Effektiv und Eiskalt vor dem Tor: Die Eisbären Berlin fegen die Kölner Haie mit 7:1 vom eigenen Eis

So kann man nach einer vierwöchigen Pause zurück in den Ligabetrieb kommen: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien deutlich mit 7:1 (2:0,3:0,2:1) gewonnen und damit einen weiteren Sieg auf fremden Eis gefeiert. Beide Mannschaften hatten dicke Chancen, aber während Köln seine dicken Chancen vergab, nutzten die Berliner ihre Chancen eiskalt aus. 

Chefcoach Serge Aubin musste im Vergleich zum letzten Ligaspiel vor über vier Wochen beim EHC Red Bull München auf die beiden Olympia-Fahrer Morgan Ellis und Leo Pföderl verzichten. Ellis kam erst am Sonntag zurück in die Hauptstadt und wurde heute geschont, Pföderl hat eine kleine Verletzung, welcher aber nicht schlimm ist, wie Aubin am Tag vor dem Auswärtsspiel in der Domstadt sagte. Aber es gab auch gute Nachrichten, denn mit Zach Boychuk und Frans Nielsen kehrten zwei Spieler zurück ins Line-up.
Den Platz von Pföderl in der ersten Reihe neben Marcel Noebels und Blaine Byron nahm Mark Zengerle ein. Rückkehrer Nummer eins, Zach Boychuk, stürmte als Center zwischen Yannick Veilleux und Kevin Clark in der zweiten Formation. Matt White und Giovanni Fiore bildeten in München noch die zweite Reihe zusammen mit Mark Zengerle. Heute stürmten sie in der dritten Angriffsreihe zusammen mit Center und Rückkehrer Nummer zwei Frans Nielsen. Die vierte Reihe bestand aus den Youngsters Sebastian Streu, Manuel Wiederer und Marco Baßler.
Den Platz von Morgan Ellis in der Defensive neben Nicholas B. Jensen nahm Eric Mik ein. Die weiteren Verteidiger-Pärchen bildeten Kai Wissmann und Jonas Müller sowie Frank Hördler und Simon Després. Und im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Beide Teams trafen zum vierten und letzten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Alle drei bisherigen Duelle gingen an die Eisbären – 5:3 und 3:1 in der Hauptstadt sowie 2:1 in Köln. Gelang den Eisbären heute der vierte Sieg im vierten Spiel?
Die Haie hatten allerdings einen kleinen Vorteil, absolvierte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp doch schon zwei Spiele nach der Olympiapause. Und am Sonntag beendeten die Domstädter mit einem 4:3-Sieg gegen Iserlohn ihre zehn Spiele andauernde Niederlagenserie und holten zudem den ersten Dreier seit 15 Ligaspielen. Es war also die Frage, ob Köln durch den Rhythmus oder aber die Eisbären durch das ausgeruht sein im Vorteil waren. Anders herum hätte es auch eine Kraftfrage sein können, denn für Köln war es das dritte Spiel in fünf Tagen.

Den Beginn dominierten aber erst einmal die Eisbären, die hoch konzentriert aus der Kabine kamen, Köln sofort unter Druck setzten und auch schon zweimal für Gefahr vor dem Tor von Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle sorgten. Und für diese starke Anfangsphase belohnten sich die Hauptstädter mit dem frühen 1:0. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen und die Scheibe schlug hinter Pöpperle im Tor ein (6.). Evtl. war die Scheibe noch von Mark Zengerle abgefälscht, aber egal, Tor ist Tor, egal wer es macht.
Die Hausherren hatten aber direkt die Chance zum Ausgleich, als Nicholas B. Jensen die erste Strafzeit der Partie kassierte. Ja, die Sache mit den Strafen schien sich auch nach Olympia fortzusetzen. Köln mit einem starken Überzahlspiel, aber Jon Matsumoto, Maury Edwards und vor allem Andreas Thuresson ließen gute Chancen liegen.
Galt aber nicht für die Berliner, die äußerst effektiv und eiskalt vor dem Tor auftraten. Zwei-auf-Eins-Konter der Eisbären, Blaine Byron schickte einen Kölner Verteidiger gekonnt ins Leere, hatte dann noch das Auge für Mark Zengerle am rechten Pfosten und der schoss die Scheibe mühelos ins leere Tor . 2:0 (13.).
Köln im weiteren Verlauf durchaus bemüht, aber die Defensive der Eisbären gab wenig Chancen ab und wenn die Haie Schüsse auf das Tor feuerten, war Mathias Niederberger zur Stelle. So blieb es beim 2:0 nach 20 Minuten, was die Berliner ihrer Effektivität zu verdanken hatten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Hauptstädtern früh die Chance zur Vorentscheidung, denn man hatte das erste Überzahlspiel. Colin Ugbekile wollte Zach Boychuk „verkloppen“, bekam dafür aber 2+2-Minuten während Boychuk nur zwei Minuten kassierte. Das Powerplay der Berliner ist ja noch mit die größte Baustelle im Team des Tabellenführers. Doch das hier sah schon sehr gut aus, die Scheibe lief gut und man spielte es mit viel Übersicht und vor allem viel Ruhe. Und gerade als die Haie wieder komplett waren, schlug Kevin Clark nach starkem Zuspiel von Marcel Noebels zu – 3:0 (23.).
Der denkbar schlechteste Start für die Hausherren. Und es kam noch dicker. Jonas Müller wurde am linken Bullykreis angespielt, hatte zu viel Platz und Zeit, konnte sich die Ecke aussuchen und erhöhte auf 4:0 (25.). Dem Treffer folgten prompt die ersten Pfiffe der 4.000 Zuschauer in der Lanxess Arena.
Diesen Schock mussten die Haie natürlich erst einmal verdauen. Aber Marcel Müller – ja, ihr ahnt es, auch ein Ex-Eisbär – wäre beinahe Nutznießer eines Fehlpasses von Frank Hördler geworden. Doch Müller schoss frei vor Niederberger am Tor vorbei. Wenn es nicht läuft, dann läuft es eben nicht.
Und wenn du Erster bist, dann klappt alles. Blaine Byron auf Marcel Noebels, der hoch zu Nicholas B. Jensen und der Däne nahm genau Maß – 5:0 (31.). Der erste Saisontreffer für Jensen, was an seinem Jubel deutlich zu erkennen war.
Danach war der Arbeitstag des einen Ex-Eisbären Tomas Pöpperle beendet. Mit Justin Pogge kam ein weiterer ehemaliger Eisbär zwischen die Pfosten. Und der verhinderte vier Minuten vor der zweiten Pause ganz stark gegen Yannick Veilleux, der auf einmal frei vor ihm stand und zum Abschluss kam.
Den Gastgebern war die Bemühung hier nicht abzusprechen, aber ihnen fehlte es eben einfach am Glück im Abschluss – selbst bei besten Chancen. So war die Partie im Grunde bereits nach 40 Minuten entschieden, denn die Eisbären nahmen eine 5:0-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel mussten die Haie gleich einmal früh wieder in Unterzahl ran. Doch das nutzten die Hausherren zum Ehrentreffer. Und natürlich war es eine Co-Produktion zweier Ex-Eisbären. Landon Ferraro schickte Mark Olver auf die Reise und der behielt vor Niederberger die Nerven. Er schob dem Berliner Schlussmann die Scheibe durch die Schoner – 1:5, eine Sekunde vor Ablauf der Strafe gegen Köln (45.).
Die Haie hatten sich für den Schlussabschnitt viel vorgenommen, wollten zumindest dieses Drittel für sich entscheiden und so mit einem guten Gefühl aus dem Spiel gehen. Der Einsatz stimmte auf jeden Fall und man spielte weiter nach vorne. Die Eisbären waren in den letzten 20 Minuten nur selten vor dem Tor von Justin Pogge zu sehen. Vielmehr konzentrierte sich die Mannschaft von Coach Serge Aubin jetzt auf die Defensive. Allerdings nicht unbedingt immer mit der nötigen Entschlossenheit. Jedenfalls kamen die Kölner manchmal zu einfach vor das Tor und zu Chancen. Mathias Niederberger blieb jedoch die gesamte Spielzeit über hoch konzentriert und entschärfte auch beste Kölner Möglichkeiten.
Entschlossen war man dann aber wieder vor dem gegnerischen Tor. Matt White holte von links mal kurz zum Schlagschuss aus und zimmerte die Scheibe in die Ecke – 6:1 (54.). Die Eisbären trafen also auch in einem bis dahin nicht wirklich guten Drittel, aber auch das macht Spitzenmannschaften eben aus. Man traf mitten in der Drangphase der Kölner. Damit war dann natürlich auch der Kölner Schwung weg und die Eisbären sorgten 58 Sekunden vor dem Ende sogar noch für das 7:1 durch Matt White.

Ein am Ende verdienter Auswärtssieg für die Eisbären Berlin. Diesen hatte man seiner Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zu verdanken. Denn während Köln ebenso dicke Chancen hatte, diese aber eben nicht nutzen konnte, waren die Berliner vor dem Tor eiskalt. So hatte man die Partie bereits nach 40 Minuten für sich entschieden. Im Schlussdrittel ließ man es dann zunächst deutlich zu locker angehen und Köln so zum Ehrentreffer kommen. Doch dann zog man das Tempo nochmal kurz an und legte die Treffer Nummer sechs und sieben nach. Marcel Noebels ragte man vier Torvorlagen heraus.

2:1 in Köln! Nicht gut gespielt, aber dennoch drei Punkte geholt

Die Eisbären Berlin haben das Eishockey-Jahr 2021 mit einem Auswärtssieg beendet. Bei den Kölner Haien setzte man sich mit 2:1 (0:0,1:1,1:0) durch und festigte damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Dass es am Ende drei Punkte werden, damit hatte man nach 40 Minuten aber noch nicht rechnen können. Denn die Spieler und auch Trainer Serge Aubin waren sich darüber einig, dass Köln eigentlich die bessere Mannschaft war. Am Ende war es jedoch das Schlussdrittel, was den Berlinern die letzten drei Punkte im Jahr 2021 sicherte. 

Nach torlosem Auftaktdrittel ging Köln früh im Mitteldrittel in Überzahl durch Sebastian Uvira in Führung. Der Stürmer hatte einen Schuss von der blauen Linie von Maury Edwards entscheidend abgefälscht (22.). Rückkehrer Blaine Byron sorgte jedoch in der 31. Spielminute für den Ausgleich. Im dritten Drittel nutzten die Eisbären dann eine Matchstrafe gegen Ex-Eisbär Mark Olver, um dieses Spiel für sich zu entscheiden. Kevin Clark war es am Ende, welcher das 2:1 erzielte.

Clark war zwar der Torschütze des Siegtreffers, doch dass man überhaupt noch die Chance auf drei Punkte hatte, war vor allem Goalie Mathias Niederberger zu verdanken, der von allen am Ende gelobt wurde. So auch von Trainer Serge Aubin: 

Ich freue mich über die drei Punkte. Köln war heute aber sehr stark und die bessere Mannschaft. Die ersten beiden Drittel haben wir nicht gut gespielt, vor allem das Startdrittel hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Im Schlussabschnitt waren wir dann etwas besser. Respekt an meine Spieler, sie haben einen Weg gefunden, die Partie zu gewinnen. Mathias Niederberger hat herausragend gehalten.

Das konnte man in dieser Saison schon mehrfach sehen, dass die Eisbären immer wieder einen Weg finden, Spiele zu gewinnen, in denen sie nicht ihr bestes Eishockey zeigen. Oder aber, wo sie nur ein oder zwei Drittel ihre Leistung abrufen. Und trotzdem stehen die Eisbären auf Platz Eins in der PENNY DEL, obwohl sie noch nicht ihr bestes Eishockey spielen. Noch immer hat man ordentlich Luft nach oben. Sei es bei den Heimspielen, wo es noch nicht so gut läuft wie auswärts in dieser Saison. Oder aber beim Powerplay, was mal wieder ein großes Sorgenkind ist. Oder aber die schwankenden Leistungen, dass man es eigentlich selten schafft, mal über 60 Minuten sein Spiel konstant durchzuziehen. Wenn diese ganzen Sachen nun auch noch besser werden, dann macht man den Berlinern den Platz an der Sonne so schnell nicht streitig.

Sieg-Torschütze Kevin Clark meinte nach dem Spiel auch, dass es nicht das beste Spiel gewesen sei, man aber glücklich über die drei Punkte sei:

Es war eine intensive und körperbetonte Partie. Die Special Teams haben heute den Unterschied ausgemacht. Unser Unterzahlspiel hat sehr gut funktioniert. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Ich freue mich über mein Tor und dass ich meiner Mannschaft zum Sieg verhelfen konnte. Mathias Niederberger hat uns einige Male im Spiel gehalten.

Und der Berliner Goalie fand es ein sehr schweres Spiel in Köln, sah aber im Schlussdrittel den Grund für den nächsten Auswärtssieg:

Das war wirklich schwierig, weil am Anfang ist Köln gekommen. Die waren wirklich bereit, das Spiel zu übernehmen und zu gewinnen. Aber wir haben dagegen gehalten, haben aber ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Im dritten Drittel haben wir dann dominiert und das war ausschlaggebend dafür, dass wir gewinnen konnten.

Was aber macht die Hauptstädter so stark auf gegnerischem Eis, wo man elf Siege eingefahren und nur dreimal verloren hat? Dabei holte man nur einmal keine Punkte auf fremden Eis. Mathias Niederberger mit seiner Erklärung dazu:

Wir sind relativ kompakt und dann zwingen wir die Gegner zu Fehlern. Wir sind früh am Mann, wenn die aufbauen und dann kriegen wir große Chancen, weil der Gegner normalerweise zuhause immer ein bisschen offener spielt. Wir schaffen es dann immer ein Tor zu schießen, was uns das Spiel dann öffnet. 

Dass es gestern aber noch mit einem Auswärtssieg klappte, war am Ende doch auch ein wenig glücklich, wie Verteidiger Kai Wissmann nach dem Spiel zu gab:

Vor allem im ersten Drittel war es eins der schlechtesten Drittel von uns in dieser Saison. Aber Mathias hat uns grandios im Spiel gehalten, vor allem im ersten Drittel aber auch danach natürlich. Im dritten Drittel haben wir dann gut gespielt, haben auch vorne Druck aufbauen können. Das zweite Drittel war auch schon einen Tick besser, aber auch nicht so, wie wir spielen wollen. Am Ende sicherlich ein bisschen glücklich der Sieg. 

 

3:1! Die Eisbären gewinnen mit einer durchschnittlichen Leistung das Verfolgerduell gegen Köln

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #14:

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Heimspiel gegen die Kölner Haie in dieser Saison gewonnen. Am Ende setzte man sich vor 2.500 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 3:1 (1:0,1:1,1:0) durch und feierte damit den zweiten Sieg in Serie. Am Ende reichte eine durchschnittliche Leistung zu drei Punkten. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Frans Nielsen zurückgreifen. Er nahm den Platz in der zweiten Reihe zwischen Kevin Clark und Matt White ein. Dort spielte am Sonntag in Schwenningen noch Mark Zengerle. Der rückte heute in die dritte Formation zwischen Giovanni Fiore und Simon Després. Dort ersetzte er Sebastian Streu, welcher gegen Köln in der vierten Reihe zusammen mit Marco Baßler und Manuel Wiederer spielte. Korbinian Geibel rückte dafür auf die Position des siebten Verteidigers. Ansonsten ließ Aubin alles beim alten. Die neue Paradereihe um Yannick Veilleux, Marcel Noebels und Leo Pföderl blieb ebenso zusammen wie alle drei Verteidiger-Pärchen. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger, nur auf der Back-up-Position nahm heute mal wieder Tobias Ancicka Platz. Dort saß am Sonntag bei den Wild Wings noch Leon Hungerecker.

Soviel also zur Aufstellung der Eisbären. Uns erwartete heute ein absolutes Spitzenspiel. Nicht nur, weil mit den Eisbären und Köln zwei Traditionsvereine aufeinander trafen. Nein, auch tabellarisch gesehen war es ein Top-Spiel, traf doch der Vierte auf den Fünften. Beide Teams hatten bisher 47 Punkte eingesammelt. Und das erste Aufeinandertreffen in der Hauptstadt ging mit 5:3 an die Eisbären. An die Leistung vom Spiel damals durften die Berliner heute sehr gerne anknüpfen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Domstädter traten jedoch ersatzgeschwächt an, hatten nur vier etatmäßige Verteidiger im Aufgebot. Mit Alexander Oblinger half ein Stürmer als fünfter Verteidiger in der Defensive aus. Oblinger war einer von insgesamt sechs ehemaligen Eisbären-Spielern im Line-up der Haie.
Die Hausherren waren sofort drin im Spiel und nach fünf Minuten ertönte erstmals die Tor-Musik in der Arena am Ostbahnhof. Kevin Clark bediente Rückkehrer Frans Nielsen im Slot, der zog direkt ab und sein Onetimer schlug hinter Justin Pogge im Tor ein – 1:0 (5.).
Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Eisbären, die hier viel Druck ausübten, sich immer wieder im Kölner Drittel festsetzen konnten. Die Haie hatten zu Beginn arge Probleme, waren zumeist einen Schritt langsamer als die Eisbären und konnten nur selten für Entlastung sorgen.
Doch die Kölner konnten sich aus der Umklammerung befreien und hatten in der achten Spielminute die erste dicke Chance durch Maximilian Kammerer, doch Mathias Niederberger fuhr die Schoner aus und machte sie ganz lang. Ein klasse Save von der „Krake von Riga“, welcher ihm natürlich Applaus von den Rängen einbrachte.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten auch mal den Abschluss, vom Hocker riss das Geschehen auf dem Eis aber keinen so wirklich. Das optische Übergewicht gehörte zwar den Eisbären, doch noch machten sie zu wenig daraus. Was aber bis hierhin nicht schlimm war, denn man führte ja durch das Nielsen-Tor mit 1:0 nach den ersten 20 Minuten gegen die Domstädter.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Mitteldrittel begann aus Berliner Sicht äußerst unglücklich. Moritz Müller hatte vor dem Tor nachgesetzt und er war am Ende auch der Torschütze, doch letztendlich war es Marcel Noebels, welcher die Scheibe über die eigene Linie drückte – 1:1 (22.). Ein Tor, was sich in diesem Spiel so nicht angekündigt hatte, den Haien war es jedoch vollkommen egal, die nahmen den Ausgleichstreffer natürlich sehr gerne mit.
Und die Kölner waren es auch, welche das erste Powerplay in diesem Spiel hatten. Eric Mik kassierte die erste Strafzeit für die Eisbären, welche hier nun also in Unterzahl gefordert waren, dass das Spiel nicht gänzlich zu kippen drohte. Die Domstädter fanden schnell in ihre Formation und ließen die Scheibe sehr gut laufen. Die Box der Eisbären stand aber sehr gut und machte immer wieder geschickt die Räume zu. So überstand man das erste Unterzahlspiel schadlos.
Doch das zweite folgte sogleich. Die Eisbären wirkten in dieser Phase nicht ganz bei der Sache, Julian Chrobot konnte sich fast ungehindert bis vor das Tor kämpfen, wurde erst dort unsauber von Nicholas B. Jensen per Haken gestoppt. Die Haie hatten also sofort das zweite Powerplay in Folge und die dicke Chance, erstmals an diesem Abend in Führung zu gehen. Aber Manuel Wiederer war es, der Justin Pogge zweimal prüfte. Einmal war der Kölner Goalie seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und hatte seinen Arbeitsplatz verlassen. Wiederer setzte nach und wollte Pogge düpieren, doch sein Schuss landete nur am Aluminium. Beim zweiten Versuch packte Pogge sicher zu. So vergaben die Gäste also auch das zweite Überzahlspiel an diesem Abend und hatten dabei sogar Glück, dass sie nicht einen Shorthander kassierten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Fortan versuchten die Eisbären mal wieder offensiv präsent zu sein. Doch so richtig drin waren sie weder in diesem Drittel noch in diesem Spiel. Die Kombinationen wirkten nicht flüssig, generell war das Spiel der Hausherren doch sehr langsam und statisch, da war teilweise zu wenig Bewegung vor dem gegnerischen Tor. Das Spiel der Gäste wirkte im Mitteldrittel irgendwie einfacher. Mit zwei, drei Pässen kamen die Domstädter da schon mal vor das Tor der Eisbären.
Zum Ende des zweiten Drittels hatten die Hauptstädter dann mal das erste Powerplay, Ex-Eisbär Alex Roach musste auf die Strafbank. Doch dass die Berliner dort in dieser Saison so gut wie gar nichts auf die Reihe bekommen, bewiesen sie heute einmal mehr. Durch zwei Turnover lud man Köln zu Unterzahlchancen ein, welche die Haie jedoch nicht nutzen konnten. Fünf Sekunden vor Ablauf der ersten Strafzeit kassierten die Haie die nächste Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Vielleicht konnte man ja jetzt seine Überzahlquote aufbessern. Taten sie, weil Mark Zengerle ins Angriffsdrittel fuhr, aus dem Slot abzog und die Eisbären in Überzahl erneut in Führung schoss – 2:1 (39.).
So nahmen die Hausherren auch nach dem zweiten Drittel eine Führung mit in die Kabine, welche angesichts der Spielanteile im Mitteldrittel nicht unbedingt verdient war. Aber auch den Eisbären war das genauso egal wie den Kölnern der überraschende Ausgleich zu Beginn des zweiten Drittels. Um diese Führung im Schlussdrittel nun auch zu verteidigen und über die Zeit zu bringen, bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung. Denn es sollte allen klar gewesen sein, dass sich Köln hier noch lange nicht geschlagen geben würde.

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Und das letzte Drittel begannen die Haie noch in Überzahl, doch das Penaltykilling der Eisbären funktionierte bis hierhin wieder sehr gut.
Die Hausherren investierten im Schlussdrittel nun wieder mehr in die Offensive und kreierten auch Torchancen. Man wollte die Partie natürlich schnellstmöglich vorentscheiden. Köln war auf jeden Fall mehr in die Defensive gedrängt, als ihnen lieb war. Schließlich war deren Ziel doch der Ausgleich, um hier etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit zurück in die Domstadt zu nehmen. Dafür taten die Haie aber noch zu wenig. Ja, sie kamen auch mal zu Chancen, doch diese waren eine sichere Beute von Mathias Niederberger. Die Eisbären wirkten in dieser Phase stärker, griffiger, hatten mehr Zug zum Tor.
Die Eisbären machten sich es aber in der Schlussphase selbst unnötig schwer. Knapp acht Minuten vor dem Ende musste Nicholas B. Jensen auf die Strafbank. Die Berliner mussten also noch einmal in Unterzahl ran und das sogar für knappe 30 Sekunden mit Drei-gegen-Vier. Aber wenn etwas heute über 60 Minuten konsequent gut funktionierte, dann war es das Penaltykilling.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Gut vier Minuten vor dem Ende durften die Eisbären aber mal wieder in Überzahl ran. Und da klingelte es heute bereits einmal. Doch das war wohl eher eine Ausnahme, denn dieses Überzahlspiel sah schon wieder mehr nach dem der Eisbären in dieser Saison aus. Und so blieb es weiterhin spannend, denn nach wie vor trennte beide Mannschaften nur ein Tor in diesem Verfolgerduell. Aber Köln lief natürlich die Zeit davon.
Kölns Coach Uwe Krupp nahm 81 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit und Goalie Justin Pogge vom Eis. Krupp ging also „All-in“. Genauso wie sein rheinischer Trainer-Kollege Harold Kreis letzte Woche, welcher damit ja bekanntlich Erfolg hatte und am Ende in der Verlängerung das Spiel noch tatsächlich gewann. Das sollte heute aber nicht mehr passieren. Denn 18,3 Sekunden vor dem Ende war Yannick Veilleux auf und davon und versenkte die Scheibe im verwaisten Kölner-Tor – 3:1. Unter den Vorlagengebern u.a.? Mathias Niederberger! Die Eisbären setzten sich somit am Ende mit 3:1 gegen den direkten Konkurrenten aus der Domstadt durch.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, wenn man den gesamten Spielverlauf sieht. Im ersten Drittel waren die Berliner die bessere Mannschaft und führten folgerichtig mit 1:0, verpassten es aber danach, weiter dran zu bleiben und nachzusetzen. Im zweiten Drittel kam Köln zum glücklichen Ausgleich, welchen man sich aber im weiteren Verlauf des zweiten Drittels verdiente. Das Mitteldrittel war heute das schwächste der Eisbären und dennoch ging man aus diesem mit einer Führung heraus. Im Schlussdrittel fand man zurück zu seinem Spiel und ließ am Ende nichts mehr anbrennen. So gewann man ein an sich äußerst komisches DEL-Spiel, wenn du aus diesem aber drei Punkte mit nimmst, kann man damit durchaus zufrieden sein. Wenn gleich die Leistung deutlich besser sein kann. Aber zwei Siege und 7:1-Tore als Antwort auf das furiose 6:7 n.V. gegen Düsseldorf kann sich dann doch sehen lassen.

5:3! Die Eisbären feiern gegen Köln den ersten DEL-Heimsieg in dieser Saison – Vierter Pflichtspielsieg in Folge

Der Deutsche Meister kommt ins Rollen: Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag endlich den ersten Heimsieg in dieser DEL-Saison eingefahren. Gegen die Kölner Haie setzte man sich am Ende mit 5:3 (0:1,3:1,2:1) durch und feierte damit zudem den vierten Pflichtspielsieg in Folge. So langsam aber sicher nehmen die Berliner also Fahrt Richtung Tabellenspitze auf. Und auch zu Hause scheint endgültig der Knoten geplatzt, da man ja unter der Woche bereits gegen Lugano den ersten Heimsieg überhaupt in dieser Saison eingefahren hatte.

Im Vergleich zum Nürnberg-Spielt stellte Coach Serge Aubin in der Offensive nur zwei Spieler um: Yannick Veilleux und Giovanni Fiore tauschten die Plätze. So spielte Veilleux an der Seite von Matt White und Zach Boychuk in der zweiten Reihe und Fiore in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Bennet Roßmy. Im Tor begann erneut Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/andrea

Das Ziel war klar: Nach vier Liga-Heimpleiten zum Start sollte heute endlich der Bock zu Hause umgestoßen werden. Wie sich so ein Heimsieg anfühlt, spürte man unter der Woche in der Champions Hockey League (CHL), als man gegen den HC Lugano erstmals in dieser Saison zu Hause siegen konnte. Doch die Partie begann zunächst mit einer Abtastphase. Danach nahmen beide Teams so langsam aber sicher Fahrt auf und kamen zu den ersten Torabschlüssen. Doch die Domstädter waren es, welche in der fünften Spielminute dank Luis Üffing in Führung gingen. Jon Matsumoto sah den Youngster am rechten Pfosten stehen und der bedankte sich für das Zuspiel – 0:1. Nur wenige Sekunden später kassierten die Berliner dann auch noch die erste Strafzeit der Partie und so hatte Köln die schnelle Chance auf das 2:0, schließlich stellt die Mannschaft von Coach Uwe Krupp das beste Powerplay der Liga. Doch die Berliner bewiesen einmal mehr, dass das Penaltykilling zu den besseren Special Teams bei den Eisbären gehört.
Die Partie nahm nun also wirklich an Fahrt auf und auch die Eisbären hätten beinahe den Ausgleich erzielt, aber Matt White scheiterte an Justin Pogge. Doch die Hausherren mussten immer hellwach sein, denn Köln war stets gefährlich bei seinen Angriffen.
Jetzt wurde es aber auch immer mehr nickliger in den Zweikämpfen, doch die Schiedsrichter ließen die Spieler beider Mannschaften noch an der langen Leine. Noch sahen sie anscheinend keinen Grund, ein erstes Zeichen in Form einer Strafzeit zu setzen. Aber genau diese Spielweise ist eben das Kölner Markenzeichen, haben die Haie doch in dieser Saison mit 129 Strafminuten die meisten aller Teams in der DEL kassiert.
Die Eisbären taten sich schwer mit der Spielweise der Haie, welche es den Berliner schwer machten, gefährlich vor das Tor zu kommen. Das Gesicht von Coach Serge Aubin sprach daher auch Bände, der „not amused“ war. Zum einen wegen dem Spiel seiner Mannschaft, zum anderen weil die Eisbären die zweite Strafzeit der Partie rund drei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels nahmen. Aber auch diese Unterzahl überstanden die Berliner ohne Gegentor. Dennoch schmeckte Serge Aubin der Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht. Nach 20 Minuten lagen die Gastgeber mit 0:1 gegen die Haie hinten.

Foto: eisbaerlin.de/andrea

Die Hausherren kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten die Haie unter Druck. Man nahm jetzt auch die Schüsse und beschäftigte den Ex-Eisbären-Goalie Justin Pogge. Und was passiert, wenn man einfach mal die Scheiben auf das Tor bringt, sah man in der 26. Spielminute. Marcel Noebels legte die Scheibe hoch zur blauen Linie zu Eric Mik, der zog ab und Ex-Eisbär Landon Ferraro fälschte unhaltbar für Pogge ab – 1:1. Das erste DEL-Tor für Eric Mik im 63. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Kurz darauf das erste Powerplay für die Eisbären, wo man die schlechteste Mannschaft der Liga ist. Und so passierte das, was am Donnerstag in Nürnberg auch geschah. Landon Ferraro fuhr den Konter, scheiterte mit seinem Schuss an Mathias Niederberger, doch Lucas Dumont verwertete den Rebound und schoss Köln 62 Sekunden später wieder in Front – 1:2 (27.) in Unterzahl! So blieb das Powerplay ungenutzt und man lag durch den Shorthander sogar erneut hinten.
Aber den Eisbären bot sich gleich die nächste Möglichkeit, die Überzahlquote zu verbessern. Was dringend nötig ist. Doch auch hier hatte nur Köln eine gute Chance, von den Eisbären geht in Überzahl einfach keine Gefahr aus.
Bei 5-5 hatten die Berliner dann aber mal eine gute Phase, einen guten Wechsel, wo man die Domstädter mal gut beschäftigte und unter Druck setzen konnte. Aber die Scheibe wollte nicht über die Linie gehen. Doch diesen Schwung konnte man nicht mitnehmen, da die Eisbären im Anschluss die erste Strafzeit im Mitteldrittel kassierten. Powerplay also für die Haie und da wissen wir ja, dass sie die beste Mannschaft der Liga sind. Die Haie fanden in die Formation, ließen die Scheibe auch gut laufen, aber Mathias Niederberger verhinderte den dritten Einschlag an diesem Nachmittag.
Und die Special Teams waren weiterhin gefordert, diesmal wieder das Powerplay der Eisbären. Daraus wurden sogar 50 Sekunden doppelte Überzahl für die Hauptstädter. Jetzt musste doch der Ausgleich her, eine bessere Chance bekommst du nicht. Und sie nutzten diese dicke Chance. Serge Aubin schickte fünf Stürmer auf das Eis und am Ende war es Matt White, welcher die Verantwortung übernahm und vom linken Bullykreis abzog und die Scheibe im Tor versenkte – 2:2 (38.). Die Eisbären ließen die Scheibe super laufen und White machte das, was er am besten kann – Tore schießen.
Powerplay funktioniert bei den Berlinern nicht? In dieser Minute dann doch. Denn nur zwölf Sekunden später war es Kevin Clark, welcher die Arena am Ostbahnhof in ein Tollhaus verwandelte – 3:2 bei einfacher Überzahl (38.).
In der letzten Minute kassierten die Haie die nächste Strafzeit der Partie und sie machten ihrem Ruf wieder alle Ehre in Sachen Strafminuten sammeln. Und die Eisbären nun mit der nächsten Chance, in Überzahl einen Treffer zu erzielen. Doch bis zum Ende des zweiten Drittels blieb es vorerst beim 3:2, aber 1:14 Minute Powerplay stand zu Beginn des letzten Drittels noch auf der Uhr.

Foto: eisbaerlin.de/andrea

Da hätten die Eisbären also für eine beruhigende Zwei-Tore-Führung sorgen können und das taten sie auch mit Ablauf der Strafe. Simon Després mit dem Querpass links raus und Yannick Veilleux nahm Maß und überwand Justin Pogge in der kurzen Ecke – 4:2 (42.).
Doch Köln steckte nicht auf und fand einen Weg zurück ins Spiel. Marcel Barinka zog vor das Tor und vollendete per Rückhand zum 4:3 (44.). Köln war also noch drin im Spiel und sorgte somit wieder für Spannung in der Arena am Ostbahnhof.
Und so war es fortan ein Spiel, in dem beide Mannschaften darauf bedacht waren, keinen Fehler zu machen. Während die Eisbären natürlich auf die erneute Vorentscheidung aus waren, wollten die Haie den Ausgleich erzielen. Und dann unterlief den Domstädtern knapp fünf Minuten vor dem Ende ein wohlmöglich entscheidender Fehler. Denn Köln kassierte eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Somit die Eisbären also in einer wichtigen Phase mit einem weiteren Powerplay und das lief ja heute schon wesentlich besser, vor allem natürlich in den 12 Sekunden des zweiten Drittels. Und wenn es einmal läuft, dann aber richtig. Die Berliner spielten das mit viel Geduld, um so viel Zeit wie möglich von der Uhr zu nehmen und als sich die Lücke bot, schlugen die Eisbären zu. Yannick Veilleux versuchte es, der erste Versuch wurde noch geblockt, aber den Rebound verwerte Veilleux und traf bereits zum zweiten Mal an diesem Nachmittag – 5:3 (57.).
Der erste DEL-Heimsieg und der zweite Heimsieg dieser Saison in Folge deutete sich somit immer mehr an. Und bei den Haien entlud sich der Frust und Landon Ferraro kassierte wegen eines Bandenchecks die nächste Kölner Strafzeit. Damit war die Partie hier nun also endgültig durch und die Eisbären hielten ihre Serie von nun vier Pflichtspielsiegen in Folge aufrecht.

Und der Sieg war am Ende nicht unverdient. Im ersten Drittel tat man sich noch schwer mit dem Spiel der Kölner und musste auch den Rückstand hinnehmen. Aber im zweiten Drittel schalteten die Eisbären ein, zwei Gänge hoch und belohnten sich mit dem Ausgleich. Selbst der erneute Rückstand brachte die Berliner nicht vom Weg ab. Im Gegenteil, man spielte weiter nach vorne und scorte endlich auch in Überzahl. Zwei Überzahltreffer innerhalb von 12 Sekunden ebneten letztendlich den Weg zum Sieg. Im letzten Drittel ließ man nichts mehr anbrennen und führte den Streak weiter. Weil man sich auch nicht von Köln provozieren ließ. Die Eisbären behielten einen kühlen Kopf und fanden am Ende einen Weg zum Sieg.
Großen Anteil am Sieg hatten u.a. Yannick Veilleux mit zwei Toren und Matt White mit vier Scorerpunkten (1 Tor/3 Assists). Und dann natürlich das Powerplay, wo den Eisbären heute vier Tore gelangen (wenn das erste Tor von Veilleux als Überzahltor gewertet wird, aktuell ist das noch der Fall). Da ist heute wohlmöglich der Knoten geplatzt, denn bisher hatte man ja das schlechteste Powerplay der gesamten PENNY DEL.

6:3 in Köln: Zehn starke Minuten zu Spielbeginn ebnen den Weg zum Sieg

Viertes Spiel, vierter Sieg: Die Eisbären Berlin haben auch das letzte Duell gegen die Kölner Haie in der diesjährigen Hauptrunde gewonnen. In der LANXESS-arena setzten sich die Hauptstädter verdient mit 6:3 (4:1,0:1,2:1) durch und festigten damit die Tabellenführung in der Gruppe Nord. Den Grundstein zum Auswärtssieg legte man bereits in den ersten zehn Minuten. Danach kam man von seinem Spielplan ab und musste noch einmal bis ins letzte Drittel hinein zittern, ehe man den dritten Sieg in Serie klar machte.

Bei den Eisbären gab es im Vergleich zum 5:2-Heimsieg gegen Iserlohn nur eine personelle Veränderung. Youngster Tobias Ancicka stand in Köln zwischen den Pfosten, Stammgoalie Mathias Niederberger nahm auf der Bank Platz.

Köln kam schon nach wenigen Sekunden fast zur ersten Chance, als Jonathan Matsumoto frei vor Tobias Ancicka auftauchte, aber der Haie-Stürmer zögerte zu lange mit dem Abschluss und wurde anschließend zu weit nach außen gedrängt. Da war mehr drin für Köln in dieser Situation.
Danach aber die Hauptstädter im Vorwärtsgang. Wen wundert es, stellten die Berliner mit 84 Toren doch den besten Angriff in der Gruppe Nord und erzielten in 14 von 22 Spielen mindestens vier oder mehr Tore. Was für eine Statistik! Und die Offensive bekam dann in der fünften Spielminute auch die erste Chance zur Führung, als Jason Akeson die erste Strafzeit der Partie kassierte. Und das war eine der Schwachstellen der Domstädter zuletzt, kassierte man doch in den letzten fünf Spielen neun Gegentore in Unterzahl. Und auch heute dauerte es nicht lange. Simon Després mit dem Pass auf Ryan McKiernan, welcher abzog, Hannibal Weitzmann konnte den Schuss auf den kurzen Pfosten nicht parieren und Parker Tuomie setzte entscheidend nach und netzte per Rückhand ein – 1:0 (5.).
Köln wirkte geschockt und Marcel Müller lud die Berliner schnell zum zweiten Tor ein. Er wollte das Spiel von hinten heraus aufbauen, spielte den Fehlpass, Kris Foucault kam an die Scheibe und war frei vor Weitzmann, dem er mit seinem Rückhandschuss keine Chance ließ – 2:0 (7.).
So hatten sich das die Haie sicherlich nicht vorgestellt, die danach aber einen guten Wechsel hatten und auch zu zwei, drei Möglichkeiten kamen. Ein Erfolgserlebnis hätte den Hausherren in dieser Phase sehr gut getan.
Das hatten dann aber die Gäste von der Spree wieder. Der nächste Angriff rollte auf das Kölner Tor zu, Simon Després brachte die Scheibe Richtung Tor, Lukas Reichel kam zum Abschluss und danach entstand ein Gewühl vor Weitzmann, welcher auch nicht mehr die Übersicht hatte. Marcel Noebels dagegen schon, er stocherte den Puck über die Linie und düpierte damit die Kölner Haie – 3:0 (10.). Haie-Coach Uwe Krupp nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um seine Mannschaft zu beruhigen.
Köln wirkte danach angeschlagen und die Eisbären machten weiterhin Druck, nur konnten sie kein weiteres Tor erzielen. Köln fing sich nach ein paar Minuten und kam nach einem Scheibenverlust der Berliner zum Anschlusstreffer. Jason Akeson schnappte sich die Scheibe, spielte sie zu James Sheppard, welcher für Freddy Tiffels abtropfen ließ und der hämmerte die Scheibe ins Netz – 3:1 (15.).
Gerade als man dachte, Köln hätte sich gefangen, stimmte die Zuordnung hinten überhaupt nicht. John Ramage fuhr hinter das Tor, spielte die Scheibe vor das Tor, wo Sebastian Streu ohne Mühe und Not auf 4:1 erhöhen konnte (19.).
Aber auch dieses Tor schüttelten die Haie ab und hätten kurz darauf beinahe erneut verkürzt, aber Dominik Tiffels und Jason Akeson scheiterten an Tobias Ancicka. So stand es nach 20 Minuten 4:1 für Berlin.

Das Mitteldrittel begann mit Strafen auf beiden Seiten, doch etwas Zählbares konnten beide Mannschaften in ihren je 20 Sekunden Powerplay nicht zu Stande bringen. Auch bei Vier-gegen-Vier waren Torraumszenen Mangelware.
Danach ging es hin und her, aber weiter mangelte es an Chancen. Die kamen erst in der 27. Spielminute, als Lukas Reichel klasse durchsteckte zu Matt White, welcher frei vor Weitzmann auftauchte, diesen tunneln wollte, aber an ihm scheiterte. Direkt im Gegenzug feuerte Marcel Barinka einen Schuss ab, traf jedoch nur die Latte. Am Aluminium schepperte es auch in der 31. Spielminute, als Jonathan Matsumoto in Überzahl nur den Außenpfosten traf.
Köln zeigte im Mitteldrittel deutliche mehr Gegenwehr und so war es im Mitteldrittel durchaus ein Spiel auf Augenhöhe. Köln kam auch immer wieder zu Abschlüssen vor dem Berliner Tor, die Haie hatten sogar ein optisches Übergewicht in den zweiten 20 Minuten.
Die Eisbären waren offensiv nur selten in Erscheinung getreten. Erst vier Minuten vor der zweiten Drittelpause wurde Matt White am langen Pfosten freigespielt, hatte zu viel Platz, schoss aber knapp am Tor vorbei.
Köln investierte mehr im zweiten Drittel und hatte in der Schlussphase noch einmal eine Chance in Überzahl, als Jonas Müller auf die Strafbank musste. Doch Ex-Eisbär James Sheppard hatte anscheinend keine Lust auf Überzahl, denn er beendete diese nach ganzen zwei Sekunden. Und so ging es mit Vier-gegen-Vier weiter. Aber Zach Boychuk tat den Domstädtern den Gefallen und folgte Müller in die Kühlbox. Köln nun also mit der großen Chance im Vier-gegen-Drei-Überzahlspiel, welche Jason Akeson nutzen konnte. Der Kölner Stürmer behauptete auf der linken Seite die Scheibe, hatte zu viel Platz, guckte sich die Ecke aus und schlenzte die Scheibe in den Winkel – 4:2 (38.).
Mehr passierte dann nicht mehr und Köln verdiente sich durch einen engagierten Auftritt im zweiten Drittel den Anschlusstreffer. Und da Zach Boychuk mit der Pausensirene erneut eine Strafzeit kassierte, konnte Köln das Schussdrittel in Überzahl beginnen.
Eisbären-Verteidiger und Ex-Köln-Spieler Simon Després mit seinem Fazit zum zweiten Drittel und seiner Rückkehr nach Köln:

Köln war besser im Spiel im zweiten Drittel. Ich erwarte noch ein ganz enges Ding im dritten Drittel. Wir müssen wieder etwas aggressiver, etwas wacher sein, um das Spiel im dritten Drittel zu gewinnen. Es ist schön für mich, nach Köln zurückzukommen. Ich hatte hier eine gute Zeit. Aber jetzt freue ich mich, bei den Eisbären Berlin zu sein, mit denen ich Deutscher Meister werden will.

Und das Powerplay zu Beginn des Schlussdrittels nutzten die Haie eiskalt aus. Freddy Tiffels mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor das Tor, wo Mike Zalewski lauerte und Tobias Ancicka ausspielte und die Scheibe im leeren Tor versenkte – 4:3 (41.).
Doch die Eisbären fanden direkt die Antwort. Sebastian Streu behauptete ganz stark die Scheibe, spielte sie zu Parker Tuomie, welcher vor Hannibal Weitzmann die Nerven behielt – 5:3 (43.).
Danach die Eisbären wieder im Vorwärtsgang, ließen Köln kaum noch vor das eigene Tor kommen. Wenn die Haie doch mal durchkamen, dann war immer ein Schläger oder ein Körper im Weg. Die Eisbären verteidigten das im letzten Drittel sehr gut. Und wenn doch mal ein Schuss bis auf das Tor ging, war ja immer noch Tobias Ancicka zur Stelle.
Erschwerend kam hinzu, dass sich die Hausherren dann auch selbst schwächten. Youngster Marcel Barinka kassierte zwei Minuten und die Eisbären fortan in Überzahl. Und da ließ Kapitän Frank Hördler ein Knaller von der blauen Linie los. Hannibal Weitzmann sah den Schuss überhaupt nicht kommen und die Scheibe rutschte ihm abgefälscht durch die Schoner – 6:3 (52.).
Damit war die Partie hier nun endgültig entschieden. Die Hausherren hatten zwar in den letzten zwei Minuten nochmal ein Powerplay, wo sie auch gute Chancen hatten, aber nutzen konnten sie diese nicht und wenn, wäre es auch nur noch Ergebniskosmetik gewesen. Am Ende setzten sich die Mannen von Headcoach Serge Aubin verdient mit 6:3 durch und beendeten damit auch eine Serie. Denn erstmals gewannen die Eisbären in dieser Saison ein Spiel, in dem sie drei oder mehr Gegentreffer kassierten. Zuvor war das sieben Mal der Fall, alle Spiele wurde anschließend verloren.

Ein Sieg, für den man im ersten Drittel oder besser gesagt in den ersten zehn Minuten den Grundstein gelegt hat. Danach hat man unerklärlicherweise das Eishockeyspielen eingestellt und war nicht mehr so konzentriert bei der Sache. So kam Köln nochmal zurück, aber immer zum richtigen Zeitpunkt schlugen die Eisbären eiskalt zu. So nahm man den Domstädtern jegliche Hoffnung auf Zählbares in diesem Spiel. Das erste Drittel war vor allem in den ersten zehn Minuten stark, das zweite Drittel war definitiv das schlechteste heute und im letzten Drittel zeigte man die richtige Reaktion auf Kölns Anschlusstreffer. Drei weitere wichtige Punkte im Kampf um die beste Platzierung im Hinblick auf die Spiele gegen die Teams aus dem Süden und die danach folgenden Playoffs.
Hervorheben muss man heute mal wieder die Reihe Sebastian Streu, Parker Tuomie und Mark Olver, welche insgesamt sechs Scorerpunkte sammelte. Tuomie traf zweimal, Streu einmal und gab zudem ein Assist, Olver bereitete zwei Tore vor. Was wichtig ist im Hinblick auf die schweren Spiele gegen die Süd-Teams, dass man nun also drei Reihen hat, die verlässlich scoren. Und die vierte Reihe um Haakon Hänelt, Nino Kinder und Eric Mik macht auch einen guten Job und ist immer für einen Treffer gut. Eine sehr ausgewogene Mischung also, welche Trainer Serge Aubin da hat.

Doch trotz des 6:3-Auswärtssieges war Stürmer Leo Pföderl keinesfalls zufrieden mit dem Auftritt der Eisbären:

Das war ein abartiges ‚Rumgegurke‘ heute. Das erste Drittel war noch okay. Das zweite war richtig schlecht von uns und im letzten haben wir es dann Gott sei Dank über die Zeit gebracht. Das man nach dem 3:0 zurückschaltet, ist glaub ich menschlich, aber es ist immer noch knapp. Es ist noch viel Eishockey zu spielen nach zehn Minuten und dass die Kölner bei Überzahl gefährlich sind, haben wir gewusst. Leider haben wir ein bisschen nachgelassen, aber zum Glück haben wir es noch über die Zeit gebracht.

Ebenso unzufrieden war Ex-Eisbär James Sheppard, was nach einer Niederlage aber normal ist:

Die ersten zehn Minuten waren hart, da ist Berlin aber richtig wie die Feuerwehr aus der Kabine gekommen und wir waren überhaupt nicht da, überhaupt nicht bereit. Das haben wir dann in den Griff bekommen, aber nichtsdestotrotz müssen wir es schaffen, in den nächsten Spielen 60 Minuten Eishockey zu spielen, sonst wird es schwer, Spiele zu gewinnen.

Kris Foucault vor dem Köln-Spiel: „Besonders auswärts ist es wichtig, das erste Tor zu erzielen“

Morgen Abend spielen die Eisbären Berlin letztmals in der diesjährigen Hauptrunde der PENNY DEL bei den Kölner Haien (Bully: 18:30 Uhr). Alle bisherigen drei Duelle gingen an die Hauptstädter. Während die Eisbären souverän an der Tabellenspitze der Gruppe Nord thronen, kämpfen die Domstädter als Tabellensechster noch um die Teilnahme an den Playoffs. Macht das Köln automatisch zu einem noch gefährlicheren Gegner, Headcoach Serge Aubin?

Köln ist ein erfahrenes Team. Sie wissen, wie wichtig jeder einzelne Punkt zum aktuellen Zeitpunkt der Saison ist. Ich erwarte, dass sie hart aus der Kabine kommen. Wir werden weitermachen wie bisher. Mir gefällt, wie sich das Team entwickelt. Es wird harte Arbeit, aber wir werden bereit sein.

Denn auch wenn die Haie aktuell nur Sechster in der Tabelle sind, unterschätzen wird man Köln definitiv nicht. Dafür haben sie zu viele Spieler im Kader, die einfach gutes Eishockey spielen können. Und sie haben mit Uwe Krupp einen Trainer an der Bande, welcher sehr erfahren ist und weiß, was man tun muss, um Spiele zu gewinnen. Gerade die Offensivpower der Haie kann zu einer Gefahr werden, weshalb die Eisbären kein Risiko eingehen wollen. Kris Foucault mit seinen Erwartungen an morgen Abend:

Sie haben viel Offensivpower, weshalb wir kein Risiko eingehen wollen. Wir haben gezeigt, dass wir 60 Minuten durchspielen können und wenn wir das machen, unserem System treu bleiben und einfach spielen, werden wir erfolgreich sein. Wenn wir uns an das halten, sehe ich kein Problem.

In den letzten beiden Spielen ist es den Eisbären endlich wieder gelungen, über 60 Minuten durchzuspielen. Prompt gewann man beide Spiele und kehrte somit zurück in die Erfolgsspur. Was aber auch daran lag, dass man defensiv wieder zu seiner Form gefunden hat. Und die starke Defensive wird auch morgen der Schlüssel zum Sieg sein, so sieht es jedenfalls Lukas Reichel:

Wir müssen defensiv wieder so stark spielen, wie in den letzten Spielen. Offensiv machen wir eigentlich eh immer unsere Tore oder meistens. Köln hat gute Einzelspieler, das wissen wir und auf die müssen wir achten.

Lukas Reichel spricht es an, vorne machen die Eisbären eh fast immer ihre Tore. Mit 84 Toren stellen die Berliner den zweitbesten Angriff der PENNY DEL nach Red Bull München (88 Tore). Wichtig in den Spielen ist von daher auch immer das erste Tor, denn das gibt die Richtung in einem Spiel vor. Und das ist laut Kris Foucault vor allem auswärts besonders wichtig:

Ja, besonders auswärts das erste Tor zu schießen, ist wichtig. Natürlich können wir momentan keinen Fansupport dadurch mitnehmen, aber das erste Tor kann den Ton für das restliche Spiel angeben.

Die Nummer 98 der Eisbären kennt sich da ja bestens mit aus, ist er doch „Mister 1:0“ beim Hauptstadtclub. Aktuell spielt er zusammen mit Matt White und Zach Boychuk in einer Reihe. Die drei Spieler harmonieren sehr gut und haben alleine gegen Iserlohn im letzten Spiel satte 15 Torschüsse zusammen kreiert. Wieviel Spaß macht es Foucault denn überhaupt, ein Teil dieser Angriffsreihe zu sein?

Es macht sehr viel Spaß. Alle beiden können gut schießen, ich ebenso. Wir pushen uns gegenseitig und haben eine gute Chemie. Es macht Spaß in der Offensivzone zu spielen und das wissen wir. Das ist definitiv die Rolle, die wir spielen wollen und das werden wir weitermachen.

Foucault selbst hat auch schon 12-mal eingenetzt. Aber das allein ist nicht der Grundstein des Erfolges der Eisbären Berlin in dieser Saison. Der liegt neben der Offensive vor allem auch in der sehr stabilen Defensive, was auch Kris Foucault so sieht:

Ja, wenn wir den Puck haben, ist es schwer für das andere Team, Tore zu schießen. Und wenn wir Fehler machen oder in Konter laufen, haben wir Mathias Niederberger oder Tobias Ancicka, die beide große Rettungsaktionen zum richtigen Zeitpunkt machen. Von der Defensive bis zur Offensive sind wir gut mit dem Puck und umso mehr wir den Puck haben, umso weniger Chancen haben die Gegner, Tore zu schießen.

Starke Defensive, starke Offensive, doch was gefällt Trainer Serge Aubin am Spiel seiner Mannschaft aktuell am besten?

Unserer Einsatz für jeden Teil des Spiels gefällt mir am meisten momentan. Überzahl und Unterzahl sind gut, wir sind mit und ohne Puck sehr aufmerksam. In den letzten Spielen haben wir das sehr gut gemacht. Die Idee ist, den aktuellen Trend fortzuführen. Logischerweise müssen wir Tore schießen und eine gute Offensive haben, aber defensiv werden Spiele gewonnen. Bei Fünf-gegen-Fünf sind wir ein schwerer Gegner und das soll weiterhin so bleiben.

Die gute Offensive haben die Berliner, das wurde mehrfach angesprochen. Doch was macht die Eisbären in diesem Jahr so torgefährlich? Lukas Reichel hat die Erklärung dafür parat:

Ich würde sagen, dass bei uns alle vier Reihen Tore schießen können. Auch gegen Bremerhaven, da hat man gesehen, die dritte, vierte Reihe hat auch mal ein Tor geschossen. Jede Reihe spielt zur Zeit richtig gut und es reicht für den Trainer, er kann alle Reihen spielen lassen.

Damit sind die Hauptstädter für den Gegner sehr schwer auszurechnen. Denn wenn die Paradereihe Noebels-Reichel-Pföderl nicht trifft, dann schießt eben die Reihe White-Boychuk-Foucault die Tore. Und wenn auch die mal nicht treffen, dann sind die Youngsters um Sebastian Streu, Nino Kinder und Haakon Hänelt zur Stelle, so wie im letzten Auswärtsspiel in Bremerhaven, als Streu sein erstes Saisontor erzielte, Nino Kinder sein erster Scorerpunkt in der DEL gelang und Haakon Hänelt sein erstes Profitor erzielte.
Gegner Köln hat aber drei Eisbären-Kenner im Team, spielten doch Justin Pogge, Landon Ferraro und James Sheppard noch an der Spree. Ist es eigentlich komisch, gegen die alten Weggefährten zu spielen? Das wurde Lukas Reichel vor dem Spiel in der Domstadt gefragt:

Nein, komisch nicht. Aber man kennt sich gegenseitig, man weiß, was das für ein Spieler ist. Sheppy ist einfach stark an der Scheibe, kann gut die Scheibe abdecken. Landon kann seine Rolle richtig gut nutzen und weiß, was er zu tun hat. Ja, und Pogge ist wie ein sechster Verteidiger manchmal, der spielt richtig gut die Scheibe. Also wir wissen, was die Stärken von denen sind und die wissen unsere Stärken. Ja, aber komisch ist da eigentlich nichts dran.

6:1 in Köln! Die Siegesserie der Eisbären Berlin geht auf beeindruckende Art und Weise weiter – Erster Scorerpunkt in der DEL für Eric Mik

Es läuft bei den Eisbären Berlin: Der Hauptstadtclub hat sein Auswärtsspiel am Freitagabend bei den Kölner Haien deutlich gewonnen. Mit 6:1 (4:1,1:0,1:0) setzten sich die Berliner in der LANXESS arena durch und feierten damit den fünften Sieg in Folge. Somit wurde also auch die Tabellenführung in der Gruppe Nord ausgebaut. Die Formkurve der Eisbären kennt also weiterhin nur einen Weg – steil nach oben.

Das Selbstvertrauen steigt damit auch immer weiter. Selbstvertrauen, welches man sich vor allem letzte Woche holte, als man innerhalb von 24 Stunden zwei Auswärtssiege in Folge in Krefeld und Iserlohn feierte. Lukas Reichel wurde daraufhin vor dem Spiel noch einmal angesprochen:

Ja, für uns waren die Spiele sehr wichtig. Einfach mal wieder auswärts ein Spiel zu gewinnen. Und dann auch noch zwei gleich hintereinander. Wir wollen auswärts weiter so spielen, wie die letzten zwei Auswärtsspiele. Wir haben immer einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen und ich hoffe, das machen wir heute wieder.

Es trafen die beiden formstärksten Teams der letzten fünf Spiele aufeinander. Köln und Berlin gewannen vier der letzten fünf Spiele. Da Köln bei der einzigen Niederlage in diesem Zeitraum auch noch punktete, holten sie satte 13 Zähler au diesen fünf Spielen. Berlin holte starke zwölf Zähler.

Beide Teams zuletzt also mit guten Leistungen, doch den Hausherren merkte man den Aufwind zu Beginn mehr an. Köln kam couragiert aus der Kabine und legte gut los. Die Folge war das frühe 1:0 durch Youngster Julian Chrobot in der vierten Spielminute. Eric Mik bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Sebastian Uvira legte sie von hinter dem Tor vor das Tor, wo Chrobot im Slot lauerte und per Onetimer abzog. Sein erster DEL-Treffer. Unter gütiger Mithilfe von Ryan McKiernan, der ihn einen kurzen Augenblick aus den Augen verloren hatte.
Die Eisbären brauchten ein bisschen, um in dieser Partie anzukommen. Aber mit zunehmender Spieldauer wurden sie immer besser und aktiver. Mark Olver hatte in der neunten Spielminute die erste gute Chance für die Eisbären, doch er verzog denkbar knapp.
Die Gäste von der Spree hatten dann das erste Powerplay und das zelebrierten sie in 15 Sekunden. Frank Hördler mit dem Pass von der blauen Linie rechts runter auf Marcel Noebels, der quer rüber auf Zach Boychuk, welcher die Scheibe nur abtropfen ließ und Lukas Reichel war der Nutznießer, schoss am rechten Pfosten stehend ein – 1:1 per „Tic Tac Toe“ (11.).
Nun nahmen die Eisbären Fahrt auf, Köln verlor irgendwie den Faden und das nutzten die Gäste eiskalt aus. Matt White brachte den Puck von rechts auf das Tor, Giovanni Fiore fing die Scheibe vor Justin Pogge ab, fuhr um den Kölner Goalie rum und schob eiskalt ein – 2:1 (16.).
68 Sekunden später jubelten die Mannen von Headcoach Serge Aubin erneut. Mark Olver brachte die Scheibe über links ins Angriffsdrittel, spielte den Querpass auf Leo Pföderl, welcher eiskalt abschloss – 3:1 (17.).
Der Doppelschlag saß und schockte Köln. Doch die Haie waren noch nicht erlöst. Einen hatten die Berliner noch. Dank eines aggressiven Forechecking erkämpften sich die Hauptstädter die Scheibe, Eric Mik wurde über links auf die Reise geschickt, er spielte die Scheibe durch zu Matt White welcher vor dem Tor die Nerven bewahrte und Justin Pogge düpierte – 4:1, 49 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels. Der erste Scorerpunkt für Eric Mik in der DEL! Die Eisbären nahmen also eine deutliche 4:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Angesichts einer Schussstatistik von 20:6 auch mehr als verdient.
Debüt-Torschütze Julian Chrobot mit seiner Analyse zu den ersten 20 Minuten bei Magenta Sport:

Wir haben vorne gut gearbeitet, defensiv hatten wir einige Lücken und da ging einfach zu viel Richtung unser Tor. Da müssen wir einfach schauen, dass wir das in den nächsten 20 Minuten hinten besser machen.

Köln hatte sich auch etwas vorgenommen für das zweite Drittel. Aber die Hauptstädter traten hier weiterhin sehr selbstbewusst auf. Sie spielten erneut ein sehr aggressives Forechecking, wirkten sehr scheibensicher und machten hinten dicht.
Vorne bewiesen sie ihre Kaltschnäuzigkeit vor Justin Pogge. Zweites Powerplay für die Eisbären, zweites Tor. Und erneut eine traumhafte Kombination. Marcel Noebels spielte die Scheibe rechts runter auf Lukas Reichel, der die Übersicht behielt und Zach Boychuk auf der linken Seite frei stehen sah. Er spielte den Querpass und Boychuk netzte ein – 5:1 (26.).
Danach zwei Überzahlspiele für Köln in Folge, aber das erste verpuffte harmlos. Im zweiten sah es dann schon besser aus, doch James Sheppard und Frederik Tiffels vergaben die besten Möglichkeiten.
Die Eisbären standen hinten sehr kompakt, machten die gefährlichen Schusswege zu und wann immer sie vorm Kölner Tor auftauchten, wurde es gefährlich. Die Scheibe lief sehr gut, die Pässe kamen an, die Kombinationen saßen. Ein rund um perfekter Auftritt der Berliner.
Leo Pföderl hätte drei Minuten vor der zweiten Pause das halbe Dutzend vollmachen können. Er wurde von Mark Zengerle auf die Reise geschickt, stand frei vor Justin Pogge, legte sich die Scheibe auf die Rückhand, doch Pogge rettete in höchster Not.
Nach 40 Minuten stand es somit 5:1 für sehr souverän auftretende Eisbären. Das Selbstvertrauen war dieser Mannschaft deutlich anzusehen.

Im Schlussdrittel machten die Eisbären gleich weiter. Frühes Powerplay, das dritte in diesem Spiel. Und aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Die Scheibe lief wieder sehr gut, Kris Foucault wurde am linken Bullykreis frei gespielt, nahm Maß und zimmerte den Puck ins Netz – 6:1 (43.).
Danach verflachte die Partie. Köln weiterhin bemüht, aber ohne ein Gegenmittel gegen starke Eisbären. Die Berliner machten nicht mehr als nötig im letzten Drittel. Angesichts des Spielstandes kein Wunder. Ein viertes Powerplay ließ man anschließend ungenutzt. Auch das wird man verkraften können.
Köln versuchte es in der Folgezeit nochmal und hatte auch noch zwei, drei gute Möglichkeiten, aber die Eisbären ließen hier nichts mehr zu und feierten somit den fünften Sieg in Folge. Zudem war es der dritte Auswärtssieg in Serie und zugleich der dritte 6:1-Sieg in den letzten vier Spielen. Wahnsinn!

Die Eisbären sind nicht zu stoppen. Nach holprigen Beginn und etwas schleppenden gut zehn Minuten nahmen die Berliner spätestens nach dem Ausgleich in Überzahl Kurs auf den dritten Auswärtssieg in Serie. Danach zogen sie ihr Spiel über die restlichen 50 Minuten durch. Hinten stand man kompakt, im Spielaufbau zeigte man sich sehr Scheibensicher und auch die Pässe saßen. Vor dem gegnerischen Tor zeigte man teilweise traumhafte Kombinationen. Gepaart mit der nötigen Ruhe am Puck war es ein sehr starkes Auswärtsspiel, welches die Eisbären in der Domstadt ablieferten.
Hervorheben muss man heute sicherlich Zach Boychuk, der sich immer besser ins Berliner Team einfügt und mit drei Scorerpunkten (ein Tor/zwei Assists) brillierte. Auch White sammelte drei Scorerpunkte (1/2). Und Marcel Noebels seine unglaubliche Serie geht auch im 15. Spiel (!) weiter. Der Kerl ist unglaublich und auf bestem Wege, erneut Spieler des Jahres in der PENNY DEL zu werden. Aber natürlich gilt auch dem ganzen Team das große Lob, denn das war ein bärenstarkes Auswärtsspiel bei zuletzt sehr starken Kölner Haien.

Jonas Müller vorm Köln-Spiel: „Wenn wir unser Ding durchziehen, haben wir gute Chancen“


Gestern Abend standen die Eisbären Berlin noch auf dem Eis der Mercedes-Benz Arena und feierten den 6:1-Heimsieg gegen die Krefeld Pinguine. Heute Abend befinden sich die Hauptstädter bereits in der Domstadt und haben das erste Training in Köln hinter sich. Denn dort steht morgen Abend (Bully: 18:30 Uhr) das Auswärtsspiel bei den Kölner Haien auf dem Programm. Dann wollen die Berliner ihre Serie von vier Siegen in Folge weiter ausbauen und zudem auch weiter die Auswärtsbilanz aufbessern.

Durch die vier Siege in Serie ist das Selbstvertrauen bei den Spielern auch dementsprechend groß. Den ersten Platz in der Gruppe Nord hat man weiter gefestigt und will diesen auch nicht so schnell wieder abgeben. Auf die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp trifft man in dieser Saison zum dritten Mal. Nach zwei Heimspielen folgt nun das erste Auswärtsspiel beim KEC. Die beiden Spiele auf eigenem Eis gewannen die Eisbären mit 5:0 und 4:2. Dabei war vor allem das zweite Spiel hart umkämpft. Verteidiger Jonas Müller blickte nach dem Krefeld-Spiel gestern Abend bereits voraus auf das Traditionsduell in der Domstadt:

Köln kommt bestimmt hart gegen uns. Köln ist auch eine super Mannschaft, es waren hier auch immer knappe Spiele. Aber wir wissen, was auf uns zukommt, wir wissen, wie wir spielen müssen. Und wenn wir unser Ding durchziehen und so spielen, wie wir spielen wollen, haben wir da glaube ich auch gute Chancen.

Man muss einfach an die letzten Auftritte anknüpfen, will man in Köln Zählbares mitnehmen. Denn die zuletzt gezeigten Leistungen waren allesamt positiv und wurden mit vollen zwölf Punkten gekrönt. Man hielt sich an den Gameplan vom Trainerteam, man spielte als Mannschaft zusammen, man verteidigte vor dem Tor sehr gut und ließ wenig hochkarätige Chancen zu. Vor dem Tor erwies man sich als eiskalt und machte vor allem die Tore auch in den richtigen Momenten. Das Powerplay, welches immer noch Luft nach oben hat, funktioniert und steuerte gestern Abend drei Tore zum 6:1-Heimsieg bei. Man leistete sich nicht mehr so viele Durchhänger zwischendurch, mal vom zweiten Drittel gestern abgesehen, als man in den ersten zehn Minuten dem Krefelder Druck Stand halten musste. Die Konzentration bei allen Spielen war zuletzt bis zum Ende vorhanden.

Die Mannschaft scheint immer besser in Fahrt zu kommen, wenn gleich sie ihr ganzes Potential noch immer nicht komplett ausgeschöpft hat. Was aber vor allem auffällt, die Eisbären sind nicht von einer Reihe, von der deutschen Top-Reihe, abhängig. Auch das Secondary Scoring funktioniert beim Hauptstadt-Club. Gleich sieben Stürmer haben zweistellig gescort, darunter Marcel Noebels mit seinen starken 24 Scorerpunkten (3 Tore/21 Vorlagen), welche ihn nicht nur zum Top-Scorer der Eisbären machen. Nein, der Spieler des Jahres aus der vergangenen Saison führt aktuell die Scorerwertung der PENNY DEL an. Trainer Serge Aubin weiß natürlich, was die Mannschaft an Marcel Noebels hat:

Er ist immens wichtig für uns. Sein Spiel wird immer noch besser. Was ihn ausmacht, ist sein Stellungsspiel. Wenn er nicht an der Scheibe ist, dann bringt er sich in Situationen, wo er diesen einen Spielzug machen kann. Er arbeitet sehr, sehr hart.

Auch morgen Abend wird man wieder auf ihn und die anderen gefährlichen Stürmer zählen. Dann, wenn man auf die Kölner Haie trifft. So ein wenig die Wundertüte der aktuellen Saison. Die Domstädter waren auf Wiedergutmachung aus nach der katastrophalen letzten Saison. Mit Platz Fünf in der Gruppe Nord sind die Haie mittendrin im Kampf um die Playoff-Plätze. Köln geht mit zwei Siegen in Folge ins Spiel gegen Berlin. Seit dem letzten Duell in der Hauptstadt hat Köln nur zwei von sechs Spielen verloren. Die Haie sind also im Aufwind, doch treffen sie mit den Eisbären ebenfalls auf eine Mannschaft mit einem Lauf.
Aufpassen müssen die Eisbären vor allem auf die Stürmer Jason Akeson (3/17), James Sheppard (10/8), Frederik Tiffels (6/12) und Jonathan Matsumoto (10/6). Und nicht aus den Augen lassen sollte man auch Youngster Marcel Barinka. Der 19-jährige Angreifer kommt in bisher 15 DEL-Spielen auf drei Tore und acht Vorlagen.
Bei den statistischen Werten wie u.a. Fangquote, Schusseffizienz und Unterzahlquote, findet man die Haie im Mittelfeld der Liga. Einzig das Powerplay ist mit einer Erfolgsquote von 24,14 Prozent das viertbeste der Liga.

Spannung ist also so oder so garantiert. Eine Siegesserie wird enden. Bleibt nur die Frage, welche. Die der Haie oder die der Eisbären? Wenn die Eisbären so spielen, wie sie es sich vorgenommen haben, dann wird die Siegesserie der Berliner weitergehen. So jedenfalls prognostiziert es Jonas Müller. Morgen Abend sind wir schlauer.

Vier Scorerpunkte! Youngster Lukas Reichel führt die Eisbären im 50. DEL-Spiel zum 4:2-Heimsieg gegen Köln

Ausgabe #3:

Die Arena am Ostbahnhof bleibt eine uneinnehmbare Festung. Auch das vierte Heimspiel gewannen die Eisbären Berlin, zum zweiten Mal hieß der Gegner dabei Kölner Haie. Dem 5:0 im ersten Aufeinandertreffen folgte heute ein 4:2 (2:2,0:0,2:0)-Sieg. Vor 13 Pressevertretern und vier Fotografen avancierte eine Reihe zum Matchwinner – Leo Pföderl, Lukas Reichel und Marcel Noebels waren an allen vier Toren beteiligt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Bei den Eisbären änderte sich im Vergleich zum 5:2-Auswärtssieg bei den Krefeld Pinguinen nur die Position zwischen den Pfosten. Mathias Niederberger kehrte ins Gehäuse zurück, während Youngster Tobias Ancicka wieder als Back-up auf der Bank Platz nahm. Und für einen anderen Youngster war es ein rundes Jubiläum, denn Lukas Reichel bestritt heute sein 50. DEL-Spiel für die Hauptstädter. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, Luki!

 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Spiel begann schnell. Beide Mannschaften suchten sofort den Weg Richtung Tor und gaben die ersten Versuche in Richtung Tor ab. Zunächst setzten sich die Domstädter im Drittel der Berliner fest, danach war es anders herum. Doch so ging es zunächst nicht weiter, denn für eine kurze Zeit verflachte die Partie doch etwas, wirkte zerfahren wegen einiger Unterbrechungen durch Abseits oder Icing.
Der Torreigen ging erst in Minute Sieben los. Marcel Müller wollte die Scheibe von rechts in den Slot bringen, wo er aber nur den Schlittschuh von Eisbär Matt White traf. Von dort aus trudelte die Scheibe zurück an den rechten Pfosten, wo sich Marcel Müller diesmal für den Abschluss entschied – 0:1 (7.).
Danach wirkten die Eisbären zwar bemüht, doch mangelte es an zwingenden Ideen im Offensivspiel. So musste man bis zur zwölften Spielminute warten, ehe den Gastgebern der Ausgleich gelang. Lukas Reichel führte die Scheibe über rechts ins Angriffsdrittel, kam dann aber etwas nach außen ab. Marcel Noebels kam an die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo Leo Pföderl lauerte und per Onetimer zum 1:1 traf.
Die Eisbären waren nach dem Ausgleich die aktivere Mannschaft, aber es gelang ihnen nicht, etwas aus der Überlegenheit zu machen. Und so kamen die Haie mal wieder druckvoll vor das Berliner Tor und belohnten sich auch dafür. Freddy Tiffels zog mit der Scheibe vor das Tor und wollte einen großen Bogen um Mathias Niederberger machen. Er zog ab, Niederberger konnte zwar parieren, aber die Scheibe wurde genau vor den Schläger von Marcel Müller geklärt und der Torschütze zur Kölner Führung ließ sich diese Chance nicht nehmen und schoss den Puck ins verwaiste Berliner Tor zur erneuten Gäste-Führung ein – 1:2 (16.).

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Aber die Eisbären fanden auch darauf eine Antwort. Sie kamen druckvoll ins Kölner Drittel, Marcel Noebels brachte die Scheibe Richtung Justin Pogge, welcher per Hechtsprung klären wollte. Allerdings kam die Scheibe direkt auf den Schläger von Leo Pföderl und der kurvte noch ein wenig weiter und suchte nach der perfekten Lücke, welche er schließlich fand – 2:2 (18.).
Zum Schluss mussten die Berliner noch erstmals in Unterzahl ran, nach dem John Ramage in der Kühlbox Platz nahm, aber das Unterzahlspiel überstanden die Eisbären schadlos. Kein Wunder, ist doch das Penaltykilling auf eigenem Eis deutlich besser als auf fremden Eis. So stand es nach 20 unterhaltsamen Minuten 2:2 an der Spree. Kurioses am Rande: Nicht nur die Torschützen waren bei den Toren der beiden Mannschaften identisch, nein, auch die jeweiligen Vorlagengeber: Marcel Noebels und Lukas Reichel bei den Eisbären, Freddy Tiffels und James Sheppard bei Köln.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären kamen stark ins Mitteldrittel, schnürten nach kurzer Zeit die Kölner im eigenen Drittel ein und hätten sich die Haie eigentlich zu Recht legen können. Aber es reichte nur zu zwei dicken Chancen durch Leo Pföderl, der heute heiß lief. Beim ersten Versuch scheiterte er an Justin Pogge, beim zweiten am Pfosten. Dennoch, bei diesem druckvollen Wechsel hätte ein Tor raus springen müssen.
Kurz darauf die Eisbären mit dem ersten Powerplay der Partie, aber da waren gerade einmal zwei, drei Versuche dabei, jedoch nichts gefährliches für das Kölner Tor.
Als die Gäste wieder komplett waren, hatten die Eisbären in einem Wechsel mehr Chancen als im gesamten Powerplay. Doch die Scheibe wollte einfach nicht an Justin Pogge vorbeigehen. Auch danach die Eisbären weiter präsent, aber zu anfällig im Passspiel und zudem verzettelte man sich zu oft in Einzelaktionen, wollte mit dem Kopf durch die Wand.
Köln kam erst gegen Mitte des zweiten Drittels besser ins Spiel und auch zu Chancen. So scheiterte Freddy Tiffels mit seinem Onetimer aus dem Slot heraus und Goalgetter Jonathan Matsumoto fand einmal in Mathias Niederbrger seinen Meister und einmal schoss er knapp am Tor vorbei.
Die Domstädter waren nun besser drauf und wirkten auch aktiver als die Eisbären. Erst recht, als Jonas Müller für zwei Minuten in die Kühlbox wanderte. Doch James Sheppard vergab zweimal aus dem Slot heraus und Jason Akeson scheiterte ebenfalls mit einem guten Schuss an Mathias Niederberger. Die Eisbären hatten aber in diesem Unterzahlspiel auch einen Zwei-auf-Eins-Konter, den Parker Tuomie jedoch vergab.
So stand es also auch nach 40 Minuten 2:2-Unentschieden in der Arena am Ostbahnhof.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das letzte Drittel begann sehr zerfahren, mit vielen Unterbrechungen, alleine drei Icings durch Köln in den ersten drei Minuten. Erst nach gut fünf, sechs Minuten gab es die ersten Chancen zu sehen. Die Eisbären hatten durch Parker Tuomie und Mark Olver gute Möglichkeiten, im Gegenzug aber auch Köln mit guten Chancen, die Eisbären konnten sich da nur mit einem Icing retten.
Danach kam der zweifache Auftritt von Kris Foucault. Zunächst tankte er sich über die gesamte Eisfläche bis hin vors Tor, dort scheiterte er aber denkbar knapp an Justin Pogge. Zwei Minuten später tankte er sich im Angriffsdrittel klasse durch bis vors Tor, da verzog er dann aber knapp.
Neun Minuten vor dem Ende war Justin Pogge dann aber geschlagen. Lukas Reichel mit dem Querpass von links in den Slot vor das Tor, wo Marcel Noebels zu viel Platz hatte. Sein Onetimer schlug hinter Pogge ein – 3:2 (51.). Der dritte Scorerpunkt von beiden Spielern.
Danach ging es hin und her. Während die Eisbären die Entscheidung suchten, wollte Köln den Ausgleich erzielen. Vier Minuten vor dem Ende bot sich den Berlinern dann in Überzahl auch die Chance zur Entscheidung. Doch lediglich ein Onetimer von Marcel Noebels kam dabei heraus. Justin Pogge bekam gerade so noch die Beine zusammen.
Köln riskierte am Ende alles, nahm den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem 29,7 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp wollte seinen Haien also letzte Anweisungen für die Schlussphase geben. Half aber alles nichts, denn Lukas Reichel bekam auf links im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr bis zur Mittellinie und schoss die Scheibe dann ins verwaiste Kölner Tor zum 4:2 ein – 19,8 Sekunden vor Ende des Spiels. Lukas Reichel krönte sein Jubiläum also mit einem Vier-Punkte-Spiel. Leo Pföderl gab übrigens zusammen mit Frank Hördler die Vorlage, somit also neben Marcel Noebels auch Leo Pföderl mit einem Drei-Punkte-Spiel.

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Erstmals haben die Eisbären in dieser Saison zwei Siege in Folge gefeiert. Das ist natürlich vor allem der Tatsache geschuldet, dass man beim 5:2 in Krefeld endlich den ersten Auswärtssieg einfahren konnte. An den Sieg konnte man heute anknüpfen, wenn gleich man zunächst ein bisschen brauchte, um ins Spiel hineinzufinden. Aber man hat sich auch nicht vom zweimaligen Rückstand vom Weg abbringen lassen, blieb ruhig und nahm ab dem zweiten Drittel Kurs in Richtung Sieg, welchen man im dritten Drittel sicherstellen konnte.
Der große Trumpf der Eisbären ist wohl die Ausgeglichenheit. Wenn die Top-Reihe um Kris Foucault, Matt White und Mark Zengerle mal nicht wie gewohnt scort, dann springt eben eine andere Reihe in die Bresche. In dem Fall war es heute die deutsche Reihe um die bereits mehrfach genannten Pföderl, Noebels und Reichel. Diese Reihe war an allen vier Toren beteiligt, Lukas Reichel scorte vierfach, seine Nebenleute dreifach. Für Trainer Serge Aubin also eine Luxus-Situation und für die Gegner wird es so immer schwerer, die Eisbären auszurechnen, wenn von allen Reihen Torgefahr ausgeht.
Wichtig war vor allem, dass die Eisbären an den Sieg in Krefeld anknüpfen würden, welchen man natürlich nicht zu hoch bewerten sollte, denn gegen Krefeld gewinnt im Moment jeder. Von daher war der Sieg gegen Köln heute enorm wichtig, um zum einen einen Konkurrenten auf Abstand zu halten und zum anderen, um eine Serie zu starten. Denn das Ziel hat man ja bereits ausgegeben: Man will Platz Eins anvisieren. Aktuell steht man auf Platz Zwei. Am Donnerstag empfängt man Spitzenreiter Bremerhaven. Dann kann die Serie fortgesetzt und Platz Eins erobert werden.

Was für eine Reaktion: Die Eisbären Berlin fegen die Kölner Haie mit 5:0 aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #2:

Diese Reaktion kann sich sehen lassen: Die Eisbären Berlin haben die erhoffte Antwort auf das 2:5 in Iserlohn gegeben. Vor 13 Pressevertretern und fünf Fotografen in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzten sich die Berliner verdient mit 5:0 (2:0,2:0,1:0) gegen die Kölner Haie durch und übernahmen damit wieder die Tabellenführung der Gruppe Nord. Die Schlüssel zum Sieg waren die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, das starke Penaltykilling und generell die starke mannschaftliche Leistung, mit der man auch das dritte Heimspiel der Saison für sich entschied und zudem zum zweiten Mal in Folge mit 5:0 gewinnt. Die Mercedes-Benz Arena verkommt also immer mehr wieder zur alten Festung. Und nach dem Spiel wäre heute die Arena am kochen gewesen. Denn es gibt Siege, die nimmt man als Fan einfach so mit. Aber dann gibt es auch noch Siege gegen Erzrivalen, wie es Köln nun mal ist. Diese Siege kostet man einfach nur aus. 

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Eisbären-Chefcoach Serge Aubin hatte eine Antwort von seiner Mannschaft nach dem Iserlohn-Spiel gefordert. Und sie kamen dem Auftrag nach. 44 Sekunden waren gespielt, da klingelte es bereits im Tor von Ex-Eisbären-Goalie Justin Pogge. Giovanni Fiore ließ auf der rechten Seite die Scheibe für John Ramage liegen, welcher zum Abschluss kam. Pogge ließ die Scheibe nur prallen, Mark Zengerle fiel sie vor die Kelle und statt zu schießen, passte er sie quer rüber auf Torjäger Matt White, welcher das leere Tor vor sich hatte – 1:0 nach 44 Sekunden.
Die Hausherren zündeten sofort den Turbo, von der ersten Sekunde an, und Lukas Reichel hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, scheiterte aber an Pogge. Die Haie dann gleich früh mit dem ersten Powerplay nach einer Strafe gegen Ryan McKiernan. Zweimal wurde es gefährlich vor dem Berliner Tor, aber ansonsten überstanden die Eisbären die erste Unterzahl des Abends schadlos. Das war am Dienstagabend am Seilersee noch anders gewesen.

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In der siebten Spielminute bekam man gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden den selben Spielzug zu sehen. Klasse Aufbaupass aus dem eigenen Drittel heraus auf den startenden Stürmer, einmal ging es schief, einmal klingelte es im Kölner Gehäuse. Zunächst schickte Leon Gawanke Lukas Reichel auf die Reise, doch er scheiterte freistehend vor Pogge. Frank Hördler danach mit dem nächsten Sahnepass aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Parker Tuomie, welcher cool blieb und zum 2:0 traf.
Doch die Führung gab den Berlinern nicht die nötige Sicherheit. Es häuften sich die Fehler im Spielaufbau und so kam Köln zu Chancen. Zach Sill war frei durch, Mathias Niederberger stand aber im Weg. Danach mussten die Domstädter noch eine Unterzahl überstehen, was ihnen aber nicht schwer fiel, denn sie machten die Räume geschickt zu und ließen den Eisbären kaum eine Chance, in Überzahl etwas gefährliches zu kreieren.
Danach ging es immer wieder hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Dabei wirkten die Haie zielstrebiger und hatten so auch beste Chancen. Doch Köln vergab beste Möglichkeiten. Marcel Müller schoss am halbleeren Tor vorbei, Ex-Eisbär Alexander Oblinger setzte die Scheibe an den Pfosten und Marcel Barinka fand in Mathias Niederberger seinen Meister. Zwar hatten auch die Eisbären noch Chancen, aber Köln hätte sich hier durchaus ein oder sogar zwei Treffer verdient gehabt. Doch die Eisbären lagen nach 20 Minuten mit 2:0 in Front, in einem sehr guten und sehr unterhaltsamen DEL-Spiel.

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Das Mitteldrittel begann für die Gäste aus Köln mit einer guten Chance durch Freddy Tiffels, doch der scheiterte an Niederberger und auch Ryan McKiernan tat ihm nicht den Gefallen, die Scheibe ins Tor zu schieben. McKiernan rutschte zwar Richtung Tor, aber die Scheibe kam nicht durch. Und im Gegenzug die Eisbären eiskalt. Über Mark Olver und Parker Tuomie kam die Scheibe zu Kris Foucault und der zog cool ab und ließ Pogge keine Chance – 3:0 (23.).
Auch im Mitteldrittel boten beide Mannschaften ein sehr spannendes, phasenweise hochklassiges und sehr intensives Spiel. Chancen hatten beide Mannschaften, aber irgendwie hatten die Domstädter vor dem Spiel vergessen, das Zielwasser zu trinken. Denn während ihre Chancen nicht ins Tor gingen, trafen die Eisbären. Nachdem die Eisbären zuvor schon eine Strafe schadlos überstanden hatten, mussten sie kurze Zeit später erneut mit einem Mann weniger ran. Und da stibitzte Giovanni Fiore die Scheibe und machte sich auf den Weg Richtung Justin Pogge. Vor dem Tor stoppte er, drehte sich kurz um und statt selbst abzuschließen legte er die Scheibe gut überlegt ab auf den mitgelaufenen Kapitän Frank Hördler, welcher vor dem Tor eiskalt wie ein abgezockter Torjäger blieb – 4:0 in Unterzahl (31.).
Danach sah man nicht, das Köln sich hier aufgeben würde. Trotz 0:4-Rückstandes spielten die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp weiterhin nach vorne und hatten auch Chancen. Chancen, welche auch die Berliner hatten, aber weitere Treffer sollten in diesem unterhaltsamen Mitteldrittel keine mehr fallen. Mit 4:0 ging es also in die zweite Drittelpause.

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Für das letzte Drittel hatten sich die Haie noch einiges vorgenommen und kamen mit einem neuen Goalie zurück aus der Kabine. Justin Pogge nahm nun auf der Bank Platz, während Hannibal Weitzmann in den letzten 20 Minuten zwischen den Pfosten stand. Aber sein Einstand ins Spiel hätte nicht schlechter verlaufen können. Ganze 49 Sekunden dauerte es, da war auch Weitzmann bezwungen. Wie oft haben wir Fans immer gesungen: „Bully? Tor!, Bully? Tor! Bully, Bully, Bully? Tor! Tor! Tor!“. Daran hat man sich bei den Eisbären heute wohl erinnert. Denn Mark Olver gewann das Bully, die Scheibe kam zu Kris Foucault und der hämmerte die Scheibe per Onetimer ins Kölner Tor – 5:0 (41.).
Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und setzten Köln in den ersten Minuten stark unter Druck. Giovanni Fiore, der heute sehr auffällig spielte, fing einen Fehlpass der Haie ab und kam zum Abschluss, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur denkbar knapp.

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Ansonsten nutzten die Eisbären das Schlussdrittel für eine Trainingseinheit in Sachen Special Teams,  weil man da ja nach dem Iserlohn-Spiel noch Nachholbedarf hatte. Doch man überstand alle drei Unterzahlspiele im letzten Drittel dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung schadlos.
Man verpasste es dafür aber, bei zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, einen sechsten Treffer nachzulegen. Man ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber im Abschluss haperte es dann doch. Ja, man kam zu Chancen, aber diese stellten die Kölner vor keine größeren Probleme und so überstanden die Domstädter die zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis schadlos. Der doppelten Überzahl ging übrigens ein übler Bandencheck von Pascal Zerressen gegen Lukas Reichel hervor. Zerressen traf Reichel deutlich mit dem Ellenbogen am Kopf, weshalb Reichel auch liegen blieb. Dennoch gab es nur zwei Minuten dafür. Aber ein nachträglichen Verfahren seitens der PENNY DEL dürfte die Kölner nicht verwundern.
Köln versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, um Mathias Niederberger wenigstens den zweiten Shutout zu Hause in Folge kaputt zu machen. Aber die Eisbären unterstützten ihren Goalie wo sie nur konnten und sicherten ihm das Zu-Null-Spiel. Am Ende stand also ein deutlicher 5:0-Heimsieg gegen Köln.

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Mit einer Antwort hatte Trainer Serge Aubin gerechnet. Die Fans mit einer Reaktion. Aber dass die Eisbären auf das 2:5 in Iserlohn so reagieren würden, hatte wohl keiner geglaubt. Mit 5:0 schoss man die Kölner Haie zurück in die Domstadt und zeigte dabei vor allem vor dem Tor mal wieder die Kaltschnäuzigkeit, welche man noch am Seilersee hat vermissen lassen. Dann überstand man sämtliche Unterzahlspiele schadlos. Auch das funktionierte am Dienstagabend überhaupt nicht. Wenn man überhaupt Kritik üben möchte nach diesem Kantersieg, dann wegen der erneut zu vielen Strafen, allen voran durch Ryan McKiernan.
Zwar ließ man auch Chancen von Köln zu, aber am Ende war stets Goalie Mathias Niederberger zur Stelle und als er bereits geschlagen war, half ihm auch noch der Pfosten. An ihm sind die Kölner Spieler reihenweise verzweifelt.
Ansonsten muss man heute auch noch Spieler herauspicken nach dem Spiel. Mark Olver zum Beispiel, dem drei Torvorlagen gelangen. Oder aber Frank Hördler und Parker Tuomie mit je einem Tor und einer Vorlage, wobei Tuomie sein erstes Profi-Tor überhaupt erzielte. Und Giovanni Fiore, welcher heute sein wohl bestes Spiel im Trikot der Eisbären absolvierte. Eine Torvorlage und ein weiteres Tor, welches er mit einleitete. Und das Kuriose daran? Vor dem ersten Bully meinte „Manne“ Hönel von den Eishockey NEWS auf der Pressetribüne zu mir noch, warum spielt nicht Fabian Dietz anstelle von Fiore. Während des Spielverlaufs revidierte „Manne“ relativ schnell seine Meinung. Giovanni Fiore hatte wohl seine Ohren oben bei uns, deswegen hat er heute wohl so stark gespielt.