3:1 in Ingolstadt! Die Eisbären feiern den ersten Auswärtssieg der Saison – Maximilian Heim gelingt beim DEL-Debüt direkt das erste DEL-Tor

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in der DEL in Folge eingefahren. Beim ERC Ingolstadt setzten sich die Berliner verdient mit 3:1 (0:0,2:0,1:1) durch und feierten damit den ersten Auswärtssieg in der noch jungen Saison. Youngster Maximilian Heim wird dieses Spiel besonders in Erinnerung bleiben. Er feierte heute Abend sein DEL-Debüt und krönte seine sehr starke Leistung auch noch mit seinem ersten DEL-Tor. Ganz stark, Maxi!

Eisbären-Coach Serge Aubin standen auch heute Peter Regin und Marco Nowak nicht zur Verfügung. Kapitän Frank Hördler und Jan Nijenhuis kehrten in den Kader zurück. Verteidiger Jonas Müller saß eine Sperre ab. Frank Hördler verteidigte zusammen mit Eric Mik. Julian Melchiori hatte den Allrounder Frank Mauer an seiner Seite. Morgan Ellis und Korbinian Geibel spielten wie am Mittwoch in der CHL zusammen. Eric Hördler war als siebter Verteidiger dabei. Fünf der sieben Spieler waren gelernte Verteidiger. Mauer und Eric Hördler halfen in der Defensive aus.
In der Offensive gab es nur eine Änderung im Vergleich zum Spiel gegen Mountfield. Rückkehrer Jan Nijenhuis rückte für Eric Hördler in die vierte Reihe zu Kevin Handschuh und Marco Baßler.
Und im Tor stand heute Tobias Ancicka. So sah also das letzte Aufgebot des Deutschen Meisters aus. Denn neben den bereits genannten Ausfällen fehlten auch Leo Pföderl, Brendan Guhle und Yannick Veilleux. Alle Drei haben noch nicht ein einziges Saisonspiel bestritten. Bei Pföderl sieht es dabei noch am besten mit einer Rückkehr aus. Bei Guhle und Veilleux sieht es dagegen eher noch nach längeren Pausen aus. Allen voran bei Veilleux, der sich in den letztjährigen Playoffs verletzte.

Die Ausgangslage war klar: Die Schanzer Panther gingen als Favorit in dieses Spiel. Die Mannschaft von Mark French hatte einen sehr starken Saisonstart und stand vor dem Spiel auf Platz zwei. Die Eisbären hingegen standen nur auf Platz 13. Am Sonntag hatte man gegen Düsseldorf den ersten Dreier der Saison eingefahren. Dennoch hinken die Eisbären den eigenen Erwartungen weit hinterher.

Für die Hauptstädter war es das fünfte Spiel in den letzten acht Tagen. Daher war auch heute wieder die große Frage, ob die Kraft für volle 60 Minuten reichen würde. Denn dieses Mammut-Programm absolvierten die Berliner zuletzt mit einem arg dezimierten Kader. Die Quittung dafür erhielt man am Mittwochabend im letzten Drittel, als man fünf Gegentreffer von Mountfield eingeschenkt bekam. Davor hatte man 40 Minuten überzeugend gespielt.

Foto: Ela on Tour

Heute brauchten die Berliner die ersten zwei Minuten, um im Spiel anzukommen. Die Hausherren kamen druckvoll aus der Kabine und setzten früh erste Akzente in der Partie. Danach zeigten sich aber auch die Berliner vor dem Ingolstädter Tor.
Die Schanzer hatten dann die ersten guten Chancen. Doch sowohl Jerome Flaake als auch Leon Hüttl vergaben aus aussichtsreichen Positionen. Den Panthern gehörte auch das erste Powerplay in diesem Spiel. Doch das Penaltykilling der Berliner funktionierte erneut gut und durch Frank Hördler hatte man sogar diese beste Chance in Unterzahl.
Es war ein munterer Beginn in der Saturn Arena. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone. Die Eisbären sogar mit einem Torschuss-Plus zur Mitte des ersten Drittels. Aber die dickste Chance gehörte Ingolstadt. Brian Gibbons steckte klasse durch zu Wojciech Stachowiak, der es gegen die Laufrichtung von Tobias Ancicka versuchte. Die Scheibe ging knapp am Tor vorbei.
Den Eisbären waren die Strapazen der letzten Tage nicht anzusehen. Die Berliner waren gut drin im Spiel und hatten selbst gute Offensivaktionen. So entwickelte sich eine sehr gut anzusehende DEL-Partie, in der es schön hin und her ging. Ein Duell auf Augenhöhe zwischen dem Zweiten und dem Dreizehnten in der Tabelle. Aber zu Saisonbeginn ist diese noch nicht so wirklich aussagekräftig.
Die Hauptstädter wirkten hellwach, vor allem auch defensiv, wo man immer wieder die Angriffe der Gastgeber durch geschickte Verteidigungsaktionen vereitelte. Torlos endete dieses gute erste Drittel in Oberbayern. Die Eisbären nahmen aber noch über eine Minute Überzahl mit ins Mitteldrittel.

Foto: Ela on Tour

Und dieses nutzten sie eiskalt aus. Kapitän Frank Hördler mit seiner ganzen Routine an der blauen Linie, wartete auf den entscheidenden Moment zum Schuss. Kevin Clark hielt die Kelle in den Schuss und zack führten die Eisbären in Ingolstadt – 1:0 nach 57 Sekunden im Mitteldrittel.
Die Eisbären liefen nun heiß und erhöhten in der 23. Spielminute auf 2:0. Morgen Ellis feuerte die Scheibe von der blauen Linie an die Bande hinter dem Tor. Von dort sprang sie zurück vor das Tor, wo Maximilian Heim lauerte und bei seinem DEL-Debüt das erste DEL-Tor erzielte. Was für ein DEL-Debüt!
Marco Baßler hatte wenig später das 3:0 auf dem Schläger, verpasste es aber knapp. Zu viel für den ERCI-Coach Mark French, der erstmal eine Auszeit nahm. Sein Team wirkte hier zu Beginn völlig von der Rolle.
Die Schanzer waren danach wieder besser drin im Spiel und auch gefährlich vor dem Berliner Tor. Doch entweder gingen die Schüsse vorbei oder aber Tobias Ancicka war zur Stelle. Der junge Berliner Goalie wusste erneut zu überzeugen. Wie auch schon am Dienstag gegen San José in den 30 Minuten, in denen er spielte.
Die Hauptstädter schafften es dann aber immer mehr, die Schanzer vom eigenen Tor fernzuhalten. Selbst fuhr man dann auch wieder Angriffe und sorgte dabei immer wieder für Gefahr. Michael Garteig verhinderte das 0:3 aus Ingolstädter Sicht.
Und auf Berliner Seite war es Tobias Ancicka, welcher mehrfach den Anschlusstreffer der Hausherren verhinderte. Einmal half aber auch das Aluminium für den Berliner Schlussmann. Insgesamt gesehen hätten die Schanzer den Anschlusstreffer verdient gehabt.
In der Schlussphase die Eisbären nochmal mit einer doppelten Überzahl. Julian Melchiroi und Giovanni Fiore vergaben aber die besten Chancen. Ingolstadt versuchte in der Zwischenzeit immer mehr zu provozieren, aber die Eisbären blieben cool und ließen sich nicht darauf ein. Die Berliner nahmen die 2:0-Führung mit in die Pause.

Foto: Ela on Tour

Die Eisbären gingen also wie am Mittwoch mit einer Führung ins letzte Drittel. Die große Frage war nun natürlich, ob diesmal die Kräfte halten würden? Zumal die Eisbären im letzten Drittel bisher nicht wirklich überzeugen konnten. Elf Gegentore im letzten Drittel in sechs Spielen macht Platz 14 in dieser Statistik. Hinzu kommen die fünf Gegentreffer vom CHL-Spiel gegen Mountfield.
Aber heute wirkten die Berliner sattelfest, ließen hinten wenig hochkarätige Chancen zu. Das war eine kompakte Mannschaftsleistung heute Abend.
Für die Vorentscheidung sorgten die Berliner dann in der 46. Spielminute. Manuel Wiederer schickte Michael Garteig mit der Rückhand in die falsche Ecke – 3:0. Das wirkte sehr abgezockt, wie die Eisbären hier heute nach vorne spielten.
Den Oberbayern fiel hier nicht wirklich viel ein, wie sie die Berliner Defensive mal knacken können. Und wenn was durchkam, dann bissen sie sich die Zähne an Tobias Ancicka aus. Der untermauerte seine Ambitionen als feste Nummer eins im Berliner Tor. Ein Torhüter-Problem, wie von vielen Fans prognostiziert, haben die Eisbären also definitiv nicht!
In den letzten fünf Minuten die Gastgeber nochmal mit einem Powerplay. In diesem zog deren Coach Mark French seinen Goalie, um mit zwei Mann mehr zum Anschlusstreffer zu kommen. Aber egal was die Panther versuchten, Tobias Ancicka war zur Stelle.
Zum Shutout reichte es am Ende aber doch nicht. Den ersten Schuss von Wayne Simpson parierte Ancicka noch sehr stark, den Rebound verhinderten seine Vorderleute nicht und so war es Jerome Flaake, welcher auf 1:3 verkürzte (58.).
Die Hausherren versuchte in der Schlussphase nochmal alles, aber die Eisbären verteidigten geschlossen das eigene Tor und fuhren den ersten Auswärtssieg der Saison ein.

Foto: Ela on Tour

Ein am Ende absolut verdienter Sieg. In den ersten zwei Minuten waren die Eisbären noch nicht im Spiel angekommen. Da machten die Schanzer enorm viel Druck. Doch je länger das Spiel dauerte, desto größer wurde das Selbstvertrauen der Berliner. Die zeigten anschließend eine sehr souveräne und vor allem sehr reife Leistung. Was schon erstaunlich ist, wenn man sich den arg dezimierten Kader anschaut, in dem viele Youngsters zum Einsatz kamen. Aber das fiel überhaupt nicht auf. Die Mannschaft wirkte hervorragend aufeinander abgestimmt und auch die Youngsters hatten ihren Anteil am souveränen Auswärtssieg in Oberbayern. Einen jungen Spieler will ich dann aber doch noch hervorheben: Maximilian Heim. Der absolvierte heute sein erstes DEL-Spiel und in diesem überzeugte er vollends. Das nicht nur wegen seines Tores, auch so zeigte Heim einige gute Aktionen. Trainer Serge Aubin hatte es noch vor dem Spiel gesagt: Die Personalnot ist eine Chance für die Jugend. Heute kann man sagen: Chance genutzt!

3:7 gegen Mountfield: Am Ende gehen den Eisbären die Kräfte aus

Ausgabe #8:

Die Eisbären Berlin sind aus der Champions Hockey League (CHL) ausgeschieden. Am Mittwochabend verlor der Deutsche Meister mit 3:7 (1:0,2:2,0:5) gegen HC Mountfield aus Tschechien. Zwei Drittel lang zeigten die Eisbären eine überzeugende Leistung. Am Ende gingen den Berlinern jedoch erwartungsgemäß die Kräfte aus. Das 3:7 war am Ende dann aber doch ein wenig zu hoch. 

Eisbären-Coach Serge Aubin standen auch heute Kapitän Frank Hördler und Peter Regin nicht zur Verfügung. Auch Marco Nowak stand nach seiner Verletzung gestern Abend im Spiel gegen die San José Sharks nicht im Kader. Zudem fehlte Youngster Jan Nijenhuis. So sah das letzte Aufgebot der Eisbären gegen Mountfield wie folgt aus. Julian Melchiori/Eric Mik – Morgan Ellis/Korbinian Geibel – Frank Mauer/Jonas Müller in der Defensive. Und in der Offensive sah es so aus: Marcel Noebels/Zach Boychuk/Kevin Clark – Giovanni Fiore/Matt White/Marcel Barinka – Maximilian Heim/Bennet Roßmy/Manuel Wiederer – Eric Hördler/Kevin Handschuh/Marco Baßler.
Den Berlinern gingen also so langsam aber sicher die Spieler aus, vor allem in der Verteidigung, wo auch heute Frank Mauer wieder wie bereits gegen San José nach dem Ausfall von Marco Nowak an der Seite von Jonas Müller verteidigte. Man konnte nur hoffen, dass im vorletzten CHL-Gruppenspiel kein neuer Spieler ins Lazarett dazu kam.
Den Start im Tor bekam übrigens Juho Markkanen. Tobias Ancicka saß als Back-up auf der Bank.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären standen als Tabellendritter mit sechs Punkten unter Druck. Denn Gegner Mountfield war Zweiter und hatte neun Punkte auf dem Konto. Somit war auch klar, dass die Eisbären wohl nur zwei klare Siege helfen würden, um die K.O.-Phase zu erreichen.
Einfach sollte diese Aufgabe aber nicht werden. Zum einen wegen der Personalsituation bei den Berlinern, zum anderen weil die Tschechen von 600 frenetischen Fans nach Berlin begleitet wurden. Und die machten hier richtig Lärm. Da mussten die Eisbären-Fans mit allen Kräften dagegenhalten. Aber somit war auch schon eins vor dem ersten Bully klar: Es würde uns ein stimmungsvoller Abend im Welli erwarten. So stimmungsvoll hatte man den altehrwürdigen Wellblechpalast seit Jahren nicht mehr erlebt. Einfach nur eine geile Atmosphäre!

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Von Beginn an entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften war hier klar, worum es geht: Um den letzten freien Platz in dieser Gruppe für das Achtelfinale in der CHL. Dementsprechend intensiv ging es vom ersten Bully weg zur Sache. Die Tschechen wirkten in der Anfangsphase etwas aktiver und auch scheibensicherer. So gehörten den Gästen auch die ersten gefährlichen Aktionen in diesem Spiel. Was jetzt aber auch nicht verwunderte, spielten die Eisbären doch bekanntlich erst gestern Abend gegen San José in der Arena am Ostbahnhof.
Doch die Eisbären versteckten sich hier keinesfalls und fuhren auch immer mal wieder Angriffe Richtung tschechisches Tor. Doch auf die erste echte hochkarätige Chance ließen beide Mannschaften noch warten. Vor allem der Kampf prägte dieses erste Drittel.
Knapp sieben Minuten vor dem Ende des Auftaktdrittels war Radovan Pavlik mal durch, doch Juho Markkanen erkannte die Situation und eilte schnell aus seinem Tor heraus. Starke Aktion des Finnen.
Wenn es vor einem Tor brenzlig wurde, dann vor dem der Eisbären. Rund fünf Minuten vor dem Ende machte es „Peng“ am Berliner Aluminium. Die zielstrebigeren Aktionen gehörten den Tschechen. Weil sie auch frischer wirkten als die Hausherren.
Und doch waren es die Berliner, welche 24,5 Sekunden vor der ersten Pause dran blieben. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest und der CHL-Top-Scorer der Eisbären staubte erfolgreich ab. Zach Boychuk mit dem 1:0 für die Hauptstädter. Kevin Clark hatte die Scheibe auf das Tor gebracht, dort bekamen die Tschechen sie nicht unter Kontrolle und dann kam Boychuk. So führten die Hausherren nach dem ersten Drittel dank ihrer Effizienz mit 1:0.

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Mountfield kam wütend aus der Kabine heraus, doch das Tor machten die Eisbären. Matt White setzte sich klasse durch, tauchte alleine vor Jan Ruzicka auf und ließ ihm keine Chance – 2:0 (22.). Nach seinen ersten beiden Saisontreffern am Sonntag gegen Düsseldorf scheint bei der Nummer 97 der Knoten geplatzt zu sein.
Juho Markkanen gegen Radovan Pavlik – das schien heute zum Duell zu werden. Erneut war der Angreifer der Tschechen durch, aber wie in Drittel eins erkannte Markkanen die Situation und stürmte Pavlik entgegen. Mit Erfolg, der finnische Goalie war zuerst an der Scheibe. Die nächste starke Aktion von Juho Markkanen in diesem Spiel!
Die Tschechen fortan auf der Suche nach einer Antwort. Diese fanden sie in der 28. Spielminute. Zwei-auf-Eins-Konter der Tschechen und Jan Veselý überwand Juho Markkanen – 2:1.
Danach die Tschechen weiter am Drücker, aber die Berliner Defensive stand sicher und kompakt. Viel Gefahr konnte Mountfield nicht erzeugen. Was ein Verdienst der Berliner Defensive war. Selbst nach vorne kam in dieser Phase wenig von den Hauptstädtern. Weil sie von den Tschechen eben hinten rein gedrängt wurden.
Als man aber mal wieder nach vorne kam, klingelte es erneut im tschechischen Tor. Die Effektivität war heute der Trumpf im Eisbären-Spiel. Und ein weiterer Trumpf im Eisbären-Spiel war der Torschütze, denn erneut traf Zach Boychuk. Die CHL und die Nummer 89, das passt. Bereits das siebte Tor von Boychuk in der diesjährigen CHL-Saison.
Die Gäste hatten in der Schlussphase nochmal ein Powerplay, aber auch da ließen die Eisbären wenig zu und überstanden diese Unterzahl ohne Gegentor.
Zwei Minuten vor der zweiten Pause schlug es dann aber doch ein zweites Mal hinter Markkanen ein. Radek Smolenak mit dem Anschlusstreffer für die Tschechen – 3:2 (38.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die zweite Drittelpause. Spannung für das Schlussdrittel war somit garantiert.

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63 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da schnupperte Mountfield am Ausgleich. Juho Markkanen konnte den ersten Schuss nicht festhalten und machte es so noch einmal spannend. Die Nachschüsse parierte der finnische Goalie dann aber sicher.
Erneut auszeichnen konnte sich Markkanen in der 45. Spielminute, als Smolenak auf und davon war. Doch an Juho Markkanen war kein vorbeikommen. Der Druck der Tschechen nahm in dieser Phase aber zu. Mountfield wollte hier unbedingt den Ausgleich erzielen. Und das gelang ihnen auch. Scheibenverlust der Eisbären, die Scheibe kam hoch zu Jeremie Blain und der hämmerte die Scheibe ins Netz – 3:3 (47.).
Der Ausgleich war verdient, denn der Druck war doch enorm hoch. Die Tschechen wirkten im Schlussdrittel deutlich frischer und auch schneller in den Zweikämpfen. Für die Berliner ging das alles ein bisschen zu schnell.
Und so kam das, was kommen musste. Erneut kamen die Berliner nicht aus dem eigenen Drittel und erneut war es Jeremie Blain der das 4:3 erzielte und somit das Tor zum Achtelfinale ganz weit aufstieß (49.).
Den Eisbären war jetzt doch das Spiel von gestern Abend anzumerken. Die Kraft schien mehr und mehr zu schwinden. Doch aufgeben gab es für die Eisbären nicht. Sie kämpften weiter und suchten immer wieder den Weg Richtung tschechisches Tor.
Doch acht Minuten vor dem Ende wurde der Stecker gezogen. Kurz zuvor rettete das Aluminium noch für die Eisbären, doch dann zielte Kevin Klíma ganz genau – 3:5. Die Vorentscheidung in dieser Partie. Zumal nur wenig später die Eisbären keine Gegenwehr mehr beim 3:6 zeigten. Jakub Lev sah Lukás Cingel und der machte das halbe Dutzend voll (54.).
Den endgültigen Schlusspunkt setzten die Tschechen in der Schlussminute. Ales Jergl mit dem 3:7. Mehr passierte anschließend nicht mehr. Zumindest auf dem Eis. Zu hoffen blieb nach Spielende nur noch, dass es auch abseits des Eises ruhig bleiben würde, denn die Polizeipräsenz wurde im Schlussdrittel immer mehr zwischen beiden Fanlagern. Ein solches Ende hatte der stimmungsvolle Abend im Wellblechpalast zu Hohenschönhausen nicht verdient.

Eine Niederlage, die am Ende in Ordnung geht. Weil den Eisbären am Ende die Kraft fehlte. Da machte sich zum einen die kurze Bank bemerkbar und zum anderen das Spiel gegen San José gestern Abend. Zudem war es das vierte Spiel in den letzten sechs Tagen. Da ist das Endergebnis alles andere als überraschend.
Und dennoch war es 40 Minuten lang ein gutes Spiel der Eisbären. Defensiv ließ man wenig hochkarätige Chancen der Gäste zu und vorne erwies man sich als äußerst effektiv. Dazu konnte sich Juho Markkanen ein ums andere Mal auszeichnen.
Im Schlussdrittel verließen die Eisbären dann die Kräfte und Mountfield nutzte das gnadenlos aus. Die Tschechen erhöhten das Tempo und schenkten den Eisbären ein Tor nach dem anderen ein. Viel Gegenwehr kam am Ende nicht mehr. Weil die Jungs sichtlich platt waren. Wer will es ihnen übel nehmen. Bei dem Pensum der letzten Tage mit der kurzen Bank. Die Eisbären haben sich nach allen Kräften gewehrt und können sich trotzdem erhobenen Hauptes aus der CHL verabschieden. Mit einem vollen Line-up und ohne dieses Mammut-Programm wären diese Tschechen definitiv schlagbar gewesen.

1:3! Die San José Sharks drehen das Spiel in 40 Sekunden und sichern sich den Sieg in Berlin

Ausgabe #7:

Die Eisbären Berlin haben auch den dritten Vergleich mit einem NHL-Team verloren. Gegen die San José Sharks verloren die Berliner am Ende mit 1:3 (0:0,1:2,0:1). Die Eisbären zeigten eine ansprechende Leistung, standen aber am Ende erneut mit leeren Händen da. Dennoch darf man mit erhobenen Hauptes das Eis verlassen, denn ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Was ein Verdienst der Eisbären ist.

Eisbären-Coach Serge Aubin schonte Kapitän Frank Hördler, Peter Regin und Matt White für das wichtige CHL-Spiel gegen Mountfield morgen Abend im Welli. Im Tor stand Tobias Ancicka. Die Defensiv-Pärchen sahen wie folgt aus: Korbinian Geibel/Morgan Ellis – Julian Melchiori/Eric Mik – Jonas Müller/Marco Nowak. In der Offensive blieb die Reihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Kevin Clark zusammen. Die zweite Reihe bildeten Giovanni Fiore, Marcel Barinka und Frank Mauer. Eric Hördler, Manuel Wiederer und Marco Baßler spielten in Reihe drei. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Maximilian Heim, Bennet Roßmy und Jan Nijenhuis.
Aubin hatte es am Sonntag in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die DEG angekündigt, dass er ein paar Spielern eine Pause gönnen würde und so einigen Youngsters die Möglichkeit geben wollte, sich einmal in ihrem Leben mit einem NHL-Team zu messen. Gerade für diese Spieler ist so ein Duell natürlich das absolute Karriere-Highlight. Und allen Eisbären-Fans dürfte auch klar gewesen sein, dass die Partie morgen Abend gegen Mountfield eine deutliche höhere Bedeutung für die Berliner hat, schließlich kämpfen die Eisbären noch um einen Platz im Achtelfinale der Champions Hockey League (CHL).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Für die Eisbären war es der dritte Vergleich mit einem NHL-Team. 2008 unterlag man den Tampa Bay Lightning mit 1:4. 2019 waren die Chicago Blackhawks in Berlin zu Gast, diese Partie verlor der DEL-Rekordmeister mit 1:3. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich Drei. Sollte gegen die San José Sharks der erste Sieg gegen ein NHL-Club gelingen?

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Bevor das Spiel aber erstmals losging, musste noch das Vorprogramm absolviert werden. Mit einer Verspätung von rund zehn Minuten startete dann aber endlich das mit Spannung erwartete Spiel zwischen Berlin und San José. Die Eisbären versteckten sich hier keinesfalls sondern agierten von Beginn an mutig. Julian Melchiori und Marco Baßler mit den ersten guten Möglichkeiten für die Eisbären.
Die Sharks hatten dann aber früh im Spiel das erste Powerplay nach einer Strafe gegen Marco Nowak. Dort sorgten die Gäste auch für Gefahr, aber die Defensive der Eisbären überstand die erste Unterzahl schadlos. Tobias Ancicka strahlte viel Ruhe aus und ließ keinen Schuss der Sharks durch. Das sah schon sehr gut aus.
Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Sharks immer mehr Sicherheit in ihrem Spiel und fuhren einen Angriff nach dem anderen Richtung Berliner Tor. Doch Kapital daraus schlagen konnte San José nicht. Weil die Eisbären das gut weg verteidigten und wenn die Sharks zum Abschluss kamen, stand hinten immer noch Tobias Ancicka im Tor. Der junge Goalie konnte sich früh im Spiel auszeichnen.
Die Eisbären dann mit ihrem ersten Powerplay und das sah richtig gut aus. Zach Boychuk und Julian Melchiori mit vielversprechenden Chancen, doch James Reimer hielt wie Tobias Ancicka sein Tor sauber.
Sechs Minuten vor der ersten Drittelpause kämpfte sich Kevin Labanc bis vor das Berliner Tor und hätte beinahe für das 1:0 gesorgt, doch das Aluminium rettete für die Eisbären, die da richtig viel Glück hatten. Nur wenige Sekunden später der nächste Versuch der Sharks, Steven Lorentz wollte sich durchtanken, doch da hatte er die Rechnung ohne Eric Mik gemacht, der stark dagegen hielt und dafür sorgte, dass es keine hochkarätige Chance von San José wurde.
Was die Sharks können, kann auch Kevin Clark, dachte sich die Berliner Nummer 32. Er ließ einen Sharks-Verteidiger ganz alt aussehen und kam zum Abschluss, den zwar James Reimer parierte. Aber dennoch eine klasse Aktion von „Clarky“.
In der Schlussphase machte es nochmal „Peng“ am Berliner Tor, Noah Gregor testete diesmal das Aluminium. Torlos endeten die ersten 20 Minuten, trotz einen Chancenplus für San José (11:6-Schüsse).

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Im zweiten Drittel konnte sich Tobias Ancicka erneut auszeichnen. Gewühl vor seinem Tor, die Sharks versuchten nach zu stochern, doch Ancicka machte sich lang. In Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten überstanden die Berliner diese brenzlige Situation. „Ancicka, Ancicka“ hallte es anschließend aus der Fankurve. Diese Gesänge hatte er sich verdient.
Auf der Gegenseite dann aber mal die Eisbären mit einem guten Angriff. Bennet Roßmy wurde vor dem Tor mustergültig angespielt, James Reimer parierte allerdings auch diesen Schuss.
Die Sharks nach gut fünf Minuten im Mitteldrittel mit der Riesenchance zur Führung. Knappe 50 Sekunden doppelte Überzahl für San José. Jetzt sollte es um die Eisbären geschehen sein, würde man wohl meinen, wenn ein NHL-Team mit zwei Mann mehr gegen ein DEL-Team spielt. Doch die Hauptstädter verteidigten das mit ganz viel Leidenschaft und verfügten über einen bis hierhin überragenden Tobias Ancicka im Tor. So überstand man diese doppelte Unterzahl auch ohne Gegentor.
Nach 30 Minuten war der Arbeitstag von Tobias Ancicka beendet. Juho Markkanen kam für Ancicka ins Tor. Der Wechsel hatte natürlich nichts mit der Leistung von Tobi zu tun sondern viel mehr damit, dass Trainer Serge Aubin beiden Goalies dieses Highlight ermöglichen wollte, gegen San José zu spielen. Ancicka konnte sich schon einmal in seine Statistik schreiben lassen in 30 Minuten kein Gegentor gegen ein NHL-Team kassiert zu haben. Und darauf darf er zu Recht stolz sein.
Auch San José wechselte anschließend den Goalie. James Reimer verließ das Tor, Kaapo Kahkonen kam für ihn ins Tor. Und der durfte gleichmal die Scheibe aus dem Netz holen. Giovanni Fiore überwand den Sharks-Goalie zum 1:0 in der 33. Spielminute. Wahnsinn!
San José war anschließend auf der Suche nach einer Antwort auf diesen Rückstand. Aber sie fanden keine. Weil die Berliner Defensive weiterhin enorm gut und sicher stand und wenn die Sharks doch zum Abschluss kamen, war Juho Markkanen zur Stelle.
In der 38. Spielminute war dann aber auch der finnische Goalie geschlagen. Klasse Doppelpass von Timo Meier und Tomas Hertl, Letzterer sorgte für den Ausgleich 1:1 (38.). Und nur 40 Sekunden später schlug es erneut hinter Markkanen ein. Erik Karlsson mit dem Hammer von der blauen Linie – keine Chance für Markkanen – 1:2 (38.). Marco Nowak wurde kurz zuvor hart an der Bande gecheckt, daher hatten die Berliner für einen Moment die Zuordnung in der Defensive verloren.
Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die zweite Drittelpause. Die Sharks haben mit wütenden Angriffen nach dem Rückstand das Spiel gedreht und sich so eine glänzende Ausgangsposition fürs letzte Drittel besorgt. Doch abschreiben sollte man die Eisbären hier noch nicht.

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Die Eisbären zeigten sich bemüht im letzten Drittel, den Ausgleich zu erzielen. Ein frühes Powerplay wurde vergeben, da ließen die Sharks aber auch nicht viel von den Eisbären zu. Selbst nach vorne kam zunächst aber auch nichts von San José. Beide Mannschaften waren hier vor allem auf die Defensive konzentriert. Beide wollten hinten nichts zulassen und aus einer sicheren Defensive heraus die Angriffe starten. Was aber bereits jetzt klar war, ein Offensivspektakel würde das hier nicht mehr werden. Sicher hatten sich die Fans vor allem von den San José Sharks mehr erwartet. Ja, sie kamen zu ihren Chancen in diesem Spiel, aber ein wenig mehr hätte es dann schon sein können. Vielleicht lag es aber auch an der Berliner Defensive, welche einen wirklich guten Job machte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Sharks kein allzu hohes Risiko vor dem NHL-Saisonstart eingehen wollten in Sachen mögliche Verletzungen.
So ein wenig plätscherte das Spiel im Schlussdrittel vor 12.013 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof hin. Entweder konnten beide Teams nicht mehr oder im Falle der Sharks wollten einfach nicht mehr. So ein wenig war im letzten Drittel auch die Stimmung von den Rängen weg.
Die Eisbären Mitte des letzten Drittels nochmal mit einem Powerplay, aber so richtig gefährlich wurde das nicht. Weil die Sharks hinten dicht machten. Und dann fuhren sie fünf Sekunden vor Ablauf den Konter und erhöhten auf 3:1. Luke Kunin zog von links außen ab und überwand Markkanen auf der kurzen Ecke (52.).
Der Stadion-DJ gab nochmal alles und haute während des letzten Powerbreaks der Partie mal eben die Eisbären-Hymne raus. Und schwupps war hier wieder Stimmung in der Arena. Gut, wird den Fans der anderen Vereine nicht gefallen haben, aber hey, das hier ist immer noch das Zuhause der Eisbären und da gehört die Hymne einfach zu jedem Heimspiel dazu! Und so kamen auch die mitgereisten Sharks-Fans in den Genuss der Eisbären Hymne. Ausflug gelohnt würde ich sagen.
Am Ende blieb es beim 1:3 aus Eisbären-Sicht. Die Eisbären wurden mit Applaus von den Rängen verabschiedet. Und das hatten sie sich verdient gehabt.

Die Eisbären können trotzdem stolz auf ihre Leistung sein. Sie zeigten eine engagierte Leistung gegen das NHL-Team. Man ließ hinten wenig hochkarätige Chancen zu. Gut, ob das nun an den teilweise lustlosen Sharks lag oder am Defensivverhalten der Eisbären, sei dahingestellt. Nach vorne versuchte man auch immer wieder Akzente zu setzen, was teilweise auch gelang. Das 1:0 war schön herausgespielt und klasse abgeschlossen von Giovanni Fiore. Am Ende setzte sich dann aber doch die Qualität der Sharks durch, die das Spiel innerhalb von 40 Sekunden entschieden.
Beide Goalies hinterließen einen guten Eindruck. Dass es am Ende nicht zu Null ausgehen würde, war wohl vorher allen klar. Rundum also eine gute Vorstellung der Eisbären, die man so nach dem Saisonstart in der PENNY DEL nicht erwarten konnte.
Zu guter Letzt hoffen wir mal noch, dass sich Marco Nowak nicht schlimmer verletzt hat. Denn nach dem Check vor dem 1:2 kam er nicht mehr zurück aufs Eis und wurde fortan von Frank Mauer vertreten.

5:2 gegen Düsseldorf: Die Eisbären zeigen eine Reaktion auf das Mannheim-Spiel und feiern den ersten Drei-Punkte-Sieg

Ausgabe #6:

Die Eisbären Berlin haben eine Reaktion auf das Mannheim-Spiel vom Freitag gezeigt: Am Sonntagnachmittag gewann der Deutsche Meister verdient mit 5:2 (3:1,0:1,2:0) gegen die Düsseldorfer EG. Die Berliner zeigten sich deutlich verbessert und ließen sich auch nicht vom Rückstand aus der Ruhe bringen. Die Mannschaft zeigte eine geschlossene kämpferische Leistung und sicherte sich damit am Ende den ersten Drei-Punkte-Sieg der noch jungen Saison.

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie bei der 2:4-Niederlage gegen Mannheim am Freitagabend, rotierte dieses aber ein wenig. So rückte Tobias Ancicka heute ins Tor, Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. In der Defensive blieb das Pärchen Morgan Ellis/Julian Melchiori zusammen. Eric Mik verteidigte heute zusammen mit Frank Hördler und Jonas Müller mit Ex-DEG-Spieler Marco Nowak. Und in der Offensive tauschten Peter Regin und Manuel Wiederer die Reihen. Regin stürmte zwischen Matt White und Giovanni Fiore, Wiederer bildete eine deutsche Angriffsreihe zusammen mit Frank Mauer und Eric Hördler. Ansonsten blieb in der Offensive alles beim alten.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als Außenseiter in die Partie, denn die DEG hatte vier der ersten fünf Spiele gewonnen und reiste als Tabellenfünfter in die Hauptstadt. Dort traf man auf Berliner, welche erst ein Ligaspiel gewonnen hatten und noch immer auf den ersten Dreier in dieser Saison warteten. Der Mannschaft von Serge Aubin mangelt es in dieser Spielzeit an dem nötigen Selbstvertrauen, zudem fehlt die Konstanz über die vollen 60 Minuten. Auch suchen die Leistungsträger noch nach ihrer Form. Vielleicht platzt ja heute gegen die Rheinländer der Knoten.

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Munterer Beginn in die Partie. Beide Teams offensiv ausgerichtet und mit den ersten Abschlüssen. Jedoch unterliefen beiden Mannschaften auch unnötige Scheibenverluste, was es zusätzlich gefährlich machte. Fünf Minuten waren gespielt, da kamen die Eisbären mal mit viel Tempo ins Angriffsdrittel. Manuel Wiederer wurde freigespielt, kam zum Abschluss, scheiterte aber an Hendrik Hane im DEG-Tor.
Keine zwei Minuten später auch die DEG mal mit einem schnellen Angriff. An deren Ende war es Stephen MacAulay, welcher Tobias Ancicka keine Chance ließ – 0:1 (7.). Das Zuspiel kam von Stephen Harper, dem DEG-Top-Scorer.
Die große Frage war nun natürlich, wie die Eisbären auf den Gegentreffer reagieren würden. Zuletzt verunsicherte es die Berliner ja immer. Heute aber nicht. Julian Melchiori mit dem Auge von der blauen Linie für Matt White vor dem Tor. Pass von oben an den linken Pfosten, wo White nur noch die Kelle hinhalten musste – 1:1 (9.). Das erste Saisontor der Nummer 97. Das wird ihm gut tun.
Die Rheinländer suchten nach einer Antwort auf den Ausgleich und hatten danach eine gute Phase, in der sie sich für ihren Aufwand aber nicht belohnen konnten. Das taten dann die Eisbären. Die Hausherren mal wieder im Angriffsdrittel, Jonas Müller brachte die Scheibe auf das Tor, dort entstand ein Gewühl, in welchem Peter Regin die Übersicht behielt und erfolgreich abstaubte – 2:1 (12.). Auch für den Neuzugang der erste Saisontreffer. Fun-Fact: Sowohl über Matt White als auch über Peter Regin hatte ich während des erstes Drittels auf der Pressetribüne geschimpft, dass von denen mehr kommen muss, auch in Sachen Toren. Und siehe da: Meckern hilft. White und Regin hatten ihre ersten Saisontore erzielt.
In der Schlussphase hätte Frank Mauer beinahe auf 3:1 gestellt, aber Hendrik Hane mit einem sensationellen Save. Insgesamt gesehen die Eisbären richtig gut drin im Spiel und mit viel Zug zum Tor. Eine Reaktion auf den Saisonstart war hier definitiv zu sehen. Zwischenzeitlich ein wenig wild defensiv, aber diese Phase hatte man gut überstanden und ganz wichtig – vor allem ohne Gegentor.
Was heute auch besser war: Die Eisbären nutzten ihre Chancen. Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause setzten sich die Hausherren im Angriffsdrittel fest. Kevin Clark behauptete die Scheibe hinter dem Tor und sah Zach Boychuk vor dem Tor, welche sich diese Chance nicht nehmen ließ – 3:1 (19.).
Eine am Ende durchaus verdiente Führung, aber das Spiel war noch lange nicht durch und die DEG hatte bereits mehrfach bewiesen, wie gefährlich sie sein kann. Aber dieses Drittel sollte für Selbstvertrauen bei den Eisbären gesorgt haben.

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Die DEG fand besser rein ins zweite Drittel, übte ordentlich Druck auf die Eisbären aus und zwang sie so zu Scheibenverlusten. Einer von Marco Nowak, ausgerechnet Nowak, hätte beinahe zum 3:2 geführt. Gefühlt ging das Spiel in den ersten Minuten nur in Richtung Berliner Tor, welche defensiv nicht immer den besten Eindruck hinterließen und von Glück reden konnten, dass es immer noch 3:1 stand.
Auf der Gegenseite hatte aber auch Düsseldorf Glück, dass Marcel Noebels einen Turnover der DEG im eigenen Drittel nicht bestrafte. Noebels tauchte auf einmal frei vor Hane auf, doch scheiterte an diesem.
Es ging munter hin und her, beide Mannschaften kamen immer wieder zu guten Abschlüssen. Sowohl Tobias Ancicka als auch Hendrik Hane bekamen immer wieder was zu tun, konnten so aber auch immer wieder ihr Können beweisen.
Daniel Fischbuch verpasste sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause den Anschlusstreffer. Sein Tip-in ging knapp rechts am Tor vorbei. Es war eine gut anzusehende Partie, in der beide Mannschaften aber nicht fehlerfrei waren. Dennoch war es eine recht kurzweilige Partie, in der immer etwas vor beiden Toren passierte.
Knapp vier Minuten waren noch auf der Uhr, da packte Fischbuch mal den Hammer aus. Niklas Heinzinger mit dem Pass links raus auf den Ex-Eisbären und der zog von ganz weit außen ab. Sein Hammer schlug im langen Eck ein – 3:2 (37.). Durchaus ein verdienter Anschlusstreffer der DEG aus ganz spitzem Winkel.
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die zweite Pause. Die Eisbären ließen in den letzten zwei Minuten noch die erste Überzahl des Spiels ungenutzt, konnten dabei aber auch für keinerlei Gefahr vor dem DEG-Tor sorgen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Drittel waren beide auf eine sichere Defensive bedacht. Aus dieser heraus fuhren beide Mannschaften ihre Angriffe, doch viel ließen die gegnerischen Abwehrreihen nicht zu. Mit zunehmender Spieldauer wurde es aber wieder gefährlich vor dem Tor. Zunächst vergab die DEG denkbar knapp, danach die Eisbären. Diese hatten sogar zwei richtig dicke Chancen. Die beste hatte dabei Manuel Wiederer, der sogar das leere Tor vor Augen hatte. Doch der Winkel war dann doch etwas zu spitz für die Nummer 15.
Mitte des letzten Drittels bot sich Düsseldorf in Überzahl die Chance zum Ausgleich, doch Alexander Ehl vergab zweimal aus dem Slot heraus. Ein Break der Eisbären führte dann aber beinahe zum 4:2, doch Giovanni Fiore konnte dieses nicht nutzen.
Die Partie nahm nun wieder richtig an Fahrt auf. Kevin Clark gewann ein Laufduell und zog zum Tor. Sein Schuss ging nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Das hätte die Vorentscheidung in dieser Partie sein können. Für die sorgte dann aber wenig später Matt White. Die Scheibe blieb vor dem Tor von Hendrik Hane hängen, Matt White behielt den Überblick und zimmerte sie ins Netz – 4:2 (53.). Da hat einer seinen Torriecher wieder gefunden.
Roger Hansson, Trainer der DEG, versuchte in der Schlussphase nochmal alles. Er zog seinen Goalie und verschaffte seiner Mannschaft somit eine Überzahl. Doch das leere Tor nutzten die Eisbären zum Empty Netter aus. Giovanni Fiore machte den Deckel auf diese Partie – 5:2.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, die es endlich einmal geschafft haben, über fast 60 Minuten konstant zu spielen. Die Gäste gingen zwar in Führung, doch dies verunsicherte die Berliner diesmal nicht. Ganz im Gegenteil: Noch im ersten Drittel drehten die Hausherren die Partie und nahmen eine 3:1-Führung mit in die Kabine. Im Mitteldrittel verdiente sich die DEG den Anschlusstreffer, da waren die Rheinländer besser als die Berliner. Doch im Schlussdrittel verwalteten die Eisbären diesmal den Vorsprung nicht sondern spielten weiter nach vorne. Nach Matt Whites zweiten Treffer an diesem Nachmittag ließen die Berliner nichts mehr anbrennen. So feierte man im sechsten Saisonspiel endlich den ersten Drei-Punkte-Sieg. Hoffen wir mal, dass der Knoten nun geplatzt ist und es kontinuierlich weiter nach oben geht in der Tabelle.

2:4 gegen Mannheim: Die Eisbären suchen weiter nach ihrer Form

Ausgabe #5:

Die Eisbären Berlin suchen weiter ihre Form. Gegen die Adler Mannheim verloren die Berliner verdient mit 2:4 (0:1,1:1,1:2). Erneut schaffte man es nicht, über 60 Minuten konstant seine Leistung abzurufen. Das Spiel der Eisbären ist weiterhin zu fehlerbehaftet. Und das Offensivspiel wirkt doch sehr ideenlos und auch ratlos.

Eisbären Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum München-Spiel gehörig. Juho Markkanen bekam den Start gegen Mannheim. In der Defensive probierte er zwei neue Pärchen. Morgan Ellis verteidigte heute mit Julian Melchiori zusammen und Jonas Müller mit Eric Mik. Nur Frank Hördler und Marco Nowak blieben zusammen. Korbinian Geibel war erneut der siebte Verteidiger. In der Offensive blieb nur die Reihe um Marcel Noebels, Kevin Clark und Zach Boychuk zusammen. Matt White bildete heute eine Reihe mit Manuel Wiederer und Giovanni Fiore. Seine beiden Reihenpartner aus dem München-Spiel, Frank Mauer und Peter Regin, stürmten heute mit Eric Hördler zusammen. Für Hördler Junior war es zugleich das Heim-Debüt. Bereits in Nürnberg am 1. Spieltag hatte er sein DEL-Debüt gegeben. In der nominell vierten Formation fand man die sehr talentierten Youngster Marcel Barinka, Bennet Roßmy und Jan Nijenhuis.

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Soviel zur Aufstellung der Eisbären. Die Vorzeichen vor dem DEL-Klassiker waren klar: Beide Mannschaften konnten mit ihrem Saisonstart überhaupt nicht zufrieden sein. Das Spiel heute war das Duell des Tabellendreizehnten gegen den Tabellenzehnten. Alleine das sagte schon viel darüber aus, wie sehr beide Mannschaften aktuell ihren eigenen Erwartungen hinter hinken. Mannheim hatte im Vergleich zu den Eisbären aber bereits den ersten Drei-Punkte-Sieg eingefahren. Diesen wollten die Berliner ausgerechnet heute gegen den Erzrivalen holen. Doch einfach sollte es nicht werden. Zumal vor allem dann nicht, wenn man nach wie vor die Konstanz über 60 Minuten vermissen lässt. Denn das war bisher mit eines der Hauptprobleme der Berliner in dieser Saison.

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Hinein ins Spiel, welches kein Abtasten benötigte. Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und sorgten dort auch für die ersten Abschlüsse. Es ging munter hin und her, beide suchten sofort den Abschluss und schossen die Torhüter früh im Spiel warm. Doch sowohl Juho Markkanen auf Berliner als auch Felix Brückmann auf Mannheimer Seite hatten mit den ersten Schüssen keinerlei Probleme.
Mannheim hatte dann das erste Powerplay. Bis drei Sekunden vor Ablauf der Strafzeit gegen Matt White hielt das Penaltykilling, doch dann schlug Borna Rendulic per Abstauber zu. Matthias Plachta hatte per Onetimer abgezogen, Markkanen parierte diesen Schuss, ließ ihn aber genau vor die Kelle von Rendulic prallen. Der ließ sich diese Chance nicht nehmen – 0:1 (7.).
Mannheim wirkte sicherer im Scheibenumgang, bei den Eisbären kamen erneut nicht alle Pässe sauber beim Gegenspieler an. So gab man leichtfertig immer wieder die Scheibe ab. Mannheims Angriffe wirkten durchdachter, während die der Berliner für mich so ein wenig hektisch wirkten.
Nach dem 0:1 liefen die Eisbären dem Spielgeschehen immer mehr hinterher. Das Spiel verlagerte sich mehr denn je ins Drittel der Eisbären, wo die Adler machen konnten, was sie wollten. So wirklich gestört wurden sie dabei nicht. Es schien fast so, als ob der Rückstand die Eisbären wieder gehemmt hätte, denn die ersten Minuten waren keinesfalls schlecht. Doch mit dem 0:1 verfiel man wieder in den alten Trott.
Die beste Phase nach dem Rückstand hatten die Hausherren im ersten Powerplay gut fünf Minuten vor dem Ende. Da fand an seine Formation, ließ die Scheibe laufen, hatte auch ein, zwei gute Chancen. Wenn man es besser ausgespielt hätte, wären da sicherlich mehr Chancen bei rum gekommen und vielleicht auch der Ausgleich. Aber man spielte es insgesamt zu umständlich, wenn gleich das Bemühen definitiv zu sehen war.
Die 1:0-Führung nach 20 Minuten ging absolut in Ordnung, da Mannheim den besseren und vor allem sicheren Eindruck machte. Juho Markkanen verhinderte schlimmeres. Die Schuss-Statistik von 6:13 sagte alles über dieses erste Drittel aus.

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Im zweiten Drittel änderte sich rein gar nichts. Der Beginn plätscherte eher so vor sich hin. Chancen gab es keine zu sehen. Dafür jede Menge unnötige Scheibenverluste der Eisbären. Selbst den einfachsten Pass bekamen die Berliner plötzlich nicht mehr hin. Also eins war bereits früh im zweiten Drittel klar: Auch in diesem Spiel würde es keine Konstanz über die vollen 60 Minuten geben. Das Spiel der Eisbären wirkte ratlos. So wirklich einen Plan, wie sie spielen wollten, ließen sie nicht erkennen. Aus den Zweikämpfen ging man meist als Verlierer raus.
Ein Offenbarungseid war dann ein Powerplay Mitte des zweiten Drittels. Auch hier war kein Plan zu erkennen. Man kam nicht einmal in die Formation, verlor immer wieder die Scheibe. Bei einem Gegenangriff der Kurpfälzer war man eher Begleitschutz als dass man mal entscheidend in den Zweikampf ging.
Sieben Minuten vor der zweiten Pause gaben die Hausherren erst ihren zweiten Torschuss (!) im Mitteldrittel ab. Dieser führte aber zum Torerfolg. Die Eisbären gewannen in diesem Fall mal einen Zweikampf um den Puck. Frank Hördler sicherte letztendlich die Scheibe, Marcel Noebels nahm sie auf, spielte sie vor dem Tor quer zu Kevin Clark, welcher sich nicht lange bitten ließ – 1:1 (33.).
Der Treffer gab den Hauptstädter etwas Selbstvertrauen zurück. Jedenfalls waren sie offensiv nun wieder ein wenig präsenter und gaben Schüsse auf das Tor von Felix Brückmann ab. Damit sorgte man sogar für ein wenig Gefahr vor dem Adler-Gehäuse. Jonas Müller hatte dabei die beste Chance, als die Eisbären mal selbst die Scheibe im eigenen Drittel abfingen. Danach ging es schnell nach vorne, der Verteidiger wurde in Szene gesetzt und prüfte Brückmann. Der parierte diesen Schuss. Es war die beste Phase der Eisbären in diesem Drittel.
Und doch ging man in der 39. Spielminute erneut in Rückstand. Mannheim mit einem seiner seltenen Angriffe in den letzten Minuten. Denis Reul hatte abgezogen, die Scheibe blieb vor dem Tor hängen und landete plötzlich vor dem Schläger von Markus Eisenschmid. Der staubte erfolgreich ab – 1:2.
Den Berlinern wäre beinahe die schnelle Antwort gelungen. Kevin Clark wurde vor dem Tor frei gespielt, zielte aber etwas zu ungenau und so flog die Scheibe knapp über das Tor. Doch die letzten Minuten ließen wieder mehr auf einen erfolgreichen Ausgang hoffen. Mit 1:2 ging es in die Kabinen.

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Dafür musste man aber den Schwung aus den letzten Minuten im zweiten Drittel mit in den Schlussabschnitt nehmen. Das klappte zwar nicht, aber dennoch war es jetzt ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften versuchten aus einer sicheren Defensive heraus die Angriffe zu fahren. Während die Eisbären auf der Suche nach dem Ausgleich waren, wollten die Adler für die Vorentscheidung sorgen.
Die Richtung stimmte bei den Hausherren. Die Eisbären waren endlich im Spiel angekommen und Matt White hätte beinahe den Ausgleich erzielt, aber er scheiterte zweimal an Felix Brückmann. Kurz darauf prüfte auch Marcel Noebels den Adler-Schlussmann, welcher nun deutlich mehr zu tun bekam als zuvor im Spiel.
Mannheim bekam dann die Chance, die Führung in Überzahl auszubauen. Zunächst in einfacher Überzahl, wenig später sogar in doppelter Überzahl für volle zwei Minuten. Während man die einfache Unterzahl schadlos überstand, klingelte es bei der doppelten Unterzahl. Mannheim ließ die Scheibe gut laufen und Borna Rendulic erhöhte per Onetimer auf 1:3 (52.).
Nun war der Weg enorm weit, um hier im Duell der beiden Erzrivalen noch etwas Zählbares mitzunehmen. Doch ein wirkliches Aufbäumen war nicht zu sehen. Es wirkte sehr ideenlos, was die Eisbären nach vorne zeigten. Und wenn man dann noch Kevin Clark sieht, der sich mehr mit provozieren beschäftigt statt mit einer möglichen Aufholjagd, dann sagt das eigentlich schon alles aus. Der Trash-Talk ging auf der Strafbank noch weiter zwischen Clark und Korbinian Holzer. Diese Energie sollte er lieber in seine Leistung stecken und der Mannschaft helfen. Ja, er hat das erste Tor heute erzielt, aber in der Schlussphase hat er seiner Mannschaft damit eher einen Bärendienst erwiesen.
Eisbären-Trainer Serge Aubin versuchte nochmal alles. Auszeit und Torhüter raus. Mit Erfolg. Zach Boychuk wurde angespielt, drehte sich kurz und versenkte die Scheibe in der lange Ecke – 2:3 (59.). 81 Sekunden waren da noch auf der Uhr. Aubin zog erneut seinen Goalie, doch dann unterlief den Eisbären mal wieder ein Scheibenverlust, welchen die Adler zur Entscheidung ausnutzten. Nicolas Krämmer mit dem Empty-Net-Goal zum 2:4 (60.). Danach war das Spiel zu Ende und die Eisbären müssen weiter auf den ersten Dreier der Saison warten. 

Eine Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hat. In den ersten Minuten noch gut angefangen, verunsicherte man direkt nach dem Gegentreffer und fand lange Zeit nicht mehr zurück ins Spiel. Der Ausgleich sorgte dann für neues Selbstvertrauen, welches die Mannheimer jedoch mit der erneuten Führung wieder zu Nichte machen. Im letzten Drittel waren die Eisbären zu Beginn erneut kurz wieder dran am Ausgleich, doch spätestens nach dem 1:3 wirkte es wieder sehr ratlos, was von den Berlinern kam. Die Mannschaft tritt aktuell nicht als solche auf und wirkt nach Gegentreffern arg verunsichert. Vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen und nur drei Punkte. Dazu in vier der fünf Spiele zwei oder weniger Tore erzielt. Der Saisonstart ist in die Hose gegangen. Die nächste Chance auf den ersten Drei-Punkte-Sieg hat man am Sonntag beim Heimspiel gegen Düsseldorf. Vielleicht das erste Spiel der Saison, wo man mal über 60 Minuten seine Leistung abrufen kann.

1:4 in München: Die Eisbären ohne Chance am Oberwiesenfeld

Die Eisbären Berlin haben die Final-Neuauflage bei Red Bull München verloren. Vor 3.048 Zuschauern hieß es am Ende 1:4 (0:1,0:1,1:2). Die Eisbären schafften es erneut nicht über 60 Minuten ihr Spiel durchzuziehen. Erst im letzten Drittel wachte man so allmählich auf. Doch zu viele Fehler in der Defensive geben dir dann keine Chance, in München zu gewinnen. Was aber vorher klar war, schließlich hatte Trainer Serge Aubin volle 60 Minuten gefordert. Am Ende waren es höchstens 20 Minuten. Und das ist dann schlichtweg zu wenig.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte im Vergleich zum Frankfurt-Spiel nicht viel am Line-up. Tobias Ancicka rückte ins Tor. Die drei Verteidiger-Pärchen blieben zusammen. Korbinian Geibel war als siebter Verteidiger dabei. Und in der Offensive tauschten nur Bennet Roßmy und Manuel Wiederer die Reihen.

147 Tage nach dem 5:0-Sieg und dem Gewinn der neunten Meisterschaft standen sich beide Mannschaften wieder am Oberwiesenfeld gegenüber. Die Eisbären mit guten Erinnerungen im Gepäck, München dagegen mit viel Wut im Bauch.
Und so verwunderte es auch nicht, das München früh in Führung ging. Austin Ortega fuhr aus dem eigenen Drittel mit der Scheibe los. Sein Lauf Richtung Berliner Tor wurde nicht wirklich unterbunden. Die Zuordnung stimmte überhaupt nicht. Gestört wurde der Ex-Berliner auch nicht. Und sein Schuss war jetzt auch kein Hammer, trotzdem schlug er hinter Tobias Ancicka ein – 0:1 (3.). Einfacher kann man es München nicht machen, die nahmen die Einladung natürlich dankend an.
Die Eisbären wirkten hier völlig von der Rolle, verschliefen mal wieder komplett den Start. Man hatte Glück, dass das Münchner 2:0 nicht gegeben wurde. Aber auch da war eine Fehlerkette vorausgegangen. Scheibenverlust von Julian Melchiori, Tobias Ancicka ließ den Schuss nur nach vorne prallen und die Verteidiger waren nicht zur Stelle, um den Nachschuss zu verhindern.
Hier spielte nur München, es war ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären standen nur und schauten zu. Wenn man mal die Scheibe eroberte, war sie ganz schnell wieder weg. So hatte sich das Trainer Serge Aubin sicherlich nicht vorgestellt.
Erstmals gefährlich vor das Münchner Tor kamen die Berliner beim ersten Powerplay des Spiels, aber sowohl Giovanni Fiore als auch Zach Boychuk konnten Ex-Eisbären-Goalie Mathias Niederberger nicht überwinden.
Doch das war eher die Ausnahme. Viel mehr Gefahr entfachten die Hausherren vor dem Berliner Tor, bedingt auch durch zu viele Turnovers der Eisbären. Dabei hatte Trainer Serge Aubin vorher noch gesagt, dass man eine gute Leistung über volle 60 Minuten braucht, um aus München etwas mitzunehmen. Mit dem 0:1 zur Pause waren die Eisbären jedenfalls noch sehr gut bedient.

Zwar waren die Eisbären im Mitteldrittel etwas präsenter im Spiel und kamen auch mal zum Abschluss, aber die Zuordnung in der Defensive stimmte nach wie vor nicht. Das führte zu weiteren guten Chancen für München, welche diese aber nicht nutzen konnten. Weil sie entweder knapp am Tor vorbei schossen oder aber an Tobias Ancicka scheiterten. Ihm hatte man es zu verdanken, dass man überhaupt noch im Spiel war. Wenn es ganz schlecht gelaufen wäre, hätte man bereits deutlich hinten gelegen.
Auch die unnötigen Scheibenverluste wurden nicht vermieden, was dir in München natürlich das Genick brechen kann. Dafür, dass sich die Berliner hier viel vorgenommen hatten, zeigten sie doch arg wenig und offenbarten weiterhin sehr viele Schwächen.
In Überzahl legten die Hausherren nach. Eigentlich sah das Penaltykilling erneut gut aus, doch dann ließ man sich einmal komplett auseinander ziehen. Freddie Tiffels mit dem Pass hoch an die blaue Linie zu Zach Redmond. Der sah Ben Street vor dem Tor einfahren, zog ab und Street musste nur noch die Kelle hinhalten – 0:2 (30.). Das erste Gegentor für die Berliner in Unterzahl in dieser Saison.
Fortan taten sich die Hauptstädter weiter sehr schwer, mal einen geordneten Spielaufbau hinzubekommen. Was aber auch am sehr guten Forechecking der Münchner lag, welche die Eisbären immer früh beim Spielaufbau störten.
Gegen Ende des Mitteldrittels hatten die Eisbären ihre beste Phase. Da konnte man mal etwas Druck ausüben und hätte auch beinahe von einem Fehler der Münchner Defensive profitiert. In dieser Phase war man mal drin in seinem Spiel, aber was natürlich zu wenig ist. Volle 60 Minuten musst du diese Leistung abrufen, um erfolgreich zu sein. Nur ein paar Minuten reichen da nicht.
Matt White hätte die Eisbären kurz vor der zweiten Pause aufs Scoreboard bringen können. Er stibitzte sich die Scheibe im eigenen Drittel und fuhr alleine auf Niederberger zu. Doch sein Schuss ging rechts vorbei. Wenn man in einem Spiel, wo man nicht zu seiner Normalform findest, dann auch noch solche Chancen liegen lässt, braucht man sich nicht wundern, dass man nach 40 Minuten mit 0:2 in München zurück liegt.

Die Eisbären kamen engagiert ins letzte Drittel. Das Bemühen war ihnen deutlich anzusehen, aber so wirklich gefährlich wurde man nicht. Das wurde dann aber München, als sie erstmals im letzten Drittel vor das Tor kamen. Chris DeSousa hielt die Kelle in einen Schuss und lenkte die Scheibe so an den Pfosten.
Die Eisbären dann aber mal in Überzahl und da schlugen sie eiskalt zu. Giovanni Fiore fuhr mit der Scheibe hinter das Tor, spielte sie zu Marcel Noebels, welcher Mathias Niederberger ausguckte und die Scheibe in die lange Ecke schlenzte – 1:2 (47.).
Direkt danach die Berliner mit dem nächsten guten Wechsel und einem guten Angriff, aber Marcel Barinka verzog denkbar knapp. Die Bestrafung folgte direkt im Gegenzug. Fehler im Spielaufbau, Darryl Boyle kam an die Scheibe, setzte Maximilian Kastner in Szene und der stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her – 1:3 (49.).
Und beinahe wäre auch den Eisbären die prompte Antwort gelungen. Giovanni Fiore setzte sich klasse durch, scheiterte mit dem ersten Schuss an Niederberger und mit dem zweiten Schuss am Aluminium – Doppelpfosten!
Aber die Gäste waren hier nun endlich drin im Spiel. Sowohl kämpferisch als auch von den Chancen her. Wenn man jetzt noch an der Zuordnung in der Defensive und der Konstanz über 60 Minuten arbeitet, dann würde das schon ganz gut aussehen. Aber so sind es eben immer nur Phasen, in denen man überzeugt und dann kommen auch schon wieder die Phasen, in denen die Fehler deutlich ans Licht kommen.
Die Eisbären danach weiterhin bemüht, aber München bot hinten wenig an. Für die Entscheidung sorgten dann die Gastgeber selbst. Yasin Ehliz setzte die Scheibe noch an die Latte, doch nur wenige Augenblicke später war es Ben Smith, welcher Tobias Ancicka zum vierten Mal an diesem Abend überwand – 1:4 (59.).
Den fünften Gegentreffer verhinderte Ancicka 9,4 Sekunden vor dem Ende mit einem sensationellen Fanghand-Save, den man so bestimmt in den Top-10 von Magenta Sport finden wird. Am Ende blieb es beim 1:4.

Eine Niederlage, welche verdient ist. Weil man erneut nicht über 60 Minuten sein Eishockey gespielt hat. Das erste Drittel hatte man komplett verschlafen, lag aber dank Tobias Ancicka nur mit 0:1 hinten. Im Mitteldrittel steigerten sich die Berliner mit zunehmender Spieldauer und hatten es auch hier ihrem Goalie zu verdanken, dass es nur 0:2 stand. Das letzte Drittel war dann das Beste der Eisbären an diesem Abend. Da war man offensiv präsent und kam zu guten Chancen. Da man aber die Fehler nicht abstellte, stand man am Ende mit leeren Händen da.

5:4 n.V. gegen Frankfurt! Die Eisbären verspielen eine 4:0-Führung und kommen mit einem blauen Auge davon

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin haben den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen die Löwen Frankfurt setzte man sich mit 5:4 n.V. (2:0,2:0,0:4/1:0) durch. Doch darüber freuen dürfte sich keiner. Denn die Eisbären verspielten im letzten Drittel eine 4:0-Führung und retteten in der Verlängerung noch den Zusatzpunkt. Doch es hätten drei sein müssen.

Für die Partie gegen Aufsteiger Frankfurt änderte Trainer Serge Aubin das Line-up nur geringfügig. Juho Markkanen bekam den Start und somit sein DEL-Debüt. In der Offensive tauschten nur Jan Nijenhuis und Marcel Barinka die Reihen, Kevin Handschuh war nicht dabei, ansonsten blieb alles beim alten.

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Letztmals gegen eine Frankfurter DEL-Mannschaft spielten die Berliner am 12.03.2010. Damals noch gegen die Frankfurt Lions, welche man im letzten DEL-Vergleich mit 3:2 besiegen konnte. Heute folgte der erste Vergleich mit den Löwen Frankfurt in die DEL, welche mit zwei Siegen aus drei Spielen hervorragend in die Saison gestartet waren. Auf die leichte Schulter sollte man den Aufsteiger also nicht nehmen.
Die Partie begann recht flott, weil beide Mannschaften schnell die neutrale Zone überbrückten und den Weg Richtung Tor suchten. Die Eisbären hatten dabei die beste Chance durch Giovanni Fiore, welcher klasse freigespielt wurde, aber an Jake Hildebrand im Frankfurter Tor scheiterte. Doch auch die Löwen versteckten sich keinesfalls und spielten hier frech auf und störten immer wieder erfolgreich den Berliner Spielaufbau. So kamen auch die Gäste zu ihren ersten Abschlüssen, welche aber noch nicht gefährlich waren.
Kurz nach dem die Eisbären ein Powerplay ungenutzt ließen, schlugen sie doch noch zu. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, dort blieb sie hängen, doch Kevin Clark stand zum Abstauber parat – 1:0 (9.). Die erste Eisbären-Führung in dieser Saison.
Die Eisbären waren auch danach weiter gefährlich und hatten Chancen auf das 2:0. Hinten hatte man sich inzwischen besser auf die Frankfurter eingestellt und hielt die Löwen gut vom Tor fern. Auch bei der ersten Unterzahl funktionierte die Defensivarbeit im Penaltykilling gewohnt sehr gut, auch hier ließ man nichts von Frankfurt zu.
Erst rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause konnte sich Frankfurt mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen und kam dann auch zu zwei dicken Chancen. Carson McMillan stand frei vor Juho Markkanen und kam zweimal zum Abschluss. Zweimal parierte der finnische Goalie aber richtig stark. Und direkt im Gegenzug vergoldeten seine Vorderleute seine beiden Saves auch noch. Schneller Gegenangriff der Berliner über Julian Melchiori und Matt White, welcher die Scheibe allerdings verlor. Frank Mauer nahm sie auf, schaute kurz hoch und tunnelte Jake Hildebrand zum 2:0 (18.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Eine verdiente Führung, war es doch das bisher beste Drittel der Eisbären in der noch jungen Saison.

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Auch im zweiten Drittel die Eisbären am Drücker. Bedingt auch durch ein Powerplay konnte man sich im Frankfurter Drittel festsetzen und kam zu richtigen guten Chancen. Das Besondere daran: Jake Hildebrand musste für kurze Zeit mit einem Spieler-Schläger spielen (seinen Goalie-Stick hatte er bei einem Abwehrversuch verloren) und das hatten die Berliner Spieler natürlich gemerkt und erhöhten in dieser Phase auch den Druck. Doch Frankfurt und Jake Hildebrand überstanden diese brenzlige Situation ohne ein weiteres Gegentor.
Doch dem Berliner Dauerdruck konnten die Löwen nicht länger stand halten. 28 Minuten waren gespielt, da schlug es ein drittes Mal im Tor des Aufsteigers ein. Eric Mik hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor gebracht, Zach Boychuk hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 3:0 (28.).
Auch danach ging es nur in eine Richtung weiter. Powerplay der Hausherren, die fanden ihre Formation und ließen die Scheibe laufen. Marcel Noebels spielte die Scheibe zu Zach Boychuk an den linken Pfosten, der spielte sie direkt weiter zu Giovanni Fiore, welcher vor dem Tor lauerte. Fiore musste nur noch den Schläger lang machen und erhöhte so auf 4:0 (32.). Eine klasse Kombination!
Von Frankfurt war weiterhin nicht viel zu sehen. Die Eisbären hatten deren Top-Reihe um die Ex-Eisbären Dominik Bokk und Brendan Ranford sowie Carter Rowney komplett abgemeldet. Und schon hat man Frankfurt im Griff. In den ersten drei Spielen wirbelte diese Reihe die Gegner noch durcheinander, heute war von denen sehr wenig zu sehen. Und so ging auch die 4:0-Pausenführung der Eisbären absolut in Ordnung, auch in der Höhe.

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Der Schlussabschnitt war keine zwei Minuten alt, da kam Frankfurt schnell vor das Berliner Tor. Magnus Eisenmenger war es letztendlich, welcher Juho Markkanen keine Chance ließ – 4:1 (42.).
Kurz darauf gab es dann mal einen Wechselgesang beider Fanlager, hatten doch beide bekanntlich denselben Erzrivalen – die Adler Mannheim. Für so etwas muss eben während des Spiels auch mal Zeit sein.
Nun aber zurück zum Spiel, wo die Hessen jetzt wieder präsenter waren. Frankfurt suchte nun wieder vermehrt den Weg Richtung Berliner Tor und dort dann auch den Abschluss. Und beinahe wären die Löwen auf zwei Treffer dran gewesen. Rylan Schwartz war durch gewesen und hatte das Eins-gegen-Eins gegen Juho Markkanen, doch der Berliner Goalie parierte diesen Schuss sehenswert.
Die Hessen hatten hier nun mehr vom Spiel und in Überzahl die Chance, weiter zu verkürzen. Doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos, waren aber gewarnt, hier nicht weiter nachzulassen.
Doch Frankfurt ließ nicht nach und hatte erneut einen Alleingang. Bei Vier-gegen-Vier war es Dylan Wruck, der diesen diesmal nutzen konnte – 4:2 (52.). Begann jetzt die große Aufholjagd der Hessen? Dass sie das können, hatten sie ja erst zu Saisonbeginn in Wolfsburg bewiesen.
Konnte man die Eisbären für ihr Spiel in den ersten beiden Dritteln noch loben, musste man das letzte Drittel schon wieder kritisieren. Denn man nahm angesichts einer beruhigenden 4:0-Führung den Fuß vom Gas und ließ Frankfurt so wieder zurück ins Spiel kommen. Dabei verlangt Trainer Serge Aubin immer, die Konzentration über die gesamte Spieldauer hochzuhalten. Das war heute nicht der Fall.
Nach dem zweiten Treffer der Löwen waren die Sinne der Eisbären aber wieder geschärft und man kam selber mal wieder gefährlich vor das Tor. Und hinten war man nun auch wieder hellwach und hielt Frankfurt weitestgehend vom eigenen Tor fern.
Die Hessen versuchten am Ende nochmal alles. Trainer Gerry Fleming zog seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers und nahm zudem seine Auszeit. Mit Erfolg. 67 Sekunden vor dem Ende erkämpfte Frankfurt hier tatsächlich noch das 4:3. Brett Breitkreuz staubte erfolgreich ab.
Nun begann das große Zittern in der Arena am Ostbahnhof. Frankfurt weiterhin zu Sechst und am Drücker. Die Eisbären taten sich schwer, für Befreiung zu sorgen. Und 15,8 Sekunden vor dem Ende nahm das Drama seinen Lauf. Erneut war es Brett Breitkreuz, welcher per Abstauber erfolgreich war – 4:4. Die Eisbären hatten also tatsächlich eine 4:0-Führung gegen den Aufsteiger verspielt. Während der Gästeblock den Punktgewinn frenetisch bejubelte, gab es von den Eisbärenfans vereinzelt Pfiffe. Zu recht nach dem Schlussdrittel.

So ging es für die Eisbären wie bereits am Freitag in die Verlängerung. Und da nahm das Spiel doch noch ein versöhnliches Ende. Kevin Clark mit dem Pass auf Julian Melchiori, welcher alleine vor Hildebrand auftauchte und vor diesem die Nerven behielt. Nach 74 Sekunden in der Overtime bescherte der Verteidiger den Zusatzpunkt für die Eisbären.

Doch darüber freuen dürfte sich bei den Berlinern keine. Eher sollte man sich über einen verschenkten Punkt ärgern. Denn 40 Minuten lang hatte man die Löwen im Griff und führte auch in der Höhe verdient mit 4:0. Im Schlussdrittel folgte dann jedoch ein unerklärlicher Leistungsabfall. Man war nicht mehr konzentriert bei der Sache und ließ dadurch Frankfurt unnötigerweise wieder zurück ins Spiel kommen. Das darf dir als Meister gegen einen Aufsteiger, der definitiv nicht wie einer auftritt, nicht passieren. Da musst du das souverän und abgeklärt zu Ende spielen. Doch da mangelt es den Eisbären noch dran. An 60 Minuten konstanter Leistung. Aus diesem letzten Drittel wird man die Lehren ziehen müssen. Denn so etwas darf nicht nochmal passieren.

1:2 n.P.: Die Eisbären verlieren das Bärenduell gegen Wolfsburg

Ausgabe #3:

Die Eisbären Berlin bleiben in der PENNY DEL weiter sieglos. Auch das erste Heimspiel verlor der Deutsche Meister. Gegen die Grizzlys Wolfsburg hieß es am Ende 1:2 (0:0,0:0,1:1/0:0,0:1) n.P. Chancen waren auf beiden Seiten da, das Spiel offenbarte aber auch einige Schwächen der Berliner.

Für das erste Heimspiel gegen Wolfsburg änderte Trainer Serge Aubin das Line-up ein wenig. Während die Defensive und die Angriffsreihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Kevin Clark gleich blieb, änderte Aubin die anderen drei Sturmreihen. So spielten heute Frank Mauer, Peter Regin und Matt White, Jan Nijenhuis, Manuel Wiederer und Giovanni Fiore sowie Marco Baßler, Marcel Barinka und Bennet Roßmy zusammen. Als 13. Stürmer stand Kevin Handschuh im Kader. Youngster Eric Hördler war heute nicht dabei, dafür aber Bennet Roßmy. Und im Tor stand erneut Tobias Ancicka.

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142 Tage nach dem Gewinn der neunten DEL-Meisterschaft in München wurden die Eisbären Berlin für den Titelgewinn geehrt. Vor dem Spiel wurde mit einem emotionalen Highlight-Video aus der Finalserie gegen München noch einmal an den Triumphzug erinnert. Gänsehaut-Atmosphäre in der Arena am Ostbahnhof. Diese setzte sich fort, als das neunte Meisterbanner unter die Hallendecke gezogen wurde. Das sollte doch den Jungs auf dem Eis genügend Motivation für das erste Heimspiel der Saison gegeben haben. Schließlich wollte man gegen die Autostädter den ersten Saisonsieg einfahren.

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Diesen wollten aber auch die Niedersachsen holen, denn auch Wolfsburg war nach zwei Spielen noch ohne Saisonsieg. Immerhin einen Zähler hatten die Mannen von Coach Mike Stewart aber auf dem Konto und somit einen mehr als die Eisbären. Doch so wirklich prickelnd ging das Spiel nicht los. Eher war es ein Abtasten zweier Mannschaften, die erst einmal schauen wollten, was ihnen der Gegner heute so zu bieten hatte.
Als die Hausherren das erste Powerplay des Spiels hatten, wurde es endlich auch mal vor den Toren etwas gefährlich. Die Eisbären fanden sofort ihre Formation, Wolfsburg versuchte die Box sehr eng zu machen und doch gab es zwei, drei gute Chancen für die Eisbären. Diese hatten aber auch Glück bei einem 2-auf-1-Konter der Grizzlys, als Lucas Dumont es versuchte, aber an Ancicka scheiterte.
Danach tauschten beide Teams mal die Rollen. Die Eisbären nun in Unterzahl und Wolfsburg mit dem Powerplay. Doch das Penaltykilling ließ nichts zu und ließ die Niedersachsen nicht mal in ihre Formation kommen. Diese Stärke hatte man also aus der Vorsaison mit in die neue Saison genommen.
Und weiter ging das muntere Rollenspiel, diesmal wieder mit den Eisbären als Überzahlteam. Diesmal hatten die Eisbären aber große Probleme in ihre Formation zu finden. Zudem ließ man auch in diesem Powerplay wieder einen Unterzahl-Break der Gäste zu, welchen Ex-Eisbär Spencer Machacek aber nicht verwerten konnte. Am Powerplay gab es also nach wie vor jede Menge Verbesserungspotential.
Bennet Roßmy und Eric Mik hatten anschließend nochmal zwei richtig gute Chancen, aber Dustin Strahlmeier im Wolfsburger Tor bewies einmal mehr seine Extraklasse. Torlos endeten die ersten 20 Minuten im Bärenduell.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Trotz eines Chancenplus von 15:7-Schüssen fehlte es den Eisbären noch an einer richtig brandgefährlichen Chance. Zu oft wurde man von Wolfsburg dazu gezwungen, die Schüsse von außen zu nehmen. Daran wollten die Eisbären im Mitteldrittel arbeiten, so Jan Nijenhuis im Pauseninterview.
So eine dicke Chance hatte dann aber Lucas Dumont auf der Gegenseite, als er in der 23. Spielminute aus dem Slot heraus zum Abschluss kam. Doch Tobias Ancicka parierte diesen Schuss sehr stark.
Auch danach war es weiter ein defensiv geprägtes Spiel. Beide Teams versuchten hinten sicher und kompakt zu stehen. Die Eisbären waren dabei die Mannschaft, welcher es immer wieder versuchte, diesen Abwehrriegel zu knacken, aber die Wolfsburger machten es den Hausherren nicht einfach.
Dafür lud man Wolfsburg Mitte des Spiels beinahe zur Führung ein. Jonas Müller vertändelte die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie, Trevor Mingoia nahm sie auf und marschierte alleine auf Tobias Ancicka zu. Doch der Berliner Goalie parierte auch diese Chance stark. Es sollte ein Weckruf für die Eisbären gewesen sein, denn Alleingänge der Grizzlies ließ man heute doch sehr oft zu.
Sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause wären dann aber beinahe die Eisbären Nutznießer eines Wolfsburger Scheibenverlustes geworden. Giovanni Fiore war auf und davon, scheiterte jedoch an der Latte. Da hatten die Wolfsburger Glück gehabt.
Gleiches galt aber auch für die Eisbären, als es Wolfsburgs Darren Archibald in Überzahl versuchte, doch mit seinem Schuss aufs kurze Eck ebenfalls am Aluminium scheiterte.
Chancen für Tore waren im zweiten Drittel inzwischen genügend vorhanden, einzig die Scheibe wollte nicht über die Linie. Weil entweder Dustin Strahlmeier und Tobias Ancicka im Weg standen oder aber der Pfosten/Latte. So blieb es beim 0:0 nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel bot sich den Eisbären früh die Chance in Überzahl zu spielen. Aber auch hier wurde es nichts mit dem Führungstreffer, weil das Powerplay zu umständlich gespielt war und Wolfsburg es weiterhin verstand, die entscheidenden Räume in Unterzahl eng zu machen.
Die Eisbären spielten aber weiter nach vorne, suchten weiterhin nach der Lücke im Wolfsburger Bollwerk. Aber wenn man sich dann mal durchgespielt hatte, stand da noch Dustin Strahlmeier im Weg.
Von Wolfsburg war nach vorne lange nichts zu sehen, doch Mitte des Schlussdrittels waren sie mal wieder unterwegs Richtung Berliner Tor. Luis Schinko hatte abgezogen, die Scheibe sprang an die Bande hinter dem Tor und von dort wieder zurück. Tobias Ancicka wusste für einen Moment nicht, wo die Scheibe war und das nutzte Jean-Christophe Beaudin aus – 0:1. Der Wolfsburger Torjäger mit seinem dritten Saisontor im dritten Spiel (50.).
Nun waren die Hausherren also gefordert, wollte man die zweite Niederlage im zweiten Spiel noch abwenden. Doch es wirkte so, als ob den Eisbären nach vorne nichts einfällt, wie man dieses Wolfsburger Bollwerk endlich einmal knacken könnte. Es wirkte fast ein wenig ratlos, wie die Berliner nach vorne spielten.
Es dauerte bis zur 57. Spielminute, ehe Marcel Noebels mal einen Wolfsburger Spieler in der neutralen Zone ganz alt aussehen ließ und ins Angriffsdrittel fuhr. Dort spielte er die Scheibe zwar etwas unsauber vor das Tor, doch über Umwege kam sie zu Marcel Barinka und der drückte die Scheibe über die Linie – 1:1 (57.).
Nun ging das Spiel wieder von vorne los und die Eisbären hatten nun die Kenntnis, dass die Wolfsburger Defensive doch zu knacken ist. In der regulären Spielzeit passierte dann aber nichts mehr und so ging es – wie so oft zwischen Berlin und Wolfsburg – in die Verlängerung. Den ersten Saisonpunkt hatten die Eisbären also eingefahren.

Dort griff Serge Aubin auch zu dem Taktik-Kniff, den Goalie zu Gunsten eines vierten Feldspielers vom Eis zu nehmen. Das hatte vergangenen Freitag Ingolstadt in Düsseldorf auch gemacht und die Verlängerung verloren. Diesen Move versuchte Aubin dreimal. Der Berliner Trainer ging also ins Risiko, wurde dafür aber nicht belohnt. Denn auch die Verlängerung sorgte nicht für die Entscheidung, auch wenn Wolfsburg sieben Sekunden vor Ablauf der Overtime die Chance auf den Empty-Netter hatte. Die Scheibe ging aber am Tor vorbei – zum Glück für die Eisbären. Diesen Move der Trainer werden wir in Zukunft wohl häufiger sehen. Für zusätzliche Spannung sorgt er allemal.

Im Penaltyschießen hatten die Niedersachsen das bessere Ende auf ihrer Seite. Darren Archibald sorgte für den Gamewinner. Wolfsburg sicherte sich somit den Zusatzpunkt, während die Eisbären auch das zweite Saisonspiel verloren.

Man verlor ein Spiel, welches mit zunehmender Spieldauer Fahrt aufnahm und Chancen auf beiden Seiten bot. Es offenbarte aber auch die Schwächen der Eisbären. Man tat sich mit dem Abwehrbollwerk der Grizzlies enorm schwer. Zudem sorgten auch die vielen unnötigen Scheibenverluste für Kopfschütteln auf den Rängen. Die Eisbären haben nach zwei Spielen also noch Sand im Getriebe, aber die Saison ist noch sehr lang und wie sagt man so schön: Am Ende wird abgerechnet.

 

Fehlstart in Nürnberg: Offensiv ohne Ideen, Defensiv zu anfällig und zu viele Scheibenverluste

Die Eisbären Berlin sind mit einer Niederlage in die Mission Titelverteidigung gestartet. Am Sonntagnachmittag verloren die Berliner bei den Nürnberg Ice Tigers verdient mit 2:4 (0:0,1:2,1:2). Die Eisbären fanden nie zu ihrem System, fanden nach vorne keine Ideen und erwiesen sich hinten als zu anfällig. Zudem unterliefen zu viele Fehlpässe im Spielaufbau. So musste man die Heimreise aus dem Frankenland ohne Punkte antreten. 

Eisbären Head Coach Serge Aubin standen Brendan Guhle, Leo Pföderl Yannick Veilleux (alle verletzt) und Bennet Roßmy (Rookie-Camp in Los Angeles) nicht zur Verfügung. Dennoch hatte der Berliner Trainer ein volles Line-up zur Verfügung. Im Tor setzte Aubin auf Tobias Ancicka. Neuzugang Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die Verteidiger-Pärchen bestanden aus Julian Melchiori/Eric Mik, Frank Hördler/Marco Nowak und Jonas Müller/Morgan Ellis. In der Offensive entschied sich Serge Aubin für folgende Angriffsreihen: Marcel Noebels, Zach Boychuk, Kevin Clark/Matt White, Peter Regin, Giovanni Fiore/Frank Mauer, Manuel Wiederer, Marcel Barinka/Jan Nijenhuis, Kevin Handschuh, Marco Baßler. Als 13. Stürmer war Eric Hördler mit dabei und somit wurde der Traum der Familie Hördler bereits im ersten Saisonspiel wahr. Papa Frank absolvierte erstmals ein Pflichtspiel mit Sohn Eric zusammen.

Foto: Fanatics Ost

Von Beginn an war viel Tempo drin im Spiel. Es entwickelte sich direkt eine hart umkämpfte Partie, in der die Eisbären Nürnberg zu Beginn mit aggressiven Forechecking immer wieder vor Probleme stellten. Vor allem auch deswegen, weil auch die Verteidiger immer wieder in der offensiven Zone mit auftauchten. Nürnberg wirkte dadurch etwas nervös und hektisch und leistete sich im ersten Drittel zu viele Scheibenverluste. Aber auch die Eisbären bekamen nicht jeden Pass an den Mitspieler und luden Nürnberg so ein, auch mal die ersten Angriffe zu fahren. Doch die erste richtig dicke Chance ließ auf beiden Seiten noch auf sich warten.
Fortan blieb es hart umkämpft. Es ging hin und her, beide Mannschaften suchten nach der Lücke in der Defensive. Schüsse gaben beide ab, aber für viel Gefahr sorgten diese eher selten. Die Eisbären ließen zudem eine Überzahl ungenutzt, kamen dabei nicht mal in die Formation, weil das Penaltykilling der Franken sehr gut funktionierte. So endeten die ersten 20 Minuten torlos.

In der 23. Spielminute gab es dann endlich die erste dicke Chance des Spiels. Die Eisbären erkämpften die Scheibe hinter dem Tor, brachten sie anschließend in den Slot, wo Manuel Wiederer zum Onetimer ausholte. Niklas Treutle war aber zur Stelle und parierte diesen Schuss.
Kurz darauf durfte das beste Penaltykilling der vergangenen Saison erstmals in der neuen Spielzeit ran. Und die Eisbären knüpften dabei nahtlos an die letzte Saison an und überstanden die erste Unterzahl ohne große Probleme.
Mitte der Partie mal eine erste kleine Drangphase der Hausherren, welche Marco Nowak nur per Haken stoppen konnte und so für die zweite Strafzeit der Eisbären sorgte. Die Franken waren im zweiten Powerplay des Spiels deutlich gefährlicher und kamen zu zwei, drei guten Chancen. Aber Tobias Ancicka war hellwach im Berliner Tor.
Als Berlin wieder komplett war, blieb Nürnberg trotzdem am Drücker. Die Eisbären ließen sich ins eigene Drittel rein drängen, Greg MacLeod hatte von der blauen Linie abgezogen und Ryan Stoa hielt die Kelle in den Schuss – 0:1 (33.).
Die Eisbären wirkten in diesem Mitteldrittel lange Zeit ideenlos Richtung Nürnberger Tor, doch als die Nürnberger einmal die Zuordnung vor dem eigenen Tor verloren, kam Kevin Clark vor dem Tor an die Scheibe. Er nahm sich die Zeit, guckte Treutle aus und sorgte für den Ausgleich – 1:1 (37.).
Doch das schockte die Franken überhaupt nicht. Kurz vor der zweiten Drittelpause kam Patrick Reimer auf der rechten Seite zum Abschluss und sorgte so für die 2:1-Pausenführung der Gastgeber. 16 Sekunden waren da noch auf der Uhr. Die Führung nach 40 Minuten war keinesfalls unverdient für die Ice Tigers, welche offensiv deutlich präsenter waren als die Hauptstädter. Wollte der deutsche Meister hier noch etwas Zählbares mit nach Hause nehmen, musste eine Steigerung im Schlussdrittel her.

Foto: Fanatics Ost

Doch der Weg wurde extrem weit. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Tim Fleischer brachte die Scheibe hoch zu Blake Parlett und der fackelte nicht lange – 1:3 (43.).
Die Eisbären wirkten auch im Schlussdrittel weiter ideenlos. Nach vorne ging so gut wie gar nichts und hinten stimmte die Zuordnung auch nicht immer. Nürnberg machte weiter Druck und war dem vierten Treffer deutlich näher als die Eisbären dem Anschlusstreffer.
Mit zunehmender Spieldauer im Schlussdrittel konzentrierten sich die Ice Tigers vermehrt auf die eigene Defensive. Es war ihnen klar, dass die Eisbären hier nochmal alles versuchen würden. Und die Berliner kamen auch ins Angriffsdrittel, doch da hatten sie nie viel Zeit mit der Scheibe, weil immer ein Nürnberger entscheidend stören konnte.
Sechs Minuten vor dem Ende sorgte Dane Fox bei angezeigter Strafe für die Entscheidung. Die Eisbären im eigenen Drittel immer zu weit weg vom Gegenspieler, Fox stand vor dem Tor vollkommen frei und hatte so keine große Mühe, die Scheibe an Ancicka vorbei zu bringen – 1:4 (54.).
Drei Minuten vor dem Ende kamen die Eisbären in Überzahl aber noch zum Anschlusstreffer. Zach Boychuk legte die Scheibe hoch zu Marco Nowak, der spielte sie rechts raus zu Marcel Noebels und der zog per Onetimer ab – 2:4 (57.). Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr. Die Eisbären starteten also mit einer Niederlage in die neue Saison.

Und die war auch absolut verdient. War es im ersten Drittel noch ein ausgeglichenes Spiel, übernahm Nürnberg spätestens ab dem zweiten Drittel das Kommando. Die Franken wirkten immer einen Schritt schneller, sorgten für viel mehr Torgefahr als die Eisbären. Den Berlinern mangelte es an der nötigen Spielidee nach vorne. Zudem erwies man sich defensiv als zu anfällig. Und dazu leistete man sich auch noch zu viele Scheibenverluste. So war es am Ende kein Wunder, dass man das Spiel verloren hatte.

Eisbären Berlin: Sorgt der zweitbeste Angriff der vergangenen Saison erneut für viel Torgefahr?

Seit gestern läuft die neue PENNY-DEL-Saison. Heute Abend geht der 1. Spieltag weiter. Und am Sonntagnachmittag greift dann auch der amtierende Deutsche Meister in den Spielbetrieb ein. Das Ziel nach zwei Meisterschaften in Folge ist klar: Man will auch in dieser Saison wieder um den Titel mitspielen und dann den Titel-Hattrick perfekt machen. Dieses Ziel gehen die Hauptstädter mit einem stark veränderten Team an. Satte zwölf Spieler haben den Verein verlassen, ebenso viele Spieler sind aber auch neu dazu gestoßen. In unserem letzten Teil des Kader-Checks sind wir heute in der Offensive angekommen, welche wir einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Mit 194 Toren stellte das Team von Head Coach Serge Aubin den zweitbesten Angriff in der vergangenen Hauptrunde. Nur Finalgegner München erzielte zwei Tore mehr als Berlin. 173 Tore davon erzielte die Berliner Angreifer. 44 dieser 173 Tore erzielten sechs Stürmer, welche in der kommenden Spielzeit nicht mehr in der Hauptstadt spielen werden. Zwei dieser sechs Abgänge trafen zweistellig und hinterlassen in Berlin doch große Lücken.
Zum einen wäre da natürlich Blaine Byron zu nennen, welcher in der Hauptrunde auf 18 Tore und 24 Vorlagen kam. Seine 42 Scorerpunkte in nur 43 Spielen beweisen, wie wichtig er für die Eisbären war. In den Playoffs steigerte sich Byron nochmal deutlich und avancierte mit 14 Scorerpunkten (5 Tore/9 Assists) zum Playoff-Top-Scorer der Eisbären. Sein Abgang schmerzt die Eisbären besonders, doch die Verlockung in Schweden zu spielen, war dann für Byron doch größer, als mit Berlin erneut um die Meisterschaft zu spielen.
Er kam während der Hauptrunde, spielte sich sofort in die Herzen der Fans und hatte am Ende ebenso einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Die Rede ist von Frans Nielsen, welcher seine Karriere beendet hat. In der Hauptrunde traf der Däne in 33 Spielen zwölfmal und bereitete zudem 15 weitere Treffer vor. In den Playoffs folgten nochmal sieben Scorerpunkte (4/3). Auch sein Abgang trifft die Eisbären hart.
Die restlichen vier Abgänge im Sturm hatten natürlich auch ihren Anteil an der Meisterschaft, doch schmerzt der Verlust der vier Spieler nicht so sehr wie der von Byron und Nielsen. Mark Zengerle kam in der Hauptrunde auf 18 Scorerpunkte (6/12). In den Playoffs kam er nur noch viermal zum Einsatz, wo er keinen Punkt verbuchte. Ihn wird man in der Liga weiterhin sehen, wechselte Zengerle doch nach Straubing.
Ebenso ein Wiedersehen geben wird es mit Sebastian Streu und Dominik Bokk. Streu kam in der Hauptrunde auf sieben (4/3) und in den Playoffs auf zwei Scorerpunkte (0/2). Ihn zog es nach Iserlohn an den Seilersee. Der während der Hauptrunde nachverpflichtete Bokk kam auf elf Scorerpunkte (3/8) in 14 Hauptrundenspielen. Drei Scorerpunkte (2/1) legte er in den Playoffs nochmal nach. Er wechselte zum Aufsteiger und DEL-Rückkehrer Frankfurt.
Der letzte Abgang ist Johan Södergran, welcher ebenso während der Saison nachverpflichtet wurde. In der Hauptrunde kam er in sieben Spielen auf vier Scorerpunkte (1/3). In fünf Playoff-Spielen legte er noch ein Tor und eine Vorlage nach. Ihn zog es wie Byron nach Schweden.

Über wie viele Tore werden sich die Spieler der Eisbären Berlin in dieser Saison freuen können? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den sechs Abgängen im Sturm stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Die Neuzugänge sind ein Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Mit Frank Mauer kommt ein Spieler zu den Eisbären, der weiß, wie man Deutscher Meister wird. Er wurde viermal in Folge Deutscher Meister – einmal mit Mannheim, dreimal mit München. In der vergangenen Saison brachte Mauer es in 43 Hauptrundenspielen auf 17 Scorerpunkte (5/12). Drei Vorlagen folgten dann noch in elf Playoff-Spielen. Mit ihm bekommen die Berliner enorm viel Erfahrung, die vor allem für die vielen jungen und talentierten Spieler im Kader der Eisbären von Vorteil sein kann.
Peter Regin ist der zweite erfahrene Neuzugang der Hauptstädter. Der Däne kam aus der Schweiz von Ambri-Piotta nach Berlin, wo er in der vergangenen Saison 23 Scorerpunkte (3/20) in 41 Spielen kam. Regin bringt die Erfahrung von 254 NHL-Spielen (Chicago, New York Islanders, Ottawa), zehn WM- und einer Olympia-Teilnahme mit. Er soll sozusagen die Lücke füllen, die Frans Nielsen hinterlassen hat.
Zwei junge und vor allem sehr talentierte Spieler konnten die Eisbären von direkten Konkurrenten verpflichten. Da wäre zum einen Marcel Barinka, welcher aus Köln nach Berlin kam. Mit 23 Scorerpunkten (11/12) in 48 Spielen war er der achtbester Scorer der Haie in der Hauptrunde. In der Hauptstadt will Barinka nun den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.
Den will auch Jan Nijenhuis machen, welcher aus Wolfsburg nach Berlin gewechselt ist. Mit sechs Scorerpunkten (2/4) in 46 Hauptrundenspielen weist er dabei natürlich nicht die Statistiken eines Marcel Barinkas auf. Dennoch kann man sich in Berlin auf Nijenhuis freuen, das haben seine bisherigen Auftritte in der CHL durchaus gezeigt. Er ist schnell unterwegs und hatte dabei auch viel Zug zum Tor.
Die restlichen drei Neuzugänge sind aus der Kategorie Youngsters. Von den Eisbären Juniors sind Eric Hördler und Kevin Handschuh hoch zu den Profis gezogen worden. Hördler, der Sohn von Eisbären-Kapitän Frank Hördler, sammelte dabei in 35 DNL-Spielen 31 Scorerpunkte (15/16). Handschuh kam in 33 DNL-Spielen sogar auf 40 Scorerpunkte (17/23).
Maximilian Heim kam von den Jungadlern Mannheim in die Hauptstadt. Für die Jungadler kam er in elf DNL-Spielen auf fünf Scorerpunkte (2/3).
Alle drei Youngsters sollen behutsam aufgebaut und an das Profi-Niveau herangeführt werden. Sie werden sicherlich vermehrt Eiszeit beim Kooperationspartner Weißwasser erhalten. Aber wenn in die Berlin Personalnot bestehen sollte, wird sich Serge Aubin nicht davor scheuen, die jungen Spieler ins Line-up zu werfen.

Zu den sieben Neuzugängen gesellen sich noch zehn Stürmer, welche bereits in der vergangenen Saison für die Eisbären auf Torejagd gingen. Sieben der zehn Spieler trafen dabei zweistellig. Matt White (32/41) und Marcel Noebels (21/45) waren dabei die mit Abstand besten Scorer der Berliner.
Leo Pföderl (22/30), Kevin Clark (15/24), Zach Boychuk (22/12), Giovanni Fiore (19/15) und Yannick Veilleux 13/20) scorten ebenso regelmäßig. Leider fehlen Pföderl und Veilleux aktuell verletzungsbedingt. Wann sie zurückkehren werden, steht noch in den Sternen.
Einer, der sich im Verlaufe der letzten Saison immer mehr gesteigert hat, war Manuel Wiederer. Er hat in Berlin zurück zu alter Stärke gefunden und kam am Ende auf insgesamt 17 Scorerpunkte (9/8) inklusive Playoffs.
Bennet Roßmy (2/2) und Marco Baßler (1/3) kamen auf je vier Scorerpunkte. Wobei hier das Hauptaugenmerk klar auf Roßmy liegen dürfte, dem man eine ähnliche Karriere wie Lukas Reichel zutraut. Bei der U20-WM machte er erst kürzlich auf sich aufmerksam und aktuell weilt er beim Camp der Los Angeles Kings. Es würde nicht verwundern, sollte es Roßmys letzte Saison in Berlin sein, bevor er Reichel und Kai Wissmann in die NHL folgt.

Die Eisbären Berlin verfügen auf dem Papier wieder über eine sehr tief besetzte Offensive. Diese besteht aus einem Mix von erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Viel wird davon abhängen, ob Peter Regin und Frank Mauer die schmerzhaften Abgänge von Blaine Byron und Frans Nielsen auffangen können. Denn diese beiden Spieler werden der Offensive der Eisbären doch deutlich fehlen.
Mit Marcel Barinka und Jan Nijenhuis hat man zwei hoffnungsvolle Talente unter Vertrag genommen. Ihnen kann man durchaus zutrauen, zweistellig zu scoren. Barinka hatte das bereits in Köln getan.
Scoren Matt White, Marcel Noebels, Zach Boychuk und Co. auch in der neuen Saison wieder so zuverlässig, kann es für die Eisbären erneut eine torreiche Saison werden. In der letzten Saison war vor allem die Unberechenbarkeit der große Faustpfand der Hauptstädter. Denn es ging von allen vier Reihen Gefahr aus. Das ist auch in dieser Saison wieder möglich.
Allerdings hängt es natürlich auch davon ab, was mit Leo Pföderl und Yannick Veilleux passiert. Beide fehlen aktuell verletzungsbedingt und lt. Sportdirektor Stéphane Richer wird bei beiden Spielern von Woche zu Woche entschieden. Wann die beiden Leistungsträger also wieder auf Torejagd gehen können, ist derzeit noch unklar. Fakt ist, dass den Eisbären dadurch zwei enorm wichtige und gefährliche Angreifer fehlen werden.
Dass es aber auch ohne sie zu Toren reichen kann, hat die Vorbereitung gezeigt, wo die Eisbären bereits schon wieder schwer auszurechnen waren. Zach Boychuk war mit fünf Toren der Top-Torjäger in der Vorbereitung inklusive CHL. Matt White und Marcel Noebels folgten mit je drei Toren. Es scheint also fast so, als ob die da gebliebenen Stürmer nichts von ihrer Torgefahr eingebüßt haben.
Nun liegt es am Trainerteam um Serge Aubin, aus den 17 Stürmern eine torgefährliche Offensive zu formen. Wenn ihm das gelingt und Leo Pföderl und Yannick Veilleux schnellstmöglich zurückkehren, dann dürfte die Berliner Offensive wieder für Angst und Schrecken sorgen.