4:2 in Bremerhaven: Die Eisbären Berlin siegen weiter und feiern an der Küste den fünften Sieg in Serie

Die Siegesserie der Eisbären Berlin geht weiter: Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven gewann der Deutsche Meister am Mittwochabend mit 4:2 (1:1,2:0,1:1) und feierte damit den fünften Sieg in Serie. Vor dem Tor zeigte man sich effektiv, zudem nutzte man die Fehler der Pinguins eiskalt aus und dann machten auch noch die Special Teams den Unterschied aus. Denn im Mitteldrittel überstanden die Berliner gleich drei Unterzahlspiele gegen das zweitbeste Powerplay der Liga.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste kurzfristig auf Verteidiger Simon Després verzichten, der leider positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Freiwillig ließ Aubin die Stürmer Mark Zengerle und Giovanni Fiore draußen. So musste Aubin also wieder die Reihen umstellen. Manuel Wiederer nahm den Platz von Zengerle in der Top-Formation mit Marcel Noebels und Blaine Byron ein. Dort wurde er bereits im letzten Drittel gegen Krefeld am Sonntag eingesetzt. Kevin Clark ersetzte Giovanni Fiore in der zweiten Reihe mit Matt White und Frans Nielsen. Yannick Veilleux kehrte ins Line-up zurück und nahm den Platz von Clark neben Zach Boychuk und Neuzugang Dominik Bokk ein. Sebastian Streu und Marco Baßler waren in der nominell vierten Reihe zu finden.
Auch in der Defensive musste Aubin umstellen. So hießen die drei Verteidiger-Pärchen heute Nicholas B. Jensen/Eric Mik, Frank Hördler/Kai Wissmann und Jonas Müller/Morgan Ellis. Und im Tor stand Tobias Ancicka.

Beide Teams trafen zum vierten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Bisher gewannen die Berliner alle drei Duelle – 5:2 und 5:1 zu Hause, 4:0 an der Küste. Folgte heute Sieg Nummer vier gegen den Lieblingsgegner, gegen den man nur drei der letzten 19 Spiele verloren hatte?

Den besseren Start hatten die Berliner auf jeden Fall. Auch bedingt durch das erste Powerplay des Spiels setzte man sich direkt im Drittel der Pinguins fest und hatte auch zwei dicke Chancen durch Kevin Clark und Matt White, doch Brandon Maxwell parierte stark. Aber kurz vor Ablauf der Strafe schlugen die Eisbären dann doch noch zu. Maxwell lag bereits am Boden und so hatte Zach Boychuk keine große Mühe, den Puck im Tor zu versenken – 1:0 (4.). Der Traumstart für die Hauptstädter! Und wer war an diesem Tor mit beteiligt? Na klar, Dominik Bokk, der den Pass zu Frans Nielsen spielte, welcher dann den Schuss abgab, in dessen Folge Boychuk das Tor erzielte. Der vierte Scorerpunkt im zweiten Spiel für den Berliner Neuzugang.
Doch die Gastgeber befreiten sich von dem Druck der Eisbären und fuhren ihre ersten Angriffe. Und in Spielminute acht die Pinguins mit einem klasse Angriff, welchen Jan Urbas eiskalt abschloss. Wobei er sich da auch nicht wirklich anstrengen musste, denn das Tor war komplett offen – 1:1 (8.).
Danach war es ein Duell auf Augenhöhe, es ging rauf und runter, beide Mannschaften hatten durchaus gute Chancen, aber sowohl Brandon Maxwell als auch Tobias Ancicka machten die Schotten dicht. Es war eine richtig gute, spannende und offensiv geführte DEL-Partie, in der beide den Sieg wollten.
Vier Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatten die Eisbären ihr zweites Powerplay und auch das sorgte für viel Gefahr vor dem Bremerhavener Tor. Doch dieses Mal war das Überzahlspiel der Berliner nicht erfolgreich. Und so blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten in einem ausgeglichenen Spiel an der Küste.

Ins zweite Drittel fanden die Eisbären besser rein. Kevin Clark scheiterte nach klasse Einzelaktion noch am starken Brandon Maxwell, doch wenig später konterten die Berliner Bremerhaven nach deren Scheibenverlust aus. Manuel Wiederer mit dem Querpass vor dem Tor auf Marcel Noebels und der netzte ein – 2:1 (23.).
Den Hausherren bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich, denn Kapitän Frank Hördler musste auf die Strafbank und ermöglichte den Pinguins das erste Powerplay. Und da ist Bremerhaven das zweitbeste Team der PENNY DEL. Es brannte auch lichterloh vor dem Berliner Tor, doch entweder parierte Tobias Ancicka die Schüsse oder die Scheiben gingen am Tor vorbei. Die Pinguins hatten aber sofort die zweite Chance, denn sieben Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Hördler musste auch Nicholas B. Jensen in die Kühlbox. Doch dieses Powerplay war bei weitem nicht so gefährlich wie das erste. Die Eisbären überstanden somit vier Minuten in Unterzahl beim zweitbesten Powerplay der Liga. Das kann sich sehen lassen.
Danach konnten die Eisbären das Spiel wieder beruhigen und ließen bei 5-5 kaum mehr etwas zu. Optisch gesehen dominierten die Gäste in der Folge das Spiel, ohne sich dabei jedoch gute Chancen herauszuspielen.
Den Hausherren bot sich aber fünf Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels erneut die Chance, das Berliner Tor unter Beschuss zu nehmen. Doch auch dieses Powerplay blieb ungenutzt, weil die Box der Eisbären sehr kompakt stand und kaum etwas zu ließ. Und wenn doch etwas durch kam, war Ancicka zur Stelle.
Eine Minute vor dem Ende des zweiten Drittels schlugen die Berliner eiskalt zu. Blaine Byron ließ Brandon Maxwell ganz alt aussehen, traf beim ersten Versuch noch den Pfosten, setzte aber erfolgreich nach – 3:1 (39.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Kabinen.

Im Schlussdrittel war die Devise nun klar: Bremerhaven wollte zurück ins Spiel finden, während die Eisbären die Vorentscheidung herbeiführen wollten. Kevin Clark hätte für diese auch sorgen können, als er in der 44. Minute im Slot angespielt wurde und komplett frei vor Maxwell stand. Doch der Bremerhavener Goalie behielt in diesem Duell die Oberhand und seine Mannschaft somit noch im Spiel.
Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Vor den Toren passierte nicht wirklich viel aufregendes. Wenn überhaupt, dann war das vor dem Tor der Hausherren der Fall. Und dort fielen heute auch die Tore. Auch wenn das vierte eher kurios war. Anders Krogsgaard wollte die Scheibe vor dem Tor klären, traf aber nur Kevin Clark und von dem ging die Scheibe ins Tor – 4:1 (52.).
Damit war das Spiel hier natürlich durch, zumal Bremerhaven danach auch erst einmal für zwei Minuten in Unterzahl ran musste. Das konnten die Eisbären aber für kein weiteres Tor nutzen. Doch Bremerhaven lief die Zeit jetzt davon. Aber knapp zwei Minuten vor dem Ende schlugen die Pinguins durch Ross Mauermann bei angezeigter Strafzeit gegen die Eisbären zu – 4:2 (59.).
Co-Trainer Martin Jiranek nahm direkt danach seinen Goalie vom Eis, um vielleicht doch noch die Aufholjagd zu schaffen. Und Bremerhaven setzte sich im Berliner Drittel fest und feuerte nochmal ordentlich Schüsse auf das Berliner Tor ab. Einmal war Tobias Ancicka schon geschlagen, doch die Latte rettete für die Eisbären, welche das 4:2 am Ende über die Zeit brachten.

Ein verdienter Auswärtssieg für die Eisbären Berlin. Im ersten Drittel war es noch ein Duell auf Augenhöhe, wo der Spielstand auch gerecht war. Im Mitteldrittel war es die Effektivität der Eisbären, welcher sie ihre Führung zu verdanken hatten. Während Bremerhaven damit haderte, drei Überzahlspiele ungenutzt zu lassen. Und im letzten Drittel sah alles lange danach aus, als würden die Eisbären locker die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Doch in den letzten zwei Minuten mussten die Berliner dann doch nochmal kurz um den Sieg zittern, denn nach dem 2:4-Anschlusstreffer machten die Hausherren noch einmal ordentlich Druck. Ein weiterer Beleg für die Eisbären, auch nach einem 4:1 nicht abzuschalten sondern bis zur Schlusssirene hellwach und konzentriert zu bleiben.

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