Serge Aubin: „Es wächst wieder was zusammen“

Die Eisbären Berlin stehen nach aktuell 40 absolvierten Spielen auf dem enttäuschenden 13. Platz. Der Abstand auf Platz zehn, welcher für die Pre-Playoffs reichen würde, beträgt zehn Punkte. Ebenso zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 14, welcher ein möglicher Abstiegsplatz wäre. Das aber auch nur, wenn in der DEL2 Kassel, Dresden oder Krefeld die Meisterschaft holen und somit aufsteigen würden. Rein rechnerisch kann es also noch in beide Richtungen für die Berliner gehen. Pre-Playoffs oder Abstieg.

Doch mit dem umstrittenen 4:3-Sieg n.V. gegen Augsburg vom Freitagabend haben die Eisbären sich zumindest ihren Vorsprung auf die Abstiegszone gehalten und sogar um einen Punkt ausgebaut. Mit den von Marcel Noebels nach dem Sieg in Nürnberg anvisierten drei Punkten wurde es zwar nichts, aber dennoch hatte man gewonnen. Der Berliner Stürmer hatte im Vorfeld des Abstiegsduells die leise Hoffnung, mit einem Sieg nochmal an den Top-10 ankratzen zu können. Und der Abstand auf eben jenen zehnten Platz ist genauso groß wie der Vorsprung auf Rang 14.

Und doch sollten die Eisbären diesbezüglich nicht in Euphorie geraten, was sie aber auch nicht tun. Man schätzt die Situation im Moment genau richtig ein, lässt aber auch durchblicken, dass man nach wie vor noch den Traum von den Pre-Playoffs hat, wie Stürmer Frank Mauer nach dem Sieg gegen Augsburg sagte:

Für uns ist jetzt jedes Spiel ein kleines Endspiel, vor allem mit dem Ziel, dass wir noch in die Pre-Playoffs kommen wollen. Wir gehen jetzt Schritt für Schritt und dürfen nicht nach den Sternen greifen. Wir müssen jedes Spiel einzeln nehmen und dann schauen, was passiert.

Und genau das sollten sie auch machen. Man sollte jetzt nach zwei Siegen in Folge nicht schon wieder in Träumereien verfallen und von den Playoffs träumen. Denn gerade das Spiel gegen Augsburg hatte wieder die zwei Gesichter der Eisbären in dieser Saison gezeigt. Aber auch das hat man inzwischen selbst gemerkt und redet sich die Spiele nicht mehr schön, wie es vor Wochen noch der Fall war. Da wurden selbst schlechte Spiele als ein Schritt nach vorne verkauft. Das Spiel gegen den AEV ordnete Frank Mauer genau richtig ein:

Wir haben heute wieder die zwei Gesichter gezeigt. Das erste Drittel war eigentlich sehr gut, dann haben wir den Faden verloren und leichte Gegentore bekommen. Dann liegst du zurück, aber wir haben uns daraus gekämpft. Das spricht auch dafür, dass wir die Situation angenommen haben, wie sie ist. Wir sind mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen, aber jetzt ist es so wie es ist. Aber wir wollen natürlich das Bestmögliche.

Frank Mauer (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und das sind in dieser Saison eben maximal die Pre-Playoffs. Und der Trend im Jahr 2023 spricht durchaus für die Chance der Eisbären. Denn von den bisher fünf ausgetragenen Spielen im neuen Jahr konnte man drei gewinnen. Die Siege gelangen in den letzten vier Spielen. Damit stehen die Eisbären in der Jahrestabelle aktuell auf Platz sieben mit acht Punkten. Die drei Teams, welche aktuell noch vor den Berlinern stehen und welche man überholen müsste, um noch Platz zehn zu erreichen, stehen in diesem Jahr noch hinter den Hauptstädtern. Iserlohn steht mit zwei Siegen und sieben Punkten aus fünf Spielen auf Platz acht. Die Roosters haben aber in vier der fünf Spielen gepunktet. Schwenningen kommt auf einen Sieg aus fünf Spielen und fünf Punkten. Das reicht für Platz 13 im Jahr 2023. Zwei der vier Niederlagen setzte es erst nach Verlängerung bzw. Penaltyschießen. Und die Löwen Frankfurt kommen ebenso nur auf einen Sieg aus fünf Spielen und nur vier Punkten, da nur eine der vier Niederlagen im Shootout kassiert wurde. Die Tendenz spricht also für die Berliner.

Doch was haben die Eisbären in diesem Jahr anders gemacht? Schließlich setzte es vor dem Jahreswechsel noch in den drei Auswärtsspielen drei Niederlagen. Doch bereits dort war Trainer Serge Aubin mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, wie er am Freitag auf der Pressekonferenz sagte. Der Berliner Coach blickte dort noch einmal auf die letzten Wochen seit November zurück und hofft darauf, dass der Comeback-Sieg gegen Augsburg der Mannschaft einen Push geben wird:

Ich hoffe, dass uns der Sieg einen Push geben wird. Im November mussten wir von neun Spielen siebenmal in die Overtime oder ins Shootout. Nach Weihnachten hatten wir drei Auswärtsspiele in Folge, wo wir sehr gut gespielt haben. Jetzt haben wir drei Siege aus vier Spielen geholt. Es wächst wieder was zusammen.

Ein großer Faktor, weshalb es 2023 so gut für die Eisbären läuft, ist allen voran das Powerplay. In der Liga steht man insgesamt auf Rang zwei mit einer Erfolgsquote von 29,46 Prozent. Aber im Jahr 2023 hat man bisher das mit Abstand beste Powerplay. 13-mal durfte man in den fünf Spielen in Überzahl ran, achtmal entstand daraus ein Tor, was eine Erfolgsquote von 61,54 Prozent macht. Ein echtes Faustpfand also, was man vor allem am Freitag gesehen hatte, als man die drei Tore in der regulären Spielzeit allesamt in Überzahl erzielte.

Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Top-Scorer in den fünf Spielen in diesem Jahr ist Zach Boychuk mit zwei Toren und fünf Vorlagen. Doch der Stürmer scort generell in dieser Saison schon sehr gut. Für mich ist vor allem Morgan Ellis in diesen fünf Spielen die Überraschung. Vor den fünf Spielen im neuen Jahr kam er in 34 Spielen auf zehn Scorerpunkte (zehn Assists). In den fünf Spielen kam er auf fünf weitere Scorerpunkte (ein Tor/vier Vorlagen). Der Verteidiger kommt damit zusammen mit Boychuk und Marcel Noebels auf einen Punkteschnitt von 1,00 pro Spiel im Jahr 2023. Boychuk sogar auf 1,40.
Was für mich auch ein Faktor für den Aufschwung ist, ist der Fakt, dass die 13 Tore von zehn verschiedenen Spielern erzielt wurden und dabei keiner mehr als zwei Tor erzielt hat. Was die Eisbären vor dem Tor schwerer auszurechnen macht. Wobei natürlich so ein richtiger Goalgetter auch schön wäre.

Aber was haben die Eisbären nun anders gemacht als noch in 2022? Frank Mauer mit dem Versuch einer Erklärung:

Wir haben viele Sachen angesprochen und Dinge umgestellt. Wir haben jetzt in den letzten vier Spielen drei gewonnen. Das kann man ja auch mal als Teilerfolg sehen, aber das reicht uns natürlich nicht. Wir müssen da trotzdem noch ein paar Schippen drauflegen, was wir auch können.

Das große Problem der Eisbären war aber in dieser Saison bisher, dass man es kaum mal geschafft hat, über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen. Da gab es in diesem Jahr auch schon wieder genügend Beispiele (München, Köln, Augsburg). Zudem schaffte man es in dieser Saison einfach nicht, mal mehrere Spiele in Serie zu gewinnen. Die längste Serie hatte man Anfang Oktober (!) mit drei Siegen in Folge. Der Sieg gegen Augsburg war der zweite Sieg in Serie. Das war zuletzt am 09. Oktober 2022 gelungen.

Schafft man es nun endlich mal mehr als drei Siege in Serie zu holen? Will man die Pre-Playoffs erreichen und das Abstiegsgespenst endgültig aus der Hauptstadt verbannen, wäre dies von Nöten. Wenn man in den nächsten Spielen weiterhin die Leidenschaft der letzten Spiele an den Tag legt, dann ist das durchaus möglich. Dafür muss man aber weiterhin daran arbeiten, die immer noch zahlreich vorhandenen individuellen Fehlern abzustellen oder zumindest zunächst einmal zu minimieren. Dann muss man von der Strafbank fernbleiben und die unnötigen Strafzeiten weglassen. Vor dem Tor sollte man seine Chancen eiskalt verwerten und hinten defensiv weiter so kompakt stehen. Dann kann man seinen Teil dazu leisten, um die Chance auf Platz zehn am Leben zu erhalten. Dafür müssen aber auch die Konkurrenten mitspielen. Und generell sollte es in erster Linie erst einmal darum gehen, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu sichern.

Von den noch verbleibenden 16 Spielen muss man noch je achtmal zu Hause und achtmal auswärts ran. Die Schlüsselspiele im Kampf um den Klassenerhalt und Platz zehn hat man dabei noch vor der Brust. Im Kampf um den Klassenerhalt geht es noch zweimal gegen Augsburg (je einmal zu Hause und einmal auswärts). Im Kampf um Platz zehn trifft man noch je zweimal auf Aufsteiger Frankfurt und Schwenningen (je einmal heim und einmal auswärts) sowie einmal auf Iserlohn (auswärts). In diesen direkten Duellen sind Punkte Pflicht, will man das neue Saisonziel Platz zehn noch erreichen. Punkte in den anderen Duellen wären dann Bonuspunkte, mit Ausnahme vom letzten Gastspiel in Bietigheim, wo man angesichts der aktuellen Situation von drei Pflichtpunkten sprechen muss. Allerdings sollte man den Tabellenletzten nicht auf die leichte Schulter nehmen, kämpfen die Steelers doch noch um Platz 14 und die Minimalchance auf den Klassenerhalt. Was aber nur klappt, wenn es keinen Aufsteiger aus der DEL2 gibt.

Die kommenden Wochen werden entscheiden, in welche Richtung die Eisbären ihre Saison kippen werden. Startet man endlich die lang ersehnte und angesprochene Siegesserie und greift somit nochmal im Kampf um Platz zehn ein? Oder bleibt mein seiner abwechselnden Leistungen treu und muss bis zum Hauptrundenende um den Klassenerhalt zittern? Der Trend lässt auf Szenario eins hoffen. Aber die Eisbären sind eben eine Wundertüte in dieser Saison.

4:3 n.V. gegen Augsburg: Das Powerplay und Frank Mauer retten den Eisbären zwei Punkte

Ausgabe #25:

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Spiel gegen die Augsburger Panther knapp mit 4:3 n.V. (1:0,0:3,2:0/1:0) gewonnen. Der Spielverlauf war wieder einmal ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Und am Ende griffen leider auch noch die Hauptschiedsrichter ein und entschieden diesen Absteigskracher so mit. Was zu Frust auf Augsburger Seite führte, welcher absolut nachvollziehbar ist. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Nürnberg-Spiel nichts. Er schickte die selben Verteidiger-Pärchen und die gleichen Sturmreihen ins Spiel gegen Augsburg. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Tobias Ancicka hütete nach dem ersten Shutout im Frankenland erneut das Berliner Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ gewinnen. Denn dann würde man den Vorsprung auf die Panther auf zwölf Punkte ausbauen. Bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf sechs Zähler zusammen schrumpfen. Genau jene sechs Punkte kann Augsburg noch aus den beiden Nachholspielen holen. Was die Wichtigkeit dieser Partie noch einmal verdeutlichte.
Zudem treffen beide Mannschaften nach diesem Duell noch zweimal aufeinander. Beim ersten Aufeinandertreffen in Augsburg gewannen die Berliner mit 3:2. Heute wollte man auch das zweite Spiel gegen die Panther für sich entscheiden. Nur das Problem war, dass man seit dem 09. Oktober auf zwei Siege in Folge wartete. Doch welcher Tag würde sich für ein Ende dieser Serie besser eignen als Freitag, der 13.?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Von Beginn an war die Partie hart umkämpft. Aber auch die Nervosität auf beiden Seiten war deutlich zu spüren. Viele unnötige Scheibenverluste oder Fehlpässe. Man merkte beiden Teams an, was hier auf dem Spiel stand. Beide Teams schafften es aber auch immer mal wieder, sich vor das Tor zu arbeiten und zum Abschluss zu kommen. Ein Abtasten war das hier jedenfalls nicht, sondern es ging direkt zur Sache in diesem Abstiegskracher.
Die Eisbären hatten sich hier auf jeden Fall vorgenommen, alle Scheiben auf das Tor zu bringen. Und so wurde aus allen Rohren geschossen. Getreu dem Motto, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und im ersten Powerplay des Spiels schlugen die Hausherren eiskalt zu. Zach Boychuk hatte abgezogen und zum 1:0 getroffen (9.). Mal wieder ein Powerplaytor im Jahr 2023. Vor dem Spiel hatten die Eisbären bereits eine Erfolgsquote von 50 Prozent in Überzahl in diesem Jahr. Das lief also auch heute bisher sehr gut.
Die Eisbären hatten die Partie hier größtenteils im Griff. Augsburg versuchte es aber auch immer mal wieder, doch noch fanden sie keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive, welche die gefährlichen Räume gut zustellte. Dennoch war das gesamte Spiel der Berliner nicht fehlerfrei, denn immer wieder unterliefen kleinere Scheibenverluste.
Rund sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatte es Augsburg aber mal geschafft, die Defensive auseinander zu ziehen und schon wurde es gefährlich. Ex-Eisbär Marcel Barinka kam zum Abschluss, doch das Aluminium stand zum Glück aus Eisbären-Sicht im Weg.
Die Eisbären nahmen die knappe aber durchaus verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Aber noch war es ein weiter Weg Richtung Sieg.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten Augsburg sofort unter Druck und kamen auch zu den ersten gefährlichen Abschlüssen im Mitteldrittel. Das 1:0 war inzwischen an den Chancen gemessen zu wenig. Da hätte man deutlich mehr Kapital daraus schlagen müssen. So musste man hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch irgendwann rächen würden.
Und warum schreibe ich das? Weil just in dem Moment der Ausgleich fiel. Aus dem Nichts heraus. Augsburg mal wieder im Angriff, Tobias Ancicka konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings verlor er die Scheibe danach aus den Augen. Die Scheibe rutschte irgendwie durch, lag im Torraum und Ryan Kuffner schaltete am schnellsten – 1:1 (25.).
Und es kam noch dicker. Direkt nach einem Bully drehte Augsburg durch Sebastian Wännström die Partie komplett – (27.). Mit der zweiten Chance im zweiten Drittel das zweite Tor. Augsburg agierte hier äußerst effektiv und eiskalt im Abschluss, während die Eisbären sich über ihre Chancenverwertung ärgern dürften. Denn wie bereits vorher geschrieben, das 1:0 wurde den Chancen nicht gerecht.
Auf einmal war es ein anderes Spiel. Augsburg hatte hier Lunte gerochen und die Eisbären verfielen in alte Muster und kassierten unnötige Strafzeiten. Alles nicht hilfreich in so einem wichtigen Spiel mit diesem Spielverlauf. Zumal diese Disziplinlosigkeit zum 1:3 führte. Drew LeBlanc überwand Tobias Ancicka zum dritten Mal an diesem Abend (32.).
Da kommt einem schon die Frage auf, ob alle Beteiligten wirklich den Ernst der Lage verstanden haben? Ob wirklich alle die Wichtigkeit dieses Spiels erkannt haben? Bis zum 1:1 konnte man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, danach brach man komplett auseinander und verfiel in die gewohnten Muster der Saison.
Die Eisbären reagierten mit wütenden Angriffen, wobei man da teilweise leicht über motiviert agierte. Zum Erfolg führten diese Chancen jedenfalls nicht, weshalb man hier weiter dem inzwischen deutlichen 1:3-Rückstand hinterher laufen musste. Ein Drittel blieb den Berlinern noch, um die Niederlage im „Sechs-Punkte-Spiel“ abzuwehren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wer im Schlussdrittel mit einem Sturmlauf der Eisbären gerechnet hatte, der wurde zunächst enttäuscht. Denn die ersten Minuten des letzten Drittels plätscherten eher so vor sich hin als das sie Spannung bringen würden. Augsburg musste nicht und Berlin konnte nicht. Wenn es überhaupt mal etwas brenzlig vor einem Tor wurde, dann vor dem Berliner. Und das ging bis zum Powerbreak so.
Direkt nach dem Powerbreak aber die Eisbären mit dem Powerplay und na klar, da müssen sie ja treffen. Damit die Quote schön hoch bleibt. Zach Boychuk mit dem Schuss, welchen Kevin Clark entscheidend abfälschte. Die Scheibe trudelte über die Linie – 2:3 (50.). Nun war hier wieder Spannung drin vor 13.287 Zuschauern in der mehr als gut besuchten Arena am Ostbahnhof.
Und plötzlich waren die Eisbären auch wieder besser drin im Spiel. Sie hatten sich ja auch lange genug eine Auszeit genommen. Die Eisbären drückten ordentlich und kamen auch zu guten Chancen, aber das Spielchen kennen wir ja schon vom ersten Drittel. Die Chancenverwertung ließ weiter zu wünschen übrig.
Augsburg baute wieder sein Abwehr-Bollwerk auf und lauerte auf Konter, um das Spiel vorzuentscheiden.
Rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Eisbären ihr drittes Powerplay. Die ersten beiden Überzahlspiele konnte man ja bereits nutzen, das dritte war in der Crunch-Time nun natürlich das wichtigste. Und auch das nutzten die Eisbären eiskalt aus. Die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es erneut Kevin Clark, welcher die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 3:3 (56.).
Das überragende Powerplay rettete die Eisbären hier also. Was Augsburg aber zur Weißglut brachte, denn beide Strafzeiten im Schlussdrittel waren doch sehr umstritten. Da kann man den Frust der Panther durchaus verstehen. Und das Roman Gofman einer der Schiedsrichter war, macht die Sache natürlich umso schlimmer, denn Gofman steht seit letztem Wochenende deutlich in der Kritik.
In der Schlussminute drückte plötzlich Augsburg wieder gehörig und kam auch zu zwei guten Chancen, aber Tobias Ancicka war noch nicht eingeschlafen und sicherte den Eisbären am Ende den einen Punkt. Angesichts der Moral einer gewonnener Punkt. Angesichts der Schiedsrichterentscheidungen ein äußerst schmeichelhafter Punkt.

In der Verlängerung ließ Marcel Noebels die hundertprozentige Chance liegen. Frei vor Dennis Endras vergab er die Chance zum Sieg. Gleiches galt für „Chancentod“ Frank Mauer, welcher alleine auf Endras zulief und scheiterte. Und am Ende war genau jener Frank Mauer der umjubelte Held. Allerdings gehörte das Tor zum größten Teil Giovanni Fiore, welcher mit viel Speed Richtung Tor fuhr, aber an Endras scheiterte. Frank Mauer stand goldrichtig und drückte den Nachschuss über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren aber zum Videobeweis, da der Verdacht einer „Kick-Bewegung“ im Raum stand. Dem war aber nicht so und die Schiedsrichter entschieden auf „gutes Tor“.

Damit zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge. Bis zum 1:0 hatte man das Spiel klar im Griff, konnte nur die Chancen nicht nutzen. Mit dem Ausgleich brach man zusammen und es lief nichts mehr zusammen. Prompt lag man nach drei Gegentoren innerhalb von 6:41-Minuten mit 1:3 hinten. Auch im Schlussdrittel war bis zum Powerbreak weit und breit keine Aufholjagd zu sehen. Erst nach dem Powerbreak kam diese und man holte sich dank zweiter weiterer Powerplaytreffer und dem Treffer in der Overtime noch zwei wichtige Punkte.
Welche aber einen faden Beigeschmack haben, denn die beiden Strafen gegen Augsburg waren fast schon ein Witz. Und das sage ich auch als Eisbären-Fan. Da kann ich den Frust der Augsburger Bank verstehen. Denn hier stand so einiges auf dem Spiel, aber die Schiedsrichter waren dem Ganzen nicht gewachsen. Warum ein Roman Gofman nach dem letzten Wochenende überhaupt noch in der PENNY DEL pfeifen darf, ist mir ein großes Rätsel.
Ja, ich freue mich über zwei Punkte und lobe die Moral der Eisbären. Aber die Leistung dazwischen lässt mich mit großen Kopfschmerzen zurück. Denn das war grausam, das hatte wenig mit Eishockey zu tun.
Dass am Ende ausgerechnet „Chancentod“ Frank Mauer den Siegtreffer erzielte, rundete diesen merkwürdigen Eishockey-Abend ab, der sicherlich noch für viel Gesprächsstoff im Nachgang sorgen wird.

2:0-Sieg in Nürnberg: Special Teams und Tobias Ancicka sorgen für wichtigen Auswärtssieg

Die Eisbären Berlin haben einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf eingefahren. Am Sonntagnachmittag gewann man mit 2:0 (0:0,2:0,0:0) bei den Nürnberg Ice Tigers und sicherte sich somit drei wertvolle Punkte. Der Sieg war dank einer geschlossenen kämpferischen Mannschaftsleistung möglich. Zudem sorgten die starken Special Teams (kein Gegentor in Unterzahl/ein Tor in Überzahl) sowie Tobias Ancicka mit zahlreichen starken Paraden für den Auswärtssieg. Neben den drei Punkten durfte sich Ancicka auch noch über seinen erstes Shutout in dieser Saison freuen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte seine Mannschaft lediglich auf der Torhüter-Position. Tobias Ancicka kehrte zurück ins Tor, Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten blieb alles wie am Freitag bei der Niederlage in Düsseldorf.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten den vielen Worten endlich Taten folgen lassen. Es sollte endlich bei allen Spielern und Verantwortlichen in den Köpfen angekommen sein, dass es in dieser Saison einzig und allein um den Klassenerhalt geht.

Foto: Ela on Tour

Von Beginn an war viel Tempo drin im Spiel. Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Dort kam man dann auch zu Abschlüssen, welche Niklas Treutle aber bis dato vor keine größeren Probleme stellten. Weil es Nürnberg verstand, die Eisbären nach außen zu drängen und zu Schüssen aus den eher ungefährlicheren Regionen zu zwingen.
Die Berliner hatten dann auch das erste Powerplay des Spiels. Und wenn etwas in dieser Saison funktioniert, dann das Überzahlspiel, wo man aktuell das zweitbeste Powerplay der Liga hat. Dort fand man zwar in die Formation, fand aber keine Lücke, um zu einer gefährlichen Chance zu kommen.
Fortan ging es weiter munter hin und her. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, aber wirklich hochkarätige Chancen konnte sich keine Mannschaft erspielen.
Erstmals brenzlig wurde es im Nürnberger Powerplay, als die Eisbären in Unterzahl zweimal aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kamen. Zunächst scheiterte Marcel Noebels an Treutle, wenig später kam auch Giovanni Fiore nicht am Nürnberger Goalie vorbei. So endete ein defensiv geprägtes erstes Drittel torlos.

Foto: Ela on Tour

Auch im zweiten Drittel ging es weiter hin und her, wobei die Franken das leichte Übergewicht zu Beginn hatten. Ein bis hierhin deutlich offensiverer Auftritt der Hausherren als es noch im ersten Drittel der Fall war. Doch das erste Tor sollten die Berliner erzielen. Und wer war es? Natürlich Leo Pföderl, welcher die Kelle in einen Schuss von Marco Nowak hielt und den Bann hier brach – 1:0 (25.).
Nürnberg hatte aber danach im Powerplay dicke Chancen zum Ausgleich. Da hatten die Eisbären Glück. Dieses hatten aber auch die Ice Tigers bei einem Unterzahlkonter der Berliner, als Frank Mauer auf und davon war. Doch er vergab diesen Alleingang fast schon kläglich. Da war deutlich mehr drin.
Nürnberg fortan am Drücker und mit dem nächsten Powerplay. Zwischenzeitlich hatten die Franken für 53 Sekunden sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die Ice Tigers erspielten sich richtig dicke Chancen, aber Tobias Ancicka hielt einfach alles, was auf sein Tor kam. Bis hierhin eine enorm starke Leistung von Ancicka.
In der Schlussphase hatten beide Mannschaften nochmal ein Powerplay. Während die Hausherren dieses nicht nutzten konnten, schlugen die Eisbären elf Sekunden vor der zweiten Drittelpause eiskalt zu. Morgan Ellis hatte abgezogen, Yannick Veilleux mit dem Tip-in und dem 2:0 (40.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Foto: Ela on Tour

Im Schlussdrittel waren die Franken nun gefordert, aber die Defensive der Eisbären ließ wenig zu. Die erste Aufregung gab es erst, als Frank Mauer Niklas Treutle über den Haufen fuhr. Daraufhin entlud sich der Frust der Franken darüber in kleineren Keilereien. Dabei hatte Treutle das bewusst in Kauf genommen, den Check zu kassieren. Denn er war außerhalb seines Torraumes, spielte die Scheibe weiter und blieb einfach stehen. Frank Mauer kam im Vollspeed angerauscht und konnte eben nicht mehr abbremsen. Fährt Treutle an seinen Arbeitsplatz zurück, gibt es diese Aufregung erst gar nicht.
Nürnberg fortan mit Druck auf das Eisbären-Tor, aber die Defensive der Eisbären machte die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Die Eisbären selbst suchten bei Gegenangriffen auch immer wieder nach der möglichen Vorentscheidung.
Nürnberg in den letzten knapp vier Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Weil Yannick Veilleux eine vollkommen unnötige Strafzeit kassierte und Nürnbergs Coach Tom Rowe seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Spielers vom Eis zog. Da hatte Nürnberg auch nochmal dicke Chancen, aber Tobias Ancicka war heute einfach unüberwindbar.
Damit war das Spiel hier durch, denn unnötige Strafzeiten können auch die Nürnberger. Dane Fox durfte für zwei Minuten in die Kühlbox und damit war die Aufholjagd der Hausherren gestoppt. Denn die Berliner hatten in der Schlussphase selbst Powerplay und spielten das cool zu Ende. Am Ende sicherte man sich den verdienten 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg.

Und der war enorm wichtig und hart erarbeitet. Die Eisbären haben das gesamte Spiel über als Mannschaft gespielt und gekämpft. Im ersten Drittel war man schon offensiv ausgerichtet, fand aber noch keinen Weg vorbei an der Nürnberger Defensive und Niklas Treutle. Im Mitteldrittel brachte man weiter die Scheiben Richtung Tor und parkte davor auch die Spieler, was zweimal zum Torerfolg führte. Dazwischen hatte aber auch Nürnberg dicke Möglichkeiten, welche der heute überragende Tobias Ancicka allesamt zu Nicht machte. Im Schlussdrittel ließ man Nürnberg kaum mehr vor das Tor kommen. Erst in der Schlussphase, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, sorgten die Franken nochmal für Gefahr. Aber auch da war Tobias Ancicka der Fels in der Brandung. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung brachte man das 2:0 am Ende über die Zeit und fuhr drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Nun gilt es aber, daran im nächsten Spiel anzuknüpfen und den nächsten Sieg einzufahren. Denn dann erwartet die Eisbären das „Sechs-Punkte-Spiel“ im Abstiegskampf gegen die Augsburger Panther. Dort sind drei Punkte enorm wichtig. Und mit der Leistung von heute auch absolut möglich. Aber warten wir erst einmal ab, welche Eisbären wir in fünf Tagen zu sehen bekommen. Denn zwei Siege in Folge gelangen seit dem 09. Oktober 2022 nicht mehr.

2:4 in Düsseldorf: Und täglich grüßt das Murmeltier – Die Eisbären können einfach keine Siegesserie starten

Die Eisbären Berlin bleiben sich treu: Siegesserien sind nicht so ihr Ding. Und deshalb verlor man am Ende auch das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG verdient mit 2:4 (1:2,1:2,0:0). Dadurch ist der Rückstand auf Platz zehn auf zwölf Zähler angewachsen, weshalb man an die Pre-Playoffs nicht mehr denken sollte. Viel mehr sollte man sich voll und ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren, denn dort beträgt der Vorsprung auf Augsburg nur noch sechs Punkte. Und dazu hat der AEV noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur minimale Veränderungen im Kader im Vergleich zum Heimsieg gegen Köln vor. Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die drei Verteidiger-Pärchen blieben gleich, nur der siebte Verteidiger änderte sich. Rayan Bettahar ersetzte Norwin Panocha. Und in der Offensive rückte Bennet Roßmy in die vierte Reihe zwischen Maximilian Heim und Jan Nijenhuis.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die zuletzt gezeigten Leistungen gegen München und Köln anknüpfen. Da überzeugte man jeweils für die Hälfte des Spiels, gegen München reichte es nicht für Punkte, gegen Köln dagegen schon. Mit dem selben Einsatz und der selben Leidenschaft wollte man bei der DEG heute über die gesamte Spieldauer spielen und den zweiten Sieg in Serie einfahren. Genau das gelang letztmals und einzig in dieser Saison Anfang Oktober.

Munterer Beginn in die Partie. Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und kamen zu den ersten Abschlüssen. Die Eisbären waren dabei am dichtesten am 1:0 dran. Doch Peter Regins Schuss ging nur an die Latte.
Die Hausherren hatten dann das erste Powerplay der Partie und da war es Tobias Eder, welcher per Onetimer aus dem Slot heraus die beste Chance für die DEG hatte. Aber Juho Markkanen war zur Stelle.
Die Eisbären hatten direkt danach das erste Powerplay und da schlugen sie wie am Mittwoch eiskalt zu. Die Berliner ließen die Scheibe sehr gut laufen, Zach Boychuk mit dem feinen Pass auf Marcel Noebels, dessen Onetimer einschlug – 0:1 (8.).
Auch danach waren die Special Teams weiterhin im Einsatz. Jetzt hatte wieder Düsseldorf einen Mann mehr auf dem Eis und sorgte auch für Gefahr vor dem Berliner Tor, aber diese überstanden auch die zweite Unterzahl der Partie schadlos.
Die DEG fortan die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder suchte die DEG den Weg vor das Berliner Tor. Und in der 13. Spielminute belohnte man sich für den Aufwand mit dem 1:1 durch Alexander Ehl.
Danach bestimmten die Zweikämpfe das Spielgeschehen. Torraumszenen gab es daher kaum noch zu sehen. Bis zwei Minuten vor der ersten Drittelpause. Philip Gogulla fand die kleine Lücke in der Berliner Defensive, spielte den Flip-Pass auf Daniel Fischbuch, welcher Markkanen keine Chance ließ und das Spiel drehte – 1:2 (18.).
Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Pause. Und die DEG hatte sich die Führung nach einem guten Berliner Beginn durchaus verdient, da man mehr für das Spiel tat. Die Eisbären wurden zunehmend passiver.

Im zweiten Drittel war es weiterhin ein hart umkämpftes Spiel, in dem beide Teams ihre Chancen hatten, diese aber zunächst nicht nutzen konnten. Die Eisbären dann aber mit einem Scheibenverlust im Angriffsdrittel, die DEG mit dem schnellen Umschaltspiel durch zwei Youngster. Josef Eham legte die Scheibe zurück auf Jakub Borzecki, welcher trocken zum 3:1 abschloss (29.). Das erste Saisontor des DEG-Stürmers. Das Tor fiel mitten in eine Phase, in der die Eisbären das Spiel im Griff hatten. Doch dann verteilte man zwei „Geschenke“, wovon die DEG eins annahm. Denn vor dem Gegentor hatte Paul Bittner bereits den Pfosten getroffen.
Die Gastgeber blieben auch danach am Drücker und hatte das Spiel weitestgehend im Griff. Düsseldorf sorgte vorne immer wieder für Gefahr. Von den Eisbären kam einfach zu wenig, dazu unterliefen einfach zu viele unnötige Scheibenverluste. In der Defensive war man zu weit weg vom Gegenspieler. In beiden Dritteln legten die Eisbären ein Spiegelbild der aktuellen Saison hin. Gut begonnen, stark nachgelassen. So wird es schwer mit dem Klassenerhalt. Von den Pre-Playoffs rede ich schon gar nicht, denn die erreichst du nur mit einer Siegesserie. Und diese gelingt den Eisbären in dieser Saison einfach nicht.
Was in diesem Drittel auch nicht gelang, war die Defensivarbeit. Alec McCrea, hauptberuflich Verteidiger, durfte frei vor Markkanen einschießen – 1:4 (39.).
Die Eisbären setzte aber den Schlusspunkt in diesem Drittel. Einer der wenigen Angriffe im Mitteldrittel führte zum 2:4 durch Matt White (40.). Dabei blieb es bis zur zweiten Drittelpause.

Zum Schlussdrittel gab es einen Torhüterwechsel auf Seiten der Eisbären. Tobias Ancicka kam für Juho Markkanen ins Tor. Und der junge Goalie musste gleich einmal ein Powerplay der DEG überstehen, was aber ohne große Probleme klappte. Denn das Penalty Killing funktionierte gut.
Kurz darauf hatte man selber ein Überzahlspiel, welches man aber ebenfalls nicht nutzen konnte, weil man einfach nicht in die Formation fand. Und beinahe hätte man auch noch den Shorthander gefangen, weil man erneut in einen Konter lief. Tobias Ancicka rettete in höchster Not.
Danach wartete man minütlich auf die Schlussoffensive der Eisbären, welche aber einfach nicht kam. Viel mehr dominierten die Zweikämpfe wieder das Spiel, was der DEG nur recht sein konnte. Denn die Hausherren mussten hier nicht unbedingt etwas für das Spiel tun. Das mussten die Eisbären, aber von denen kam so gut wie nichts. Es mangelte an der nötigen Kreativität, um die Aufholjagd zu starten.
Erst in den letzten zwei Minuten konnte man sich mal im Angriffsdrittel festsetzen. Da hatte Tobias Ancicka sein Tor bereits verlassen. Doch am Ende brachte die DEG das 4:2 souverän über die Zeit.

Und so bleibt es dabei, dass die Eisbären einfach nicht zweimal in Folge gewinnen können. Weil man nicht an die Leistungen aus den letzten beiden Spielen anknüpfen konnte. Man fand zwar gut ins Spiel und ging auch in Führung, doch danach verlor man komplett den Faden und geriet noch im ersten Drittel in Rückstand. Im Mitteldrittel stolperte man nur so über das Eis, vertändelte mehrfach die Scheibe und lief immer wieder in Konter der DEG. Die bedankten sich für die Geschenke mit zwei Toren. Im Schlussdrittel blieb das erhoffte Aufbäumen aus. Weil die Mannschaft aber auch nicht als solche auftrat und nochmal alles versuchte. Viel mehr verzettelte man sich während des gesamten Spiels in Einzelaktionen, was am Ende zu Scheibenverlusten führte. So droht am Ende der Saison immer mehr der Super-GAU mit dem Abstieg in die DEL2. Platz zehn und die Pre-Playoffs sollte man spätestens seit heute aus den Köpfen streichen und sich viel mehr auf den Klassenerhalt in der DEL konzentrieren. Denn damit hat man alle Hände voll zu tun. Und die wechselnden Leistungen lassen eine Zitterpartie bis zum 05. März befürchten. Dann endet die DEL-Hauptrunde. Und vielleicht gehen an dem Tag oder aber am Ende der DEL2-Playoffs, wenn der Meister feststeht, auch die DEL-Lichter in Berlin aus. Ein Szenario, welches man vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hat. Aber in Berlin geht derzeit einiges den Bach herunter. Nur ist das noch nicht ganz oben in der Führungsetage angekommen. Aber irgendwann muss auch dort den Tatsachen ins Auge gesehen werden und das nicht erst, wenn das Kind schon längst in den Brunnen gefallen ist. Heute kann man von Glück reden, dass Augsburg mal wieder zwei Punkte in den letzten Sekunden verspielt hat. Aber immer darf man sich nicht darauf verlassen, dass das am Ende schon gut gehen wird. Denn ansonsten wird man dafür mit dem bitteren Abstieg in die DEL2 bestraft.

3:2 gegen Köln! Die Eisbären beenden die Niederlagenserie und holen drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Mittwochabend gewonnen. Gegen die Kölner Haie setzten sich die Berliner verdient mit 3:2 (1:1,2:0,0:1) durch und sicherten sich damit drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die Eisbären hatten das Spiel ab Mitte des zweiten Drittels komplett im Griff. Das Powerplay sorgte am Ende mit zwei Toren für den Heimsieg. Und das gegen das beste Penalty Killing der DEL.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum München-Spiel (2:3) einige Änderungen vor. Im Tor stand heute Tobias Ancicka, Juho Markkanen saß als Back-up auf der Bank. In der Defensive gab es zwei neue Verteidiger-Pärchen. Marco Nowak verteidigte zusammen mit Julian Melchiori, Frank Hördler mit Eric Mik. Als siebter Verteidiger war heute wieder Youngster Norwin Panocha dabei.
In der Offensive stellte Aubin auch um. Die erste Reihe bestand heute aus Frank Mauer, Peter Regin und Yannick Veilleux. Die zweite Formation bildeten Giovanni Fiore, Leo Pföderl und Marcel Noebels. In der dritten Reihe stürmten Kevin Clark, Zach Boychuk und Matt White. Und als zusätzliche Stürmer waren Jan Nijenhuis und Maximilian Heim dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten endlich mal wieder dreifach punkten, sonst rückt der mögliche Abstiegsplatz wieder näher. Dafür musste man aber volle 60 Minuten sein Spiel durchziehen und nicht wie zuletzt nur ein oder zwei Drittel. Gegen Köln gab es dafür heute die nächste Möglichkeit. Und einen Sieg feierte man diese Saison ja bereits gegen die Haie. Mit 7:3 gewann man in der Domstadt. Das zweite Duell verlor man allerdings mit 2:3.

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Den Start hatten die Eisbären heute zur Abwechslung mal nicht verschlafen, aber das Vorhaben von der Strafbank fernzubleiben, hielt ganze 3:47 Minuten. Und prompt schlug es in Unterzahl im Berliner Tor ein. Einem Nick Bailen sollte man eben nicht zu viel Platz geben, denn der Top-Verteidiger nutzt so etwas natürlich aus – 0:1 (5.).
Die zweite Strafzeit ließ nicht lange auf sich warten. Auch da Köln mit zwei Chancen, aber diesmal konnten sie das Powerplay nicht nutzen.
Das Spiel der Eisbären war bis hierhin äußerst ideenlos. Wenn man mal Richtung Tor fuhr, wusste man nicht so recht, wo hin mit der Scheibe. Ein Spielplan war für mich nicht zu erkennen.
Erst in der Schlussphase hatten die Eisbären die beste Chance im ersten Drittel. Marcel Noebels mit dem Onetimer nach einem Querpass, aber Mirko Pantkowski fuhr die Schoner aus. Das war mal ein gut zu Ende gespielter Angriff, wovon man im ersten Drittel aber zu wenig von sah.
Köln trat hier sehr solide auf, lauerte auf die Fehler der Eisbären, um dann zuzuschlagen. Und Fehler im Spiel der Eisbären, da muss man nur den Wecker nach stellen, die kommen sehr oft.
Die Eisbären hatten in den letzten zwei Minuten ihr erstes Powerplay, fanden da aber lange nicht in die Formation. Doch 20 Sekunden vor dem Ende des Powerplays fand Jonas Müller die Lücke und traf zum 1:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause, so wirklich zu erwarten war der Treffer aber nicht. Zu fehlerbehaftet war der Spielaufbau der Eisbären, was für die ersten Pfiffe während des Überzahlspiels sorgte. So aber beruhigte man die Fans kurz vor der ersten Drittelpause. Der Auftritt an sich war aber ausbaufähig.

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Im zweiten Drittel waren die Hausherren von Beginn an hellwach und das sorgte für die erstmalige Führung an diesem Abend. Matt White behauptete die Scheibe im Zweikampf ganz stark, spielte sie weiter an den langen Pfosten, wo Zach Boychuk lauerte und problemlos einnetzen konnte – 2:1 (22.).
Köln danach auf der Suche nach der schnellen Antwort. Die Haie verlagerten das Spiel mehr und mehr ins Berliner Drittel, fanden aber keinen Weg vorbei an Tobias Ancicka. Die Eisbären ließen dagegen bei einem Entlastungsangriff mal wieder ihre alte Klasse aufblitzen. Marcel Noebels und Leo Pföderl mit einem sauber gespielten Konter, an deren Ende nur der Torerfolg noch fehlte. Aber dieser Spielzug erinnerte mal wieder an das erste Halbjahr 2022, als die Berliner noch von der Tabellenspitze grüßten und ein Spitzenteam waren.
Das Spiel der Eisbären sah im Mitteldrittel schon besser aus, die Pässe kamen an und man sorgte durchaus immer mal wieder für Gefahr. Die optische Überlegenheit gehörte hier aber den Gästen aus Köln, welche auch gezwungen waren, etwas für das Spiel zu tun, lagen sie doch hinten. Die Mannschaft von Uwe Krupp erspielte sich auch Chancen, aber sie bissen sich an Goalie Tobias Ancicka die Zähne aus.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit der Chance, in Überzahl die Führung auszubauen. Schlecht sah das Powerplay nicht aus, aber so der letzte Zug vor dem Tor fehlte. Aber wie so oft in den letzten Wochen, die Richtung stimmte.
Den Gästen bot sich in der Schlussphase ebenfalls die Chance zum Ausgleich. Auch die Haie bekamen ein Powerplay, doch das Penalty Killing der Berliner mit einer ganz starken Leistung.
Die Special Teams standen am Ende des Mitteldrittels ganz klar im Mittelpunkt, denn auch die Eisbären hatten nochmal die Chance, mit einem Mann mehr zu agieren. Und diesmal schlugen sie eiskalt zu. Zehn Sekunden vor dem Ende des Powerplay holte Morgan Ellis den Hammer von der blauen Linie raus – 3:1 (39.). Und diese Führung hatte man sich aufgrund der zweiten Hälfte im Mitteldrittel auch verdient. Mit einer Zwei-Tore-Führung ging es also ins Schlussdrittel. Durchaus ein Schwachpunkt der Berliner in dieser Saison.

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Im Schlussdrittel wäre beinahe wieder ein Traumstart gelungen. Frank Mauer schnappte sich die Scheibe, marschierte alleine auf Mirko Pantkowski zu, scheiterte aber am Kölner Goalie. Nur wenige Sekunden später war es Giovanni Fiore, der durch war, aber auch er vergab seine Chance. Da hätte man das Spiel bereits vorentscheiden können.
Frank Mauer lief jetzt so ein bisschen heiß, denn er war wenig später schon wieder nah dran am 4:1. Diesmal war Pantkowski bereits geschlagen, das Aluminium stand diesmal aber im Weg.
Der Auftritt der Eisbären im Schlussdrittel ließ die Fans hoffen, dass es endlich wieder mit einem Drei-Punkte-Sieg klappen würde. Denn mal spielte weiter aktiv nach vorne, hatte das Spiel weitestgehend im Griff und erspielte sich richtig gute Chancen. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man das Spiel früher entscheiden können.
Die Eisbären betrieben nämlich förmlich Chancenwucher im letzten Drittel. Maximilian Heim war der nächste, der die Entscheidung auf der Kelle hatte. Mirko Pantkowski bekam jetzt alle Hände voll zu tun.
Die Eisbären hatten das Spiel im letzten Drittel im Griff und ließen die Haie kaum mehr ins Spiel kommen. Dabei hätten die Kölner eine Aufholjagd gebraucht, um hier doch noch mit Punkten nach Hause zu fahren. Aber die Eisbären ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass die drei Punkte heute in Berlin bleiben würden.
Auch wenn Köln in der 59. Spielminute nochmal auf 3:2 verkürzen konnte. Maximilian Kammerer hatte bei 6-5 getroffen. Uwe Krupp nahm kurz darauf auch noch seine Auszeit und zog erneut seinen Goalie vom Eis. Doch die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit und jubelten danach ausgelassen über die ersten drei Punkte im neuen Jahr!

Ein am Ende auch absolut verdienter Sieg. Die Eisbären brauchten allerdings ein wenig Anlaufzeit, um im Spiel anzukommen. Im ersten Drittel fanden die Berliner nicht zu ihrem Spiel, bekamen keinen geordneten Spielaufbau hin und ließen jegliche Kreativität im Offensivspiel vermissen. Dass man am Ende dennoch mit einem 1:1 in die Pause ging, war fast schon glücklich. Im Mitteldrittel gelang der Traumstart und man gab die Führung fortan nicht mehr ab. Obwohl die Haie gerade in der ersten Hälfte des zweiten Drittels ordentlich Druck machten und sich gute Chancen erarbeiteten. Doch Tobias Ancicka ließ die Haie-Spieler reihenweise verzweifeln. Ab Mitte der Partie hatten die Eisbären das Spiel dann aber im Griff, belohnten sich mit dem 3:1 in Überzahl kurz vor der zweiten Pause und gaben das Spiel nicht mehr aus der Hand. Im Schlussdrittel vergab man mehrfach die Chance zur Vorentscheidung, was sich zum Glück aus Eisbären-Sicht nicht rächen sollte.
Zudem ist das Powerplay positiv zu bewerten. Denn letztendlich ebnete dieses mit zwei Toren den Weg zum Heimsieg. Zwei Tore gegen das beste Penalty Killing der Liga ist durchaus eine Ansage der Eisbären. Und dann wäre da noch Matt White, der mit drei Assists glänzte. Am Ende also ein rundum gelungener Abend für die Eisbären Berlin und ihre Fans. Schließlich konnte man in dieser Saison noch nicht so oft über drei Punkte jubeln.

2:3 gegen München: Die Eisbären kassieren die vierte Niederlage in Folge – Aufholjagd kommt zu spät

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin haben die Niederlagenserie auch im neuen Jahr nicht stoppen können. Gegen den Spitzenreiter Red Bull München verloren die Berliner knapp mit 2:3 (0:2,2:1,0:0) und kassierten damit die vierte Niederlage in Serie. Das Spiel war mal wieder ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Die fehlende Konstanz hat den Deutschen Meister schon so einige Spiele gekostet. Kostet diese am Ende auch die DEL-Zugehörigkeit?

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zur Niederlage in Straubing nicht. Er ließ sowohl die Verteidiger-Pärchen als auch die Offensivreihen zusammen. Und im Tor stand erneut Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären trafen mit München auf den Liga-Primus. Zweimal traf man in dieser Saison bereits am Oberwiesenfeld aufeinander, zweimal setzte sich München durch (4:1/4:3). Für die Eisbären war es die schwerstmögliche Aufgabe zum Jahresauftakt. Man brauchte schon eine Top-Leistung und durfte sich keinerlei Fehler erlauben, um überhaupt den Hauch einer Chance gegen München zu haben.

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Den Start verpennte man jedenfalls. München konnte in aller Ruhe ins Angriffsdrittel fahren, dort kam Ex-Eisbär Austin Ortega an die Scheibe und durfte relativ ungestört einschießen. 0:1 nach 42 Sekunden, weil die Zuordnung in der Defensive überhaupt nicht stimmte und Ortega zu viel Zeit und Platz hatte.
Fortan ging es hin her, ohne dabei jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Die Eisbären zwar bemüht, aber auch mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau. Bei München lief die Scheibe da schon deutlich besser, aber auch die Mannschaft von Don Jackson konnte nicht für viel Gefahr vor dem Berliner Tor sorgen. Trotzdem waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft, bei denen es mehr nach Eishockey aussah als bei den Eisbären.
Mitte des ersten Drittels dann aber mal je ein guter Wechsel auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Kapitän Frank Hördler mit seinem Schuss von der blauen Linie an Münchens Goalie Daniel Allavena, im Gegenzug scheiterte Yasin Ehliz mit seinem Alleingang an Juho Markkanen. Wenig später war aber auch der Finne machtlos. Den ersten Schuss konnte er noch abwehren, gegen den Nachschuss von Jonathon Blum war er aber chancenlos. Patrick Hager scheiterte, die Scheibe kam zurück in den Slot, wo Blum zum Schuss ausholte und auf 0:2 stellte (11.).
München spielte das bis hierhin äußerst abgeklärt und souverän. Jede noch so kleine Chance wurde eiskalt genutzt. So, wie man es von einem Spitzenteam auch erwarten kann. Und davon war heute nur eins auf dem Eis. Die Eisbären fanden kein Mittel gegen die Münchner Defensive, leisten sich zudem zu viele Fehler im Spielaufbau und defensiv sah das auch alles andere als sicher aus. Ja, man kam auch mal zu Abschlüssen, aber so wirklich gefährlich war das alles nicht.
Zu allem Überfluss hielt der gute Vorsatz mit der Disziplin auch nur knapp 18 Minuten. Dann musste Zach Boychuk in die Kühlbox. So durfte das zweitbeste Powerplay der Liga ran, aber das funktionierte heute noch nicht. So blieb es beim 0:2-Rückstand aus Eisbären-Sicht nach dem ersten Drittel. Und das war noch die beste Nachricht. Wer weiß, wie es gestanden hätte, wenn München hier volle 100 Prozent gegeben hätte.

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Im zweiten Drittel dauerte es keine zwei Minuten, da erhöhten die Gäste auf 0:3. Chris DeSousa mit dem Querpass auf Ben Street und der netzte ein (22.). Die Reaktion der Fankurve, jedenfalls zaghaft: „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch…?„. Dabei war es der bis hierhin erwartete Spielverlauf. Oder gab es ernsthaft Fans, die an einen Sieg gegen München glaubten? Ich jedenfalls nicht! Und so stimmte die Fankurve das nächste Lied an: „Wir spielen nie wieder im Europapokal. Nächstes Jahr sind wir dabei in Liga 2!„. Ein noch unvorstellbares Szenario, aber so wie die Mannschaft in dieser Saison auftritt, kann es schnell bittere Realität werden. Wie weit man von der DEL-Spitze entfernt ist, sah man heute Abend gegen München. Gegen einen Gegner, der nicht einmal 100 Prozent geben brauchte, um gegen diese „Eisbärchen“ Tore zu schießen.
Gegenwehr zeigten die Eisbären aber auch kaum noch. Yasin Ehliz war erneut frei durch, Juho Markkanen verhinderte das 0:4.
Scheibenverluste waren in diesem Mitteldrittel an der Tagesordnung. Die Verunsicherung war den Eisbären deutlich anzusehen. Mit Abstiegskampf kennen sie sich eben nicht aus und das merkt man immer mehr. Das war auch im ersten Powerplay zu sehen, wo man die Formation zwar fand, die Pässe aber nicht immer ihr Ziel. Dennoch war man am Ende erfolgreich in Überzahl. Zach Boychuk hatte die Scheibe von rechts außen einfach mal auf das Tor gebracht und Giovanni Fiore hielt die Kelle in den Schuss – 1:3 (34.).
Die Initialzündung? Denn nur eine Minute später startete Giovanni Fiore den Turbo, umkurvte Daniel Allavena und schoss im Fallen ein – 2:3 (35.). Starke Aktion von Fiore, der sofort von der Fankurve gefeiert wurde.
Damit war hier ehrlich gesagt nicht zu rechnen, aber die Eisbären bleiben in dieser Saison eben eine Wundertüte. Und da man ja in dieser Saison keine 60 Minuten sein Spiel durchziehen konnte, war hier irgendwie doch noch Hoffnung, hatte man das Spiel bis zum 1:3 ja eher verschlafen. Vielleicht folgte ja hier jetzt die große Aufholjagd. Den Anfang hatte man jedenfalls gemacht und blieb auch danach am Drücker. Daniel Allavena bekam jetzt deutlich mehr zu tun als zuvor. München wirkte schon ein wenig beeindruckt, war aber auch selbst schuld. Denn man war sich seiner Sache hier anscheinend schon zu sicher und das bestraften die Eisbären. So war es nach 40 Minuten plötzlich wieder ein enges und vor allem spannendes Spiel.

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Das Schlussdrittel begannen die Gäste vom Oberwiesenfeld in Überzahl, doch da hätte ihnen beinahe ihr Ex-Spieler Frank Mauer einen Shorthander eingeschenkt. Zweimal scheiterte er aber an Daniel Allavena.
Die Eisbären blieben auch im Schlussdrittel am Drücker und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Der Glaube, gegen den Spitzenreiter etwas Zählbares mitzunehmen, war plötzlich zurückgekehrt. Vorsicht war dennoch geboten, denn auch München versteckte sich im Schlussdrittel nicht.
So entwickelte sich im letzten Drittel ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Teams ihren Teil zum Spiel beitrugen. Nicht noch so wie zu Beginn des Spiels, als lediglich München spielte.
Die Eisbären waren in der Schlussphase die aktivere Mannschaft, liefen immer wieder an, fanden aber kein Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive. Trotzdem zollten die Fans der Mannschaft für deren Einsatz und Kampfgeist Respekt. In den letzten Minuten des Spiels standen die Fans in der Arena am Ostbahnhof und unterstützten die Eisbären nochmal lautstark.
Trainer Serge Aubin riskierte alles und nahm rund zwei Minuten vor dem Ende des Spiels Goalie Juho Markkanen vom Eis. Zudem nahm er seine Auszeit, um seine Mannschaft für die letzten Minuten nochmal einzuschwören. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest und machten ordentlich Druck. Doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Am Ende verlor man mit 2:3.

Und diese Niederlage hatte man sich selbst zuzuschreiben. Weil man nach wie vor ein Problem mit der Konstanz hat. Bis zur 34. Spielminute tat man sich enorm schwer gegen den Spitzenreiter, welcher hier souverän mit 3:0 führte, ohne dabei jedoch zu überzeugen. Erst mit dem Anschlusstreffer durch Giovanni Fiore fand man einen Weg ins Spiel und startete die Aufholjagd. Fiore krönte diese mit seinem zweiten Treffer, die Eisbären waren nun drin im Spiel und setzten München immer wieder unter Druck. Doch im Schlussdrittel konnte man die Aufholjagd nicht mehr vergolden. Auch wenn man noch einmal alles versuchte.
Die ersten 34 Minuten machen Angst im Abstiegskampf, die letzten 26 Minuten lassen dagegen hoffen. Aber das kann nicht das Ziel der Eisbären sein. Es sollte das Ziel sein, endlich über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen und vor allem die so dringend benötige Siegesserie zu starten. Denn ansonsten droht in der nächsten Saison die DEL2.

Jahresrückblick 2022: Von der Meisterschaft in den Abstiegskampf

Heute endet das Jahr 2022 und es hätte aus Sicht der Eisbären Berlin wohl kaum unterschiedlicher verlaufen können. Und zu Jahresbeginn dachte wohl auch keiner, dass die Berliner am Jahresende mitten im Abstiegskampf stecken würden. Als 13. hat man aktuell neun Punkte Rückstand auf Platz zehn, welcher für die Teilnahme an der ersten Playoff-Runde reichen würde. Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass man nur acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat. Was für ein Absturz des neunmaligen DEL-Meisters und amtierenden Deutschen Meister. Denn im Mai standen die Hauptstädter noch auf dem DEL-Thron und feierten die zweite Meisterschaft in Folge. Auch da war an diesen Absturz nicht zu denken. Zeit für mich also noch einmal auf dieses außergewöhnliche Eisbären-Jahr zurückzublicken:

Als ob das neue Jahr uns schon einen Fingerzeig geben wollte, verloren die Eisbären gleich zwei der ersten drei Heimspiele im Jahr 2022. Die Berliner kamen nur sehr schleppend ins Jahr 2022 und kassierten erstmals in der Saison 2021/2022 drei Niederlagen in Folge. Zum Glück folgte aber kurz darauf die Länderspielpause aufgrund von Olympia. Zeit also, um die Akkus wieder aufzuladen und neu durchzustarten.

Die Eisbären meldeten sich mit einem 4:0-Sieg in Mannheim aus der Corona-Pause zurück. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vor der Olympia-Pause hatten die Eisbären noch zweimal gewonnen, dann meldeten sie sich mit einem 7:1-Kantersieg bei den Kölner Haien zurück. Insgesamt fünf Spiele hatten die Eisbären in Folge gewonnen, ehe Corona die Mannschaft in die Knie bezwang. Doch auch Corona konnte die Eisbären nicht stoppen, denn auch danach setzte man die Siegesserie fort. Zunächst gewann man locker und leicht mit 4:0 beim Erzrivalen in Mannheim, zwei Tage später folgte mit einem 3:2 in Schwenningen der siebte Ligasieg in Serie.

Danach stotterte der Eisbären-Motor aber. Angesichts der sicheren Qualifikation für die Playoffs und auch dem sicheren Heimrecht ließen es die Mannen von Coach Serge Aubin bis zum Ende der Hauptrunde etwas gemütlicher angehen. Die Folge: Von den letzten zehn Hauptrundenspielen konnte man nur noch fünf gewinnen. Darunter aber zwei beachtliche Siege innerhalb von nur 24 Stunden. Die Eisbären gewannen die Back-to-back-Spiele in München und Nürnberg jeweils mit 2:1.
Zum Abschluss der Hauptrunde feierte man noch zwei souveräne 5:1-Heimsiege, verlor aber auch innerhalb kürzester Zeit zweimal gegen Straubing mit 3:6. Sowohl in Berlin als auch am Pulverturm. Man ging also mit durchwachsenen Leistungen in die Playoffs, wo man aber in allen Entscheidungsspielen das Heimrecht auf seiner Seite gehabt hätte.

Etwas ruppig ging es im zweiten Viertelfinalspiel in Köln zur Sache. (Foto: Haie-Pictures)

Das Viertelfinale bescherte den Eisbären die Kölner Haie als Gegner, welche sich kurz zuvor in der ersten Playoff-Runde gegen den ERC Ingolstadt durchgesetzt hatten. Mit den Domstädtern hatten die Berliner aber keine großen Probleme und machten den Sweep perfekt: 2:1 und 4:0 zu Hause, 5:1 in Köln.

Am Ende hatten die Eisbären allen Grund zum jubeln, denn man entschied die Halbfinalserie gegen Mannheim für sich. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Halbfinalserie bot den Fans den nächsten DEL-Klassiker. Es ging gegen die Adler Mannheim und diese Serie hatte es mal wieder in sich. Im ersten Spiel verspielten die Eisbären eine 2:0- und 3:2-Führung und mussten am Ende in die Verlängerung. Man drohte also, das Heimrecht zu verlieren. Doch dann kam Manuel Wiederer, welcher sich im weiteren Verlauf dieser Serie als Adler-Schreck erweisen sollte. Er entschied das erste Halbfinalspiel nach 71:47 Minuten und verwandelte die Arena am Ostbahnhof in einen Hexenkessel.
In Mannheim taten sich die Eisbären lange Zeit schwer, lagen in Spiel zwei nach 40 Minuten noch mit 1:2 zurück. Im Schlussdrittel hatten die Berliner ausgeglichen und legten den Grundstein zum Sieg innerhalb von 17 Sekunden, als Leo Pföderl und Zach Boychuk von 2:2 auf 4:2 stellten. Am Ende gewann man im Ufo mit 6:3 und sicherte sich somit den Matchpuck.
Diesen vergab man aber in Spiel drei, weil man dort die schlechteste Leistung in den gesamten Playoffs zeigte. Man trat verunsichert auf und verlor am Ende verdient mit 3:5.
In Spiel vier stand das Spiel lange auf des Messers Schneide. Die Eisbären hatten da bereits ein Problem, welches wir in dieser Saison bereits hinlänglich kennen: Sie zogen ihr Spiel nicht über 60 Minuten durch. Zudem nutzte man seine Chancen nicht und so verlor man am Ende denkbar knapp mit 3:4.
Es folgte also der ultimative Showdown in der Hauptstadt, welchen die Eisbären souverän mit 3:0 für sich entschieden. Das zweite Entscheidungsspiel, der zweite Shutout für Goalie Mathias Niederberger. Einer der Garanten für den späteren Titelgewinn.

Das Bild der Saison: Deutscher Meister 2022 Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die DEL-Verantwortlichen hatten wenig Fingerspitzengefühl bei der Ansetzung der Finalserie und so mussten die Eisbären keine 24 Stunden später schon wieder zum ersten Finalspiel antreten. Beflügelt vom Finaleinzug spielte man den EHC Red Bull München förmlich an die Wand und führte auch in der Höhe verdient mit 3:0. Aber die Mannschaft von Trainer Don Jackson gab nie auf und legte eine furiose Aufholjagd hin, an deren Ende ein 4:3-Sieg stand. München hatte das Heimrecht also geklaut und die Eisbären standen in Spiel zwei am Oberwiesenfeld bereits arg unter Druck.
Und dieses Spiel war an Dramatik nicht zu überbieten. Es ging beim Spielstand von 2:2 in die Verlängerung. Die erste Overtime brachte keine Entscheidung, dafür die zweite. Frans Nielsen ließ die Halle in München nach 83:37 Minuten verstummen und holte das Heimrecht zurück nach Berlin.
Dort fand das dritte Finalspiel nur einen Tag später statt. Erneut war es eine hart umkämpfte Partie, welche die Eisbären mit 2:1 für sich entscheiden konnten und so den Final-Matchpuck hatten.
Diesen verwandelte man absolut eiskalt und mit einer Machtdemonstration. Man gewann mit 5:0 in München und sicherte sich die neunte deutsche Meisterschaft. Und Mathias Niederberger hatte es schon wieder getan: Ein Shutout im alles entscheidenden Spiel. Wahnsinn, dieser Teufelskerl.

Das neue Torhüter-Duo der Eisbären: Juho Markkanen (links) und Tobias Ancicka. (Foto: Ela on Tour)

Es sollte aber sein letztes Spiel im Eisbären-Trikot gewesen sein. Lange ging dieses Gerücht herum, am Ende bestätigte es sich. Der Meister-Goalie schloss sich zur neuen Saison dem Finalgegner München an. Und so starten wir in das zweite Halbjahr, wo es nicht mehr so erfolgreich weiter ging. Denn der Abgang von Niederberger war nicht der einzige schmerzhafte Verlust. U.a. verließ auch Verteidiger Kai Wissmann die Eisbären in Richtung Boston. Er hat genauso wie Simon Després eine große Lücke in der Berliner Defensive hinterlassen, welche bis heute nicht geschlossen werden konnte.
In der Offensive taten vor allem die Abgänge von Blaine Byron und Frans Nielsen weh. Die Tore der beiden Goalgetter fehlen den Eisbären, weshalb diese aktuell nur auf Platz 13 stehen.

Was zum einen an den vielen schmerzhaften Abgängen liegt, aber auch an den zahlreichen Neuzugängen, welche nicht wie erhofft eingeschlagen haben. Mit Marcel Barinka ist ein Sommer-Neuzugang bereits schon wieder weg. Kein Neuzugang hat bisher die Erwartungen erfüllt. Aber ebenso auch einige Leistungsträger, welcher in dieser Saison in einem unerklärlichem Formtief stecken.

Die Eisbären Berlin 2022/2023. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

So ein wenig hatte es sich in der Vorbereitung schon angekündigt, als man nur eins der insgesamt fünf Vorbereitungsspiele gewinnen konnte. Auch in der CHL zeigte man Licht und Schatten. In Grenoble feierte man einen ungefährdeten 8:2-Sieg. In Göteborg kam man nur zwei Tage später mit 1:7 unter die Räder. Es folgte eine bittere Heimniederlage gegen Göteborg, als das 2:3 38,1 Sekunden vor der Schlusssirene fiel. Immerhin konnte man das zweite Heimspiel gegen Grenoble erfolgreich gestalten (5:2).

Und so ging man mit gemischten Gefühlen in die neue DEL-Saison, hatte aber trotzdem das Ziel Titelverteidigung ausgegeben. Heute wissen wir, dass diese Ziel nur ein Traum bleiben wird, denn diese Mannschaft ist aktuell dem Abstieg näher als dem erneuten Gewinn der Meisterschaft.
Nur zwei der ersten sechs Saisonspiele wurden gewonnen. Unter diesem einen Sieg war auch das 5:4 n.V. gegen Aufsteiger Frankfurt dabei. Dort hatte man das Kunststück fertig gebracht, eine 4:0-Führung im Schlussdrittel noch zu verspielen.
Es folgte die letzten beiden Auftritte in der CHL, welche mit zwei Debakeln endeten. In Berlin verlor man mit 3:7 gegen Mountfield, nachdem man das Schlussdrittel mit 0:5 verloren hatte. Nur eine Woche später kam man in Tschechien mit 2:8 unter die Räder. Auch hier gab es ein desaströses letztes Drittel, welches mit 0:6 verloren ging. 40 Minuten hielt man also in beiden Spielen mit, danach folgte jeweils der Einbruch. Was aber auch daran lag, dass die Eisbären zu der Zeit unter akuten Personalsorgen litten und man so am Ende einfach keine Kraft mehr hatte.

Die Fans sind die einzigen, die in dieser Saison meisterlich sind. Der Support sucht seines Gleichen in einer solchen Situation. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

In der Liga hatte man Anfang Oktober das erste und einzige Mal in dieser Saison drei Siege in Folge gefeiert. Doch nach wie vor kamen die Berliner nicht ins Rollen und verloren daheim mit 2:4 gegen Bietigheim. Es folgte das erste gellende Pfeifkonzert in dieser Saison. Es sollte nicht das letzte in diesem Jahr gewesen sein.
Man zeigte danach zwar eine Reaktion und gewann mit 7:3 in Köln, aber das Ergebnis war am Ende deutlicher als es das Spiel eigentlich war. Denn dort hatten die Eisbären es ihrer gnadenlosen Effektivität zu verdanken, dass man das Spiel gewann. Und natürlich Goalie Tobias Ancicka, der insgesamt 46 Schüsse der Kölner auf sein Tor bekam.
Auch im darauffolgenden Auswärtsspiel in München sah man erneut eine Leistungssteigerung, auch wenn das Spiel am Ende knapp mit 3:4 verloren ging. Doch dann folgte der nächste ernüchternde Heim-Auftritt, als man mit 1:6 gegen Iserlohn verlor. Die Folge war das zweite Pfeifkonzert der Saison.

Das letzte Heimspiel des Jahres 2022 wurde mit 5:0 gegen Bietigheim gewonnen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nach mittlerweile vier Niederlagen in Folge gewann man das Kellerduell in Bietigheim mit 5:2. Am 04.11 feierten die Eisbären mit einem 4:3-Heimsieg gegen Bremerhaven den letzten Drei-Punkte-Sieg für über einen Monat.
In den darauffolgenden zwölf Spielen gelangen den Eisbären nur noch drei Siege. Unter den Niederlagen war auch das 2:6-Debakel in Schwenningen oder der Zwölf-Sekunden-Schock von Frankfurt, als man das Spiel am Ende doch noch mit 1:2 n.V. verlor.
Die lange Durststrecke beendeten die Eisbären mit einem 3:2-Auswärtssieg in Augsburg kurz vor Weihnachten, als man mal wieder drei Punkte einfahren konnte. Doch in den darauffolgenden fünf Spielen gelang nur noch ein Sieg (5:0 vs. Bietigheim). Zwar stimmte in den letzten drei Auswärtsspielen der Einsatz und die Leistung, die Spiele wurden auch immer enger. Aber da wären wir wieder bei einem Hauptproblem der Eisbären in diesem Jahr: Die fehlende Konstanz im eigenen Spiel, wo man es fast nie schafft, über 60 Minuten seine Leistung abzurufen.

Und so hören wir seit Monaten nach den Spielen immer wieder die selben Floskeln von den Spielern und vom Trainer. Man weiß, woran es liegt. Man muss die Kleinigkeiten besser machen. Wir werden eine Reaktion zeigen, usw. Und was ist passiert? Nichts! Die Eisbären stecken zum Jahresende mitten im Abstiegskampf und können eigentlich nur von Glück reden, dass es mit Augsburg und Bietigheim noch zwei schlechtere Teams gibt. Diese beiden Teams haben ihren Trainer bereits gewechselt. Bisher ohne Erfolg. Aber in Berlin steht Trainer Serge Aubin immer mehr in der Kritik – jedenfalls bei den meisten Fans. Wenn es nach ihnen geht, sollte man den Meistertrainer der Jahre 2021 und 2022 so schnell wie möglich entlassen. Doch in der Führungsetage der Eisbären Berlin will man genau zu diesem Schritt nicht greifen. Jedenfalls noch nicht. Denn auch dort darf man die Augen nicht vor der Realität verschließen. Die Meisterschaft ist in dieser Saison kein Thema. Platz zehn ist rechnerisch möglich, so langsam, wie die Eisbären aber punkten, auch in weiter Ferne. Und so bleibt aktuell nur ein Saisonziel und das ist der Klassenerhalt.

Hoffen wir, dass die Eisbären Berlin diesen im Jahr 2023 schaffen werden. Und vielleicht schaffen sie es ja doch noch in die erste Playoff-Runde und überraschen uns alle. Wer weiß das schon. Im Moment deutet jedenfalls wenig daraufhin.

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, Kommt gut rüber und bleibt gesund. Hoffen wir auf ein erfolgreiches Eisbären-Jahr 2023!

3:4 n.P.! Die Eisbären verspielen eine 3:1-Führung und verlieren erneut am Pulverturm

Der Road-Trip der Eisbären Berlin mit drei Auswärtsspielen in fünf Tagen ist beendet. Und am Ende nimmt man einen mickrigen Punkt mit in die Hauptstadt. Bei den Straubing Tigers verlor man am Ende mit 3:4 n.P. (2:1,1:1,0:1/0:0,0:1) und verspielte dabei sogar eine 3:1-Führung. Weil man im letzten Drittel das Eishockeyspielen einstellte und sich am Ende bei Goalie Juho Markkanen bedanken konnte, dass es immerhin noch ein Punkt wurde.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum 1:2 in Bremerhaven nur auf einer Position. Juho Markkanen kehrte ins Tor zurück, Tobias Ancicka blieb nur der Platz als Back-up auf der Bank. Ansonsten blieb alles beim alten. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten zum Abschluss des Roadtrips einen Sieg in Straubing feiern. Die ersten beiden Auswärtsspiele in dieser Woche gingen verloren. Weil man seine Leistung nicht über die gesamte Spielzeit durchzog, was man aber muss, um in dieser Liga zu gewinnen. Und die Aufgabe am Pulverturm war keine einfache, schließlich sind die Niederbayern enorm heimstark. Und in dieser Saison gewannen die Tigers bereits die ersten beiden Duelle gegen die Eisbären (2:1 in Berlin/6:3 daheim).

Foto: Ela on Tour

Keine zwei Minuten waren gespielt, da kassierten die Eisbären schon die erste Strafzeit der Partie. Yannick Veilleux musste wegen eines Beinstellens in die Kühlbox. Man hatte aus dem Mittwochspiel anscheinend nichts gelernt, wo man zwar nur drei Strafzeiten bekam, aber den entscheidenden Treffer in Unterzahl kassiert hatte. Aber hier ließ man nichts Gefährliches von Straubing zu und so überstand man das erste Powerplay der Hausherren problemlos.
Fortan ging das Spiel zwar hin und her, aber keiner Mannschaft gelang es, sich im gegnerischen Drittel mal festzusetzen. Kaum Abschlüsse, kaum Highlights – vom Hocker riss das Spiel bis hierhin noch niemanden.
Nach dem Powerbreak ging das Spiel dann aber endlich so richtig los. Die Eisbären sorgten für Ruhe am Pulverturm, Matt White mit dem scharfen Pass vor das Tor, wo Yannick Veilleux der Scheibe den entscheidenden Touch gab und so seine Mannschaft in Führung brachte – 1:0 (14.).
Lange hielt die Ruhe und die Freude über das Tor aber nicht. Jan Nijenhuis vertändelte die Scheibe hinter dem Tor, die Scheibe kam von der blauen Linie auf das Tor, wo Juho Markkanen die Scheibe nicht festhalten konnte. Travis Turnbull stand da, wo ein Torjäger zu stehen hat und sorgte für den schnellen Ausgleich 1:1 (14.). 34 Sekunden nach dem Rückstand bereits der Ausgleich.
Jetzt war es endlich ein Eishockeyspiel und die Eisbären gaben ebenso die schnelle Antwort. Ein klasse Angriff schloss Marcel Noebels mit dem 2:1 ab (15.). 32 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern.
Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Ende des ersten Drittels. Die Eisbären hatten sich diese Führung verdient, weil man nach dem Powerbreak die bessere Mannschaft war, die mehr für die Offensive tat. Auch vom schnellen Ausgleich hatte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, legte das 2:1 nach und hatte das Spiel danach weitestgehend im Griff.

Foto: Ela on Tour

Das zweite Drittel begann mit zwei harten Checks, was dazu führte, dass es kurz mal ruppig wurde. Cody Lampl und Yannick Veilleux mit einem kleinen Faustkampf, welcher beiden Spielern je fünf Minuten einbrachte. So taten beide was für ihr Strafzeitenkonto, welches eh schon prall gefüllt ist.
Straubing war danach darum bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Die Tigers verlagerten das Spiel mehr und mehr ins Berliner Drittel. Einmal lag die Scheibe auch im Berliner Tor, aber kurz zuvor war bereits eine Strafzeit gegen Travis Turnbull angezeigt. Das darauffolgende Powerplay konnten die Eisbären aber nicht nutzen.
Mitte der Partie die Eisbären dann mal wieder in Unterzahl, nachdem man zu viele Spieler auf dem Eis hatte. Und da brannte es vor beiden Toren. Straubing ließ zwei, drei gute Chancen liegen. Die Eisbären vergaben einen Unterzahl-Konter. Frank Mauer scheiterte an Florian Bugl.
Straubing vergab in der Schlussphase das nächste Powerplay. Die Eisbären ließen nicht viel zu und wenn doch was durchkam, war es eine sichere Beute von Juho Markkanen.
Hinten ließ man also wenig zu und vorne nutzte man seine Chancen eiskalt. Marcel Noebels mit dem Querpass auf Kevin Clark, welcher auf 3:1 stellte (38.).
Kurz darauf vergaben Yannick Veilleux und Matt White das 4:1, direkt im Gegenzug verkürzten die Tigers auf 2:3 (39.). Jason Akeson schlenzte die Scheibe ins lange Eck und gab nur 41 Sekunden nach dem 1:3 die schnelle Antwort. Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Weiterhin war es eine verdiente Berliner Führung.

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Direkt nach Wiederbeginn die Eisbären mit dem nächsten Powerplay und der Chance, auf 4:2 zu stellen. Giovanni Fiore hatte in Überzahl die beste Chance, aber Bugl war erneut zur Stelle.
Danach nahm Straubing aber das Tor der Eisbären unter Dauerbeschuss. Kein Wunder, sind die Tigers doch das zweitbeste Team im Schlussdrittel. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe es im Berliner Tor klingeln würde. Travis St. Denis tankte sich klasse bis zur Grundlinie durch, legte die Scheibe dann zurück auf Joshua Samanski, welcher Juho Markkanen umkurvte und zum 3:3 einnetzte (44.).
Die Partie begann also wieder von vorne. Doch das Bild blieb das selbe. Straubing ließ es bei 5-5 wie ein Powerplay aussehen. Man drängte Berlin ins eigene Drittel und machte enorm viel Druck. Die Hausherren wollten erstmals in Führung gehen und sie waren auch nahe dran. Doch noch verhinderte Juho Markkanen das vierte Gegentor. Die Eisbären konnten kaum mal für Entlastung sorgen.
Yannick Veilleux sorgte in der Schlussphase für das nächste Unterzahlspiel der Berliner. Und erneut brannte es lichterloh vor Juho Markkanen. Doch der finnische Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel.
Auch danach Straubing am Drücker. Die Hausherren drängten auf den Siegtreffer, die Eisbären standen gehörig unter Druck. Aber Juho Markkanen ließ die Straubinger Spieler reihenweise verzweifeln.
Dank dem finnischen Schlussmann retteten die Eisbären einen Punkt, denn das Spiel ging in die Verlängerung.

Und dort hatte Zach Boychuk die dickste Chance, doch er scheiterte kurz vor dem Ende der Overtime am Pfosten. So ging es ins Penaltyschießen. Und dort sicherte J.C. Lipon den Tigers den Zusatzpunkt.

Am Ende war es eine Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hatte. Nach den ersten 40 Minuten hatte man verdient geführt. Da stimmte der Einsatz und die Leidenschaft. Da nutzte man seine Chancen eiskalt. Aber an die ersten 40 Minuten konnte man im Schlussdrittel nicht mehr anknüpfen. Da kassierte man den Ausgleich und konnte sich bei Juho Markkanen bedanken, dass man immerhin noch einen Punkt mitnahm. Denn die Tigers hatten im Schlussdrittel das Spiel ganz klar in der Hand und erspielten sich gute Chancen. Einzig Juho Markkanen wehrte sich gegen eine weitere Niederlage nach regulärer Spielzeit. In der Overtime hatte man Pech bei Boychuks Pfostentreffer und das Penaltyschießen ist eben eine Lotterie, bei der Straubing das bessere Ende auf seiner Seite hatte.
So nimmt man lediglich einen Punkt vom Road-Trip mit nach Berlin. Zu wenig im Abstiegskampf, wo man von Glück reden kann, dass es mit Augsburg und Bietigheim noch zwei schlechtere Teams als die Eisbären gibt. Aber mit solch mickriger Punktausbeute wird man auch das neue Saisonziel Platz zehn nicht erreichen. Und am Montag wartet mit München das dominierende Team in dieser Saison. Da wird man auch keine Punkte erwarten können.

Nächste Niederlage: Eisbären verlieren auch in Bremerhaven, weil erneut die Konstanz über 60 Minuten fehlt

Die Eisbären Berlin stecken weiterhin mitten im Abstiegskampf: Am Mittwochabend verlor man bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven knapp mit 1:2 (1:1,0:1,0:0). Die Eisbären zeigten erneut über weite Strecken gute Ansätze und dominierten im Mitteldrittel sogar das Spiel. Doch am Ende steht man mit leeren Händen da, weil man nach wie vor nicht konstant sein Spiel durchzieht.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur zwei Veränderungen im Vergleich zum 2:4 in Ingolstadt vor. Im Tor stand heute Tobias Ancicka, Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. Der Finne hatte die letzten vier Spiele in Folge absolviert. Und im Sturm tauschten Matt White und Giovanni Fiore die Reihen. Fiore bildete die erste Reihe zusammen mit Peter Regin und Leo Pföderl. White stand heute in der dritten Formation mit Lewis Zerter-Gossage und Yannick Veilleux. Alles andere blieb unverändert.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten in dieser Saison bisher zweimal gegen Bremerhaven gespielt und zweimal gewonnen. Saisonübergreifend haben die Berliner sogar sieben Siege in Folge gegen die Pinguins gefeiert. Ein Sieg in Bremerhaven wäre im Abstiegskampf enorm wichtig. Aber Vorsicht war geboten, hatte Bremerhaven doch die letzten fünf Spiele in Folge gewonnen. Darunter waren auch Siege in München sowie gegen Mannheim und Ingolstadt.

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Die Anfangsphase gehörte den Hausherren und daher war es auch keine große Überraschung, dass es bereits nach zwei Minuten im Kasten von Tobias Ancicka einschlug. Christian Wejse hatte den Schuss von Vladimir Eminger entscheidend abgefälscht und brachte die Pinguins somit früh in Front – 0:1.
Die Eisbären bekamen keine Ruhe in ihr Spiel und vertändelten immer wieder zu einfach die Scheibe in der eigenen Zone. Mit dem aggressiven Forechecking der Pinguins hatten die Berliner große Probleme.
Nach dem Powerbreak waren die Eisbären erstmals gefährlich vor dem Bremerhavener Tor, doch Stefan Svedberg hatte keine Probleme mit den ersten Berliner Schüssen in diesem Spiel. Aber die Berliner kamen so langsam aber sicher besser ins Spiel.
In der Schlussphase bekamen die Eisbären dann das erste Powerplay und somit die Chance zum Ausgleich, welche sie auch eiskalt nutzten. Zunächst scheiterte Marcel Noebels noch mit seinem Onetimer an Svedberg, doch die Eisbären blieben in Scheibenbesitz. Zach Boychuk setzte Noebels mit dem Querpass erneut in Szene und diesmal saß der Onetimer – 1:1 (15.).
Bremerhaven danach auf der Suche nach einer schnellen Antwort, doch beinahe wäre ihnen ein Konter um die Ohren geflogen. Frank Mauer war durch, entschied sich für den Schuss, welchen Svedberg jedoch parieren konnte. So blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

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Ein Drittel hatten die Eisbären ohne Strafzeit überstanden, doch im zweiten Drittel dauerte es nur 17 Sekunden, bis Zach Boychuk auf die Strafbank musste. Zunächst vergab Giovanni Fiore die dicke Chance in Unterzahl, kurz vor Ende des Powerplays waren es dann die Hausherren, welche zwei dicke Chancen liegen ließen.
Danach ging es hin und her. Beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss, aber beide Goalies waren zur Stelle. Optisch gesehen hatten die Eisbären sogar ein leichtes Übergewicht.
Nach dem Powerbreak überstanden die Eisbären die zweite Unterzahl in diesem Drittel. Zach Boychuk kassierte die nächste Strafzeit. Eine aus der „Kategorie unnötig“. Zum Glück bestraften die Hausherren das nicht.
Fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, welche mehr für das 2:1 tat. Aber noch war man im Abschluss nicht erfolgreich, aber die Richtung stimmte und der Einsatz auch. Was aber nicht stimmte, war die Disziplin, denn Lewis Zerter-Gossage kassierte die dritte Strafzeit in diesem Drittel. Und aller guten Dinge sind eben nicht drei. Die ersten beiden Unterzahlspiele überstanden die Eisbären schadlos, im dritten klingelte es dann aber. Die Berliner ohne Bewegung in der Box, Bremerhaven spielte die Defensive eiskalt aus und Dominik Uher brachte die Pinguins wieder in Führung – 2:1 (39.).
Verdient war das zu diesem Zeitpunkt nicht, aber die Disziplin der Eisbären gab Bremerhaven die Chance in Überzahl zu spielen, und beim dritten Mal nahmen sie das auch dankend an. So nahmen die Hausherren eine knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

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Im Schlussdrittel fanden die Eisbären dann aber zunächst offensiv überhaupt nicht statt. Bremerhaven machte die Defensive dicht und sorgte vorne immer mal wieder für Gefahr. Die Hausherren waren in dieser Phase dem 3:1 näher als die Eisbären dem Ausgleich.
Nach dem Powerbreak rannten die Eisbären zwar an, bissen sich aber an der Bremerhavener Defensive förmlich die Zähne aus. Man fand einfach kein Mittel gegen das Abwehr-Bollwerk der Pinguins.
Die große Chance zum Ausgleich bekamen die Eisbären in der Schlussphase, als man im Powerplay ran durfte. Es war das zweite Überzahlspiel, beim ersten hatte Marcel Noebels getroffen. Aber dieses Mal konnte man die numerische Überlegenheit nicht nutzen und rannte so weiterhin dem knappen Rückstand hinterher. Und beinahe wäre man einem 1:3-Rückstand hinterher gelaufen, denn Phillip Bruggisser war auf und davon, scheiterte mit seinem Alleingang aber an Tobias Ancicka.
Serge Aubin riskierte am Ende alles. Auszeit und Goalie vom Eis. Doch sie kamen nicht mehr gefährlich zum Abschluss. Bremerhaven verteidigte das am Ende souverän und holte sich somit den sechsten Ligasieg in Serie.

Für die Eisbären war es die zweite Niederlage in Folge auf dem Auswärtstrip. Weil man den Start ins Spiel verschlief. Danach fand man zwar besser ins Spiel, kam in Überzahl zum verdienten Ausgleich und hatte das Spiel gerade im zweiten Drittel im Griff. Man hatte viel Scheibenbesitz, man kam zu Chancen, nur nutzen konnte man diese nicht. Und am Ende waren es die drei Strafzeiten im Mitteldrittel, welche der Knackpunkt waren. Zweimal ging es gut, beim dritten Mal verteidigte man einmal nicht richtig und da schlug Bremerhaven eiskalt zu. Im letzten Drittel war man zwar bemüht, aber so wirklich für Gefahr konnte man am Ende nicht mehr sorgen.
Und so bleiben die Eisbären weiterhin im Tabellenkeller stecken und kommen da unten einfach nicht raus. Auch heute waren wieder gute Ansätze bei, zwischenzeitlich dominierte man das Spiel, aber ein Spiel dauert eben 60 Minuten und auf der Strafbank gewinnt man dieses auch nicht. Dort verliert man es eher, so wie heute.

2:4 in Ingolstadt: Die Eisbären mit 40 starken Minuten, aber am Ende steht man dennoch mit leeren Händen da

Kein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für die Fans der Eisbären Berlin: Am zweiten Weihnachtsfeiertag verloren die Berliner mit 2:4 (1:1,1:1,0:2) beim ERC Ingolstadt und konnten somit erneut keinen zweiten Sieg in Folge feiern. Dabei sah das über fast 40 Minuten sehr gut aus, was die Berliner spielten. Doch am Ende waren es zwei Strafzeiten zum Ende des Mitteldrittels, welche das Spiel haben kippen lassen. Dort kam Ingolstadt zum Ausgleich und holte sich das Momentum, welches sie nicht mehr abgaben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum 5:0-Heimsieg gegen Bietigheim vom Freitagabend keine Änderung im Kader vor. Er ließ sowohl die Defensiv-Pärchen als auch die Offensivreihen zusammen. Zudem bekam Goalie Juho Markkanen seinen vierten Start in Folge. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen und seinem ersten Shutout im letzten Spiel mehr als verdient.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als Außenseiter ins Spiel beim Tabellendritten. Aber man hatte gute Erinnerungen an das erste Duell in der Saturn-Arena. Dort gewannen die Berliner mit 3:1. Und der Trend der Hauptstädter ging zuletzt auch in die richtige Richtung. Zumindest Punktetechnisch. Denn aus den letzten drei Spielen holten die Eisbären zwei Siege nach regulärer Spielzeit. Einzig das 0:5 in Wolfsburg trübt so ein wenig den Gesamteindruck der vergangenen Woche. Und das 5:0 gegen die Steelers war sicherlich die beste Saisonleistung, welche man aber nicht überbewerten darf, war es schließlich nur Bietigheim als Gegner. Aber für das Selbstvertrauen war dieser Erfolg natürlich sehr wichtig. Heute hieß es, an die Leistung vom Freitag anzuknüpfen, damit man für eine Überraschung bei den Schanzern sorgen kann.

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Von Beginn an war es eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie. Ingolstadt gehörten die ersten beiden guten Chancen. Zunächst fälschte Daniel Pietta einen Schuss von Tye McGinn gefährlich ab, kurz darauf war Charles Bertrand durch, aber Juho Markkanen war zur Stelle. Direkt im Gegenzug war es Matt White, welcher die erste gute Chance für die Eisbären hatte. Aber auch hier war der Goalie zur Stelle.
Die Eisbären hatten danach die erste Unterzahl ganz stark überstanden, doch mit Ablauf der Strafe spielte Wayne Simpson den scharfen Pass an den rechten Pfosten, wo Marko Friedrich die Kelle hin hielt und zum 1:0 traf (7.).
Die Eisbären waren in der Folge auf der Suche nach einer Antwort, aber man fand keinen Weg durch die kompakte Defensive der Hausherren. Was generell auch nicht einfach ist, hat Ingolstadt doch die beste Defensive der Liga. Doch die Bemühung war den Berlinern bis hierhin anzusehen.
Für einen Aufreger sorgte rund sechs Minuten vor der ersten Drittelpause Enrico Henriquez Morales, der nach einem harten Check gegen die Bande gegen Zach Boychuk eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierte. Die vollen fünf Minuten Powerplay konnte man aber nicht spielen, weil Marco Nowak eine unnötige Strafzeit kassierte. Aber das war den Eisbären egal, denn die glichen bei 4-4 aus. Marcel Noebels und Morgan Ellis spielten den Doppelpass, am Ende war es Noebels, welcher zum 1:1 traf (17.).
Mit diesem Spielstand ging es schlussendlich auch in die Kabinen. Weil die Eisbären zum einen das restliche Powerplay nicht nutzen konnten und weil Louis Brune mit seinem Alleingang, nach dem er von der Strafbank kam, an Juho Markkanen scheiterte.

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Auch im Mitteldrittel war es weiterhin eine sehr intensive Partie zwischen beiden Mannschaften. Es ging weiter hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Von einem Unterschied, wie es die Tabellenplätze vermuten lassen würden, war hier jedenfalls nichts zu sehen. Die Eisbären waren auf Augenhöhe mit den Schanzern und das ist in der aktuellen Situation ein gutes Zeichen.
Beide Mannschaften konnten immer wieder für Gefahr vor beiden Toren sorgen, doch sowohl Michael Garteig als auch Juho Markkanen waren stets zur Stelle und hellwach.
Mitte der Partie kam Maximilian Heim an die Scheibe und machte genau das, was er im ersten Spiel in Ingolstadt auch machte. Er traf damals zum ersten Mal in der DEL, heute traf er zum zweiten Mal in der Saturn-Arena. Sein Hammer schlug hinter Michael Garteig ein – 2:1 (30.).
Auch nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Verteidiger Morgan Ellis auch bei diesem Tor einen Assist bekam und generell in seinem 200. DEL-Spiel eine sehr gute Leistung zeigte. Sowohl defensiv als auch offensiv.
Fortan hatten beide Teams gute Chancen, doch nutzen konnte sie keiner und so lagen die Berliner weiterhin knapp vorne. Und das nicht mal unverdient, denn erneut zeigte man eine überzeugende Leistung.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause machte Kapitän Frank Hördler erneut gegen Ingolstadt eine 1000 voll. Erst das 1000. Spiel zu Hause gegen den ERCI, heute machte er die 1000 bei den Strafminuten voll. Eine Statistik, auf die er nicht stolz sein wird.
Aus der einfachen Unterzahl wurde eine doppelte und zwar für ganze 60 Sekunden. Frank Mauer folgte seinem Kapitän in die Kühlbox. Vor der zweiten Drittelpause also nochmal eine brenzlige Situation für die Eisbären. Während man die doppelte Unterzahl noch überstand, kassierte man bei einfacher Unterzahl doch noch das 2:2. Charles Bertrand hatte erfolgreich abgezogen und den verdienten Ausgleich erzielt. Denn die Schlussphase des Mitteldrittels gehörte ganz klar den Hausherren. Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden.

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Im Schlussdrittel waren die Schanzer zunächst die gefährlichere Mannschaft, aber Juho Markkanen war weiterhin zur Stelle und hielt das, was er halten konnte. Bei den ersten beiden Gegentoren war auch der Finne machtlos.
Mit zunehmender Spieldauer nahm die Partie aber auf beiden Seiten wieder Fahrt auf und es ging hin und her. Es blieb eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie, in der beide Teams die drei Punkte mitnehmen wollten. Beide Defensivreihen verstanden es aber, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen, sodass es kaum Chancen zu sehen gab. Das Spiel lebte in der Schlussphase von der Spannung.
Sieben Minuten vor dem Ende des Spiels kamen die Schanzer aber mal bis zum Tor durch, Juho Markkanen hatte den ersten Schuss, ließ ihn aber in den Slot prallen, wo Ben Marshall aus der Drehung zum Abschluss kam und das Spiel drehte – 2:3 (53.).
Marko Friedrich hätte kurz darauf das Spiel entscheiden können, aber Markkanen parierte dessen Chance und hielt somit die Eisbären im Spiel. Aber nur für ein paar Sekunden, denn dann zauberte Ingolstadt. Wayne Simpson und Charles Bertrand mit Zuckerpässen, am Ende war es ERCI-Top-Scorer Mirko Höfflin, welcher auf 4:2 erhöhte und das Spiel sozusagen entschied (55.).
Serge Aubin riskierte am Ende alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers rund vier Minuten vor dem Ende vom Eis. Doch die beste Defensive der Liga verteidigte ihr Tor mit allem, was sie zur Verfügung hatten und sicherten sich somit verdient die drei Punkte. Am Ende blieb es beim 4:2.

Die Niederlage war am Ende verdient, weil man eben nur über 40 Minuten einen guten Auftritt beim Top-Team Ingolstadt zeigte. Im letzten Drittel konnte man an die Leistung nicht mehr anknüpfen und war in der Schlussphase den Hausherren unterlegen. Am Ende drängte man mit einem Mann mehr Ingolstadt zwar nochmal ins eigene Drittel, so wirklich gefährlich wurde es aber nicht mehr.
Letztendlich war für mich der Knackpunkt in diesem Spiel die Schlussphase des zweiten Drittels, als Frank Hördler und Frank Mauer innerhalb von einer Minute auf die Strafbank mussten. Ingolstadt nutzte das am Ende zum 2:2 und zog somit das Momentum auf seine Seite, welches sie im Schlussdrittel nicht mehr abgaben.
Die Eisbären müssen die Lehren aus diesem Spiel ziehen und dann am Mittwoch in Bremerhaven wieder angreifen. Die Richtung stimmt zurzeit, jetzt muss nur endlich mal die lang erhoffte Siegesserie her.