2:3 in Köln: Die Eisbären stecken weiter in der Krise und somit im Tabellenkeller fest

Man wollte nach dem Sieg in Bietigheim eine Siegesserie starten, doch das klappte nicht. Die Eisbären Berlin verloren ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien verdient mit 2:3 (2:2,0:1,0:0). Weil man erneut nicht über 60 Minuten sein Spiel durchzog, vor dem Tor nur für zehn Minuten im zweiten Drittel enorm viel Druck erzeugen konnte und defensiv nach wie vor zu fehlerbehaftet spielt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute zwei Rückkehrer im Line-up begrüßen. Verteidiger Marco Nowak stand in der Defensive wieder zur Verfügung. Und im Sturm gab Yannick Veilleux sein Debüt in dieser Saison. Was natürlich gleichbedeutend mit einigen Umstellungen im Kader war. Morgan Ellis und Julian Melchiori blieben als Verteidiger-Paar zusammen. Die anderen beiden Defensiv-Pärchen sahen wie folgt aus: Frank Hördler/Eric Mik, Jonas Müller/Marco Nowak.
In der Offensive blieben die ersten beiden Sturmreihen gleich – Marcel Noebels/Zach Boychuk/Leo Pföderl, Matt White/Alex Grenier/Kevin Clark. Die dritte Reihe bestand aus Rückkehrer Veilleux, Peter Regin und Giovanni Fiore. Und die nominell vierte Reihe bildeten Bennet Roßmy, Manuel Wiederer und Frank Mauer. Jan Nijenhuis war als 13. Stürmer im Kader dabei.
Im Tor stand Tobias Ancicka, Felix Noack saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Die Haie wollten Revanche nehmen für die 3:7-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen in Köln. Die Domstädter kamen mit dem Rückenwind des Last-Second-Derbysieg in Düsseldorf. Diesen vergoldete man mit einem knappen Auswärtssieg in Augsburg. Heute wollten die Haie nachlegen. Die Eisbären hingegen wollten nach ein paar Tagen Pause an den Auswärtssieg in Bietigheim anknüpfen.

Der Beginn der Partie war doch recht verhalten. Wenn was nach vorne ging, dann waren es die Haie, welche vor dem Berliner Tor auftauchten. Ohne dabei jedoch eine hochkarätige Chance zu haben.
Diese erspielten sich die Eisbären dann im ersten Powerplay. „One-Touch-Hockey“ der Berliner, Boychuk runter auf Clark, der quer rüber zu Noebels und der mit dem frühen 1:0 (8.). Das Überzahlspiel ist auswärts eben unheimlich stark, was auch hier wieder zum Vorschein kam. Und dann war es auch noch so ein Traumtor.
Doch die Haie fanden schnell eine Antwort. Zwei-auf-eins-Konter der Domstädter, Louis-Marc Aubry kam über links ins Angriffsdrittel, passte die Scheibe quer vors Tor, wo Andreas Thuresson die Kelle hin hielt – 1:1 (11.).
Köln blieb auch danach am Drücker und tauchte erneut zweimal gefährlich vor Tobias Ancicka auf. Doch der Berliner Goalie war zur Stelle. Auf der Gegenseite dann eine kuriose Szene. Bennet Roßmy brachte die Scheibe tief, Mirko Pantkowski wollte die Scheibe stoppen, aber sie rutschte ihm irgendwie unglücklich durch – 2:1 (15.). Da sah der Kölner Goalie natürlich überhaupt nicht gut aus, er selbst konnte das auch nicht glauben, als er sah, dass die Scheibe im Tor war. Glück für die Eisbären, Pech für die Haie. Aber jede Scheibe zum Tor ist eben eine gute…
Aber den Gastgebern bot sich die schnelle Chance zum erneuten Ausgleich, denn Köln bekam sein erstes Powerplay. Und das war gleich ein doppeltes Überzahlspiel. Köln fand direkt die Formation und kam zum 2:2. Schuss von der blauen Linie, Ancicka konnte die Scheibe nicht festhalten und Maximilian Kammerer staubte erfolgreich ab (17.). Die Haie danach weiterhin mit einem einfachen Powerplay, doch das überstanden die Eisbären ohne ein weiteres Gegentor.
So ging es nach torreichen 20 Minuten in die erste Drittelpause. Den Zuschauern wurde einiges geboten, Köln mit einem Chancenplus, von daher das 2:2 aus Berliner Sicht sogar ein wenig glücklich.

Im Mitteldrittel waren die Eisbären zunächst die gefährlichere Mannschaft. Von Beginn an die Berliner deutlich druckvoller als noch im ersten Drittel. Da hatte Mirko Pantkowski alle Hände voll zu tun. So bestimmten die Berliner die ersten zehn Minuten des zweiten Drittels, ohne jedoch daraus Kapital zu schlagen.
Nachdem Powerbreak konnten die Domstädter das Spiel mal wieder in Richtung Berliner Drittel verschieben und sich dort auch festsetzen. Am Ende der Druckphase holten die Haie sogar eine Strafe heraus und hatten folglich das nächste Powerplay. Einmal war man da ja heute schon erfolgreich gewesen. Und auch dieses Powerplay sorgte durchaus ein-, zweimal für Gefahr vor dem Berliner Tor. Aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl ohne Gegentor.
Nachdem die Gäste die ersten zehn Minuten bestimmten, waren es die Kölner, welchen die zweite Hälfte des Mitteldrittels gehörte. Und im Gegensatz zu den Eisbären konnten die Haie ihre Druckphase in ein Tor ummünzen. Nick Bailen stand auf der rechten Seite komplett frei, die Scheibe kam durch zu ihm und diese Chance ließ sich der Kölner Verteidiger nicht nehmen – 2:3 (39.). So lagen die Hauptstädter nach 40 Minuten mit 2:3 hinten.

Im letzten Drittel passierte zunächst nicht viel. Köln konzentrierte sich angesichts der Führung erst einmal um die Defensive und lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann zu kontern. Die Berliner hingegen waren bemüht, fanden aber bis hierhin noch keinen Weg vorbei an der nun sehr kompakten Haie-Defensive.
Köln sorgte dann aber für das erste Highlight im Schlussdrittel. Bei den Eisbären stimmte die Zuordnung in der Defensive nicht, so kam Maximilian Kammerer über rechts relativ problemlos ins Angriffsdrittel und zum Abschluss. Sein Schuss klatschte an den Pfosten. Glück für die Eisbären, für die der Weg bei einem vierten Gegentreffer noch weiter geworden wäre.
Aber auch so taten sich die Berliner offensiv im letzten Drittel relativ schwer. Wenn es im Schlussdrittel gefährlich vor einem Tor wurde, dann war es das der Eisbären. Köln war dem vierten Treffer näher als die Eisbären dem Ausgleich.
Und es wurde nicht einfacher für die Berliner, denn vier Minuten vor dem Ende kassierte Marcel Noebels die nächste Strafzeit für die Eisbären. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für eine Strafzeit. Gerade bei diesem Spielstand. Doch die Hauptstädter überstanden diese Unterzahl schadlos, Köln kam zu keinem gefährlichen Abschluss.
Serge Aubin versuchte noch einmal alles, um hier doch noch die Verlängerung zu erreichen. Auszeit und Goalie raus. Und Köln kassierte 74 Sekunden vor dem Ende noch eine Strafzeit, weshalb die Eisbären mit zwei Mann mehr agieren konnten. Eine bessere Chance kann man nicht haben, um den Ausgleich zu erzielen. Gefährlich wurde es nochmal, aber am Ende sollte es nicht mehr reichen. Köln sicherte sich somit die drei Punkte.

Und das absolut verdient. Weil die Eisbären weiterhin ein Problem haben, ihre Spiel über 60 Minuten durchzuziehen. Im ersten Drittel hatten die Haie eine Chancenplus, da konnte man schon von Glück reden, nicht in Rückstand geraten zu sein. Nur in den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels dominierten die Eisbären das Spiel und hatten gute Chancen. Nur konnte man diese nicht in Tore ummünzen. Das gelang aber Köln bei seiner eigenen Druckphase in den zweiten zehn Minuten des Mitteldrittels. Der Treffer war zugleich der Siegtreffer. Denn im Schlussdrittel fiel den Berlinern relativ wenig ein. Sie waren zwar bemüht, fanden aber keinen Weg vorbei an der kompakten Kölner Defensive.
So bleibt man weiter im Tabellenkeller hängen. Weil man offensiv zu wenig gezeigt hat und defensiv weiterhin zu unsortiert wirkt, was sich vor allem beim entscheidenden Treffer zum 2:3 zeigte, als Nick Bailen komplett frei stand. Es liegt also noch viel Arbeit vor den Eisbären, um sich endlich aus der Krise zu befreien.

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