Vorhang auf! Die Eisbären starten gegen Bremerhaven in eine ganz besondere Saison

Szene aus dem letzten Heimspiel gegen Bremerhaven. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Es war der 08. März 2020, der letzte Hauptrundenspieltag der DEL-Saison 2019/2020. Die Eisbären Berlin empfingen am Frauentag die Fischtown Pinguins Bremerhaven und gewannen dieses Spiel mit 4:3. Die Fans in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof verließen selbige voller Vorfreude auf die Playoffs, in welchen man im Viertelfinale auf die Düsseldorfer EG treffen sollte. Wie wir heute wissen, sollte diese Serie nie beginnen und das Spiel gegen Bremerhaven das letzte für eine ganz lange Zeit gewesen sein.

Morgen schreiben wir den 18. Dezember 2020 und die neue PENNY-DEL-Saison beginnt so, wie die alte aufhörte. Mit einem Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Doch auch wenn es der selbe Gegner ist, ist alles andere nicht mehr so wie an jenem 52. Hauptrundenspieltag der vergangenen Saison. Denn das drum herum wird schmerzlich fehlen. Die Arena wird im Vergleich zum 08. März gähnend leer sein, denn aufgrund der COVID-19 Pandemie wird die neue Saison komplett ohne Zuschauer beginnen. Und dieser Zustand wird uns wohl noch eine ganze Weile begleiten. Auf diese ungewohnten Umstände hat man sich bei den Hauptstädtern eingestellt, wie Sportdirektor Stéphane Richer heute bei der Saisoneröffnungspressekonferenz sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 17.12.2020):

Wir müssen in dieser Saison vor allem eines sein: flexibel. Es wird in diesem Jahr nichts so sein, wie wir es bisher kennen. Das hat der Magenta Sport Cup schon gezeigt. Ich denke, dass wir mit kurzfristigen Spielverlegungen und auch Absagen rechnen müssen.

Eine ungewohnte Saison

Nicht nur wir Fans müssen uns auf eine ungewohnte Situation einstellen, müssen wir doch auf die Besuche der Heimspiele schweren Herzens verzichten, wenn gleich die Gesundheit aller dabei im Vordergrund steht und somit diese Tatsache unumgänglich war. Auch die Mannschaften und Spieler werden sich auf eine andere Atmosphäre einstellen müssen. Denn das Salz in der Suppe, die Fans und deren Support, werden schmerzlich fehlen und aus dem Eishockeysport, wie wir ihn lieben, ein komplett anderes Spiel machen. Was sicherlich auch Einfluss auf die Spielausgänge nehmen wird, denn der typische Heimvorteil existiert jetzt nicht mehr. Da tut man sich dann vielleicht als Auswärtsmannschaft sogar leichter, weil man die Hexenkessel in Straubing oder am Seilersee jetzt nicht gegen sich hat.

Das so ein Geisterspiel ein komplett anderes Stadionerlebnis ist, habe ich beim ersten Heimspiel im MagentaSport-Cup gegen Schwenningen (1:5) hautnah mit erlebt. Man nimmt das Spiel ganz anders war, man ist viel mehr drin im Geschehen, weil man aber auch wirklich nahezu alle Gespräche auf dem Eis mitbekommt. Was an sich zwar auch mal interessant zu hören ist, aber meins wird es nicht werden. Die Stimmung ist dann doch das, was das Eishockey zum Gesamtpaket werden lässt. Und genau auf diese Stimmung müssen wir nun leider verzichten.

Überraschungen sind nicht ausgeschlossen

Dass so eine besondere Saison in Pandemie-Zeiten komplett anders verlaufen kann, als gewohnt, zeigte bereits der MagentaSport-Cup, als mit Bremerhaven und Schwenningen zwei Teams auftrumpften, denen man dass in dem Stil so nicht unbedingt zugetraut hätte. Bremerhaven gewann die ersten sieben Spiele in Folge und zeigte auch bei der Final-Niederlage gegen München (5:7) eine sehr starke Leistung. Und bei Schwenningen haben die Eisbären selbst miterlebt, wie gut die Wild Wings auf einmal sind. Das Team wurde komplett umgekrempelt und mischte die Gruppe B mit Berlin, Mannheim und München gehörig auf. Den Eisbären zogen sie mit 5:1 und 7:2 das Fell über die Ohren. Einzig das Corona-Virus stoppte die Mannschaft von Chefcoach Niklas Sundblad und machte einen möglichen Halbfinaleinzug zu Nichte.
Aber das Vorbereitungsturnier zeigte, dass am Ende dieser so besonderen Saison auch ein anderes Team als die üblichen Verdächtigen aus Mannheim oder München den DEL-Pokal in die Höhe stemmen könnten. Denn dieses Jahr spielen so viele Faktoren eine Rolle, welche in einer „normalen“ Saison nicht wirklich zum tragen kommen. Insofern wird uns eine enorm spannende und hochinteressante Saison bevor stehen, wo aber eins ganz im Vordergrund stehen wird: Die Gesundheit alle Spieler und Verantwortlichen, dass alle gesund durch die Saison kommen werden.

Fünf Spieler fehlen zum Saisonstart

Gesund ist auch das Stichwort, um auf das Personal für den Saisonauftakt zu schauen. Denn Trainer Serge Aubin stehen nicht alle Spieler zur Verfügung. Jonas Müller wird noch gesperrt fehlen, Marcel Noebels fehlt verletzungsbedingt und Fabian Dietz, Nino Kinder und Stefan Espeland fehlen allesamt aufgrund von Trainingsrückstand. Die kürzlich verpflichteten Stürmer Kris Foucault, Giovanni Fiore und Matt White sind somit bereit für das Heimspiel gegen die Mannschaft von der Küste.

Trainer Aubin tut sich ebenso schwer, einen Favoriten zu benennen:

In diesem Jahr ist es extrem schwierig, einen klaren Favoriten zu benennen. Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass sich die Situation bei jedem Club von heute auf morgen ändern kann. Das haben wir ja am eigenen Leib erfahren. In dieser Saison ist wirklich alles möglich. Natürlich auch für uns.

Geheimfavorit Bremerhaven?

Was man aber dennoch sagen kann, Bremerhaven wird eine enorm schwere Aufgabe zum Saisonstart. Was die Mannschaft von Coach Thomas Popiesch im MagentaSport-Cup gezeigt hat, begeisterte alle Fans und Experten gleichermaßen. 17 von 18 möglichen Punkten sammelte man in der Gruppenphase und im Halbfinale fegte man Mannheim mit 6:2 vom Eis. Vorsicht sollte also geboten sein. Vor allem, wenn man auf die Top-Scorer schaut, wo gleich drei Fischtown-Spieler die Top-3 belegen. Jan Urbas mit 15 Scorerpunkten gefolgt von Ziga Jeglic mit zwölf und Anders Krosgaard mit 10. Vor allem die Paradereihe um Urbas, Jeglic und Miha Verlic sorgte immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Verlic kam übrigens auf sieben Scorerpunkte und war einer von insgesamt sechs Bremerhavener Spielern in der Top-10 der Scorerwertung. Und auf der Goalie-Position verfügen sie über ein kongeniales Torhüter-Duo um den erfahrenen Tomas Pöpperle (in Berlin kein Unbekannter) und dem jungen Neuzugang Brandon Maxwell.
Aber insgesamt ist der Kader der Fischtown enorm stark und tief besetzt, von fast jeder Reihe geht Torgefahr aus und die Jungs legen einen unglaublichen Willen an den Tag, geben kein Spiel verloren und wenn sie es verlieren, dann ärgern sie sich am Ende maßlos.

Tipps über Bremerhaven und deren Spielweise konnte man sich bei den Eisbären aber bei zwei Neuzugängen holen, spielten doch Verteidiger Stefan Espeland und Stürmer Mark Zengerle letzte Saison noch im Pinguins-Trikot. Ab dieser Saison gehen beide jedoch für Berlin auf Tore- und Punktejagd.

Der Respekt vor Bremerhaven ist also groß, aber dennoch sind die Fischtowns gern gesehene Gäste in der Hauptstadt. Morgen Abend steigt das neunte Duell an der Spree, die bisherige Bilanz spricht mit 7:1-Siegen klar für die Eisbären, welche auch bei der einzigen Niederlage nach Verlängerung punkteten. 36:18 lautet die Tor-Bilanz in den Duellen zwischen Berlin und Bremerhaven in der Mercedes-Benz Arena. Morgen Abend peilen die Eisbären Sieg Nummer Acht an. 19:30 Uhr beginnt dieses Vorhaben, MagentaSport überträgt wie gewohnt live. Und auch ich werde Euch aus der Arena am Ostbahnhof auf dem Laufenden halten. Schaut also mal bei Facebook rein.

Nächster Halt Playoffs: Die Eisbären Berlin gewinnen am Frauentag zu Hause vor ausverkauftem Haus gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven

Wie zu erwarten, war die Mercedes Benz Arena am Ostbahnhof beim 4:3-Heimsieg im letzten Spiel der diesjährigen Hauptrunde gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven ausverkauft. Der heutige Kader war fast unverändert zum Spiel gegen Köln, lediglich Constantin Braun gab nach seiner Verletzungspause sein Comeback für den gesperrten Jonas Müller. Dieser wurde vor Beginn des Spiels trotzdem für einen Meilenstein während der laufenden Saison geehrt, ebenso wie Kai Wissmann, Frank Hördler, André Rankel, Florian Kettemer, Constantin Braun, Marcel Noebels und Leo Pföderl. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Neben „Tine“ Braun kehrte auch Justin Pogge in den Kader der Eisbären zurück, John Ramage und Maxime Lapierre wurden weiterhin vom Trainer geschont. Hinein ins erste Drittel, welches gleich zu Beginn ereignisreich werden sollte, denn Tomas Pöpperle wurde gleich zweimal von Florian Kettemer und Austin Ortega geprüft, fing jedoch souverän. In der sechsten Minute schlug es dann doch hinter ihm ein, Frank Hördler zog von der blauen Linie ab, sah Louis-Marc Aubry im Slot stehen, der hielt den Schläger einfach nur hin und brachte die Eisbären gekonnt in Führung – 1:0.
Doch schon 32 Sekunden später wendete sich das Blatt: Die Eisbären verloren den Puck im eigenen Drittel, Carson McMillan nutzte dies eiskalt aus und versenkte den Puck unhaltbar im Tor von Pogge. Das wollten die Eisbären so nicht stehen lassen. Nur 77 Sekunden später spielte Marc Olver einen guten Pass auf Ortega, welcher die Scheibe gekonnt im langen Eck unterbrachte – 2:1 (7.).
Und was machte heute die Disziplin der Eisbären? Bis zu neunten Minute war alles gut, doch dann musste Braun wegen Beinstellens in die Kühlbox. Das Unterzahlspiel der Eisbären überzeugte aber auch heute wieder. Was in Unterzahl gut lief, klappte bei gleicher Spieleranzahl dafür weniger. In der 13. Spielminute leistete sich Eric Mik im eigenen Drittel einen Fehlpass, Mark Zengerle war der Nutznießer aus dieser Situation und schloss eiskalt zum 2:2 ab.
Nach dem Ausgleich erspielten sich die Gäste ein leichtes Übergewicht, welches am Spielstand nach den ersten 20 Minuten nichts ändern sollte. Austin Ortega sorgte hingegen kurz vor Ende des ersten Drittels für einen Aufreger: Er checkte Corey Quirk unsanft in die Bande und bekam dafür, leider verdient, ein 2+10-Minuten-Strafe.

Die Gäste aus dem hohen Norden kamen übermotiviert aus der Kabine. Gleich zu Beginn musste sich

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Justin Feser wegen eines Stockschlags abkühlen. Die Eisbären konnten dieses Powerplay nicht nutzen, stattdessen ein Spiegelbild zum Freitagsspiel in Köln: Erneut sorgte der „Sünder“ für ein Tor des Gegners. Er verwertete einen guten Querpass von Ross Mauermann zum 2:3 (24).
Doch darauf sollten Eisbären eine Antwort haben. In der 29. Minute spielte Justin Pogge einen klasse Aufbaupass auf Mark Olver, der nach alter Bauerntrickmanier das Tor umrundete und mit der Rückhand die Scheibe im Tor unterbrachte- 3:3.
Bremerhaven wollte direkt wieder antworten, doch Pogge hielt die Schoner zusammen. Stattdessen sollten die Eisbären „laut“ werden: Ryan McKiernan passte toll auf Pföderl, der hinter Pöpperle einnetzte- 4:3 (30.).
Im Anschluss ging es hin und her, aber die Chancen auf beiden Seite blieben ungenutzt. Auch Bremerhaven hatte heute so seine Schwierigkeiten mit der Disziplin, denn Will Weber checkte Landon Ferraro unschön in die Bande und musste ebenfalls für 2+10 Spielminuten pausieren.
Mit einer Ein-Tore-Führung ging es für die Gastgeber in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Im letzten Drittel drängte Bremerhaven dann erneut auf den Ausgleich, doch die Defensive der Eisbären stand hinten sicher und wusste dies zu verhindern. Das Spiel sollte im „Stehen“ enden, denn die Fans der Eisbären trugen ihre Mannschaft zum Sieg und auch die Mitgereisten von der Küste unterstützen ihre Team lautstark.

Was nehmen die Eisbären aus diesem Spiel mit in die Playoffs? Defensiv kompakt stehen, von der Strafbank fernbleiben und der unbändige Wille zum Sieg könnten die Eisbären erfolgreich durch den Kampf um die Meisterschaft führen. Die erste Station auf diesem Weg ist schon übernächste Woche die Düsseldorfer EG, welche ein sehr unbequemer Gegner für die Berliner werden könnte, denn drei der vier Hauptrundenspiele konnten die Rheinländer für sich entscheiden. Doch mit Headcoach Serge Aubin ist den Hauptstädtern viel zuzutrauen…

Autor: Steffi

4:5 n.V. gegen Bremerhaven: Die Eisbären erkämpfen nach 0:4-Rückstand dank starker Charakterleistung noch einen Punkt

Ausgabe #17:

Irgendwann reißt jede Serie einmal: Heute waren es gleich zwei aus Berliner Sicht. Zum einen verlor man heute nach drei Siegen in Folge erstmals wieder in der Liga, sicherte sich am Ende aber immerhin noch einen Punkt in der regulären Spielzeit. Und zum anderen setzte es für die Eisbären Berlin im siebten Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven beim 4:5 n.V. (0:1,1:3,3:0/0:1) die erste Niederlage überhaupt auf eigenem Eis gegen die Jungs von der Küste. Heute hatte man den Eisbären zwei Drittel lang schon den Kräfteverschleiß nach dem schweren Spiel gestern Abend in Straubing angemerkt, andererseits hatten auch die Mannen von Trainer Thomas Popiesch insgesamt auch nur einen Spieler mehr im Line-up als die Eisbären. Und auch die Pinguins hatten ein anstrengendes Spiel vom Vortag in den Knochen, wirkten aber in den ersten beiden Dritteln irgendwie frischer und gedankenschneller als die Eisbären. Aber mehr dazu im nun folgenden Spielbericht.

Bei den Eisbären kehrte im Vergleich zum Straubing-Spiel Fabian Dietz in den Kader zurück. Mehr änderte sich nicht, demnach hütete auch Sebastian Dahm wieder das Tor, was angesichts seiner zuletzt gezeigten Leistungen bei den drei Siegen mit nur zwei Gegentoren mehr als verständlich war.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Hausherren kamen gut rein ins Spiel und suchten gleich einmal den Weg Richtung des von Kristers Gudlevskis gehütete Bremerhavener Tor. Man wollte an das Donnerstagspiel in Straubing anknüpfen und so kam man auch in die Partie hinein. Aber auch die Gäste von der Küste fanden so nach und nach ins Spiel und tauchten vor Sebastian Dahm auf.
Die Eisbären dann mit der ersten Überzahlchance, aber so richtig zwingend wurde es dabei nicht. Es entwickelte sich nun eine hart umkämpfte Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe, was auch die Tabelle aussagte. Schließlich traf der Vierte Berlin auf den Fünften Bremerhaven. Und in einer Phase, als Bremerhaven am Drücker war, gingen sie auch prompt in Führung, sehr zur Freude der über 800 per Sonderzug angereisten Fischtown-Fans im Oberrang, die ordentlich Stimmung machten. 54 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Mark Zengerle vom linken Bullykreis aus die Scheibe Richtung Berliner Tor schlenzte, Ross Mauermann fälschte sie entscheidend ab und so stand es nach dem ersten Drittel 0:1 aus Berliner Sicht (20.).

Dieser Führungstreffer zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt gab den Bremerhavenern nun natürlich

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Rückenwind und sie drehten zu Beginn des Mitteldrittels gehörig auf. Und wieder war Ross Mauermann beteiligt, dessen Schuss Dahm zwar parieren konnte, aber die Scheibe landete auf der Kelle von Justin Feser, welcher zum 0:2 einnetzen konnte (25.).
Und als die Gäste in Überzahl waren, schlugen sie eiskalt zu. Alex Friesen konnte ungestört Richtung Slot ziehen, kam zum Abschluss und konnte relativ mühelos auf 0:3 stellen (27.).
Die Eisbären hatten kein Zugriff auf das Spiel, kamen überhaupt nicht in ihr System und wirkten ausgelaugt, immer einen Schritt langsamer als die Bremerhavener. Zudem zogen sich die Probleme im Passspiel seit dem ersten Drittel durch das Spiel der Eisbären.
Und noch war das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, Bremerhaven legte sogar noch das 0:4 nach. Top-Scorer Marcel Noebels wollte vor dem eigenen Tor helfen, bekam die Scheibe aber nicht unter Kontrolle. Alex Friesen war der Nutznießer und brachte die Scheibe irgendwie aufs Tor, wo sie an den linken Innenpfosten ging und letztendlich über die Torlinie trudelte (32.).
Dann aber mal die Riesenchance für die Eisbären, im Spiel anzukommen. Doppelte Überzahl und da sollte ihnen tatsächlich der Anschlusstreffer gelingen. Ryan McKiernan hatte Maß genommen und auf 1:4 verkürzt (34.). Dieser Treffer sollte noch einmal Hoffnung geben, nicht aber das weitere Spiel der Hausherren im Mitteldrittel. Sie wirkten einfach kraft- und ideenlos und lagen nach 40 Minuten mit 1:4 zurück. Aber wer wollte es ihnen übel nehmen angesichts der großen Personalprobleme und des Straubing-Spiels in den Knochen. 

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Umso größer ist der Respekt vor der Leistung der Eisbären im Schlussdrittel, denn da drehten sie ordentlich auf. Verteidiger Frank Hördler sagte nach dem Spiel in der Mixed Zone, dass Trainer Aubin der Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte, dass man dieses Spiel noch gewinnen kann. Und dieser Wille setzte noch einmal Kräfte frei. Angetrieben von der Fankurve kämpften sich die Eisbären in den ersten fünf Minuten des Schlussdrittels zurück ins Spiel.
33 Sekunden war der Schlussabschnitt erst als, da klingelte es zum zweiten Mal an diesem Abend im Tor von Gudlevskis. Nach Bullygewinn von Maxim Lapierre hatte Frank Hördler abgezogen, sein Schuss ging an den Pfosten und von da aus ins Tor – 2:4 (41.). Das hatte Lapierre genau so geplant, hatte Hördler nach dem Spiel im Interview gesagt.
Und weiterhin die Eisbären im Vorwärtsgang. Landon Ferraro mit dem klasse Zuspiel vor das Tor, wo erneut Frank Hördler zur Stelle war, seine Kelle hin hielt und auf 3:4 verkürzen konnte (44.). Der 100. Saisontreffer durch die Nummer Sieben der Eisbären, welcher zugleich seinen zweiten Treffer in diesem Spiel erzielte. Wofür er aber nach dem Spiel die klasse Vorlagengeber loben sollte. Sehr bescheiden eben, der „Franky“.
Bremerhavens Coach Thomas Popiesch reagierte und nahm erst einmal eine Auszeit. Er hatte mit diesem Schlussdrittel der Eisbären gerechnet, aber wohl zu viel darüber gesprochen, wie er nach dem Spiel auf der PK sagte. Half ihm aber erst einmal gar nicht, denn nur eine Minute später sorgte James Sheppard mit seinem Tor zum 4:4 für unbändigen Jubel in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena (45.). Die Arena stand Kopf und nun war diesen Eisbären alles zuzutrauen.
Die Eisbären warfen weiter alles nach vorne, wollten jetzt die drei Punkte gegen Bremerhaven. Die taten sich lange schwer, fanden erst in der Schlussphase wieder zurück zu ihrem Spiel und da wollten dann beide Teams den Lucky Punch setzen. Gelang aber keinem Team und so sollte es beim Stand von 4:4 in die Verlängerung gehen.

Diese sollte aber nur ganze 29 Sekunden dauern, denn dann schlug Bremerhaven eiskalt zu. Justin Feser kam zum Abschluss, Dahm konnte nur zur Seite abwehren, wo Patch Alber lauerte und den Puck ins verwaiste Berliner Tor einschießen konnte und für den Zusatzpunkt der Bremerhavener und dessen ersten Sieg überhaupt in der Hauptstadt sorgte. Sehr zur Freude der Gäste-Fans, die eine feucht-fröhliche Rückfahrt vor sich haben dürften.

Trotz der Niederlage fühlt es sich jedoch wie ein gewonnener Punkt an. Was die Mannschaft im letzten Drittel geleistet hat, verdient aller größten Respekt. Nach einem 0:4-Rückstand mit so einer kurzen Bank nach so einem schweren Auswärtsspiel in Straubing tags zuvor zurückzukommen, ist unglaublich stark. Sie haben im letzten Drittel noch einmal alles gegeben und nach vorne geworfen, haben großartigen Charakter bewiesen und sich dafür mit einem Punkt belohnt. Und so steht man mit vier Punkten aus zwei schweren Spielen gegen zwei starke Gegner innerhalb von zwei Tagen mit arg dezimierten Kader besser als erwartet dar.
Ja, man hat der Mannschaft vor allem im Mitteldrittel den Kräfteverschleiß angemerkt, da musste man schon Angst haben, dass es heute ein Debakel geben könnte gegen Bremerhaven. Aber sie haben sich nicht hängen lassen, haben zurück ins Spiel gefunden und einen 0:4-Rückstand beinahe noch in einen Sieg umgewandelt. Das heute gerade in den ersten beiden Dritteln einige Fehler im Passspiel passierten und die nötige Konzentration nicht immer da war, lag einfach an dem Spiel 24 Stunden zuvor. Wie man dann aber zurückgekommen ist, verdient einfach die größte Anerkennung, die es gibt und so kann man diesen einen Punkt eben doch wie einen kleinen Sieg feiern.

Die Eisbären starten erfolgreich aus der Länderspielpause und siegen verdient in einer hart umkämpften Partie im Hohen Norden

Hoch im Norden weht ein rauer Wind…“ von Santiano erklang vor Spielbeginn in der ausverkauften Eisarena in Bremerhaven und das beschrieb die folgende Partie ganz gut… Rau und hart umkämpft, denn die Eisbären verloren das letzte Spiel bei den Fischtown Pinguins mit 0:5 und das sollte sich auf keinen Fall widerholen.

Trainer Serge Aubin hatte den selben Kader wie vor der Länderspielpause zur Verfügung, lediglich Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Sean Backman und Florian Busch fehlten weiter verletzungsbedingt.

Foto: eisbarlin.de./walker

Das erste Drittel startete rasant aus Berliner Sicht. Landon Ferraro und PC Labrie mit ersten guten Chancen, die Tomas Pöpperle erfolgreich vereiteln konnte. Auch die erste Unterzahl in der vierten Minute überstanden die Eisbären schadlos, sie standen in der Defensive kompakt und ließen nicht viele Möglichkeiten zu und belohnten sich mit dem 1:0 in der 10. Spielminute durch einen Zuckerpass von Frank Hördler auf Kai Wissmann, der Leo Pföderl auf die Reise schickte. Dieser tunnelte gekonnt seinen Gegenspieler und versenkte den Puck eiskalt im Bremerhavener Netz.
Die Gastgeber waren nach diesem Tor kurz geschockt, versuchten zu kontern. Dies gelang erst in der zweiten Überzahl in der 15. Minute. Nach einem zuvor guten Penaltykilling der Eisbären hielt Tomas Sykora die Scheibe an der blauen Linie, verzögerte kurz und versenkte die Scheibe unhaltbar für Sebastian Dahm in der oberen Ecke zum 1:1.
Im Großen und Ganzen hatte Bremerhaven nach schleppenden Beginn leichtes Übergewicht an Chancen. Sie fanden verspätet ins Spiel, machten dann gut Druck nach vorne und nutzten einige Unsicherheiten in der Berliner Defensive aus. Dennoch ging das 1:1 nach 20 Minuten in Ordnung.

Der Mittelabschnitt startete mit einem Powerplay für die Eisbären. Sie fanden einen raschen Spielauf

Foto: eisbaerlin.de/walker

bau, gaben einige Schüsse ab, welche aber von Bremerhaven entweder geblockt oder von Pöpperle gut gehalten wurden. In der 30. Minute nach einem starken 4-gegen-4, nutzten die Eisbären die heutigen Zuordnungsschwierigkeiten der Pinguine für einen Führungstreffer. Austin Ortega kam aus dem gegnerischen Drittel, sah Landon Ferraro am langen Pfosten stehen, der scheiterte im ersten Versuch noch an Pöpperle, und versenkte den Puck im zweiten Versuch zum 2:1. Berlin danach weiter druckvoll und mit guten Chancen, Pöpperle stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Einmal war er schon geschlagen, aber Kapitän André Rankel scheiterte an der Latte.
Berlin dominierte den zweiten Abschnitt, machte aber zu wenig aus seinen Chancen. Und sowas rächt sich immer. Man machte Bremerhaven unnötig wieder stark und lud sie zum Ausgleich ein. In der 40. Spielminute kam es zum Tumult vorm Berliner Tor und Corey Quirk stocherte den Puck irgendwie über die Line und glich zum 2:2 aus. Die Eisbären dominierten eigentlich das zweite Drittel, aber durch kleine Ungenauigkeiten in der Defensive und unnötigen Strafzeiten konnte der verdiente Führungtreffer nicht gehalten werden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel sollte nun eine Entscheidung bringen. Es ging rasant hin und her, beide waren darauf bedacht, keine entscheidenden Fehler zu machen. Keinem der beiden Teams gelang es, sich über einen längeren Zeitraum festzusetzen und trotzdem suchten beide immer wieder den Weg in die Offensive. Die 53. Minute brachte dann doch die erlösende Entscheidung für die Eisbären. Kai Wissmann gewann den Puck, brachte ihn ins gegnerische Drittel, fand Leo Pföderl, der die Scheibe durch die Beine von Pöpperle tunnelte – 3:2.
Bremerhaven versuchte nochmal alles, hatte sogar viereinhalb Minuten vor dem Ende noch ein Powerplay, nahm sogar Pöpperle zu Gunsten des sechten Spielers vom Eis, aber die Berliner verteidigten tapfer bis zum Schluss und sicherten sich drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten und schoben sich an den Pinguins in der Tabelle auf Platz Fünf vorbei. Nach der Schlusssirene strecke Dahm seine Stockhand euphorisch Richtung Gästekurve und deutete an, wie erleichtert er war und wie wichtig der Sieg für das Team war.

Fazit: Das Spiel war schnell und rasant. Die Eisbären zeigten einen schnellen Spielaufbau, tolle Kom

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binationen und erspielten sich tolle Chancen. Leider ließ vor allem im Mitteldrittel die Chancenverwertung zu Wünschen übrig. Bremerhaven zeigte sich bissig und konfrontationsfreudig, doch mit geschickten Spielzügen und tollen Pässen und eine Quäntchen Glück gelang der hart erkämpfte Sieg im Hohen Norden. Zwar stimmte nach wie vor noch nicht alles im Spiel der Eisbären, gerade im ersten Drittel, aber am Ende war es eine Teamleistung, welche zum Sieg führte.

Morgen an der Küste: Eisbären wollen Revanche für das 0:5 in Spiel Eins in Bremerhaven

Die Länderspielpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist vorbei. Morgen Abend treten die Eisbären Berlin im ersten Spiel nach der Pause bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven an. Und mit der Mannschaft von der Küste haben die Berliner noch eine Rechnung offen, verloren sie doch am 2. Spieltag in Bremerhaven deutlich mit 0:5.

Doch seitdem ist sehr viel passiert und die Hauptstädter haben sich seitdem in sämtlichen Bereichen verbessert und das „System Aubin“ so nach und nach verinnerlicht. Aber dennoch hakt es hier und da noch ordentlich. Dennoch ist es morgen Abend (Bully: 19:30 Uhr) rein tabellarisch gesehen ein Duell auf Augenhöhe, trifft doch der Tabellenfünfte Bremerhaven auf den Tabellensechsten Berlin.

Und in der Pause haben die Eisbären an den Baustellen gearbeitet, allen voran an den Special Teams, wie Trainer Serge Aubin im Vorfeld der Partie an der Küste sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 14.11.2019):

Wir sind bereit, es ist Zeit, dass es jetzt endlich weitergeht. Wir sind sehr gut vorbereitet. Wir hatten viel Tempo in der Trainingswoche und hatten Zeit, ausführlich an den Special Teams zu arbeiten.

Gerade durch die Schwäche in den Special Teams haben die Eisbären in den letzten Spielen einige Punkte verloren, die am Ende der Hauptrunde noch von Bedeutung sein können. Sei es durch unnötige Strafzeiten oder nicht genutzte Überzahlspiele. U.a. an der Disziplin und am Powerplay mussten die Eisbären in der Länderspielpause arbeiten und haben dies auch getan. Inwiefern das Training nun im Spiel auch Früchte trägt, wird sich morgen Abend in Bremerhaven zeigen.

Jubelnde Bremerhavener in Spiel Eins. Das wollen die Eisbären in Spiel Zwei verhindern. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Bremerhaven zählt auch in dieser Saison wieder zu den Überraschungsmannschaften in der Liga und hat schon so manchen Favoriten geärgert – so auch die Eisbären an Spieltag Zwei. Es war aber nur einer von gerade einmal drei Heimsiegen in dieser Saison. Auswärts sind die Pinguins weitaus gefährlicher und stärker, sind aktuell das zweitbeste Auswärtsteam der DEL – nach München.
Die Heimbilanz gegen Berlin spricht knapp gegen Bremerhaven. Von bisher sieben Aufeinandertreffen an der Küste entschieden die Eisbären vier für sich (23:21-Tore).

Die Eisbären können auf den selben Kader zurückgreifen, wie vor der Länderspielpause. Heißt also auch, dass Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Somit treten die Berliner mit zwei Goalies, sieben Verteidigern und zwölf Stürmern in Bremerhaven an und wollen dort bestmöglich aus der Länderspielpause kommen. Und letztendlich auch Revanche nehmen für das bittere 0:5 vom September.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven am 15.11.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Sebastian Streu

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

Erste Saisonniederlage in Bremerhaven: Die Eisbären verlieren desaströs mit 0:5

Nach dem 4:1-Sieg letzten Freitag in Berlin wollten die Eisbären Berlin die nächsten drei Punkte für die Tabelle einsammeln. Dazu schickte Chefcoach Serge Aubin die selbe Mannschaft wie gegen Wolfsburg auf’s Eis, lediglich Florian Busch kehrte aus den Reihen der Verletzten zurück ins Team.

Bevor die Partie losging, wurden die Starting Six beider Teams vorgestellt. Auf Seiten der Eisbären wurde Co-Trainer Craig Streu noch einmal besonders erwähnt und für seine Verdienste in Bremerhaven extra gelobt und gefeiert.

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Hinein ins erste Drittel. Es ging schnell, es ging unerwartet schnell. Nach einer guten Chance von Frank Hördler, welche Tomas Pöpperle gut parierte, spielte Ross Mauermann einen Querpass aus der Ecke vors Tor von Sebastian Dahm. Die Eisbären hatten Zuordnungsschwierigkeiten in der Defensive und so verwandelte Corey Quirk den Puck zum 0:1 (2.).
Die Eisbären versuchten zu kontern. PC Labrie spielte in der fünften Minute einen langen Pass auf den Schläger von Constantin Braun, dieser sah Fabian Dietz vorm Tor,welcher die Scheibe aber knapp neben das Tor setzte. Bis hierhin waren die Eisbären die deutlich aktivere Mannschaft,aber das Glück im Abschluss fehlte.
Vorne fehlte das Glück, hinten kam dann auch noch Pech hinzu. In Überzahl wollte Jan Urbas die Scheibe vor das Tor spielen, traf dabei den Schlittschuh von Constantin Braun und von diesem ging die Scheibe letztendlich ins Berliner Tor – 0:2 (14.).
Bremerhaven kam fortan richtig gut ins Spiel, die Eisbären hingegen wirkten verunsichert, es gab weiterhin gute Chancen der Gastgeber, doch Sebastian Dahm verhinderte einen höheren Rückstand.

Auch zu Beginn des 2. Drittels agierte Bremerhaven weiter druckvoll und mit Zug zum Tor, aber

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Sebastian Dahm war weiterhin auf dem Posten. Die Eisbären bemüht, nach vorne etwas zu kreieren, nur das sah dann ziemlich behäbig und planlos aus. Zudem nahm die Härte im Spiel der Eisbären zu, Labrie nahm eine ziemlich unnötige Strafzeit, aber das Powerplay konnten die Hausherren trotz guter Chancen nicht nutzen. Fast hätten die Eisbären in Unterzahl getroffen, aber Ex-Eisbär Tomas Pöpperle rettete im letzten Moment.
Dann ein Konter der Pinguins, Dahm konnte einen Schuss von der blauen Linie nur prallen lassen und Ross Mauermann bedankte sich mit dem 0:3 (30.).
Der Frust der Eisbären wuchs und entlud sich in einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Austin Ortega und Alex Friesen, welche eine Strafe für Beide nach sich zog, wobei Friesen 2+2-Minuten bekam. Generell war das 2. Drittel von vielen Strafen auf beiden Seiten geprägt, welche aber nur die Gastgeber für sich nutzen konnte. In der 38. Spielminute spielte Alex Friesen einen Pass direkt in den Slot, wo Justin Feser eiskalt zum 0:4 einnetzte.
Spätestens jetzt war die Partie entschieden und Bremerhaven bekam Lust auf Tore. 2-auf-1-
Konter der Hausherren, Ross Mauermann schloss eiskalt ab, der Puck schlug trocken unter der
Latte ein – 0:5 (39.). Dann waren die Eisbären erlöst und es ging mit fünf Toren Rückstand in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker und jasmin

Im letzten Drittel wurde Sebastian Dahm weitere Schmach erspart und Maximilian Franzreb hütete fortan das Berliner Tor. Das Schlussdrittel bot dann nicht mehr so viel Spektakel. Von Bremerhaven musste nichts mehr kommen, von den Gästen aus der Hauptstadt dagegen schon. Aber es war heute nicht der Nachmittag der Eisbären, sie taten sich weiterhin schwer, für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Erst je näher das Spielende rückte, wurden die Berliner im Abschluss zielstrebiger. Aber Pöpperle wollte sich seinen Doppel-Shutout zum Saisonstart nicht nehmen lassen.
Nach vorne versuchten die Pinguins nur noch selten etwas, wenn, dann war aber Franzreb zur Stelle. Am Ende blieb es beim bitteren 0:5 aus Berliner Sicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass heute irgendwie der Wurm drin war. Die Mannschaft
hatte sowohl Probleme in der Defensive also auch Schwierigkeiten, die Pässe zum Mann zu bringen. Die Zuordnung stimmte des öfteren nicht. Bis zum 0:2 hatte man durchaus Chancen gehabt, doch danach wuchs Bremerhaven über sich hinaus und nutzte die Fehler der Eisbären gnadenlos aus. Die Eisbären vom Freitag waren das heute jedenfalls nicht. Das einzig Positive: Der Zeitpunkt dieser Klatsche, denn daraus muss und wird die Mannschaft lernen und es in den nächsten Spielen besser machen.

5:4! Eisbären erkämpfen sich drei Punkte und beenden Niederlagenserie

Ausgabe #24:

Das lange Warten hat endlich ein Ende gefunden. Sieben Niederlagen setzte es in Folge, ehe den Eisbären Berlin am Sonntagnachmittag endlich wieder ein Sieg gelang. Vor 4.647 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven setzten sich unsere Jungs nach hartem Kampf mit 5:4 (0:1,2:2,3:1) gegen die heimischen Fischtown Pinguins durch. Und damit schloss sich auch der Kreis, denn der letzte Drei-Punkte-Sieg datiert vom 26.12.2018. Am zweiten Weihnachtstag gewannen die Eisbären mit 5:3 gegen? Genau, Bremerhaven!

Die Eisbären nur mit einer Änderung im Vergleich zum Nürnberg-Spiel, Maximilian Franzreb hütete das Berliner Tor,  Kevin Poulin war Back-up.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren starteten druckvoll in ihr Heimspiel, machten sofort Druck auf das Eisbären-Tor. Lohn der Mühen war das frühe 1:0 nach fünf Minuten. Mark Zengerle wurde vor dem Tor angespielt, hatte viel Platz und Zeit, um sich die Ecke auszusuchen, Franzreb war die Sicht versperrt und schon führte Bremerhaven – 0:1.
Danach direkt ein Powerplay für die Eisbären, doch gefährlich wurde es kaum und die Hausherren überstanden die Unterzahl schadlos.
Fortan Bremerhaven immer wieder im Drittel der Berliner, wo sie zu einfach zum Abschluss kamen. Maximilian Franzreb war jedoch stets zur Stelle und verhinderte einen möglichen höheren Rückstand.
Nach vorne taten sich die Eisbären schwer, wirkten ideenlos. Das 0:1 nach 20 Minuten war also eher schmeichelhaft für die Eisbären.

Die ersten Minuten des zweiten Drittels waren durch Strafzeiten geprägt. Zunächst traf es die Eisbären, dann zweimal die Gastgeber, so dass Berlin 4-gegen-3-Überzahl spielen konnte. Und in diesem war es Oldie Micki DuPont, welcher den Puck rechts oben versenken konnte – 1:1 (27.).
Die Eisbären wollten dann den Schwung des Ausgleichs mitnehmen und machten gut Druck,

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aber im Abschluss fehlte das nötige Quäntchen Glück. Und dann zeigte Bremerhaven, warum sie in diesem Jahr so weit oben stehen. Schneller Konter über Justin Feser, welcher mit viel Zug über links ins Angriffsdrittel kam und die Scheibe rechts im Netz versenken konnte – 1:2 (30.).
Und Bremerhaven hatte danach die Riesenchance zum Nachlegen, denn sie waren für eine Minute zwei Mann mehr auf dem Eis. Bremerhaven mit einem starken Powerplay und richtig guten Chancen, aber Franzreb zeigte eine klasse Leistung und parierte sehr stark. Aber generell die Eisbären in diesem Unterzahlspiel mit großem Kampf vor dem eigenen Tor. Man merkte ihnen heute den unbedingten Willen an.
Powerplay konnten dafür die Eisbären heute sehr gut. Denn das 2:2 fiel erneut in Überzahl. Nach einem Schuss von Florian Busch lag die Scheibe links frei, Marcel Noebels sah den Puck und schoss ihn ins Tor – 2:2 (37.). Sein erstes Tor seit 25 Spielen!
Die Eisbären mit dem verdienten Ausgleich, aber Bremerhaven schlug zurück. Nach einem Schuss entstand ein Gestocher vor dem Berliner Tor, an deren Ende Mike Moore der Nutznießer war und die Pinguins zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung brachte – 2:3 (39.).
So lagen die Berliner nach einem eigentlich guten zweiten Drittel 2:3 hinten, weil Bremerhaven eben eiskalt vor dem Tor war.

Das Schlussdrittel begann furios. Colin Smith wurde vor dem Tor im letzten Moment gestört, die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf Penalty, wollten aber vorher im Videobeweis noch eimal kurz überprüfen, ob der Puck nicht doch im Tor war. Das war nicht der Fall, also gab es Penalty, Smith lief an und ließ Ex-Eisbär Tomas Pöpperle keine Chance – 3:3 (42.). Smiths Durtstrecke war noch länger als die von Noebels, er traf erstmals seit 37 Spielen wieder.

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Das Spiel begann also von vorne und beide Teams hatten Chancen zur Führung, die Eisbären dabei die größte, als Jamie MacQueen nur die Latte traf (46.).
Nur eine Minute später zielte Martin Buchwieser besser und hämmerte die schwarze Hartgummischeibe unter die Latte – 4:3 (47.). Das erste Tor für die Nummer 56 seit 30 Spielen sorgte für die erstmalige Berliner Führung an der Küste.
Bremerhaven dann mit einem Powerplay, 19 Sekunden davon in doppelter Überzahl. Aber ganz starke Defensivarbeit der Eisbären, man verteidigte mit allem was man hatte sein Tor und unterstütze Maxi Franzreb nach allen Kräften.
Unterzahl überstanden, Konter eiskalt verwertet. Jamie MacQueen scheiterte noch, Brendan Ranford war zur Stelle und staubte ab – 5:3 (57.).
Das Ende der Niederlagenserie war zum Greifen nahe, aber Bremerhaven machte es nochmal spannend. Jan Urbas auf Miha Verlic, welcher den Innenpfosten und von da ins Tor traf – 5:4 (58.).
Pinguins-Coach Thomas Popiesch versuchte nun alles, Torwart raus und kurz vor dem Ende noch die Auszeit. Aber die Eisbären verteidigten bis zum Schluss sehr stark und kämpften mannschaftlich geschlossen bis zur letzten Sekunde, um die drei Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. Es sollte klappen und Spieler und rund 400 Berliner Fans feierten das Ende der Pleitenserie.

Was für ein wichtiger Sieg, was für ein großartiger Kampf der Eisbären. Dabei sah das im

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ersten Drittel überhaupt noch nicht nach einem positiven Ende des Spiels aus. Denn Bremerhaven war klar besser, die Eisbären mit zu vielen Fehlern und Ideenlosigkeit in der Offensive.
Aber ab dem zweiten Drittel kämpfte die Mannschaft verbissen, überstand Unterzahlsituationen, kreierte Chancen und konnte diese auch nutzen. Und auch wenn Bremerhaven immer zurück schlug, die Eisbären ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielten an ihrem Spielplan fest.
Im Schlussdrittel drehte man das Spiel, überstand eine doppelte Unterzahl und schockte die Hausherren mit dem 5:3. Am Ende musste man zwar nochmal zittern, kämpfte aber mannschaftlich geschlossen bis zum Ende für drei Punkte.
Der Sieg war enorm wichtig für das Selbstvertrauen. Nur jetzt heißt es, nicht nachlassen sondern darauf aufbauen und vielleicht mal eine Siegesserie starten. Denn wenn man jetzt nicht nachlegt, wäre der Erfolg heute zwar schön und gut, aber nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

5:3 gegen Bremerhaven! Die Eisbären beenden die Niederlagenserie auf eigenem Eis

 

Ausgabe #19:

Zum Abschluss von Weihnachten 2018 haben die Eisbären das beste Geschenk noch parat gehabt. Sie gewannen ihr Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven vor 13.412 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 5:3 (3:1,0:1,2:1) und beendeten damit die fünf Spiele andauernde Niederlagenserie in der eigenen Arena. Doch bevor der Sieg unter Dach und Fach war, mussten die Berliner 60 Minuten hart arbeiten, um starke Bremerhavener in die Knie zu zwingen.

Bei den Eisbären fehlten auch gegen Bremerhaven wieder Mark Cundari, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Florian Kettemer und Mark Olver. Dafür gab es im Tor einen Wechsel, Maximilian Franzreb durfte heute den Eisbären-Käfig hüten, Kevin Poulin bekam eine Pause von Trainer Stéphane Richer.

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Hinein ins Spiel, in dem beide Mannschaften gleich den Gang in die Offensive suchten, es aber die Eisbären waren, die den Abend eröffneten. Florian Busch brachte die Scheibe vor das Tor, von wo sie abgefälscht ins Tor ging. Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle hatte da keine Chance gehabt – 1:0 (6.).
Nur eine Minute später hatte Bremerhaven die große Chance zum Ausgleich, als Chad Nehring alleine auf Franzreb zulief, die Scheibe jedoch neben das Tor setzte.
Beide Mannschaften hatten ihre Chancen in diesem Auftaktdrittel, aber nur die Eisbären waren es, die ihre eiskalt nutzen konnten. Es lief die 12. Spielminute, als Martin Buchwieser an Pöpperle scheiterte, die Scheibe lag aber frei am rechten Pfosten. James Sheppard sah dies, schnappte sich die Scheibe, kurvte per Bauerntrick rum ums Tor und schob den Puck ins Tor – 2:0.
Auch nach dem zweiten Eisbären-Treffer wieder ein Alleingang der Gäste, diesmal versuchte es Friesen, aber Franzreb war zur Stelle. Und als die Eisbären danach in Überzahl waren, schepperte es so richtig im Tor von Pöpperle. Jonas Müller hatte mal zum Schuss ausgeholt und die Scheibe ins Bremerhavener Tor gehämmert – 3:0 (15.). Danach war der Arbeitstag von Tomas Pöpperle zu Ende, Jaroslav Hübl kam für ihn ins Tor.
Das war wie ein Weckruf für die Gäste, die drei Minuten vor der ersten Pause verkürzen konnte. Chad Nehring bekam die Scheibe, wurde nicht angegriffen, zog ab und der Puck ging über Franzrebs Fanghand ins Tor – 3:1 (17.). Nehring sorgte somit für den Pausenstand nach 20 Minuten in Berlin.

Im Mitteldrittel fand Bremerhaven dann immer besser ins Spiel und hatte auch relativ früh im zweiten

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Drittel ein Überzahlspiel. In dem die Eisbären mit der großen Chance in Unterzahl, doch Florian Busch vergab diese. Und im Gegenzug mit Ablauf der Strafe konnte Bremerhaven erneut verkürzen. Mike Hoeffel spielte die Scheibe vom rechten Bullykreis in den Slot, wo Carson McMillan den Puck unhaltbar für Franzreb abfälschte – 3:2 (28.).
Auch danach die Gäste weiterhin am Drücker, von den Eisbären kam nicht viel in den zweiten 20 Minuten. Bremerhaven war am Drücker, die Gäste bestimmten das Spielgeschehen, die Eisbären waren immer einen Schritt langsamer, brachten die 3:2-Führung jedoch mit in die zweite Drittelpause, was man auch Maximilian Franzreb zu verdanken hatte, der einige klasse Paraden bei hatte.

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18 Sekunden war der Schlussabschnitt erst alt, da schockten die Eisbären Bremerhaven. Jaroslav Hübl konnte einen Schuss nur prallen lassen, Sean Backman nahm den Abstauber auf und versenkte die Scheibe im Tor – 4:2 (41.). Der Treffer wurde allerdings noch einmal wegen einer möglichen Torhüterbehinderung überprüft, anschließend aber gegeben.
Aber Bremerhaven ließ nicht locker und die Eisbären halfen auch noch mit. Mark Zengerle mit dem Pass in den Slot, Louis-Marc Aubry lenkte die Scheibe mit dem Schlittschuh jedoch unglücklich ins eigene Tor – 4:3 (44.).
Fortan war es ein Spiel, welches hin und her ging, jedoch ohne die großen zwingenden Torchancen. Bremerhaven versuchte am Ende noch einmal alles, nahm eine Auszeit und den Goalie vom Eis, nur das nutzten die Eisbären in Person von Aubry, welcher die Scheibe von Marcel Noebels zugespielt bekam und keine große Mühe hatte, die Scheibe im verwaisten Bremerhavener Tor unterzubringen – 5:3 (59.). Das Spiel war damit durch und der erste Heimsieg nach fünf Niederlagen in Folge eingefahren.

Und dieser Sieg tut so gut und war er doch der Lohn harter Arbeit. Zwar dachten alle nach dem frühen

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3:0, das Ding hier ist gelaufen. Aber Bremerhaven steckte nicht auf, bewies einmal mehr, dass in dieser Saison mit ihnen zu rechnen ist und kämpfte sich zurück ins Spiel. Aber die Eisbären ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen, sie machten die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt und hatten hinten auch Glück, dass Maximilian Franzreb heute so stark war. Der Sieg kam dank einer mannschaftlich geschlossenen Leistung zu Stande, die Spieler ließen die Köpfe nach dem schwachen zweiten Drittel nicht hängen und schockten Bremerhaven früh im letzten Drittel. Dadurch zogen sie den Gästen letztendlich den Zahn. Zwar versuchten die Pinguins im letzten Drittel noch einmal alles, aber die Defensive der Berliner ließ nicht mehr viel zu und so feierten die Eisbären den zweiten Sieg in Folge. Vielleicht ja der Beginn einer längeren Siegesserie.

Einziger Wermutstropfen ist die mögliche Verletzung von Kapitän André Rankel, welcher mit Oberkörper-Problemen das Spiel vorzeitig beenden musste. Genauere Erkenntnisse über die Schwere der Verletzung soll es morgen geben.

Teufelskerl Kevin Poulin im Tor und Siegtorschütze Florian Kettemer: Harmlose aber effektive Eisbären gewinnen mit 3:2 in Bremerhaven

Schön war’s nicht, aber am Ende zählen nur die drei Punkte, welche die Eisbären Berlin am Ende eingefahren haben. Am Freitagabend setzte sich die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin mit 3:2 (0:1,1:0,2:1) bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven durch und überholte den heutigen Gegner mit dem Sieg auch in der Tabelle. Überzeugend war die Leistung der Hauptstädter aber keinesfalls. Einzig Goalie Kevin Poulin verdient Bestnoten, allein ihm hat man es zu verdanken, dass man am Ende überhaupt das Eis als Sieger verlassen konnte. 

Die Eisbären auch heute wieder ohne sechs Spieler, was Stürmer Marcel Noebels, der nach überstandener Erkältung in den Kader zurückkehrte, aber nicht als Ausrede gelten lassen wollte, wie er vor dem Spiel bei Telekom Sport sagte:

Es ist immer ein Nachteil mit verletzten Spielern. Aber die Mannschaft ist so aufgestellt, dass sie Ausfälle auffangen kann. Die Ausfälle dürfen nicht als Ausrede gelten. Wir müssen ein gutes Spiel machen, um hier zu gewinnen.

Beflügelt von fünf Heimsiegen in Folge, darunter einem 6:2-Sieg gegen Meister München, begann Bremerhaven sehr engagiert und druckvoll, suchte sofort den Weg Richtung Tor und auch den Abschluss. Die Hausherren zudem mit einem aggressiven Forechecking. Und nach fünf Minuten bot sich den Pinguins die erste Chance in Überzahl und dort gingen sie auch in Führung, doch der Treffer wurde zu Recht wegen eines Schlittschuh-Tores von Chad Nehring nicht gegeben. Zuvor hatte Kevin Poulin schon klasse gegen Jan Urbas gerettet.
Kevin Poulin stand auch in der achten Spielminute im Mittelpunkt, als Bremerhaven einen 2-auf-1-Konter fuhr und Corey Quirk eine Riesenchance hatte, Poulin aber als Sieger aus dem Duell hervor ging.
Auch zwei Minuten später musste Poulin eingreifen, als Mark Cundari ausrutschte und den Hausherren die nächste Chance ermöglichte.
Von den Eisbären kam so gut wie gar nichts nach vorne, einen ganzen Torschuss bekamen die Berliner im ersten Drittel zu Stande und das auch noch in Unterzahl. Charlie Jahnke fuhr einen 2-auf-1-Konter mit Martin Buchwieser, zog ab, doch Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle war zur Stelle.
23 Sekunden vor der ersten Pause belohnten sich die Bremerhavener für ein starkes erstes Drittel. Miha Verlic konnte sich an der linken Bande problemlos durchsetzen, zog zum Tor und hob die Scheibe an Poulin vorbei ins Tor – 0:1 (20.). Was zugleich auch der Pausenstand war. Eisbären-Verteidiger Maximilian Adam war dementsprechend sauer nach dem ersten Drittel:

Bis jetzt spielen wir nicht gut. Wir kriegen wenig Scheiben zum Tor und hinten schwimmen wir ganz schön. Wir müssen die Scheiben hinten einfacher raus und zum Tor bringen. Wir haben gewusst, wie sie spielen werden, aber wir sind noch nicht da. Wir müssen aufwachen.

Bemüht starteten die Hauptstädter ins Mitteldrittel, suchten den Weg zum Tor, aber die Hausherren machten es den Eisbären schwer. Und doch kamen die Berliner zum Ausgleich. 24 Minuten waren gespielt, als die vierte Reihe der Eisbären zuschlug. Charlie Jahnke brachte die Scheibe von der linken Seite vor das Tor, Martin Buchwieser scheiterte an Tomas Pöpperle, doch Vincent Hessler staubte erfolgreich ab und konnte sein erstes DEL-Tor bejubeln – 1:1. 22 DEL-Spiele hat es gedauert, ehe die Nummer 16 zum ersten Mal in der DEL geknipst hat. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zum ersten DEL-Tor, Vincent!
Nur wenige Augenblicke später Bremerhaven mit der Chance zur erneuten Führung, aber der Pfosten stand ihnen im Weg. Kurz darauf Bremerhaven für 1:28 Minuten in doppelter Überzahl und guten Chancen durch Maxime Fortunus (2x) und Miha Verlic, aber Kevin Poulin zeigte einmal mehr seine ganze Klasse.
Mitte der Partie mal die Eisbären mit einem Powerplay, doch das sah sehr dürftig aus und Marcel Noebels kam mit Ablauf der Strafe zum einzigen Torschuss in diesem Überzahlspiel. Es sollte einer von nur vier Torschüssen nach 40 Minuten gewesen sein.
Die letzten Minuten war die Partie dann noch einmal sehr zerfahren mit vielen Strafminuten auf beiden Seiten, weshalb der Spielfluss darunter gelitten hatte. Somit blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten und Sportdirektor Stéphane Richer brachte es in der Pause bei Telekom Sport auf den Punkt, als er sagte, man müsse sich bei Kevin Poulin bedanken, ohne den die Partie wohl längst entschieden wäre. Unfassbar, wie harmlos die Eisbären hier auftraten.

Das Schlussdrittel begann mit 4-gegen-4 auf dem Eis und das nutzten die Eisbären nach nur 22 Sekunden aus. Micki DuPont brachte den Puck Richtung langen Pfosten, wo James Sheppard die Kelle in den Schuss hielt und so die Berliner mit dem fünften Torschuss an diesem Abend mit 2:1 in Führung brachte (41.).
Bremerhaven nur kurze Zeit geschockt, doch sofort starteten die Mannen von Chefcoach Thomas Popiesch die Offensivbemühungen, wollten sofort den Ausgleich erzwingen. Und Mike Hoeffel hatte auch schnell zwei gute Möglichkeiten, aber Kevin Poulin stand mal wieder im Weg.
Aber auch die Eisbären hatten die große Chance zum dritten Tor. Florian Busch mit einem klasse Pass von der eigenen blauen Linie auf Colin Smith, welcher frei vorm Bremerhavener Tor auftauchte, doch Tomas Pöpperle parierte diesen Schuss im Liegen.
Acht Minuten vor dem Ende der Partie kassierten die Eisbären die nächste Strafe und Bremerhaven somit mit dem nächsten Überzahlspiel. Dieses nutzten sie zwar nicht, dafür sorgte Alex Friesen mit Ablauf der Strafe für den Ausgleich, als er Maß nahm und die Scheibe in den Winkel schoss – 2:2 (54.).
Sollte es hier also doch noch zur Verlängerung kommen? Nein! Denn dagegen hatte Verteidiger Florian Kettemer etwas. Bremerhaven war noch damit beschäftigt, sich lautstark zu beschweren, weil es zuvor keine Strafe gegen die Eisbären gab. Kettemer war das egal, er bekam die Scheibe, guckte Tomas Pöpperle aus und netzte zum 3:2 ein (57.). Die nächste Bewerbung der Nummer 69 für eine Vertragsverlängerung. Wenn die Eisbären den Ende November auslaufenden Vertrag mit Florian Kettemer nicht verlängern, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Bremerhaven schwächte sich gegen Ende dann auch noch selbst, kassierte drei Minuten vor dem Ende noch eine Strafe, das folgende Überzahlspiel der Eisbären blieb jedoch ungenutzt. Bremerhaven nahm eine Minute vor dem Ende Goalie Tomas Pöpperle zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und wenig später auch noch eine Auszeit. Aber was sie auch versuchten, sie scheiterten an Kevin Poulin im Eisbären-Tor, der am Ende der Hauptgrund war, weshalb die Eisbären überhaupt die Möglichkeit hatten, dieses Spiel zu gewinnen.

Denn trotz des Sieges und der drei Punkte war das kein gutes Auswärtsspiel der Eisbären. Ein Torschuss nach 20 Minuten, vier Torschüsse nach 40 Minuten und elf am Ende der Partie. Das sind keine Werte für die Eisbären Berlin. Wenn da natürlich drei Tore herausspringen und somit auch drei Punkte, sind am Ende alle froh und glücklich. Doch eigentlich hätte man diese Partie verlieren müssen, doch Kevin Poulin rettete den Eisbären einmal mehr den Arsch und gab ihnen die Chance, hier noch einen Sieg mit in die Hauptstadt zu nehmen.
Vorne zu harmlos, aber immerhin effektiv. Hinten hatte man einen starken Kevin Poulin, aber konnte dafür in Unterzahl überzeugen, als man es Bremerhaven immer wieder schwer machte, die Lücken zu finden. Aber trotzdem weiterhin zu viele Fehler im Spiel der Eisbären, diese darf man nicht übersehen, auch wenn man jetzt erst einmal froh über die drei Punkte ist, so wie es Siegtorschütze Florian Kettemer nach dem Spiel bei Telekom Sport sagte:

Die drei Punkte sind sehr wichtig. Wir wussten, dass Bremerhaven zu Hause sehr stark ist und das haben sie auch gezeigt. Aber ich denke, das macht ein gutes Team auch aus, gut spielen und gewinnen und schlecht spielen und auch zu gewinnen. Kevin hat die letzten Spiele und auch heute wieder überragend gespielt. Wir sind sehr froh, drei Punkte mit nach Berlin nehmen zu können.

Auf der Suche nach der Form: Eisbären am Wochenende in Bremerhaven und gegen Nürnberg

Dreizehn Spiele sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und der letztjährige Vizemeister Eisbären Berlin hängt weiterhin im Mittelmaß der Tabelle fest und hinkt damit den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Sieben Siege feierte die Mannschaft von Chefcoach Clément Jodoin bisher, wovon drei allerdings erst nach Verlängerung oder Penaltyschießen gelangen. Mit 18 Punkten ist man aktuell Tabellenneunter und hat bereits zwölf Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Adler Mannheim. Weil die Eisbären es derzeit kaum schaffen, mal eine Siegesserie zu starten, was daran liegt, dass man es aktuell auch nicht schafft, konstant über 60 Minuten gutes und vor allem diszipliniertes Eishockey zu spielen.

Den nächsten Versuch, eine Siegesserie zu starten, unternehmen die Berliner am Wochenende, wenn man am Freitagabend beim Tabellenachten Fischtown Pinguins Bremerhaven zu Gast ist (Bully: 19:30 Uhr) und am Sonntag daheim auf den Tabellenzwölften Thomas Sabo Ice Tigers trifft (Bully: 19:00 Uhr). Da sollten, wenn möglich, schon zwei Siege her, will man den Anschluss an die oberen Plätze nicht aus den Augen verlieren. Nur einfach werden diese beiden Aufgaben nicht werden.

Der morgige Gegner Bremerhaven steht aktuell einen Punkt und einen Platz besser als die Eisbären da und ist zudem die drittbeste Heimmannschaft der DEL. Bremerhaven sollte man einfach nicht unterschätzen, auch nicht im dritten DEL-Jahr. Trainer Thomas Popiesch hat da eine klasse Mannschaft zusammen, die in der Lage ist, an guten Tagen jedes Team zu schlagen. Die Eisbären sollten da hoch konzentriert zu Werke gehen, so wenig Fehler wie möglich machen und sich die ihn bietenden Chancen vorne eiskalt nutzen. Und zudem sollte man von der Strafbank fern bleiben, denn dass man keine Spiele auf der Strafbank gewinnt, sollten die Hauptstädter sicher schon gemerkt haben.
Beide Teams treffen zum fünften Mal in Bremerhaven aufeinander. Nachdem die Pinguins zunächst die ersten beiden Duelle gewannen, setzten sich zuletzt zweimal die Berliner durch.

Am Sonntag kommt es dann zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinales zwischen den Eisbären und den Thomas Sabo Ice Tigers. Von einem möglichen Halbfinale in dieser Saison sind beide Mannschaften leistungstechnisch aktuell meilenweit entfernt. Die Franken sind da noch ein Stück weit schlechter dran als die Eisbären, haben zudem auch schon ihren Trainer gewechselt. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist man in Nürnberg also alles andere als zufrieden, da kommt der Auswärts-Trip in die Hauptstadt vielleicht gerade richtig. Denn von den letzten fünf Auswärtsreisen an die Spree nahmen die Franken immer mindestens einen Zähler mit ins Frankenland.

Die Eisbären können auf Stürmer Marcel Noebels wieder zurückgreifen, der seine Erkältung auskuriert hat. Goalie Maximilian Franzreb wird dagegen weiterhin für Kooperationspartner Lausitzer Füchse auflaufen, somit ist Konstantin Kessler erneut Back-up hinter Goalie Kevin Poulin. Weiterhin fehlen den Eisbären sechs Leistungsträger.

Trainer Clément Jodoin mit einem Blick auf das morgige Gastspiel in Bremerhaven (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 25.10.2018):

Wir spielen morgen gegen eine gute Mannschaft, die oft mit vier Spielern offensiv Druck ausübt und den Puck im gegnerischen Drittel schnell laufen lassen kann. Wir müssen gut backchecken und gut Eins gegen Eins in unserer Zone auftreten. Für unsere Mannschaft wird es wichtig sein, konsequent in allen drei Zonen des Eises bei 5 gegen 5 zu spielen und unser Powerplay zu nutzen.

Das Powerplay nutzen tun sie in dieser Saison bisher sehr gut, haben die Berliner doch schon 14 Tore in Überzahl erzielt und sind somit das beste Team in Überzahl. Aber allein daran merkt man schon, woran es bei den Eisbären in dieser Saison akut mangelt, nämlich an Toren bei 5-gegen-5 auf dem Eis. Denn da erzielten die Eisbären nur ganze sechs Treffer mehr (20 Tore). Die Eisbären sollten es also endlich hinbekommen, auch bei 5-gegen-5 auf dem Eis wieder Torgefahr zu entwickeln, sonst wird es schwer, Spiele auf Dauer zu gewinnen.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven am 26.10.2018:

Tor:

Kevin Poulin, Konstantin Kessler

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Jamie MacQueen (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel