1:3! Auch das vierte Heimspiel geht verloren – Eisbären enttäuschen erneut ihre Fans und kassieren Pfiffe am Ende der Partie

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #6:

Viertes Heimspiel, vierte Niederlage: Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin sieglos auf heimischem Eis. Auch gegen die Düsseldorfer EG setzte es eine Niederlage. Am Ende unterlag man den Rheinländern mit 1:3 (0:1,0:0,1:2). Dabei enttäuschten die Eisbären auf ganzer Linie und kassierten erstmals Pfiffe am Ende eines Heimspiels.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin ließ im Vergleich zum Krefeld-Spiel diesmal Mark Zengerle draußen. Für ihn rückte Youngster Bennet Roßmy in den Kader. Zudem stellte Aubin sowohl in der Defensive als auch der Offensive um. Einzig die Top-Reihe um Marcel Noebels blieb zusammen. Matt White und Kevin Clark bekamen dieses Mal Yannick Veilleux an die Seite. Dort spielte in Krefeld noch Zach Boychuk. Dieser stürmte heute in Reihe Drei zusammen mit Giovanni Fiore und Parker Tuomie. Und die nominell vierte Reihe bildeten Manuel Wiederer, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. Auch in der Defensive blieb nur das Duo Eric Mik und Simon Després zusammen. Morgan Ellis verteidigte heute mit Nicholas B. Jensen zusammen und Kai Wissmann mit Jonas Müller. Kapitän Frank Hördler war siebter Verteidiger. Und im Tor stand erneut Mathias Niederberger, als Back-up saß Leon Hungerecker auf der Bank.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Start verpennten die Hauptstädter komplett. 38 Sekunden waren gespielt, als Luca Zitterbart ungestört durchs Angriffsdrittel fahren konnte und ohne große Mühe zum 0:1 einschießen konnte (1.). Das ging zu einfach, Gutes Defensivverhalten sieht gänzlich anders aus.
Aber die schnelle Chance zum Ausgleich gab es bereits in der zweiten Spielminute. Joonas Järvinen kassierte die erste Strafzeit der Partie und die Eisbären waren somit erstmals in Überzahl. Aber das alte Lied: Eisbären und Powerplay, das passt irgendwie nicht mehr zusammen. Was waren das früher noch für Zeiten, als das Powerplay der Berliner gefürchtet war. Heute ist es nur noch ein laues Lüftchen, wenn überhaupt.
Die erste nennenswerte Chance der Eisbären hatte Leo Pföderl in der sechsten Spielminute. Aber bezeichnend für das Berliner Spiel, dass diese aus einer Einzelaktion entstand. Pföderl kam unbedrängt ins Angriffsdrittel, brachte sich in Schussposition, aber der Schuss stellte Mirko Pantkowski vor keine großen Probleme. Wenn es brenzlig vor dem Tor wurde, dann war es nur vor dem Berliner Tor der Fall.

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Die Eisbären wirkten irgendwie nicht ganz bei der Sache, während die DEG hoch konzentriert zu Werke ging und die Berliner mit ihren Angriffen immer wieder überraschten. Zudem spielte die Mannschaft von Coach Harold Kreis aggressives Forechecking, störte die Eisbären immer früh im Spielaufbau.
Die DEG stand sehr sicher in der Defensive, ließ kaum Lücken und so rannten die Eisbären meist kopflos an. Wirkliche Ideen waren den Spielzügen nicht zu entnehmen und dann wirkte es – wie in bisher jedem Heimspiel – einfach zu hektisch vor dem Tor.
Sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels kassierte Eric Mik die erste Strafzeit für die Eisbären in dieser Partie. Aber das Penaltykilling war noch mit das Beste in diesem Drittel, man ließ keine Chance der Rheinländer zu und überstand die Unterzahl daher schadlos.
Aber wie gesagt, es blieb das einzig Gute in diesen ersten 20 Minuten. Die Eisbären wirkten nervös, verunsichert, leisteten sich zu viele Fehler. Es war eben wieder ein typischer Heimauftritt in dieser Saison. Der Spielstand von 0:1 nach dem Auftaktdrittel war übrigens auch noch etwas Positives.

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Das zweite Drittel begann mit zwei frühen Strafen gegen beide Mannschaften. Niklas Heinzinger auf Düsseldorfer und Kevin Clark auf Berliner Seite mussten in die Kühlbox, es ging mit 4-4 weiter. Doch aufregendes passierte mit etwas mehr Platz auf dem Eis nicht. Die Eisbären wirkten weiterhin zu hektisch in ihren Abläufen und so häuften sich weiterhin die Fehler bei den Hausherren.
Ein Beispiel gefällig? Da wird an der gegnerischen blauen Linie der Puck quer gespielt, doof nur, dass der eigene Mitspieler bereits zum Wechseln gefahren ist und der Pass ins Leere ging. Das sind individuelle Fehler, die dir nicht passieren dürfen.
Vielleicht brachte ja ein Überzahlspiel Besserung ins Spiel. Ex-Eisbär Alexander Barta suchte die Strafbank auf und bescherte den Eisbären das nächste Powerplay. Aber auch dieses Überzahlspiel verpuffte ohne Gefahr vor dem DEG-Tor.

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Aller guten Dinge sind drei? Jedenfalls sorgte Ex-Eisbär Daniel Fischbuch für das dritte Powerplay der Hausherren heute Abend. Aber die DEG-Defensive verstand es sehr gut, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen und so rannten die Eisbären planlos an. Sie fanden keine Lücke und die Pässe wurden meist unsauber gespielt. Nein, so kannst du kein Heimspiel in dieser Saison gewinnen. Mit dieser unkonzentrierten Spielweise und den zu vielen individuellen Fehlern.
Knapp eine Minute vor dem Ende die dicke Chance für die Eisbären, Blaine Byron und Marcel Noebels mit einem Zwei-auf-Null, der eigentlich sichere Ausgleich. Denkste! Nicht mit den Eisbären, die bekommen es nämlich auch hin, so eine Riesenchance kläglich zu vergeben. Fehlt da auf heimischen Eis etwa das nötige Selbstvertrauen? Jenes, welches man auswärts bisher immer gezeigt hat und daher alle vier Spiele gewonnen hat. Es bleibt unerklärlich, warum es diese gravierenden Unterschiede zwischen zuhause und auswärts gibt.
42 Sekunden vor dem Ende gab es einen Penalty für die DEG. Die Gäste mit einem Konter, Jonas Müller rettete in letzter Sekunde mit einem Foul. Den fälligen Penalty hielt Mathias Niederberger gegen Victor Svensson. Gab diese Parade der Mannschaft nun den nötigen Push für das letzte Drittel?

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Nein, denn nach nur 73 Sekunden schlug Düsseldorf ein zweites Mal an diesem Abend zu. Ein Schuss von der blauen Linie schlug hinter Niederberger im Tor ein – 0:2 durch Alexander Ehl (42.).
Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. In der 44. Spielminute hauchte Leo Pföderl den Eisbären wieder Leben ein. Blaine Byron hatte es zunächst versucht, dessen Schuss wurde noch geblockt und Leo Pföderl staubte eiskalt ab – 1:2. Das Tor produzierte die Top-Reihe der Eisbären – Noebels, Byron, Pföderl. Sozusagen die Lebensversicherung der Berliner.
Und wieder war es die Reihe um Marcel Noebels. Blaine Byron mit dem Querpass von rechts nach innen zu Leo Pföderl, doch dessen Onetimer klatschte nur an das Aluminium. Auf jeden Fall waren die Eisbären jetzt etwas besser drin im Spiel und suchten auch mal den Abschluss. Das hatte Peter-John Lee in der zweiten Pause auch noch zu mir gesagt, dass die Jungs mehr auf das Tor schießen müssen. Daran hatten sich die Jungs offensichtlich gehalten.
Doch Vorsicht war nach wie vor geboten, denn die DEG versuchte immer wieder kleine Nadelstiche vor dem Eisbären-Tor zu setzen.

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Das letzte Powerbreak der Partie nutzte Eisbären-Coach Serge Aubin, um seine Spieler noch einmal um sich zu versammeln und ihnen letzte Anweisungen für die Schlussphase zu geben. Der Ausgleich sollte schließlich her. Und direkt danach zauberte sich Matt White über die Eisfläche bis vor das Düsseldorfer Tor, bekam die Scheibe aber nicht an Mirko Pantkowski vorbei. Aber nur, weil Joonas Järvinen ihn im letzten Moment hakte und damit entscheidend beim Torabschluss hinderte. Daraus resultierte das nächste Powerplay für die Eisbären. Doch auch dieses Überzahlspiel blieb erfolglos, mehr als ein Onetimer von Marcel Noebels sprang nicht bei heraus.
Erst als man wieder komplett war, hatte Kevin Clark den Ausgleich auf dem Schläger, als er völlig überraschend vor dem Tor an den Puck kam. Aber auch sein Schuss aus der Drehung ging am Tor vorbei. Doch die Eisbären versuchten nun noch einmal alles, das Spiel ging im letzten Drittel fast ausnahmslos in eine Richtung und zwar in die des Düsseldorfer Tores.
Es gab nur ein Problem für die Hausherren und das war die Zeit, denn die rannte immer schneller davon und so richtig gefährliche Chancen konnte man sich fortan nicht erspielen. Zum Ende nahm man auch noch Goalie Mathias Niederberger aus dem Tor, versuchte es nun also mit sechs Spielern. Aber bei der Erfolgsquote im Powerplay heute, versprach diese Maßnahme wenig Hoffnung. Zwar setzte man sich im Drittel der DEG fest, aber dort passte man die Scheibe nur hin und her, statt einfach mal den Schuss zu suchen. Als man diesen dann doch suchte, kam die DEG an die Scheibe und Jerry D’Amigo versenkte den Puck im verwaisten Berliner Tor – 1:3 (60.). Nach der Schlusssirene wurden die Eisbären mit einem kleinen aber feinen Pfeifkonzert verabschiedet. Es war schließlich die vierte Heimniederlage im vierten Heimspiel.

Und diese hatte man sich erneut selbst zuzuschreiben. Denn in den ersten 40 Minuten tat es weh, den Eisbären zuzuschauen. Da wirkte man einfach verunsichert und leistete sich zu viele individuelle Fehler. Im letzten Drittel gab es zwar ein kleines Aufbäumen und man kam auch noch einmal zum Anschlusstreffer. Aber für ein Heimspiel war das zu wenig. Für einen Deutschen Meister ist das zu wenig. Zurück bleiben enttäuschte Fans, welche zunehmend ratlos wirken. Die Heim-Misere bedarf einer gründlichen Aufarbeitung, denn so kann es nicht weitergehen.

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