1:2 gegen Augsburg: Auch der neue Trainer Stéphane Richer kann den Heimfluch nicht brechen

 

Ausgabe #18:

Im Moment würde wahrscheinlich jede DEL-Mannschaft sehr gerne in Berlin antreten. Denn dort verteilen die Eisbären Berlin seit Wochen artig Geschenke zu Weihnachten, das fünfte Präsent ging am Freitagabend vor 10.587 Zuschauern an die Augsburger Panther, welche ihr Auswärtsspiel in der Hauptstadt mit 2:1 (2:0,0:1,0:0) gewannen und den Eisbären damit die fünfte Heimniederlage (!) in Folge beifügten. Da half also auch der Trainerwechsel unter der Woche nichts mehr. Clément Jodoin wurde ja bekanntlich entlassen, Stéphane Richer hat vorübergehend übernommen. Aber heute hat man gesehen, dass es sicherlich nicht am Trainer gelegen hat. Aber so ein Trainer entlässt sich natürlich einfacher als ein ganzes Team.

Richer nahm gleich einmal kleine Änderungen im Kader vor. Mark Cundari rückte wieder in den Kader, dafür saß Danny Richmond als überzähliger Importspieler auf der Tribüne. Vincent Hessler half in Weißwasser aus, dafür kehrte Charlie Jahnke zurück ins Line-up. Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver fehlten weiterhin. Kevin Poulin, welcher seinen Arbeitsplatz am Dienstag wutentbrannt verlassen hatte, stand wieder von Beginn an im Eisbären-Käfig.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen in den ersten Minuten gut aus der Kabine, man merkte ihnen an, dass sie sich hier etwas vorgenommen hatten. Sie suchten sofort den Weg in die Offensive und prüften sogleich auch AEV-Goalie Olivier Roy. Augsburg brauchte einen Moment, um ebenfalls ins Spiel zu finden und von da an war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem es hin und her ging, jedoch ohne die großen hundertprozentigen Torchancen.
Als die Gäste erstmals in Überzahl agieren konnten, schlugen sie eiskalt zu. Matt White setzte Matt Fraser in Szene und der brachte die Panther in Front – 0:1 (13.).
Spätestens nach diesem Tor merkte man den Eisbären die Verunsicherung wieder an, von da an ging nach vorne nichts mehr, es häuften sich die Fehlpässe und einen genauen Plan konnte man wieder nicht erkennen. Und zu allem Überfluss gab es dann auch noch das nächste Überzahlspiel der Fuggerstädter.
Daniel Schmölz zog in diesem ab, Jens Baxmann fälschte unglücklich ab und die Scheibe trudelte Kevin Poulin durch die Schoner – 0:2 (17.).
Die Eisbären zum Ende hin dann zwar auch noch mit einem Powerplay, aber dieses hatte die Bezeichnung nicht verdient. Mit 0:2 ging es also nach 20 Minuten in die erste Drittelpause.

Die Fans nahmen das Ganze übrigens inzwischen mit Humor, man forderte einen neuen Trainer, ganz

Foto: eisbaerlin.de/walker

neue Spieler oder aber sogar die Juniors. Was soll man in dieser Zeit auch sonst machen, man kann das Ganze nur noch mit Humor nehmen. Im zweiten Drittel sollte das jetzt nicht unbedingt besser werden. Das, was die Eisbären da auf dem Eis anboten, war schon nicht mehr wirklich schön gewesen. Zu viele unnötige Scheibenverluste, Probleme bei der Puckannahme, Probleme beim Schlittschuhlaufen. Irgendetwas war immer. Aber Augsburg stand hinter auch verdammt gut, machte es den Hausherren somit äußerst schwer. Augsburg lauerte indes vermehrt auf Konter, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden.
Zum Ende des Mitteldrittels gelang es den Eisbären dann aber doch einmal, so etwas wie eine Drangphase aufzubauen, sie setzten Augsburg unter Druck und hatten auch Chancen. Eine davon, ein Schuss von André Rankel von der blauen Linie, konnte Louis-Marc Aubry in der 39. Spielminute abfälschen – 1:2. Was zugleich auch der Pausenstand war.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Berliner übrigens bereits ohne zwei Verteidiger. Mark Cundari und Florian Kettemer verletzten sich während des Spiels am Knie bzw. Fuß und konnten selbiges nicht mehr fortsetzen. Gute Besserung an dieser Stelle, wollen wir mal hoffen, dass es bei beiden Spielern nichts schlimmes ist. Kettemer spielt nämlich eine sehr gute Saison bisher und Cundari hatte heute gute Ansätze bei, war dabei aktiver als Danny Richmond in seinen letzten Spielen.

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Das letzte Drittel zeigte dann bemühte Eisbären, die hier wirklich den Ausgleich erzielen wollten. Sie gaben alles, kämpften, aber man merkte ihnen trotzdem die Verunsicherung und das fehlende Selbstvertrauen an, es klappte bei weitem nicht alles, aber das Bemühen kann man ihnen nicht absprechen. Irgendetwas war einfach immer. Entweder blockten die Augsburger Spieler den Schuss, oder der Schläger zerbrach oder Olivier Roy war zur Stelle. Oder aber die Scheiben sprangen einfach ungünstig. Würde es bei den Eisbären laufen, wären all diese Sachen besser gelaufen und es wären Tore gefallen, aber wenn es mal nicht läuft, dann aber so richtig. Und bei den Eisbären läuft es zur Zeit überhaupt nicht, das wurde heute noch einmal mehr als deutlich. Was sie auch versuchten, es klappte nicht und der Frust im Team wird sichtbar immer größer. Es blieb bis zur Schlusssirene beim 1:2.

So langsam fällt einem nichts mehr dazu ein. Die Eisbären kassieren die fünfte Heimniederlage in Folge. Ja, sie begannen äußerst schwungvoll, aber kaum bekommen sie ein Gegentor, ist die Verunsicherung wieder da und sie ergeben sich ihrem Schicksal. Über weite Strecken wirkte das einfach ideenlos, mutlos, kraftlos, teilweise auch lustlos. Aber dann hatten sie eben auch wieder Phasen dabei, in denen man deutlich sah, wie bemüht sie waren, aber es fehlte im Abschluss eben an einigen Dingen, die eben gegen dich laufen, wenn es gerade nicht gut läuft.
Was man in dieser Saison schon so lange vermisst, ist mal ein Eisbären-Spiel, in dem sie über 60 Minuten gutes Eishockey zeigen, bis zur Schlusssirene kämpfen und sich am Ende mit drei Punkten belohnen. Die Spiele, welche genau so abliefen, kann man vermutlich an einer Hand abzählen. Den Eisbären mangelt es daran, konstant gute Leistungen über einen längeren Zeitraum zu bringen. Im Moment ist man lediglich konstant inkonstant.
Die Verantwortlichen der Eisbären wollten mit dem Trainerwechsel sicherlich die Talfahrt beenden und die Wende zum Guten einleiten. Im ersten Spiel ist dieses Unterfangen noch nicht gelungen und es gibt sicherlich nicht wenige Fans, die sich darüber freuen. Denn die Misere an Clément Jodoin festzumachen, wäre zu einfach gewesen. Nur kann man eben kein ganzes Team austauschen und dann muss in solchen Situationen meistens der Trainer seinen Stuhl räumen. Dass nicht alle Fans damit zufrieden waren, zeigte sich heute bei der Vorstellung von Stéphane Richer, als man vereinzelte Pfiffe in der Arena am Ostbahnhof hören konnte.

Nach vier Heim-Niederlagen in Folge: Eisbären wollen mit neuem Trainer den Heimfluch brechen

Wenn morgen Abend um 19:30 Uhr der erste Puck in der Arena am Ostbahnhof eingeworfen wird und die Partie der Eisbären Berlin gegen die Augsburger Panther beginnt, wird es hinter der Bande der Eisbären einen neuen Chefcoach geben. Nach der 2:5-Niederlage gegen Nürnberg am Dienstag reagierten die Eisbären-Verantwortlichen und entließen Trainer Clément Jodoin nach der vierten Heimpleite in Folge. Übergangsweise soll nun Stéphane Richer das Team trainieren und morgen Abend gibt Richer sein Trainer-Debüt für die Eisbären. 

Viele Fans hatten sich dieses Szenario lange gewünscht, dennoch kam diese Meldung gestern Abend doch etwas überraschend, ist man doch solches Vorgehen bei den Eisbären keinesfalls gewohnt gewesen in letzter Zeit. Jeff Tomlinson war der letzte EHC-Coach, dem ebenfalls kurz vor Weihnachten gekündigt wurde. Doch sonst war so etwas bei den Eisbären in den letzten Jahren nie der Fall gewesen. Auch ein Grund dafür, weshalb man in dieser Zeit sieben Meisterschaften feiern konnte. 

Dass es nun ausgerechnet Clément Jodoin trifft, ist der übliche Werdegang im Sport. Du kannst eben kein ganzes Team austauschen, denn sind wir mal ehrlich, wir alle wissen nicht, was Jodoin den Spielern immer vor den Spielen und während des Trainings gesagt hat. Vielleicht hatte er ja den perfekten Plan, nur waren es am Ende die Spieler, die diesen nicht umsetzen konnten oder sogar wollten. Die aktuelle Misere ist an vielen Stellen festzumachen, mir würden da so einige Leistungsträger einfallen, die ihrer Normalform meilenweit hinterher hängen, aber der Trainer ist wohlmöglich der Letzte, der Schuld an diesem ganzen Dilemma trägt. Viel mehr scheint es im Hintergrund der Eisbären so manchen Machtkampf zu geben, welchen wir nicht mitbekommen. Und dass es in den letzten Jahren seit der siebten Meisterschaft überhaupt nicht mehr rund läuft in Berlin, das weiß jeder. Die Vizemeisterschaft im letzten Jahr war da einfach nur ein positiver Ausrutscher gewesen. 

Ob nun mit Richer alles besser wird, weiß keiner. Ebenso, wer jetzt als Nachfolger von Jodoin präsentiert wird. Eins ist aber Fakt, die Ausrede, es habe am Trainer gelegen, kann nun keiner mehr bringen. Ab morgen sind alle Spieler gefordert, ihre beste Leistung über 60 Minuten abzurufen. Und diese wird auch nötig sein, will man das Überraschungsteam der Liga in die Knie bezwingen. Denn Augsburg spielt eine sehr starke Saison bisher, da muss vieles positiv bei den Eisbären laufen, damit man Augsburg schlagen kann. Aber um das zu schaffen, braucht man erst einmal eine Portion Selbstvertrauen und daran hat es der Mannschaft zuletzt gemangelt. Ebenso an der Selbsteinschätzung, gab doch Florian Busch nach dem Nürnberg-Spiel schonungslos zu, man habe sich selbst überschätzt und den Gegner unterschätzt. Wer so an die Sache gegen Augsburg heran geht, wird am Ende sein blaues Wunder erleben. Gegen den AEV muss man eine Top-Leistung abrufen, will man die Fuggerstädter mit einer Niederlage auf die Heimreise schicken und damit den Heimfluch besiegen. 

Natürlich kann man morgen Abend von Richer noch keine Wunderdinge erwarten, aber dennoch hat er schon ein bisschen was geändert (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 20.12.2018):

Wir haben ein paar Kleinigkeiten geändert. Wir haben noch nicht entschieden, wie und wer morgen spielen wird. Wir entscheiden das morgen. Meine ganze Konzentration richtet sich jetzt auf die Mannschaft, mehr Konstanz reinzubringen und Spiele zu gewinnen.

Vielleicht erhält ja so auch ein Mark Cundari morgen Abend mal wieder Eiszeit, er wäre sicherlich ein guter Ersatz für Danny Richmond, der zur Zeit nicht zu überzeugen weiß. Verletzungsbedingt fehlen weiterhin Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver. Marvin Cüpper ist wieder fit, wird aber vorerst zu den Lausitzer Füchsen wechseln, um dort die nötige Spielpraxis zu sammeln. 

Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Die ersten beiden Duelle fanden im Curt-Frenzel-Stadion statt. Berlin gewann 2:1 n.V., Augsburg 3:0. 

Der voraussichtliche Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Augsburger Panther am 21.12.2018 um 19:30 Uhr:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser, Hamburg oder die U18-Nationalmannschaft im Einsatz:

Marvin Cüpper, Tobias Ancicka, Jake Ustorf, Vincent Hessler, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Brendan Ranford vor dem Ingolstadt-Spiel: „Wir können auf jeden Fall gegen die Top-Teams bestehen“

Seit dem die Deutsche Eishockey Liga (DEL) aus der Länderspielpause zurück ist, ging es für die Eisbären Berlin ausnahmslos gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle. Am vergangenen Wochenende siegte man gegen Krefeld, war aber ohne Chance in Augsburg. An diesem Wochenende hat man mit Düsseldorf und Ingolstadt zwei Teams vor der Brust, welche in der Tabelle vor den Eisbären stehen. Von daher ist es wichtig, das man diese beiden Duelle für sich entscheidet, um näher an die oberen Plätze heranzurücken.

Den ersten Schritt haben die Berliner dabei am Donnerstagabend gemacht, als man gegen die Düsseldorfer EG nach hartem Kampf mit 3:2 n.P. gewann und somit einen Punkt gut machte auf die Rheinländer. Spielerisch überzeugt haben die Hauptstädter aber auch in dieser Partie nicht. Es fehlt nach wie vor ein erkennbares System. Gegen Düsseldorf tat man sich zwei Drittel lang schwer, hatte vor allem im ersten Drittel arge Probleme mit physisch starken Düsseldorfern. Im Mitteldrittel hatte man das Spiel dann zwar optisch im Griff, kam auch zu jeder Menge Schüssen, aber so eine richtig hundertprozentige Chance suchte man doch vergebens. Im Schlussdrittel ließ man dann aber nach einem überraschenden Doppelschlages innerhalb von 30 Sekunden kurz mal wieder seine Klasse aufblitzen, da wollte man unbedingt nachlegen und das Spiel für sich entscheiden. Was ja am Ende im Penaltyschießen geklappt hat.

In dieser Saison fällt es auf, dass die Eisbären vornehmlich Probleme haben, die Teams, die vor einem Spiel vor ihnen stehen, zu schlagen. Oft ist das der Mannschaft von Trainer Clément Jodoin in dieser Spielzeit bisher noch nicht gelungen. Stürmer Brendan Ranford (Foto), welcher mit seinem 1:2-Anschlusstreffer nach starker Einzelleistung maßgeblichen Anteil an der Aufholjagd gegen die DEG hatte, wurde nach dem Spiel darauf angesprochen, ob das gegen Düsseldorf nun ein Wendepunkt gewesen sein könnte:

Jedes Team in der Liga ist gut. Wir haben Mannheim am Anfang der Saison geschlagen, dann auch Augsburg mal in der Overtime. Also wir können auf jeden Fall gegen die Top-Teams bestehen. Wir selbst sehen uns auch als Top-Team und finden jetzt nach dem dritten Spiel nach der Pause auch wieder in die Spur. Die nächsten zwei Spiele sind wichtig und bedeuten viel für die Tabelle.

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Die nächsten beiden Gegner heißen Ingolstadt, aktuell Fünfter mit vier Punkten Vorsprung auf die Eisbären, und Straubing, aktuell Achter mit einem Zähler Rückstand auf Berlin. Gegen Ingolstadt kann man den Rückstand auf die Schanzer mit einem Sieg verringern, gegen Straubing den Vorsprung mit einem Sieg ausbauen.
Einfach wird das aber nicht werden, denn diese beiden Teams trafen gestern Abend im Eisstadion am Pulverturm in Straubing aufeinander, die Tigers setzten sich deutlich mit 7:2 durch. Dieser Sieg kam doch sehr unerwartet und vor allem dann auch noch in dieser Höhe. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Vor allem morgen in Ingolstadt (Bully: 16:30 Uhr), denn die Schanzer Panther werden auf Wiedergutmachung vor den eigenen Fans aus sein.

Für die Eisbären war es am Donnerstag vor allem für das Selbstvertrauen wichtig, mal wieder getroffen zu hatten. Denn über fünf Drittel waren die Berliner ohne eigenen Treffer geblieben, ehe Brendan Ranford dieser Flaute ein Ende setzen konnte. Ranford sagte dazu nach dem Düsseldorf-Spiel:

Ich fand, dass das Team in Augsburg ganz gut gespielt hat. Natürlich haben wir kein Tor geschossen, aber trotzdem viele gute Chancen kreiert. Wenn man dann wieder zwei Drittel keine Tore schießt, drückt man den Schläger doch ein bisschen fester und will unbedingt, dass der Puck ins Tor geht. Aber wir sind dabei geblieben und haben die Pucks dann auch ins Netz bekommen. Es war nichts raffiniertes, wir haben die Pucks einfach ins Tor gebracht.

Hoffen wir, dass die Eisbären morgen in Ingolstadt ans letzte Drittel gegen Düsseldorf anknüpfen werden und weiter die Pucks ins gegnerische Tor bekommen. Und die Devise hat Ranford vorgegeben, einfach spielen, nicht irgendetwas verrücktes versuchen und die Scheibe ins Tor tragen wollen. Einfaches Eishockey bringt manchmal mehr als das, was die Eisbären da manchmal versuchen. Wenn das natürlich klappt, ist es auch in Ordnung, aber in der Phase, in der die Eisbären derzeit sind, sollte man sein Spiel einfach halten und schauen, dass man die Spiele gewinnt und Punkte einfährt.

Martin Buchwieser nach dem 0:3 in Augsburg: „Wir sind auseinander gefallen“

Die Eisbären Berlin beenden das Wochenende mit drei Punkten. Dem 5:3-Heimsieg gegen Krefeld vom Freitag ließ man heute keinen weiteren Sieg folgen. Im Gegenteil, beim direkten Konkurrenten Augsburger Panther verlor man hochverdient mit 0:3 (0:1,0:2,0:0), bot dabei eine mehr als dürftige Leistung und zeigte sich auch mal wieder von der undisziplinierten Seite. So stockt das Vorhaben der Eisbären, isich n der Tabelle Stück für Stück nach oben zu arbeiten. Solche Auftritte werfen die Mannschaft weit zurück, denn ein System war heute nicht wirklich zu erkennen und einige Leistungsträger fuhren ihr Trikot mit dem Eisbärenkopf drauf heute nur über das Eis spazieren. 

Bei den Eisbären gab es Änderungen im Kader im Vergleich zum Krefeld-Spiel. Brendan Ranford saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, dafür kehrte Danny Richmond zurück ins Line-up. Den Platz von Ranford im Sturm nahm Youngster Vincent Hessler ein. Kevin Poulin hütete erneut das Berliner Tor.

Eisbären-Verteidiger Florian Kettemer, der vor der Saison aus München kam und in seiner Karriere auch schon mal in Augsburg aktiv war, sagte vor dem Spiel bei Telekom Sport:

Augsburg ist immer ein schwieriges Pflaster, vor allem mit den Fans im Rücken.

Und besonders dann ist es schwierig, wenn man so einen Start hinlegt, wie es die Eisbären heute getan haben. Danny Richmond mit dem Scheibenverlust, Augsburg mit einem 3-auf-1-Konter, Jaroslav Hafenrichter mit dem Pass von der rechten Seite in den Slot, wo Scott Valentine nach nur 19 Sekunden das frühe 1:0 für den AEV erzielte.
In der vierten Minute hätten die Hausherren beinahe nachgelegt, als Matt White am langen Pfosten völlig frei stand und angespielt wurde, doch Kevin Poulin war zur Stelle.
Danach entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften immer wieder Phasen hatten, in denen sie sehr druckvoll waren und auch zum Abschluss kamen. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, doch beide Defensivreihen machten es dem Gegner nicht leicht, standen doch beide sehr kompakt und ließen nur selten Lücken. Aber die Eisbären fanden mal eine in der elften Spielminute, als sie einen 3-auf-1-Konter fuhren. André Rankel über links mit dem Zuspiel auf die rechte Seite zu Marcel Noebels, doch der scheiterte an Olivier Roy im AEV-Gehäuse.
Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause kassierte James Sheppard die erste Strafzeit der Eisbären in diesem Spiel, aber die Gäste mit einem guten Unterzahlspiel, einzig zwei Schüsse von Brady Lamb kamen von Augsburg, welche aber keine Gefahr für Kevin Poulin darstellten. Eine Sekunde vor Ablauf dieser Strafe tauschten Daniel Schmölz (Augsburg) und Danny Richmond (Berlin) noch ein paar Nettigkeiten und Sahir Gill (Augsburg) und Martin Buchwieser (Berlin) ein paar „Kuscheleinheiten“ aus. Da Danny Richmond diese Szene auslöste, kassierte er zwei Minuten mehr als sein Kontrahent und Augsburg hatte so noch 65 Sekunden Powerplay zu Beginn des Mitteldrittels beim Stand von 1:0.

Doch die Hauptstädter überstanden die Unterzahl schadlos, sahen sich danach aber dem Druck der Augsburger ausgesetzt. Die kamen immer wieder mit viel Tempo Richtung Eisbären-Tor und erspielten sich sehr gute Torchancen, Kevin Poulin hatte einiges zu tun. Wenn die Eisbären sich mal im Drittel der Augsburger festsetzen, dann fanden sie nicht die Lücke, hatten keine zündende Idee.
27 Minuten waren gespielt, da hatte Florian Kettemer bei angezeigter Strafe die beste Chance der Eisbären bisher, doch er scheiterte an der Latte. Im folgenden Powerplay kamen nur zwei gute Möglichkeiten durch Micki DuPont und Sean Backman heraus. Als Augsburg wieder komplett war, ging es ganz schnell. Matt White kam mit viel Tempo über links ins Angriffsdrittel, fuhr hinter das Tor, spielte die Scheibe vor das Tor in den Slot, wo Drew LeBlanc stand und zum 2:0 traf (29.).
Und es ging so weiter, Augsburg sorgte immer wieder mit schnellen Angriffen für Gefahr, die Eisbären zu behäbig nach vorne, ein System war nicht wirklich zu erkennen. Acht Minuten vor der zweiten Drittelpause nochmal eine gute Chance für die Mannschaft von Trainer Clément Jodoin. Marcel Noebels mit dem Querpass von der linken auf die rechte Seite, Jamie MacQueen mit dem Onetimer, doch er traf nur den Außenpfosten.
In der 39. Spielminute sorgte dann ein kurioses Tor für das 3:0. James Sheppard erkämpfte den Puck auf der rechten Seite, spielte die Scheibe hinter das Tor zu Micki DuPont. Der wollte mit einem Pass von hinter dem Tor einen neuen Angriff der Eisbären einleiten, doch dazu kam es nicht. Matt White hielt die Kelle in den Pass, die Scheibe ging an Poulins Rücken und von da aus ins Tor.
So führte Augsburg nach 40 Minuten hochverdient mit 3:0 gegen den DEL-Rekordmeister. Verteidiger Mark Cundari mit seinem kurzen aber passenden Statement zum bisherigen Spielverlauf:

Wir laufen nicht gut, der Puck läuft nicht gut.

Wirklich besser sollte es im Schlussdrittel aber auch nicht mehr werden. Zu Beginn ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum Tor und auch den Abschluss, wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht. Erst in der 44. Spielminute hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance. Er hatte Roy schon umkurvt, scheiterte dann aber erneut am Außenpfosten.
Der Rest hatte dann wenig mit Eishockey zu tun, immer wieder gerieten beide Mannschaften aneinander und teilten kräftig aus. So kassierte Danny Richmond bei seiner Rückkehr ins Team seine zweite Disziplinarstrafe, was automatisch zur Spieldauer führte. Auch André Rankel und James Sheppard versuchten noch, in Augsburg „Freundschaften“ zu knüpfen, Letzterer bekam dafür auch noch eine Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Spielerisch passierte nicht mehr viel. Augsburg tat nicht mehr als nötig und die Eisbären konnten nicht mehr zeigen. So blieben die Eisbären im Curt-Frenzel-Stadion nicht nur punkt- sondern auch noch torlos.

Nach zwei Siegen in Folge kassierten die Eisbären mal wieder eine Niederlage und das völlig zu Recht. Gegen Augsburg, was zuvor drei Niederlagen in Folge mit 15 Gegentoren kassiert hatte, war den Berlinern in allen Belangen überlegen. Der AEV spielte aggressiver, entwickelte mehr Zug zum Tor und mehr Torgefahr, wirkte bissiger, schneller, entschied die meisten Zweikämpfe für sich und sicherte sich somit drei enorm wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten, den man somit auf Abstand in der Tabelle hält.
Die Eisbären haben in dieser Woche einiges aufzuarbeiten, denn das Spiel heute war definitiv ein Rückschritt, ein sehr großer. Stürmer Martin Buchwieser war daher nach dem Spiel zu Recht enttäuscht vom Auftritt der Eisbären:

Augsburg hat das sehr clever gemacht nach dem frühen Tor. Sie haben uns immer attackiert, brutal auf den Körper gespielt, uns so nicht ins Spiel kommen lassen. Wir haben das erste Drittel noch gut zu Ende gespielt, aber danach sind wir auseinander gefallen. Wir waren nicht bereit, die Zweikämpfe anzunehmen.

André Rankel vor dem Augsburg-Spiel: „Ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns“

Die Eisbären Berlin sind gut aus der Länderspielpause gekommen. Jedenfalls, wenn man nur das Ergebnis betrachtet. Mit 5:3 bezwang man am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof mit den Krefeld Pinguinen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle und distanzierte die Pinguine somit um drei Punkte. Rein spielerisch gesehen ist beim DEL-Rekordmeister aber nach wie vor viel Luft nach oben. Das ist es aber gefühlt schon die ganze Saison und gefühlt hört man von den Spielern auch immer wieder, dass man daran arbeiten würde, dass endlich wieder alles gut läuft. Doch Step by Step geht es voran bei den Eisbären, aber dennoch liegen noch viele Hausaufgaben vor den Spielern, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.

Louis-Marc Aubry sagte gestern Abend nach dem Spiel beim Fan-Talk, dass er in den ersten beiden Dritteln das Gefühl hatte, als ob es noch nicht so richtig gelaufen sei für die Eisbären, da hatte man noch zu viele Fehler im Spiel und merkte, dass die Mannschaft aus einer Pause kam. Aber immerhin ist es im letzten Drittel besser geworden und man fand einen Weg, das Spiel zu gewinnen.

Auch Trainer Clément Jodoin sprach nach dem Spiel auf der PK davon, dass es noch viel zu tun gibt und er kam auch nochmal auf das leidige Thema Strafzeiten zu sprechen. Zwar kassierten die Berliner im ersten und letzten Drittel keine Strafzeit, dafür aber deren vier im Mitteldrittel, weshalb Jodoin die Spieler vor die Wahl stellte:

Wir haben immer noch viele, viele Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen. Ich habe es nach dem zweiten Drittel nochmal angesprochen, nachdem es schon vier Strafzeiten gab. Ihr müsst entscheiden, wie ihr spielen wollt. Wieder viel Energie verlieren, wenn wir Penaltys killen oder dann Fünf gegen Fünf lieber spielen wollen. Es gibt kleine Verbesserungen, aber auch hier gibt es noch einiges zu tun.

Die Eisbären hatten in der letzten Saison Probleme mit dem Toreschießen in Überzahl, dafür lief es umso besser bei Fünf gegen Fünf. In dieser Saison ist es genau anders herum, da stellt man das beste Powerplay der Liga, tut sich aber enorm schwer bei Fünf gegen Fünf zum Torerfolg zu kommen. Gegen Krefeld erzielte man vier der fünf Tore bei Fünf gegen Fünf, was für den Trainer ein kleiner Schritt und wichtig fürs Selbstvertrauen war. Und Kapitän André Rankel fügte noch sein Statement hinzu und blickte auch gleich auf das morgige Auswärtsspiel beim direkten Tabellennachbarn Augsburg voraus:

Es geht definitiv in die richtige Richtung. Wir haben uns bei Fünf gegen Fünf viel vorgenommen, das hat heute weitaus besser geklappt und daran wollen wir anknüpfen.
Wir haben am Sonntag ein genauso wichtiges Spiel wie das heutige. Augsburg ist direkt vor uns und deswegen ist es für uns ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Wir können nicht sagen, wir wollen dann und dann auf den dritten Platz. Erstmal müssen wir das nächste Spiel gewinnen, so langweilig wie es sich anhört aber so ist es nun mal.

Für Rankel (Foto) läuft es derzeit relativ gut, was sein Doppelpack gegen Krefeld gestern Abend beweist. Der Kapitän kommt so langsam aber sicher in Fahrt und in der Saison an, aber ihm war klar, dass er Zeit brauchen wird, bis er seine Form finden wird:

Definitiv freue ich mich darüber, dass ich der Mannschaft helfen kann und wir heute die drei Punkte geholt haben. Ich war lange verletzt und hab die Vorbereitung kaum spielen können, deswegen war mir eigentlich klar, dass ich ein wenig Anlaufzeit brauchen werde und jetzt in letzter Zeit klappt es wieder besser.

Das Lazarett lichtet sich: Die Eisbären wollen nach der Deutschland Cup Pause voll angreifen

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kehrt aus der Länderspielpause anlässlich des Deutschland Cups zurück. Und die Pause kam gerade für die Eisbären Berlin zum richtigen Zeitpunkt. Die ganze Saison plagen die Hauptstädter schon riesige Personalprobleme, im letzten Heimspiel vor der Pause fehlten gegen Schwenningen satte acht Spieler. Nicht selten spielte Coach Clément Jodoin daher mit drei Reihen, vertraute aber auch den Youngsters, die ihren Job bisher sehr gut machen. In der Pause konnten die Berliner Spieler nun die Akkus wieder aufladen und zudem gibt es auch gute Nachrichten aus dem Eisbären-Lazarett zu berichten.

Denn gleich vier Spieler sind wieder zurück im Training und somit eine Option für das Heimspiel am Freitagabend gegen die Krefeld Pinguine in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Zwei Verteidiger und zwei Stürmer könnten dem Kader der Berliner somit wieder mehr Tiefe verleihen. Kai Wissmann, Danny Richmond, Jamie MacQueen und Sean Backman stehen Trainer Clément Jodoin wieder zur Verfügung. Gerade der Ausfall von Queener traf die Berliner, war er doch mit sieben Toren der Top-Torjäger der Eisbären, was er im übrigen immer noch ist. Aber auch die Rückkehr von Sean Backman sorgt wieder für mehr Optionen in der Offensive und zudem wird die Defensive dank der Rückkehr von Wissmann und Richmond gestärkt.

Und mit einem richtig gut besetzten Kader sollte es für die Eisbären in den nächsten Wochen vor allem darum gehen, den Anschluss an die Top-3-Plätze nicht zu verlieren, denn das ist lt. MacQueen das Ziel der Hauptstädter. Als Tabellensechster weisen die Berliner mit aktuell 27 Punkten sieben Zähler Rückstand auf den Dritten Ingolstadt auf. Umso wichtiger werden dabei die zwei Spiele am Wochenende, denn da geht es gegen direkte Konkurrenten in der Tabelle – Krefeld (7.) und Augsburg (5.).

Und unterschätzen sollte man beide Teams nicht. Die Krefeld Pinguine, welche am Freitagabend ihre Visitenkarte in der Arena am Ostbahnhof abgeben, sind auf Wiedergutmachung nach den letzten miserablen Jahren aus. Und bisher läuft die Saison äußerst gut für die Seidenstädter, welche mit Platz Sieben bisher voll im Soll sind und zu den Überraschungen der Saison zählen. Und gerade auf fremden Eis sind die Pinguine sehr stark, haben von acht Auswärtsspielen nur zwei nicht gewonnen. Allein das sollte Warnung genug sein. Zudem haben die Eisbären in der vergangenen Saison erstmals seit der Saison 2009/2010 mal wieder beide Heimspiele gegen den KEV gewonnen. Krefeld ist also schon seit Jahren ein unbequemer Gegner für die Eisbären.

Sonntagnachmittag (Bully: 16:30 Uhr) sind die Eisbären dann zum zweiten Mal in dieser Saison bei den Augsburger Panthern zu Gast. Die Fuggerstädter spielen bisher eine sehr starke Saison, was ein Blick auf die Tabelle beweist, wo die Panther auf einem respektablen fünften Platz stehen. Aber auf fremden Eis sind die Panther stärker als auf eigenem Eis, denn zu Hause gewann man nur vier seiner bisherigen acht Heimspiele. Eine der vier Niederlagen kassierte man im ersten Duell gegen Berlin, als man mit 1:2 n.V. den Kürzeren zog. Es war der zweite Berliner Sieg in Augsburg in Folge. Letztmals drei Erfolge in Serie im Curt-Frenzel-Stadion gelangen den Berliner zwischen 2010 und 2011. Es wird Zeit, diese Serie am Sonntag zu brechen.

Die Eisbären sehnten die Pause herbei. Sie wollten die Akkus wieder aufladen und an den Problemen arbeiten und diese endlich abstellen. Ob die Pause zu all dem genutzt wurde, werden wir Freitagabend ab 19:30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof sehen. Sollte man dort gegen Krefeld verlieren, kann man das zumindest nicht auf die Personalsorgen schieben, denn das Lazarett des DEL-Rekordmeisters lichtet sich endlich und lässt wieder auf positive und erfolgreiche Wochen hoffen. Wenn, ja wenn man die Fehler und vor allem die vielen unnötigen Strafzeiten endlich abstellt. 

2:1 n.V. in Augsburg: Goalie Kevin Poulin führt die Eisbären zum zweiten Sieg am Wochenende

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Spiel an diesem Wochenende gewonnen. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Hauptstädter in einer von vielen Strafzeiten geprägten Partie mit 2:1 n.V. (0:0,1:0,0:1/1:0) durch und machten somit das Fünf-Punkte-Wochenende perfekt. Matchwinner war neben Siegtorschütze Colin Smith der neue Goalie Kevin Poulin, der ein ums andere Mal stark parierte und den Berlinern somit am Ende zu zwei Punkten verhalf.

Zum 97. Mal hieß es am Sonntagabend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Augsburger Panther gegen die Eisbären Berlin. Und es sollte eine Partie werden, die sehr lange gehen sollte, nicht hochklassig war und doch viel Gesprächsstoff lieferte. Jamie MacQueen kam bereits nach 32 Sekunden zur ersten guten Chance per Bauerntrick, aber Olivier Roy parierte diesen Schuss.
Doch auch Augsburg war von Beginn an Richtung Eisbären-Tor orientiert und suchte auch immer wieder den Abschluss. So probierte es Jaroslav Hafenrichter von der linken Seite, Kevin Poulin parierte den Schuss, Marco Sternheimer setzte nach und nahm den Puck aus der Luft, auch hier war Poulin zur Stelle.
Sieben Minuten waren gespielt, als Augsburg ein Bully vorm Berliner Tor hatte, aber es waren die Gäste, die einen 4-auf-2-Angriff fuhren, an deren Ende Micki DuPont zum Abschluss kam, doch in Roy seinen Meister fand.
Das erste Drittel war davon geprägt, dass es schnell hin und her ging, beide Teams immer den Abschluss suchten, doch so eine richtig hundertprozentige Chance suchte man meist doch vergeblich.
Zudem entwickelte sich ab dem ersten Drittel fast schon ein Privatduell zwischen Matt White und Kevin Poulin, an deren Ende der Berliner Goalie stets als Sieger hervor ging.
Torlos endete das erste Drittel und doch hatten die Eisbären zwei Volltreffer zu vermelden. Allerdings keine schönen, denn bei einer Unterzahl landete die Scheibe direkt in Jason Jaspers Gesicht, welcher auf der Spielerbank saß. Für Jaspers war die Partie anschließend vorbei. Und bei eigener Überzahl zog Micki DuPont ab, traf aber Jamie MacQueen, welcher daraufhin zu Boden ging, aber anschließend weiterspielen konnte.
Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann war mit dem ersten Drittel nicht zufrieden, wie er in der ersten Pause am Mikrofon von Telekom Sport sagte:

Es ist von uns nicht das beste Spiel. Wir können mehr. Ich hoffe, wir setzen das im zweiten Drittel um.

Das Mitteldrittel begannen die Berliner aber erst einmal noch in doppelter Unterzahl, doch diese überstanden sie schadlos. Ansonsten war nicht viel anders als noch im ersten Drittel. Viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau auf beiden Seiten, viele Schüsse Richtung Tor, aber keine so richtig hochkarätige Chance dabei.
26 Minuten waren gespielt, als Micki DuPont die Scheibe einfach mal auf das Tor brachte und dort rutsche sie Roy durch und trudelte ganz langsam Richtung Torlinie, überquerte diese ganz kurz, was die beiden Hauptschiedsrichter Iwert und Rantala bei Ansicht des Videobeweises auch sahen. Folgerichtig gaben sie den Treffer und die Eisbären lagen mit 1:0 vorne.
Fortan wurde die Partie immer zerfahrener, beide Mannschaften gerieten immer wieder aneinander und kassierten so Strafe um Strafe. Schön anzusehen war die Partie im fast eine Stunde dauernden Mitteldrittel nur ganz selten. Die Spieler gaben sich förmlich die Klinke auf der Strafbank in die Hand, die Verantwortlichen der Kühlbox hatten jede Menge zu notieren. Nicht jede Entscheidung der Schiedsrichter war am Ende nachzuvollziehen, allen voran die Strafe gegen Scott Valentine nach einem sehr harten Check gegen Jens Baxmann, für den er nur zwei Minuten wegen Behinderung (!) bekam.
Eishockey wurde auch noch etwas gespielt und beide Mannschaften hatten auch nochmal Chancen, aber Tore sollten keine weiteren fallen, weshalb Berlin nach 40 Minuten mit 1:0 im Curt-Frenzel-Stadion vorne lag.

Das letzte Drittel begann Augsburg ebenfalls in Überzahl und da hatten die Hausherren gleich mal eine Riesenchance zum Ausgleich, doch Kevin Poulin machte sich lang und parierte die Augsburger Direktabnahme.
Es sollte das achte Powerplay (!) des AEV folgen und da folgte der große Auftritt von Simon Sezemsky, welcher es zweimal von der blauen Linie versuchte. Den ersten Schuss konnte Poulin noch parieren, beim zweiten Onetimer war er aber machtlos gewesen – 1:1 (45.).
Zwei Minuten später hätte Sean Backman die Berliner beinahe wieder in Front gebracht, als er frei vor Roy auftauchte, am Augsburger Goalie jedoch scheiterte.
Das Spiel ging weiter hin und her und das Privatduell zwischen White und Poulin setzte sich auch im Schlussdrittel fort. Matt White probierte es einmal, scheiterte am Goalie, beim zweiten Versuch wurde er vorher von Sean Backman zu Fall gebracht. Die Hausherren also mit einem Powerplay, doch in diesem hatten die Berliner durch André Rankel und Florian Kettemer zwei gute Möglichkeiten.
In den letzten Minuten noch einmal Augsburg in Überzahl und dieses Mal fanden sie ihre Formation und hatten drei, vier richtig gute Chancen, doch Kevin Poulin entnervte die Panther-Spieler ein ums andere Mal und parierte dabei einmal sogar richtig sensationell.
Dank Poulin ging es beim Stand von 1:1 in die Verlängerung. Beide Mannschaften sicherten sich also einen Punkt.

Und in dieser beide Teams mit je zwei guten Chancen durch David Stieler und Scott Valentine (Augsburg) bzw. André Rankel und Florian Kettemer (Berlin). Letzterer bekam noch einen weiteren Auftritt. Nach 63:30 Minuten passte Kettemer die Scheibe im Slot quer rüber zu Colin Smith, welcher die Scheibe annahm und sie dann in den Winkel schlenzte – 2:1 (64.).

Somit entschieden die Eisbären also dieses Auswärtsspiel in Augsburg für sich. Ein Spiel, was mal wieder bewies, dass die Eisbären deutlich zu viele Strafzeiten nehmen. Zum Glück konnte Augsburg, immerhin das beste Powerplay der letzten Saison, nur eine Überzahl nutzen. Aber das war auch ein Verdienst vom neuen Goalie Kevin Poulin, welcher heute richtig stark hielt und den Eisbären somit zum Sieg verhalf. Spätestens heute sollte Poulin auch die letzten Kritiker von seinem Transfer überzeugt haben. Kevin Poulin hat erst zwei Spiele für die Eisbären gemacht. Beide haben die Berliner gewonnen und heute avancierte er gleich einmal zum Matchwinner mit zahlreichen guten Paraden. Daruf lässt sich aufbauen und in den nächsten Wochen anknüpfen.

2:3 gegen Augsburg: Erste Heimniederlage für die Eisbären Berlin im neuen Jahr

Ausgabe #26:

Nach drei Heimsiegen in drei Heimspielen im neuen Jahr hat es die Eisbären Berlin nun doch auf eigenem Eis erwischt. Gegen die Augsburger Panther unterlagen die Berliner vor 10.329 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof knapp mit 2:3 (0:0,1:1,1:2) und verpassten somit den Sprung auf Platz Zwei in der Tabelle. Der wäre mit einem Sieg nämlich möglich gewesen und die Chancen dazu hatte man auch, nur konnte man diese nicht nutzen und somit stand man am Ende mit leeren Händen da.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp, der heute sein 200. DEL-Spiel als EHC-Coach absolvierte, nahm eine Änderung im Kader vor. Sven Ziegler rückte für Daniel Fischbuch in den Kader. Petri Vehanen hütete wieder das Berliner Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären hatten sich für das vierte Heimspiel im neuen Jahr sehr viel vorgenommen und legten dementsprechend wie die Feuerwehr los. Sofort wurde der Weg Richtung Augsburger Tor gesucht. Und dabei erspielten sich die Hausherren in der Anfangsphase auch gute Chancen. So scheiterte zum Beispiel Kai Wissmann bei einem klasse Solo an der Latte (5.), Marcel Noebels hatte Olivier Roy schon ausgespielt, doch der AEV-Goalie konnte die Scheibe im Liegen doch noch parieren (8.).
Die ersten zehn Minuten waren noch gut von den Eisbären und sie taten auch viel für die Offensive, doch in den zweiten zehn Minuten war es dann doch eher eine ausgeglichene Partie. Was auch daran lag, dass beide Mannschaften im Auftaktdrittel je zweimal mit einem Mann mehr ran durften, diese Chance jedoch ungenutzt ließen.
Insgesamt gesehen die Eisbären also mit einem Chancenübergewicht dank der Anfangsphase, aber dennoch stand es nach 20 Minuten 0:0 in Berlin.

Nach nur 28 Sekunden im Mitteldrittel bot sich den Eisbären die dritte Chance, in Überzahl zu agieren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und Kapitän André Rankel hatte dabei die Riesenchance, doch auch er scheiterte an der Latte.
Aber Augsburg war nun besser drin in der Partie und so entwickelte sich ein Auf und Ab mit Chancen auf beiden Seiten. Und das beste Powerplay der Liga sollte Mitte der Partie dann auch zuschlagen. Zwar war das Tor von Thomas Holzmann kein typisches Powerplay-Tor, aber es war dennoch ein Klasse-Tor. Holzmann tankte sich klasse an allen Spielern vorbei, zog auch an Vehanen vorbei und schob eiskalt mit der Rückhand ein – 0:1 (30.).
Augsburg, für die es noch um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn geht, nahm viel Selbstvertrauen nach dem Treffer mit und machte in den Minuten danach gehörig Druck und hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, aber die Latte stand dem zweiten Panther-Treffer im Weg.
Doch die Hausherren sammelten sich und versuchten fortan, am Ausgleich zu arbeiten. Kai Wissmann mit dem Auge für Louis-Marc Aubry, er spielte den Querpass und Aubry nagelte das Spielgerät in die Maschen – 1:1 (35.).
Zum Abschluss nochmal ein Powerplay für die Eisbären, aber es lohnt sich einfach nicht, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Demnach stand es nach 40 Minuten 1:1 an der Spree.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann aus Eisbären-Sicht gar nicht gut. Augsburgs Neuzugang Jordan Samuels-Thomas mit einem humorlosen Handgelenkschuss unter die Latte des Berliner Tores – 1:2 (41.).
Das spielte der Mannschaft von Coach Mike Stewart nun natürlich in die Karten, denn Augsburg konzentrierte sich nun auf seine Verteidigung und ließ nur wenig zu. Nach vorne lauerte man auf Fehler der Eisbären, um dann blitzschnell umzuschalten und zu kontern.
Aber die Eisbären fanden trotzdem eine Lücke im AEV-Bollwerk. Sean Backman kam hinter dem Tor an die Scheibe, spielte sie vor das Tor, wo Mark Olver lauerte und nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten musste – 2:2 (46.).
Anschließend wieder die Eisbären mit guten Aktionen nach vorne und auch guten Chancen, aber diese konnte man nicht nutzen. Und dann kamen mal wieder die Panther vor das Tor von Petri Vehanen und schon zappelte die Scheibe erneut im Netz. Brady Lamb mit einem seiner gefürchteten Schüsse von der blauen Linie, Vehanen ließ nur prallen und Jaroslav Hafenrichter stand goldrichtig vorm Finnen und staubte eiskalt ab – 2:3 (53.).
Die letzte Chance auf den Ausgleich nahm Micki DuPont den Eisbären, als er dreieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie noch eine Strafzeit kassierte. Somit konnte Augsburg in Überzahl zwei Minuten von der Uhr nehmen, was sie auch taten und letztendlich das 3:2 souverän über die Zeit brachten.

Die Eisbären müssen diese Partie eigentlich nicht verlieren. Sie haben wie die Feuerwehr losgelegt, haben dann natürlich Pech bei Wissmann’s Schuss oder aber bei Roy’s Parade. Insgesamt gesehen war die Chancenverwertung heute das Hauptproblem, weshalb man am Ende ohne Punkte blieb. Augsburg machte immer in den richtigen Momenten die Tore und verteidigte es anschließend sehr clever und ließ nicht mehr viel von den Eisbären zu.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir haben viel investiert. Wir sind im ersten Drittel gut aus der Kabine gekommen, haben ein gutes erstes Drittel gespielt, viele Schüsse auf das Tor gebracht und einige Torchancen gehabt. Das zweite Drittel war kein großer Unterschied. Wir waren gut im Spiel, hatten viele gute Spielanteile. Der Bereich, in dem die Spiele entschieden werden, ist das Toreschießen. Und Augsburg hat heute zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht, wir hatten nie die Führung. Wir waren immer in der Position, dass wir ausgleichen mussten. Die Jungs haben gearbeitet, haben ordentlich gespielt. 

Mike Stewart (Trainer Augsburger Panther):

In den ersten 20 Minuten war es okay. Ich glaube, Berlin war einen Tick besser, mehr aggressiv. Beide Mannschaften hatten zwei Powerplays gehabt, aber auch ohne Erfolg und nach 20 Minuten stand es 0:0, was für uns in Ordnung war. Im zweiten Drittel sind wir raus gekommen und Holzmann mit einem guten Solo in Powerplay, was uns die erste Führung gegeben hat. Im Mittelabschnitt vom zweiten Drittel hatten wir eigentlich viel Momentum gehabt und viel Zeit in der Offensive verbracht. Und wir hatten eigentlich eine super Torchance von Cundari gehabt, aber Vehanen hat einen super Save gemacht. Direkt im Konter danach hat Berlin das 1:1 geschossen. Das war ein besseres Drittel von uns. Im letzten Drittel sind wir dann durch unseren neuen Spieler wieder in Führung gegangen und Berlin ist zurückgekommen. Aber Hafenrichter hat uns dann die letzte Führung gegeben und wir haben das clever verteidigt bis zu Schluss.

Gegen Augsburg und in Schwenningen: Endspurt vor der Olympiapause

Die diesjährige Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich mehr denn je dem Ende entgegen. Nur noch fünf Spieltage sind zu absolvieren und doch steht der letzte Spieltag erst am 04.03.2018 auf dem Programm. Der Grund dafür ist die kurz bevorstehende Olympiapause. Vor dieser treten die Eisbären Berlin noch zweimal an. Einmal zu Hause und einmal auswärts. Und während die Hauptstädter Platz Drei sicher haben und nun Platz Zwei und somit die CHL-Qualifikation in Angriff nehmen wollen, geht es für die nächsten beiden Gegner noch um alles.

Der morgige Gegner, die Augsburger Panther (Bully: 19:30 Uhr), steht aktuell auf Platz Zwölf und hat sieben Punkte Rückstand auf Platz Zehn. Für die Fuggerstädter ist es also morgen ein weiteres Endspiel im Kampf um Platz Zehn. Verlieren die Mannen von Chefcoach Mike Stewart, rückt das Saisonende nach der Hauptrunde näher. Gewinnen sie, sind die Pre-Playoffs noch drin. In Berlin verloren die Augsburger aber 13 der letzten 15 Spiele, was die Aufgabe enorm schwer macht. Doch ausgerechnet in den letzten beiden Spielen punkteten die Panther an der Spree. Im Januar 2017 setzte sich der AEV mit 2:0 in Berlin durch, beim ersten Duell in dieser Saison verlor Augsburg mit 1:2 n.P., holte also auch da immerhin einen Punkt.

Für den Gegner am Freitagabend, die Schwenninger Wild Wings (Bully: 19:30 Uhr), ist sogar noch fast alles möglich. Von der Viertelfinal-Qualifikation mit Heimrecht bis hin zum Saisonende nach der Hauptrunde. Also geht es auch für die Wild Wings um wichtige Punkte, auch für sie wird die Partie gegen Berlin zu einem nächsten Endspiel. Aber auch die Schwäne taten sich zu Hause zuletzt enorm schwer gegen die Hauptstädter, verloren sie doch zehn der letzten zwölf Heimspiele gegen die Eisbären und gaben zudem bei einem der zwei Siege noch einen Punkt ab. 

Zunächst aber einmal gilt die volle Konzentration der Eisbären und deren Trainer Uwe Krupp dem morgigen Augsburgspiel. Krupp erwartet eine Partie mit Playoff-Charakter (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 30.01.2018):

Augsburg wird morgen kommen. Sie sind eine Mannschaft, die um ihre Platzierung kämpft. Sie werden mit vollem Engagement und Kampfgeist bei der Sache sein. Ich erwarte ein hitziges Spiel, ein Playoff-Spiel.

Mit Playoff-Charakter kennen sich die Berliner ja bestens aus, lieferten sie sich doch erst ein solches Duell am Sonntagabend mit den Thomas Sabo Ice Tigers. Eine Partie, welche unglaublich viel Intensität hatte, in der es hin und her ging, in der beide Mannschaften eine sehr starke Defensive sowie überragende Goalies hatten, die Offensivreihen aber dennoch die ein oder andere hochkarätige Chance herausspielen konnten. Einfach eine mitreißende und atemberaubende Partie.

So eine dürfen wir aber morgen Abend nicht unbedingt erwarten, auch wenn es für Augsburg um Alles oder Nichts geht. Es ist eben mal wieder ein typisches Wochenspiel und man weiß, wie öde diese doch werden können. Hoffen wir mal, dass es uns morgen erspart bleibt und wir ein Eishockey-Fest erleben werden.

Bei diesem Spiel mitwirken wird dann aller Voraussicht nach wieder Sven Ziegler, der nach heutigem Stand den Platz von Daniel Fischbuch im Kader der Berliner einnehmen wird. Ansonsten kann Krupp nach wie vor aus dem Vollen schöpfen und weiterhin an der bestmöglichen Playoff-Form feilen. 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Augsburger Panther am 31.01.2018:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, André Rankel, Thomas Oppenheimer, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Charlie Jahnke, Maximilian Adam, Vincent Hessler (alle Weißwasser), Florian Busch (Schädelprellung)

Hattrick! Sean Backman schießt die Eisbären im Alleingang zum 4:2-Sieg in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven feierten die Eisbären beim letzten Auswärtsspiel des Jahres einen wichtigen und verdienten Auswärtssieg bei den Augsburger Panthern. Im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion setzten sich die Hauptstädter mit 4:2 (1:0,1:0,2:2) durch. Mann des Spiels war dabei ganz klar Top-Torjäger Sean Backman, der mit drei Toren maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt war. Aber auch Goalie Petri Vehanen hielt mit seinen großartigen Paraden die drei Punkte am Ende fest. 

Die Eisbären mit einer Änderung im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel vom Dienstag. Martin Buchwieser fehlte verletzungsbedingt, Charlie Jahnke rückte für ihn in den Kader.

Die Eisbären wollten vor allem die Anfangsphase überstehen, denn Augsburg beginnt seine Heimspiele immer sehr druckvoll und mit viel Zug zum Tor. So war das auch heute, denn nach gerade einmal einer Minute hatte Trevor Parkes das 1:0 auf dem Schläger, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Augsburg kam richtig gut rein in die Partie, aber sie konnten die gute Anfangsphase nicht mit einem Tor krönen. Mit einem Tor krönten dann aber die Eisbären einen Angriff nach acht Minuten. Die Berliner erkämpften die Scheibe, James Sheppard kam über rechts ins Angriffsdrittel, sah Top-Torjäger Sean Backman auf der linken Seite stehen, spielte die Scheibe quer rüber und Backman netzte per Onetimer zu seinem 20. Saisontor ein – 1:0 (8.).
Nur eine Minute später stecke Louis-Marc Aubry die Scheibe durch zu Daniel Fischbuch, der tauchte frei vor Olivier Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Goalie. Wieder nur eine Minute später tankte sich André Rankel klasse durch, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Roy. Und fünf Minuten vor der ersten Drittelpause eine weitere gute Chance für Fischbuch, aber erneut war Roy zur Stelle.
Dann wieder die Panther mit Chancen. Zum einen vergab Thomas Holzmann eine gute Chance drei Minuten vor der ersten Pause. Und dann kassierten die Eisbären kurz vor der ersten Drittelpause doch noch eine Strafe, was man ja gegen das drittbeste Powerplay der Liga vermeiden wollte. Und kurz vor der Pausensirene hatten die Hausherren nochmal zwei Riesenchancen, doch Petri Vehanen parierte die Schüsse und hielt das 1:0 zur Pause fest.

Ein paar Sekunden hatte Augsburg noch Überzahl im Mitteldrittel, aber sie konnten es nicht nutzen. Auf Seiten der Eisbären kam Charlie Jahnke nach 45 Sekunden zur ersten Chance, doch er scheiterte mit seinem Onetimer an Roy.
22 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann einen Zuckerpass aus dem eigenen Drittel an die gegnerische blaue Linie, wo Sean Backman lauerte und alleine auf Roy zulief, doch am AEV-Keeper scheiterte.
Die Eisbären kamen richtig stark aus der Kabine, machten unheimlich viel Druck und schnürten die Panther in den ersten fünf Minuten fast ausnahmslos in deren Drittel ein.
Erst nach den fünf Minuten konnte Augsburg das Spiel ein wenig beruhigen und den Berliner Druck aus dem Spiel nehmen.
In den letzten zehn Minuten durften dann auch die Special Teams mal wieder ran. Zunächst eine Strafe gegen Jens Baxmann, Augsburg also erneut in Überzahl. Aber das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit, Thomas Holzmann hatte noch die beste Chance in Überzahl für den AEV.
Dann gab es Strafen auf beiden Seiten, es wurde also 4-gegen-4 gespielt, was die Eisbären aber nicht interessierte. Denn die zogen ein Powerplay auf, machten weiterhin viel Druck, es fehlte einzig und allein der Lohn des großen Aufwands für die Eisbären.
Kurz vor der Drittelpause hatten dann die Eisbären ihr erstes Powerplay, spielten das auch gut, konnten aber kein Tor erzielen. Augsburg überstand die Unterzahl, doch zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelte es dann doch noch im Augsburger Tor. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen stoppte die Scheibe vor dem Tor, Sean Backman kam letztendlich an den Puck und schlenzte ihn ins lange Eck – 2:0 (40.).
Mit dem hochverdienten Treffer der Eisbären endeten die zweiten 20 Minuten und die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 in Augsburg vorne.

Im letzten Drittel sollte die Partie dann noch spektakulärer werden. Gleich zu Beginn eine Strafe gegen die Eisbären und Augsburg erneut in Überzahl. Und die Panther brachten die Scheiben zum Tor, sorgten für viel Druck, aber Petri Vehanen war weiterhin der Fels in der Brandung.
Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, aber der Druck der Hausherren war weiterhin enorm. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich der AEV für den Aufwand belohnen sollte. 45 Minuten waren gespielt, als Evan Trupp die Scheibe klasse abschirmte, hinter das Tor zog, die Scheibe wieder vor das Tor spielte und Scott Valentine ins halbleere Tor einschießen konnte. Petri Vehanen lag bereits geschlagen am Boden, weshalb Valentine keine große Mühe hatte, das Tor zu erzielen – 1:2.
Aber die Eisbären gaben die richtige Antwort auf den Anschlusstreffer. Ein Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt, aber sie blieben in ihrer Formation. Jens Baxmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Roy ließ die Scheibe prallen, Mark Olver legte den Puck quer zu Jamie MacQueen und der hatte das halbleere Tor vor sich – 3:1 (49.). Das achte Tor in den letzten sieben Spielen gegen Augsburg für Jamie MacQueen. Die Panther sind eben sein Lieblingsgegner.
Augsburg gab hier aber nicht auf und kam weiterhin zu sehr guten Chancen. So auch zehn Minuten vor dem Spielende, als Jaroslav Hafenrichter die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, David Stieler zum Abschluss kam, Vehanen die Scheibe jedoch an die Latte lenkte. Ein klasse Save des Finnen.
Drei Minuten später wurde Charlie Jahnke mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt, er tauchte frei vor Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Torhüter.
Doch nur wenige Sekunden später gab es erneut Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der den Puck direkt nahm und zu seinem dritten Tor an diesem Abend einnetzen konnte – 4:1 (53.). Zugleich das 22. Saisontor der Nummer 61.
Vom Ergebnis her war die Partie nun also entschieden, aber auf dem Eis ging es weiter zur Sache. Vier Minuten vor dem Ende der Partie lieferten sich Daniel Schmölz und André Rankel einen schönen Kampf.
Wenige Sekunden später war Trevor Parkes auf dem Weg Richtung Vehanen, Kai Wissmann störte ihn unsauber, weshalb es Penalty für die Panther gab. Trevor Parkes lief an und tunnelte Vehanen zum 2:4 in Unterzahl (56.).
In der Schlussphase nahm Augsburg dann noch eine Auszeit und den Goalie vom Eis, Strafen gab es auf beiden Seiten auch nochmal. Und Augsburg machte gehörig Druck, wollte hier unbedingt noch einmal treffen. Aber Petri Vehanen ließ nichts mehr zu. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten im 18. Auswärtsspiel der Saison 2017/2018 den zwölften Sieg. Eine starke Bilanz der Berliner.

Die Eisbären haben heute einmal mehr bewiesen, dass sie wieder eine Spitzen-Mannschaft in der DEL sind. Im ersten Drittel haben sie die Drangphase der Augsburger überstanden und zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 geschossen. Im Mitteldrittel entwickelte die Mannschaft von Uwe Krupp einen ungeheuren Druck auf das Augsburger Tor, verpasste es aber, das 2:0 nachzulegen. Dies holten sie dann aber zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause nach, erneut also ein Tor zum richtigen Zeitpunkt. Und so ging es auch im furiosem Schlussdrittel weiter, als Augsburg völlig verdient den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Eisbären konterten diesen Treffer mit den beiden Toren zum 3:1 und 4:1. Selbst danach gab sich Augsburg nicht geschlagen, aber die Eisbären nahmen den Kampf an, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, waren sich auch für keine Schlägerei zu schade (siehe Rankel) und sicherten sich am Ende verdient die drei Punkte im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2017. Und das beim Angstgegner in Augsburg, wo man die letzten drei Spiele in Folge und neun der letzten zwölf Gastspiele verlor. Diese Serie hat man zum bestmöglichen Zeitpunkt beendet.

Der dreifache Sean Backman war nach dem Spiel sehr zufrieden und verriet zudem ganz nebenbei, dass er seinen Vertrag in Berlin verlängert hat:

Es war ein gutes Spiel. Wir wollten von der Strafbank fern bleiben, das war wichtig. Es war mit den drei Toren natürlich ein besonderes Spiel für mich.