4:3 n.V. gegen Mannheim: Austin Ortega führt die Eisbären zum Heimsieg gegen den Erzrivalen

Ausgabe #26:

Es gibt Siege, die schmecken Eisbären-Fans besonders gut. Richtig gut. Solche Siege wie gegen den Erzrivalen aus Mannheim nämlich und wenn man deren Fans dann auch noch den Sonderzug kaputt macht, ist es umso schöner. Heute Mittag war mal wieder einer dieser Tage. Die Adler Mannheim waren zu Gast in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena und wurden mit einer Niederlage Richtung Kurpfalz geschickt. Am Ende setzten sich die Eisbären Berlin mit 4:3 n.V. (1:1,2:1,0:1/1:0) gegen die Adler Mannheim durch und verteidigten damit souverän ihren vierten Platz in der DEL-Tabelle. Und sie setzten eine Duftmarke in Richtung Playoffs, wo man sich ja erneut treffen könnte. Wenn es nach Jonas Müller geht, dann am liebsten im Finale, wie er nach dem Spiel in der Mixed-Zone sagte.

Die Stimmung war gigantisch, auf beiden Seiten war die Unterstützung riesengroß. Die Eisbären wurden von ihren Fans lautstark unterstützt, die Adler hatten 1.100 Fans im Rücken, welche die Gäste ebenfalls lautstark supporteten. Aber es gab heute auch diesen einen Moment, in der die Arena am Ostbahnhof komplett still war. Das war vor dem ersten Bully, als es eine Schweigeminute für Dynamo-Legende „Hanne“ Frenzel gab, welcher diese Woche im Alter von 91 Jahren verstorben war. Ruhe in Frieden „Hanne“, wir werden Dich nie vergessen! Nach der Schweigeminute schallte Ihm zu Ehren ein sehr lautes „Dynamo“ durch der Arena!

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ab da war dann aber wieder Stimmung auf beiden Seiten, der DEL-Klassiker war gestartet. Und die Gäste aus Mannheim erwischten den besseren Start, waren von Beginn an hellwach und dominierten die ersten Minuten. Sie suchten sofort den Weg Richtung Tor von Eisbären-Goalie Justin Pogge und gaben die ersten Schüsse des Spiels ab. Und dann bekamen sie innerhalb kürzester Zeit auch zwei Powerplays in Folge zugesprochen. Das zweite gar vier Minuten lang. Und dann ist es klar, dass man eine Top-Mannschaft wie Mannheim nicht gänzlich in Überzahl aus dem Spiel nehmen kann. Und so gingen die Kurpfälzer auch verdient im zweiten Überzahlspiel in Führung. Der Druck war einfach zu groß und Top-Scorer Borna Rendulic verwertete ein Zuspiel von Ex-Eisbär Mark Katic per Onetimer zum 0:1 (13.).
70 Sekunden lang konnten sich die Adler-Fans über die Führung ihrer Mannschaft freuen, dann schlugen die Hausherren eiskalt zu. Mark Olver kam an die Scheibe, zog ab und diese flog über die Fanghand von Adler-Goalie Johan Gustafsson ins Netz – 1:1 (14.). Die etwas überraschende Antwort der Berliner, aber den Fans war es egal.
Zum Ende hin die Eisbären dann mal in Überzahl und kurz vor der Pause sogar mit zwei Mann mehr. Nun waren die Hausherren kräftig am Drücker und hatten dicke Chancen, aber entweder war Johan Gustafsson zur Stelle oder seine Vorderleute retteten für den bereits geschlagenen Keeper. So endete ein hochinteressantes erstes Drittel mit Playoff-Charakter 1:1. Ein Drittel, welches Lust auf mehr machte,

Und im Mitteldrittel fanden diesmal die Eisbären besser ins Spiel, sie kamen zu guten Chancen. Einzig

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an der Chancenverwertung mangelte es mal wieder. Und Mannheim? Die kamen einmal vors Tor und schon klingelte es wieder. Die Kurpfälzer konterten die Berliner aus. Phil Hungerecker mit dem Querpass auf Rendulic, welcher erneut zum Onetimer ausholte und Justin Pogge keine Chance ließ – 1:2 (24.).
Wieder Mannheim also vorne, aber die Eisbären hielten weiter gut dagegen und kamen erneut zurück. Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen, statt die Scheibe abzufälschen, blieb sie vor PC Labrie liegen. Also drehte sich der bullige Stürmer kurz und zog ab, mit Erfolg, denn er netzte zum 2:2 ein (28.).
Die Partie wurde nun immer intensiver, die Zweikämpfe nahmen zu und beide Mannschaften ließen immer wieder ihre Klasse aufblitzen. Youngster Tim Stützle war auf einmal auf und davon, stand alleine vor Pogge, aber an diesem scheiterte er dann doch. Im Gegenzug jubelten die Eisbären auf dem Eis, aber es war nicht klar, ob es die Führung war. Denn es ging zum Videobeweis, nach welchem man dann aber auf Tor entschieden hatte. Rückkehrer Louis-Marc Aubry hatte abgezogen, Gustafsson konnte nicht festhalten und Austin Ortega war für den Rebound zur Stelle, schaltete am schnellsten und schob die Scheibe ins Mannheimer Tor – 3:2 (31.).
Danach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, es ging immer wieder rauf und runter mit Chancen für beide Mannschaften. Die beste aber hatten die Eisbären, als Ryan McKiernan am Pfosten scheiterte. So nahmen die Eisbären also eine knappe 3:2-Führung mit ins Schlussdrittel.

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Auch im Schlussdrittel beide Mannschaften auf Augenhöhe. Aber dann zeigten sich die Unterschiede im Powerplay, einer Schwachstelle in der Berliner Mannschaft. Sie hatten zunächst das Überzahlspiel, aber mehr als ein Onetimer von Labrie war nicht drin. Kurz darauf die Mannheimer mit einem Mann mehr auf dem Eis und da zappelte der Puck mal wieder im Berliner Gehäuse. Und auch dieses Tor fiel nach dem Muster der ersten beiden Adler-Treffer: Querpass, Onetimer, Tor. Diesmal legte Joonas Lehtivuori für Matthias Plachta auf und der drosch die Scheibe ins Berliner Tor – 3:3 (51.).
Nun hatte Mannheim wieder Selbstvertrauen getankt und Borna Rendulic wollte seinen Hattrick, nur ihm stand die Latte im Weg. Was die Hauptschiedsrichter aber noch einmal per Videobeweis überprüften, dann aber bei ihrer „One-Ice-Entscheidung“ blieben.
Die Partie ging nun in die Crunch-Time und Mannheim erneut in Überzahl. Und der Druck war enorm, aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl trotz guter Chancen der Adler schadlos.
Die letzte Möglichkeit in der regulären Spielzeit hatten aber die Hausherren durch Maxim Lapierre, welcher frei vor Gustafsson auftauchte, aber am Mannheimer Schlussmann scheiterte. Somit nahmen beide Mannschaften einen Punkt mit und in der Verlängerung ging es nun um den für beide Teams wichtigen Zusatzpunkt.

Und da hatten die Eisbären gleich zu Beginn gute Möglichkeiten, aber das alte leidige Thema der

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Chancenverwertung war wieder aktuell. Dann kassierte Mannheims Top-Scorer Borna Rendulic eine Strafe und die Eisbären nun also mit 4-gegen-3 auf dem Eis. Powerplay für die Eisbären, eine Disziplin, wo sie in früheren Jahren mal für Angst und Schrecken sorgten. Aber seit Jahren ist es das Problemkind der Hauptstädter.
Aber ausgerechnet heute klappte es und dann auch noch in der Verlängerung. Top-Scorer Marcel Noebels mit dem Querpass und der kleine Wirbelwind Austin Ortega holte zum Schuss aus und beendete mit diesem das Spiel, denn die Scheibe flog ins Mannheimer Tor – 4:3 (63.).
Was folgte war riesengroßer Jubel auf dem Eis und den Rängen. Es war eben ein Sieg gegen Mannheim und diese schmecken bekannterweise sehr süß.

Und dieser Sieg war nicht unverdient, er war ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Diese fand schwer rein ins Spiel und hatte große Probleme mit den Gästen aus Mannheim, welche dann auch in Führung gingen. Aber die Eisbären blieben ruhig und kamen zum Ausgleich, welcher zu diesem Zeitpunkt natürlich glücklich war. Doch ab dem Mitteldrittel waren sie richtig da und zeigten Mannheim, was in ihnen steckt. Sie steckten die neuerlichen Rückstand weg und drehten die Partie. Auch der erneute Ausgleich der Adler im Schlussdrittel störte die Eisbären nicht, welche in der Verlängerung sich den enorm wichtigen Zusatzpunkt sicherten.
Der Einsatz, die Moral, der Wille, der Kampfgeist, das zusammen als Team kämpfen – all das war heute da. Jeder hat für Jeden gekämpft, alle vier Reihen können ein Spiel entscheiden, es muss nicht immer die vermeintliche Top-Reihe um Noebels, Sheppard und Pföderl sein. Und das macht die Eisbären so schwer auszurechnen, was gerade im Hinblick auf die Playoffs goldwert sein kann. Dass man nicht von dieser einen Reihe abhängig ist, sondern dass jede Reihe dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann. Die Reise der Eisbären Berlin in der Saison 2019/2020 kann also noch sehr lange gehen.

1:2 im Spitzenspiel und Sturz auf Platz Fünf: Eisbären bestehen Reifeprüfung gegen Straubing nicht

Ausgabe #24:

Das haben sich die Eisbären Berlin sicherlich ganz anders vorgestellt: Nach dem Heimspiel am Freitagabend gegen den Tabellendritten Straubing Tigers wollte man den Rückstand auf die Niederbayern in der Tabelle auf vier Zähler reduziert haben. Stattdessen steht man nach dem Spiel, welches mit 1:2 (1:0,0:1,0:1) verloren ging, mit leeren Händen und nun mehr zehn Punkten Rückstand auf das kleine, gallische Dorf da, welche dem aus Straubinger Sicht unfassbaren Ziel Champions Hockey League (CHL) ein großes Stück näher gekommen sind. Die Eisbären hingegen rutschten auf Platz Fünf und mussten Bremerhaven vorbeiziehen lassen, welche nun auf Platz Vier stehen, welcher Heimrecht im Viertelfinale bedeuten würde.

Im Kader der Hausherren änderte sich nichts, auch im Tor erhielt Justin Pogge wieder den Vorzug vor Sebastian Dahm. Man hatte also volles Personal zur Verfügung, um der Mannschaft von Chefoach Tom Pokel näher auf die Pelle zu rücken.

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Nur hatten das die Eisbären zu Spielbeginn noch nicht so ganz verinnerlicht, worum es hier gehen würde. Jedenfalls kamen sie nur schwer ins Spiel, sahen sich einer starken und aggressiv forecheckenden Straubinger Mannschaft gegenüber. Den Niederbayern merkte man im Vergleich zu den Eisbären von der ersten Sekunde an, dass sie dieses Spitzenspiel für sich entscheiden wollten. Einzig das Führungstor wollte den Tigers nicht gelingen.
Die Eisbären brauchten einen Moment, ehe sie im Spiel ankamen, aber dann legten sie wie die Feuerwehr los und entwickelten ein unglaubliches Pressing im Straubinger Drittel. Die Gäste wurden eingeschnürt, schwindelig gespielt, die Eisbären feuerten aus allen Rohren. So war es auch keine große Überraschung, dass aus dieser Drangphase das 1:0 entstehen sollte. Leo Pföderl war am Ende der Torschütze und sorgte für die zu diesem Zeitpunkt verdiente Berliner Führung (7.).
Die Eisbären machten weiter, hatten gute Chancen und beinahe wäre Jonas Müller das 2:0 geglückt, nur der Pfosten hatte etwas dagegen. Beide Teams zum Schluss nochmal mit je einem Überzahlspiel, welches aber die Unterzahlreihen für sich entschieden. Beim Stand von 1:0 für die Eisbären ging es in die erste Drittelpause, nach einem hart umkämpften und sehr intensiven Spiel mit Playoff-Charakter.

So aufregend und spektakulär ging es im Mitteldrittel aber nicht weiter. Sehr ereignisarmer Beginn mit

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wenig Torraumszenen, dafür zwei kurzen Überzahlspielen für beide Teams, welcher aber erneut keine Gefahr entfachten. Erst gegen Mitte des Mitteldrittels schepperte es mal am Außengestänge, als Constantin Braun abgezogen hatte. Er wäre beinahe Nutznießer eines Ausrutschers von Straubings Goalie Jeff Zatkoff hinter dem Tor gewesen, aber sein Versuch missglückte ihm.
Es folgte ein weiteres Powerplay der Hausherren, welches die Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena nicht von ihren Sitzen riss. Einzig Lukas Reichel hatte eine aussichtsreiche Möglichkeit, brachte den Puck im halbleeren Tigers-Tor aber nicht unter.
2:16 Minuten waren noch zu spielen im zweiten Drittel, als sich Constantin Braun im Angriffsdrittel (!) eine vollkommen unnötige Strafzeit wegen Hakens einhandelte und seiner Mannschaft so einen Bärendienst erwies. Denn 20,4 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels glichen die Gäste aus Niederbayern aus. Marcel Brandt hatte von der blauen Linie abgezogen, Justin Pogge konnte nur prallen lassen und Chase Balisy staubte dankend ab – 1:1 (40.). Mit einem Paukenschlag endete also der zweite Abschnitt.

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Dieser Gegentreffer schien die Eisbären getroffen zu haben, den zu Beginn des letzten Drittels wenig einfiel. Zudem hatten sie mit ungewohnten Problemen bei der Puckannahme zu kämpfen. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass ein Fehler dieses Spitzenspiel hier entscheiden könnte. Dementsprechend vorsichtig gingen beide zu Werke, gingen aber auch keinem Zweikampf aus dem Weg. Die Eisbären machten dann aber mal so einen Fehler und Mitchell Heard war frei durch, scheiterte aber an Pogge.
Als die Eisbären erneut in Überzahl waren, hofften alle auf den Führungstreffer, aber das Überzahlspiel war heute extrem schwach und harmlos, wie es auch Torschütze Leo Pföderl nach dem Spiel im Interview zu gab.
Das Spiel wog hin und her, aber man hatte irgendwie immer das Gefühl, Straubing hatte mehr Wille, dieses Spiel für sich entscheiden zu wollen. Und sie hatten die nötige Cleverness, die den Eisbären fehlte. Vor allem in der letztendlich spielentscheidenden Szene, als die Eisbären einen 3-auf-1-Konter fuhren und der Straubinger Verteidiger sogar ohne Schläger war. Aber sie brachten das Kunststück fertig, aus dieser Situation nicht mal einen Torschuss herauszuholen. Benedikt Schopper klärte das ganz cool und schon lief der Gegenzug der Tigers, welcher am Ende mit dem Torerfolg enden sollte. Antoine Laganiére kam über rechts ins Angriffsdrittel, zog begleitet von Florian Kettemer vor das Tor, umkurvte Justin Pogge und schloss eiskalt und lässig ab – 1:2 (55.).
Danach spielten dass die Niederbayern extrem souverän zu Ende, ließen hinten nichts mehr anbrennen und zu. Die Eisbären fanden einfach keine zündende Idee, das Straubinger Abwehrbollwerk zu knacken, verrannten sich häufig in Einzelaktionen. So hatte Straubing keine große Mühe, das 2:1 über die Zeit zu bringen und den sehr wichtigen Sieg in der Hauptstadt zu feiern.

Und dieser war nicht einmal unverdient. Die Mannschaft von Trainer Tom Pokel fand besser rein ins

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Spiel, ließ sich auch von der einzigen echten Berliner Sturm- und Drangphase, aus der das 1:0 resultierte, nicht aus der Bahn werfen. Im Gegenteil, sie zogen ihren Gameplan strikt durch, machten vor dem eigenen Tor die Räume dicht und hatten in Jeff Zatkoff eine sehr starken Goalie. Die Niederbayern entwickelten mehr Gier und Wille auf diese so wichtigen drei Punkte. Dies vermisste man so ein wenig bei den Eisbären, die heute das nächste dicke Ausrufezeichen hätten setzen können im Hinblick auf die Playoffs. Stattdessen wurde den Eisbären aufgezeigt, was sie in den Playoffs erwartet. Und dort ist Straubing ein mehr als ernst zunehmender Gegner und steht im Moment vollkommen zu Recht auf Platz Drei und zehn Punkte vor den Eisbären. Das kleine, gallische Dort ist im Moment eben stärker als das große Berlin.

2:1 gegen Schlusslicht Schwenningen: PC Labrie entscheidet hart umkämpftes Spiel und sichert den Eisbären drei enorm wichtige Punkte im Kampf um Platz Vier

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgspur: Am Sonntagabend gewannen die Berliner ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings mit 2:1 (0:0,1:1,1:0) und sicherten sich somit den dritten Sieg in Folge. 13.623 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen kein schönes Spiel, es war von viel Kampf und manchmal auch Krampf geprägt. Aber was am Ende zählt, sind die drei Punkte und die waren im Kampf um Platz Vier und dem damit verbundenen Heimrecht im Viertelfinale enorm wichtig.

Keine Änderung im Line-up der Hausherren, das beim Spitzenreiter in München siegreiche Team sollte es nun auch gegen Schlusslicht Schwenningen richten. Auch im Tor blieb alles beim alten, Justin Pogge hütete auch gegen die Mannschaft aus dem Schwarzwald das Berliner Gehäuse.

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Das Spiel begann sehr ereignisarm. Beide Mannschaften waren auf eine sichere Defensive bedacht. Man wusste aber bereits vor dem Spiel, was einen erwarten würde. Entweder ein Torfestival oder aber ein mageres Spiel, was die Torausbeute angeht. Das ist immer so gegen Schwenningen und wird sich vermutlich auch nie ändern. Das bis ins erste Drittel hinein einzige Highlight war bis dato der Eisbären-Kulthit vor der Pre-Game-Show. Aus den Boxen dröhnte „Eisbär’n“ vom ehemaligen Eisbären-Spieler Kraig Nienhuis. Ach ja, das waren noch Zeiten…
Vielleicht würde sich ja etwas beim ersten Powerplay des Spiels ändern, die Eisbären hatten dieses Mitte des ersten Drittels. Aber mehr als ein Schuss von Ryan McKiernan, welcher von Lukas Reichel noch abgefälscht wurde und knapp am Pfosten vorbei ging, sprang nicht heraus.
Die Eisbären wirkten optisch überlegen, aber es fehlte so eine richtig hundertprozentige Torchance. Schwenningen stand gewohnt sicher und kompakt vor dem Tor, machte die Räume zu. Und nach vorne versuchten es die Schwäne jetzt auch nicht all zu oft. Die beiden Defensivreihen bestimmten also das erste Drittel. Deswegen war der torlose Spielstand nach 20 Minuten nun auch keine große Überraschung.

Schwenningen hatte zu Beginn des Mitteldrittels noch ein Powerplay und da wären sie beinahe in

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Führung gegangen, doch Patrick Cannone verpasste ein Zuspiel und konnte den Puck somit nicht im halbleeren Tor unterbringen.
Die Eisbären anschließend bemüht, aber immer wieder wurden sie von der Schwenninger Defensive in Empfang genommen und kamen so selten zu gefährlichen Abschlüssen. Wenn doch, dann war da ja immer noch Dustin Strahlmeier, seines Zeichens einer der besten Goalies in der Liga.
Es folgte die nächste Strafzeit gegen die Eisbären durch Geburtstagskind Frank Hördler, aber in Unterzahl hätte James Sheppard beinahe den Führungstreffer erzielt, doch setzte er seinen Konter über das Tor. Nachdem auch die Gäste noch eine Strafzeit kassierten, ging es für einen kurzen Moment mit 4-gegen-4 weiter, aber als die Eisbären komplett waren, war es erneut James Sheppard, der alleine vor Strahlmeier auftauchte, aber in ihm seinen Meister fand.
Die Strafen nahmen nun zu und Schwenningen wurde mutiger, navigierte sich dann doch mal Richtung Justin Pogge und Eisbären-Tor, wurde auf einmal richtig frech und kam zu Chancen. Und als die Mannschaft von Coach Niklas Sundblad in doppelter Überzahl war, erhöhten sie mehr und mehr den Druck, aber die Eisbären hielten gut dagegen. Dennoch schlug es bei einfacher Unterzahl hinter Pogge ein. Dylan Yeo hatte abgezogen, Pogge konnte nur prallen lassen und Markus Poukkula staubte ab – 0:1 (33.). Aber der Treffer wurde noch einmal per Videobweis überprüft, Justin Pogge hatte reklamiert, vermutlich ging der Puck an seine Maske. Aber die beiden Hauptschiedsrichter Gordon Schukies und Bastian Steingroß entschieden auf Tor.
Die Eisbären suchten fortan eine Antwort, während Schwenningen weiterhin frech aufspielte und immer mal wieder vor Pogge auftauchte. Aber eine Minute vor Ende des Mitteldrittels nahm Marcel Noebels die Geschichte in die Hand, fuhr einen Konter, ließ Verteidiger Colby Robak einfach mal eiskalt stehen und verlud dann auch noch Dustin Strahlmeier – 1:1 (39.). Somit stand es also auch nach 40 Minuten unentschieden, diesmal aber 1:1.

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Im Schlussdrittel wurde Dustin Strahlmeier dann mehr und mehr unter Beschuss genommen, es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, ehe der Führungstreffer für die Eisbären fallen würde. Und er fiel. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen und PC Labrie fälschte vor dem Tor unhaltbar für Strahlmeier ab – 2:1 (51.). Aber auch hier überprüften die Hauptschiedsrichter die Gültigkeit des Treffers. Dieses Mal ging es um einen vermeintlichen hohen Schläger von Labrie. Die Hauptschiedsrichter entschieden auf Tor. Eine durchaus strittige Entscheidung. Schwenningens Coach Niklas Sundblad sah es als hohen Stock an, auch Eisbären-Co-Trainer Craig Streu und PC Labrie stritten dies nicht entscheidend ab. Glück für die Eisbären, Pech für Schwenningen.
Schwenningen gab sich hier aber nicht geschlagen, erhöhte nochmal den Druck und warf alles in die Waagschale, wollte hier unbedingt den Ausgleich erzwingen. Trainer Sundblad nahm auch noch eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis, aber es half alles nichts mehr. Die Eisbären brachten das knappe 2:1 über die Zeit.

Ein wichtiger Sieg im Kampf um Heimrecht im Viertelfinale. Nicht schön gespielt, aber sich 60 Minuten

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an den Spielplan gehalten. Spiele gegen Schwenningen sind immer sehr speziell und nie die schönsten, aber am Ende haben die Eisbären einen Weg gefunden, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Sie haben sich von der kompakten Schwenninger Defensive nicht aus der Ruhe bringen lassen, blieben geduldig. Auch nach dem 0:1 verlor man nicht die Ruhe, hielt an seinem Spielplan fest und konnte die Partie letztendlich noch drehen. Heute hat man mehr Eishockey gearbeitet statt gespielt, aber am Ende fragt dich keiner, wie die drei Punkte zu Stande gekommen sind. Wichtig ist nur, dass es drei Punkte geworden sind.

4:5 n.P. gegen Ingolstadt: Eisbären verlieren hart umkämpftes Spiel und zudem Platz Vier

Ausgabe #22:

Bitterer Rückschlag für die Eisbären Berlin im Kampf um Heimrecht im Viertelfinale, aber auch um die direkte Playoff-Qualifikation: Am Freitagabend verloren die Berliner vor ausverkauftem Haus gegen den direkten Konkurrenten ERC Ingolstadt knapp mit 4:5 n.P. (1:1,3:2,0:1/0:0,0:1) und mussten die Schanzer durch die Niederlage im Shootout in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Der ERCI steht nun auf Platz Vier, die Eisbären folgen auf Platz Fünf. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Doch diese Partie machte einen Vorgeschmack, was uns in den nächsten Wochen bis zum Ende der Hauptrunde und vor allem dann in den Playoffs erwarten wird. Hart umkämpfte Spiele, welche bis zum Ende auf des Messers Schneide stehen.

Ungewohntes Bild auf dem Spielberichtsbogen: Die Eisbären Berlin hatten endlich mal wieder volle vier Reihen zur Verfügung. Weil Stürmer Mark Olver ins Line-up zurückkehrte und Verteidiger Eric Mik sein Saisondebüt feierte. Im Tor vertraute Trainer Serge Aubin erneut Justin Pogge.
Zudem feierten zwei Spiele heute auch noch ein Jubiläum: Kapitän André Rankel absolvierte sein 850. DEL-Spiel, Austin Ortega sein 50. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an beide Spieler!

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Von Beginn an entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, welche im weiteren Spielverlauf immer nickliger wurde. Beide Teams machten deutlich, dass sie dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ für sich entscheiden wollten. Dementsprechend gingen sie zu Werke, versuchten hinten sicher zu stehen und vorne für Gefahr zu sorgen. Klappte bei den Schanzern zunächst besser. Weil die Eisbären anfangs Probleme hatten, in ihr Spiel zu finden. Zu viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau machten es den Eisbären zu Beginn sehr schwer. Und Ingolstadt nutzte das zur Führung. Ein Fehler der Eisbären im eigenen Drittel sorgte für den Rückstand durch Brett Olson, welcher frei vor Pogge abziehen konnte und zum 0:1 traf (7.).
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Hausherren besser ins Spiel und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, welches hin und her ging. Und knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelpause sorgten die Berliner für den Ausgleich. Jubilar André Rankel zog über die rechte Seite klasse vor das Tor, spielte den Puck quer rüber zu PC Labrie, welcher keine großen Probleme hatte, die Scheibe im halbleeren Tor unterzubringen – 1:1 (19.). Das sollte zugleich auch der Pausenstand sein, welcher so in Ordnung ging.

Früh im Mitteldrittel hatten die Gäste von der Donau ein Powerplay und sollten dabei erneut in Führung

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gehen. Dabei scheiterte zunächst Wayne Simpson am Pfosten, ehe die Eisbären zum Unterzahlkonter über Landon Ferraro und Maxim Lapierre kamen. Ferraro entschied sich für den Schuss, hätte dabei aber vielleicht lieben den Pass auf Lapierre spielen sollen. Direkt im Gegenzug marschierte Mike Collins alleine auf Pogge zu und ließ diesem beim Abschluss keine Chance – 1:2 (25.).
Danach Überzahl für die Eisbären und auch hier zunächst das Team in Unterzahl mit der dicken Chance, aber Pogge rettete gegen Simpson. Und dann zappelte der Puck zum zweiten Mal an diesem Abend im Tor von ERCI-Goalie Jochen Reimer. Landon Ferraro wechselte mal eben die Sportart und erzielte in Baseball-Manier das 2:2 (28.), welches natürlich noch einmal per Videobeweis auf hoher Stock überprüft wurde, aber folgerichtig gegeben wurde.
Die Eisbären danach mit dem nächsten Powerplay, was sie jedoch nicht nutzen konnten. Dafür waren sie dann aber wenige Sekunden später erfolgreich. Marcel Noebels mit der Vorarbeit für den anderen Jubilar Austin Ortega und auch der sollte seinen Scorerpunkt in diesem Spiel bekommen, sorgte somit für die erstmalige Führung der Hauptstädter an diesem Abend – 3:2 (32.).
Und dann wurde es für Ingolstadt zu schnell. Justin Pogge machte das Spiel schnell, schickte James Sheppard auf die Reise, der sah Marcel Noebels am langen Pfosten, spielte die Scheibe rüber und der Berliner Top-Scorer erhöhte auf 4:2 (35.).
Die Eisbären hatten das Spiel also komplett gedreht, brachten aber die Gäste wieder zurück ins Spiel. Brett Findlay durfte auf 4:3 verkürzen (38.). Somit nahmen die Berliner eine Ein-Tore-Führung mit in die Kabine.

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Die Schanzer kamen gut aus dieser und hatten gleich nach Wiederbeginn beste Chancen. Die dickste hatte Mirko Höfflin, als er am Pfosten scheiterte. Das Spiel nahm nun an Intensität immer mehr zu, immer wieder gerieten die Spieler aneinander, man merkte förmlich, wie wichtig diese Partie für beide Teams war. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her und immer wieder kamen beide Teams zu guten Möglichkeiten, aber beide Goalies ließen nichts zu.
Und dann kassierten die Eisbären gut drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit eine Strafzeit und Ingolstadt konnte dann sogar mit zwei Mann mehr agieren, nachdem Trainer Doug Shedden Goalie Jochen Reimer zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Und 107 Sekunden vor dem Ende schlug es hinter Justin Pogge ein. Wayne Simpson hatte das Zuspiel von Mike Collins eiskalt verwertet – 4:4 (59.).Somit ging es nach 60 Minuten also in die Verlängerung.

Und auch in dieser beide Mannschaften mit besten Möglichkeiten. Bei den Eisbären vergab Austin Ortega die beste, als er mit einem Penalty an Jochen Reimer scheiterte. Und auf der Gegenseite traf Brett Olson nur die Latte. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, aber Tore fielen in der fünfminütigen Verlängerung keine. Das Penaltyschießen musste also die Entscheidung bringen.
Während auf Eisbären-Seite beide Schützen vergaben, trafen auf Ingolstädter Seite beide eiskalt, Tim Wohlgemuth war letztendlich der Matchwinner und sorgte für den dritten Schanzer Sieg in Folge in Berlin.

Die Eisbären bringen sich zur Zeit selbst in solch prekäre Situation, was den Kampf um die direkte

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Playoff-Qualifikation angeht. Eigentlich ist ja ein Platz unter den ersten Vier und das damit verbundene Heimrecht im Viertelfinale das große Ziel, aber aktuell steht man nur auf Platz Fünf, wenn auch punktgleich mit dem Vierten Ingolstadt. Aber der Siebte Düsseldorf ist nur noch sieben Zähler entfernt.
Die Eisbären haben jetzt zum zweiten Mal in Folge im letzten Drittel eine Führung verspielt. In Köln war es ein 3:0, heute ein 4:3, zwischenzeitlich lag man bereits mit 4:2 vorne. Die Berliner finden momentan keinen Weg, solche Spiele über die Zeit zu bringen. Weil sie, wie Trainer Serge Aubin nach dem Spiel auf der PK sagte, mentale Fehler machen. Heute zum Beispiel kassierte man zwei Gegentore nach schlechtem Wechsel. So etwas darf dir in dieser Liga gegen so ein Team in so einer Phase der Saison nicht passieren. Weil du dadurch wichtige Punkte im Kampf um die bestmögliche Ausgangsposition in den Playoffs verspielst.
Die Eisbären fanden heute schwer rein ins Spiel, bissen sich dann aber rein und ließen sich auch von der erneuten Panther-Führung nicht aus der Ruhe bringen, drehten das Spiel mit drei Treffern in Folge. Zwischenzeitlich hatte man Ingolstadt also im Sack, ließ sie dann aber wieder frei. Weil man Fehler vor den Gegentoren machte und weil man, wie Kapitän André Rankel (siehe Foto) nach dem Spiel in der Mixed Zone sagte, im letzten Drittel zu passiv war. Da wollte man zu viel vermeiden und kassierte so noch den Ausgleich. Aus diesem Spiel und den Fehlern werden und müssen die Eisbären lernen. Denn jeder selbst verschuldete verlorene Punkt kann am Ende fehlen.

4:3 n.V. in Köln: Am Ende haben es die Eisbären nochmal unnötig spannend gemacht

Ausgabe #21:

Erfolgreicher Abschluss des Rheinland-Wochenendes: Am Sonntagnachmittag gewannen die Eisbären Berlin ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien vor 17.146 Zuschauern in der Lanxess-Arena mit 4:3 n.V. (1:0,2:0,0:3/1:0) und nahmen somit immerhin noch zwei Punkte vom Trip ins Rheinland mit nach Hause in die Hauptstadt. Dabei hätten es heute zumindest deren drei Zähler sein können wenn nicht sogar sein müssen. Denn bis in Minute 53 führten die Gäste klar und deutlich mit 3:0, nichts deutete mehr auf eine Kölner Aufholjagd hin, doch es sollte ganz anders kommen.

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Unsere 16-köpfige Reisetruppe machte am Samstag elf Stunden lang Düsseldorf unsicher und gönnte sich ein wenig Sightseeing. Heute morgen ging es dann gestärkt und putzmunter weiter in die Domstadt, welche wir gegen 11:00 Uhr erreichten. Dort vertrieben wir uns noch ein wenig die Zeit bis zum Spielbeginn und dachten kurz, wir wären schon beim Karneval, aber war wohl nur irgendeine andere Veranstaltung. Aber über den „Helau“-Gruß konnten sie nicht so recht lachen, wir hatten halt vergessen, dass wir inzwischen Düsseldorf verlassen hatten. Also wechselten wir rüber zu „Dynamo, Dynamo“-Rufen, aber auch das gefiel denen wieder nicht. Den Kölnern kann man es aber auch nicht recht machen, ein wirklich komisches Volk… 😉

Wir zogen weiter zur Lanxess-Arena und trafen auf dem Weg immer mehr Eisbären-Fans und da war uns schon klar, dass nächste Auswärtsheimspiel sollte anstehen. Auf dem Eis sollte uns keine Veränderung erwarten, es standen die selben Spieler zur Verfügung wie zwei Tage zuvor im ISS-Dome. Auch im Tor gab es keinen Wechsel, Justin Pogge erhielt erneut den Vorzug vor Sebastian Dahm.

Die Voraussetzungen waren diese, dass beide Teams die negativen Erlebnisse der letzten Spiele

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vergessen machen wollten. Wobei die Kölner da mehr gut zu machen hatten, verloren sie doch zuletzt fünf Spiele in Folge. Die Eisbären hingegen verloren nur zweimal am Stück, dem 2:5 in Iserlohn folgte am Freitagabend ein 1:2 in Düsseldorf. Beide wollten also eine Reaktion zeigen.
Und den Eisbären gelang dies schon nach 75 Sekunden. Marcel Noebels marschierte durch die Kölner Defensive, sah James Sheppard am langen Pfosten stehen und der drückte den Puck relativ problemlos über die Torlinie – 1:0 (2.).
Danach waren die Bemühungen der Haie zu spüren, aber auch deren Verunsicherung angesichts der letzten Auftritte. Das wirkte alles nicht so recht durchdacht in der Offensive und stellte die Eisbären eher selten vor größere Probleme. Auch bei ihren zwei Überzahlspielen konnte Köln jetzt nicht so für große Gefahr sorgen. Die Eisbären konzentrierten sich verstärkt auf ihre Defensive und machten dort einen guten Job.
Nach vorne versuchten es die Eisbären auch immer mal wieder und kamen da auch zu guten Abschlüssen, aber ein zweites Mal wollte die Scheibe nicht im von Gustaf Wesslau gehüteten Haie-Tor einschlagen. Übrigens auch nicht in einem Powerplay, aber gut, diese Problematik ist in Berlin hinlänglich bekannt. So stand es nach 20 Minuten 1:0 in der Domstadt.

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Die Haie kamen gut aus der Kabine und hatten gleich einmal eine Konterchance, welche sie aber nicht nutzen konnten. Im Gegenzug wurde es auch vorm Tor der Hausherren gefährlich, allerdings mit dem selben Ergebnis. Köln auch in der Folgezeit weiter sichtlich bemüht, aber wie das eben so ist bei einer Mannschaft, die in der Krise steckt. Da fehlt das Selbstvertrauen, mal außergewöhnliche Dinge zu probieren, da fehlt das Scheibenglück vor dem Tor und generell wirkte das Kölner Spiel wenig durchdacht. Die Eisbären hatten da jetzt nicht die großen Probleme, ihre Arbeit in der Defensive zu verrichten.
Und als die Gäste dann mal den Weg Richtung Offensive suchten, klingelte es auf einmal. Justin Pogge gab die Scheibe zu Ryan McKiernan, der mit einem klasse Aufbaupass in den Lauf von Marcel Noebels, welcher frei vor Wesslau per Rückhand zum 2:0 einnetzte (33.).
57 Sekunden später sollten die rund 500 Berliner Fans erneut jubeln. Hinter dem Berliner Tor gab es noch eine kleinere Auseinandersetzung, das Spiel aber ging weiter und die Eisbären fuhren den nächsten Angriff. An deren Ende war es Kai Wissmann, der aus kürzester Distanz abzog und mit seinem ersten Saisontor auf 3:0 stellte (34.).
Nun kippte die Stimmung in der Lanxess-Arena immer mehr und der Unmut der Haie-Fans wurde immer deutlicher. Wirklich viel Unterstützung bekamen sie nicht von ihren Anhängern, aber nach dem 0:3 stellten sie gleich einmal komplett den Support ein und es waren nach wie vor nur die Eisbären-Fans zu hören. In einer Arena mit über 17.000 Zuschauern, ein Armutszeugnis für dieses Kölner Publikum. Welches im übrigens im weiteren Spielverlauf die eigene Mannschaft auch noch verhöhnte und Eisbären-Fangesänge mitsang.
Beide Mannschaften in der Folgezeit nochmal mit einem Powerplay, aber erfolgreich konnte keine Mannschaft dieses abschließen. So stand es nach einem aus Eisbären-Sicht äußerst effektiven zweiten Drittel 3:0 und die Haie-Fans verabschiedeten ihre Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine.

Zu Beginn des Schlussdrittels versuchte KEC-Coach Mike Stewart ein Zeichen zu setzen und brachte

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

für Gustaf Wesslau nun Hannibal Weitzmann ins Kölner Tor. Und die Haie versuchten es weiterhin, gaben Schüsse ab, welche aber entweder neben oder über das Tor gingen oder aber in Justin Pogge ihre Endstation fanden. Einmal hätte es beinahe gescheppert im Berliner Tor, aber Jakub Kindl traf nur den Pfosten (46.).
Die Eisbären wirkten in diesem Drittel irgendwie nicht mehr so clever und abgezockt wie noch in den beiden Dritteln zuvor. Viel mehr hörten sie mit zunehmender Spieldauer auf, zu spielen und brachten so Köln wieder zurück in das Spiel. Und in der 53. Spielminute wurde es erstmals so richtig laut in der Arena. Alexander Oblinger hatte von der rechten Seite abgezogen, die Scheibe rutschte Pogge am kurzen Pfosten irgendwie durch und schon stand es nur noch 1:3.
Köln nun mit Oberwasser, setzte die Eisbären in deren Drittel unter Druck, erkämpfte den Puck und Jason Akeson sorgte für den Anschlusstreffer der Hausherren – 2:3 (54.).
Nun kochte die Arena auf einmal und die Haie-Fans waren aus ihrem Tiefschlaf erwacht, unterstützten auf einmal wieder ihr Team. Das Spiel nahm nun an Spannung zu und wurde richtig dramatisch. Die Eisbären in der Schlussphase nochmal mit einem Überzahlspiel (erst 4-gegen-3, dann 5-gegen-4), knapp zwei Minuten noch auf der Uhr. Nun sollte man dieses knappe 3:2 doch über die Zeit bringen und drei Punkte mitnehmen. Denkste! Denn Ryan McKiernan wanderte 50 Sekunden vor dem Spielende auch noch auf die Strafbank und da Köln den Goalie vom Eis nahmen, hatten sie nun ein Powerplay. Und da gelang den Domstädtern acht Sekunden vor der Schlusssirene tatsächlich noch der Ausgleich. Frederik Tiffels fand irgendwie die Lücke und glich zum 3:3 aus (60.). Somit ging also auch das dritte Aufeinandertreffen beide Mannschaften in dieser Saison in die Verlängerung. Zuvor hatten beide je einmal gewonnen.

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Und in der Overtime die Haie zu Beginn noch mit einem Mann mehr und wenig später sollte auch noch ein weiteres Powerplay folgen. Die Gastgeber waren nun am Drücker, wollten das Spiel jetzt auch noch komplett drehen und gewinnen. Die Defensive der Eisbären stand unter Druck, aber sie überstanden beide Unterzahlspiele und sollten dann zum Lucky Punch ausholen. Leo Pföderl drehte eine Runde durchs Kölner Drittel und kein Haie-Spieler fühlte sich irgendwie verantwortlich für die Berliner Nummer 93. Pföderl legte die Scheibe vor dem Tor quer und James Sheppard war zur Stelle – 4:3 in der 65. Spielminute, 45 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung. Die Berliner Nummer 88 eröffnete das Spiel und beendete es auch, sicherte seiner Mannschaft zudem noch den Zusatzpunkt.

Aber wie bereits eingangs erwähnt, war es ein verschenkter Punkt. Denn die Eisbären hatten das Spiel

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im Griff, führten 3:0 gegen verunsicherte Haie, brachte Köln aber unnötigerweise wieder zurück ins Spiel. Weil man selbst das Spielen einstellte und Köln so zum Ausgleich kommen ließ. Weil die Gegenwehr zu Wünschen übrig ließ und man es verpasste, das Spiel souverän zu Ende zu spielen und per Konter vielleicht noch das vierte oder fünfte Tor nachzulegen. Stattdessen stellte man aus unerklärlichen Gründen das Spielen ein, was Trainer Serge Aubin nach dem Spiel auch ärgerte. Er freute sich zwar über die zwei Punkte, aber meinte auch, dass man aus diesem Spiel lernen muss.
Lernen, wie man ein 3:0 souverän über die Zeit bringt und nicht leichtfertig verspielt. Lernen, wie man 60 Minuten lang sein Spiel durchzieht und nicht nur 52 Minuten. Denn bis zum 1:3 war das ein abgezockter Auftritt der Eisbären, die hinten wenig hochkarätiges zu ließen und vorne eiskalt ihre Chancen nutzten. Was aber in der Schlussphase auf einmal los war, wird das Geheimnis der Mannschaft bleiben.
Das Köln nach dem Doppelschlag zum 2:3 noch einmal Aufwind bekommt und die zweite Luft, ist verständlich. Aber die Eisbären verpassten es, in dieser Zeit dagegen zu halten und per Konter vielleicht das 4:2 zu erzielen und dem Ganzen somit ein Ende zu setzen. Aus solchen Spielen muss man lernen, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert. Denn im Kampf um einen der ersten sechs Plätze ist jeder Punkt wichtig und der heute verlorene könnte evtl. noch schmerzhaft vermisst werden.

1:2 in Düsseldorf: Eisbären verlieren wegen schlechter Chancenverwertung und zwei individueller Fehler

Ausgabe #20:

Niederlage im ersten Teil des Rheinland-Wochenendes: Vor 10.063 Zuschauern im ISS-Dome verloren die Eisbären Berlin am Freitagabend mit 1:2 (0:0,0:1,1:1) bei der Düsseldorfer EG. Eine Niederlage, die ebenso bitter wie unnötig war. Weil es kein schlechter Auftritt der Mannschaft von Trainer Serge Aubin war, sie insgesamt mehr Chancen hatte, aber an der eigenen Chancenverwertung scheiterte. Und an zwei individuellen Fehlern, die zu den beiden Gegentoren führten.

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Dabei begann der Tag noch so hoffnungsvoll für die rund 1.500 Eisbären-Fans, welche sich am Freitagvormittag via Sonderzug, Bus, Auto, Flugzeug oder ICE auf den Weg Richtung Düsseldorf Hauptbahnhof machten. So auch unsere Truppe, die sich um 11:00 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof auf den Weg machte. In Hannover erhielt unsere Reisegruppe Zuwachs von den Jungs und Mädels der Eisbären Sektion Nord, mit denen wir seit Jahren eine Fan-Freundschaft pflegen.
Mit guter Laune ging es Richtung Zielort, welchen wir gegen 15:45 Uhr erreichten. Nach kurzem Check-in im Hotel ging es weiter Richtung ISS-Dome, wo wir mit die ersten Fans waren. Dort angekommen stellten wir gleich einmal fest, dass man in Düsseldorf scheinbar nichts vom letzten Sonderzug gelernt hat und man nach wie vor nur eine Tür am Eingang offen hatte. Vielleicht haben sie ja dieses Mal daraus gelernt…

Nun war also die Arena und der Gästeblock erreicht und der Spielbeginn rückte immer näher. Der Block füllte sich und die Stimmung wurde immer besser. Auf dem Eis konnte man endlich wieder John Ramage, Landon Ferraro und Lukas Reichel in Aktion sehen, musste dafür aber auf Fabian Dietz verzichten. Und im Tor gab Aubin Justin Pogge eine neue Chance.

Hinein in ein defensiv geprägtes erstes Drittel. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, hinten sicher zu stehen, weshalb es wenige Top-Chancen gab. Viel spielte sich in der neutralen Zone ab.

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Sowohl die DEG als auch der EHC hatten ein kurzzeitiges Überzahlspiel, was aber auch nicht für viel Gefahr sorgte. Erst in der zweiten Hälfte des Auftaktdrittels gab es dann mal ein, zwei brenzlige Situationen auf beiden Seiten. So retteten die Eisbären kurz vor der eigenen Torlinie, während Rückkehrer Lukas Reichel mit seinem Onetimer scheiterte.
Die Hausherren zum Ende hin nochmal in Überzahl und da versuchte es Ex-Eisbär Alex Barta. Aber der scheiterte zunächst an Frank Hördler, der einen Schuss klasse blocken konnte und dann noch an der Fanghand von Justin Pogge.
Somit endete das erste Drittel also torlos und die Stimmung war weiterhin bestens.

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Zu Beginn des Mitteldrittels überstanden die Berliner noch ein aus dem ersten Drittel resultierendes Powerplay der Rheinländer und es ging weiter mit dem Spiel auf Augenhöhe. Ein bisschen Playoff-Charakter war zu spüren, verständlich, sind beide Mannschaften doch Konkurrenten im Kampf um die direkte Qualifikation für das Viertelfinale. Es war also fast schon abzusehen, dass ein Fehler her musste, damit ein Tor fallen würde.
So geschehen in Minute 30, als die Berliner die Scheibe in der neutralen Zone verloren und die Hausherren konterten. Leon Niederberger schloss ab und überwand Justin Pogge im Eisbären-Tor – 0:1.
Beide Teams in der Folge nochmal mit je einem Überzahlspiel und Chancen, aber weitere Tore fielen nicht und so nahm die Mannschaft von Trainer Harold Kreis ein knappes 1:0 mit in die Kabine.

Im Schlussdrittel fanden die Eisbären schnell die Antwort. Maxim Lapierre und Lukas Reichel setzten Austin Ortega in Szene, welcher aus der

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Drehung abzog und den Puck in der linken Torecke versenkte – 1:1 (42.).
Auch danach machten die Berliner weiter Druck und erspielten sich richtig gute Möglichkeiten. Einzig die Scheibe wollte nicht ein zweites Mal im von Ex-Eisbären-Goalie Matthias Niederberger gehüteten Tor einschlagen.
Und was machte eigentlich Düsseldorf, während die Gäste an der Führung arbeiteten? Sie gingen selbst in Führung! Puckverlust der Eisbären im Angriffsdrittel, Reid Gardiner lupfte die Scheibe über drei Eisbären-Spieler hinweg in den Lauf von Maximilian Kammerer, welcher vor das Tor zog und die Scheibe eiskalt und mit ein bisschen Glück versenkte. Glück, weil Justin Pogge beinahe mit seinem Schoner pariert hätte, aber es glückte ihm nicht, was ihn mächtig ärgerte, wie man an seiner Reaktion sah – 1:2 (51.).
Die Düsseldorfer also mit der Führung aus dem Nichts, die Eisbären mussten nun also reagieren. Und sie hatten die Möglichkeit in Überzahl, aber so richtig zwingend wurde es nicht.
Es wurde immer spannender und die Dramatik nahm zu. Eigentlich die Gäste aus der Hauptstadt in Unterzahl, aber Maxim Lapierre mit dem Unterzahlkonter, vergab diesen aber denkbar knapp. Aus dem Unterzahlspiel wurde schnell ein 4-gegen-3-Powerplay und wenig später sogar ein doppeltes Überzahlspiel. Und die Eisbären hatten auch beste Chancen, einzig das Glück vor dem Tor war heute nicht auf Seiten der Berliner, welche die Partie somit am Ende mit 1:2 verloren und damit auch das zweite Gastspiel in Düsseldorf in der diesjährigen Hauptrunde.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Eine Niederlage, die unnötig war, denn nach zwei Dritteln auf Augenhöhe waren die Gäste von der Spree im letzten Drittel deutlich am Drücker, nur scheiterten sie an der eigenen Chancenverwertung. Düsseldorf erwies sich da einfach als das clevere Team, welches abgezockt und eiskalt war. Und zudem gingen beiden Toren individuelle Fehler voraus. Insofern also eine vermeidbare Niederlage.

Dennoch wurde die Mannschaft von den rund 1.500 Fans mit Applaus verabschiedet, denn es war kein schlechtes Spiel unserer Jungs, am Ende machten Kleinigkeiten den Unterschied aus.
Die Spieler bedankten sich anschließend für den großartigen Support der Fans, die das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel gemacht haben. Von den DEG-Fans war nur selten etwas zu hören, an die legendäre Brehmstraße erinnerte hier rein gar nichts. Auch das Intro wirkte sehr öde und langweilig, da hatte man in Düsseldorf schon besseres zu bieten.

Während sich der Großteil der Eisbären-Fans per Sonderzug wieder auf den Heimweg nach Berlin machte, ließen wir den Abend gemütlich an der Hotelbar ausklingen. Teil Eins des Rheinland-Wochenendes war geschafft und das nächste Ziel hieß Köln und die Lanxess-Arena. Vorher folgt aber erst einmal noch Sightseeing in Düsseldorf.

Start verpennt und zu viele unnötige Strafzeiten: Die Eisbären verlieren mit 2:5 beim Tabellenletzten Iserlohn

Das Iserlohn-Spiel ist definitiv das schwierigere Spiel dieses Wochenende„, hatte Leo Pföderl nach dem Heimsieg am Freitag gegen München noch gesagt. Der Stürmer sollte recht behalten, denn die Eisbären Berlin verloren vor 4.329 Zuschauern in der Eissporthalle am Seilersee mit 2:5 (0:4,1:0,1:1) bei den Iserlohn Roosters und kassierten damit die achte Niederlage aus den letzten elf Gastspielen im Sauerland. Der Seilersee liegt den Eisbären eben irgendwie nicht. 

Bei den Eisbären fehlte heute im Vergleich zum München-Spiel am Freitag Youngster Thomas Reichel, welcher gestern beim Freiluftspiel in Dresden mit dabei war. Im Tor begann erneut Neuzugang Justin Pogge.

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

Die Vorzeichen waren eigentlich klar. Der Tabellenletzte aus Iserlohn empfing den Tabellenvierten Berlin. Die Roosters verloren sieben der letzten acht Spiele, die Eisbären holten 16 von 18 möglichen Punkten aus den letzten sechs Spielen. Doch es sollte ganz anders kommen.
In der zweiten Spielminute kassierte Austin Ortega eine Strafzeit wegen eines Ellbogenchecks. Eine sehr fragwürdige Entscheidung von den beiden Hauptschiedsrichtern Rainer Köttstorfer und Gordon Schukies, denn eigentlich war das ein sauberer Check. Doch Gefahr sollte ja eigentlich nicht drohen, stellten die Sauerländern doch das schlechteste Powerplay der Liga. Aber heute war ja Gegenteiltag. Ex-Eisbär Jamie MacQueen wurde auf der linken Seite angespielt, zog vom linken Bullykreis ab und die Scheibe ging am kurzen Pfosten durch ins Tor – 0:1 (3.).
Das folgende Bully führte direkt zum nächsten Tor. Bobby Raymond hatte aus der neutralen Zone (!) abgezogen, Justin Pogge war auf dem Weg in die rechte Ecke, als die Scheibe auf sein Tor kam und schlussendlich in der linken Ecke einschlug – fünf Sekunden später, 0:2 (3.).
Eisbären-Trainer Serge Aubin reagierte sofort und nahm Pogge vom Eis, für ihn rückte Ex-Iserlohn-Goalie Sebastian Dahm zwischen die Pfosten.
Aber auch Dahm musste direkt hinter sich greifen. Erneut eine äußerst fragwürdige Strafe gegen die Berliner (Frank Hördler wegen Hakens) und das schlechteste Powerplay war erneut erfolgreich. Raymond versuchte es von der blauen Linie, sein erster Schuss wurde noch geblockt, aber beim zweiten Schuss von der blauen Linie fand der Puck den Weg durch ins Tor – 0:3 (5.).
Und Iserlohn war nun richtig heiß auf Tore, während die Eisbären vollkommen von der Rolle waren. Gewühl vor dem Berliner Tor, fünf Eisbären (!) schafften es nicht, gegen zwei Iserlohner die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen. Ex-Eisbär Daniel Weiß war am Ende der Nutznießer und stocherte die Scheibe nach mehrmaligen Versuchen zum 0:4 über die Linie (8.).
Erst ab Mitte des ersten Drittels fanden die Hauptstädter etwas besser ins Spiel und versuchten auch mal ihr Glück vor dem Iserlohner Tor von Andreas Jenike. Man hatte auch ein Powerplay, aber da blockte Iserlohn gut die Schussversuche, erst zum Ende hin und kurz danach hatten die Berliner mal eine gute Drangphase. Eine Minute vor der ersten Drittelpause nochmal ein Gewühl vor Jenike, wo James Sheppard die dicke Chance zum Ehrentreffer hatte, aber er scheiterte am Pfosten.
So stand es nach dem ersten Drittel 0:4 aus Berliner Sicht. Verteidiger Florian Kettemer analysierte das Auftaktdrittel wie folgt:

Wir haben vier Tore kassiert, die absolut verdient waren. Wir waren einfach nicht bereit, waren zu weit weg von den Männern, sind nicht in den Zweikämpfen und dann passiert sowas. Ich weiß auch nicht, was es ist, vielleicht brauchen wir den Reiz, aber sowas dürfen wir uns in dieser Liga nicht leisten und das müssen wir schnell abstellen.

Das Mitteldrittel begannen die Gäste in Überzahl. Und nach einer weiteren Strafe gegen Dieter

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

Orendorz war es sogar eine doppelte Überzahl. Und da schlug es im Iserlohner Tor endlich ein. Die Scheibe lief mit zwei Mann richtig gut, Austin Ortega spielte die Scheibe hoch zu Frank Hördler und der traf per Onetimer zum 4:1 (22.).
Auch danach in der einfachen Überzahl gab es zwei weitere gute Möglichkeiten durch Ryan McKiernan und erneut Hördler. Die Berliner waren nun also drin im Spiel. Sie machten gut Druck und suchten auch nach dem Powerplay immer wieder die Abschlüsse vor dem Tor von Andreas Jenike.
Dann kassierte man aber zwei Strafen in Folge und musste somit zweimal in Unterzahl ran, aber diesmal das Penaltykilling mit einer richtig guten Leistung (allen voran der sehr auffällige Florian Kettemer störte immer wieder im entscheidenden Moment), weshalb man die beiden Unterzahlspiele schadlos überstand. Dabei hatte man durch Constantin Braun sogar noch die beste Chance mit einem Mann weniger auf dem Eis, aber „Tine“ bekam die Scheibe nicht im Tor unter.
Auch bei der dritten Unterzahlspiel der Eisbären im Mitteldrittel leistete das Penaltykilling der Eisbären gute Arbeit und erneut war es „Tine“ Braun, welcher in Unterzahl nach klasse Vorarbeit von PC Labrie die beste Chance hatte, aber wieder scheiterte.
In der Schlussphase nahm der Druck der Hauptstädter dann mehr und mehr zu. Austin Ortega und PC Labrie scheiterten innerhalb kürzester Zeit, wenig später auch Leo Pföderl, der heute übrigens sein 400. DEL-Spiel absolvierte. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum, Leo! Dann die Eisbären zum Ende hin wieder mit einem Powerplay und da wurde es richtig gefährlich für Iserlohn. Leo Pföderl (2x), André Rankel, Marcel Noebels und PC Labrie – sie alle hatten beste Chancen, aber sie alle scheiterten an Andreas Jenike oder aber schossen den Puck knapp vorbei. So nahm Iserlohn eine 4:1-Führung mit in die Kabine, konnte sich aber vor allem bei Goalie Andreas Jenike bedanken, dass man noch komfortabel führte. Denn der Druck der Eisbären nahm gehörig zu, aber im Abschluss fehlte eben das nötige Glück.

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

Im Schlussdrittel waren die Berliner weiterhin bemüht und suchten auch immer wieder den Abschluss, aber es fehlte so eine richtig hundertprozentige Chance in dieser Phase. So war es auch klar, dass ein „dreckiges Tor“ her musste. Und dieses fiel in der 45. Spielminute. Jonas Müller hatte die Scheibe auf das Tor gebracht, dort entstand ein Gewühl und Top-Scorer Marcel Noebels behielt in diesem Chaos die Übersicht, schoss zum 2:4 ein.
Nochmal ein Hoffnungsschimmer für die Schlussphase? Nein, denn James Sheppard wanderte wegen Stockschlags für zwei Minuten in die Kühlbox. Die Folge war der dritte Powerplaytreffer der schlechtesten Überzahlmannschaft in dieser Liga. Mal wieder war es ein Onetimer von Jamie MacQueen, welcher zum Erfolg führte, die Scheibe rutschte Dahm durch die Schoner – 2:5 (48.). Die Eisbären hätten von seiner Gefahr in Überzahl eigentlich wissen müssen…
Danach war dann die Luft raus. Auch wenn die Eisbären weiter anrannten, so wirklich zwingend wurde es nicht mehr. Die Schüsse gingen entweder neben oder über das Tor oder aber sie waren eine sichere Beute von Andreas Jenike. So brachten die Sauerländer das 5:2 über die Zeit und sicherten sich den zweiten Heimsieg gegen die Eisbären in dieser Saison.

Und diese haben sich die Niederlage und das erste punktlose Spiel seit sechs Spielen selbst

Foto: ela on tour/ela, britta und jasmin

zuzuschreiben. Sie haben den Start komplett verpennt, hatten über weite Strecken ein äußerst schlechtes Penaltykilling und nahmen einfach zu viele (teilweise unnötige) Strafen. Vor dem Tor fehlte die Genauigkeit, die Kaltschnäuzigkeit, die unbedingte Gier, das Tor erzielen zu wollen. Kein Wunder also, dass Iserlohn aus 21 Schüssen fünf Tore machte und die Berliner aus 44 Schüssen (!) nur zwei.
Die Eisbären erwischten halt einfach einen komplett gebrauchten Tag, da reihten sich auch gleich die beiden Torhüter mit ein, welche beide ebenfalls keine gute Figur abgaben. Aber das trifft heute ja auf die gesamte Mannschaft zu. Dementsprechend fiel auf das Statement von Verteidiger Kai Wissmann nach Spielende aus:

Wenn es nach zehn Minuten schon 4:0 steht, ist es natürlich sehr scheiße. Danach haben wir alles versucht, haben alles nach vorne geworfen, hatten auch viele Chancen. Leider sind nicht mehr viele rein gegangen. Aber nach zehn Minuten 4:0 hinten zu liegen, das kann natürlich nicht sein. Wir müssen einfach von Anfang an bereit sein, Körper spielen. Zwei Tore davon waren in Unterzahl, da müssen wir Schüsse blocken, dem Torhüter helfen, wenn er nichts sieht. Es darf einfach nicht passieren, dass es 4:0 steht.

4:3-Siegtreffer 30 Sekunden vor der Schlusssirene: Leo Pföderl lässt die Arena am Ostbahnhof beben

Ausgabe #19:

Es gibt normale Siege, wie gegen Iserlohn, Krefeld oder Schwenningen. Und dann gibt es besondere Siege, wie gegen Köln, Mannheim oder aber eben München. Diese schmecken dann besonders süß und am Freitagabend war mal wieder einer dieser „süßen Momente“ in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof. Denn die Eisbären Berlin hatten den Liga-Primus und dreimaligen Deutschen Meister EHC Red Bull München zu Gast und feierten im dritten Anlauf endlich ihren ersten Saisonsieg gegen die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson. 4:3 (2:0,1:2,1:1) stand es nach 60 Minuten und die Fans feierten freudetrunken den Sieg gegen den Erzrivalen. „Oh wie ist das schön“ schallte es durch das weite Rund und man sah überall freudige Gesichter – auf dem Eis und auf den Rängen. Es war eben mal wieder einer dieser besonderen Abende.

Bei den Eisbären fiel neben den Langzeitverletzten heute auch noch Stürmer Landon Ferraro aus, nach dem er im Heimspiel am Montagabend gegen Augsburg einen Schuss geblockt hatte. Dafür feierte Neuzugang Justin Pogge sein Debüt im Eisbären-Trikot, er stand für Sebastian Dahm zwischen den Pfosten.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Spiel war von Beginn an von zwei starken Defensivreihen geprägt. Beide Teams standen hinten sicher und wollten aus dieser sicheren Defensive ihre Angriffe starten. So waren Torchancen eher Mangelware, was aber dem Spiel keinesfalls schadete, denn es war ein hochinteressantes Spiel zweier absoluter Spitzenmannschaften.
Und mit der ersten richtigen Chance gingen die Hausherren dann in Führung. Ob es dabei gleich zum ersten Assist von Goalie Justin Pogge gereicht hat, ist noch nicht entscheidend beantwortet. In der Arena wurde er als Vorlagengeber genannt, auf der DEL-Homepage werden jedoch Kai Wissmann und Frank Hördler genannt. Was aber letztendlich auch egal ist, denn viel wichtiger war der Treffer von James Sheppard. Er ließ zwei Münchner Spieler an der blauen Linie ziemlich alt aussehen, zog ab und Münchens Goalie Kevin Reich flutschte die Scheibe irgendwie durch die Schoner und schon führten die Eisbären mit 1:0 (5.).
Die Berliner Nummer 88 hatte nun richtig Lust auf Tore und er war Nutznießer, als sich Keith Aulie und Mark Voakes uneinig waren, wer denn nun die Scheibe aus dem eigenen Drittel bringen sollte. Sheppard ging dazwischen, nahm sich die Scheibe einfach, tauchte frei vor Reich auf, verlud ihn eiskalt und schob die Scheibe lässig durch dessen Schoner – 2:0 (7.).
Was für ein Auftakt für die Eisbären, die äußerst effektiv vor dem gegnerischen Tor waren. Und hinten die Berliner mit ganz starker Defensivarbeit, sie machen immer wieder klug die Schusswege zu und wenn doch mal ein Schuss kam, dann versuchte man, diesen zu blocken. Man machte München das Leben sehr schwer. München dann zwar mit einem Powerplay, aber auch das Penaltykilling der Hausherren mit ganz starker Arbeit und so waren es die Eisbären, die durch James Sheppard (wer auch sonst) die dicke Chance auf das dritte Tor hatten, aber sein Schuss ging denkbar knapp am Kasten von Reich vorbei.
Auch das zweite Münchner Powerplay blieb erfolglos, weil die Eisbären in Unterzahl ganz stark verteidigten und so das 2:0 mit in die erste Drittelpause nahmen.

In der Kabine muss sich München viel vorgenommen haben und schnell setzten sie dieses Vorhaben

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

auch in die Tat um. Es dauerte nur ganze 35 Sekunden, ehe Jason Jaffray einen Abpraller vom Justin Pogge verwertete und auf 2:1 verkürzen konnte (21.).
Die Gäste aus Bayern fanden im Mitteldrittel wesentlich besser zu ihrem Spiel und konnten die Eisbären immer wieder unter Druck setzen. Und in der 28. Spielminute wäre ihnen auch beinahe der Ausgleich gelungen, doch der Pfosten rettete für die Eisbären beim Schuss von Keith Aulie. Aber auch München hatte zwei Minuten später das Glück mit dem Pfosten auf seiner Seite, als es Leo Pföderl versuchte. Und weitere zwei Minuten später war es erneut Pföderl, der am Aluminium scheiterte. Dieses Mal war es die Latte gewesen.
München war optisch gesehen die aktivere Mannschaft, aber die Eisbären waren heute einfach eiskalt vor dem Tor. Fabian Dietz mit dem klasse Zuspiel auf PC Labrie, welcher alleine auf Reich zu fuhr und ihm den Puck zum dritten Mal in diesem Spiel durch die Schoner schoss – 3:1 (34.).
Drei Minuten vor der zweiten Pause die Eisbären mal mit einem Powerplay, aber dort musste man den Anschlusstreffer hinnehmen. Und man musste neidlos anerkennen, dass es ein klasse Tor von Patrick Hager war. Er tankte sich klasse durch das Eisbären-Drittel, zog vor das Tor und überwand Justin Pogge äußerst cool und sehr sehenswert. Chapeau, Herr Hager!
So stand es nach 40 Minuten 3:2 für die Hauptstädter, welche einfach immer zum richtigen Zeitpunkt trafen, aber noch einmal zittern mussten nach dem Shorthander von Hager.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Im letzten Drittel machte es erneut „Peng“ am Gestänge, Austin Ortega hatte abgezogen und dabei nur den Außenpfosten getroffen. Dann mal wieder München, Frank Mauer frei vor Pogge, aber der neue Goalie zeigte seine ganze Klasse und entschärfte diese Situation.
Aber 17 Sekunden nach dieser Szene schlug es doch hinter dem Berliner Goalie im Tor ein. Ex-Eisbär Blake Parlett hatte von der blauen Linie abgezogen und Jason Jaffray fälschte unhaltbar für Pogge ab – 3:3 (45.).
Es entwickelte sich nun ein Spiel auf Augenhöhe, beide Teams wollten den Sieg und beide investierten viel in die Offensive. München hatte zudem in den letzten zehn Minuten zwei Überzahlspiele, weil Ex-München-Verteidiger Florian Kettemer gleich zweimal in die Kühlbox wanderte. Was für großen Unmut auf den Rängen sorgte. Denn die beiden Hauptschiedsrichter Jamie Koharski und Stephan Bauer hatten nicht gerade ihren besten Tag, hatten keine klare Linie und pfiffen auf einmal Sachen, die sie zuvor haben noch laufen lassen. Dass es an sich eine gerechte Strafzeit war, war unumstritten, aber man kann halt nicht einmal Strafe dafür geben und einmal nicht. Zum Nachteil für die Eisbären saßen sie häufiger auf der Bank als München, aber auch das konnte sie nicht am späteren Sieg hindern.
Dabei hatte Konrad Abeltshauser im Powerplay bei der zweiten Strafe gegen Kettemer die Riesenchance, doch auch hier stand wieder einmal der Pfosten im Weg.
München versuchte es weiter, aber Justin Pogge ließ nichts mehr durch. Und dann kam der große Auftritt von Frank Hördler. 30 Sekunden waren noch auf der Uhr, als der Berliner Verteidiger abzog. Leo Pföderl sah dies, hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Kevin Reich ab – 4:3 (60.). Was nun folgte, war Ekstase pur. Man hätte fast meinen können, es war der Treffer zur achten Deutschen Meisterschaft gewesen. So laut war es auf einmal in der Arena am Ostbahnhof. Aber es zeigte eben die Wertigkeit dieses Sieges gegen den Liga-Primus München. Die nahmen zwar noch mal eine Auszeit und Goalie Kevin Reich vom Eis, aber die Eisbären brachten das 4:3 sicher über die Zeit und holten sich den ersten Sieg gegen München in dieser Saison.

Und das, weil sie vor dem Tor eiskalt ihre Chancen genutzt haben und immer zum richtigen Zeitpunkt

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

getroffen haben. Sie nutzten zudem die Fehler der Gäste aus und machten denen das Leben sehr schwer. Zwar kann man München nicht über die gesamte Spielzeit vom Tor fernhalten, aber waren die Hochkaräter der Münchner überschaubar. München hatte genauso wie die Eisbären großes Pech mit Pfosten-/Lattentreffern, aber letztendlich war am Ende der Goalie der Unterschied. Während Kevin Reich die Scheibe dreimal durch die Hosenträger bekam, hielt Justin Pogge (siehe Foto rechts) in den wenigen Münchner Druckphasen sehr stark und ließ die Gäste somit verzweifeln.
Und die Eisbären ließen sich auch nicht von den Gegentreffern aus der Ruhe bringen. Nicht vom schnellen 1:2 kurz nach Wiederbeginn im zweiten Drittel, nicht vom 2:3 in eigener Überzahl und nicht vom 3:3 im letzten Drittel. Sie blieben ruhig und zogen ihren Plan weiter durch. Mit Erfolg, denn mit der letzten Offensivaktion sorgten Frank Hördler und Leo Pföderl für einen mal wieder sehr süßen Sieg gegen einen Erzrivalen.

3:2 vs. Augsburg: Eisbären stecken zweimaligen Rückstand weg und erkämpfen sich die letzten drei Punkte des Jahres 2019

Ausgabe #18:

So kann das Jahr 2019 doch zu Ende gehen: Die Eisbären Berlin haben das letzte Spiel in diesem Jahr gewonnen und gehen so mit einem guten Gefühl ins neue Jahr 2020. Aber es war ein hartes Stück Arbeit, ehe die Eisbären-Fans in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof die drei Punkte gegen die Augsburger Panther bejubeln konnten. Am Ende stand ein knapper 3:2 (1:1,1:1,1:0)-Heimsieg gegen die Fuggerstädter, womit die Hauptstädter ihren vierten Platz verteidigten. Man liegt also, was die Platzierung in der DEL-Tabelle angeht, weiterhin im Soll. Was die Leistung betrifft ist aber nach wie vor noch Luft nach oben. Aber man braucht ja gute Vorsätze für das neue Jahr.

Überraschung vor dem Spiel der Berliner gegen die Fuggerstädter: Nach dem Heimspiel gegen Bremerhaven am Freitagabend hatte Trainer Serge Aubin noch gesagt, es würde kein Spieler aus dem Lazarett zurückerwartet und dann das – Leo Pföderl war wieder im Kader der Berliner. Was den Eisbären natürlich noch mehr Tiefe im Kader bescherte, was angesichts der dünnen Personaldecke und der vielen Spiele innerhalb kürzester Zeit enorm wichtig ist. Im Tor stand auch heute wieder Sebastian Dahm. Wie oft ich das in Zukunft noch schreiben kann, bleibt abzuwarten, denn die Berliner verpflichteten ja heute Goalie Justin Pogge, um auf der Torhüterposition noch mehr Tiefe zu haben. Persönlich finde ich diese Personalie nicht gut, vor allem Maximilian Franzreb gegenüber. Angesichts der Personalprobleme auf dem Spielersektor hätte man sich lieber da nach Verstärkung umsehen sollen. Aber nichtsdestotrotz heißen wir Justin Pogge herzlich Willkommen in der Hauptstadt und freuen uns auf sein Debüt im Eisbären-Trikot.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ruhig begann das letzte Heimspiel des Jahres, beide Teams tasteten sich erst einmal ab und waren auf eine sichere und kompakte Defensive bedacht. Aber vom ersten Bully an war deutlich zu sehen, dass dieses Spiel über die gesamte Spielzeit hart umkämpft sein würde. Kein Puck wurde verloren gegeben, beide Teams mussten hart arbeiten. Was natürlich nicht immer schön anzusehen ist.
Nach vier Minuten bot sich den Hausherren die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Aber das Powerplay war nicht wirklich gut und verpuffte somit ergebnislos. Dennoch waren die Eisbären nun die optisch gesehen überlegene Mannschaft, taten mehr für das Spiel und versuchten, das 1:0 zu erzielen. Und Augsburg? Die gingen plötzlich wie aus dem Nichts in Führung! Sieben Minuten waren gespielt, da zog Sahir Gill einfach mal vom linken Bullykreis aus ab, Adam Payerl hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und auf einmal lag der AEV vorne – 0:1.
Die Eisbären nun erst einmal geschockt, mussten sich erst einmal sammeln. Den Panthern spielte das Ergebnis natürlich in die Karten, konnten sie weiterhin aus einer kompakten Defensive heraus auf Fehler der Eisbären und somit auf Konter lauern, was ihnen aber nicht wirklich oft gelang. Gefühlt war der Treffer zum 0:1 der einzig nennenswerte Angriff der Panther. Aber die Eisbären sorgten noch im ersten Spielabschnitt für den Ausgleich. Ryan McKiernan hatte abgezogen, AEV-Goalie Olivier Roy bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle und Rückkehrer Leo Pföderl war zur Stelle. Er setzte nach, scheiterte, setzte erneut nach und kämpfte den Puck über die Torlinie – 1:1 (15.).
Im Anschluss der AEV nochmal mit einem Powerplay, was aber genauso erfolglos wie das der Eisbären war. Es ging also beim Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Das Mitteldrittel begann sehr zäh. Es ging zwar hin und her, aber es gab nichts erwähnenswertes vor

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

den Toren zu berichten. Beide Mannschaften arbeiteten Eishockey anstatt es zu spielen, dementsprechend schwer war die Kost auf dem Eis für die Zuschauer in der Arena. Dazu kam noch, dass das Spiel der Eisbären in diesem Drittel auch nicht wirklich irgendjemanden vom Hocker riss, ganz im Gegenteil. Das Spiel der Gastgeber wirkte zerfahren, zu viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau, zu viele Fehler beim Passspiel, es wirkte alles sehr fahrig aus Berliner Sicht.
Und dann lud man Augsburg auch noch zu Chancen ein. T.J. Trevelyan marschierte im eigenen Drittel los, wurde überhaupt nicht angegriffen oder aber gestört, zog ins Angriffsdrittel, wo sich auch noch keiner für ihn verantwortlich sah und zog einfach ab. Mit Erfolg, sein Schuss schlug im Tor von Sebastian Dahm ein – 1:2 (32.).
Es folgte je ein Powerplay für beide Mannschaften, wir sparen uns dabei aber genauere Details, denn erneut war das von beiden Teams rein gar nichts. Aber umso schöner war das Ende der Strafzeit gegen die Eisbären. Denn Marcel Noebels startete zum Konter, als PC Labrie gerade von der Strafbank zurück aufs Eis kam. Er sah ihn auf der anderen Seite stehen, passte ihm die Scheibe zu und Labrie vollendete eiskalt – 2:2 (38.). Somit nahmen die Eisbären aus einem aus ihrer Sicht eher mäßigen Drittel doch noch ein Unentschieden mit in die Pause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Was einmal klappt, klappt meistens auch zweimal – dachten sich jedenfalls die Eisbären. Ryan McKiernan nahm früh im Schlussdrittel eine Strafzeit, mit Ablauf dieser gingen die Eisbären erstmals in Führung. Austin Ortega zog zur Drittelmitte, ließ die Scheibe für Maxim Lapierre liegen, welcher zum Schuss ausholte und Roy im AEV-Kasten bezwingen konnte – 3:2 (43.).
Die Eisbären im Anschluss mit einem weiteren Überzahlspiel, in dem man sich auch ein, zwei Chancen erspielen konnte, aber das Penaltykilling war heute weitaus besser als das Powerplay.
Mitte des letzten Drittels Augsburg mal mit einer richtig guten Drangphase während eines Wechsels, da standen die Berliner ganz schön unter Druck und mussten ihr Tor mit allem, was sie hatten, verteidigten. Was ihnen auch gelang.
Zweieinhalb Minuten vor dem Spielende musste Kai Wissmann noch einmal in die Kühlbox, Augsburg bot sich in der Schlussphase also die Chance zum Ausgleich in Überzahl. In der letzten Minuten versuchten sie es sogar mit zwei Mann mehr, nachdem sie Goalie Roy zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen. Aber die Eisbären verteidigten das richtig stark und brachten das knappe 3:2 dank einer starken Defensive über die Zeit. Am Ende merkte man am Jubel der Spieler die Erleichterung über die drei Punkte heute Abend.

Es war kein schönes Spiel, aber am Ende zählen auch die hart erkämpften, dreckigen Siege. Denn

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was letztendlich wichtig ist, sind die drei Punkte und wie diese zu Stande gekommen sind, darüber spricht morgen schon keiner mehr. Die Eisbären hatten mit Augsburg einen schweren Gegner vor der Brust, der es ihnen schwer machte, zu seinem eigentlichen Spiel zu finden. Und dann legten sie auch noch zweimal vor, was es noch schwerer machen sollte. Aber die Eisbären fanden, wie so oft in dieser Saison, einen Weg, auch dieses Spiel noch für sich zu entscheiden. Weil sie als Team zusammen gehalten haben und als ein solches auch gemeinsam für den Erfolg gekämpft haben. Sie haben nicht aufgegeben und immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Aus einem starken Penaltykilling heraus sind zwei enorm wichtige Treffer entstanden – der zum 2:2-Ausgleich von Labrie und der 3:2-Gamewinner von Lapierre.
Dass es nicht das schönste Spiel war, weiß auch die Mannschaft, aber gute Mannschaften zeichnet es aus, dass sie auch solche Spiele gewinnen, dass sie einen Weg finden, solche Spiele auch noch für sich entscheiden zu können. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das alles derzeit mit einem dezimierten Kader passiert und dass noch Stammspieler fehlen, kann man dem neuen Jahr und dem Hauptrundenendspurt und den darauffolgenden Playoffs mit großer Hoffnung und Zuversicht entgegen blicken.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei Euch recht herzlich für Eure Treue und Unterstützung im abgelaufenen Jahr und freuen uns darauf, Euch auch im neuen Jahr wieder als treue Leser begrüßen zu dürfen. Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und dass all Eure Wünsche in Erfüllung gehen.

4:5 n.V. gegen Bremerhaven: Die Eisbären erkämpfen nach 0:4-Rückstand dank starker Charakterleistung noch einen Punkt

Ausgabe #17:

Irgendwann reißt jede Serie einmal: Heute waren es gleich zwei aus Berliner Sicht. Zum einen verlor man heute nach drei Siegen in Folge erstmals wieder in der Liga, sicherte sich am Ende aber immerhin noch einen Punkt in der regulären Spielzeit. Und zum anderen setzte es für die Eisbären Berlin im siebten Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven beim 4:5 n.V. (0:1,1:3,3:0/0:1) die erste Niederlage überhaupt auf eigenem Eis gegen die Jungs von der Küste. Heute hatte man den Eisbären zwei Drittel lang schon den Kräfteverschleiß nach dem schweren Spiel gestern Abend in Straubing angemerkt, andererseits hatten auch die Mannen von Trainer Thomas Popiesch insgesamt auch nur einen Spieler mehr im Line-up als die Eisbären. Und auch die Pinguins hatten ein anstrengendes Spiel vom Vortag in den Knochen, wirkten aber in den ersten beiden Dritteln irgendwie frischer und gedankenschneller als die Eisbären. Aber mehr dazu im nun folgenden Spielbericht.

Bei den Eisbären kehrte im Vergleich zum Straubing-Spiel Fabian Dietz in den Kader zurück. Mehr änderte sich nicht, demnach hütete auch Sebastian Dahm wieder das Tor, was angesichts seiner zuletzt gezeigten Leistungen bei den drei Siegen mit nur zwei Gegentoren mehr als verständlich war.

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Die Hausherren kamen gut rein ins Spiel und suchten gleich einmal den Weg Richtung des von Kristers Gudlevskis gehütete Bremerhavener Tor. Man wollte an das Donnerstagspiel in Straubing anknüpfen und so kam man auch in die Partie hinein. Aber auch die Gäste von der Küste fanden so nach und nach ins Spiel und tauchten vor Sebastian Dahm auf.
Die Eisbären dann mit der ersten Überzahlchance, aber so richtig zwingend wurde es dabei nicht. Es entwickelte sich nun eine hart umkämpfte Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe, was auch die Tabelle aussagte. Schließlich traf der Vierte Berlin auf den Fünften Bremerhaven. Und in einer Phase, als Bremerhaven am Drücker war, gingen sie auch prompt in Führung, sehr zur Freude der über 800 per Sonderzug angereisten Fischtown-Fans im Oberrang, die ordentlich Stimmung machten. 54 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Mark Zengerle vom linken Bullykreis aus die Scheibe Richtung Berliner Tor schlenzte, Ross Mauermann fälschte sie entscheidend ab und so stand es nach dem ersten Drittel 0:1 aus Berliner Sicht (20.).

Dieser Führungstreffer zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt gab den Bremerhavenern nun natürlich

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Rückenwind und sie drehten zu Beginn des Mitteldrittels gehörig auf. Und wieder war Ross Mauermann beteiligt, dessen Schuss Dahm zwar parieren konnte, aber die Scheibe landete auf der Kelle von Justin Feser, welcher zum 0:2 einnetzen konnte (25.).
Und als die Gäste in Überzahl waren, schlugen sie eiskalt zu. Alex Friesen konnte ungestört Richtung Slot ziehen, kam zum Abschluss und konnte relativ mühelos auf 0:3 stellen (27.).
Die Eisbären hatten kein Zugriff auf das Spiel, kamen überhaupt nicht in ihr System und wirkten ausgelaugt, immer einen Schritt langsamer als die Bremerhavener. Zudem zogen sich die Probleme im Passspiel seit dem ersten Drittel durch das Spiel der Eisbären.
Und noch war das Ende der Fahnenstange nicht erreicht, Bremerhaven legte sogar noch das 0:4 nach. Top-Scorer Marcel Noebels wollte vor dem eigenen Tor helfen, bekam die Scheibe aber nicht unter Kontrolle. Alex Friesen war der Nutznießer und brachte die Scheibe irgendwie aufs Tor, wo sie an den linken Innenpfosten ging und letztendlich über die Torlinie trudelte (32.).
Dann aber mal die Riesenchance für die Eisbären, im Spiel anzukommen. Doppelte Überzahl und da sollte ihnen tatsächlich der Anschlusstreffer gelingen. Ryan McKiernan hatte Maß genommen und auf 1:4 verkürzt (34.). Dieser Treffer sollte noch einmal Hoffnung geben, nicht aber das weitere Spiel der Hausherren im Mitteldrittel. Sie wirkten einfach kraft- und ideenlos und lagen nach 40 Minuten mit 1:4 zurück. Aber wer wollte es ihnen übel nehmen angesichts der großen Personalprobleme und des Straubing-Spiels in den Knochen. 

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Umso größer ist der Respekt vor der Leistung der Eisbären im Schlussdrittel, denn da drehten sie ordentlich auf. Verteidiger Frank Hördler sagte nach dem Spiel in der Mixed Zone, dass Trainer Aubin der Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte, dass man dieses Spiel noch gewinnen kann. Und dieser Wille setzte noch einmal Kräfte frei. Angetrieben von der Fankurve kämpften sich die Eisbären in den ersten fünf Minuten des Schlussdrittels zurück ins Spiel.
33 Sekunden war der Schlussabschnitt erst als, da klingelte es zum zweiten Mal an diesem Abend im Tor von Gudlevskis. Nach Bullygewinn von Maxim Lapierre hatte Frank Hördler abgezogen, sein Schuss ging an den Pfosten und von da aus ins Tor – 2:4 (41.). Das hatte Lapierre genau so geplant, hatte Hördler nach dem Spiel im Interview gesagt.
Und weiterhin die Eisbären im Vorwärtsgang. Landon Ferraro mit dem klasse Zuspiel vor das Tor, wo erneut Frank Hördler zur Stelle war, seine Kelle hin hielt und auf 3:4 verkürzen konnte (44.). Der 100. Saisontreffer durch die Nummer Sieben der Eisbären, welcher zugleich seinen zweiten Treffer in diesem Spiel erzielte. Wofür er aber nach dem Spiel die klasse Vorlagengeber loben sollte. Sehr bescheiden eben, der „Franky“.
Bremerhavens Coach Thomas Popiesch reagierte und nahm erst einmal eine Auszeit. Er hatte mit diesem Schlussdrittel der Eisbären gerechnet, aber wohl zu viel darüber gesprochen, wie er nach dem Spiel auf der PK sagte. Half ihm aber erst einmal gar nicht, denn nur eine Minute später sorgte James Sheppard mit seinem Tor zum 4:4 für unbändigen Jubel in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena (45.). Die Arena stand Kopf und nun war diesen Eisbären alles zuzutrauen.
Die Eisbären warfen weiter alles nach vorne, wollten jetzt die drei Punkte gegen Bremerhaven. Die taten sich lange schwer, fanden erst in der Schlussphase wieder zurück zu ihrem Spiel und da wollten dann beide Teams den Lucky Punch setzen. Gelang aber keinem Team und so sollte es beim Stand von 4:4 in die Verlängerung gehen.

Diese sollte aber nur ganze 29 Sekunden dauern, denn dann schlug Bremerhaven eiskalt zu. Justin Feser kam zum Abschluss, Dahm konnte nur zur Seite abwehren, wo Patch Alber lauerte und den Puck ins verwaiste Berliner Tor einschießen konnte und für den Zusatzpunkt der Bremerhavener und dessen ersten Sieg überhaupt in der Hauptstadt sorgte. Sehr zur Freude der Gäste-Fans, die eine feucht-fröhliche Rückfahrt vor sich haben dürften.

Trotz der Niederlage fühlt es sich jedoch wie ein gewonnener Punkt an. Was die Mannschaft im letzten Drittel geleistet hat, verdient aller größten Respekt. Nach einem 0:4-Rückstand mit so einer kurzen Bank nach so einem schweren Auswärtsspiel in Straubing tags zuvor zurückzukommen, ist unglaublich stark. Sie haben im letzten Drittel noch einmal alles gegeben und nach vorne geworfen, haben großartigen Charakter bewiesen und sich dafür mit einem Punkt belohnt. Und so steht man mit vier Punkten aus zwei schweren Spielen gegen zwei starke Gegner innerhalb von zwei Tagen mit arg dezimierten Kader besser als erwartet dar.
Ja, man hat der Mannschaft vor allem im Mitteldrittel den Kräfteverschleiß angemerkt, da musste man schon Angst haben, dass es heute ein Debakel geben könnte gegen Bremerhaven. Aber sie haben sich nicht hängen lassen, haben zurück ins Spiel gefunden und einen 0:4-Rückstand beinahe noch in einen Sieg umgewandelt. Das heute gerade in den ersten beiden Dritteln einige Fehler im Passspiel passierten und die nötige Konzentration nicht immer da war, lag einfach an dem Spiel 24 Stunden zuvor. Wie man dann aber zurückgekommen ist, verdient einfach die größte Anerkennung, die es gibt und so kann man diesen einen Punkt eben doch wie einen kleinen Sieg feiern.