
Die Eisbären Berlin sind erfolgreich aus der Länderspielpause zurückgekehrt. Am Freitagabend gewann man bei den Hamburg Freezers mit 4:3 n.P., gestern Nachmittag ließ man einen 1:0-Heimsieg gegen die Grizzly Adams Wolfsburg folgen. Mit den beiden Siegen konnte man die zuvor vier Spiele andauernde Niederlagenserie beenden. In der Tabelle blieb man damit zwar auf Platz Elf, jedoch konnte man den Abstand zu den drei Mannschaften dahinter vergrößern. Aber das Tabellenbild in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist noch nicht ganz so aussagekräftig, weil die Mannschaften teilweise unterschiedlich viele Spiele absolviert haben. Die Eisbären z.B. haben mit 17 Spielen die wenigsten aller DEL-Teams absolviert.
Morgen Abend reisen die Hauptstädter in den ISS-Dome, wo sie auf den Tabellenachten Düsseldorf treffen. Die DEG hat aktuell zwei Zähler mehr auf dem Konto als die Eisbären, aber auch schon drei Spiele mehr absolviert als der EHC. Doch man sollte die Rheinländer keinesfalls unterschätzen, denn diese haben sich vor der Saison stark verstärkt und konnten in dieser Saison bereits das ein oder andere Ausrufezeichen setzen. Eine Play-Off-Teilnahme für Düsseldorf ist in dieser Saison durchaus möglich.
Aber die Eisbären müssen sich eigentlich nur auf ihre Stärken konzentrieren. Was sie können, haben sie am Wochenende in den beiden Spielen durchaus angedeutet. Die letzten zehn Minuten in Hamburg waren die besten seit langer Zeit. Da haben die Berliner einen ungehörigen Druck auf die Freezers ausgeübt, diese konnten sich kaum aus der eigenen Zone befreien. Da hätte man das Spiel eigentlich nach regulärer Spielzeit gewinnen müssen, am Ende waren es aber immerhin zwei Punkte, welche aber auch enorm wichtig waren in der derzeitigen Phase.
Am Sonntag gegen Wolfsburg zeigte man sich dann vor dem Tor wieder zu verspielt. Da wurde der Puck zu oft hin und her gepasst, statt einfach mal aus allen Lagen abzuziehen. Vor allem in Überzahl – allen voran in der doppelten Überzahl – zeigte man sich erschreckend schwach im Abschluss. Eigentlich wollte man zurück zum einfachen Eishockey finden, aber irgendwie scheint man den Schalter vom schönen Eishockey auf das einfache Eishockey noch nicht komplett umgelegt zu haben. Ansätze hat man schon gezeigt, aber es ist noch viel Luft nach oben in der Offensive.
Aber dennoch brachte der 1:0-Sieg gegen Wolfsburg auch gutes mit sich. Denn mit was für einer Leidenschaft die Eisbären das Ergebnis über die Zeit brachten, war schon unglaublich. Während der Partie hatte man auf einmal nur noch vier Verteidiger, da rückte die Mannschaft zusammen und kämpfte geschlossen als solche. Jeder gab alles, warf sich in die Schüsse und half dem Mitspieler. So ein Teamspiel hatte man in den vergangenen Wochen noch schmerzlich vermisst.
Nun heißt es die positiven Dinge aus beiden Spielen mitzunehmen und die weniger guten Dinge abzuschalten, um in Düsseldorf erfolgreich zu sein. Dort fehlen Chefcoach Jeff Tomlinson weiterhin sechs Spieler: Vincent Schlenker, André Rankel, Matt Foy, Julian Talbot sowie Laurin und Constantin Braun. Dagegen kehrt Verteidiger Alex Trivellato zurück ins Berliner Team. Die Eisbären holten den italienischen Nationalverteidiger heute vom Kooperationspartner Dresdner Eislöwen zurück. Trivellato sagte zu seiner Rückkehr folgendes (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin):
Ich freue mich natürlich wieder in Berlin zu sein und lasse jetzt alles auf mich zukommen. Dresden drücke ich selbstverständlich weiterhin alle Daumen für die nächsten Spiele.
Von den letzten zehn Ligaspielen insgesamt gegeneinander gewannen beide Mannschaften je fünf. Die letzten beiden Spiele gingen an die Eisbären, darunter auch das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison (2:1 in Berlin). In Düsseldorf setzte es zuletzt jedoch zwei Niederlagen in Folge, in denen die Eisbären in jeder Partie nur ein Tor erzielen konnten (1:2 n.P./1:3).
Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr, Hauptschiedsrichter sind die Herren Brüggemann und Krawinkel.
Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG am 18.11.2014:
Tor:
Petri Vehanen, Mathias Niederberger
Abwehr:
Jimmy Sharrow, Henry Haase, Alex Trivellato, Frank Hördler, Jonas Müller, Jens Baxmann, Casey Borer
Angriff:
TJ Mulock, Mark Bell, Antti Miettinen, Barry Tallackson, Florian Busch, Petr Pohl, Jonas Schlenker, Darin Olver, Sven Ziegler, Marcel Noebels
Verletzt:
Vincent Schlenker (Rücken), André Rankel (Muskelfaserriss), Laurin Braun (Schlüsselbein), Matt Foy (Rippe), Constantin Braun (Sprunggelenk), Julian Talbot (gesperrt)


Doch trotz der beiden Siege gab es auch wieder Licht und Schatten im Spiel der Eisbären. Im ersten Drittel am Freitag in München kamen die Jungs überhaupt nicht ins Spiel, wurden phasenweise von den Hausherren überrannt. Die Zuordnung in der Defensive stimmte überhaupt nicht, die Mannschaft wirkte völlig von der Rolle. Nach vorne ging überhaupt nicht viel. Man konnte von Glück reden und sich zudem bei Goalie Petri Vehanen bedanken, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand. Über einen Drei-, Vier-Tore-Rückstand hätten sich die Berliner definitiv nicht beschweren dürfen.


Lange Zeit galten die Schanzer als die unvollendete Mannschaft. Denn fast in jeder Saison hatten die Panther eine schlagkräftige Truppe zusammen, doch weiter als ins Halbfinale schafften es die Ingolstädter nie. Viermal qualifizierten sich die Schanzer für das Halbfinale, viermal war dann dort auch Schluss. In diesem Jahr qualifizierte sich der ERCI erstmals für das DEL-Finale und holte am Ende dann auch noch sensationell den Pott.
Auch der Ingolstädter Finalgegner Köln wollte dieses Jahr endlich zum großen Wurf ausholen. Nach der verlorenen Finalserie im letzten Jahr gegen die Eisbären Berlin wollten die Domstädter nun in diesem Jahr die Meisterschaft an den Rhein holen. Dort ist die Sehnsucht nach dem DEL-Pott riesengroß, war man doch 2002 letztmals Deutscher Meister. Aber auch in diesem Jahr sollte es für die Haie nichts werden. In der Hauptrunde konnten sie wie auch im vergangenen Jahr überzeugen, auch in den Play-Offs zeigten die Mannen von Coach Uwe Krupp starkes Eishockey und schalteten Mannheim und Wolfsburg aus. Doch in der Finalserie musste man sich dem ERC Ingolstadt geschlagen geben.
Die Thomas Sabo Ice Tigers sorgten in der Jubiläumssaison der DEL für den ersten Höhepunkt. Die Franken starteten mit neun Siegen in die Saison. Sie stellten damit den DEL-Startrekord ein. Danach ging es für die Franken rauf und runter mit den Leistungen in der Hauptrunde, am Ende sicherte man sich als Dritter aber das Heimrecht im Viertelfinale. Dort war dann aber bereits Endstation für Nürnberg, gegen Wolfsburg schied man in sechs Spielen aus. So war es dann doch keine so erfolgreiche Saison für die Franken, denn die Ansprüche im Frankenland sind doch weitaus höher als das Viertelfinale.
Wie in der letzten Saison sorgten auch in dieser Saison wieder die Krefeld Pinguine für Furore. Mit einem Mix aus aus jungen, talentierten und erfahrenen Spielern waren die Seidenstädter einmal mehr eine der Überraschungsmannschaften in der DEL. Am Ende der Hauptrunde wurden die Pinguine sehr überraschend Zweiter. Demnach ging man in Krefeld mit großen Erwartungen ins Viertelfinale, wo man aber am Ende gegen den späteren Meister Ingolstadt ausschied.
Der einstige DEL-Rekordmeister Adler Mannheim hatte in dieser Saison die Meisterschaft als Ziel ausgegeben. Doch auch in diesem Jahr wurde es nichts mit dem sechsten Meistertitel für die Kurpfälzer. Die Hauptrunde war ein einziges Auf und Ab. Coach Harold Kreis musste Ende des Jahres gehen, Hans Zach führte Mannheim als Vierter in die Play-Offs, wo man am Ende an Köln scheiterte. In Mannheim muss man also weiter auf den nächsten DEL-Meistertitel warten.
Die Grizzly Adams Wolfsburg haben auch in der abgelaufenen Saison einmal mehr bewiesen, dass sich sich in der Spitzengruppe der DEL etabliert haben. Die Niedersachsen spielten eine gute Hauptrunde, an deren Ende sie Sechster wurden und somit direkt in die Play-Offs einzogen. Dort überstand man die erste Runde gegen Nürnberg und musste sich erst im Halbfinale den Kölner Haien geschlagen geben. Für Wolfsburg war es die zweite Halbfinal-Teilnahme in Folge. Auch im letzten Jahr scheiterte man im Halbfinale an Köln.
Mit sehr großen Erwartungen ist der EHC Red Bull München in die neue Saison gegangen. Für die Experten galt die Truppe von Coach Pierre Pagé sogar als Geheimfavorit. Doch dieser Rolle wurden die Münchner nie gerecht. In der Hauptrunde schwankten die Leistungen zu sehr, am Ende qualifizierte man sich als Siebter für die Pre-Play-Offs, wo man letztendlich an Iserlohn scheiterte. Was für München eine Riesen-Enttäuschung war, denn das Saisonziel in München war ein Anderes gewesen. Coach Pierre Pagé hatte eine Vision, welche er nun aber als Trainer nicht mehr fortführen kann.
Auch die Iserlohn Roosters hatten vor der Saison große Erwartungen, hatten dementsprechend auch ordentlich investiert. Doch die Sauerländer konnten die Erwartungen zu selten erfüllen, mussten sehr lange um die Teilnahme an den Play-Offs zittern. Dank eines sensationellen Laufs gegen Ende der Hauptrunde qualifizierten sich die Sauerländer dann doch noch als Zehnter für die Pre-Play-Offs, wo sie ihre wohl beste Saisonleistung zeigten. In den Pre-Play-Offs schaltete man München aus und im Viertelfinale lieferte man dem Favoriten Hamburg einen großen Kampf, den man am Ende leider verlor.
Auf die Play-Off-Teilnahme hatten sie in Augsburg gehofft, doch die Leistungen der Panther in der Hauptrunde reichten einfach nicht aus, um sich für die Endrunde in der DEL zu qualifizieren. In den letzten beiden Jahren konnte man sich wenigstens noch für die Pre-Play-Offs qualifizieren, doch auch diese erreichte der AEV nicht. Der Kader war dafür eben nicht gut genug besetzt.
Bei den Straubings Tigers hatten sie Gefallen gefunden an den Play-Offs. In den vergangenen zwei Jahren konnten sich die Niederbayern jeweils für die Play-Offs qualifizieren. Dieses Ziel hatte man nun auch in dieser Saison. Doch die Erwartungen konnte die Mannschaft nicht erfüllen, zu schwach waren die gezeigten Leistungen in der Hauptrunde gewesen.
Vor der Saison sahen die Experten Aufsteiger Schwenningen und Düsseldorf als Kellerkinder, welche um den 13. Platz kämpfen würden. Es kam auch so, dennoch kann man sowohl bei den Wild Wings als auch bei den Rheinländern sehr zufrieden sein mit der Saison. Denn beide Mannschaften haben alles gegeben, was sie konnten. Beide lieferten immer wieder sehr kämpferische Leistungen ab und gaben sich nie auf, am Ende konnten beide so auch Überraschungssiege feiern. Doch als bei Beiden mal wichtige Spieler verletzungsbedingt fehlten, merkte man, wie dünn beide Kader besetzt waren. Dann waren beide Teams kaum noch konkurrenzfähig.