3:0 vs. Ingolstadt! Starker Auftritt der Eisbären und ein überragender Jake Hildebrand

WalkersBaerenNews 2025/2026 – Ausgabe – #9:

Fünf-Punkte-Wochenende für die Eisbären Berlin: Die Hauptstädter haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen den ERC Ingolstadt mit 3:0 (1:0,0:0,2:0) gewonnen und feierten damit den zweiten Sieg an diesem Wochenende. Nach schwachem Beginn steigerten sich die Berliner und gewannen am Ende auch dank des überragenden Jake Hildebrand im Tor, der seinen ersten Shutout in dieser Saison feierte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum Spiel in Augsburg. In der Defensive blieben nur Eric Mik und Jonas Müller zusammen. Mitch Reinke und Korbinian Geibel sowie Adam Smith und Norwin Panocha waren die beiden anderen Verteidiger-Pärchen.
In der Offensive rückte Leo Pföderl in die erste Reihe zu Ty Ronning und Freddy Tiffels. Die zweite Reihe bildeten Liam Kirk, Patrick Khodorenko und Eric Hördler. Andreas Eder, Markus Vikingstad und Lean Bergmann spielten in der dritten Reihe. Manuel Wiederer und Matej Leden waren die weiteren Stürmer. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand.

Die Eisbären wollten nach dem Auswärtssieg in Augsburg nachlegen und den ersten Dreier seit dem zweiten Spieltag in Köln einfahren. Die Voraussetzungen dafür waren einerseits gut, hatte der heutige Gegner Ingolstadt doch zwei der bisherigen drei Auswärtsspiele verloren. Andererseits gewannen die Schanzer in der vergangenen Saison beide Gastspiele in der Hauptstadt relativ deutlich (4:0/6:1). Konnten die Eisbären heute endlich wieder einen Heimsieg gegen den ERCI feiern?

Die Eisbären erzielen in dieser Szene das 1:0 durch Freddy Tiffels. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ingolstadt kam äußerst druckvoll ins Spiel und drückte die Eisbären ins eigene Drittel. Die Berliner wirkten schon wieder sehr unsortiert, ließen den Schanzern zu viel Platz. Bei den Befreiungsversuchen spielte man auch zu unsauber und sorgte somit für zwei Icings in Folge.
Auch das erste Powerplay gehörte den Gästen, die sofort in die Formation kamen, aber Jake Hildebrand auch in diesem nicht überwinden konnten. Aber die Hausherren lebten hier sehr gefährlich und das 0:1 lag so ein wenig in der Luft. Die Eisbären wirkten läuferisch immer einen Schritt langsamer als die feilschnellen Gäste aus Ingolstadt.
In der Schlussphase des ersten Drittels durften dann aber auch mal die Eisbären in Überzahl ran. Man konnten sich zwar festsetzen, ließen die Scheibe auch gut laufen, aber man fand keine Lücke in der ERC-Defensive.
Inzwischen konnten die Eisbären das Spiel ausgeglichener gestalten und auch selbst mal für Torgefahr sorgen. Hinten hatte man aber in einem guten Wechsel der Schanzer wieder Glück, dass die Scheibe nicht über die Linie ging.
Wenig später gab es einen Schockmoment vor der Spielerbank der Eisbären, als Neuzugang Patrick Khodorenko sich vor Schmerzen auf dem Eis krümmte. Die Nummer 13 musste direkt in die Kabine, das sah gar nicht gut aus.
Aber danach gab es doch wieder Grund zum Jubeln. Die Eisbären in Überzahl, Ty Ronning sein Schuss ging vorbei, keiner sah die Scheibe außer Freddy Tiffels und der netzte ins leere Tor ein – 1:0 (19.). Der bestmögliche Zeitpunkt für das 1:0, welches die Hausherren mit in die erste Drittelpause nahmen.

Jake Hildebrand heute mit einer überragenden Leistung. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Mitteldrittel begann sehr zerfahren, viele Icings, kaum Spielfluss, Fehler auf beiden Seiten. Beide Defensivreihen standen aber auch kompakt und ließen kaum etwas zu.
Danach wurden die Eisbären aber wieder zwingender und kamen zu guten Chancen, doch Devin Williams war hellwach und ließ keine weitere Scheibe durch.
Die Eisbären überzeugten in diesem Drittel vor allem durch eine deutlich stabilere Defensive. Man schaffte es viel besser, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten. Ein insgesamt besserer Auftritt als noch zu Beginn des Auftaktdrittels. Und wer mir bis hierhin sehr positiv auffiel, war Eric Hördler. Der Youngster mit sehr vielen guten Aktionen heute und beinahe auch einem Tor.
Ingolstadt wurde in der zweiten Phase des Mitteldrittels wieder drückender, aber die Defensive der Eisbären machte weiterhin einen guten Eindruck. Wenn doch etwas durchkam, war Jake Hildebrand zur Stelle.
Kurz darauf folgte der nächste Schreckmoment, denn Leo Pföderl bekam eine Scheibe ins Gesicht und musste darauf in die Kabine. Was die Eisbären derzeit an Verletzungsproblemen haben, ist einfach unglaublich und kann keine Mannschaft der Welt auffangen. Zum Glück war Leo aber nach kurzer Zeit wieder zurück.
Zum Ende die Schanzer nochmal mit einem Powerplay und viel Druck, aber die Defensive der Eisbären mit einer sehr starken kämpferischen Leistung und warfen sich in jeden Schuss. Für den Erfolg des Teams nimmt man halt auch Schmerzen in Kauf. Egal, wie arg dezimiert man auch im Moment ist.
Kaum waren die Eisbären wieder komplett, fuhren sie den Konter und Ty Ronning hämmerte die Scheibe an die Latte. Glück für die Panther!
Die Schlussphase wirkte dann sehr wild, es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten, aber ein weiterer Treffer sollte nicht fallen, weshalb die Eisbären die knappe 1:0-Führung mit in die Kabine nahmen.

Hart umkämpftes Spiel zwischen Berlin und Ingolstadt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Gäste zu Beginn des letzten Drittels für etwas mehr als eine Minute in Überzahl, aber die Eisbären schafften es erneut, die Räume sehr eng zu machen und Ingolstadt zu Schüssen von außen zu zwingen.
Es war klar, dass es im Schlussdrittel auf Kleinigkeiten ankommen würde. Und so kam auch das 2:0 zu Stande. Die Eisbären mit der Scheibeneroberung und dem Zwei-auf-eins-Konter, Andreas Eder mit dem perfekten Querpass auf Manuel Wiederer, welcher die Scheibe im leeren Tor unterbringen konnte – 2:0 (45.).
Nun musste Ingolstadt hinten aufmachen, wollten sie in Berlin noch etwas Zählbares mitnehmen. Das gab den Eisbären Platz zum Kontern. Die Gäste rannten auch an, wollten hier unbedingt den Anschlusstreffer erzielen, aber Jake „The Wall“ Hildebrand heute mit einer überragenden Leistung.
ERC-Coach Mark French zog in der Schlussphase seinen Goalie und nahm auch seine Auszeit. Ingolstadt riskierte noch einmal alles. Aber die Eisbären verteidigten geschlossen als Team und arbeiteten jetzt auch für den Shutout von Jake Hildebrand. Schön zu sehen, wie sich die Jungs gegenseitig unterstützen. 56,4 Sekunden vor dem Ende des Spiels machte Markus Vikingstad den Deckel drauf und traf zum 3:0. Ein perfekter Abschluss eines starken Wochenendes. Die Eisbären sind wieder da!

4:3 n.V. in Augsburg! Frederik Tiffels sorgt mit zwei Toren für das Ende der Niederlagenserie

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #8:

Dieser Sieg tut so gut: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Augsburger Panthern mit 4:3 n.V. gewonnen und damit die vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. Dennoch hatte auch dieses Spiel wieder Licht und Schatten und dürfte bei dem ein oder anderen Fan wieder für mehr graue Haare gesorgt haben. Aber am Ende ist dieser Sieg vor allem für die Moral und das Selbstvertrauen enorm wichtig.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste sein Team auf einer Position umstellen. Markus Niemeläinen verletzte sich im letzten Heimspiel gegen Schwenningen. So rückte Norwin Panocha an die Seite von Mitch Reinke. Alles andere blieb unverändert – bis auf die Position im Tor. Jake Hildebrand stand zwischen den Pfosten, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Die Eisbären kamen mit vier Niederlagen in Folge im Gepäck ins Curt-Frenzel-Stadion. An Augsburg hatten die Berliner aber gute Erinnerungen, schließlich gewann man vergangene Saison beide Gastspiele bei den Panthern. Der AEV zeigte sich in dieser Saison aber bisher als heimstark, gewann zwei seiner bisherigen drei Heimspiele. Konnten die Hauptstädter trotzdem ihren Negativlauf beenden?

AEV-Goalie Michael Garteig ließ die Eisbären reihenweise verzweifeln. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären spielten in den ersten 20 Minuten sehr stark, erspielten sich erneut eine Vielzahl an Chancen und waren vor allem bei Fünf-gegen-Fünf die klar dominierende und gefährlichere Mannschaft. Aber Michael Garteig bewies einmal mehr, dass er zu den besten DEL-Goalies zählt.
Augsburg, die in der Regel gerade zu Beginn eines Heimspiels wie die Feuerwehr aus der Kabine kommen, waren vom Forecheck der Berliner überrascht und konnten lediglich in Überzahl für Torgefahr sorgen. Gerade da war auch Vorsicht geboten, waren die Eisbären doch vor dem Spiel die zweitschlechteste Mannschaft in Unterzahl.
Die Eisbären müssen sich derweil an das letzte Heimspiel gegen Schwenningen erinnert gefühlt haben, denn die Scheibe wollte einfach nicht über die Linie. Manchmal braucht es dann aber eben auch mal etwas Gewalt. Eric Mik holte den Hammer raus und ließ Garteig keine Chance – 1:0 (18.). Der erlösende Führungstreffer, der zudem natürlich redlich verdient war. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Erzielte in Augsburg sein erstes DEL-Tor: Neuzugang Patrick Khodorenko. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begann mit einem Blitzstart der Hauptstädter. Patrick Khodorenko stoppte einen Augsburger Aufbau und machte sich auf den Weg Richtung Michael Garteig, dem er bei seinem Schuss alt aussehen ließ – 2:0 nach nur 47 Sekunden. Bei angezeigter Strafzeit erzielte der Neuzugang sein erstes Tor.
Normalerweise hätte dieses Tor den Eisbären mehr Sicherheit verleihen müssen, doch das Gegenteil war der Fall. Man wirkte in der Folge unkonzentriert, meist einen Schritt langsamer und unsortiert in der Defensive. So lud man den AEV zu Top-Chancen ein. Fabrizio Pilu nutzte einen Turnover der Berliner, bewies vor dem Tor aber, dass er Verteidiger ist und löffelte die Scheibe über die Latte.
Und Augsburg erspielte sich weitere gute Chancen, Trevelyan schoss knapp am Tor vorbei. Bowey scheiterte an Jake Hildebrand. Der Anschlusstreffer lag mehr denn je in der Luft, während die Eisbären immer verunsicherter wirkten.
Und dann fiel der verdiente Treffer für die Panther. Cody Kunyk nahm sich der Sache selbst an, wurde nicht wirklich beim Abschluss gehindert und verkürzte auf 1:2 (33.). Da waren die Eisbären einfach zu passiv und haben nicht energisch genug verteidigt.
Die Eisbären hatten aber auch ihre Chancen im Mitteldrittel, aber erneut musste man den Chancenwucher der Berliner bemängeln. Allerdings war es nicht nur dem geschuldet, sondern auch dem weiterhin fehlenden Glück vor dem gegnerischen Tor. Die Scheibe wollte einfach nicht über die Linie.
Die Torlinie überquert haben dann aber die Hausherren 39 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels. Fehler der Eisbären, Konter von Augsburg und D.J. Busdeker sorgte für den verdienten 2:2-Ausgleich. Somit stand es nach 40 Minuten Unentschieden.

War mit zwei Toren der Matchwinner der Eisbären: Frederik Tiffels (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel wurde es dann deutlich ruhiger vor den gegnerischen Toren, weil beide Mannschaften jetzt bewusst darauf achteten, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Die Eisbären übernahmen aber nach einigen Minuten das Kommando und setzten sich fest. Aber es blieb dabei, die Scheibe wollte nicht ins Tor.
Sieben Minuten vor dem Ende kam dann weiteres Pech hinzu, als Korbinian Geibel die Scheibe aus dem eigenen Drittel spielen wollte. Der Puck stellte sich unglücklich auf und so flog die Scheibe über das Plexiglas. Die Folge war ein Powerplay für den AEV und die Hausherren wussten dieses zu nutzen. Alex Grenier mit dem Auge für Florian Elias, welcher am langen Pfosten stehend zum 3:2 einnetzte (54.).
Nun waren die Eisbären wieder gefordert und sie kamen auch, aber sie hatten weiterhin Sch… am Schläger. Gewühl vor dem Augsburger Tor, aber die Scheibe wollte einfach nicht über die Linie gehen.
Die Eisbären riskierten am Ende alles und zogen Goalie Hildebrand zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Patrick Khodorenko mit dem Traumpass auf Freddy Tiffels, welcher für Ekstase im Gästeblock sorgte – 3:3 (59.). Auch Jonas Müller war an diesem Tor beteiligt und erzielte somit seinen 150. Assist. Die Nummer 95 schickte dieses dramatische Spiel also in die Verlängerung.

Und dort sorgte Tiffels nach nur sechs Sekunden für das schnelle Ende – 4:3 (61.). Er kam mit viel Speed ins Angriffsdrittel und ließ Garteig keine Chance. Freddy Tiffels hätte sich keinen besseren Zeitpunkt für seine ersten beiden Saisontore aussuchen können. Dieser Sieg tat der gesamten Mannschaft gut, die am Ende doch wieder einen Weg gefunden haben, dieses Spiel zu gewinnen. Man wird die positiven Dinge aus dem Spiel mit ins Spiel am Sonntag nehmen wollen. Dazu wird man aber auch die Fehler aus dem heutigen Spiel in der Videoanalyse aufarbeiten und versuchen, am Sonntag abzustellen. Aber jetzt freuen wir uns erstmal alle über das Ende der kurzen Niederlagenserie.

1:2 gegen Schwenningen! Die Eisbären verzweifeln an Joacim Eriksson

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #7:

Das kannst du keinem erzählen: Die Eisbären Berlin haben das Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings dominiert und hatten Chancen für mehrere Tore (46:21-Torschüsse), am Ende steht man aber erneut mit leeren Händen da. 44,9 Sekunden vor dem Ende erzielten die Gäste aus dem Schwarzwald den mehr als glücklichen Siegtreffer. Aber wer seine Chancen vorne nicht nutzt, wird eben hinten eiskalt bestraft. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up im Vergleich zum Freitagspiel gegen Straubing. Während in der Defensive alles gleich blieb, gab es in der Offensive komplett neue Reihen. In der ersten Reihe bekamen Ty Ronning und Patrick Khodorenko Freddy Tiffels an die Seite gestellt. Die zweite Reihe um Leo Pföderl, Liam Kirk und Lean Bergmann wurde komplett neu zusammen gestellt. Gleiches galt für die dritte Reihe um Andreas Eder, Markus Vikingstad und Eric Hördler. Matej Leden und Manuel Wiederer waren die beiden weiteren Stürmer.
Im Tor stand erneut Jonas Stettmer, während Jake Hildebrand auf der Bank Platz nahm.

Für die Eisbären galt es, endlich wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden nach zuletzt drei Niederlagen in Folge. Freitag war man nah dran, doch am Ende fehlten 14,1 Sekunden für den Sieg. Wenn man an die guten Dinge aus dem Straubing-Spiel anknüpft, die Turnover vermeidet und von der Strafbank fernbleibt, sind heute drei Punkte gegen die Mannschaft von Eisbären-Legende Steve Walker möglich. Konnten die Hauptstädter all das auch umsetzen oder setzte es gegen die Wild Wings die nächste Pleite?

Hart umkämpft war das erste Drittel zwischen Berlin und Schwenningen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mutiger Beginn der Gäste aus dem Schwarzwald, die für einige Unordnung in der Berliner Defensive sorgten. So kam Zach Senyshyn im Slot relativ frei zum Abschluss, Jonas Stettmer war zum Glück hellwach und konnte dessen Schuss parieren.
Auf der Gegenseite war es Freddy Tiffels, der frei vor Joacim Eriksson zum Abschluss kam. Aber auch der SERC-Goalie war sofort zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Es war eine sehr unterhaltsame Anfangsphase in der Hauptstadt, in der es schnell hin und her ging. Beide Teams suchten direkt den schnellen Abschluss.
Ein schneller Konter der Eisbären hätte beinahe das 1:0 gebracht, aber Markus Vikingstad scheiterte ebenso am glänzend aufgelegten Schwenninger Goalie. Und wenn Eriksson schon geschlagen war, half eben die Latte, wie geschehen beim Schuss von Leo Pföderl (15.). So blieb es nach sehr unterhaltsamen ersten 20 Minuten beim torlosen Unentschieden. Aber eins der besseren Sorte.

Andreas Eder (links) und Torschütze Korbinian Geibel feiern das erlösende 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im zweiten Drittel erhöhten die Eisbären die Schlagzahl nochmal gehörig und wollen mit aller Macht das 1:0 erzielen. Doch noch ließ sich Joacim Eriksson nicht überwinden.
Aber auch Schwenningen hatte seine Chancen, es blieb also weiterhin eine sehr unterhaltsame Partie, in der einzig die Tore fehlten. Trotz bester Chancen auf beiden Seiten, aber da standen eben auch zwei absolut starke Goalies heute im Tor.
Da musste selbst Markus Vikingstad den Kopf schütteln, als er die Scheibe am bereits am Boden liegenden Eriksson nicht vorbei bekam. Aber nur Sekunden später gab es den befreienden Jubelschrei in der Arena. Korbinian Geibal hatte diesen Schwenninger Teufelskerl Joacim Eriksson endlich überwunden – 1:0 (35.). Was uns „Korbi-Geibel-Ultras“ natürlich besonders freut. An dieser Stelle nochmal der Hinweis: Kauft euch die Sachen!!!
Diese knappe aber verdiente Führung nahmen die Hausherren anschließend mit in die Kabine.


Ärgerte die Eisbären heute Nachmittag gehörig: SERC-Goalie Joacim Eriksson (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Direkt nach Wiederbeginn war Ty Ronning auf dem Weg zum 2:0, doch er vergab diesen Alleingang. Und wer vorne seine Chancen nicht nutzt, den bestrafen die Spink-Zwillinge. Tyson auf Tylor und schon stand es 1:1 (45.).
Kurz darauf die nächste dicke Chance für die Eisbären. Eric Hördler tauchte frei vor Eriksson auf, aber auch der Youngster konnte den Schwenninger Goalie nicht überwinden. So ein bisschen stockt der Offensivmotor der Eisbären derzeit, denn am vergangenen Wochenende gelangen nur zwei Tore und an diesem Wochenende stand man aktuell auch erst bei drei erzielten Treffern.
Die Chance, daran etwas zu ändern, bekam man in der 47. Spielminute, als es die erste Strafzeit (!) in diesem Spiel gab. Aber auch in diesem Powerplay ließen die Eisbären beste Chancen liegen. Derzeit haben die Berliner das Glück nicht am eigenen Schläger kleben. Zweimal Pfosten und Zweimal Latte belegen das.
Auch das zweite Powerplay sorgte für kein weiteres Tor der Berliner und so lief die Zeit immer weiter runter. Beide Teams wollten die Entscheidung erzwingen, aber ebenso auch keinen Fehler mehr machen, der wohlmöglich spielentscheidend sein könnte.
Und dann bekamen die Eisbären einen Drei-auf-Zwei-Konter, welchen Schwenningen eiskalt nutzte. 44,9 Sekunden vor dem Ende traf Kyle Platzer – 1:2 (60.). Verdient war das natürlich nicht, aber wer seine Chancen nicht nutzt, der wird hinten eiskalt bestraft.
Serge Aubin nahm direkt seine Auszeit und Goalie Jonas Stettmer vom Eis. Doch es half nichts mehr und die Eisbären kassierten die vierte Niederlage in Folge. Wie am Freitag war auch diese absolut vermeidbar, aber die Berliner gehen derzeit durch eine sehr schwere Zeit, werden da aber auch wieder rauskommen. Denn die Ansätze sind zu sehen, wie es gehen kann. Nur momentan mangelt es am nötigen Glück vor dem Tor.

2:3 n.V. gegen Straubing: Die Eisbären zeigen eine Reaktion, stehen am Ende aber doch nur mit einem Punkt da

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #6:

Die Eisbären Berlin haben eine Reaktion auf das vergangene Wochenende gezeigt, stehen aber am Ende doch nur mit einem Punkt da. Am Ende unterliegen die Berliner den Straubing Tigers mit 2:3 nach Verlängerung. Bis 14,3 Sekunden vor dem Ende hatten die Eisbären noch geführt, doch dann verlor man das Spiel noch auf unnötige Weise. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte aufatmen, kehrten doch mit Ty Ronning und Markus Niemeläinen zwei wichtige Leistungsträger zurück ins Line-up. Dazu gab Neuzugang Patrick Khodorenko sein Debüt. Dadurch gab es natürlich komplett neue Reihen – bis auf die Reihe von Leo Pföderl, Markus Vikingstad und Freddy Tiffels, welche die zweite Reihe bildeten. Ronning stürmte zusammen mit Khodorenko und Liam Kirk in Reihe eins. Die dritte Reihe bestand aus Manuel Wiederer, Andreas Eder und Lean Bergmann. Matej Leden und Eric Hördler waren die weiteren Stürmer.
In der Defensive hießen die Pärchen wie folgt: Eric Mik/Jonas Müller, Adam Smith/Korbinian Geibel, Mitch Reinke/Markus Niemeläinen. Dazu stand Norwin Panocha im Kader.
Jonas Stettmer stand im Tor, während Jake Hildebrand auf der Bank Platz nahm.

Für die Eisbären ging es darum, Wiedergutmachung zu betreiben nach dem miserablen letzten Wochenende mit null Punkten und 2:12-Toren. Dazu kam mit Straubing aber ein äußerst unbequemer Gegner, der zuletzt drei Siege in Folge einfuhr und gut in Form war. Und die Niederbayern hatten ja auch noch eine offene Rechnung mit den Eisbären, wenn man an das letztjährige Viertelfinale denkt. Wer hatte am Ende die Nase vorn?

Torraumszenen gab es wenige im ersten Drittel zu sehen. (Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die ersten Minuten boten wenig Highlights. Beide Teams tasteten sich erst einmal ab und auch die ersten Powerplays sorgten für keine Gefahr, weil beide Mannschaften auch noch zu viele Fehler im eigenen Spiel hatten und nicht in die Powerplay-Formation fanden.
Funfact: Die ersten vier Strafzeiten gab es alle wegen Beinstellens. Das Regelbuch der beiden Hauptschiedsrichter Andre Schrader und Bastian Steingross war wohl sehr dünn…
Auch danach wollte die Partie keine Fahrt aufnehmen. Beide Teams waren noch zu ungenau in ihren Angriffen und leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Für den Zuschauern kein wirklicher Leckerbissen, den man hier zu sehen bekam.
In einem weiteren Powerplay der Niederbayern sah es dann aber mal nach Eishockey aus. Straubing konnte sich festsetzen und auch ein paar Schüsse abgeben, die hundertprozentige Chance war aber weiterhin nicht da.
Was Trainer Serge Aubin nicht gefreut haben dürfte, waren die zu vielen Strafzeiten im ersten Drittel. Adam Smith nahm bereits die vierte Zwei-Minuten-Strafzeit der Hausherren im Auftaktdrittel – deutlich zu viel! Und in diesem Powerplay gab es dann auch prompt die beste Chance der Tigers. Michael Connolly mit dem Onetimer, aber Jonas Stettmer mit einem sehr starken Save, der das fast sichere 0:1 verhinderte.
In der Schlussphase hatten dann die Eisbären nochmal zwei gute Abschlüsse, dennoch ging es torlos in die erste Drittelpause. Die Torschussstatistik? 3:13 aus Sicht der Eisbären!

Ty Ronning trifft zum 1:1. Der Beginn einer neuen Rekordserie? (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

71 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da gingen die Tigers in Führung. Die vierte Reihe mit dem Angriff, Filip Varejcka traf nur den Pfosten, die Scheibe sprang direkt vor die Kelle von Tim Fleischer und für den war das wahrscheinlich eines der leichtesten DEL-Tore – 0:1 (22.).
Aber die schnelle Antwort der Eisbären ließ nicht lange auf sich warten. Und wieder einmal sah man, wie wichtig Ty Ronning für die Eisbären ist. Auf Zuspiel von Patrick Khodorenko fuhr die Nummer neun alleine auf Florian Bugl zu und ließ dem jungen Goalie keine Chance – 1:1 (23.).
Danach nahm die Partie endlich ein wenig Fahrt auf und es ging hin und her. Genau so, wie man es vom ersten Bully weg eigentlich schon erwartet hatte. Auch die Zweikämpfe wurden härter und die Intensität nahm zu.
In Überzahl war dann Khodorenko dicht dran an seinem ersten DEL-Tor, einzig das Aluminium hatte etwas dagegen. Aber die Chancen häuften sich im zweiten Drittel für die Eisbären, aber noch stand Florian Bugl dem Torerfolg im Weg.
Defensiv die Berliner mit einer sehr starken kämpferischen Leistung, weshalb sich Abschlüsse der Tigers im Mitteldrittel in Grenzen hielten. Am Ende blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.

Es war erneut ein hart umkämpftes Spiel zwischen den Eisbären und Straubing. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des Schlussdrittels dann die Fankurve (nicht alle!!!) mit einer „Glanzleistung: „Yannick-Veilleux-Sprechchöre“. Muss nun wirklich nicht sein nach der Szene am letzten Freitag in Mannheim. Manche lernen es einfach nie…
Aber zurück zum Spiel, welches weiterhin viel Spannung bot. Schön war zu sehen, dass die Eisbären ihre Defensive wieder besser in den Griff bekommen hatten und auch über das Spiel gesehen die Strafen minimiert haben. Offensiv versuchte man heute enorm viel Chancen zu kreieren, doch entweder stand Florian Bugl oder aber das Aluminium im Weg.
Aber dann die Eisbären mit einer blitzsauberen Kombination, welche zum 2:1 durch Leo Pföderl führte – 2:1 (46.). Eric Mik mit dem Auge für Pföderl am langen Pfosten und der netzte ein. Wichtig auch für das Selbstvertrauen nach dem letzten Wochenende, dieses Spiel nach Rückstand gedreht zu haben.
Und die Eisbären wollten nun mehr und die Vorentscheidung erzielen. Straubing machte verständlicherweise auf, was den Eisbären Platz für schnelle Angriffe bot. Aber auch die Niederbayern gaben sich noch nicht geschlagen und versuchten nochmal alles, um den Ausgleich zu erzielen.
Die Tigers zogen in der Schlussphase dann ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Straubing schnürte die Berliner im eigenen Drittel ein, spielte es mit sehr viel Geduld und 14,3 Sekunden vor dem Ende knackten die Tigers das Abwehr-Bollwerk der Eisbären. Erneut war Tim Fleischer erfolgreich gewesen, der eine unübersichtliche Situation vor dem Tor von Jonas Stettmer nutzte. Somit ging dieses Spiel tatsächlich noch in die Verlängerung.

In dieser unterlief Jonas Müller der spielentscheidende Fehler. Nicholas Halloran nutzte diesen und vollendete seinen Alleingang mit dem Treffer zum 2:3. Bitter für die Eisbären, welche am Ende zwei Punkte verschenkt haben. Am Ende hätte man es in der Schlussphase des dritten Drittels vielleicht etwas energischer verteidigen müssen, statt nur in der Box zu stehen. So steht man am Ende mit nur einem Punkt da.

1:5 in Bremerhaven: Ein Wochenende zum vergessen

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #5:

Nach dem erfolgreichen ersten Wochenende sind die Eisbären Berlin am zweiten Wochenende auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Dem 1:7 in Mannheim folgte heute ein 1:5 in Bremerhaven. Es war am Ende ein Mix aus der Personalsituation, fehlenden Basics im Spiel, dem nötigen Scheibenglück, schlechter Defensivarbeit und mangelnder Kreativität in der Offensive.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf Kai Wissmann, Marco Nowak, Markus Niemeläinen, Marcel Noebels, Ty Ronning, Yannick Veilleux und Blaine Byron verzichten. Somit konnten die Berliner nur mit drei Angriffsreihen spielen, welche aus Tiffels/Vikingstad/Pföderl, Kirk/Eder/Bergmann und Hördler/Leden/Wiederer bestanden. In der Defensive gab es lediglich eine Änderung im Tor, wo Jake Hildebrand im Tor stand, während Jonas Stettmer auf der Bank Platz nahm.

Traf zweimal gegen die Eisbären Berlin: Alex Friesen (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Beide Mannschaften wollten heute Wiedergutmachung betreiben, denn sowohl Berlin als auch Bremerhaven hatten ihr Spiel am Freitagabend verloren. Aber für die Eisbären erwies sich dies schon vor dem Spiel als äußerst schwer angesichts der Personalsituation. Bremerhaven konnte aus dem Vollen schöpfen und so begannen die Pinguins auch äußerst druckvoll, aber die dezimierte Eisbären-Mannschaft hielt zu Beginn sehr gut dagegen.
Doch mit zunehmender Spieldauer schlichen sich vermehrt Fehler ins Berliner Spiel, was Bremerhaven zu nutzen wusste. Ex-Eisbär Bennet Roßmy wurde nicht wirklich angegriffen und konnte sich mühelos bis zum Tor vorarbeiten, wo er mit seinem Schuss aber an Jake Hildebrand scheiterte. Alex Friesen war aber zur Stelle und staubte erfolgreich ab – 0:1 (10.).
Danach gab es einen weiteren Unterschied im Spiel zu sehen: Während die Eisbären trotz bester Chancen ihre Überzahl nicht nutzen konnten, schlugen die Gastgeber nach nur sechs Sekunden in Überzahl zu. Christian Wejse hatte die Scheibe ins Tor gehämmert – 0:2 (15.).
Mit der Führung im Rücken ließen es die Pinguins anschließend ruhiger angehen, während man den Eisbären die Verunsicherung anmerkte. Ja, man war heute arg dezimiert und das kann das beste Team nicht wegstecken, aber zwischenzeitlich wirkte es so, als hätten die Spieler, welche alle Eishockey spielen können, die Basics vergessen. Da hatte die deutliche Niederlage aus Mannheim doch deutlich Spuren hinterlassen.

Phillip Bruggisser erhöhte im Mitteldrittel auf 3:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des zweiten Drittels konnte man das Bemühen der Eisbären dann wieder gut sehen. Man versuchte viel, wollte den Anschlusstreffer unbedingt erzielen, aber es fehlte schlichtweg am Scheibenglück vor dem Tor. „Haste Scheiße am Schläger…“ könnte man da gut sagen. So eine Phase durchlaufen die Eisbären derzeit, aber zum Glück sind wir noch früh in der Saison.
Unnötige Strafzeiten brachten die Eisbären dann aber völlig aus dem Konzept. So konnte Bremerhaven in Überzahl durch Phillip Bruggisser auf 3:0 erhöhen. Gerade im Unterzahlspiel fiel auf, wie kompliziert es die Eisbären spielten. Statt die Scheibe einfach raus zu schießen, versuchte man es spielerisch zu lösen. Statt die Scheibe hoch raus zu spielen, versuchte man den flachen Schuss. Alles Kleinigkeiten, welche die Berliner heute falsch gemacht haben. Und das kannst du eben am Ende nicht auf die Personalsituation schieben, da musst du einfach schlauer spielen und das können die Eisbären. Doch die Turnover im Mitteldrittel häuften sich einfach zu oft.
Dazu hat Bremerhaven es auch immer sehr gut im Forecheck gemacht und den Spieler, der gerade die Scheibe hatte, direkt angegriffen, womit die Eisbären große Probleme hatten. Das Ergebnis war aus Berliner Sicht noch das beste an dem Spiel.

Glänzte mit drei Vorlagen: Ex-Eisbär Bennet Roßmy. (Foto von City-Press GmbH)

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Eisbären noch in Überzahl, aber auch da wollte den Hauptstädtern nichts gelingen. Kaum war Bremerhaven wieder komplett, klingelte es zum vierten Mal im Tor von Jake Hildebrand. Erneut kamen die Pinguins viel zu einfach vor das Berliner Tor und am Ende netzte Friesen zum zweiten Mal an diesem Abend ein – 0:4 (42.).
Die nächste Klatschte bahnte sich an und die Eisbären präsentierten sich weiterhin äußerst schwach in Überzahl. Und erneut folgte nach dem vergebenen Powerplay der direkte Gegentreffer. Bennet Roßmy mit seinem dritten Assist an diesem Abend und am Ende war es Nicolas Krämmer, der zum 5:0 traf (46.).
Damit war die Partie natürlich längst entschieden, aber die Eisbären waren dennoch auf der Suche nach dem Ehrentreffer. Dafür bekam man sogar ein doppeltes Powerplay, aber das sah zwischendurch auch sehr schlimm aus, weil man sich an der blauen Linie die Scheibe einfach nur hin und her passte, statt den Schuss zu suchen. Da war sie wieder, die Verunsicherung. Bei einfacher Überzahl klappte es dann aber doch und Liam Kirk brachte die Eisbären auf das Scoreboard – 5:1 (56.).
Mehr passierte am Ende nicht mehr und so beendeten die Eisbären das Wochenende mit null Punkten und 2:12-Toren.

Und dieses muss man unterschiedlich bewerten: Zum einen wäre da die Personalsituation, welche die Eisbären derzeit arg schwächt und welche kein Team so einfach auffangen kann. Daran hatten die Berliner an diesem Wochenende definitiv zu knabbern und Sportdirektor Stéphane Richer wird sicherlich in Kürze aktiv werden. Denn, da sind wir uns einig, wären die Berliner in Bestbesetzung angetreten, wären die beiden Spiele an diesem Wochenende gänzlich anders ausgegangen. Und da meine ich nicht, dass man diese gewonnen hätte. Aber sie wären deutlich enger gewesen als sie es jetzt waren.
Und zum anderen wäre da die Leistung der anderen Spieler, welche irgendwie verunsichert gewirkt haben. Defensiv sehr anfällig und löchrig, vorne fehlte die nötige Durchschlagskraft, aber auch die mangelnde Kreativität. Denn die Spieler, welche auf dem Eis standen, können alle Eishockey spielen, aber heute mangelte es an den einfachen Basics, welche sie nicht auf das Eis bekamen.
Aber dennoch bleiben wir noch ruhig, denn es war erst das zweite Wochenende in dieser Saison und die Niederlagen sind erklärbar. Und trotzdem wird es in dieser Woche viel Videostudium geben.

6:2 vs. Dresden: Die Eisbären feiern einen Kantersieg gegen den Aufsteiger

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #4:

Souveräner Saisonstart für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister schickte Aufsteiger Dresden mit 6:2 (1:0,2:1,3:1) wieder nach Hause und feierte damit einen perfekten Auftakt in die neue Saison. Ein Highlight war das Eröffnungsspiel aber nicht. Die Eisbären mussten nicht alles zeigen, was in ihnen steckt, schickten Dresden aber dennoch mit einer Packung wieder nach Hause. Und Dresden konnte den großspurigen Worten vor dem Spiel keine Taten folgen lassen. Ein doch eher schwacher Auftritt der Eislöwen, von Euphorie wenig zu sehen.

Trainer Serge Aubin veränderte in der Defensive gar nichts. Jake Hildebrand stand im Tor, während die Verteidiger-Pärchen unverändert blieben. In der Offensive blieb nur die Reihe von Liam Kirk, Leo Pföderl und Ty Ronning zusammen. Die zweite Reihe bildeten Marcel Noebels, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Lean Bergmann, Markus Vikingstad und Andreas Eder. Die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als klarer Favorit in das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dresden. Diese werden sich vor allem von ihrer Aufstiegs-Euphorie tragen lassen wollen und setzen zudem auf viele erfahrene DEL-Spieler, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen sind. Und für die Eislöwen waren es auch keine guten Aussichten, dass die Eisbären mit Wut im Bauch ins Spiel gingen, hatte man doch die beiden CHL-Heimspiele am Wochenende im Welli verloren. Konnte man sich heute den ersten Saisonsieg sichern oder spielte der Aufsteiger den Party-Crasher?

Vor dem Spiel wurde es noch einmal emotional, als die Szenen der letztjährigen Meisterschaft auf dem Videowürfel gezeigt wurden. Die Hartmut-Nickel-Kurve skandierte „Tobi Eder“ – die Tränen waren wieder da. Danach wurde es aber unrund, denn die Technik spielte den Berlinern einen Streich und das Banner konnte nicht wie geplant unter das Arena-Dach gezogen werden. Ein schlechtes Omen für das Spiel?

Das erste Tor gehörte dem Deutschen Meister und natürlich Ty Ronning, der zum 29. mal in Folge gescort hat. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nein, denn in Berlin spielt bekanntermaßen ein gewisser Ty Ronning, der damit zum 29. mal in Folge gescort hat – 1:0 (4.). Julius Hudacek, der Final-Goalie der Kölner Haie, musste also früh wieder hinter sich greifen. Perfekter Start für die Eisbären also!
Die Eisbären auch danach fokussiert und offensiv ausgerichtet, während Dresden auf Konter lauerte. Aber das hatte deren Trainer Niklas Sundblad im Vorfeld der Partie auch angekündigt, dass man vor allem defensiv spielen wollte. So richtig Spielfluss wollte noch nicht aufkommen, was aber in so einem ersten Drittel im ersten Saisonspiel nichts ungewöhnliches ist. Beide Mannschaften auch noch mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
In der 14. Spielminute standen die Dresdner kurz vor ihrem historischen ersten DEL-Tor, ausgerechnet Ex-Eisbär Austin Ortega hatte das leere Tor vor Augen, aber Norwin Panocha räumte in feinster Fußballer-Manier auf und klärte vor der Linie. Nur kurze Zeit später Konter der Eislöwen, Lance Bouma kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jake „Krake“ Hildebrand. Die Gäste danach mit dem ersten Powerplay in der Partie und der Chance zum Ausgleich, aber das Penalty Killing der Eisbären mit einer deutlich besseren Leistung als noch vor zwei Tagen in der CHL gegen Grenoble. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Choreo der Eisbären-Fans vor dem ersten Saisonspiel gegen Dresden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

3:17 Minuten dauerte es im ersten Drittel bis zum 1:0, 3:39 Minuten dauerte es im zweiten Drittel, ehe die Eisbären das 2:0 durch Korbinian Geibel nachlegten. Da hatte der Verteidiger mit dem eingebauten Torriecher aber auch einfach zu viel Platz, welchen er zu nutzen wusste.
Auch danach wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Eisbären blieben weiterhin die aktivere Mannschaft, während Dresden bis hierhin einfach noch keine DEL-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Vor allem läuferisch wirkte das alles sehr langsam, was im weiteren Saisonverlauf zu einem großen Problem werden kann.
Es war die 33. Spielminute, als man die Dresdner Fans dann auch mal wahrnahm, denn bis dahin waren sie doch erstaunlich ruhig für die Anzahl an Gästefans. Und wer konnte gegen Berlin nur treffen, natürlich ein Ex-Eisbär. Austin Ortega mit dem 2:1 und dem Premierentor in der PENNY DEL.
Aber die Freude und auch die Lautstärke war nur von kurzer Dauer, denn es folgte nur eine Minute später das Premierentor von Andreas Eder, der nur noch abstauben musste – 3:1 (34.).
Im Mitteldrittel wurde dann übrigens auch das Meisterbanner hochgezogen. Im Pokal eingraviert ist natürlich die Nummer „22“ von Tobi Eder – wir werden dich nie vergessen!!!
In Überzahl stand Austin Ortega kurz vor seinem zweiten Treffer, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. So behielten die Eisbären ihre verdiente Zwei-Tore-Führung, mit der es am Ende auch in die zweite Drittelpause ging.

Das neue Meisterbanner. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann noch schneller. 1:41 Minuten brauchte Marcel Noebels nur, um auf 4:1 zu stellen. Julius Hudacek und Berlin – das wird keine Freundschaft mehr. Schon wieder klingelte es viermal in seinem Tor.
Doch es sollte nochmal brenzlig werden, denn Dresden hatte für 1:50 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis und somit die XXL-Chance, hier nochmal ins Spiel zurückzukommen. Aber die Eisbären haben am Penalty Killing gearbeitet und mit Jake Hildebrand zudem wieder „Die Wand“ im Tor gehabt. Ganz starke Leistung von der Nummer 30.
Damit war das Spiel praktisch entschieden, erst recht nach dem Liam Kirk in der 51. Spielminute auf 5:1 stellte. Das hatte sich der Aufsteiger doch ganz anders vorgestellt, die Leistung passte aber sogar nicht zu der Vorstellung vor dem Spiel. So mussten die Eisbären nicht mal hundert Prozent spielen, um den Aufsteiger mit der ersten DEL-Niederlage nach Hause zu schicken. Die Berliner dagegen mit der gewünschten Reaktion auf das ernüchternde CHL-Wochenende.
Für die Fans der Eislöwen endete das erste Auswärtsspiel in der DEL also mit einer Niederlage. Laut ihrer Meinung wäre ohne sie hier aber nichts losgewesen. Ja gut, dann sollten sie sich das Spiel vielleicht nochmal im Fernsehen anschauen und mal genau hinhören, dann würden sie nämlich merken, dass die Leistung der Fans sich der von der Mannschaft angepasst hat. Beides mehr also ausbaufähig.
Auf dem Eis fielen derweil noch zwei Treffer. Zunächst patzte Jake Hildebrand beim herauskommen, was Trevor Parkes dankend annahm – 5:2 (59.). Und in der 60. Spielminute machte Blaine Byron das halbe Dutzend voll – 6:2. Immerhin eine Verbesserung für Julius Hudacek, diesmal nur sechs statt sieben Gegentreffern. Da war es also doch noch, das Erfolgserlebnis für den Aufsteiger.

4:5-Niederlage trotz 3:0-Führung: Die Eisbären verpatzen ihre Generalprobe vor dem Saisonstart gegen Dresden

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #3:

Ernüchterndes Wochenende für die Eisbären Berlin. Der 2:6-Niederlage gegen Lukko Rauma vom Freitagabend folgte heute eine bittere 4:5-Niederlage n.P. gegen Grenoble. Nach 21 Minuten sah es eigentlich alles nach einem verdienten Heimsieg der Eisbären aus, führte man doch mit 3:0. Doch drei Gegentreffer in einer vierminütigen Unterzahl drehten die Partie und die Berliner gaben die vermeintlich sicher geglaubten drei Punkte noch aus der Hand. Damit müssen in den beiden abschließenden Gruppenspielen zwei Siege her, möchte man das erste Saisonziel nicht frühzeitig verpassen. Denn die Playoffs in der CHL wollte man unbedingt erreichen. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up im Vergleich zum Heimspiel gegen Rauma gehörig. Einzig das Verteidigerpärchen Norwin Panocha und Adam Smith blieb zusammen. Die beiden anderen Verteidiger-Duos hießen Korbinian Geibel/Eric Mik sowie Jonas Müller/Mitch Reinke. Die Angriffsreihen wirbelte Aubin ordentlich durcheinander. Ty Ronning und Leo Pföderl bekamen Liam Kirk an die Seite gestellt. Freddy Tiffels rotierte aus der Paradereihe raus und stürmte zusammen mit Yannick Veilleux und Markus Vikingstad. Die dritte Reihe bildeten Eric Hördler, Blaine Byron und Lean Bergmann. Die nominell vierte Reihe bestand aus Marcel Noebels, Andreas Eder und Manuel Wiederer. Im Tor begann diesmal Jake Hildebrand.

Die Eisbären wollten Wiedergutmachung für die 2:6-Klatsche vom Freitagabend gegen Lukko Rauma betreiben. Vor dem Wochenende galt man in diesem Spiel auch als der klare Favorit. Das man Grenoble allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen darf, bewies deren Auswärtsspiel am Freitagabend in Bremerhaven, welches die Franzosen sensationell mit 8:5 gewannen. Die Berliner waren also gewarnt vor Grenoble, konnten die Franzosen die Eisbären dennoch überraschen und ärgern?

Zweimal konnten die Eisbären Berlin im ersten Drittel über Tore jubeln.. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach gerade einmal fünf Sekunden kassierten die Franzosen die erste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären früh das erste Powerplay. Sieben Sekunden vor dem Ende schlugen die Hausherren dann auch eiskalt zu. Liam Kirk hatte die frühe Führung erzielt (2.). Zuvor ließen die Berliner die Scheibe schon sehr gut laufen und sorgten für Torgefahr, doch es dauerte bis kurz vor Ablauf der Strafe, ehe der Druck zum Erfolg führte.
Die Eisbären blieben auch nach dem Führungstreffer dran und setzten Grenoble stark unter Druck. Die Franzosen waren damit teilweise überfordert. Lean Bergmann ließ in der Folge bei einem Konter das 2:0 liegen. Starker Auftritt der Hauptstädter bis hierhin.
Und im zweiten Powerplay erhöhten die Eisbären auch auf 2:0. Marcel Noebels war der Torschütze und sorgte für die hochverdiente Zwei-Tore-Führung. Die Eisbären hatten die richtigen Schlüsse aus dem Spiel gegen Rauma gezogen und zudem auch den heutigen Gegner perfekt analysiert, denn die in Bremerhaven so offensivstarken Franzosen waren heute fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Grenoble bekam dann aber mal ein Powerplay, doch dort überzeugte das Penalty Killing der Eisbären und so überstand man die erste Unterzahl ohne Gegentor. Die Franzosen waren nun aber etwas besser drin im Spiel und wirkten in den Zweikämpfen sehr bissig. Aber die Berliner hielten gut dagegen. Torraumszenen gab es in dieser ausgeglichenen Phase kaum zu sehen. Mit einer 2:0-Führung und einem Powerplay ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal ruppig zwischen Berlin und Grenoble. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begannen die Hausherren mit einem Mann mehr und hatten somit die große Chance, auf drei Tore davonzuziehen. Gesagt, getan. Ty Ronning mit dem 3:0 nach gerade einmal 46 Sekunden im Mitteldrittel. Das dritte Powerplaytor an diesem Abend – starke Quote!
Die Eisbären konnten fortan weiterhin ihr Powerplay üben, denn Grenoble kassierte eine 2+2-Minuten Strafe, aus der diesmal aber kein Berliner Tor resultieren sollte. Dennoch hatte auch dieses Überzahlspiel gute Ansätze bei, was Trainer Serge Aubin freuen wird. Denn gerade in engen Spielen kann ein gutes Powerplay entscheidend sein.
Auch die Franzosen durften im zweiten Drittel vier Minuten lang in Überzahl spielen und nutzten das zu ihrem ersten Treffer. Kurz zuvor scheiterte Lean Bergmann mit einem Konter am gegnerischen Goalie, im Gegenzug schlug Grenoble durch Ex-DEL-Profi Sacha Treille zu – 3:1 (33.).
Ein gutes Powerplay kann dich aber auch zurück ins Spiel bringen, Francois Beauchemin verkürzte auf 3:2 (34.). Die Franzosen hatten jetzt Blut geleckt und drängten auf den Ausgleich. Die Eisbären mussten sich erst einmal schütteln von diesem Doppelschlag. Bis dahin hatten sie das Spiel ja ganz klar im Griff. Doch plötzlich ging das Spiel wieder von vorne los, denn Grenoble nutzte dieses Powerplay tatsächlich zum 3:3, erneut war Treille der Torschütze (36.). Jetzt sah man die Franzosen, die Bremerhaven am Freitag acht Stück eingeschenkt hatten.
Die Chance zur direkten Antwort bot sich den Eisbären aber schnell, denn Grenoble mit einem Wechselfehler, der den Berliner das nächste Powerplay bescherte. Doch man tat sich deutlich schwerer als zuvor, aber vier Sekunden vor Ablauf der Strafzeit gingen die Hauptstädter wieder in Führung. Blaine Byron hatte die Lücke gefunden und zum 4:3 getroffen (39.). Mit diesem Spielstand ging es am Ende in die Kabinen und dort hieß es erst einmal die Nerven wieder zu beruhigen. Was für ein Mitteldrittel!

Die Partie war am Ende hart umkämpft. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des letzten Drittels mussten die Eisbären noch eine Unterzahl überstehen, was sie am Ende auch taten. Was auch gut war, denn ein erneuter Ausgleich zu diesem Zeitpunkt hätte Grenoble nochmal einen richtigen Aufschwung gegeben.
Fortan war es eine hart umkämpfte Partie. Die Eisbären waren auf der Suche nach dem fünften Treffer und der Vorentscheidung, während Grenoble natürlich erneut zurück ins Spiel kommen wollte. Die Hausherren waren dem fünften Treffer aber näher als die Franzosen ihrem vierten. Doch Matija Pintaric hielt seine Mannschaft weiterhin im Spiel und so stand allen Zuschauern eine spannende Schlussphase im altehrwürdigen Wellblechpalast bevor. Und diese sollte noch spannender werden, als es den Eisbären lieb war. Denn sechs Minuten vor dem Ende glich Grenoble tatsächlich erneut aus. Valentin Grossetete mit dem 4:4. Was für ein verrücktes Spiel in Berlin!
Die Eisbären rannten nun wieder an, wollten unbedingt die drei Punkte holen, die auch enorm wichtig wären. Aber Grenobles Defensive stand sehr kompakt und ließ wenig zu. Ein hartes Stück Arbeit für die Berliner. Doch in den letzten zwei Minuten bot sich den Hauptstädtern die XXL-Chance in Überzahl. Dort, wo heute Abend sieben der acht Treffer gefallen waren. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest, spielten mit viel Geduld und ließen die Scheibe gut laufen. Aber Grenoble überstand diese brenzlige Situation und somit ging es in die Overtime. Ein verschenkter Punkt für die Berliner, die eine 3:0-Führung verspielt hatten.

Und die Verlängerung bot weiterhin spannendes Eishockey, es ging munter hin und her. Beide Teams suchten nun die Entscheidung und hatten auch gute Chancen. Doch beide Goalies ließen keine Scheibe mehr durch und so endeten spektakuläre fünf Minuten torlos. Das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen und anders als in der DEL gibt es in der CHL fünf Schützen auf beiden Seiten.
Und bei den Eisbären traf nur ein Schütze, während bei Grenoble drei Schützen trafen und so den Zusatzpunkt sicherten. Eine bittere Niederlage, die man sich aber selbst zuzuschreiben hatte. Man verspielte eine 3:0-Führung ab und kassierte in einer Strafzeit drei Gegentore. Dieses Spiel wird viel Aufarbeitung aus Berliner Sicht benötigen.

2:6 gegen Lukko Rauma: Keine Chance gegen die Finnen, aber der Welli hat trotzdem gebebt

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #2:

Im ersten CHL-Heimspiel der neuen Saison haben die Eisbären Berlin deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Gegen das finnische Top-Team Lukko Rauma setzte es am Ende eine deftige 2:6-Niederlage, welche auch in der Höhe verdient war. Die Eisbären hatten dem Spiel der Finnen kaum etwas entgegenzusetzen und erwischten einen rabenschwarzen Tag, was sich durch alle Mannschaftsteile durchzog. Bei Rauma klappte derweil alles und so kam am Ende der finnische Kantersieg zustande.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm kleinere Änderungen am Line-up vor. Jonas Stettmer begann im Tor. Die Verteidiger-Pärchen wurden komplett neu gemischt: Eric Mik/Jonas Müller, Mitch Reinke/Korbinian Geibel, Adam Smith/Norwin Panocha. Im Sturm tauschten Liam Kirk und Eric Hördler die Reihen. Kirk stürmte an der Seite von Blaine Byron und Yannick Veilleux, Hördler zusammen mit Markus Vikingstad und Andreas Eder. Alles andere blieb in der Offensive unverändert.

Die Ausgangslage war für beide Mannschaften identisch, denn beide hatten zum CHL-Auftakt je ein Spiel gewonnen und ein Spiel verloren. Daher waren beide Teams darauf aus, heute Abend den zweiten Sieg einzufahren.

Ty Ronning verkürzt zum 1:2 in der Partie gegen Lukko Raume. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Lukko Rauma galt als unangenehmer und extrem starker Gegner. Genau das bewiesen die ersten Minuten, denn die Finnen kamen hoch motiviert aus der Kabine und schnürten die Eisbären bei Fünf-gegen-fünf ins eigene Drittel ein. Die Berliner fanden kein Mittel gegen den Dauerdruck von Rauma und so verwunderte der Rückstand durch Steven Jandric nach fünf Minuten auch überhaupt nicht – 0:1.
Rauma überzeugte durch eine extreme Scheibensicherheit und gewann nahezu jeden Zweikampf, weshalb die Eisbären immer nur am hinterherlaufen waren, was enorm viel Kraft kostete. Auch in Sachen Schnelligkeit waren die Finnen mindestens einen Tick schneller als die Eisbären. Für die war das ganze Spiel von Rauma gefühlt zu schnell.
Mitte des ersten Drittels kamen die Hausherren aber besser ins Spiel und tauchten auch mal vor dem Tor von Antti Raanta auf. Die ersten gefährlichen Abschlüsse waren zu verzeichnen, aber bisher ohne Erfolg. Als Rauma dann mal wieder zum Abschluss kam, klingelte es. Kapitän Eric Gelinas überraschte Jonas Stettmer und erhöhte auf 0:2 (13.). Das nenne ich mal gnadenlos effektiv!
Aber die Eisbären blieben dran und wollten den Anschlusstreffer, ließen sich von den starken Finnen nicht aus der Ruhe bringen. Aber mit Antti Raanta traf man eben auch auf einen sehr starken Torhüter, der sich trotz größter Chancen auch in Überzahl nicht überwinden ließ. Aber inzwischen waren die Hauptstädter deutlich besser drin im Spiel.
In der Schlussminute belohnten sich die Eisbären dann endlich in Überzahl und wer konnte nur treffen? Natürlich, Ty Ronning hat seinen Torriecher wieder gefunden und sorgte für den verdienten Anschlusstreffer – 1:2 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause. Übrigens: Auch in dieser Saison ertönt „Viva la vida“ nach dem ersten Eisbären-Tor. Direkt war die Gänsehaut wieder zurück und auch das ein oder andere Tränchen im Auge war da.

Lukko Rauma hatte einigen Grund zum jubeln in der Hauptstadt. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel schlugen die Finnen schnell zurück, Antoine Morand mit dem 3:1. Jonas Stettmer ließ eine kleine Lücke, die fand Morand und prompt war die Scheibe im Tor (22.).
In Überzahl legten die Gäste aus Rauma nach und erneut ging es zu einfach. Jonas Stettmer sah auch beim Treffer von Alex Beaucage nicht sonderlich gut aus – 1:4 (25.). An seiner Reaktion merkte man, dass er selbst mit seiner Leistung nicht zufrieden war, denn der Schläger wurde mit voller Wucht auf die Latte geschlagen. Die Fans bauten den Goalie aber direkt mit „Jonas Stettmer“-Rufen auf. Kopf hoch, Jonas! Das passiert jedem guten Goalie mal.
Die Partie wurde zunehmend ruppiger, immer mal wieder gerieten beide Mannschaften aneinander. Spielerisch ging derweil nicht viel zusammen bei den Eisbären, Rauma stand defensiv sehr kompakt und ließ kaum etwas Gefährliches zu. Die Bemühungen bei den Hauptstädtern waren aber zu sehen.
Nach 34 Minuten war dann der Arbeitstag für den im Mitteldrittel sehr unglücklichen Jonas Stettmer zu Ende. Anton Olsson hatte auf 5:1 gestellt. Jake Hildebrand kam für ihn ins Tor.
Die Berliner bekamen heute deutliche ihre Grenzen aufgezeigt und Rauma zeigte, warum das finnische Eishockey so stark ist. Ein Mittel dagegen fanden die Eisbären dafür nicht und so kam der bis hierhin sehr deutliche Spielstand zustande. Mit diesem ging es auch in die zweite Drittelpause.

Zwischendurch wurde es immer mal wieder sehr ruppig zwischen beiden Mannschaften. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Für das letzte Drittel konnte nur noch der Plan sein, dieses zu gewinnen, um mit einem guten Gefühl aus dem Spiel zu gehen und sich Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen Grenoble am Sonntag zu holen. Doch das erwies sich als äußerst schwer. Denn nach nur 30 Sekunden im letzten Drittel machte Rauma das halbe Dutzend voll. Erneut ging es viel zu einfach durch die Eisbären-Defensive, Jakob Stenqvist überwand Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Abend – 1:6.
Aber die Eisbären gaben sich nicht auf und zauberten sich am Ende zum 2:6. Eine wunderschöne Kombination zwischen Yannick Veilleux, Marcel Noebels und Andreas Eder schloss der Neuzugang am Ende erfolgreich ab (44.).
Auf was ich in meinem Bericht aber noch gar nicht eingegangen bin, war die Stimmung. Wer live dabei war, kann es wahrscheinlich nur bestätigen: das Dach des altehrwürdigen Wellblechpalastes ist mal wieder abgehoben. Was für eine unglaubliche Stimmung im „Welli“ – Hut ab an jeden einzelnen Fan, der dazu beigetragen hat. Genau diese Atmosphäre macht den „Welli“ so legendär und zu einem Mythos. Zum Spiel gegen Lukko Rauma fanden 4.227 Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten somit für einen ausverkauften „Welli“.
Auf dem Eis passierte nicht mehr viel, die Luft war angesichts des deutlichen Spielstandes raus und so hieß es für beide Mannschaften Kräfte sparen, schließlich geht es bereits am Sonntag in der CHL weiter. Bis dahin werden die Eisbären dieses Spiel genau analysieren und es gegen Grenoble besser machen wollen, denn das Ziel ist nach wie vor das Achtelfinale. Dafür sollte ein Sieg gegen die Franzosen her, was aber nicht einfach wird. Da muss man nur mal in Bremerhaven nachfragen, die das heute Abend zu spüren bekommen haben.

CHL 2025/2026: Mit den Eisbären Berlin in Storhamar

WalkersBaerenNews 2025/2026 – Ausgabe – #1:

Wie bereits im letzten Jahr ging es auch in diesem Jahr zu einem Europapokalspiel der Eisbären Berlin. Während ich im letzten Jahr im Rahmen des CHL-Achtelfinales beim Auswärtsspiel in Sheffield (Großbritannien) dabei war, ging es für mich diesmal zum ersten Spiel der neuen CHL-Saison nach Storhamar in Norwegen. Und erneut endete dieser Roadtrip mit einem Sieg für unsere Jungs, was das Ganze dann natürlich noch abgerundet hat. Hier folgt nun – wie auch schon im letzten Jahr – ein Mix aus Erfahrungs- und Spielbericht. Eins vorneweg: Norwegen ist definitiv eine Reise wert, wenn auch extrem teuer!

Die Reise ging diesmal bereits einen Tag vorher los und nicht wie vergangenen November, als wir direkt am Spieltag nach Sheffield aufgebrochen sind. Denn diesmal stand ganz klar im Vordergrund, auch etwas von der Stadt zu sehen, wenn man schon mal wegen Eishockey nach Norwegen fliegt. Also ging es für mich am Mittwoch kurz vor 10 Uhr per Flieger ab nach Oslo, wo ich bereits kurz nach 11 Uhr landete und direkt erst einmal meinen Kumpel suchte, der aus Hamburg angereist war. Wir waren natürlich nicht die einzigen Fans, die diesen Trip mitgemacht haben und definitiv auch nicht die ersten, die losgefahren sind. Das waren nämlich die Leute vom Bucher-Bus, die bereits Dienstag gen Norwegen aufgebrochen waren. Geschätzt waren wir 150-200 Eisbären-Fans vor Ort im Stadion, was selbstverständlich ausgereicht hat, um aus dem Auswärtsspiel wie immer ein Heimspiel zu machen.

Aber zurück zur Ankunft in Oslo, wo direkt auffiel, wie sauber diese Stadt ist und vor allem, wie unglaublich freundlich die Leute dort sind. Wenn man aus Berlin kommt, ist man ja Beides nicht gewohnt, von daher hat man sich dort direkt wohlgefühlt. Mal abgesehen vom Wetter, denn das begrüßte uns standesgemäß skandinavisch mit Regen. Dennoch haben wir es uns nicht nehmen lassen, eine zweistündige Schiffsfahrt zu machen und ein wenig die Fjord zu begutachten. Eine wirklich beeindruckende Schiffsfahrt, bei besserem Wetter wäre sie aber natürlich noch besser gewesen.

So sah es vor dem Bahnhof von Hamar aus. Einfach nur schön dort. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Da es nach der Ankunft von der Schifffahrt noch heftiger regnete, machten wir uns direkt per Zug auf den Weg Richtung Hamar, eine kleine aber sehr schöne Stadt, mit rund 30.000 Einwohnern. Und vor allem perfekt am Wasser gelegen, weshalb es uns direkt nach der Ankunft gen Wasser zog, um einfach diese herrliche Landschaft zu genießen. Im Vergleich zu Sheffield im letzten Jahr also das komplette Kontrastprogramm, denn dort war gefühlt an jeder Ecke ein Pub. In Hamar haben wir drei davon gesehen, aber alle drei sehr zu empfehlen.

Da konnte man entspannt einige Stunden verbringen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den ersten Tag ließen wir mit einem leckeren Abendessen und einem kleinen Spaziergang am Strand ausklingen. Der Donnerstag startete dann mit bestem Wetter und so zog es uns nach dem Frühstück direkt wieder ans Wasser, wo wir immer mehr Eisbären-Fans begegneten. Selbst Eisbären-Fans, die mittlerweile in Norwegen leben, haben sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. So stimmte man sich gemeinsam auf das Spiel ein und jeder Fan berichtete letztendlich dasselbe: Wie unfassbar freundlich die Norweger doch sind und wie sauber hier alles ist. Man hat sich hier echt sehr wohlgefühlt und das sollte sich auch nicht ändern, als wir per Fanmarsch zum Stadion CC Amfi liefen. Wir Eisbären-Fans waren die Attraktion schlechthin vor Ort. Alle zückten ihr Handy, um diesen für sie scheinbar einmaligen Moment für die Ewigkeit festzuhalten. Am Stadion angekommen, standen die norwegischen Fans auf ihren Balkonen oder Grundstücken und winkten uns zu. Denn rund um das Stadion ist ein Wohnhaus, wo die Storhamar-Fahnen wehten, und viele Häuser. Das hat schon etwas, wenn man direkt neben dem Stadion wohnt und gefühlt in jeder Drittelpause mal nach Hause gehen kann.

Das Stadion von Storhamar, CC Amfi. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Kurz vor 18 Uhr zogen wir dann weiter Richtung Halle und dort gab es scheinbar eine falsche Info, wo der Gästeeingang sei. Aber letztendlich hatte diese falsche Info zur Folge, dass die rund 150-200 Eisbären-Fans mitten in das Warm-up der Eisbären gerieten. Die Spieler wirkten sichtlich überrascht, wie viele Fans sie doch nach Norwegen begleitet haben. Die Spieler kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus und wir feuerten sie einfach auch beim Warm-up an. Großen Respekt auch an die Spieler, dass sie die Foto-Wünsche der Fans erfüllt haben, obwohl sie mitten in ihrer Vorbereitungsphase waren.

Als die Halle ihre Türen (also um genau zu sein, es waren nur zwei) öffnete, stürmten die meisten Eisbären-Fans erst einmal in den Fanshop von Storhamar, um sich mit Souvenirs einzudecken. Wer Hunger hatte, musste sich mit einer Wurst im Tortillateig zufrieden geben, aber andere Länder andere Sitten. Wer übrigens ein Bier haben wollte, der musste ganz schön lange suchen, um einen Bierstand zu finden. Von Norwegern habe ich dann erfahren, dass es in Norwegen wohl nur drei Stadien gibt, in denen Bier ausgeschenkt wird. Man stelle sich so etwas mal in der DEL vor… Aber in Norwegen ist generell alles anders, denn nach Spielende durften wir im Supermarkt auch kein Bier mehr kaufen. Aber wir nahmen das Ganze mit Humor auf.

Eine echt schöne Arena! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nun aber zum eigentlichen Grund der Reise, dem Spiel der Eisbären bei Storhamar. Überraschen konnte die Aufstellung unserer Jungs nicht, es waren die zu erwartenden Reihen, welche Trainer Serge Aubin ins Rennen schickte. Im Tor durfte Jonas Stettmer beginnen, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank saß.
Die Eisbären kamen gut ins Spiel und machten direkt Druck, was am Ende im ersten Powerplay mündete. Ausgerechnet Ex-Eisbär Stefan Espeland gab den Eisbären die Möglichkeit, mit einem Mann mehr zu spielen. Und wenn die Berliner etwas können, dann Powerplay. Ganze 19 Sekunden dauerte es nur, ehe Leo Pföderl das erste Pflichtspieltor der Eisbären in der Saison 2025/26 erzielte. Eigentlich sollte sein Pass Ty Ronning finden, doch vorher wurde die Scheibe bereits unhaltbar abgefälscht – 1:0 (4.).
Die Eisbären waren auch fortan immer wieder vor dem Tor zu finden, aber auch Storhamar fand mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel. Jonas Stettmer konnten sie bis dahin aber nicht überwinden und so führten die Berliner mit 1:0 nach 20 Minuten.

Im Mitteldrittel wurden die Eisbären immer gefährlicher und hatten mehrmals das 2:0 auf dem Schläger, aber entweder stand der Goalie oder der Pfosten im Weg. Es sollte bis zur 33. Spielminute dauern, ehe Mitch Reinke den Hammer auspackte und die Scheibe ins Netzt drosch – 2:0. Für die Norweger war das ein schmeichelhaftes Ergebnis, denn die Eisbären haderten mit ihrer Chancenverwertung. Wäre die besser gewesen, hätten die Hauptstädter das Spiel bereits im Mitteldrittel entschieden. So aber blieb Storhamar noch eine kleine Hoffnung.

Entwickelt sich immer mehr zum Goalgetter: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel wollten die Eisbären dann nichts mehr anbrennen lassen. Hinten stand man weiterhin sehr kompakt und spielte das sehr konzentriert zu Ende. Am Ende wollte man eben auch für Jonas Stettmer den Shutout sichern. Diesen verdiente er sich am Ende auch und gab damit die erste Duftmarke in dieser noch jungen Saison ab. Spielerisch hatten die Eisbären dann noch eins zu bieten und zwar das 3:0 durch Korbinian Geibel (57.). Was vor allem uns vom Podcast-Team freut, weil – wer die neue Folge bereits gehört hat – wir sind große „Korbi-Geibel-Ultras“ und haben in Zusammenarbeit mit Korbis Freundin die „Korbi-Geibel-Ultras-Kollektion“ an den Start gebracht. Das diese Korbi gleich so beflügelt, hätten wir auch nicht gedacht.

Am Ende feierten Spieler und Fans den souveränen und hochverdienten 3:0-Auswärtssieg im ersten CHL-Spiel. Nach dem Spiel kamen noch einige Storhamar-Fans auf uns zu und meinten, was wir doch für einen unglaublichen Support geliefert haben. Selbst ein Fan aus Finnland war mehr als angetan davon. Die Eisbären-Fans hatten es also mal wieder geschafft, international einen mehr als positiven Eindruck zu hinterlassen. Aber auch das gehört eben zum Eishockey. Man singt während des Spiels gegeneinander und nach dem Spiel trinkt man gemeinsam ein Bier (also außer in Norwegen) und lässt das Spiel nochmal Revue passieren. Und Storhamar war ein mehr als sympathischer Gastgeber, denen wir hoffentlich im Rahmen eines CHL-Spiels nochmal einen Besuch abstatten können. Ansonsten bleibt die Reise-Empfehlung für Norwegen!

Dreimal 7:0 macht am Ende Deutscher Meister 2025

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #57:

Finalspiel 5 (Endstand: 4:1)

Die Eisbären Berlin sind am Ziel ihrer Träume angekommen! Durch einen erneuten 7:0-Kantersieg machte man die Titelverteidigung in der PENNY DEL perfekt und ist damit bereits zum elften Mal Deutscher Meister! Vor genau 20 Jahren holten die Berliner ihre erste Meisterschaft. Was danach kam, ist bekannt. Und trotzdem ist diese Meisterschaft eine sehr besondere. Denn wer hätte vor rund drei Monaten daran geglaubt, dass wir heute Abend die Meisterschaft der Eisbären Berlin feiern? Der Schicksalsschlag von Tobias Eder traf Mannschaft und Fans besonders hart. Umso beeindruckender, wie eng alle danach zusammengerückt sind. Trainer, Spieler, Betreuer, Fans, einfach alle haben an einem Strang gezogen. Man hat danach das Ziel „Mission Titel mit Tobi“ ausgerufen und dafür in den folgenden Wochen und Monaten alles gegeben. Und heute Abend beendete man diese Mission und machte damit auch Tobi Eder stolz, der auf seiner Wolke zusammen mit Hartmut Nickel auf die elfte Meisterschaft angestoßen haben dürfte. Jungs, ich ziehe meinen Hut vor dem, was ihr in den vergangenen Wochen und Monaten abgeliefert habt! Und jetzt feiert diese Meisterschaft so gut ihr könnt, ihr habt es euch mehr als verdient!

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm keine Veränderung am Line-up vor. Er vertraute der gleichen Aufstellung wie beim 7:0-Sieg in der Domstadt. Warum sollte er auch etwas ändern, schließlich lief alles perfekt bisher.

Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg und die Eisbären wären zum elften Mal Deutscher Meister. Ein Sieg von Köln und es gäbe ein Spiel sechs. Die Voraussetzungen sprachen jedoch ganz klar für die Eisbären, die drei der bisherigen vier Spiele dominierten. Machten die Eisbären heute den Sack zu oder schlugen die Haie nochmal zurück?

Scorte auch im 28. Spiel in Folge: Ty Ronning. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, die nach nur drei Minuten mit 1:0 „Viva la vida“ erklingen ließen. Zach Boychuk hatte Julius Hudacek überwunden und einen Jubel-Orkan in der Arena ausgelöst. Nur 19 Sekunden später war es Gabriel Fontaine, der auf 2:0 stellte (4.). Kari Jalonen nahm daraufhin erstmal eine Auszeit und wechselte Julius Hudacek aus. Tobias Anicka kam für ihn ins Tor. Tja, Karma schlägt eben immer zu und wenn man nach Spiel zwei in einer Finalserie einen Sieg frenetisch feiert, wird man dafür bitter bestraft. Sollte Hudacek eine Lehre sein – wie der gesamten Kölner Mannschaft.
In der achten Minute legte Ty Ronning das 3:0 nach und scorte damit auch im 28. Spiel in Folge. Sorry, aber ich bleibe dabei. So stark Köln in den Serien gegen Bremerhaven und Ingolstadt war, so schwach waren sie im Finale. Kraft und Ausdauer hin oder her – wer in einem Finale spielt, gibt einfach alles für den Erfolg. Aber Köln lässt sich dreimal komplett ohne Gegenwehr abschlachten, was mir für deren Fans einfach leid tut, die die weite Fahrt in die Hauptstadt auf sich genommen haben. In den Playoffs spielen die Spieler unter Schmerzen und geben dabei alles, aber bei Köln fehlte mir alles, was eine Finalserie ausmacht. Spiel zwei waren sie besser und haben verdient gewonnen. Ansonsten war das gar nichts von Köln und einfach finalunwürdig. Kaum schreibe ich das, erhöhte Marcel Noebels auf 4:0 (12.).
Geht es noch schlimmer? Ja! Die HNK sang „Kölner Haie olé„. Mehr Demütigung geht nicht und das in einer Finalserie. Mit 4:0 endete ein einseitiges erstes Drittel.

Frühzeitig wussten die Spieler, dass es heute mit der Titelverteidigung klappen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Wer auf Besserung im Mitteldrittel hoffte, wurde nach nur vier Minuten „enttäuscht“. Yannick Veilleux drückte die Scheibe über die Linie und erhöhte auf 5:0. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin. Beide Teams wussten, dass das Spiel und somit auch die Finalserie entschieden war. Und das ist eigentlich extrem schade, denn gerade Emotionen und Spannung machen die Playoffs doch aus. Davon war vielleicht in den ersten beiden Partien was zu sehen. Aber ab Spiel drei gar nicht mehr und prompt fiel das 6:0 durch Zach Boychuk (30.). 20:0-Tore in Folge, in einem Finale, geht es peinlicher? Das Schlimme daran: Die Eisbären spielten hier mit angezogener Handbremse und dominierten Köln nach Belieben.
Beide Mannschaften durften dann nochmal Powerplay üben, aber beide ließen diese Chance ungenutzt. Mehr passierte dann nicht mehr und so führten die Berliner mit 6:0 nach 40 Minuten. Die Vorbereitung auf die große Meisterparty lief bereits. Die ganze Arena war am hüpfen.

Ein Foto mit Symbol-Charakter: Die Eisbären als Überflieger im Finale gegen Köln (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und diese Saison dürfte der Konkurrenz Angst machen. Die Eisbären feierten heute Abend die vierte Meisterschaft in den letzten fünf Jahren. Aus dem einen Jahr, wo man falsche Entscheidungen getroffen hatte, hat man seine Lehren gezogen und es in der darauffolgenden Saison direkt wieder besser gemacht. An den Eisbären und ihren klugen Entscheidungen sollte sich die Konkurrenz ein Beispiel nehmen. Manchmal hilft es geduldig zu bleiben und nicht nach fünf schlechten Spielen den Trainer rauszuschmeißen. Nicht immer ist es ratsam, nur starke Einzelspieler zu verpflichten, die am Ende kein Team sind. Man muss, wenn man Erfolg haben will, ein Team kontinuierlich aufbauen und gezielt verstärken. Dazu kommt eine gute Jugendarbeit und das Vertrauen in die jungen Spieler, diese dann auch einzusetzen. All das haben die Eisbären bewiesen und das zahlt sich nun weiter aus. Man hat nicht den größten Etat in der Liga, aber man setzt sein Budget richtig ein. All das macht die Eisbären derzeit zur Übermacht in der Liga. Und es liegt an den anderen Mannschaften, dass wir keine ähnlichen Verhältnisse wie in der Bundesliga in den letzten Jahren bekommen. Die Eisbären trifft keine schuld, aber auch sie würden sich über Gegner auf Augenhöhe sicherlich freuen.
Das Spiel plätscherte übrigens nur so vor sich hin. Böse Zungen würden behaupten, die Eisbären haben sich verschlechtert, denn noch immer stand es „nur“ 6:0. Aber die Mannschaft arbeitete bereits daran, dass es auch heute wieder zum Standard-Ergebnis kam. Gesagt, getan – Freddy Tiffels mit dem 7:0 (54.).
Einen großen Respekt an dieser Stelle übrigens an die mitgereisten Kölner Fans, die trotzdem feierten. Die Einzigen, die eine würdige Finalserie ablieferten, waren die Haie-Fans. Hut ab für eure Leidenschaft und Glückwunsch zu einer bis zur Finalserie sehr starken ersten Saison unter Kari Jalonen. Und großen Respekt für eure Tobi-Eder-Sprechchöre – ganz großes Kino!
Danach war das Spiel zu Ende und die Party konnte starten. Deutscher Meister 2025 sind die Eisbären Berlin! Mit 21:0-Toren in den letzten drei Spielen. Was für eine unglaubliche Dominanz des Hauptstadtclubs.

Meisterfoto der Saison 2024/2025 (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und natürlich kam unmittelbar nach der Schlusssirene das Trikot mit der Nummer 22 auf das Eis. In der Hartmut Nickel Kurve wurde ein schwarzes Banner mit „Tobias Eder“ über die Kurve getragen. Als der Meisterpokal übergeben war, stellten die Spieler den Pokal vor die Fankurve und legten symbolisch Tobi Eders Trikot darüber. Gänsehaut-Momente im Moment des größten Erfolgs. Dazu ertönte „Viva la vida“ – Tobis Lieblingssong. Da flossen bei allen natürlich wieder die Tränen. Es war die emotionalste Meisterschaft, welche die Eisbären Berlin jemals gefeiert haben. Und wie sehr Tobi Eder auch an diesem Abend „anwesend“ war, merkte man an den Stimmen nach dem Spiel. Hier ein kleiner Auszug:

Marcel Noebels:

Ein Freund und Teamkamerad ist einfach nicht mehr bei uns. Wenn der Titel eine Nummer hätte, würde ich ihm lieber einen Namen geben. Das, was heute hier passiert ist, ist für eine Person passiert und zwar für Tobi Eder und seine Familie.

Kai Wissmann:

Tobi ist nach wie vor bei uns, er ist Teil der Mannschaft und das wird er auch in Zukunft sein. 

Stéphane Richer:

Respekt, wie die Mannschaft mit der ganzen Situation umgegangen ist. Tobi ist den ganzen Weg mit uns gegangen und ist heute Abend auch hier. Diese Meisterschaft ist für Tobias Eder!

Serge Aubin:

Wir wollten es unbedingt mit Tobi schaffen. Das ist uns heute gelungen.

Alleine daran sieht man, wie sehr diese Mannschaft nach dem Schicksalsschlag zusammengerückt ist und für das große Ziel gekämpft hat. Unter diesen Umständen diese Saison zu Ende zu spielen und dann auch noch in der Art und Weise, ist einfach überragend. Niemand hätte etwas gesagt, wenn die Jungs daran zerbrochen wären und die Saison nach der Hauptrunde zu Ende gewesen wäre. Oder man im Viertelfinale ausgeschieden wäre. Aber diese Mannschaft hat bis zum Ende durchgezogen und den Pokal für Tobi Eder gewonnen. Am Ende ist es also nicht die elfte Meisterschaft sondern die „Tobi-Eder-Meisterschaft“, die bei uns allen einen sehr besonderen Platz im Herzen bekommen wird.

Für immer unvergessen in Berlin: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)