Jeff Tomlinson: „Vor uns steht ein brutal wichtiges Wochenende“

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgNoch sind es zehn Spiele in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Eisbären Berlin. In diesen verbleibenden zehn Partien will der DEL-Rekordmeister so viele Punkte wie möglich holen, um am Ende doch noch das Minimalziel Pre-Play-Offs zu erreichen. Bei den Verantwortlichen der Hauptstädter hofft man derweil auf Besserung nach der Länderspielpause. Denn dann könnten einige wichtige Leistungsträger wieder in das Team zurückkehren und der Mannschaft für den Rest der Hauptrunde noch einmal neuen Mut geben. Doch bis zur Länderspielpause stehen für die Eisbären noch zwei enorm wichtige Spiele an. Coach Jeff Tomlinson sprach gestern Abend beim Fan-Dialog in den Fanbögen von einem „brutal wichtigen Wochenende“, welches die Mannschaft da erwartet. Am Freitag sind die Berliner bei den Iserlohn Roosters zu Gast (19:30 Uhr) und am Sonntag kommt Schlusslicht Düsseldorf in die O2 World (14:30 Uhr). Zwei Spiele, in denen dringend zwei Siege her müssen.

Rooster_1_E17_ig110307Doch einfach wird das für die Mannschaft absolut nicht. Denn am Freitag ist man bei den zur Zeit überragend aufspielenden Iserlohnern zu Gast. Die Sauerländer haben zehn der letzten elf Ligaspiele gewonnen. In diesem Zeitraum verlor man nur in Köln. Und auch da punktete man bei der 1:2-Niederlage nach Verlängerung. Sechs Siege feierten die Roosters zuletzt in Folge. Iserlohn hat zudem die letzten sechs Heimspiele in Folge gewonnen und dabei nur gegen Straubing mehr als einen Gegentreffer zugelassen (insgesamt 23:9-Tore in den letzten sechs Heimspielen).
Die Sauerländer werden also mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Partie am Freitag gehen, welche man definitiv als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnen kann. Iserlohn hat als Neunter aktuell sieben Punkte Vorsprung auf die Eisbären, welche Elfter sind. Eine Niederlage dürfen sich unsere Jungs also keinesfalls erlauben, sonst gerät das Minimalziel Pre-Play-Offs immer weiter weg.
Wenn den Eisbären für diese Partie überhaupt etwas Hoffnung machen kann, dann ist es ein Blick in die Statistik dieser Saison. Denn alle bisherigen drei Aufeinandertreffen gingen an die Hauptstädter (7:5 und 2:1 n.P. in Berlin/5:4 n.V. in Iserlohn).

RZ_DEG_BasisPartner_farbigMindestens genauso schwer wie das Spiel in Iserlohn am Freitag wird die Partie am Sonntag gegen die Düsseldorfer EG. Der Tabellenletzte der Liga hat kein Wort im Kampf um die Pre-Play-Off-Ränge mehr mitzureden, die Rheinländer können also befreit aufspielen. Und das taten sie zuletzt auch, konnten vor kurzem drei Spiele in Serie gewinnen, verloren die zurückliegenden drei Spiele aber wieder in Folge. Die DEG gleicht in dieser Saison einer Wundertüte. Sie ist immer für eine Überraschung gut.
Und wer wüsste das besser als die Eisbären? Denn die Berliner haben alle drei bisherigen Duelle gegen Düsseldorf in dieser Saison verloren. Wobei man eher sagen muss, die Eisbären haben gegen DEG-Goalie Bobby Goepfert verloren. Denn der DEG-Torhüter ließ die Berliner Spieler reihenweise verzweifeln. In Düsseldorf gewann die DEG mit 3:1 und 2:1 n.P., in Berlin setzte sich Düsseldorf mit 2:1 n.P. durch. Eine vierte Niederlage gegen das Schlusslicht der Liga wollen die Eisbären unbedingt verhindern.

In der Hauptstadt weiß man, dass die restlichen zehn Hauptrundenspiele alles Endspiele sein werden. Die Eisbären müssen in jeder Partie alles geben, müssen über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert zu Werke gehen. Man darf sich nun keine Aussetzer mehr leisten. Tomlinson meinte gestern auch, dass es für die Eisbären aktuell bereits Play-Offs sind. Denn sie dürfen eben kein Spiel bis zum Hauptrundenende mehr verlieren. In Berlin glaubt man nach wie vor an das Erreichen der Pre-Play-Offs. Tomlinson meinte, „es sind noch zehn Spiele und 30 Punkte, da kann noch sehr viel passieren“.

Man weiß, was man in den letzten Spielen falsch gemacht hat. Und Fehler hatte man reichlich gemacht. Die letzten fünf Spiele haben unsere Jungs in Folge verloren. Die Mannschaft trat nicht als solche auf, machte zu viele Fehlpässe, der Spielaufbau klappte so gut wie nie, Einsatz, Kampfgeist und Leidenschaft waren nur sehr selten vorhanden. Und wenn man mal FREI vor dem Tor stand, schoss man nicht sondern passte den Puck lieber zum Gegenspieler, der allerdings viel schlechter positioniert war als man selbst. Den Jungs fehlt eben zur Zeit das nötige Selbstvertrauen, um die Scheiben auch mal selbst ins Tor zu schießen. Und Selbstvertrauen bekommt man nur durch Erfolge. Wenn die Jungs mal wieder ein Spiel gewinnen würden, dann sollte auch das nötige Selbstvertrauen zurück kommen und dann ist auch noch was möglich in dieser DEL-Hauptrunde. Nur wenn unsere Jungs auch am Wochenende leer ausgehen, dann ist die Saison endgültig gelaufen. Dann rückt das Minimalziel immer weiter weg.

Es liegt nun an der Mannschaft, den Bock umzustoßen. Alle rechnen am Freitag mit einem Sieg der zur Zeit sehr starken Iserlohn Roosters gegen die kriselnden Eisbären Berlin. Vielleicht liegt darin die Chance der Berliner. Vielleicht gehen die Roosters angesichts der Erfolgsserie etwas überheblich in die Partie gegen die Eisbären. Allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen. Man sollte sich einfach auf seine Stärken verlassen und sich vielleicht noch einmal das Krefeld-Spiel vorher anschauen, welches man nach einer sehr starken Leistung mit 7:3 gewann. Die Mannschaft kann Eishockey spielen, dass wissen wir und das wissen auch die Jungs auf dem Eis. Hoffen wir auf ein erfolgreiches Eishockey-Wochenende unserer Jungs.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.