5:1 in Köln! Die Eisbären gewinnen auch das zweite Spiel gegen Köln

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Playoff-Halbfinale entfernt. Am Dienstagabend gewannen die Hauptstädter Spiel zwei der Viertelfinalserie bei den Kölner Haien absolut verdient mit 5:1 (2:1,2:0,1:0). Leo Pföderl ebnete den Weg zum Sieg mit seinem Führungstor nach nur 33 Sekunden. Danach geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. 

Zwei Tage nach dem 2:1-Auftaktsieg in der Viertelfinalserie gegen Köln änderte Trainer Serge Aubin sein Team auf zwei Positionen. Korbinian Geibel und Kevin Clark mussten diesmal auf der Tribüne Platz nehmen. Dafür rückten Nicholas B. Jensen und Bennet Roßmy in den Kader. Das führte auch zu Änderungen im Line-up. In der Defensive blieb nur das Duo Morgan Ellis/Jonas Müller zusammen. Rückkehrer Jensen verteidigte zusammen mit Kai Wissmann. Dessen Partner am Sonntag war Frank Hördler, welcher heute ein Verteidiger-Pärchen mit Eric Mik bildete. Am Sonntag verteidigte Mik noch zusammen mit Després. Der war heute nominell siebter Verteidiger.
In der Offensive blieb nur die Reihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl zusammen. Matt White und Frans Nielsen bekamen mit Giovanni Fiore einen neuen Reihenpartner. Er ersetzte Kevin Clark, welcher wie bereits erwähnt heute überzählig war. Am Sonntag stand Fiore noch in der dritten Reihe zusammen mit Blaine Byron und Dominik Bokk. Diesen Platz nahm heute Yannick Veilleux ein. In Spiel eins war Veilleux noch in der vierten Reihe mit Sebastian Streu und Manuel Wiederer. Die letzten Beiden bildeten die vierte Reihe heute zusammen mit Bennet Roßmy.
Und im Tor blieb alles beim alten. Mathias Niederberger hütete auch in Spiel zwei das Berliner Gehäuse.

Foto: Haie-Pictures

Köln stand vor Spiel zwei bereits unter Druck. Denn eine weitere Niederlage heute auf heimischen Eis und am Donnerstag würde den Haien in Berlin das Saisonende drohen. Von daher erwarteten die Eisbären eine noch aggressivere Kölner Mannschaft als es noch in Spiel eins der Fall war. Dort war die Gangart der Domstädter doch zumeist hart an der Grenze. Aber die Eisbären hielten gut dagegen und genau das wollte man heute auch tun.

Foto: Haie-Pictures

Traumstart für die Berliner! Nach 17 Sekunden gab es die erste Strafzeit gegen Köln und nach 33 Sekunden stand es 1:0 für die Eisbären. Leo Pföderl staubte in Überzahl eiskalt ab (1.). Als wäre er nie weg gewesen. Und für die Stimmung in Köln war es natürlich ein erster Dämpfer in diesem so wichtigen Spiel.
Die Eisbären machten auch danach weiter Druck, waren hellwach von der ersten Sekunde an. Köln kam zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel, tat sich mit dem aggressiven Forechecking der Hauptstädter enorm schwer. Natürlich hatten sich die Domstädter den Start ins Spiel anders vorgestellt, der Schock saß sichtlich noch tief.
Ein zweites Powerplay konnten die Eisbären nicht nutzen und direkt danach schlug Köln aus dem Nichts zu. Ex-Eisbär Alex Roach hatte abgezogen und David McIntyre fälschte entscheidend ab – 1:1 (10.).
Die Haie danach mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber wie stark das Penalty Killing der Eisbären ist, wussten auch die Kölner und so blieben beide Powerplays ungenutzt. Da hätte die Partie komplett gedreht werden können.
Danach war das Spiel ausgeglichener, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Den Eisbären bot sich gegen Ende des ersten Drittels die Chance zur erneuten Führung, als man wieder in Überzahl ran durfte. Doch nutzen konnte man das nicht. Erst bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis rauschte Jonas Müller ins Angriffsdrittel und brachte die Gäste von der Spree wieder in Führung – 2:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Nach der Schlusssirene gab es noch Provokationen auf beiden Seiten. Am Ende schnappte sich Marcel Müller Nicholas B. Jensen beim heraus fahren vom Eis und es gab den ersten Fight im Spiel. Beide durften nicht mehr weiterspielen, denn sie kassierten dafür je eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Aber auch Kölns Bacup Tomas Pöpperle erhielt eine Spieldauer.

Foto: Haie-Pictures

Köln kam druckvoll aus der Kabine und wollte schnell den Ausgleich erzielen. Doch die „Krake von Riga“ ließ keine Scheibe durch. Und die Eisbären? Die reagierten cool und nutzten eiskalt einen Fehler der Haie aus. Dominik Bokk mit dem lässigen Handgelenkschuss – 3:1 (26.). Die richtige Antwort auf den guten Beginn der Domstädter.
Danach waren die Eisbären wieder drin in ihrem Spiel und drückten ordentlich auf das Tempo. Man wollte früh für die Vorentscheidung sorgen. Doch das gelang nicht. Dafür gelang es den Berlinern aber, ein Powerplay der Haie ohne Gegentor zu überstehen. Das war die große Chance für die Hausherren, hier wieder einen Fuß ins Spiel zu bekommen.
Viel passierte danach nicht. Die Eisbären mussten nicht, Köln konnte nicht mehr zeigen. Zudem fehlte es den Hausherren an der Unterstützung der eigenen Fans. Fast durchgehend waren nur die Eisbären-Fans zu hören. Erst als die Domstädter rund vier Minuten vor der zweiten Drittelpause erneut ein Powerplay hatten, waren die Haie-Fans mal wieder zu hören. Aber Grund zum Jubeln hatten sie nicht, weil das Penalty Killing der Eisbären einfach nicht zu knacken war.
29 Sekunden vor der zweiten Drittelpause sorgten die Eisbären für die Vorentscheidung. Giovanni Fiore erkämpfte die Scheibe in der Bandenrundung, passte sie zu Matt White und wenn der zum Abschluss kommt, klingelt es meistens im gegnerischen Tor – 4:1 (40.).
Damit ging es dann auch in die Kabinen und während der zweite Sieg für die Eisbären zum Greifen nahe war, wurde der Weg für die Haie immer weiter.

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Zum Schlussdrittel wechselte Haie-Coach Uwe Krupp seinen Goalie. Justin Pogge ging raus, Niklas Lunemann kam zu seinem Debüt in der PENNY DEL. In Spiel 2 der Viertelfinalserie. Damit hatte der auch nicht gerechnet. Doch nach der Spieldauer gegen Backup Tomas Pöpperle musste er von der Tribüne rein in die Ausrüstung und ab auf die Bank. Und zu Beginn des dritten Drittels stand er plötzlich zwischen den Pfosten. Was für ein Tag für den jungen Goalie.
3:03 Minuten konnte er sein Tor sauber halten. Dann kam Jonas Müller an die Scheibe und zog trocken ab – 5:1 (44.).
Danach passierte relativ wenig. Köln konnte nicht mehr zeigen und die Eisbären mussten nicht mehr zeigen, zu deutlich war die Führung. Selbst ein Powerplay rund acht Minuten vor dem Ende der Partie ließen die Haie ungenutzt. Weil die Eisbären erneut ein starkes Penalty Killing zeigten.
Spielerisch gab es danach nichts mehr zu sehen. Aber Yannick Veilleux schnappte sich noch Pat Sieloff, nachdem der seine fünfminütige Strafe abgesessen hatte. Der Grund: Sieloff hatte Manuel Wiederer vollkommen unnötig und unsauber gecheckt. Veilleux hatte ihn schon auf dem Eis und auf der Strafbank mit Sprüchen belegt, nachdem Sieloff wieder auf dem Eis war, wartete bereits Veilleux auf ihn und feierte einen eindeutigen Punktsieg. Man solle sich eben nie mit einem Eisbären anlegen.
Kölns Coach Uwe Krupp sorgte nach dem Spiel dafür, dass es keine weitere Auseinandersetzung auf dem Eis gab. Er schickte seine Jungs sofort in die Kabine. Doch eine Fortsetzung könnte am Donnerstag folgen.

Foto: Haie-Pictures

Ein rundum verdienter Sieg für die Eisbären. Der Traumstart nach 33 Sekunden ebnete letztendlich den Weg zum zweiten Sieg. Die Eisbären standen hinten sehr kompakt und nutzten vorne nicht nur ihre Chancen eiskalt. Nein, sie bestraften auch die Kölner Fehler eiskalt. Die Haie taten sich bei eigenem Powerplay schwer und konnten zudem mal wieder ihre Chancen nicht nutzen. Die Tiefe im Kader der Eisbären macht sich eben deutlich bemerkbar.
So stehen die Eisbären nun vor dem Einzug ins Playoff-Halbfinale. Am Donnerstag kann dieser mit einem weiteren Sieg perfekt gemacht werden. Doch davor stehen noch mindestens 60 Minuten harte Arbeit. Und „hart“ wird auch das Stichwort für das Spiel sein, denn da hat sich so einiges aufgestaut und droht am Donnerstag in Berlin zu eskalieren. Für die Eisbären heißt es dann, kühlen Kopf zu bewahren und den Sack einfach zuzumachen.

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