durch den Slot. Und der Top-Scorer der Eisbären tat dies, was er in dieser Saison so gerne macht. Er nahm die Scheibe direkt und sein Onetimer zischte ins fränkische Tor – 1:0 (14.). Schon der 15. Saisontreffer der Nummer 92, er steigert seinen persönlichen Bestwert immer weiter.
Danach noch zwei Alleingänge von Maxim Lapierre und Sebastian Streu, aber beide fanden in Jonas Langmann ihren Meister. So stand es nach 20 Minuten nur 1:0 für die Berliner, was aus Nürnberger Sicht sehr schmeichelhaft war. Über ein 0:3 oder gar 0:4 aus ihrer Sicht hätten sie sich nicht beschweren dürfen.

Zu Beginn des Mitteldrittels konnte sich Nürnberg mal im Berliner Drittel festsetzen und sorgte für

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Chaos vor dem Berliner Tor, aus dem zum Glück nicht der Ausgleich resultierte. Weil Ryan McKiernan die Übersicht behielt und die Scheibe raus aus dem eigenen Drittel bugsierte. Auch kurze Zeit später störte McKiernan einen weiteren Versuch der Gäste, hier zum Ausgleich zu kommen. Starkes Spiel von Ryan McKiernan.
Danach aber die Hausherren wieder am Drücker. Mit ihrem aggressiven Forechecking provozierten sie immer wieder Fehlpässe der Nürnberger, kamen so in Scheibenbesitz und fuhren ihre Angriffe, kamen zum Abschluss, aber Jonas Langmann war mit Abstand der beste Nürnberger an diesem Abend des vierten Advents. Nürnberg aber versuchte in diesem Drittel auch das ein oder andere mal vor das Berliner Tor zu kommen, aber an Sebastian Dahm sollte heute kein vorbeikommen sein. Der Däne machte sein Tor heute dicht.
Es folgte das nächste Nürnberger Powerplay, aber gegen das starke Penaltykilling der Hauptstädter war heute einfach kein Kraut gewachsen. Und selbst in Unterzahl waren die Eisbären heute offensiv gefährlich, aber Landon Ferraro setzte seinen Schuss zu hoch an.
Kurz darauf folgte der Schock-Moment der Partie, als Louis-Marc Aubry nach einem Zweikampf ohne Fremdeinwirkung auf dem Eis liegen blieb und vom Eis gestützt werden musste. Das sah nicht gut aus. Serge Aubin sagte nach dem Spiel auf der PK, dass es wohl eine Unterkörperverletzung sei, die Ärzte sich das aber erst einmal noch genauer anschauen müssen. Auf unserer Facebookseite schrieb ein Fan, Aubry kam auf Krücken aus der Arena und das Knie war dick eingepackt, was auf einen längeren Ausfall hindeutet. Gute Besserung, Louis-Marc Aubry!
Dann saß auf beiden Seiten je ein Spieler, somit ging es auf dem Eis also mit 4-gegen-4 weiter. Nürnberg mit dem Konter über Brandon Buck, welcher mit viel Tempo über rechts ins Angriffsdrittel kam, Daniel Fischbuch auf der anderen Seite anspielen wollte. Doch Sebastian Dahm bekam seine Kelle in den Pass und leitete damit den Konter der Eisbären ein. Mark Olver fuhr mit viel Speed über rechts ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe klasse zurück in den Slot, wo Austin Ortega angerauscht kam und der kleine Wirbelwind hämmerte die schwarze Hartgummischeibe ins Nürnberger Tor – 2:0 (37.).
Somit konnten die Eisbären im Mitteldrittel ihre Führung ausbauen, wenn gleich auch in diesem Drittel noch mehr Tore drin gewesen wären. Aber wichtig war zunächst einmal, dass man seinen Gameplan weiterhin strikt umsetze und Nürnberg nicht ins Spiel kommen ließ.

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Im Schlussdrittel änderte sich an diesem Bild rein gar nichts. Die Eisbären spielten weiterhin ein sehr aggressives Forechecking, störten immer wieder sehr früh den Spielaufbau der Ice Tigers, welche damit überhaupt nicht klar kamen und kein Mittel dagegen fanden. Wenn Nürnberg doch mal ins Drittel der Eisbären vorkam, dann standen die Defensive der Gastgeber weiterhin sehr kompakt und machte die Schusswege sehr gut zu. Wenn doch mal was auf das Tor kam, war es eine sichere Beute von Goalie Sebastian Dahm. Nur einmal war auch Dahm geschlagen, aber da half ihm die Latte beim Schuss von Max Kislinger. Da sich die beiden Hauptschiedsrichter auch nicht ganz so sicher waren, fuhren sie bei der nächsten Unterbrechung zum Videobeweis, blieben dann aber bei ihrer On-Ice-Entscheidung „Kein Tor„.
Mitte des Schlussdrittels durfte dann mal wieder das Überzahlspiel der Eisbären ran und dieses war richtig gut. Die Scheibe lief sehr gut, die Aufstellung wurde gefunden und man hatte richtig gute Torchancen. Leider fehlte den Jungs im Abschluss das nötige Quäntchen Glück.
Die Eisbären auch danach weiterhin mit offensiven Aktionen, aber weiterhin ohne Glück im Abschluss. Nürnberg versuchte am Ende noch einmal alles, Auszeit und Torhüter vom Eis. Nach einer Strafe gegen Jonas Müller in der 60. Spielminute hatten die Ice Tigers sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Half alles nichts mehr. Die Eisbären brachten das 2:0 souverän über die Zeit und freuten sich über weitere drei Punkte.

Erneut ein Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, die es wie bereits am Freitag

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

geschafft hat, ihr Spiel über 60 Minuten konzentriert durchzuziehen. Trainer Serge Aubin lobte nach dem Spiel auf der PK vor allem den starken Charakter der Mannschaft, die bereits vor dem Spiel auf sieben Stammspieler verzichten musste und während des Spiels zwei weitere Stürmer verlor. Denn neben Aubry konnte auch PC Labrie nicht mehr weiterspielen, da er sich während des Spiels übergeben musste. So rückten die Jungs noch enger zusammen und somit ist dieser Sieg noch höher einzuschätzen.
Heute stimmte aber auch alles. Ein Torhüter der, wenn er gefordert wurde, zur Stelle war und nach seinem dritten Shutout in dieser Saison hoffentlich alle Kritiker endlich hat verstummen lassen (wenn nicht, dann ist Euch nicht mehr zu helfen…). Eine Defensive, die richtig stark verteidigt, das Tor verriegelt und die Schusswege klasse zugemacht hat. Eine Offensive, die mit einem sehr aggressiven Forechecking die Nürnberger früh im Spielaufbau störte und sie so immer wieder zu Fehlern zwang. Die Fehlpassquote der Franken war doch erschreckend hoch. Und dann hat die Offensive genau in den richtigen Momenten die Tore erzielt – in Überzahl und bei 4-gegen-4 nach einem gescheiterten Konter der Gäste. Wenn man überhaupt Kritik üben kann nach diesem 2:0-Sieg, dann an der mangelnden Chancenverwertung, denn heute war definitiv ein deutlich höherer Sieg möglich. Aber egal, am Ende wurden es die nächsten drei Punkte und man feierte damit ein Sechs-Punkte-Wochenende.

Somit kann das Weihnachtsfest kommen. Die Mannschaft wünschte nach dem Spiel den Fans frohe Weihnachten. Dem wollen wir uns anschließen und wünschen Euch ebenso ein frohes und vor allem besinnliches Weihnachtsfest, genießt die Feiertage im Kreise Eurer Lieben und die gemeinsame Zeit. Wir sehen uns dann alle gestärkt am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof, wenn die Fischtown Pinguins Bremerhaven zu Gast sind.

5:1-Kantersieg gegen den Erzrivalen: Die Eisbären zeigen eine starke Reaktion und beenden zugleich Mannheims Siegesserie

Ausgabe #15:

Oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen, so schön…“ schallte es nach Spielende durch die mit 13.983 Zuschauern fast ausverkauften Mercedes-Benz Arena. Verständlich, hatten doch kurz zuvor die Eisbären Berlin den amtierenden Deutschen Meister Adler Mannheim hochverdient mit 5:1 (1:0,2:1,2:0) besiegt und deren zehn Spiele andauernde Siegesserie beendet. Und was noch viel wichtiger war: Man hat eine Reaktion auf das 1:5-Debakel vom Dienstagabend gegen die Krefeld Pinguine gezeigt und vor allem auf die letzten Duelle gegen Mannheim. In dieser Saison verlor man beide Vergleiche in der Kurpfalz (1:4/3:7) und im letzten Heimspiel setzte es im Januar diesen Jahres ein derbes 0:7. Von daher war dieser Sieg heute Balsam für die geschundene Eisbären-Seele – sowohl die der Fans als auch der Spieler.

Die Hauptstädter und deren Trainer Serge Aubin plagten weiterhin große Verletzungsprobleme, so dass gegen Mannheim nur sechs Verteidiger und elf Stürmer einsatzbereit waren. Im Tor vertraute Aubin wieder dem Stammgoalie Sebastian Dahm.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären waren von der ersten Sekunde an hellwach und machten sofort deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten. Dementsprechend druckvoll und engagiert gingen sie zu Werke, drückten Mannheim gleich einmal in deren Drittel und gaben die ersten Duftmarken ab. Die Eisbären hatten ein hohes Tempo in ihrem Spiel, überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Abschluss auf das von Johan Gustafsson gehütete Adler-Tor. Mannheim kam erst so nach und nach ins Spiel und schaute mal bei Sebastian Dahm vorbei, gefährlich wurde es aber nicht.
Die Hälfte des Auftaktdrittels war rum und die Eisbären gingen in Führung. James Sheppard hatte zunächst abgezogen, doch sein Schuss blieb hängen. Die Scheibe kam zu Frank Hördler, welcher an der blauen Linie lauerte. Der Verteidiger zog eiskalt ab und die Scheibe rauschte ins Mannheimer Tor. Gustafsson war außer Position und so stand es 1:0 für die Eisbären (10.).
Die Gastgeber anschließend noch mit einem Überzahlspiel, in dem man auch Chancen kreierte, aber ein zweites Mal wollte die Scheibe nichts ins Mannheimer Tor gehen. Mannheim kam auch noch ein, zweimal vor das Berliner Tor, da aber auch hier nichts Zählbares heraus kam, ging es mit einer verdienten 1:0-Führung der Eisbären in die Kabine.

Das Mitteldrittel begann mit einer Strafzeit gegen Frank Hördler und einem Powerplay der Kurpfälzer.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und in diesem gelang den Mannen von Coach Pavel Gross der Ausgleich. Borna Rendulic scheiterte noch mit seinem Schuss, aber im Nachschuss war Jan-Mikael Järvinen erfolgreich, der alleinstehend einnetzen konnte – 1:1 (22.).
Ein Rückschlag für die Eisbären, wie würden sie reagieren? Mit einer weiteren konzentrierten Spielweise, sie versuchten sofort zu antworten. Und nach einem Schuss von Kai Wissmann, welchen Marcel Noebels abgefälscht hatte, lag die Scheibe schon einschussbereit auf der Linie, aber Austin Ortega konnte im letzten Moment noch gestört werden.
Es folgten drei Strafen innerhalb kürzester Zeit, erst eine gegen Berlin und dann zwei gegen Mannheim. So hatten die Eisbären also statt Unterzahl auf einmal ein 4-gegen-3-Powerplay und da sollte es im Adler-Gehäuse klingeln. Austin Ortega behauptete die Scheibe auf der linken Seite, sah Marcel Noebels drüben frei stehen, spielte die Scheibe rüber und „Noebi“ knallte die Scheibe direkt unter die Latte – 2:1 (26.).
Mannheim danach mit der Chance, in Überzahl erneut zum Ausgleich zu kommen, aber die Eisbären mit einem ganz starken Penaltykilling. Dennoch waren die Mannheimer nun etwas besser drin im Spiel, aber trotzdem mussten sie das nächste Tor hinnehmen.
Und wieder war Ortega der Vorlagengeber, Sebastian Streu diesmal der Vollstrecker, der frei vor Gustafsson die Ruhe bewahrte und den Puck zum 3:1 ins Tor nagelte (34.). Was für eine Reaktion der Berliner auf den Ausgleich des Meisters.
Im Anschluss ging es noch mal hin und her, ohne jedoch zwingende Torchancen, weshalb die Hausherren eine 3:1-Führung mit ins Schlussdrittel nahmen.

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Das Schlussdrittel stand an und das hielt vor allem in den letzten zehn Minuten noch einmal zwei Traumtore für die Fans parat. Den Anfang machte Marcel Noebels, der Adler-Verteidiger Denis Reul ziemlich alt aussehen und einfach stehen ließ. „Noebi“ zog vor das Tor, legte sich die Scheibe auf die Rückhand und bugsierte sie anschließend traumhaft ins Adler-Tor – 4:1 (53.).
Keine zwei Minuten später war die Messe hier endgültig gelesen. Landon Ferraro stocherte so lange nach, bis er frei vor Gustafsson auftauchte und diesem beim Abschluss keine Chance ließ – 5:1 (55.). Und das vor den Augen seines Papas Ray Ferraro.
Mehr passierte dann nicht mehr. Die Eisbären spielten das souverän zu Ende und Mannheim hatte sich längst aufgegeben und eingesehen, dass hier heute nichts zu holen war. Zu souverän war der Auftritt der Eisbären.

Und vor allem zogen sie ihr Spiel über volle 60 Minuten durch. Sie waren von der ersten Sekunde an

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

bereit, waren hoch konzentriert und zogen ihren Gameplan strikt durch. Hinten stand man sehr kompakt und machte die Schusswege gut zu, wenn gleich man eine Top-Mannschaft wie Mannheim nicht gänzlich vom Tor fernhalten kann. Die Fehlerquote in der Defensive wurde deutlich zurückgeschraubt. Auch unterstützte man heute seinen Goalie sehr gut, ließ kaum Rebounds zu. Was auch Sebastian Dahm die nötige Sicherheit zurückbrachte, der dänische Nationaltorhüter machte ein bärenstarkes Spiel und wurde nach Spielende zu Recht von den Fans gefeiert. Wer jetzt immer noch etwas zu meckern hat, dem kann man auch nicht mehr helfen.
Vor dem Tor erwiesen sich die Eisbären als eiskalt und erzielten die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt. Auch fand man eine starke Antwort auf den Mannheimer Ausgleich. Die Mannschaft spielte wieder als solche und es kämpfte Jeder für Jeden. Man nahm die Zweikämpfe an, man gab keinen Puck verloren, man war immer eng dran an den gegnerischen Spielern. Man machte die vielen kleinen Dinge richtig, die zuletzt noch falsch gemacht wurden.
Die Eisbären haben also die erhoffte Reaktion gezeigt und die Fans wieder versöhnlich gestimmt. Denn so ein Sieg gegen den Erzrivalen schmeckt doch immer noch am Besten und sollte den Jungs nun das nötige Selbstvertrauen für die nächsten Spiele geben. Mit dieser Leistung wird man in den nächsten Spielen nur schwer zu schlagen sein. Und das mit einem arg dezimierten Kader, was den Sieg noch wertvoller macht. Ein rundum gelungener Abend eben in der Arena am Ostbahnhof!

1:5 gegen die Krefeld Pinguine: Ein emotionsloser Auftritt der Eisbären Berlin

Ausgabe #14:

Heute war ein Spiel ohne Emotionen und das war das größte Problem“! Das waren die Worte von Eisbären-Coach Serge Aubin nach dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine, welches die Berliner vor 9.823 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof vollkommen verdient mit 1:5 (1:3,0:1,0:1) verloren. Nach dem einen guten Drittel gegen Düsseldorf am Donnerstag und den beiden starken Dritteln in Wolfsburg am Sonntag hatten alle Fans gehofft, dass die Hauptstädter gegen Krefeld endlich mal wieder drei volle gute Drittel spielen würden. Und in der Tat, sie spielten drei Drittel konstantes Eishockey, nur war es konstant schlechtes Eishockey. Oder aber wie es der Trainer sagt, ohne Emotionen. Und so kannst du in dieser Liga kein Spiel gewinnen.

Bei den Berlinern fehlten gegen die Seidenstädter gleich acht Spieler: Marvin Cüpper, Vincent Hessler, André Rankel, Florian Busch, Lukas Reichel, John Ramage, Sean Backman und Leo Pföderl. So kam Youngster Thomas Reichel nach seinem DEL-Debüt am Sonntagnachmittag in Wolfsburg nun auch zu seinem Heim-Debüt für die Eisbären, bei denen erneut Sebastian Dahm das Tor von Beginn an hütete.
Was für viele Fans anscheinend immer noch ein Dorn im Auge ist, aber an dieser Stelle muss einfach mal gesagt werden, dass dieses ständige Rumgemeckere an Sebastian Dahm einfach nur noch nervt. Ja, er ist sicherlich nicht so ein Top-Goalie wie ein Petri Vehanen, Rob Zepp oder Kevin Poulin, dennoch hat er den Eisbären in dieser Saison auch schon Spiele und Punkte gewonnen. Es ist nicht sein Fehler, wenn seinen Vorderleuten ständig Patzer unterlaufen und er sich den gegnerischen Spielern alleine gegenüber ausgesetzt sieht. Dass er zu viel prallen lässt, ist die Wahrheit, aber Verteidiger sind auch dafür da, den Rebound zu verhindern und das eigene Tor zu schützen. So, wie es die Krefelder gestern gemacht haben. Das hätte man sich mal von den Eisbären gewünscht.
Die Eisbären verfügen eben ligaweit nicht gerade über das beste Torhüter-Duo, aber da nehmen sich beide nicht viel und die Torhüter sind im Endeffekt die ärmsten Schweine, wenn die Vorderleute so viel Mist bauen und Fehler machen, müssen sie es letztendlich ausbaden. Wenn man einen Sebastian Dahm nach JEDEM Gegentor, egal ob er schuld hat oder nicht, kritisiert, wird das seine Leistung sicher nicht besser machen. Denn damit verunsichert Ihr ihn nur noch mehr. Die GESAMTE Mannschaft wird unterstützt bis zum bitteren Ende und dazu gehört seit dieser Saison eben auch Sebastian Dahm. Ob es Euch passt oder nicht, er steht im Tor der Eisbären und hat auch schon richtig starke Spiele und Leistungen gezeigt, also hört einfach mit dem Dahm-Hating auf und steckt Eure Energie lieber in den Support der Mannschaft. Denn die ist es, die derzeit stark verunsichert ist und daran sind ALLE Spieler schuld.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Nun aber zum Spiel, wenn gleich es davon auch nichts Positives zu erzählen gibt. Obwohl der Start noch gut war. Drei Minuten waren gespielt, da stocherte Louis-Marc Aubry im dritten Versuch den Puck ins Tor und brachte die Eisbären mit dem insgesamt 400. DEL-Tor gegen Krefeld mit 1:0 in Führung.
Diese hielt nur nicht lange. Krefeld ist bei Kontern brandgefährlich, hatte sich nur nicht bis in die Hauptstadt herum gesprochen. Und so wurde man vom KEV eiskalt ausgekontert. Chad Costello mit dem Querpass vor dem Tor und Daniel Pietta kam seiner Lieblingsbeschäftigung nach – 1:1 (6.).
Die Eisbären danach zwar optisch überlegen, aber die Schüsse auf das Krefelder Tor waren keinesfalls gefährlich. Weil die Box der Pinguine kompakt stand und die Eisbären zu Schüssen von außen zwang.
Und was machte Krefeld? Das, was sie halt am Besten können, Kontern! Justin Hodgman zog mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, zog vors Tor, legte den Puck zurück auf Mike Schmitz, welcher trocken einnetzte – 1:2 (13.).
Und dann hatten die Seidenstädter ihr erstes Powerplay und zeigten den Hausherren mal, wie das geht. Denn die Eisbären hatten ihr einziges Überzahlspiel im Auftaktdrittel kläglich vergeben. Pietta mit dem Pass hoch zur blauen Linie, wo Phillip Bruggisser zum Schuss ausholte und auf 3:1 erhöhte (18.).
Somit lagen die Berliner nach den ersten 20 Minuten mit 1:3 hinten und alle Fans in der Arena am Ostbahnhof hofften auf ein „zweites Wolfsburg„.

Und früh im Mitteldrittel gab es auch die Chance, in Überzahl zu spielen. Aber das am Sonntag noch

Foto: eisbaerlin.de/walker

so bärenstarke Powerplay war gegen Krefeld nur noch ein Schatten seiner selbst. Das war erschreckend schwach.
Danach die Eisbären zwar bemüht, nach vorne zu spielen. Aber es blieb dabei, Krefeld verteidigte sehr kompakt und machte die Schusswege zu, drängte die Eisbären zu Schüssen aus der ungefährlichen Zone und so waren die Versuche der Berliner äußerst harmlos. Und Krefeld tauchte immer mal wieder vor dem Berliner Tor auf, einmal schlossen sie einen Angriff sogar noch erfolgreich ab. Hodgman scheiterte noch an Dahm, bekam die Scheibe aber weitergespielt zu Garrett Noonan, welcher angerauscht kam und zum 4:1 einschoss (31.).
Fortan ein weiteres Powerplay für die Eisbären, aber ein Fazit dazu sparen ich mir lieber. Nach 40 Minuten lagen harmlose Eisbären mit 1:4 gegen den KEV hinten. Diese hatten keine große Mühe, den Vorsprung sogar noch auszubauen.

Im Schlussdrittel das selbe Bild wie die beiden Drittel zuvor. Eisbären, die zwar wollten, aber nicht konnten und Krefelder, die nicht viel unternehmen mussten, um hier zu gewinnen. Sie standen einfach weiter kompakt hinten und das war schon der Schlüssel zum Sieg. Denn den Eisbären fiel einfach nichts ein, wie man diese Defensive knacken könnte. Es mangelte einfach an allem, um ein Spiel in der DEL zu gewinnen. Deswegen gibt es über das letzte Drittel auch nicht mehr zu sagen. Einzig erwähnenswert war noch das Empty-Net-Goal von Jacob Lagacé eine Minute vor dem Ende dieser aus Eisbären-Sicht grausamen Partie – 1:5 (60.).

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Wir Fans wollten endlich mal wieder drei konstante Drittel der Eisbären Berlin. Nur war damit nicht gemeint, dass sie über 60 Minuten so erschreckend schwach spielen sollten. Man spielte, wie es Serge Aubin richtig sagte, ohne Emotionen. Man kam selten in die Zweikämpfe, fuhr meistens nur neben den Krefeldern her, ab und zu versuchte man sie mal zu stören, ließ dann aber auch schnell wieder los. Die Defensive wirkte komplett ungeordnet, da stimmte die Zuordnung überhaupt nicht. Ein gelungenes Aufbauspiel gelang nicht, weil man sich einen Fehlpass nach dem nächsten leistete. Pässe an den Mitspieler zu bringen, war auch eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. Das Powerplay verdiente den Namen nicht. In der Offensive mangelte es an Spielwitz, an Kreativität, an Ideen, die kompakte Abwehr der Pinguine zu knacken. Die Mannschaft wirkte komplett lustlos und zeigte keinen Willen, dieses Spiel gewinnen oder aber beim 1:4-Rückstand noch drehen zu wollen. Mit dieser Einstellung kann man aber auch in kein Spiel gehen, denn da ist es vorprogrammiert, dass man verliert.
Und wenn man schaut, wer als nächstes in der Mercedes-Benz Arena zu Gast ist, kann einem Angst und Bange werden. Denn der Deutsche Meister, die Adler aus Mannheim, schauen in der Hauptstadt vorbei und die Kurpfälzer kommen gestärkt nach Berlin, waren in den letzten Spielen einfach nicht zu bezwingen. Treten die Eisbären da erneut so emotionslos auf, droht ein Debakel gegen den Erzrivalen. Man kann nur hoffen, dass die Jungs uns Fans das nicht antun wollen und stattdessen für die Farben des Vereins und den Eisbären-Kopf auf dem Trikot kämpfen werden. Gerade gegen diesen Gegner. Reißt Euch zusammen und fangt an, Eishockey zu spielen!

40 Minuten gähnende Langeweile, aber dann „shepparde“ es doch noch: Die Eisbären besiegen Düsseldorf mit 3:1

Ausgabe #13:

Donnerstagsspiele sind generell nicht gerade beliebt bei den deutschen Eishockey-Fans. Wenn man dann aber auch noch so ein derart gähnend langweiliges Spiel zu sehen bekommt, wie die 10.126 Zuschauer am Donnerstagabend in der Arena am Ostbahnhof, dann ist es gleich noch schlimmer. Und nicht gerade wenige Fans werden sich gefragt haben, warum sie sich überhaupt auf den Weg in die Arena gemacht haben und sich das Spiel nicht einfach auf der heimischen Couch im TV angeschaut haben. Immerhin wurden die Zuschauer in den letzten 20 Minuten für eine derart dürftige und teils unterirdische Leistung der EIsbären Berlin noch entschädigt, denn da drehten die Berliner den 0:1-Rückstand aus der zweiten Spielminute doch noch in einen 3:1-Sieg gegen die Düsseldorfer EG um. EIn Spielausgang, mit dem man so nach dem zweiten Drittel nicht wirklich rechnen konnte.

Bei den Eisbären stand bereits vor dem Spiel fest, dass Trainer Serge Aubin weiterhin auf Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman verzichten musste. Ebenso wird Youngster Lukas Reichel in den nächsten Spielen fehlen. Hinter den Einsätzen von John Ramage und Ryan McKiernan standen noch zwei Fragezeichen. Ramage musste passen, McKiernan konnte spielen. Und im Tor vertraute Aubin wieder auf Stammgoalie Sebastian Dahm.

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Die Eisbären wollten eine Reaktion auf die drei Niederlagen zeigen, ihr wahres Gesicht sollten wir heute Abend sehen. Und sicherlich hatte man sich auch viel vorgenommen, nur war dieses Vorhaben nach gerade einmal 71 Sekunden über den Haufen geworfen. Fehler an der gegnerischen blauen Linie von den Eisbären, die DEG startete zum Konter und auf einmal hatte Luke Adam ganz viel Platz und Zeit vor dem Berliner Tor. Denn die Zuordnung stimmte überhaupt nicht und so konnte der Ex-Mannheimer Dahm austanzen und die Scheibe zum 0:1 über die Linie schieben (2.).
Der denkbar schlechteste Start in dieses Heimspiel und man merkte es den Eisbären fortan auch an. Sie wirkten vollkommen verunsichert. Kein geordneter Spielaufbau gelang mehr, kein Pass kam an, das Zweikampfverhalten ließ zu wünschen übrig. So ein frühes Gegentor tut einem Team, welches sich in einem Tief befindet, eben nie gut.
Düsseldorf musste hier keinen großen Aufwand betreiben, um diese Führung zu halten. Sie standen hinten kompakt und machten es den Eisbären so schwer, vor das Tor zu kommen. Den Eisbären mangelte es an Ideen, an Spielwitz, einfach an allem. Das einzig Positive in diesem ersten Drittel war die überstandene Unterzahl, da funktionierte das Penaltykilling und man ließ das Powerplay der DEG nicht zur Entfaltung kommen. Das war es dann aber auch schon an positiven Dingen von den Eisbären, die mit 0:1 zur ersten Pause hinten lagen.

In der ersten Drittelpause hatte das Trainerteam um Serge Aubin einige Anpassungen vorgenommen,

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wie er nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. Durch diese war man nun besser drin im Spiel. Die Eisbären waren nun auch bemüht und optisch gesehen die überlegene Mannschaft. Die DEG stellte sich hinten rein und machte das eigene Tor dicht, lauerte nach vorne nur auf Konter. Und mit dieser Taktik hatte die Mannschaft von Coach Harold Kreis Erfolg.
Sie hielten die Berliner aus der gefährlichen Zone fern, drängten sie zu Schüssen von außen, welche dann natürlich keine Gefahr für Ex-Eisbären-Goalie Matthias Niederberger darstellten. Auch die zwei Überzahlspiele, wobei diese nicht einmal den Namen verdienten, sollten daran nichts ändern. Das Powerplay war einfach nur schlecht.
Die Eisbären traten nicht unbedingt als Team auf, verrannten sich viel mehr in Einzelaktionen statt als Mannschaft zusammenzuspielen und zurück ins Spiel zu finden. Damit kannst du keinen Erfolg haben und folgerichtig lag man nach 40 Minuten weiterhin mit 0:1 hinten. Weil man zwar wollte und bemüht war, aber nicht konnte und weil Düsseldorf gekonnt hätte, aber nicht unbedingt musste.

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In der Kabine muss es dann laut geworden sein, anders kann man diese Leistungssteigerung der Eisbären nicht erklären. Die Mannschaft wirkte wie ausgewechselt und spielte auf einmal richtig druckvolles Eishockey. Und schnell belohnte man sich dann auch. Marcel Noebels mit dem Querpass auf Leo Pföderl, welcher die Scheibe wieder zurück in den Slot passte, wo James Sheppard angerauscht kam und die Scheibe eiskalt zum 1:1 im Tor versenkte (44.).
Es folgte das nächste Überzahlspiel und alle dachten sich, bloß nicht, das wird doch eh wieder nichts. Aber die Eisbären vom letzten Drittel konnten Powerplay spielen. Ryan McKiernan hatte abgezogen, aber sein Schuss ging nur an die Bande hinter dem Tor. Leo Pföderl machte den Puck wieder scharf und brachte ihn vor das Tor, wo letztendlich James Sheppard erfolgreich nachsetzte und die Berliner erstmals an diesem Abend in Führung brachte (49.).
Die DEG lag also plötzlich hinten und musste fortan wieder etwas für das Spiel tun. Und sie kamen auch immer wieder gefährlich vor das Tor von Sebastian Dahm, aber die Eisbären ließen keinen weiteren Gegentreffer zu.
Dafür sorgten sie vorne für die Entscheidung. Louis-Marc Aubry mit dem Zuspiel für Maxim Lapierre, welcher erst einen Verteidiger klasse stehen ließ und dann auch noch Niederberger sehr sehenswert umkurvte und zum Abschluss lässig zum 3:1 einnetzte (56.). Ein überragendes Tor von der Nummer 40.
Damit war die Messe hier gelesen, auch wenn Harold Kreis noch einmal alles versuchte und seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Aber die Eisbären ließen sich diesen Sieg und diese so wichtigen drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen direkten Playoff-Platz nicht mehr nehmen.

Auch wenn sie sich am Ende die Frage gefallen lassen müssen, warum man wieder erst im letzten

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Drittel so richtig aufgedreht und den Gegner an die Wand gespielt hat? Erst gegen Köln und nun gegen Düsseldorf. Warum schaffst es dieses Team nicht, endlich mal über 60 Minuten seinen Gameplan strikt durchzuziehen? Immer wieder leisten sie sich solche Aussetzer, immer wieder leisten sie sich zu viele gravierende Fehlpässe, zu oft stimmt die Zuordnung in der Defensive nicht. Heute mangelte es auch noch am Zweikampfverhalten, welches 40 Minuten praktisch nicht vorhanden war. Da ließ man einfach alles vermissen, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Mal wieder zeigten sie ihre zwei Gesichter. Dass sie es ja können, das haben sie mal wieder in den letzten 20 Minuten gezeigt. Aber Düsseldorf nutzte eben die Verunsicherung der Eisbären nicht aus. Mannheim oder München hätten daraus sicher Profit geschlagen und die Eisbären abgeschossen. Von daher sollte man schleunigst an den Problemen arbeiten, denn es ist einfach nicht akzeptabel, 40 Minuten solch schlechtes Eishockey zu spielen. Schon gar nicht zu Hause.
Das letzte Drittel sollte das sein, woran man in den nächsten Spielen von der ersten Sekunde anknüpfen sollte und es dann natürlich auch bis zur letzten Sekunde durchziehen muss. Die letzten 20 Minuten waren genau die Eisbären zu sehen, die man immer sehen will. Da ließen sie es ordentlich „shepparn“.

Ein gutes Drittel reicht in der DEL eben nicht: Die Eisbären Berlin unterliegen eiskalten und effektiven Kölner Haien mit 4:5 n.V.

Ausgabe #12:

Alles war angerichtet für ein absolutes Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die heimstarken Eisbären Berlin empfingen in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena die formstarken Kölner Haie, welche in den zurückliegenden acht Spielen immer gepunktet und dabei satte 22 von 24 möglichen Punkten geholt hatten. Und man hatte sich aus Berliner Sicht auch viel vorgenommen, nur leider spielte man keine vollen 60 Minuten gutes Eishockey. „Es reicht in der DEL auf keinen Fall aus, 25 oder 32 Minuten zu spielen. Man muss volle 60 Minuten spielen und man braucht natürlich alle Spieler an Board, das hatten wir heute nicht.“ Das war das Statement von Eisbären-Trainer Serge Aubin nach dem Spiel, welches die Hauptstädter mit 4:5 n.V. (1:2,0:2,3:0/0:1) gegen die Domstädter verloren und damit die dritte Heimniederlage der Saison kassierten und zugleich die zweite in Folge nach dem 5:6 n.P. gegen Wolfsburg. Immerhin punkteten die EIsbären damit auch im neunten von bisher zehn Heimspielen. Der eine Punkt fühlte sich nach dürftigen 40 Minuten zwar wie ein Gewinn an, doch hatte man sich für dieses Topspiel wesentlich mehr ausgerechnet und vorgenommen. Nur war man nicht über die komplette Spielzeit bereit dafür.

Im Team der Eisbären Berlin gab es keine Veränderung im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel, somit stand also auch gegen Köln wieder Sebastian Dahm im Berliner Tor. Viele Fans hatten ja gehofft, dass Maximilian Franzreb mal von Beginn an die Chance erhalten würde. Das war nicht der Fall, aber am Ende sollten es dann doch noch 20 Minuten im Schlussdrittel sein. Aber mehr dazu im nun folgenden Spielbericht.

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Hinein ins erste Drittel, welches ruhig begann. Beide Teams versuchten sich auf die Defensive zu konzentrieren. Die Eisbären waren es, welche die ersten Akzente im Spiel setzen konnten und Gustaf Wesslau im Haie-Tor prüften. Doch der Kölner Schlussmann hatte mit den Schüssen zunächst keine Probleme. Das sollte sich dann aber in der siebten Spielminute ändern, als Louis-Marc Aubry Ryan McKiernan vor dem Tor anspielte. Der Verteidiger stand frei vor Wesslau und tanzte ihn in Stürmermanier klasse aus und netzte zur frühen Führung ein – 1:0.
Diese sollte aber nur ganze 82 Sekunden Bestand haben. Dann glich Köln ein bisschen aus dem Nichts aus. Sebastian Dahm konnte einen Schuss von Alexander Oblinger nicht festhalten, den Abpraller versenkte Zach Sill im Berliner Gehäuse – 1:1 (8.).
Kurz darauf die Hausherren mit dem ersten Powerplay, aber dieses spielten sie einfach zu umständlich. Und wenn man sich dann doch einmal für den Schuss entschied, machten die Kölner Spieler entweder die Schusswege klasse zu oder aber sie blockten die Schüsse, weshalb sie die erste Unterzahl der Partie schadlos überstanden.
Die Eisbären danach mit weiteren guten Offensivaktionen, aber bei Wesslau war stets Endstation, wobei man aber auch sagen muss, dass das jetzt keine hundertprozentigen Chancen waren. Die Haie lauerten auf Konter und Jon Matsumoto hatte dann auch mal so einen, aber er fand in Sebastian Dahm seinen Meister. Wenn es mit dem Vollstrecken nicht klappte, dann eben mit der Vorarbeit. Die Domstdter erkämpften hinter dem Berliner Tor die Scheibe, Matsumoto mit dem Zuspiel auf Marcel Müller, welcher direkt abzog. Sebastian Dahm war die Sicht versperrt und die schwarze Hartgummischeibe schlug hinter ihm im Tor ein – 1:2 (17.). Das sollte zugleich auch der Pausenstand in Berlin sein.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Berliner noch in Überzahl, aber auch dieses war nicht zwingend genug

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und stellte so keine große Gefahr für das Team von Trainer Mike Stewart dar.
Das zweite Drittel bot schlechtes Eisbären-Hockey. Sie waren gefühlt immer einen Schritt langsamer als die Kölner, leisteten sich deutlich zu viele Abspielfehler und waren einfach nicht bereit, den Kampf in diesem Spiel anzunehmen. Köln nahm die Einladungen der Eisbären natürlich dankend an und zeigte sich immer wieder vor dem Berliner Tor. Und dort erwiesen sie sich heute als äußerst eiskalt und effektiv, sozusagen sehr abgezockt, im Stile eine Spitzenmannschaft.
Als Köln in Überzahl war, sah Matsumoto Ben Hanowski vor dem Tor frei stehen, dieser tanzte Dahm äußerst leicht aus und erhöhte auf 1:3 (31.).
Die Eisbären im Anschluss mal wieder mit einem Powerplay, aber die Kölner Defensive machte es den Eisbären richtig schwer heute und somit verpuffte auch diese Chance wieder. Während man hinten also dicht machte, war man vor dem gegnerischen Tor heute einfach richtig effektiv. Und natürlich nutzte man die großen Lücken in der Berliner Hintermannschaft. Jason Akeson mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor selbiges, wo Jason Bast mutterseelenallein stand und keine große Mühe hatte, die Scheibe zum 1:4 im Tor zu versenken (36.).
So erhöhte Köln also nach 40 Minuten mühelos und ohne größere Anstrengung auf 4:1, während die EIsbärne zwar bemüht waren, aber sich eindeutig zu viele Fehler leisteten und somit deutlich in Rückstand gerieten. Aber noch waren ja 20 Minuten zu spielen und in Berlin hat man schon so manche Aufholjagd gesehen.

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Das letzte Dritte begannen die Eisbären mit einem neuen Goalie, denn Maximilian Franzreb hütete nun anstelle von Sebastian Dahm den Bären-Käfig. Und dieser sollte in der Anfangsphase auch was zu tun bekommen. Denn auch wenn sich die Berliner viel vorgenommen hatten für das Schlussdrittel, so waren die Haie sehr gefährlich in den ersten Minuten. Und Ben Hanowski hätte beinahe auch den fünften Treffer nachgelegt, doch der Pfosten stand seinem Versuch im Weg.
Die Eisbären hatten sich erst nach einigen Minuten gesagt, dass sie hier doch noch einmal alles versuchen wollten und so gaben sie noch einmal Gas. In den letzten zehn Minuten des Schlussdrittels nahm der Druck der Hauptstädter mehr und mehr zu und in der 53. Spielminute waren sie tatsächlich in Überzahl erfolgreich. Die Eisbären fanden in die Formation und ließen die Scheibe gut laufen. Am Ende kam sie zu Mark Olver, welcher angerauscht kam und den Puck zum 2:4 im Kölner Tor versenkte.
Nun kochte die Arena am Ostbahnhof und die Stimmung nahm minütlich zu und man hatte das Gefühl, als ob das Arenadach bald abheben würde. Und fünf Minuten vor dem Ende war es tatsächlich nur noch ein Tor Rückstand. Ryan McKiernan und Austin Ortega spielten die Scheibe zu Louis-Marc Aubry, welcher Zeit und Platz hatte und die Scheibe mit einem satten Schlagschuss ins Kölner Tor hämmerte – 3:4 (55.).
Und noch einmal wurde es lauter im weiten Rund, die Halle stand Kopf und die Fans peitschten die Eisbären weiter nach vorne. Und die Haie nahmen nach dem dritten Gegentreffer erst einmal eine Auszeit, mussten sich noch einmal sammeln, denn die Berliner schüttelten die Haie nun ordentlich durch. Und in der 57. Spielminute passierte dann doch noch das vorher für unmöglich gehaltene. Die Hausherren kamen tatsächlich zurück ins Spiel und glichen zum 4:4 aus. James Sheppard arbeitete das Spielgerät im Nachstochern über die Linie. Nun war Eskalation auf den Rängen angesagt. Alle lagen sich freudetrunken in den Armen, man hatte das Gefühl, hier wäre gerade die achte Meisterschaft gewonnen worden. Aber genau das macht diesen Sport eben aus und dafür lieben wir ihn so sehr.
Und nun hatten die Berliner Lust auf mehr und drängten auf den Siegtreffer. Angetrieben von den wahnsinnig lauten Eisbären-Fans versuchten die Hausherren noch einmal alles und drängten auf den Siegtreffer in der regulären Spielzeit, welcher aber nicht fallen sollte. Und so ging es wie bereits beim ersten Aufeinandertreffen in Berlin in dieser Saison in die Verlängerung.

Und da waren die Eisbären weiterhin die aktivere Mannschaft, wollten den Zusatzpunkt unbedingt holen. Aber es fehlte ihnen das nötige Glück vor dem Tor. Und dann kamen die Haie mal wieder vor das Tor von Maxi Franzreb und taten das, was sie den ganzen Abend schon taten. Sie waren eiskalt und effektiv. Jakob Kindl mit dem Schuss, welcher abgefälscht wurde. Franzreb konnte die Scheibe nicht sichern und dann war Lucas Dumont zur Stelle und sicherte den Haien den Zusatzpunkt.

Das Spiel war mal wieder das beste Beispiel, dass man in dieser Liga 60 Minuten sein Spiel durchziehen muss. Nur ein gutes Drittel oder aber 25 oder 32 Minuten, wie es Aubin auf der PK sagte, reichen in dieser Liga eben nicht aus. Dabei erwischten die Eisbären ja eigentlich auch einen sehr guten Start und lagen 1:0 vorne. Doch nach dem schnellen Ausgleich der Haie wirkten die Berliner zunehmend verunsichert, fanden kaum noch ein Mittel gegen die kompakte Defensive, leisteten sich zu viele und vor allem unnötige Scheibenverluste und hatten zu oft große Lücken in der Defensive. Sie kamen nicht mehr in die Zweikämpfe, waren meist einen Schritt langsamer als Köln. Erst in den letzten zehn Minuten besann man sich wieder auf seine Stärken und da hat man dann gesehen, was alles möglich gewesen wäre gegen diese Kölner Haie. Die keinesfalls überragend gespielt haben. Was sie aber auch nicht mussten. Sie haben die Tore einfach immer zum richtigen Zeitpunkt geschossen und erwiesen sich als äußerst effektiv und eiskalt vor dem gegnerischen Tor. So, wie eine echte Spitzenmannschaft eben. Dass die Eisbären auch eine sind, haben sie heute nur im letzten Drittel für einige Minuten bewiesen. Aus diesem Spiel muss man lernen und sich darauf konzentrieren, 60 Minuten lang den Gameplan durchzuziehen. Dass man jeden Gegner in dieser Liga schlagen kann, haben die letzten zehn Minuten gezeigt, da hatte Köln arge Probleme und konnte von Glück reden, überhaupt noch die Verlängerung erreicht zu haben. Nur muss man diese Leistung eben dauerhaft über die gesamte Spielzeit abrufen.

Ständige Führungswechsel und ein aberkanntes Tor von Marcel Noebels: Am Ende der wilden Achterbahnfahrt gegen die Grizzlys Wolfsburg stand die zweite Heimniederlage für die Eisbären Berlin in dieser Saison fest

Ausgabe #11:

12.601 Zuschauer fanden am ersten Advent den Weg in die Mercedes-Benz Arena am Ostbahnhof und sie bekamen für ihr Geld ordentlich was geboten. Sie wurden Teil einer irren Achterbahnfahrt zwischen den Eisbären Berlin und den Grizzlys Wolfsburg. Eine Partie mit ständigen Führungswechseln und einer höchst umstrittenen Entscheidung im abschließenden Penaltyschießen. Am Ende dieses Spiels siegten die Niedersachsen knapp mit 6:5 n.P. (2:3,2:2,1:1/0:0,1:0) und fügten den Hauptstädtern somit die erst zweite Niederlage im neunten Heimspiel dieser Saison zu.

Keine Änderung im Team von Chefcoach Serge Aubin, der also auf das selbe Team setzen konnte, welches am Freitagabend souverän mit 4:1 bei den Krefeld Pinguinen gewann. So stand also Sebastian Dahm auch heute gegen die Autostädter im Tor. Aubin äußerte sich nach dem Spiel zu den wenigen Einsatzzeiten von Back-up Maximilian Franzreb und meinte kurz zusammengefasst, dass Dahm derzeit einfach zu gut spiele und der Spielplan nicht so hektisch ist, um einen Wechsel im Tor vorzunehmen und der Däne zudem fit wirke. Eins sei bereits vorweg genommen. Franzreb sollte heute noch zum Einsatz kommen, mehr dazu aber im nun folgenden Spielbericht.

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Das Spiel begann sehr verhalten von beiden Mannschaften. Beide versuchten hinten sicher zu stehen und nicht viel zuzulassen. Dementsprechend harmlos waren die ersten Schussversuche beider Mannschaften. In der Anfangsphase deutete also noch nicht viel auf das folgende Tor-Spektakel hin.
In der siebten Spielminute kassierten die Eisbären in Person von Louis-Marc Aubry die erste Strafzeit der Partie, die Nummer 41 musste wegen Hakens für zwei Minuten in die Kühlbox. Dort nahm er aber nur für ganze sechs Sekunden Platz, denn dann klingelte es bereits im Tor von Sebastian Dahm, der also nach zwei Shutouts auf heimischen Eis in Folge mal wieder einen Puck aus dem Tor holen musste. Garrett Festerling wurde im Slot bedient, zog per Rückhand ab und überwand Dahm im Eisbären-Tor – 0:1 (7.).
Die Eisbären geschockt? Keinesfalls, denn nur 83 Sekunden später holte Frank Hördler von der blauen Linie zu einem satten Schlagschuss aus und glich sehr schnell zum 1:1 aus (8.). Das Zuspiel kam übrigens von Torjäger Leo Pföderl, welcher vor dem Spiel von den Fans zum „Spieler des Monats“ November gekürt wurde.
Nun waren die Eisbären richtig gut drin im Spiel, sie hatten dieses Gegentor als Weckruf gebraucht und bestürmten nun das Wolfsburger Tor. Ein Schuss nach dem anderen flog jetzt auf das von Chet Pickard gehütete Tor, einmal war der Goalie bereits geschlagen, aber bei Austin Ortegas Schuss rettete der Pfosten für Pickard. Dem Druck der Hausherren konnten die Niedersachsen aber nicht lange Stand halten. Leo Pföderl mit dem Zuspiel auf Ryan McKiernan, welcher Top-Scorer Marcel Noebels im Slot stehen sah, ihn anspielte und „Noebi“ tanzte Pickard eiskalt aus – 2:1 (15.).
Die Eisbären hatten das Spiel also gedreht und eigentlich nun auch im Griff, aber ein Fehler hinter dem eigenen Tor führte zum Ausgleich. Puckverlust hinter dem Tor, Lucas Lessio kam so an die Scheibe, bediente Alexander Johansson vor dem Tor und der ließ Dahm keine Abwehrchance – 2:2 (17.).
Wie reagierten die Berliner auf diesen Ausgleich der Wolfsburger? Mit wütenden Angriffen auf das Tor der Mannschaft von Trainer Pat Cortina. Und 55 Sekunden vor der ersten Drittelpause sollte es auch zum dritten Mal hinter Pickard einschlagen. Die Eisbären setzten immer wieder nach, Austin Ortega zog mit der Scheibe hinter das Tor, bediente Landon Ferraro am kurzen Pfosten und der schloss diesen klasse Angriff eiskalt ab – 3:2 (20.). So nahmen die Eisbären eine knappe aber keinesfalls unverdiente Führung mit in die Kabine. Eine Führung dank des enormen Willens der Berliner.

Ins zweite Drittel fanden die Eisbären besser hinein und setzten sich gleich einmal im Wolfsburger

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Drittel fest, nur ein weiterer Torerfolg sollte ihnen nicht gelingen. Dieser gelang dann aber Wolfsburg bei Vier gegen Vier auf dem Eis. Gerrit Fauser brachte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Eisbären-Tor, Nicholas Jones hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Dahm ab – 3:3 (26.).
Nur 43 Sekunden später jubelten die Wolfsburger erneut und die Eisbären protestierten. Vor Sebastian Dahm kam es zum Gewühl und plötzlich lag die Scheibe im Tor. Die beiden Hauptschiedsrichter Aleksi Rantala und Kilian Hinterdobler fuhren zum Videobeweis und entschieden nach Ansicht dessen, dass der Puck regulär ins Tor ging und von Dahm nicht gesichert wurde. Sehr zum Unmut der Eisbären-Fans. Erneut war Jones der Torschütze gewesen – 3:4 (27.).
Nach dem vierten Gegentreffer reagierte Trainer Serge Aubin und nahm Sebastian Dahm vom Eis, brachte für ihn Back-up Maximilian Franzreb. Seine Begründung nach dem Spiel war diese gewesen, dass er ein Zeichen setzen, den Schwung wechseln und das Momentum ändern wollte.
Und mit dieser Maßnahme hatte er auch sofort Erfolg. Die Eisbären ließen das erneute Führungstor nicht lange unbeantwortet und schlugen nach Zuspiel von James Sheppard durch Marcel Noebels schnell zurück – 4:4 (28.). Das bereits zehnte Saisontor der Nummer 92, der bisher eine richtig gute Saison spielt.
Noch nicht einmal die Hälfte war hier rum gewesen und es schepperte schon achtmal in den Toren. Und es ging weiter rauf und runter, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss vor dem Tor. Und diesmal waren es die Eisbären, die das Spiel wieder zurück drehten. Lukas Reichel behauptete hinter dem Tor richtig stark die Scheibe, sah dann vor dem Tor seinen „Papa“ Maxim Lapierre stehen, setzte diesen in Szene und die Nummer 40 hatte keine große Mühe, zum 5:4 einzuschießen (33.).
Danach die Hausherren noch einmal mit einer Chance in Überzahl, wo es ja zuletzt sehr gut lief, aber heute sah das doch eher dürftig aus und so blieb es beim 5:4 nach 40 Minuten.

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Das Schlussdrittel begannen die Hauptstädter noch in Unterzahl, aber das Penaltykilling mit einem guten Job, überstand diese Unterzahl schadlos. Danach zog Wolfsburg das Tempo an und machte deutlich, dass sie dieses Spiel noch lange nicht her geschenkt hatten. Anthony Rech, der Top-Scorer der Grizzlys mit der dicken Chance zum Ausgleich, das Aluminium rettete für die Eisbären.
Die Partie wog hin und her, beide Mannschaften immmer wieder mit Zug zum Tor, die Wolfsburger wirkten leicht aktiver und besser. Und nach einem Puckverlust der Eisbären kamen die Niedersachsen tatsächlich zum erneuten Ausgleich. Anthony Rech bediente Gerrit Fauser und der netzte zum 5:5 ein (51.).
Danach wollten beide Mannschaften den entscheidenden Treffer erzwingen, beide nochmal mit guten Chancen und die Berliner nochmal mit einer Schlussoffensive, aber nach 60 Minuten stand es weiterhin 5:5 und es ging somit in die Verlängerung.

Zu Beginn scheiterten Maxim Lapierre auf Berliner und Anthony Rech auf Wolfsburger Seite jeweils am Schlussmann der gegnerischen Mannschaft. Zwei Minuten vor Ablauf kassierten die Eisbären dann in Person durch John Ramage eine Strafzeit und mussten somit den Rest der Verlängerung in Unterzahl ran. Die dicke Chance zur Entscheidung also für die Mannschaft von Coach Pat Cortina und Wolfsburg machte nun auch richtig Druck. Aber die Eisbären überstanden dank eines starken Penaltykilling diese brenzlige Situation und retteten sich somit ins Penaltyschießen.

Und dieses sollte auch nach dem Spiel noch für Gesprächsstoff sorgen, aber der Reihe nach. Lukas Reichel war der erste Schütze und er wollte Chet Pickard austanzen, klappte leider nicht ganz. Auf der Gegenseite fand Anthony Rech in Maximilian Franzreb seinen Meister. Nun war Leo Pföderl an der Reihe und auch der Torjäger wollte Pickard verladen, klappte ebenso nicht so ganz. Auf der Gegenseite hatten die Eisbären dann Riesenglück, als der Penalty von Lucas Lessio nur an den Pfosten ging. Es folgte Marcel Noebels und der schaffte es, Chet Pickard zu verladen und die Scheibe im Tor zu versenken. Die Arena am Ostbahnhof stand Kopf, alles jubelte, aber auf dem Eis gab es wilde Proteste der Grizzlys, allen voran von deren Goalie Chet Pickard, der wie wild mit der Kelle rum fuchtelte. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren mal wieder zum Videobeweis und wollen dann da erkannt haben, dass Pickard den Puck berührt hatte, als Noebels ihn an ihm vorbei legte und gaben schließlich das Tor nicht. Die Emotionen in der Arena am Ostbahnhof kochten nun richtig hoch. Auf der Gegenseite verwandelte dann auch noch Garrett Festerling für Wolfsburg und sicherte den Gästen den Zusatzpunkt. Die Fans quittierten dies mit einem gellenden Pfeifkonzert und „Schieber„-Rufen und die Eisbären-Bank forderte aus Protest auch hier einen Videobeweis. So nahm ein turbulentes Spiel ein durchaus bitteres Ende mit fadem Beigeschmack, denn für mich war es ein reguläres Tor von Marcel Noebels. Dieser konnte es auch nach dem Spiel beim Interview in der Mixed-Zone noch immer nicht ganz fassen, dass dieses Tor aberkannt wurde.

Und so verließen die Eisbären also erst zum zweiten Mal in dieser Saison das heimische Eis als Verlierer. Und der einheitliche Tenor der Mannschaft war nach dem Spiel dieser, dass man diese drei Punkte und den Sieg auch nicht verdient gehabt hätte. Man habe einfach nicht sein bestes Spiel abgeliefert, stand in der Defensive nicht sicher, leistete sich zu viele und vor allem unnötige Puckverluste, war meistens immer einen Schritt langsamer als die Wolfsburger und so kommt am Ende eben eine Niederlage wie diese heute heraus. „Man konnte aus dem Spiel nicht viel positives mitnehmen„, sagte zum Beispiel Verteidiger John Ramage nach dem Spiel im Fan-Talk.
Und genau das muss man den Eisbären hoch anrechnen. Sie stellen sich nach diesem Spiel und dieser bitteren Schiedsrichterentscheidung nicht hin und suchen die Schuld bei den beiden Hauptschiedsrichtern sondern hadern lieber mit der eigenen Leistung und geloben Besserung für die Zukunft. Genau so muss es sein. Die eigene Leistung hinterfragen, im Training daran arbeiten, im nächsten Spiel die Fehler abstellen und zurück zum Spielplan finden, damit es gegen die Kölner Haie wieder etwas wird mit dem nächsten Heimsieg. Die Domstädter werden auf jedenfalls auf eine Eisbären-Mannschaft treffen, die auf Wiedergutmachung aus sein wird.

Reaktion auf Mannheim-Debakel gezeigt: Eisbären feiern gegen Augsburg zweiten 4:0-Heimsieg in Folge

Ausgabe #10:

Die Fans erwarteten eine Reaktion auf das 3:7-Debakel vom Freitagabend in Mannheim. Und die 11.423 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen eine sehr souveräne Vorstellung der Eisbären Berlin, welche die Augsburger Panther mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) besiegten und damit den zweiten 4:0-Heimsieg in Folge feierten. Vor einer Woche hatte man ja bereits die Iserlohn Roosters mit dem selben Ergebnis auf die Heimreise Richtung Sauerland geschickt. Heute tat man selbiges mit den Fuggerstädtern, die hoffnungslos unterlegen waren und völlig verdient mit null Punkten und null Toren die Heimreise antraten.

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Die Hausherren traten mit dem selben Team an wie am Freitag in Mannheim. Heißt also auch, dass Stammgoalie Sebastian Dahm auch gegen Augsburg den Vorzug vor Back-up Maximilian Franzreb erhielt. Viele Fans hatten gedacht und vielleicht auch ein bisschen gehofft, dass man Franzreb, der im letzten Drittel in Mannheim das Tor hütete, den Start gegen Augsburg gönnen würde. Nichts wurde es und am Ende musste man über diese Entscheidung auch nicht weiter diskutieren, feierte der dänische Nationalgoalie doch seinen zweiten Heim-Shutout in Folge und gab daher erneut seine Tanzkünste auf dem Eis zum Besten. Ein sehr sympathischer Typ, dieser Sebastian Dahm.

Hinein in die Partie und vom ersten Bully an wurde deutlich, auf welcher Mission die Eisbären heute unterwegs waren. Sie wollten das Mannheim-Spiel vergessen machen. Da hatte man sich eine Auszeit vom Eishockey genommen, wie Trainer Serge Aubin heute auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte. Eine Auszeit nahmen sich die Eisbären diesmal aber nicht, ganz im Gegenteil. Sie dominierten dieses Spiel von der ersten Sekunde an und es entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus, aber die Scheibe wollte zunächst nichts ins von Markus Keller gehütete Augsburger Tor gehen.
Der Offensivdrang der Berliner wurde nach sechs Minuten aber erst einmal gestoppt, als Kai

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Wissmann wegen Haltens für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Aber die folgende Unterzahl überstanden die Eisbären schadlos und ohne große Mühe.
Danach verflachte die Partie etwas, aber schnell nahmen die Eisbären wieder Fahrt auf und dank ihres aggressiven Forecheckings kamen sie in der 13. Spielminute zum 1:0. Austin Ortega klaute den Augsburgern in deren Drittel die Scheibe, Marcel Noebels war mit gefahren, diesen sah Ortega, passte die Scheibe rüber zu Noebels und der hämmerte sie eiskalt ins Netz – 1:0.
Im Gegenzug waren die Panther beinahe zum Ausgleich gekommen, als Adam Payerl nach einem Schuss von T.J. Trevelyan nachgestochert hatte. Nach Ansicht des Videobeweises wurde aber auf „kein Tor“ entschieden, was auch die richtige Entscheiden gewesen war.
Fortan weiterhin die Eisbären im Vorwärtsgang und mit richtig guten Chancen, die beste vergab Frank Hördler, als er am Pfosten scheiterte. Auch danach zwei weitere Pfostenschüsse der Eisbären, die Scheibe wurde anschließend von der blauen Linie Richtung Tor gebracht und der heute sehr auffällige und starke Austin Ortega fälschte die Scheibe unhaltbar für Keller ab – 2:0 (17.).
Auch danach weitere gute Möglichkeiten für die Hauptstädter, doch an der 2:0-Pausenführung sollte sich nichts mehr ändern. Und diese war hochverdient und aus Augsburger Sicht äußerst schmeichelhaft.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären wieder stark hinein und kamen zu guten Torchancen. Markus Keller hatte alle Hände voll zu tun, ebenso seine Vorderleute. Die Eisbären machten gehörig Druck, das 3:0 sollte dann aber nach einem 2-auf-1-Konter fallen. Und dafür verantwortlich war die „Vater-Sohn-Kombination“. Die Panther zuvor mit einer vergebenen Chance und die Eisbären schalteten schnell um. Maxim Lapierre kam mit viel Speed über rechts ins Angriffsdrittel, sah Lukas Reichel links angerauscht kommen, spielte den Puck rüber und der Youngster vollendete im Stile eines gestandenen Profis (27.). Das achte Saisontor der Nummer 44 und das mit gerade einmal 17 Jahren, Wahnsinn!
Danach fand Augsburg besser ins Spiel und hatte bei einem Powerplay auch richtig gute Möglichkeiten. Da musste Sebastian Dahm sein Können unter Beweis stellen. Die Panther waren in diesem Drittel nun besser im Spiel als es noch im ersten Drittel der Fall gewesen war.
Mehr passierte im Mitteldrittel dann nicht mehr und so nahmen die Eisbären nach einem am Ende ausgeglichenem zweiten Drittel mit leichten Vorteilen für die Berliner eine 3:0-Führung mit in die Kabine.

Im letzten Drittel versuchten beide Mannschaften zu Beginn sich Chancen zu erspielen. Auf Seiten der

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Eisbären vergab Frank Hördler vor dem Tor eine richtig gute Chance, er wurde im Slot angespielt, hatte viel Platz, schoss aber knapp am Tor vorbei. Und auf Augsburger Seite hätte Marco Sternheimer beinahe die Einladung von Hördler angenommen. Er tauchte nach einem Fehlpass frei vor Dahm auf, scheiterte aber am Pfosten. Glück für die Eisbären.
Augsburg versuchte fortan noch einmal etwas am Spielstand zu ändern, wollte wenigstens den Ehrentreffer erzielen. Aber Sebastian Dahm hatte keine Lust, auf sein Tänzchen nach dem Spiel zu verzichten und so ließ er keine Scheibe der Panther durch.
Und die Eisbären sorgten dann in Überzahl (!) für den Schlusspunkt. 130 Sekunden vor dem Ende der Partie passte John Ramage die Scheibe quer rüber zu Kapitän André Rankel und der holte wie in seinem „Fangesang“ gefordert die Kelle raus und hämmerte das Spielgerät mit satten 134 Km/h ins Augsburger Tor – 4:0 (58.).
Danach war diese Partie zu Ende, die Eisbären feierten den siebten Heimsieg im achten Heimspiel, Sebastian Dahm gelang der zweite Heim-Shutout in Folge und die Eisbären besserten zudem ihre Heim-Bilanz gegen die Augsburger auf. Denn vier der letzten fünf Heimspiele hatte man gegen die Fuggerstädter noch verloren. Aber diese Augsburger Mannschaft ist definitiv nicht so stark wie noch in der vergangene Saison, als man bis ins Halbfinale gestürmt war, dort aber in einer packenden Serie am späteren Vizemeister München scheiterte.

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Aber zurück zu den Eisbären und dem heutigen Spiel. Das war eine sehr souveräne und solide Vorstellung, von der ersten bis zur letzten Sekunde. Vorne erspielte man sich eine Reihe richtig guter Torchancen, konnte davon vier auch nutzen. Man kreierte tolle Spielzüge und ließ Augsburg nicht den Hauch einer Chance. Hinten stand man sehr kompakt und ließ nicht viel von Augsburg zu. Als Augsburg am Ende auf den Anschlusstreffer drängte, verteidigte man als Team sehr stark und verhalf Sebastian Dahm zum zweiten Shutout in dieser Saison. Und auch in Überzahl konnte man wieder einen Treffer erzielen, in Unterzahl blieb man ohne Gegentor.
Dennoch sollte man jetzt nicht in Höhenflüge verfallen. Es war heute ein toller Sieg gegen ein allerdings auch sehr harmloses Augsburg. Von daher darf man sich über die drei Punkte und die Reaktion auf Freitag freuen, aber nun sollte man den Fokus wieder auf die nächsten Spiele richten und versuchen, solche Aussetzer wie in Mannheim nicht zu wiederholen.

3:7-Debakel: Eisbären kommen beim Erzrivalen Mannheim böse unter die Räder

Sie waren hoch motiviert und wollten Revanche nehmen für das erste Spiel in Mannheim in dieser Saison (1:4), am Ende endete es aber in einem Debakel. Die Eisbären Berlin haben das Duell der Rekordmeister am Freitagabend deutlich verloren. Vor 13.136 Zuschauern in der SAP-Arena unterlagen die Berliner den Kurpfälzern mit 3:7 (1:2,0:4,2:1) und mussten somit einen herben Rückschlag gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Top-4-Platz hinnehmen. Nicht nur das Ergebnis ist ernüchternd, auch die Art und Weise war mehr als enttäuschend und stellte eine Rückfall in die Zeiten zu Saisonbeginn dar.

Dabei hatte Stürmer Marcel Noebels noch vor dem Spiel gegenüber Magenta Sport gesagt, dass es im Vergleich zum ersten Duell eine komplett andere Mannschaft wäre:

Wir sind vom gesamten her eine andere Mannschaft. Wenn man den Saisonstart sieht, war das nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Aber vor der Pause die letzten acht bis zehn Spiele und auch der Einstieg nach der Länderspielpause ist so gewesen, wie wir spielen wollen, wie das Trainerteam sich es vorstellt und wie wir uns es vorstellen. Wir wollen uns mit den Besten messen und heute ist es eine sehr gute Chance, das erste Auswärtsspiel wieder gut zu machen. Wir müssen die ersten zehn Minuten überstehen und von der Strafbank fern bleiben, dann haben wir hier gute Chancen.

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Man hatte also viel vor dem Spiel gesprochen, nur folgten den Worten keine Taten. Die Eisbären, die auf Torjäger Leo Pföderl verletzungsbedingt verzichten mussten (wurde durch Sebastian Streu ersetzt), bekamen von den Adlern eine Lehrstunde erteilt. Das Spiel begann mit viel Tempo und Zug zum Tor von beiden Mannschaften. Aber schnell wurde deutlich, wer hier der Herr im Hause ist. Die Mannheimer wurden von Minute zu Minute stärker und setzten sich immer wieder im Drittel der Hauptstädter fest, brachten die Scheiben immer wieder gefährlich zum Tor.
In der sechsten Minute wäre auch fast das 1:0 für die Gastgeber gefallen, aber Borna Rendulic traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Eine Minute später klingelte es dann aber doch folgerichtig im Tor von Sebastian Dahm. Mannheim hielt dank starkem Druck die Scheibe im Angriffsdrittel, die Scheibe wurde in den Slot gespielt, wo Jan-Mikael Järvinen lauerte. Der Adler-Stürmer tauchte frei vor Dahm auf, verlud diesen mit einem klasse Move und erzielte das hochverdiente 1:0 für die Kurpfälzer (7.).
Direkt danach Mannheim mit der großen Chance, in Überzahl nachzulegen, aber das Penaltykilling der Berliner mit starker Arbeit, die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos.
Mannheim machte weiterhin Druck und hatte gute Möglichkeiten, aber es mangelte ihnen an der Chancenverwertung. Und wenn du vorne die Dinger nicht machst, wirst du hinten bestraft. So geschehen in Minute 16. Mannheim zuvor mit der Doppelchance durch Järvinen und Marcel Goc, aber sie scheiterten. Die Berliner mit dem schnellen Gegenzug, John Ramage von der blauen Linie, dessen Schuss wurde von Mark Olver artistisch und unhaltbar für Johan Gustafsson abgefälscht – 1:1 (16.).
Der Ausgleich stellte den Spielverlauf gehörig auf den Kopf und Mannheim mit wütenden Angriffen. Tommi Huhtala mit der dicken Chance, die Scheibe rutschte Dahm durch die Schoner und knapp am Tor vorbei. Dann Marcus Eisenschmid und Marcel Goc mit einem 2-auf-1-Konter, aber Goc scheiterte im Abschluss.
Kurz vor der ersten Drittelpause bot sich den Eisbären dann aber mal Entlastung, da Goc eine Strafe wegen Stockschlags kassierte. Was aber passierte? Mannheim traf in Unterzahl zum 2:1. Järvinen schon mit einer guten Chance, im Anschluss daran kam Joonas Lehtivuori zum Abschluss vom linken Bullykreis aus und brachte Mannheim erneut in Front. Die verdiente Pausenführung für die Hausherren.

Die Eisbären starteten also noch mit einer Überzahl ins Mitteldrittel, welche sie aber nicht nutzen

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konnten. Zwar waren die Offensivbemühungen schon etwas mehr als noch im Auftaktdrittel, aber so richtig gefährlich wurde es kaum. Aber dafür bei Mannheim. Fünf Minuten war das zweite Drittel als, als es Marcel Goc und Phil Hungerecker zu schön machen wollten. Goc legte klasse per Rückhand zurück auf Hungerecker, der nun freie Schussbahn gehabt hätte, die Scheibe aber nochmal quer spielte zu Goc. Da verzauberten sich die Adler und die Eisbären hatten Glück.
Aber die Schlinge zog sich weiter zu und Mannheim machte weiter ordentlich Druck. Die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte ein ums andere mal nicht und es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe Mannheim erhöhen konnte. Denis Reul fuhr an der blauen Linie mit der Scheibe entlang, zog ab und die Scheibe schlug hinter Dahm ein – 3:1 (26.). Dahm hatte da keine Sicht, da Mannheim für viel Verkehr vor dem Tor sorgte, da sah Dahm den Puck zu spät.
Nur 58 Sekunden später sorgten die Hausherren für den Doppelschlag und vermutlich auch für die Vorentscheidung. Lehtivuori hatte von der blauen Linie abgezogen, doch sein Schuss prallte an die Bande hinter dem Tor. Die Scheibe sprang zurück, Nicolas Krämmer schaltete am schnellsten, schnappte sich den Puck am rechten Pfosten und versenkte ihn im leeren Tor – 4:1 (27.). Da müssen die Verteidiger den Torhüter unterstützen und die Rebounds verhindern. Nur das taten sie heute nicht.
Mannheim spielte sich nun in einen Rausch, während die Eisbären fast schon hilflos wirkten, keine Chance hier hatten. Mannheim blieb weiterhin am Drücker und gefährlich vor dem Tor, es dauerte aber bis zur 38. Spielminute, ehe den Kurpfälzern der nächste Treffer gelang. Nicolas Krämmer tankte sich Richtung Tor, ließ Kai Wissmann ins Leere rutschen, spielte dann den klasse Querpass auf Borna Rendulic, der mühelos zum 5:1 einnetzen konnte (38.).
Aber das war noch immer nicht der Schlusspunkt unter diesem zweiten Drittel. Marcel Noebels musste wegen Beinstellens in die Kühlbox und Mannheim nutzte das Powerplay eiskalt aus. Tim Stützle zog gleich drei Eisbären (!) auf sich und sah Matthias Plachta auf der rechten Seite stehen. Dieser hatte viel Platz, weil die Zuordnung weiterhin nicht stimmte. Er visierte die kurze Ecke an und erwischte Dahm genau dort – 6:1 (40.). Damit war ein grausames und aus Eisbären-Sicht demütigendes zweites Drittel zu Ende. Die Devise für das letzte Drittel konnte nun eigentlich nur noch Schadensbegrenzung heißen und sich vorbereiten auf das Heimspiel am Sonntag gegen Augsburg.

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Und so wechselte man zunächst einmal den Torhüter. In den letzten 20 Minuten hütete Maximilian Franzreb das Berliner Tor und ersetzte somit Sebastian Dahm. Und die Berliner fanden gut rein ins Schlussdrittel. 2-auf-1-Konter, in dem Louis-Marc Aubry aber zu eigensinnig spielte und alleine den Abschluss suchte, statt den besser postierten Nebenmann anzuspielen. Aber der Puck blieb bei den Eisbären, André Rankel sah Landon Ferraro am langen Pfosten stehen und spielte diesen auch an, doch der scheiterte an Gustafsson und am Pfosten. Solche Dinger musst du nutzen, gerade in solchen Spielen.
Und dann belohnten sich die Hauptstädter doch noch für den guten Start ins Schlussdrittel. Lukas Reichel setzte klasse nach und störte die Adler immer wieder. So lange, bis die Scheibe von Marcel Goc’s Schläger aus ins eigene Tor ging – 6:2 (43.).
Mannheim nahm sichtlich ein bis zwei Gänge raus, wollte das Spiel souverän zu Ende spielen und lauerte aus einer sicheren Defensive heraus auf Konter, um dort dann blitzschnell umzuschalten und eiskalt zuzuschlagen. Zunächst aber waren es erst einmal die Eisbären, die sich weiter heran kämpften. In Überzahl trafen die Berliner zum dritten Mal an diesem Abend. Lukas Reichel und Ryan McKiernan hatten es zuvor schon erfolglos versucht. Dann zog McKiernan erneut von der blauen Linie ab, Gustafsson bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle und Mark Olver staubte eiskalt ab und netzte zum zweiten Mal in diesem Spiel ein – 6:3 (53.).
Die Eisbären probierten es im Anschluss weiter, Trainer Serge Aubin nahm bei 4-gegen-4 zwei Minuten vor dem Ende auch noch seinen Goalie Franzreb zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Aber das nutzte Mannheim zum Schlusspunkt. Lehtivuori erkämpfte sich den Puck in der Rundung hinter dem eigenen Tor, schoss ihn per Rückhand aus dem eigenen Drittel und traf letztendlich zum 7:3 ins verwaiste Berliner Tor (60.).

Puh, damit hatten wohl die wenigsten vor dem Spiel gerechnet. Viel mehr hatte man nach den zuletzt

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gezeigten Leistungen der Eisbären berechtigte Hoffnung auf drei Punkte in der Kurpfalz. Doch am Ende wurde es eine bittere Lehrstunde für die Eisbären. Es war ein Rückfall in Zeiten des Saisonbeginns. Man lief kaum Schlittschuh, die Zuordnung in der Defensive stimmte kaum einmal, immer wieder lief man in Konter. Nach vorne ging kaum etwas. Man war Mannheim in den ersten 40 Minuten komplett unterlegen. Der Spielstand nach den ersten 20 Minuten schmeichelte den Eisbären noch, der nach dem zweiten war dem Spielverlauf dann entsprechend. Das letzte Drittel gewannen die Eisbären dann zwar und so nahm man wenigstens das als Positives mit aus Mannheim.
Und doch bleibt die Frage, wie man so einen Auftritt in Mannheim abliefern konnte? Wo man doch vorher so heiß auf dieses Spiel und die Wiedergutmachung war. Nichts davon war auf dem Eis zu sehen. Die ersten 40 Minuten waren die Jungs gefühlt nicht auf dem Eis und liefen die meiste Zeit nur hinterher. Sie kamen mit der Mannheimer Spielweise und deren Tempo kaum klar, es mangelte an der Zuordnung in der Defensive. Zu oft und vor allem zu einfach kamen die Mannheimer im Drittel der Eisbären vor das Tor der Berliner. Nach vorne mangelte es an Kreativität, an Ideen, am Teamspiel. All das, was in den letzten Wochen so gut lief und wo man dachte, man sei auf einem guten Weg, all das hat heute Abend in Mannheim gefehlt. Ausgerechnet im Spiel beim Erzrivalen, wo man meinen müsste, dass man gerade in diesen Spielen noch einmal ein paar mehr Prozente gibt als es sonst der Fall ist. Dem war heute aber nicht so und so bekamen die Eisbären eine bittere Lektion erteilt. Auf Wiedergutmachung gegen Mannheim müssen sie nun also bis Spiel Drei folgen. Und dann sollte man den Worten auch Taten folgen lassen.

Kapitän André Rankel gab nach dem Spiel folgendes Statement bei Magenta Sport ab:

Es war so deutlich. Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht. Gerade am Anfang im ersten und zweiten Drittel. Da haben wir überhaupt nicht das umgesetzt, was wir wollten. Wir haben ohne Struktur gespielt, sind nicht gelaufen und dann verlierst du in Mannheim mit 7:3. Das ist definitiv nicht gut genug, daraus lernt man und es erdet uns vielleicht mal.

4:0 gegen Iserlohn: Leo Pföderl trifft weiter und Sebastian Dahm feiert den ersten Shutout

Ausgabe #9:

„Sechs-Punkte-Wochenende“ für die Eisbären Berlin. Am Sonntagnachmittag gewann der Hauptstadtclub vor ausverkauftem Haus mit 4:0 (2:0,1:0,1:0) gegen die Iserlohn Roosters und feierte damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel nach der Länderspielpause. Der sechste Heimsieg im siebten Heimspiel war zu keiner Zeit in Gefahr, zu überlegen waren die Eisbären, was 61:18-Torschüsse belegen. Damit setzt man sich weiter fest unter den Top-6 der DEL.

Keine Änderung im Team der Eisbären, die mit dem selben erfolgreichen Team wie in Bremerhaven antraten. Für Jens Baxmann  war es die erste Rückkehr nach Berlin als gegnerischer Spieler. Für Sebastian Dahm  war es das erste Heimspiel gegen seinen Ex-Club aus dem Sauerland.

Bekam heute ordentlich was zu tun – Iserlohns Goalie Andreas Jenike (Foto: eisbaerlin.de/walker)

59 Sekunden war die Partie gerade einmal alt, da bot sich den Eisbären die erste Powerplaychance. Dieses sah aber noch nicht so gut aus und Iserlohn überstand die frühe Unterzahl somit schadlos. Aber danach nahmen die Hausherren Fahrt auf und es entwickelte sich Einbahnstraßen-Eishockey. Die Eisbären fuhren einen Angriff nach dem anderen und nahmen IEC-Schlussmann Andreas Jenike gehörig unter Beschuss. Doch dieser hielt dem Druck zunächst Stand.
Unterbrochen wurde die Überlegenheit der Eisbären nur durch eine Strafe gegen John Ramage. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit hervorragender Arbeit, was nach Spielende auch Trainer Serge Aubin explizit lobte.
13. Spielminuten mussten die 14.200 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf das erste Tor des Nachmittags warten. Und eigentlich konnte es nur so kommen. Natürlich war es mal wieder Leo Pföderl, der einnetzte. Zum sechsten Mal in den letzten fünf Spielen. John Ramage mit dem passgenauen Zuspiel auf die Nummer 93 und der vollstreckte eiskalt – 1:0.
Die Berliner danach weiterhin im Vorwärtsgang, hatten ein weiteres Überzahlspiel, aber das lief noch nicht so wirklich rund. Dafür umso besser bei 5-gegen-5, denn da ließ Mark Olver zum zweiten Mal in diesem Spiel die Torhymne erklingen. Maxim Lapierre behauptete die Scheibe, spielte sie dann rüber zu Olver, welcher sie über Jenike ins Tor lupfte – 2:0 (16.). Die beiden Hauptschiedsrichter wollten sich aber noch einmal absichern und schauten sich den Treffer nochmal auf dem Video an, gaben aber nach Ansicht des Videobeweises das Tor.
Mit einer Strafe gegen die Eisbären endete dann das erste Drittel, welches klar an die Berliner ging. Denen konnte man eigentlich nur die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen, denn es hätte  auch gut und gerne 3:0 oder 4:0 stehen können.

Iserlohn also mit dem Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels, aber die

Feierte seinen ersten Shutout – Sebastian Dahm (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hausherren weiterhin mit starker Arbeit in Unterzahl. Als die Berliner wieder komplett waren, ging das Spiel auf ein Tor weiter. Und das Scheibenschießen auch. Landon Ferraro mit dem Abschluss aus dem Slot, Jenike ließ den Puck nur prallen, direkt vor die Kelle von Louis-Marc Aubry, welcher eiskalt abschloss – 3:0 (24.).
Die Eisbären belohnten sich also für ein richtig starkes Spiel und sie zogen den Gameplan auch voll durch. Sie kannten nur eine Richtung und erspielten sich eine Reihe guter Chancen. Iserlohn tauchte nur selten vor Sebastian Dahm auf, der einen ruhigen Sonntagnachmittag verbrachte. Was er aber auch seinen Vorderleuten zu verdanken hatte, die stark spielten und immer wieder die Schusswege zu machten und sich in de Schüsse warfen. Das war eine ganz starke Defensivleistung der Eisbären, welche nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 vorne lagen. Von den Gästen war nichts zu sehen, die hatten sichtlich Probleme mit der Spielweise der Hausherren. Deren Goalie verhinderte schlimmeres.

Torjubel zum 4:0. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, in dem die Eisbären nichts mehr anbrennen lassen wollten. Und so kamen sie auch aus der Kabine, voll fokussiert auf das Spiel wollten sie ihren Spielplan auch in den letzten 20 Minuten erfolgreich umsetzen. Die Gäste vom Seilersee hatten weiterhin große Probleme mit dem Spiel der Berliner. Dank zweier Strafen gegen Jonas Müller in Folge bot sich den Gästen aber die große Möglichkeit, sich in Überzahl ins Spiel hinein zu kämpfen. Aber gegen das Penaltykilling der Berliner war heute einfach kein Kraut gewachsen, das war bärenstark an diesem Nachmittag.
Als die Gastgeber wieder komplett waren, ging es wieder in die Richtung von Andreas Jenike, bei 5-gegen-5 sah das wesentlich mehr nach Powerplay aus als zuvor bei Iserlohn, als diese mit einem Mann mehr agieren konnten. Was die Zuschauer auch honorierten, die Arena erhob sich und spendete Applaus angesichts der starken Leistung der Eisbären.
Und die Eisbären hatten noch ein Bonbon für die Fans parat, denn sie sollten tatsächlich auch noch in Überzahl treffen. Marcel Noebels tankte sich klasse durch und kam zum Abschluss, Jenike konnte parieren, aber so unglücklich, dass der Puck in die Luft flog. James Sheppard sah dies, präsentierte seine Baseball-Fähigkeiten und erhöhte so auf 4:0 (58.). Auch dieser Treffer wurde noch einmal per Videobeweis überprüft, aber der Stock war nicht zu hoch.
Das war der Schlusspunkt unter einem sehr starken Heimspiel der Eisbären, welche sich mühelos gegen Iserlohn durchsetzten und das „Sechs-Punkte-Wochenende“ perfekt machten. Sebastian Dahm feierte seinen ersten Shutout, weshalb ihn die Fankurve feierte und er löste sein Versprechen ein, nach einem Shutout zu Hause auf dem Eis zu tanzen. Auch da brillierte der dänische Nationaltorhüter.
Aber auch Jens Baxmann fuhr eine Ehrenrunde und verabschiedete sich von seinen Fans. Danke für Alles „Baxi“ und viel Erfolg im Sauerland.

Da gibt es nicht viel zu meckern. Die Eisbären befinden sich weiterhin auf bestem

Kommt immer besser in Fahrt – Leo Pföderl (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wege, eine richtig gute Saison zu spielen. Das „System Aubin“ funktioniert immer besser, der als Torjäger verpflichtete Leo Pföderl tut jetzt genau das, was man von ihm erwartet hatte und Sebastian Dahm erweist sich mehr denn je als starker Rückhalt, wenn gleich es immer noch einige Unverbesserliche gibt, die ihn immer noch kritisieren. Unverständlich, zeigt Dahm doch seit Wochen richtig starke Leistungen.
Heute zeigte das gesamte Team über 60 Minuten eine richtig starke und konzentrierte Leistung, spielte sowohl vorne als auch hinten sehr stark. Vorne erspielte man sich eine Reihe an guten Chancen. Da kann man höchstens die Effektivität bemängeln, denn bei 61 Torschüssen hätten es auch noch ein paar mehr Treffer sein können. Defensiv war das heute eine richtig starke Leistung, ließ man doch kaum etwas gefährliches der Roosters zu, weil man bärenstark verteidigte. Es war also ein rundum gelungener Auftritt der Eisbären, der Hoffnung auf die nächsten Wochen macht.