6:2 gegen Schwenningen: Die Eisbären zeigen die erhoffte Reaktion, aber überzeugen dennoch nicht über die volle Spielzeit

Ausgabe #15:

Die Wiedergutmachung nach der 0:5-Schmach gegen München ist geglückt: 24 Stunden nach der Klatsche gegen Red Bull München gewannen die Eisbären Berlin ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings klar mit 6:2 (2:2,2:0,2:0) und zeigten damit die erhoffte Reaktion. Man machte in den entscheidenden Momenten die Tore und konnte sich hinten bei Tobias Ancicka bedanken, dass man am Ende vom Ergebnis her ohne große Mühe gewann. Denn das Ergebnis spiegelte nicht unbedingt den Spielverlauf wider. Denn die Gäste aus dem Schwarzwald zeigten über 40 Minuten eine ansprechende Leistung und hatten gute Chancen. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin änderte an den Sturmreihen nur zwei Spieler. Giovanni Fiore rückte in die Reihe von Matt White und Zach Boychuk. Er nahm den Platz von Kris Foucault ein, welcher dafür an der Seite von Mark Olver und Parker Tuomie stürmte. Dort spielte gestern noch Fiore. Und in der vierten Reihe gab es einen erwarteten Wechsel, da Haakon Hänelt zur Nationalmannschaft düste. Eric Mik nahm seinen Platz neben Nino Kinder und Fabian Dietz ein. Und auch im Tor gab es einen wohl zu erwartenden Wechsel angesichts des straffen Spielplans. Tobias Anicka, welcher bereits im letzten Drittel gegen München das Tor hütete, stand heute von Beginn an zwischen den Pfosten.

Guter Beginn, dann aber nachgelassen

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Für die Eisbären gab es nach dem gestrigen Spiel nur ein Ziel: Sie wollten das heutige Spiel gewinnen, egal wie. Man wollte eine Reaktion gegen Schwenningen folgen lassen. Dass das nicht einfach werden würde, hatte man jedoch bereits beim Magenta-Sport-Cup gesehen, als man in beiden Spielen deftige Niederlagen einstecken musste.
Doch davon war zu Beginn noch nicht viel zu sehen. Eher war es ein verhaltener Beginn von beiden Seiten.
Nach fünf Spielminuten setzten sich die Hausherren aber mal fest im Angriffsdrittel. Lukas Reichel spielte die Scheibe von hinter dem Tor hoch in den Slot zu Marcel Noebels, welcher direkt abzog. Die Scheibe kam aber so schnell wieder aus dem Tor heraus, dass die beiden Hauptschiedsrichter Aleksander Polaczek und Marian Rohatsch sicherheitshalber noch einmal zum Videobeweis fuhren, dort aber nur ihre Meinung bestätigt sahen – 1:0. Die Top-Reihe der Berliner hatte also mal wieder produziert, denn neben Noebels und Reichel war auch Leo Pföderl an diesem Tor beteiligt.
Und die Hauptstädter legten gleich nach. Nur zwei Minuten später ertönte der Tor-Jingle erneut in der Arena am Ostbahnhof. Und es war eine Kopie des 1:0. Diesmal mit umgekehrter Rollenverteilung. Marcel Noebels mit dem Pass von hinter dem Tor hoch in den Slot, wo diesmal Lukas Reichel per Onetimer einnetzte – 2:0 (7.). Der zweite Assist ging erneut an Leo Pföderl, die Top-Reihe hatte sich also sichtlich viel vorgenommen, nachdem es ja bisher in den Nord-Süd-Vergleichen nicht wirklich rund lief für sie.

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Aber dann kam die Antwort der Schwäne. Tylor Spink zog mit viel Speed von links vor das Tor, wo er Tobias Ancicka umkurvte und zum Anschlusstreffer einnetzte – 2:1 (10.). Die Mannschaft von Chefcoach Niklas Sundblad gab also sofort ein Lebenszeichen ab und deutete an, dass das Spiel noch lange nicht entschieden war.
Fortan war viel Intensität drin, es ging rauf und runter, beide Teams suchten immer wieder den Torabschluss. Es war ein munteres Spiel, welches man sich gut anschauen konnte. Und Schwenningen belohnte sich für seinen guten Aufwand. Denn sie kamen hier nach einem 0:2-Rückstand tatsächlich zurück. Daniel Pfaffengut war auf Zuspiel von Maximilian Hadraschek per Onetimer erfolgreich. Sein Schuss ging in der kurzen Ecke rein – 2:2 (15.).
Die Gäste aus dem Schwarzwald wirkten in dieser Phase spritziger, immer einen Schritt schneller als die Eisbären und zudem scheibensicherer. Als John Ramage auf die Strafbank wanderte, hatte Schwenningen zudem sein erstes Powerplay der Partie. Was jedoch nur 35 Sekunden dauern sollte, denn dann folgte ihm Colby Robak wegen eines hohen Stocks in die Kühlbox. Somit ging es mit Vier-gegen-Vier und einem anschließenden kurzen Berliner Überzahlspiel weiter. Doch beide Situationen brachten keinerlei Torgefahr und so stand es nach dem ersten Drittel 2:2-Unentschieden.

Erneut zwei Tore der Eisbären und ein sehr starker Tobias Ancicka

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Auch zu Beginn des zweiten Drittels war wieder viel Intensität drin. Das Spiel war hart umkämpft. Es ging weiter hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Eine richtig torgefährliche Chance war aber noch nicht mit dabei gewesen.
Doch dann kamen die Eisbären wie aus dem Nichts zur erneuten Führung. Parker Tuomie bezwang Patrik Cerveny, nachdem dieser zuvor noch gegen Kris Foucault parieren konnte. Foucault setzte nach, fuhr rum ums Tor, spielte den Pass an den kurzen Pfosten auf Tuomie, welcher Cerveny keine Chance ließ – 3:2 (26.). Der Schwenninger Goalie hatte sich bei seinem Abwehrversuch wohl weh getan, jedenfalls musste er auf dem Eis kurz behandelt werden.
Und er hatte sich wohl nicht nur weh getan, denn nur 41 Sekunden später schlug die Scheibe erneut hinter dem Wild-Wings-Goalie ein. Jonas Müller hatte abgezogen und auf 4:2 erhöht (26.). Cerveny verließ danach das Eis und humpelte anschließend in die Kabine. Gute Besserung an dieser Stelle. Für ihn kam Luis Benzing ins Tor.

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Trotz des Doppelschlags gaben die Gäste hier nicht auf. Sie spielten weiter munter nach vorne und konnten die Eisbären auch mal im eigenen Drittel festsetzen und sie dabei ganz schön unter Druck setzen. Einzig das Glück im Torabschluss fehlte der Mannschaft aus dem Schwarzwald. Aber der Einsatz stimmte und sie hatten dann auch die Chance, in Überzahl zu verkürzen. Doch daraus wurde nichts, denn das Penaltykilling der Eisbären ließ nichts zu.
Fortan ging es weiter hin und her. Die Eisbären suchten nach der vermeintliche Vorentscheidung, während Schwenningen hier nochmal einen Fuß in die Tür bekommen wollte. Und den Schwänen bot sich in der Schlussphase nochmal die Chance dazu, als Lukas

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Reichel für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Schwenningen also nochmal in Überzahl. Und die Gäste spielten ein starkes Powerplay, nahmen Tobias Ancicka unter Beschuss, doch der junge Berliner Schlussmann mit einem guten Stellungsspiel. Er parierte sämtliche Versuche der Wild Wings in Überzahl. Ganz stark, Tobi!
Dank der Paraden nahmen die Hausherren hier eine 4:2-Führung mit in die zweite Drittelpause. Ein Drittel geprägt von Verletzungen. Neben Cerveny erwischte es bei Schwenningen auch noch Maximilian Hadraschek. Am Schlimmsten jedoch traf es Schiedsrichter Aleksander Polaczek, welcher sich eine Ellbogenverletzung zu gezogen hatte und noch während des Spiels ins Krankenhaus gefahren wurde. Gute Besserung an dieser Stelle an alle Drei!

Die Eisbären lassen nichts mehr anbrennen

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Das letzte Drittel bot zunächst viel Kampf, aber wenig Torraumszenen. Einzig ein Pfostenschuss von Dylan Yeo und eine gute Chance von Leo Pföderl konnte man in den ersten gut zehn Minuten notieren. Ansonsten waren beide Mannschaften zwar bemüht, jedoch ohne die nötige Durchschlagskraft in der Offensive.
Dann aber mal die Eisbären, welche sich im Angriffsdrittel festsetzen konnten und gut Druck aufbauten. An deren Ende war es Zach Boychuk, welcher die Scheibe nach einem Gewühl vor Benzing aus der Luft volley nahm – 5:2 (49.).
Damit dürfte die Berliner Nummer 89 für die endgültige Vorentscheidung gesorgt haben, wenn gleich man Schwenningen nie abschreiben sollte. Das hat das Spiel in den ersten knapp 50 Minuten bereits bewiesen. Aber der Weg für die Schwäne wurde nun natürlich weit, um wieder zurück ins Spiel zu finden. Das Problem für Schwenningen war aber auch, dass die Eisbären trotz der Drei-Tore-Führung nicht aufhörten, nach vorne zu spielen. Immer mal wieder tauchten sie vor Luis Benzing auf, doch der junge SERC-Schlussmann machte einen guten Job hinten im Tor.
In der Defensive ließen die Eisbären nicht viel zu, eine richtige Schlussoffensive der Schwarzwälder war hier aber auch nicht zu sehen. Weil sie mit zunehmender Spieldauer auch einsehen mussten, dass das hier nichts mehr werden würde.

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Nachdem sich die beiden ehemaligen Team-Kameraden Frank Hördler und Alexander Weiß von ihrem „Oster-Wochenende“ erzählten und dafür für zwei Minuten auf die Strafbank musste, nahm Niklas Sundblad doch noch seine Auszeit. Vielleicht wollte er das Spiel hier doch noch nicht abschenken. Was aber bei drei Toren Rückstand doch sehr ambitioniert war. Aber er riskierte alles und nahm seinen Goalie raus und so konnte Schwenningen ein Fünf-gegen-Vier-Überzahl spielen. Mit dem Letzten Mute der Verzweiflung versuchte es Niklas Sundbald also. Doch das brachte ihm nur den sechsten Gegentreffer ein. Matt White machte das halbe Dutzend voll und schoss die Scheibe ins verwaiste Schwenninger Tor – 6:2 (57.).
Die Gäste in den letzten drei Minuten dann noch mit einem weiteren Powerplay, aber das sollte natürlich am Spielausgang nichts mehr ändern. Die Eisbären brachten das 6:2 souverän zu Ende und zeigten damit die erhoffte Reaktion nach dem 0:5 gegen München gestern Abend.

Dennoch war es kein komplett überzeugender Auftritt der Hausherren. Zwar fing man stark an und führte auch früh mit 2:0, doch dann kam man unerklärlicherweise von seinem Spielplan ab und Schwenningen wurde immer stärker. Der Lohn der guten Leistung der Schwenninger war der Ausgleich noch im ersten Drittel. Im zweiten Drittel sorgten die Eisbären per Doppelschlag innerhalb von nur 41 Sekunden für die Vorentscheidung in dieser Partie. Dennoch gab die Mannschaft von Niklas Sundblad nicht auf und erspielte sich im Mitteldrittel, vor allem in der Schlussphase in Überzahl, einige gute Möglichkeiten, welche jedoch der sehr stark haltende Tobias Ancicka zu Nichte machte. Erst im letzten Drittel spielte man das Spiel dann souverän zu Ende und baute das Ergebnis sogar noch aus. Schwenningen versuchte es zwar nochmal, aber letztendlich waren sie im Schlussdrittel nicht mehr wirklich gefährlich.
So fahren die Hauptstädter einen sehr wichtigen Sieg für das Selbstvertrauen ein, dennoch muss man an der Konzentration über 60 Minuten arbeiten. Man hat Schwenningen zwischendurch zu viel Platz gelassen und ihnen so die Chancen ermöglicht. Gegen Mannheim, die beste Mannschaft der diesjährigen PENNY-DEL-Saison, muss man sich enorm strecken, will man den Liga-Primus in die Knie zwingen. Kleiner Tipp: Vorher auf großspurige Ansagen in Richtung Kurpfalz verzichten…

0:5! Die Eisbären waren am Ende chancenlos gegen München

Ausgabe #14:

Der EHC Red Bull München ist mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Nummern zu groß für die Eisbären Berlin. Auch das zweite Duell verloren die Hauptstädter, diesmal mit 0:5 (0:2,0:2,0:1). Die Berliner waren am Ende chancenlos gegen eine starke Münchner Mannschaft, die nur so vor Spielfreude sprühte. Mit so einer Leistung zählt man aktuell nicht mehr zu den Titel-Kandidaten. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin konnte heute wieder auf Zach Boychuk zurückgreifen, welcher direkt in seiner alten Sturmreihe zwischen Matt White und Kris Foucault stürmte. Giovanni Fiore rotierte daher aus dieser Reihe heraus und bildete stattdessen eine Formation mit Parker Tuomie und Mark Olver. Aus dieser Reihe ging somit Eric Mik raus und stand als siebter Verteidiger im Kader. Das Tor hütete wie auch beim „Hinspiel“ in München Mathias Niederberger.

Ein komplett verschlafenes erstes Drittel

Verteidiger Simon Després hatte München direkt nach dem Spiel am Oberwiesenfeld eine Kampfansage für das heutige „Rückspiel“ gemacht. Selbige gab man auch schon vor dem „Hinspiel“ in München ab. Der Ausgang ist allen bekannt. Also war heute die Frage, ob den Worten auch Taten folgten?
Auf jeden Fall kamen die Hausherren wild entschlossen aus der Kabine und gaben bereits in der ersten Spielminute die ersten drei Warnschüsse auf das Tor von Kevin Reich ab. Zweimal waren die Schüsse sichere Beute vom Münchner Goalie, einmal ging die Scheibe über das Tor. Aber es war den Eisbären durchaus anzumerken, dass sie hier auf Wiedergutmachung aus waren, nachdem man das Spiel in München mit 1:4 verloren hatte.

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Aber die erste dicke Chance gehörte den Gästen vom Oberwiesenfeld. Chris Bourque mit dem Versuch von der rechten Seite und dem Pfostentreffer. Glück für die Berliner also. Auch die zweite dicke Chance hatten die Gäste, als Yasin Ehliz überraschend im Slot aus der Drehung zum Abschluss kam. Mathias Niederberger konnte die Scheibe gerade so noch abwehren. Solche Unaufmerksamkeiten dürfen sich die Eisbären gegen München nicht allzu oft erlauben.
München fortan die bessere, weil zielstrebigere Mannschaft. Bei München sah das spielend leicht aus, wie sie sich vor das Berliner Tor kombinierten, während die Eisbären im Spielaufbau etwas zu behäbig wirkten, mal wieder nach einem Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive suchten.
Hinten wirkten die Eisbären anfällig und offen wie ein Scheunentor. Derek Roy war der Nutznießer einer chaotischen Situation vor dem Berliner Tor, als weder Mathias Niederberger noch zwei Berliner Spieler vor dem Tor wussten, wo die Scheibe gerade ist. Roy war hellwach, rauschte heran und schoss den Puck ins leere Berliner Tor ein – 0:1 (10.). Die verdiente Führung für die Mannschaft von Coach Don Jackson.
Auch fortan taumelten die Eisbären weiterhin durch das Spiel, leisteten sich einen Fehlpass nach dem anderen. Sie waren stets zu weit weg vom Gegenspieler. München dürfte nach der Ansage von Simon Després alles erwartet haben, nur nicht harmlose und tollpatschige Eisbärchen. Ein weiteres Beispiel: Parker Tuomie ließ sich im eigenen Drittel die Scheibe ohne Not abnehmen, J.J. Peterka stand somit auf einmal frei vor Niederberger, konnte den Berliner Goalie aber nicht überwinden. Auch nicht mit seinem zweiten Versuch nur wenige Sekunden später.

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Knapp fünf Minuten vor der ersten Drittelpause schlug es dann aber doch ein zweites Mal im Berliner Tor ein. Matt Maione zog vom rechten Bullykreis ab, sein Schuss schlug im langen Eck ein, keine Chance für Niederberger, der aber auch komplett alleine gelassen wurde – 0:2 (16.).
Das Zweikampfverhalten der Eisbären ließ arg zu wünschen übrig. Immer wieder kam München zu einfach vor das Berliner Tor, weil die Eisbären einfach einen Schritt langsamer waren. Unerklärlich, hatten doch beide das letzte Spiel gegeneinander und somit die gleiche Regenrationszeit. Aber München wirkte wacher, spritziger, zielstrebiger, während die Berliner in allen Belangen unterlagen waren. Von einer Ansage war man im ersten Drittel erneut weit entfernt.
In den Schlusssekunden dann noch einmal Chaos vor Mathias Niederberger, der das 0:3 dank seines Einsatzes verhindern konnte. Zuvor rettete der Pfosten beim Schuss von Ethan Prow, den Rebound bekamen seine Teamkollegen nicht aus der Gefahrenzone. So lagen die Eisbären, aus ihrer Sicht sehr schmeichelhaft, mit 0:2 zurück. Serge Aubin dürfte mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden gewesen sein und so dürfte es eine deftige Kabinenansprache gegeben haben.

Auch im zweiten Drittel keine Gegenwehr der Eisbären

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So wirklich viel gebracht hatte sie jedoch nicht. Denn die haarsträubenden Fehler vor dem eigenen Tor waren auch zu Beginn des Mitteldrittels noch zu sehen und so bot sich Yasin Ehliz die erste gute Möglichkeit. Doch Mathias Niederberger war der einzige Eisbär mit Normalform, parierte diesen Schuss und hielt seine Mannschaft weiterhin im Spiel.
Danach sah man das Spiegelbild dieser Partie: Berlin rannte planlos an. Entweder spielte man die Scheibe tief und lief hinterher oder aber man versuchte es mit dem Kopf durch die Wand. München hingegen baute sein Spiel durchdacht auf, Chris Bourque kam über rechts ins Angriffsdrittel, hatte natürlich viel zu viel Platz, zog ab und die Scheibe ging über die Fanghandseite rein ins Tor – 0:3 (25.). Mathias Niederberger konnte einem leid tun, denn was nützt dir einer der besten Goalies der Liga, wenn du ihn so im Stich lässt, wie es die Eisbären heute Abend taten.

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Mitte des zweiten Drittels zeigten die Hausherren mal so etwas wie Einsatz, als es nach einem Angriff hinter dem Münchner Tor mal zum kurzen Austausch von Nettigkeiten kam. An deren Ende musste John Ramage und Yannic Seidenberg in die Kühlbox und durften sich abkühlen. Beide bekamen 2+2-Minuten, bei München musste zudem noch Andrew MacWilliam für zwei Minuten auf die Strafbank, so die Eisbären also in Überzahl. Vielleicht ging ja mal mit einem Mann mehr etwas. Und beinahe wäre der Anschlusstreffer gefallen, aber Zach Boychuk scheiterte am Pfosten. Doch zu mehr Torgefahr reichte es dann nicht mehr. Das war einfach zu wenig von den Hauptstädtern. Selbst mit einem Mann mehr fand man die Lücke in der Münchner Defensive nicht.
Wenn Torgefahr kam, dann von München. Klasse Aufbaupass der Gäste aus dem eigenen Drittel heraus auf Maxi Kastner, der frei vor Niederberger auftauchte, doch der Berliner Goalie verhinderte den vierten Gegentreffer. Wenn doch nur alle Eisbären die selbe Leistung wie ihr Goalie abgerufen hätten, dann wäre man hier nicht so chancenlos gewesen.

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München wirkte trotz der klaren und hochverdienten Führung immer noch hungrig, wollte vor den Playoffs noch eine richtige Duftmarke in der Hauptstadt setzen. Davon waren die Eisbären weit entfernt, auch wenn man es vor den Duellen gegen Red Bull ja noch lautstark angekündigt hatte.
Zum Ende des Mitteldrittels dann nochmal ein Powerplay für die Gastgeber nach einer Strafe gegen Daryl Boyle. Doch das Powerplay war unglaublich schlecht und zur absoluten Krönung sorgte Matt Maione auch noch für den Shorthander – 0:4 (40.). Frank Hördler mit dem unnötigen Scheibenverlust in der neutralen Zone und Maione fuhr alleine auf Niederberger zu. Der Berliner Goalie war dann auch machtlos und München nahm das Geschenk natürlich dankend an.
So führte München nach 40 Minuten mit 4:0 und angesichts der Berliner Leistung musste man im Schlussdrittel schlimmes erwarten.

Kein Aufbäumen im Schlussdrittel

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Und dieses begannen die Hausherren mit einem neuen Goalie. Tobias Ancicka stand für die letzten 20 Minuten im Berliner Tor, Mathias Niederberger war erlöst. An seiner Leistung lag es sicherlich nicht, dass er ausgewechselt wurde. Viel mehr wollte Trainer Serge Aubin dem jungen Ancicka Spielpraxis verschaffen und vielleicht sein Team nochmal wachrütteln.
Die Eisbären versuchten es fortan auch nochmal, aber durch unnötige Fehlpässe lud man München zu Kontern ein. So darfst du gegen ein Spitzenteam nicht auftreten, denn die nutzen solche Einladungen meistens aus.
Was den Eisbären aber nicht gelang, trotz ihres Anlaufens im letzten Drittel, war sich eine hundertprozentige Chance herauszuspielen. So waren die Schüsse allesamt kein Problem für Kevin Reich im Tor der Gäste.

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Dafür kassierten sie aber eine Strafzeit in Person von Zach Boychuk und so bekam München die Chance, in Überzahl die Führung noch weiter auszubauen. Und Frank Mauer kam auch zu zwei guten Möglichkeiten aus dem Slot heraus, aber Tobias Ancicka war zur Stelle und hielt sein Tor sauber. Doch dann war auch der junge Berliner Goalie machtlos. Weil seine Vorderleute keine Bewegung in der Box hatten, München sich die Scheibe munter hin und her spielen konnte und Zach Redmond am Ende problemlos zu 5:0 einschießen konnte (51.).
Anschließend passierte nicht mehr viel. Die Luft war raus aus dem Spiel. Beide nochmal mit einem Powerplay, was aber auch nichts Zählbares mehr einbrachte. So brachte München den Sieg souverän über die Zeit und zeigte den Eisbären auch im zweiten Aufeinandertreffen deutlich die Grenzen auf.

Auch die zweite Ansage der Eisbären verlief ins Leere. Zwar dachte man in der ersten Minute noch, sie hätten sich hier wirklich was vorgenommen. Doch relativ schnell musste man feststellen, dass dem nicht so war. München war den Eisbären in allen Belangen überlegen. Sie waren spritziger, waren immer einen Schritt schneller, zogen ihren Spielplan durch und waren vor dem Tor eiskalt. Und trotz ihrer Führung merkte man München den Siegeswillen durchweg an. Sie wollten immer weiter machen und nachlegen. Die Eisbären hingegen wirkten kraftlos, planlos, ohne Esprit, spielten nicht als Team zusammen, trafen stets die falschen Entscheidungen, wollten zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Es fehlte der Mannschaft von Serge Aubin einfach an allem, was man in so einem Spiel zeigen muss. Vor allem dann, wenn man vor den Spielen gegen München solche Ansagen macht, dass man eine Botschaft senden wolle und dass sich München im Rückspiel warm anziehen müsse. Den Worten folgten auf dem Eis jedoch keine Taten und so bekamen die Eisbären in beiden Spielen deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Und mit solchen Leistungen verabschieden sie sich auch aus dem Kreis der Titel-Favoriten, denn Mannheim und München sind dann doch ein ganz anderes Kaliber. Und auch wenn München in dieser Saison geschwächelt hat, so scheinen sie rechtzeitig zum Saison-Höhepunkt voll da zu sein.
Was auch auffällt, die Top-Reihe um Noebels, Pföderl und Reichel ist längst nicht mehr so gefährlich wie noch in den Nord-Duellen. Auch andere Leistungsträger wie u.a. Kris Foucault und Matt White sind derzeit nicht in den Top-Form. Was aber heute auf die gesamte Mannschaft zu traf. Außer die Goalies, welche einem in solchen Spielen am meisten leid tun.
Eine Chance zur Reaktion haben die Eisbären gleich morgen Abend an selber Stelle, wenn man ab 18:30 Uhr die Schwenninger Wild Wings empfängt. Diese sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und vielleicht auch vorher auf großspurige Ansagen verzichten.

1:0 gegen Straubing! Per Shorthander zum Heimsieg und zur Playoff-Qualifikation

Ausgabe #13:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Mittwochabend gewannen die Berliner auch den zweiten Vergleich mit den Straubing Tigers. Am Ende stand ein 1:0 (0:0,0:0,1:0) zu Buche. Beiden Teams merkte man den Kräfteverschleiß der letzten Wochen an, dennoch investierten beide enorm viel in das Spiel. Am Ende hatten die Eisbären das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und feierten einen weiteren Heimsieg. 

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Die Eisbären traten mit einer Rumpftruppe und nur drei vollen Reihen an. Neben den bereits verletzten Spielern fiel heute auch noch die „Powerplay-Geheimwaffe“ Zach Boychuk verletzungsbedingt aus. So blieb einzig die Reihe um Lukas Reichel, Marcel Noebels und Leo Pföderl zusammen. Den Platz von Boychuk in der Reihe mit Matt White und Giovanni Fiore nahm Mark Olver ein. Haakon Hänelt und Fabian Dietz rutschten aus der vierten Reihe vor in die dritte, wo sie zusammen mit Parker Tuomie stürmten. Nino Kinder war überzähliger Stürmer und Eric Mik war überzähliger Verteidiger. Schwere Aufgabe also für die Eisbären in diesem so eng getakteten Spielplan.
Im Tor blieb dafür alles beim alten, Mathias Niederberger hütete auch heute das Berliner Tor. Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Straubing hatte bis jetzt vier seiner fünf Nord-Süd-Vergleiche gewonnen. Einzig gegen die Eisbären gab es am Sonntagnachmittag eine 1:3-Niederlage. Dafür hatten die Niederbayern alle drei bisherigen Auswärtsspiele im Norden gewonnen. In Düsseldorf, Krefeld und Bremerhaven holten die Mannen von Coach Tom Pokel nicht nur insgesamt neun Punkte, nein, sie gewannen auch alle Spiele je 4:0 und kamen so mit 12:0-Toren aus diesen drei Auswärtsspielen zurück an den Pulverturm. Das Selbstvertrauen auf fremden Eis war also enorm groß bei den Niederbayern. Aber sie trafen eben auch auf eine sehr heimstarke Berliner Mannschaft, welche in allen bisherigen 14 Heimspielen gepunktet und zwölf dieser Spiele auch gewonnen hat. Einzig Wolfsburg konnte bisher hier in der Hauptstadt gewinnen.

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Die Ausgangslage vor diesem Duell war also klar. Und so begannen die Gäste aus Straubing sehr schwungvoll und setzten sich gleichmal im Drittel der Berliner fest. Man merkte dabei nicht, dass es Straubing war, welches gestern noch im Einsatz war, während die Eisbären einen Tag frei hatten. Das aggressive Forechecking der Tigers überrumpelte die Berliner so ein wenig, so dass sie sich in der Anfangszeit zweimal mit einem Icing befreien mussten. Die Hausherren wirkten immer einen Schritt langsamer, sie verschliefen komplett den Start des Spiels. Was in der Vergangenheit zu Hause eigentlich nie der Fall war. Da kam man stets wie die Feuerwehr aus der Kabine. Nur heute war man vom forschen Auftritt der Niederbayern sichtlich überrascht.
Nach drei, vier Minuten hatten die Eisbären aber ihre Beine gefunden und fanden auch ins Spiel. Viel passierte aber trotzdem nicht, weil sich beide Teams neutralisierten. Vor dem Tor wurden die Schusswege zugemacht, in den Zweikämpfen wurde hart gearbeitet. Es war definitiv kein Eishockey-Leckerbissen in den ersten zehn Minuten. Torchancen waren keine zu sehen. Und auch so war wenig Feuer drin im Spiel.

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Die erste gefährliche Chance hatten die Hausherren nach elf Minuten, als Mark Olver im Slot angespielt wurde und gegen die Laufrichtung von Goalie Sebastian Vogl schoss. Doch sein Schuss ging knapp links am Tor vorbei. Eine Minute später bot sich dann den Tigers die erste gute Chance zur Führung, nach dem John Ramage wegen Stockchecks die erste Strafzeit der Partie kassierte. Powerplay für Straubing also. Doch das Penaltykilling bei den Eisbären funktionierte zuletzt hervorragend. Und so machten sie den Straubingern auch heute das Leben schwer. Sie machten die Räume geschickt zu und gaben so kaum Lücken für den Abschluss frei. Zweimal kamen die Tigers durch, aber da war Mathias Niederberger zur Stelle und so wirklich gefährlichen waren diese Abschlüsse auch nicht.
Auch danach weiterhin ein sehr zerfahrenes Spiel, wenig Spielfluss und kaum spannende Szenen. Ein typisches Mittwoch-Spiel gegen Straubing eben. Aber eben auch der Tatsache geschuldet, dass die Teams zur Zeit ein Mammutprogramm absolvieren müssen und die Berliner nur drei Reihen zur Verfügung hatten. Aber das lassen sie ja nie als Ausrede gelten, wenn es mal nicht rund läuft. Doch vergessen durfte man das eben auch nicht.
Vier Minuten vor der ersten Pause zauberte sich Matt White mal bis vor das Tor, wurde aber beim Abschluss dabei von Benedikt Schopper per Haken gestört und so holte er mit dieser Aktion immerhin ein Überzahlspiel für die Hausherren heraus. Doch auch das wurde nicht wirklich gefährlich. Auch hier fehlte so ein wenig das Tempo im Spielaufbau. So endete ein ereignisarmes Drittel folgerichtig torlos.

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Enorm heiß auf das zweite Drittel schienen einige Straubinger Spieler zu sein, jedenfalls erweckte es den Eindruck. Sieben Minuten waren noch Pause, da stand u.a. T.Mulock schon im Kabinengang und wollte zurück auf das Eis. Da konnte man ja fast schon gespannt sein, wie die Niederbayern hier zurück auf das Eis kommen würden.
Und Straubing suchte in der Tat gleich den Weg Richtung Berliner Tor, gleiches galt aber auch für die Eisbären. Beide machten aber hinten auch weiterhin die Räume zu und blockten die Schüsse.
Die Eisbären dann mal mit einer guten Phase, wo sie viel Druck entfachten und sich im Angriffsdrittel festsetzen konnten. Aber auch hier wieder die Defensive mit sehr starker Arbeit. Wenn Schüsse kamen, wurden sie entweder geblockt oder aber gingen neben das Tor.
Eisbären-Coach Serge Aubin probierte es dann mal mit Reihenumstellungen. So tauschte er Lukas Reichel mit Matt White. White stürmte also fortan an der Seite von Leo Pföderl und Marcel Noebels, während Reichel eine Formation mit Mark Olver und Giovanni Fiore bildete. Was zwar noch nicht den gewünschten Erfolg brachte, aber die Eisbären waren das aktivere Team. Dennoch sprangen nach wie vor keine hochkarätigen Torchancen bei heraus.
Straubing wurde zum Ende des zweiten Drittels wieder etwas aktiver und kam auch zu Abschlüssen, doch auch die Niederbayern konnten nicht den ersten Treffer des Spiels erzielen. So stand es auch nach 40 Minuten 0:0 an der Spree.

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Zu Beginn des letzten Drittels waren die Reihen wieder dieselben wie zu Beginn des Spiels. Und die Eisbären waren sofort in Richtung des Tores von Sebastian Vogl unterwegs und wollten endlich das Führungstor erzielen. Gleiches galt aber auch für die Niederbayern. Beide Teams kamen schwungvoll rein ins letzte Drittel.
Nach fünf Minuten bot sich den Tigers die Chance in Überzahl zu agieren. Ryan McKiernan kassierte zwei Minuten wegen Beinstellens. Und das Powerplay sah sehr gut aus. Straubing kam in die Formation und auch zu guten Chancen. Aber Mathias Niederberger ließ die Tigers-Spieler verzweifeln, denn er hielt sein Tor weiterhin sauber.
Doch Mitte des letzten Drittels bot sich den Niederbayern die nächste Chance in Überzahl. Diesmal musste Kai Wissmann wegen Haltens in die Kühlbox. Aber da waren es die Berliner, welche in Unterzahl in Führung gingen. Giovanni Fiore besorgte das 1:0. Matt White spielte die Scheibe aus der linken Bandenrundung an zwei Verteidigern vorbei in den Slot, wo Fiore alleine lauerte. Er nahm die Scheibe an, zog sie rechts rüber, Sebastian Vogl lag am Boden, Fiore legte sich die Scheibe zu recht und schlenzte sie ins halbleere Tor (52.). Am Jubelschrei der Spieler konnte man die Erleichterung hören.
Und für Straubing kam es noch dicker. Corey Tropp kassierte eine Minute später zwei Minuten wegen Hakens. Die Eisbären nun also in Überzahl und mit der Chance zur Vorentscheidung. Und da wurde es mehrmals brenzlig vorm Straubinger Tor, aber der Puck wollte einfach nicht über die Linie gehen.
Nach dem überstandenen Unterzahlspiel blieben den Gästen hier noch gut fünf Minuten. Doch die Eisbären machten hinter weiterhin dicht, wie schon in den letzten Spielen. 45 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Straubings Coach Tom Pokel seinen Goalie vom Eis, fünf Sekunden später zudem auch noch seine Auszeit. Die Tigers wollten es in den Schlusssekunden also nochmal versuchen. Der Ausgleich sollte her. Doch der fiel nicht mehr. Die Eisbären brachten erneut ein 1:0 zu Hause über die Zeit. Und damit machte man zugleich die Playoff-Qualifikation perfekt.

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Ein weiteres hartes Stück Arbeit. Die Eisbären traten mit einer Rumpftruppe an, mussten mit nur drei Reihen auskommen. Und das merkte man der Mannschaft auch an. Aber auch anzumerken war beiden Mannschaften der Kräfteverschleiß der letzten Tage mit sehr vielen Spielen innerhalb kürzester Zeit. Dennoch versuchten es beide immer wieder, am Ende waren es die Eisbären, welche den einen goldenen Schuss abgaben.
Defensiv verteidigte man das erneut ganz stark, ließ kaum hochkarätige Chancen der Niederbayern zu. Und wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle, welcher sein Tor zum zweiten Mal in Folge zu Hause sauber hielt und seinen insgesamt fünften Shutout der Saison feierte.
In so einer strapaziösen Phase muss man auch solche Spiele erst einmal gewinnen. Und das taten die Eisbären, was sie immer mehr zum zweiten echten Titelkandidaten neben den Adler Mannheim macht.
Nun kann man erst einmal ein paar Tage durchatmen und dann steht am Sonntag der nächste harte Brocken im Weg. Denn dann geht es nach München. In der Verfassung von dieser Saison sind die Eisbären da wohl Favorit. Denn München spielt keinesfalls eine souveräne Saison.

1:0 gegen Ingolstadt! Nur ein Tor, dafür aber insgesamt 115 Strafminuten

Ausgabe #12:

Puh, das war ein hartes Stück Arbeit: Den Eisbären Berlin ist die Revanche gegen den ERC Ingolstadt geglückt. Zwei Tage nach der knappen 3:4-Niederlage in Ingolstafdt setzten sich die Hauptstädter ebenfalls knapp mit 1:0 (1:0,0:0,0:0) durch und feierten somit im zweiten Duell gegen die Schanzer Panther den ersten Sieg. Für die Entscheidung sorgte Ryan McKiernan, welcher das erste Drittel aber nicht mehr auf dem Eis beenden sollte. Zudem war auch Goalie Mathias Niederberger ein Matchwinner, der alle 29 Ingolstädter Torschüsse abwehren konnte. 

Headcoach Serge Aubin nahm keine Veränderungen im Vergleich zum ersten Duell bei den Schanzern vor. Es spielten die selben Verteidigerpärchen und Sturmreihen wie beim 3:4 in Ingolstadt vor 48 Stunden. Im Tor stand somit auch heute wieder Mathias Niederberger. Da hatte sein Gegenüber Doug Shedden beim zweiten Aufeinandertreffen innerhalb von zwei Tagen getauscht. Dort nahm der überragende Michael Garteig auf der Bank Platz, während Back-up Nicolas Daws das Panther-Tor hütete.

Kapitän Frank Hördler hatte die Marschroute für heute Abend ausgegeben:

Wir wissen, was im letzten Spiel passiert ist und ich glaube, dass wir jetzt auch in die richtige Spur gekommen sind. Wir haben im letzten Drittel gezeigt, was wir spielen können und sind damit auch erfolgreich gewesen. Jetzt müssen wir das von der ersten Minute an machen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und so starteten die Eisbären auch gleich. Mark Olver mit dem Zuspiel von rechts vors Tor, wo Parker Tuomie zum Abschluss kam, aber knapp vorbei zielte. Direkt im Gegenzug der erste gefährliche Abschluss der Schanzer Panther. Und da war noch nicht mal eine Minute gespielt, sondern gerade einmal 30 Sekunden.
Danach wirkte es wie eine Kopie von Mittwoch, als die Taktik die ersten 30 Minuten dominierte. Aber nach drei Minuten zappelte die Scheibe plötzlich im Schanzer Tor. Ryan McKiernan hatte von der blauen Linie einfach mal drauf gehalten, getreu dem Motto jede Scheibe zum Tor ist eine gute – 1:0. Parker Tuomie hatte sich klasse durchgetankt, legte die Scheibe dann rüber auf Mark Olver, welcher sie weiter zu McKiernan spielte und der vollendete diesen klasse Angriff der Hausherren.
Und die Eisbären weiter hellwach. Zwei-auf-Eins-Konter über Leo Pföderl und Marcel Noebels, Letzterer zog per Onetimer ab und es machte „Peng“ am Aluminium. Glück für Nicolas Daws, da waren die Eisbären dem 2:0 nahe. Auch, weil Pföderl den Rebound beinahe verwertet hätte.
Aluminium treffen können wir auch, dachten sich die Gäste. Mathias Niederberger mit dem Fehlpass, David Elsner auf Wojciech Stachowiak, welcher direkt abzog, aber an der Latte scheiterte.
Doch das war nur mal ein kleines Lebenszeichen der Schanzer Panther, welche ansonsten ungewohnt unsicher auftraten. Immer wieder rutschten sie weg, immer wieder hatten sie Probleme bei der Scheibenannahme, Nicolas Daws suchte bei einem Schuss vergeblich die Scheibe. Vermutlich ließen sie sich diesmal selbst von ihren Neon-grünen Trikots blenden. Schön anzusehen sind die nämlich nicht, nur mal so nebenbei…
Mitte des ersten Drittels kassierte Ingolstadt dann auch noch die erste Strafzeit der Partie und gab den Eisbären so die Chance zum ersten Überzahlspiel. Aber das Penaltykilling der Gäste machte den Eisbären das Leben enorm schwer. Sie fanden nicht in die Formation und so wurde es auch nicht gefährlich.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das wurde es aber, als Marcel Noebels plötzlich frei vor dem Tor stand und wohl selbst überrascht war, wieviel Platz er da eigentlich hatte. So vergab er eine denkbar große Chance zum 2:0.
Die Partie war in den ersten 20 Minuten vor allem von hoher Intensität und harter Arbeit im Zweikampf geprägt. Beide mussten viel investieren und je länger das erste Drittel dauerte, umso körperlicher wurde das Spiel. Ingolstadt wollte nun vermehrt auf den Körper spielen, doch die Eisbären hielten dagegen und ließen sich davon nicht beeindrucken. Ganz im Gegenteil, sie waren die Mannschaft, die sich auf das Eishockey spielen konzentrierte und dabei auch immer wieder zu guten Chancen kam. Nur fehlte ihnen noch das Glück vor dem Tor.
Zwei Minuten vor dem Ende passierte das, worauf Ingolstadt heute aus war. Brandon DeFazio hatte einzig und allein die Absicht, Sebastian Streu unsauber per Ellbogen in die Bande zu checken. Das tat er, Streu blieb auf dem Eis liegen und DeFazio machte Bekanntschaft mit Ryan McKiernan. Die beiden lieferten sich einen schönen Schlagabtausch, nachdem für beide Spieler Feierabend war. McKiernan und DeFazio bekamen beide eine Spieldauer wegen Handschuh ausziehen, DeFazio zudem aber auch eine wegen des Checks gegen Kopf oder Nacken. McKiernan sammelte 34 Strafminuten, DeFazio satte 59 in dieser Szene – was zugleich neuer (negativer) DEL-Rekord ist. Auf dem Weg vom Eis herunter wurde DeFazio von der Eisbären-Bank mit dem „F-Wort“ verabschiedet. Die Berliner waren folgerichtig sauer über diese üble Aktion von DeFazio.
Die Eisbären nun also mit fünf Minuten Powerplay, wovon die ersten zwei bereits zum Ende des ersten Drittels ereignislos verstrichen.

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Drei Minuten standen zu Beginn des Mitteldrittels noch auf der Powerplayuhr der Hausherren, aber sie schafften es einfach nicht, in die Formation zu kommen. Und Kris Foucault beendete die Überzahl dann auch 50 Sekunden vor dem Ende, als er selbst eine Strafzeit kassierte. So waren es für 50 Sekunden Vier-gegen-Vier und danach hatten die Panther noch 70 Sekunden Powerplay. Und bereits bei Vier-gegen-Vier hatte Morgan Ellis die dicke Chance zum Ausgleich, doch Mathias Niederberger konnte seinen Onetimer abwehren. Mehr Gefahr konnten die Gäste aber auch nicht entfachen und so blieb es weiter beim knappen 1:0 für die Hauptstädter.
Die Intensität war weiterhin enorm, die Zweikämpfe weiterhin hart umkämpft und sehr nah an der Grenze. Immer wieder gerieten die Spieler nach Abpfiff aneinander. Da hatte sich sehr viel aufgestaut nach dem üblen Check von Brandon DeFazio. Das hatten die Eisbären nicht vergessen, während Ingolstadt diese Linie trotzdem fortsetzte.
Die Eisbären fortan mit einem weiteren Powerplay, aber das war heute eines der Sorgenkinder. Das Penaltykilling nahm den Berlinern sämtlichen Spaß an ihrer Parade-Disziplin. Einzig ein Onetimer von Marcel Noebels landete am Pfosten. Mehr gelang den Hauptstädtern mit einem Mann mehr nicht.
Danach wurde es mal wieder kurz kuschelig auf dem Eis, Kris Foucault und Colton Jobke hatten sich was zu sagen. Die Diskussion durften sie für zwei Minuten auf der Strafbank fortsetzen. Ein Spielfluss war so nicht wirklich möglich.

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Es ging anschließend hin und her, aber beide Defensivreihen standen sehr kompakt, machten die Räume eng und so waren Torchancen Fehlanzeige. So ein richtiger Eishockey-Leckerbissen war das hier natürlich nicht, aber die Partie lebte vor allem von seiner Intensität.
Knapp fünf Minuten vor dem Ende bot sich Ingolstadt die Chance zum Ausgleich, als Simon Després auf die Strafbank wanderte und Ingolstadt das Powerplay ermöglichte. Aber auch das war nichts halbes und nichts Ganzes, höchstens am Anfang sah das noch vielversprechend aus. Doch es war bisher nicht das Spiel der Special Teams.
Ingolstadt hatte aber gleich nochmal die Chance und das war deutlich besser. Da war mehr Zug drin und durch ihre ständigen Querpässe zogen die Schanzer die Box der Eisbären immer wieder auseinander. Nur beim Abschluss fehlte Ingolstadt das nötige Quäntchen Glück. So führten die Hausherren auch nach 40 Minuten weiterhin mit 1:0.

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Die Hauptstädter kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten Ingolstadt stark unter Druck. Dabei kam man auch zu gefährlichen Abschlüssen, aber es blieb dabei, das Zielwasser wurde vor dem Spiel nicht getrunken.
Was auch im letzten Drittel nicht fehlen durfte, waren Nettigkeiten zwischen beiden Mannschaften. Morgan Ellis kniete über Fabian Dietz und wischte ihm mehrfach eine ins Gesicht, „Dietzi“ wehrte sich, die Folge waren je zwei Strafminuten wegen unnötiger Härte. Nachdem sich Kapitän Frank Hördler 57 Sekunden später zu Fabian Dietz auf die Strafbank gesellte, hatte Ingolstadt die große Chance, bei Vier-gegen-Drei auszugleichen. Und die Mannschaft von Chefcoach Doug Shedden wurde in Überzahl auch gefährlich, nur hatten sie heute ein Problem: Mathias Niederberger war in Top-Form und ließ die Schanzer Panther reihenweise verzweifeln.
Zur Abwechslung dann mal wieder ein Powerplay für die Hausherren nach einer Strafe gegen Petrus Palmu. Nur da blieb es dabei, dass das Powerplay der Eisbären heute nicht funktionieren wollte.
Funktionieren wollte auch das 2:0 nicht, als Matt White auf der rechten Seite per Onetimer zum Abschluss kam. Sein Schuss ging denkbar knapp am Tor von Nicolas Daws vorbei.

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Daws fuhr anschließend rum um sein Tor, Fabian Dietz fuhr ihn über den Haufen und musste dafür für zwei Minuten in die Kühlbox. Solche Strafzeiten musst du in so engen Spielen natürlich vermeiden. Doch das Penaltykilling war heute sehr stark von den Eisbären. Sie verteidigten mit allem, was sie zur Verfügung hatten und ließen kaum eine gefährliche Chance zu. Man wollte Mathias Niederberger heute mehr unterstützen, hatte Parker Tuomie nach dem Spiel am Mittwoch in Ingolstadt gesagt. Das setzte man heute definitiv in die Tat um. Zudem erwischte der Berliner Goalie heute aber auch einen Sahne-Tag.
Ingolstadts Trainer Doug Shedden versuchte in der Schlussphase noch einmal alles und nahm 104 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit, um sein Team noch einmal für die letzten Minuten einzustimmen und letzte Anweisungen zu geben, wie man hier doch noch den Ausgleich erzielen könnte. Zudem nahm er seinen Goalie Nicolas Daws zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis.
Doch das brachte ihnen nichts mehr, denn die Defensive der Eisbären zeigte den Panther-Angreifern die Zähne und brachte das 1:0 über die Zeit. Somit feierte man im Rückspiel einen knappen 1:0-Heimsieg und Mathias Niederberger durfte seinen vierten Shutout dieser Saison bejubeln.

Das war ein hartes Stück Arbeit, denn mit Eishockey hatte das wenig zu tun. Im ersten Drittel waren die Eisbären die klar bessere Mannschaft, verpassten es nur, eine höhere Führung herauszuschießen. Nach der Spieldauer gegen McKiernan und DeFazio ging der Spielfluss verloren. Das Spiel war fortan mehr unterbrochen und die Strafzeiten auf beiden Seiten bestimmten das Spiel. Dabei musste man bei den Eisbären feststellen, dass das Powerplay überhaupt nicht funktionierte. Dafür umso besser das Penaltykilling. Denn dort verteidigten die Berliner leidenschaftlich und sorgten am Ende dafür, dass man das 1:0 über die Zeit brachte. Satte 115 Strafminuten sprechen am Ende eine deutliche Sprache für ein sehr nickliges Spiel. Wenn sich die beiden Mannschaften in den Playoffs nochmal wieder sehen sollten, könnten die Nickligkeiten eine Fortsetzung finden…

5:3 gegen Augsburg: Das starke Powerplay rettet den Eisbären den Sieg gegen sehr starke Augsburger

Ausgabe #11:

Puh, das war ein hartes Stück Arbeit: Die Eisbären Berlin haben zum Auftakt der Verzahnungsrunde gegen die Augsburger Panther mit 5:3 (2:1,2:2,1:0) gewonnen und bauten damit ihre Tabellenführung in der Nordgruppe aus. Doch es war das erwartet schwere Spiel gegen ein Team aus dem Süden, welches den Eisbären spätestens nach dem 0:2 alles abverlangt hat. Augsburg scheiterte am Ende an der eigenen Chancenverwertung und den schlechten Special Teams.

Bei den Eisbären kehrten zwei Angreifer zurück ins Line-up. Giovanni Fiore und Fabian Dietz waren wieder einsatzbereit und so stellte Chefcoach Serge Aubin zwei Reihen um. Sebastian Streu wurde aus der dritten Reihe mit Parker Tuomie und Mark Olver herausgenommen, dafür rückte Giovanni Fiore in diese Formation. Streu rotierte in die vierte Reihe zu Haakon Hänelt und Rückkehrer Fabian Dietz. Nino Kinder war somit überzählig und Eric Mik stand als siebter Verteidiger im Kader. Im Tor stand natürlich Mathias Niederberger.

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Alle haben auf diesen Vergleich zwischen Nord- und Süd-Teams gewartet. Die Experten schätzten die Süd-Teams stärker als die Nord-Teams ein und die ersten beiden Vergleiche bestätigten diesen Eindruck. Nun war man also gespannt darauf, ob auch im dritten Vergleich das Team aus dem Süden gegen das Team aus dem Norden die Oberhand behalten würde.
Und auch hier die Fuggerstädter mit einem sehr engagierten Beginn und ersten Akzenten vor dem Berliner Tor. Aber die Hausherren hatten ihrerseits früh die Chance zum ersten Überzahlspiel nach einer Strafe gegen Thomas Holzmann. Und dort wurde es drei, viermal brenzlig vor Markus Keller, doch die Scheibe wollte nicht über die Torlinie gehen. Bis acht Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Augsburg. Ryan McKiernan brachte die Scheibe auf das Tor, wo Rückkehrer Giovanni Fiore goldrichtig stand und zum 1:0 abfälschte (5.). Der perfekte Auftakt für die Eisbären.
Und der wurde noch besser. Konter der Hausherren, Parker Tuomie mit dem Schlagschuss, welcher unter der Latte einschlug. Das ging aber wohl zu schnell für die Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Aleksi Rantala, denn die zeigten erst auf Bully, dann auf Tor, dann auf Videobeweis, wo sie dann die Gültigkeit des Treffers sahen – 2:0 (6.). 32 Sekunden zwischen dem 1:0 und 2:0, so kann man mal in ein Spiel starten. Und vor allem in den Nord-Süd-Vergleich.

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Diese beiden Treffer sorgten natürlich für ein noch größeres Selbstvertrauen der Eisbären, Augsburg wirkte erst einmal geschockt. Aber den Panthern bot sich in der neunten Spielminute die Chance zum Anschlusstreffer, nachdem Ryan McKiernan wegen Hakens in die Kühlbox musste. Das Problem nur? Die Fuggerstädter verfügen über das schlechteste Powerplay der DEL. Und das bestätigten sie hier auch. Erst zum Ende hin flogen mal zwei Scheiben auf das Tor, welche aber keine Gefahr für Mathias Niederberger darstellten.
Die Eisbären anschließend etwas zu fahrlässig, spielten das nicht mehr so konzentriert und so ließ man Augsburg hier ins Spiel zurückkommen. Die Panther setzten sich im Angriffsdrittel fest, brachten die Scheibe von links mal auf das Tor, wo T.J. Trevelyan am rechten Pfosten lauernd abstauben konnte – 2:1 (12.). Die Scheibe wurde vor dem Tor noch per Tip-abgefälscht, Mathias Niederberger konnte den Schuss noch parieren, gegen den Nachschuss von Trevelyan war er aber machtlos.
Die Hauptstädter wirkten beeindruckt, verzettelten sich anschließend in Einzelaktionen, während die Gäste aus Augsburg hier minütlich Selbstvertrauen tankten und immer besser ins Spiel hinein fanden. Und nach einem Konter drei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels beinahe den Ausgleich erzielt hätten. Doch Frank Hördler störte Jaroslav Hafenrichter entscheidend, musste aber dafür in die Kühlbox. Das anschließende Powerplay sah besser als das erste aus, aber die Berliner standen sehr kompakt vor dem Tor, machten die Schusswege gut zu und so wurde auch das zweite Powerplay der Gäste nicht wirklich gefährlich. Und wenn doch was durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle.
Doch der Eindruck, der sich immer mehr festigte war der, dass Augsburg immer stärker wurde und die Eisbären nach ihrem Spielplan suchten. Den hatten sie nach dem 2:0 irgendwie verloren und bis zum Ende des Auftaktdrittels auch nicht mehr wieder gefunden. Was sie aber stattdessen machten, war Strafen ziehen. 46 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels kassierte Giovanni Fiore die dritte Strafzeit der Eisbären. Augsburg nun also mit der dritten Chance in Überzahl und aller guten Dinge sind ja bekanntlich Drei. Und wenn die Eisbären die Panther so einladen, kann man dann wirklich nein sagen? Eigentlich nicht, aber Spencer Abbott hatte das Pech, das sein Schuss nur den Pfosten traf. Der Ausgleich hier wäre längst verdient gewesen. Aber die Hausherren retteten sich und die knappe 2:1-Führung in die erste Drittelpause. Dort wurde es bestimmt laut, denn zufrieden sein konnte Headcoach Serge Aubin mit den letzten zehn Minuten nicht mehr.

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Zu Beginn des Mitteldrittels mussten die Eisbären aber erst einmal noch die Unterzahl überstehen. Das taten sie auch, aber es wurde auch nochmal brenzlig. Auch danach die Eisbären weiterhin zu sorglos, mit zu vielen Fehlern, womit man Augsburg immer wieder zu Chancen einlud. Das wirkte teils sehr konfus, was die Berliner da vor dem eigenen Tor spielten.
Aber sie hatten dann auch mal eine Konterchance durch Leo Pföderl, diese vergab er aber äußerst kläglich (23.). Doch ansonsten ging das Spiel meistens nur in eine Richtung – und zwar in die von Eisbären-Goalie Mathias Niederberger. Der Fakt, dass der Süden stärker als der Norden sei, verstärkte sich in diesem Moment immer mehr. Augsburg spielte, wie von Serge Aubin noch gewarnt, deutlich körperbetonter. Das war neu für die Eisbären, wurde doch im Norden bei weitem nicht so hart gespielt.
Die Eisbären hatten dann aber mal eine Verschnaufpause, als Wade Bergmann für zwei Minuten auf die Strafbank musste und die Eisbären das zweite Überzahlspiel der Partie hatten. Beim ersten war man ja erfolgreich. Aber auch da taten sich die Berliner sehr schwer, überhaupt mal in die Formation zu finden. Als man es dann mal schaffte und die Scheibe zu Ryan McKiernan brachte, zappelte der Puck im Augsburger Tor – 3:1 (27.). Das Überzahlspiel der Eisbären schien den Eisbären hier den Hintern zu retten. Denn die Erfolgsquote lag bis hierhin bei starken 100 Prozent.

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Danach waren die Eisbären wieder besser drin im Spiel und hielten die Gäste vom eigenen Tor fern. Was aber nicht lange so bleiben sollte, denn Ryan McKiernan suchte erneut die Kühlbox auf. Augsburg also zum vierten Mal in Überzahl. Und dort sah es eigentlich so aus, als würden die Berliner auch diese Unterzahl überstehen, da sie das sehr aktiv verteidigten und immer wieder die Scheiben klauten. Doch kurz vor Ablauf der Strafe gegen McKiernan schlug Scott Valentine zu und verkürzte auf 3:2 (32.).
Augsburg musste sich also nur kurz schütteln nach dem 3:1. Fortan Augsburg wieder besser drin im Spiel und bei den Eisbären schlich sich der Schlendrian wieder ein. Scheibenverlust im eigenen Drittel, David Stieler mit dem Zuspiel auf Scott Valentine, welcher viel zu viel Platz hatte und zum Schlagschuss ansetzen konnte. Keine Chance für Mathias Niederberger, die Scheibe schlug hinter ihm im Tor ein – 3:3 (33.). 71 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Toren. Augsburg hatte sich für seinen sehr starken Auftritt hier an der Spree belohnt.
Und Augsburg weiter mit aggressivem Forechecking, was den Eisbären überhaupt nicht schmeckte. Weil sie es nicht gewohnt waren aus den Nord-Spielen und weil sie wohl doch nicht darauf eingestellt waren. Doch als die Eisbären einmal die Scheibe ergaunerten, machte sich Zach Boychuk auf den Weg, entschied sich jedoch gegen den Schuss. Als ein Augsburger die Scheibe blocken konnte, lag sie frei und Simon Després rauschte heran und zimmerte das Spielgerät in die Maschen – 4:3 (34.). 69 Sekunden lagen zwischen dem Augsburger Ausgleich und der erneuten Berliner Führung. Was für wilde Minuten in Berlin.

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Und die sollten weitergehen. Denn der Torschütze Després kassierte die nächste Strafe der Partie und ermöglichte den Panthern somit das nächste Powerplay. Michael Clarke kam im Slot an die Scheibe, hatte die dicke Chance zum Ausgleich, doch er scheiterte an Mathias Niederberger. Augsburg gab sich hier keinesfalls auf, wollte den Ausgleich erzwingen. Goalgetter Scott Valentine versuchte es von der blauen Linie, aber sein Schlenzer landete in den Armen von Mathias Niederberger. Die Berliner überstanden diese Unterzahl also schadlos.
Und die Fuggerstädter danach weiter offensiv ausgerichtet. Beinahe wäre dem AEV auch noch der erneute Ausgleich gelungen, aber T.J. Trevelyan scheiterte mit seinem Versuch aus dem Slot denkbar knapp. Sein Schuss ging rechts am Tor vorbei.
So endete ein wildes und hart umkämpftes zweites Drittel mit einer knappen 4:3-Führung für die Eisbären. Welche aber im letzten Drittel noch 20 harte Minuten vor sich hatten. Denn Augsburg erwies sich als der erwartet schwere Gegner, welcher hier alles rein warf, was er zur Verfügung hatte.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und Augsburg machte im Schlussdrittel weiter Druck, das Spiel gaben sie hier verständlich noch nicht verloren. Und ein Tor im Eishockey ist ja auch nicht viel. Aber dann wurde den Panthern der Schwung erst einmal für zwei Minuten genommen, als Simon Sezemsky wegen Hakens in die Kühlbox wanderte. Drittes Powerplay für die Berliner also, die ersten beiden Überzahlspiele wurden ja erfolgreich genutzt. Und auch das dritte war von Erfolg gekrönt. Kris Focault spielte den Pass von hinter dem Tor hoch an den rechten Bullykreis, wo Ryan McKiernan zum Onetimer ansetzte und seinen zweiten Treffer erzielte – 5:3 (45.).
Dieser Treffer beruhigte nun natürlich die Nerven der Hauptstädter. Die waren nun auch darum bemüht, Ruhe ins Spiel zu bekommen. Klappte nur nicht so ganz, denn Kai Wissmann suchte in der 46. Spielminute die Strafbank auf. Die Disziplin ließ in diesem Spiel arg zu wünschen übrig. Und so machte man sich das Leben auch unnötig schwer. Augsburg sorgte in diesem Powerplay auch für Gefahr, nur mangelte es am Zielwasser. Entweder gingen die Scheiben knapp am Tor vorbei und aber landeten an der Latte.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Sicherheit gab den Eisbären die Zwei-Tore-Führung aber nicht. Weiterhin unterliefen den Hausherren zu viele unnötige Scheibenverluste in der eigenen Zone, welche zu Chancen für Augsburg führten. Nicht auszudenken, was Mannheim, München und Ingolstadt mit diesen Geschenken gemacht hätten. Aber es ist davon auszugehen, dass diese sie dankend angenommen hätten.
Augsburg lief fortan weiter an, wollte hier den Anschlusstreffer erzielen. Die Eisbären mussten hart arbeiten vor dem eigenen Tor. Nach vorne bot ihnen sich dafür die Chance zum Kontern. Marcel Noebels tauchte dann auch mal alleine vor Markus Keller auf, vergab diese Chance zur Vorentscheidung aber.
Der Druck der Panther nahm zu, sie brachten nahezu jede Scheibe auf das Tor. Keine schlechte Entscheidung im Eishockey. Augsburgs Coach Tray Tuomie nahm in der Schlussphase auch noch seinen Goalie vom Eis und versuchte es fortan mit sechs Spielern. Der Druck wurde so nur noch stärker und die Eisbären schwammen hinten ordentlich. T.J. Trevelyan mit der letzten guten Möglichkeit 30,3 Sekunden vor dem Ende. Aber Mathias Niederberger sicherte sich den Puck und den Eisbären letztendlich auch den elften Heimsieg im 13. Heimspiel.

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Aber dafür musste man hart arbeiten. Dabei sah es nach der 2:0-Führung nach einem scheinbar ruhigen Nachmittag für die Eisbären aus. Doch dann verlor man aus unerklärlichen Gründen den Faden, der Schlendrian erhielt Einzug ins Berliner Spiel und man ließ Augsburg somit zurück ins Spiel kommen. Deren Selbstvertrauen stieg stetig an und folgerichtig erzielten sie den Anschlusstreffer. Mit Glück rettete man den Vorsprung in die erste Drittelpause. Auch das 3:1 sorgte nicht für Beruhigung, ganz im Gegenteil, Augsburg antwortete mit zwei schnellen Toren und glich hochverdient aus. Das es am Ende nicht mit Punkten für Augsburg klappte, lag einzig und allein an deren Schwäche in den Special Teams. Wer aus sechs Überzahlspielen keinen Treffer erzielt und in drei Unterzahlspielen drei Gegentore kassiert, kann eben kein Spiel gewinnen. Dabei wäre ein Sieg der Augsburger hier definitiv im Bereich des Möglichen gewesen, denn der Auftritt der Augsburger nach dem 0:2 ließ sich mehr als sehen und war ein weiterer Indiz für die Stärke der Süd-Teams.
Die Eisbären können sich also bei ihrem starken Powerplay und Goalie Mathias Niederberger bedanken, dass man am Ende drei weitere Punkte eingefahren hat. Überzeugend war der Auftritt der Eisbären dabei aber nicht. Denn zu viele individuelle Fehler unterliefen den Eisbären immer wieder. Die Disziplin ließ arg zu wünschen übrig. Und an das körperbetonte Spiel wird man sich auch erst noch gewöhnen müssen. Jetzt beginnt die DEL-Saison so richtig und die Eisbären wissen, woran sie noch arbeiten müssen.

8:1 zum Abschluss der Nord-Gruppe: Marcel Noebels und Kris Foucault führen die Eisbären zum Kantersieg gegen Düsseldorf

Ausgabe #10:

So kann man sich aus der Nord-Gruppe verabschieden: Die Eisbären Berlin haben das letzten Hauptrundenspiel in der Gruppe Nord gegen die Düsseldorfer EG mit 8:1 (3:0,4:0,1:1) gewonnen und festigten damit nicht nur ihre Tabellenführung. Nein, viel mehr gaben sie ein Statement an die Süd-Teams ab. Ja, die DEG war heute definitiv kein ebenwürdiger Gegner, aber dennoch musst du einem DEL-Club erst einmal acht Tore einschenken. Und das ist den Eisbären in beeindruckender Art und Weise gelungen.

Bei den Eisbären gab es einzig im Tor eine Änderung. Mathias Niederberger kehrte zwischen die Pfosten zurück, Back-up Tobias Ancicka nahm wieder auf der Bank Platz. Ansonsten blieb beim letzten Nord-Gruppen-Spiel alles beim Alten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die DEG von der ersten Sekunde an mit einem sehr aggressiven Forechecking, setzten die Eisbären früh im eigenen Drittel unter Druck. Die Mannschaft von Chefcoach Harold Kreis war bestens eingestellt auf dieses so wichtige Spiel aus DEG-Sicht. Die ersten Schüsse wurden abgefeuert, während die Eisbären noch nach dem Zugang zum Spiel suchten. Sie wirkten überrascht vom offensiven Forecheck der Gäste.
Und doch waren es die Berliner, welche mit dem ersten richtig gut herausgespielten Angriff in Führung gingen. Es klappte erstmals der Spielaufbau, man kam ins Angriffsdrittel, Marcel Neoebls fand Leo Pföderl auf der linken Seite freistehen, der nahm die Scheibe an, fuhr kurz weiter und zog im entscheidenden Moment aus sehr ungünstigem Winkel ab. Hendrik Hane wurde dabei am kurzen Pfosten getunnelt – 1:0 (5.).
Danach waren die Hausherren drin im Spiel und kontrollierten Puck und Spiel, Düsseldorf lief in der Phase nur hinterher. Die Eisbären sorgten noch ein, zweimal für Gefahr vor dem Tor, die DEG kam selten vor das Berliner Tor.

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Gerade als man dachte, jetzt plätschert das Spiel so vor sich hin, erkämpfte sich Marcel Noebels an der rechten Bande die Scheibe, fand die Lücke zwischen zwei DEG-Spielern und passte die Scheibe genau da durch. Empfänger war erneut Leo Pföderl, welcher komplett allein gelassen wurde und ohne große Mühe zum 2:0 einschießen konnte (12.).
Auch fortan kein hochklassiges Eishockey. Die Eisbären hatten das Spiel im Griff, taten aber nicht mehr als notwendig. Die Rheinländer waren äußerst harmlos, von der DEG kam fast nichts nach vorne. So verlebte der Ex-Düsseldorfer Mathias Niederberger bis dahin einen recht ruhigen Abend in der Arena am Ostbahnhof.
Anders sein Gegenüber Hendrik Hane, bei dem es knapp vier Minuten vor der ersten Drittelpause zum dritten Mal einschlug. Vorlagengeber? Natürlich wieder Marcel Noebels! Torschütze? Diesmal nicht Leo Pföderl, der sammelte dafür einen Assist. Lukas Reichel, der dritte Angreifer in dieser Reihe, netzte am Ende eiskalt ein – 3:0 (17.).
Auch danach die Hausherren weiter sehr offensiv ausgerichtet, die DEG kam nicht zur Ruhe, sondern wurde regelrecht über das Eis gehetzt. Doch nach 20 Minuten waren die Düsseldorfer beim Stand von 3:0 vorerst erlöst. In der Pause konnten sie neue Kraft sammeln, mussten sich aber sicherlich auch einige Takte von Headcoach Harold Kreis anhören. Der dürfte mit dem Auftritt keinesfalls zufrieden gewesen sein.

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Zu Beginn des zweiten Drittels kam Düsseldorf mit einem neuen Goalie zurück auf das Eis. Mirko Pantkowski ersetzte Hendrik Hane. Zu Beginn ging es erst einmal munter rauf und runter mit Abschlüssen auf beiden Seiten, jedoch ohne nennenswerte Torchance. Aber der DEG war schon anzumerken, dass sie sich hier nicht ihrem Schicksal ergeben wollten.
Sechs Minuten waren gespielt, da wurde Kris Foucault von Matt White alleine auf die Reise geschickt und ließ Pantkowski keine Chance – 4:0 (26.).
Und die Hauptstädter hatten heute richtig Lust auf Toreschießen, denn in der 29. Spielminute stellten die Berliner auf 5:0. Ryan McKiernan mit dem Zuspiel von der rechten Bandenrundung aus, Kris Focault verwerte vor dem Tor eiskalt.

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Damit war die Geschichte hier natürlich durch. Den Eisbären gelang heute alles, während Düsseldorf einen gebrauchten Tag erwischte. Als Bernhard Ebner für zwei Minuten auf die Strafbank musste, bauten die Hausherren ihr Powerplay sehr ruhig auf, am Ende kam die Scheibe zu Zach Boychuk, welcher auf Zuspiel von Marcel Noebels die Scheibe im halbleeren Düsseldorfer Tor versenken konnte – 6:0 (34.).
Düsseldorf bekam dann aber mal die Chance, aufs Scoreboard zu kommen, als Sebastian Streu zwei Minuten kassierte und die Rheinländer selbst in Überzahl spielen konnten. Und davor hatte Trainer Serge Aubin ja vor dem Spiel gewarnt, sind die Düsseldorfer doch dort besonders gefährlich. Den Beweis blieben sie jedoch schuldig. Die Berliner hatten in Unterzahl durch Mark Olver und Marcel Noebels die besten Chancen.
Und weil heute irgendwie alles klappte, erhöhte Matt White im Slot stehend aus der Drehung heraus auch noch auf 7:0 (37.). Leo Pföderl hatte ihn klasse in Szene gesetzt. Dabei blieb es dann auch erst einmal und die Eisbären nahmen eine 7:0-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel begann mit einer Strafzeit gegen die Eisbären, Marcel Noebels sammelte statt Vorlagen zur Abwechslung mal zwei Strafminuten – die fehlten ihm heute noch. Und das Powerplay sah gar nicht so schlecht aus, aber hinten stand immer noch Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Wie gut der ist, wissen sie in Düsseldorf nur allzu gut. Aber eine Sekunde vor Ablauf des Überzahlspiels fanden die Rheinländer doch noch irgendwie die Lücke am kurzen Pfosten. Alexander Ehl war am Ende der Torschütze gewesen – 7:1 (44.).
Und kurze Zeit später waren die selben Special Teams wieder gefragt, Kris Foucault kassierte die nächsten zwei Minuten auf Seiten der Hauptstädter. Aber das zweite Überzahlspiel der Rheinländer sorgte für keinerlei Gefahr.
Chance Nummer Drei bot sich Mitte des dritten Drittels, als Haakon Hänelt wegen Spielverzögerung in die Kühlbox wanderte. Und dieses Powerplay der DEG sah deutlich besser als das zweite aus, aber Mathias Niederberger stand stets im Weg. Und nach 77 Sekunden war es auch schon wieder vorbei, denn da musste Maxi Kammerer für zwei Minuten auf die Strafbank. So ging es also mit Vier-gegen-Vier und anschließendem Berliner Powerplay weiter. Und da hatte Kris Foucault mit Ablauf des Überzahlspiels dicke Chance auf das 8:1, aber er scheiterte an Mirko Pantkowski.
Sieben Minuten vor dem Ende des Spiels bot sich Ex-Eisbär Daniel Fischbuch die Chance zur Ergebniskosmetik, als er einen Penalty zugesprochen bekam. Ex-DEG-Goalie Mathias Niederberger ließ sich aber nicht ausspielen und so vergab „Fischi“ diese Chance. Lag aber wohl eher an den Anfeuerungsrufen der Eisbären-Spielerbank vor Ausführung des Penaltys: „Komm schon Matthias!“ und „Come on„.
Aber das Schlussdrittel sollte das der Special Teams werden. Denn nun waren die Eisbären mal wieder in Überzahl und hatten durchaus auch Chancen, welche man jedoch nicht nutzen konnte.
Dafür zauberte sich Kris Foucault zwei Minuten vor der Schlusssirene über die Eisfläche bis hin zum Tor, wo er Mirko Pantkowski keine Chance ließ und seinen Hattrick vollende – 8:1 (59.). Er tankte sich an zwei Verteidigern vorbei und schoss im Fallen per Rückhand ein. Ein Traumtor der Nummer 98! Und einer, der wohl Marcel Noebels den Rang als Spieler des Spiels wegnehmen wollte. Wenn so was dabei herauskommt, dann gerne immer so. Denn am Ende blieb es beim 8:1-Kantersieg der Eisbären gegen Düsseldorf.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des Spiels dachte ich noch, die DEG hätte sich hier etwas vorgenommen, so wie sie loslegten. Doch das war nur ein laues Lüftchen, denn vom 1:0 an dominierten die Hauptstädter das Spielgeschehen, zeigten traumhafte Kombinationen und nutzten nahezu jede sich bietende Torchance. Nach 40 Minuten sah alles nach einem zweistelligen Kantersieg aus, doch im Schlussdrittel nahm man deutlichen Tempo aus dem Spiel und schaltete ein paar Gänge zurück. Kräfte schonen für die Duelle mit den Süd-Teams war angesagt. Aber als die DEG den Anschlusstreffer erzielte, wollte man zumindest ein Unentschieden im letzten Drittel erreichen. Nach dem das geschafft war, war die Luft raus aus dem Spiel.
Überragend auf Berliner Seite: Marcel Noebels mit vier Torvorlagen und Kris Foucault mit drei Toren. Zudem Leo Pföderl (2 Tore/1 Assist), Matt White und Zach Boychuk (beide 1/2) mit je drei Scorerpunkten. Ein rundum gelungener Abend also in der Mercedes-Benz Arena. Der Süden kann kommen…

Heute vor einem Jahr: Die Eisbären spielten letztmals in einer ausverkauften Arena am Ostbahnhof


Als gestern Abend nach dem Warm-up der Eisbären-Kultsong „Eisbär’n“ von Kraig Nienhuis durch die Boxen der Arena am Ostbahnhof schallte, schwelgte ich in Erinnerungen an tolle Zeiten in den 90er-Jahren. Was haben wir da nicht alles mitgemacht und was haben wir bis jetzt nicht alles erlebt. Als kurz vor Spielbeginn die Kult-Hymne der Puhdys gespielt wurde, ging mein Blick von der Pressetribüne rechts rüber Richtung Hartmut-Nickel-Kurve und da wurde es sentimental. Denn da dachte ich an jenen 08. März 2020 zurück, als wir letztmals in der Fankurve der Mercedes-Benz Arena standen und die Eisbären lautstark zum 4:3-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Bremerhaven supporteten. Es war das Ende der Hauptrunde und man war voller Vorfreude auf die bevorstehenden Playoffs gegen die Düsseldorfer EG. Wie wir heute wissen, kam es nie zu dieser Viertelfinalserie. Und seitdem war die Arena am Ostbahnhof auch nie wieder voller Eisbären-Fans.

Szene aus dem letzten Heimspiel gegen Bremerhaven vor ausverkauften Haus. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Daran dachte vor einem Jahr keiner. Wir vom eisbaerlin.de-Fanclub starteten mit einem leckeren Brunch im Pirates in den letzten Hauptrundenspieltag und schmiedeten bereits Pläne für die Playoffs und bevorstehende Auswärtsfahrten. Die beste Zeit des Jahres stand vor der Tür. Voller Vorfreude zogen wir gut gestärkt weiter zur Arena, wo wir uns mit unseren Freunden trafen und anschließend das Spiel gemeinsam in der Fankurve verfolgten und die Eisbären wie immer lautstark unterstützten. Keiner hatte zu dieser Zeit den Gedanken, dass es für ein Jahr das letzte Spiel sein würde. Nach dem Spiel verabschiedete man sich ganz normal und freute sich auf das Wiedersehen zum Auftakt der Viertelfinal-Serie gegen die DEG.

Mein Weg führte anschließend wie nach jedem Heimspiel in den Presseraum, wo die Pressekonferenz statt fand. Da machte es zuerst die Runde, dass dieses Spiel das vorerst letzte sein könnte für eine ganz lange Zeit. Danach ging es weiter zu den Spielerinterviews, welche ganz normal statt fanden. Aber so richtig wichtig war das Spiel zu dem Zeitpunkt nicht mehr, denn das einzig beherrschende Thema war dieses Corona-Virus. Sportdirektor Stéphane Richer wurde gefordert und sollte sein Statement über mögliche Folgen abgeben. In seinen Augen sah man die Verzweiflung und konnte bereits da ahnen, dass wir die Arena für eine lange Zeit nicht mehr wieder betreten würden:

Ich bin kein Spezialist in diesen Dingen. Wir überlassen den Fachleuten die Entscheidung. Wir konzentrieren uns auf unseren Sport Eishockey. Wir können weiter trainieren und müssen abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Es wäre schade für uns und die Jungs, wenn etwas abgesagt werden würde. Die Liga muss im Fall der Fälle entscheiden. Wir können nichts weiter tun.

Sportdirektor Stéphane Richer im Interview nach dem letzten Hauptrundenspiel der Saison 2019/2020. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Das waren damals die Worte von Richer nach dem Spiel. Zu der Zeit vor einem Jahr stand zunächst auch die Idee von Playoffs ohne Fans im Raum, diese wurde dann aber doch recht schnell wieder verworfen, weil das schlichtweg nicht machbar gewesen wäre in einer Sportart, die so sehr von den Ticketeinnahmen abhängig ist. So folgte am 10. März 2020 die Entscheidung, welche unumgänglich war, welche aber bis heute schmerzhaft für alle Eishockey-Fans ist. Die DEL gab bekannt, dass die Saison 2019/2020 mit sofortiger Wirkung abgebrochen wird und es keinen Deutschen Meister geben wird. Ein Schlag ins Gesicht aller Eishockey-Fans, aber – wie wir heute wissen – die einzig richtige Entscheidung. Denn es gibt nichts Wichtigeres als die Gesundheit, da ist auch jedes Eishockeyspiel absolut nebensächlich.

Wie wir heute, ein Jahr später, wissen, ist das Corona-Virus nach wie vor in aller Munde und noch lange nicht verschwunden. Die Eis-Arenen dieser Welt sind nach wie vor leer, aber es wird seit dem 17. Dezember 2020 zumindest wieder Eishockey gespielt. Aber eben ohne uns Fans. Dabei hatten die Vereine Hygiene-Konzepte erarbeitet und konnten diese in Vorbereitungsspielen testen. Aber auch das hielt nicht lange und Corona verbannte auch die wenigen Fans, welche noch hin durften, aus den Arenen.

Ich selbst hatte bei einem Vorbereitungsturnier in Dresden oder aber den Testspielen im Welli die Möglichkeit, Eishockey unter Corona-Bedingungen zu schauen. Während man in Dresden noch singen durfte, konnte man in Berlin lediglich da stehen und klatschen. Mehr war nicht erlaubt. So stellt man sich seinen Eishockey-Besuch aber nicht vor, denn wenn man hingeht, dann will man sein Team auch voller Leidenschaft über 60 Minuten supporten. Doch wegen Corona war dies ab sofort nicht mehr möglich und es durften auch keine Fans mehr in die Hallen.

So bleiben den Eishockey-Fans in Deutschland im Moment nur die Übertragungen auf Magenta Sport, um ihre Lieblings-Mannschaft zu sehen. Was eine Gefahr für die Zukunft des Eishockeys darstellt, denn viele Fans finden Gefallen an den bequemen Übertragungen, wo man nicht extra das Haus mehr verlassen muss. Viele Fans sind sogar der Meinung, den Spielen unter der Woche gänzlich fernzubleiben, wenn man mal wieder ins Stadion gehen darf. Oder aber man will nur noch Auswärtsspiele besuchen. Dieses Corona-Virus hat also schlichtweg alles verändert.

Die Eisbären feiern nach dem Spiel vor der Fankurve. Ob es das auch in Zukunft noch geben wird, ist aktuell mehr als fraglich. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Bei den Eisbären-Fans ist es aber noch viel mehr das Desinteresse der Eisbären Berlin an seinen eigenen Fans. Wie man da seit vielen Jahren mit den treuesten Fans umgeht, ist einfach nur erbärmlich. Aus ganz früheren Zeiten ist man noch Aktionen der Spieler mit den Fans gewöhnt, da machte man gemeinsame Dauerkarten-Partys mit der Mannschaft zusammen, da war das Wort der Fans noch wichtig. Heute aber sehen die Verantwortlichen der Eisbären nur das Geld in den Augen und das bringt der harte Kern der Eisbären-Fans, die Fankurve, eben nicht ein. So ist die Angst unter der Anhängerschaft des Berliner Traditionsclubs groß, dass man diese Corona-Pandemie dafür ausnutzt, um den treuen Eisbären-Fans das Wichtigste zu nehmen – ihre Fankurve. Dass diese den Herren in den USA ein großer Dorn im Auge ist, ist hinlänglich bekannt. Und wenn sie wirklich vor haben, die Fankurve zu entfernen, dann wäre es jetzt die beste Zeit dafür.

Wenn es aber so kommt, dann ist das gleichbedeutend mit dem Untergang der Fanszene der Eisbären Berlin. Denn dann wird die Stimmung in der Arena am Ostbahnhof, mit der sich der Verein ja immer so brüstet, nie wieder so sein, wie sie vor einem Jahr im letzten Hauptrundenspiel gegen Bremerhaven war, als 14.200 Zuschauer den 4:3-Sieg der Berliner sahen. Dann werden sich viele Eisbären-Fans von ihrem Verein für immer abwenden und die Spiele nur noch vor dem Fernsehen verfolgen und wenn überhaupt mal auswärts dabei sein.

So sieht aktuell die Arena am Ostbahnhof bei Heimspielen der Eisbären Berlin aus. (Foto: Holli)

Wie aber ist es überhaupt, so ein Spiel im Stadion während der Corona-Pandemie zu verfolgen? Ich bin ja in der privilegierten Situation, dass ich mir die Heimspiele live vor Ort von der Pressetribüne aus anschauen darf, um weiterhin über die Heimspiele zu berichten. Da hört man dann immer wieder, „du hast es gut, du bist ja live dabei„. Ja, das stimmt auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite ist es eben nicht dasselbe wie vor einem Jahr.
Damals hat man sich schon gut zwei Stunden vor dem Spiel mit seinen Freunden getroffen, um vor dem Spiel noch was zu essen und zu trinken, danach ist man gemeinsam in die Halle gegangen. Heute sieht mein Eishockey-Alltag so aus, dass ich mich eine gute Stunde vor dem ersten Bully auf den Weg zur Arena mache, wo ich gut 45 Minuten vor Spielbeginn in die Arena rein komme. Dort angekommen, packt man seine Sachen auf der Pressetribüne aus und schreibt während des Spiels seinen Spielbericht. Zwar ist es schön, die Jungs live zu sehen, aber in der Fankurve zu stehen und mit seinen Freunden zusammen die Eisbären zu supporten, das ist das Wahre, was den Eishockey-Sport ausmacht. Die Fans sind das Herz der gesamten Sportart – an jedem Standort.

Ich hatte gestern in der ersten Drittelpause des Spiels gegen Iserlohn die Möglichkeit, mich kurz mit Rick Goldmann zu unterhalten, der das Spiel bei Magenta Sport als Co-Kommentator verfolgte. Er meinte zu mir, dass er nach wie vor immer noch Probleme damit hat, in eine leere Halle zu kommen und das Spiel zu schauen. Das wäre skurril für ihn. Auch er wird oft darauf angesprochen, dass er es gut hätte, live vor Ort zu sein. Aber er sieht das genauso wie ich, es ist einfach nicht dasselbe wie Eishockey mit Fans. Es ist ein bedrückendes Gefühl, in so einer menschenleeren Arena zu sitzen und zu kommentieren.

Auch Rick Goldmann hofft wie alle Eishockey-Fans, dass der Albtraum bald vorbei ist und in die Eis-Arenen wieder Leben einzieht. Bis es aber so weit ist, wird noch viel Zeit vergehen. In dieser Saison wird es definitiv keine Fan-Rückkehr in die Stadien geben. Diese peilt man für die kommende DEL-Saison 2021/2022 an. Mit wieviel Prozent man dann planen darf, steht noch in den Sternen. Genau wie die Frage, ob die Fans überhaupt wieder zurückkommen, wenn sie wieder dürfen. Das hängt nämlich auch davon ab, wie der Verein in der Corona-Pandemie mit seinen eigenen Fans umgeht. In Berlin sollten da jedenfalls die Alarmglocken schrillen, denn dass dort die gesamte Fanszene wieder zurückkehrt, ist Stand jetzt eher fraglich.

5:2 gegen Iserlohn: Zach Boychuk trifft doppelt und Simon Després feiert seine Tor-Premiere im Eisbären-Trikot

Ausgabe #9:

Nach kurzer Schwächephase sind die Eisbären Berlin endgültig zurück in der Erfolgsspur. Drei Tage nach dem 5:1-Sieg in Bremerhaven setzten sich die Berliner am Sonntagabend mit 5:2 (1:1,1.0,3:1) gegen die Iserlohn Roosters durch und festigten damit die Tabellenführung in der Gruppe Nord.

Personell gab es bei den Eisbären nur eine Änderung, und zwar im Tor. Da rückte Stammgoalie Mathias Niederberger zurück zwischen die Pfosten, Youngster Tobias Ancicka musste wieder auf der Bank als Back-up Platz nehmen. Ansonsten blieben alle Reihen und Ausfälle wie in Bremerhaven gleich.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären wollten Wiedergutmachung betreiben nach zwei Heimniederlagen in Folge gegen Wolfsburg. Und nach nur 105 Sekunden klingelte es schon im Iserlohner Tor. Der Spieler des Jahres der vergangenen Saison, Marcel Noebels, netzte nach klasse Zuspiel von Leo Pföderl ein. Die Nummer 93 bekam die Scheibe hinter dem Tor, drehte sich kurz um, spielte die Scheibe in den Slot, wo die Nummer 92 nicht lange fackelte – 1:0 (2.).
Auch danach die Eisbären weiterhin im Vorwärtsgang und viel Druck, schnellem Umschaltspiel. Doch ein Fehler der Eisbären ermöglichte Iserlohn einen Zwei-auf-Eins-Konter, welchen Philip Riefers im zweiten Versuch erfolgreich abschließen konnte. Den ersten Versuch konnte Mathias Niederberger noch parieren, aber ihm rutschte die Scheibe unglücklich durch die Schoner. Den Braten roch Riefers, fuhr weiter zum Tor, setzte nach und traf zum 1:1 (5.).

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Rasanter Auftakt von beiden Mannschaften also, die weiterhin nur eine Richtung kannten. Iserlohn kassierte dann in der achten Spielminute durch den Ex-Eisbären Jens Baxmann wegen Beinstellens die erste Strafzeit der Partie und das Powerplay der Hauptstädter sah sehr gut und druckvoll aus, nur hatte man vor dem gegnerischen Tor von Andreas Jenike nicht das nötige Glück auf seiner Seite.
Die Eisbären waren die offensivere Mannschaft und schalteten immer wieder schnell um. Iserlohn konzentrierte sich vor allem auf seine Defensive, um dann ebenfalls blitzschnell umzuschalten und zu kontern.
13 Minuten waren gespielt, als die Sauerländer erstmals in Überzahl agieren konnten. Zach Boychuk musste wegen Bandenchecks in die Kühlbox, Parker Tuomie folgte ihm wenig später wegen Hakens, so dass Iserlohn für 56 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Aber das Penaltykilling der Hausherren funktionierte. Einzig Brody Sutter aus dem Slot heraus und Joe Whitney, der den Außenpfosten traf, hatten Chancen, mehr ließen die Berliner nicht zu.
Die Special Teams waren auch danach wieder gefragt, diesmal gab es ein Powerplay auf Berliner Seite. Julian Lautenschlager musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Aber dieses Überzahlspiel sah diesmal nicht gut aus und so verpuffte diese Chance ereignislos. So endete dieses muntere erste Drittel 1:1-Unentschieden. Die Eisbären mit einem Chancenübergewicht, aber Iserlohn sorgte immer wieder für Gefahr, wenn sie vor das Berliner Tor kamen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Special Teams waren auch im zweiten Drittel sofort gefragt, Iserlohn Casey Bailey musste wegen Beinstellens in die Kühlbox, doch das Berliner Powerplay sorgte nicht für so viel Gefahr, um das Tor von Andreas Jenike ernsthaft zu gefährden.
Beinstellen war auch der Grund, warum John Ramage in der 25. Spielminute vom Eis musste und nun Iserlohn ein Mann mehr auf dem Eis war. Aber auch Iserlohn ohne echte Torchance.
Als man wieder Fünf-gegen-Fünf spielte, scheiterte Matt White zunächst mit seinem Alleingang an Jenike, der mit dem Schoner parieren konnte. Wenige Sekunden später war es Zach Boychuk, der nach einem parierten Schuss von Mathias Niederberger sich die Scheibe schnappte, den Turbo zündete und Jenike keine Chance ließ – 2:1 (27.).
Fortan die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, die immer wieder den Zug zum Tor suchten. Nur vor dem Tor mangelte es an der nötigen Kaltschnäuzigkeit, um die Führung auszubauen. Iserlohn war zu selten präsent vor dem Eisbären-Tor und wenn sie mal durchkamen, waren die Abschlüsse kein Problem für Mathias Niederberger. Viel mehr waren die Sauerländer in den zweiten 20 Minuten ins eigene Drittel gedrängt und mussten dort ihr eigenes Tor verteidigen. Das taten sie mal besser, mal schlechter. Insgesamt war das kein gutes zweites Drittel der Sauerländer, zu oft luden sie die Eisbären zu Chancen ein. Nur konnten die Berliner diese Einladungen nicht nutzen. So stand es nach 40 Minuten 2:1 für die Eisbären, was für Iserlohn doch eher schmeichelhaft war. Aber so war noch alles offen für das letzte Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und dort sorgten die Eisbären früh für die Vorentscheidung. Parker Tuomie forderte die Scheibe auf der rechten Seite von Mark Olver, bekam sie und spielte sie direkt quer rüber, wo Ryan McKiernan lauerte und per Onetimer auf 3:1 stellte (43.).
Iserlohn aber keinesfalls geschockt. Die Mannschaft von Brad Tapper spielte anschließend nach vorne und setzte sich im Berliner Drittel fest. Eine gute Chance kam auch bei heraus, doch Mathias Niederberger war zur Stelle und verhinderte den Anschlusstreffer.
Auf der Gegenseite erkämpfte Leo Pföderl die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo sie Simon Després in Empfang nahm und trocken einnetzte – 4:1 (48.). Das erste Tor im Eisbären-Trikot für die Nummer 47.
Danach passierte nicht mehr so viel aufregendes. Die Eisbären feuerten zwar noch ein paar Schüsse ab, doch Erfolg sollten sie damit nicht haben. Iserlohn tat nicht wirklich viel nach vorne. Wenn sie mal zum Abschluss kamen, war Mathias Niederberger zur Stelle. Die zwei schnellen Gegentreffer zu Beginn des Schlussdrittels schienen den Sauerländern den Stecker gezogen zu haben.

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Aber ihr Trainer Brad Tapper versuchte noch einmal alles und nahm gut fünf Minuten vor dem Ende bereits den Torhüter vom Eis. Und beinahe hätte er damit Erfolg gehabt, doch Casey Bailey pfefferte die Scheibe nur an den Pfosten. Als Leo Pföderl in der 57. Spielminute wegen Spielverzögerung vom Eis musste, schlug Joe Whitney mit einem Hammer von der blauen Linie in Überzahl zu – nur noch 4:2.
Brad Tapper hatte seinen Jungs in der Auszeit nach der Strafe nochmal heiß gemacht und sie trafen sofort. Danach ging Jenike erneut vom Eis, Iserlohn witterte nun Morgenluft und wollte das Unmögliche noch möglich machen. Doch die Eisbären waren es, welche durch Zach Boychuk den Decker auf dieses Spiel machten, er netzte ins verwaiste Iserlohner Tor ein – 5:2 (58.).
Nun war der Widerstand der Roosters gebrochen und die Eisbären fuhren problemlos den Sieg ein und beendeten damit die zwei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis.

Ein hochverdienter Sieg für die Hauptstädter, welche im ersten Drittel noch einen Gegner auf Augenhöhe hatten und das 1:1 auch durchaus gerecht war. Im zweiten Drittel aber waren die Berliner die drückend überlegene Mannschaft, nur konnten sie daraus nicht viel Zählbares mitnehmen und mussten so im Schlussdrittel für die Entscheidung sorgen. Dort zog man Iserlohn mit zwei Toren in den ersten sieben Minuten schnell den Stecker. Zwar kam Iserlohn noch einmal kurz heran, doch am ungefährdeten Heimsieg sollte sich nichts mehr ändern.

2:3 n.V.! Auch im vierten Duell unterliegen die Eisbären Berlin den Grizzlys Wolfsburg

Ausgabe #8:

Viertes Spiel, vierte Niederlage: Die Grizzlys Wolfsburg bleiben der Angstgegner der Eisbären Berlin in dieser Saison. Vor den Augen des Bundestrainers Toni Söderholm verloren die Hauptstädter mit 2:3 n.V. (0:0,1:2,1:0/0:1) gegen die Niedersachsen. Dabei war einmal mehr, wie am Freitag in Bremerhaven, das zweite Drittel ausschlaggebend für die knappe Niederlage. Denn da fanden die Eisbären überhaupt nicht zu ihrem Spiel und machten Fehler über Fehler, welche Wolfsburg dankend annahm. Am Ende hätte man das Spiel noch gewinnen können, doch das Glück vor dem gegnerischen Tor ist in Duellen gegen Wolfsburg in dieser Saison irgendwie nicht auf Seiten der Berliner.

Personell fiel bei den Berlinern neben PC Labrie und Mark Zengerle auch Giovanni Fiore aus. Seinen Platz in der Reihe mit Matt White und Zach Boychuk nahm Youngster Haakon Hänelt ein. Den Platz von Hänelt in der Reihe mit Fabian Dietz und Sebastian Streu nahm Nino Kinder ein, welcher aus Weißwasser zurückgeholt wurde. Eric Mik war nominell siebter Verteidiger, da Neuzugang Simon Després an der Seite von Ryan McKiernan verteidigte und sein Debüt im Eisbären-Trikot feierte. Im Tor blieb alles beim alten, Mathias Niederberger hütete das Berliner Gehäuse.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Rasanter Beginn in dieses Duell, von Beginn an war es eine sehr intensiv und hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften hatten sofort den Vorwärtsgang drin, überbrückten schnell die neutrale Zone, fanden dann aber im gegnerischen Drittel kaum Räume, um sich bestmögliche Chancen zu kreieren. In der vierten Spielminute fanden die Hausherren aber mal die Lücke und Zach Boychuk kam im Slot per Onetimer zum Abschluss, welchen Chet Pickard im Wolfsburger Tor jedoch entschärfen konnte.
Direkt danach Wolfsburg mit einem guten Wechsel und eins, zwei guten Abschlüssen, wo Mathias Niederberger im Berliner Tor gefordert war.
Nach sieben Minuten hatten alle Anwesenden in der Arena am Ostbahnhof bereits den Torschrei auf den Lippen, als Kapitän Frank Hördler nach einer klasse Kombination auf links zum Abschluss kam. Doch sein Schuss ging leider nur an den Innenpfosten und eben nicht rein ins Tor. Glück für die Niedersachsen.
Danach immer wieder gute Phasen von beiden Teams. Sowohl die Eisbären als auch Wolfsburg brachten die Scheiben immer wieder zum Tor, nur richtig viele hundertprozentige Chancen sprangen dabei nicht heraus.
Acht Minuten vor der ersten Drittelpause tänzelte sich Lukas Reichel mit zwei, drei Finten an den Wolfsburger Verteidigern vorbei und kam zum Abschluss, verzog jedoch denkbar knapp. Die Anwesenheit des Bundestrainers sorgte wohl für Extra-Motivation bei „Luki“.
Fortan ging es weiter hart umkämpft zur Sache und immer wieder hin und her. Tore sollten in diesem sehr kurzweiligen ersten Drittel aber keine mehr fallen und so ging es beim Spielstand von 0:0 in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Mitteldrittel begann aus Eisbären-Sicht nicht so gut. In der Defensive stimmte die Zuordnung überhaupt nicht, Pekka Jormakka mit dem Zuspiel aus der rechten Bandenrundung direkt vor das Tor, wo Anthony Rech komplett frei stand, Mathias Niederberger austanzte und die Scheibe von der Vorhand auf die Rückhand legte, mit welcher er letztlich das Tor erzielte – 0:1 (23.).
Wolfsburg wirkte griffiger, spritziger, einen Schritt schneller als die Eisbären. Garrette Festerling überlief auf links die Eisbären, spielte den scharfen Pass an den rechten Pfosten, wo Ex-Eisbär Spencer Machacek zum Abschluss kam, aber an Mathias Niederberger scheiterte.
Und weiterhin ging es nur in Richtung des Berliner Tores. Guter Wechsel der Gäste aus der Autostadt, die Eisbären kamen gehörig ins schwimmen, nur hatten sie Glück, dass Wolfsburg das nicht ausnutzen konnte.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Bezeichnend für das Eisbären-Spiel: Mark Olver und Kris Foucault fuhren sich an der gegnerischen blauen Linie gegenseitig über den Haufen. Statt Torgefahr kam der Abseitspfiff.
Kurz darauf kassierte Sebastian Streu die erste Strafzeit der Partie wegen eines Bandenchecks. Die erste Überzahl des Spiels nutzten die Gäste. Klasse Spielaufbau, die Scheibe kam hoch an die blaue Linie zu Julian Melchiori, welcher abzog. Garrett Festerling parkte vor dem Berliner Tor und fälschte die Scheibe so ab, dass sie Mathias Niederberger durch die Schoner rutschte – 0:2 (29.).
Mitte des zweiten Drittels das erste Powerplay für die Hauptstädter, aber das sorgte für keinerlei Gefahr. Harmlos, was die Eisbären mit einem Mann mehr zeigten. Insgesamt war es ein schwacher Auftritt in den zweiten 20 Minuten. Zu viele unnötige Scheibenverluste im Spielaufbau, zu oft unkonzentriert an der Scheibe, zu langsam in den Laufduellen und, und, und…
Zum Ende hin aber wachten die Berliner im zweiten Überzahlspiel der Partie auf. Eine gelungene Kombination über Marcel Noebels, welcher die Scheibe auf rechts runter an den Pfosten zu Lukas Reichel spielte, welcher sie weiter auf die linke Seite passte, wo Zach Boychuk lauerte und zum 1:2 einnetzte (38.). Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Hausherren, welche mit einem 1:2-Rückstand in die Kabine gingen und im letzten Drittel sich deutlich steigern mussten, um den ersten Saisonsieg gegen die Wolfsburger einzufahren.

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Und früh im Schlussdrittel bot sich die Chance zum Ausgleich, als Jeff Likens wegen eines Bandenchecks in die Kühlbox musste. Und das sah richtig gut aus. Zach Boychuk mit dem Querpass auf Lukas Reichel, doch der Youngster scheiterte mit seinem Onetimer an Chet Pickard. Kris Foucault versuchte es anschließend noch mit dem Bauerntrick, scheiterte aber auch.
Was mit einem Mann mehr nicht klappte, funktionierte dann bei gleicher Spieleranzahl. Torjäger Jonas Müller zog einmal ab, zog zweimal ab und drin war die Scheibe – 2:2 (44.). Der fünfte Saisontreffer des Verteidigers, der sich selbst nicht als stürmender Verteidiger sieht. So langsam muss er das nochmal überdenken.
Die Eisbären waren im letzten Drittel deutlich besser drin, kämpften wieder, liefen Schlittschuh, blockten hinten die Schüsse und hatten viel Zug Richtung Wolfsburger Tor. Aber auch Wolfsburg suchte den Weg vor das Berliner Tor, denen allerdings das optische Übergewicht gehörte. Man hatte sich in der Pause also einiges vorgenommen nach dem miserablen Mitteldrittel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Beide wollten in den letzten zehn Minuten die Führung erzielen, den Eisbären merkte man dabei aber mehr Tatendrang an als den Wolfsburgern. Die versuchten es zunächst einmal mit einer kompakten Defensive. Klappte ja letzte Woche auch, als man mit 3:2 n.P. gewann.
In den letzten Minuten tauchte aber auch Wolfsburg wieder im Drittel der Eisbären auf. Man merkte je näher die Schlusssirene kam, desto mehr hofften beide Mannschaften auf den einen, den entscheidenden Fehler des Gegners, um das Siegtor hier zu erzielen.
Zwei Minuten vor dem Spielende fand Leo Pföderl auf rechts die Lücke, spielte die Scheibe in den Slot, wo Marcel Noebels aber die dicke Chance vergab. Auch danach vergaben die Eisbären in den letzten Sekunden noch eine gute Möglichkeit, somit ging es beim Stand von 2:2 erneut in die Verlängerung.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

In der kassierten die Gäste aus der Autostadt in der 62. Spielminute eine dämliche Strafe wegen Stockschlags, Pekka Jormakka nahm diese, obwohl der Schiedsrichter zuvor bereits zur Ruhe gemahnt hatte. In der Verlängerung sollte man so eine unnötige Strafzeit nicht nehmen. Eisbären-Coach Serge Aubin reagierte prompt und holte seine Jungs zu sich, um das Powerplay zu besprechen. Half nur nicht viel, denn den Eisbären fiel nicht viel ein, um das Abwehrbollwerk der Niedersachsen zu knacken. Während des Überzahlspiels durften sich Jeff Likens und Zach Boychuk schon abkühlen, denn während der gesamten Partie war hier ordentlich Gift drin. Freunde werden beide Mannschaften nicht mehr.
Als Wolfsburg wieder komplett war, vertändelte Marcel Noebels die Scheibe, Pekka Jormakka fuhr alleine auf Mathias Niederberge zu und netzte trocken ein – 2:3, 48 Sekunden vor dem Ende. Riesenjubel auf Wolfsburger Seite, Ernüchterung bei den Eisbären. Da die Wolfsburger der Meinung waren, sie müssten provokant Richtung Eisbären jubeln, kam es hier beinahe noch zu einer Massenschlägerei, welche die Hauptschiedsrichter und die Linienrichter unterbinden konnten. Komplett unnötige Aktion der Wolfsburger, die heute ganz schön mit Meckern auffielen. Sie sollten sich einfach freuen über den Sieg und gut ist.

Eine Niederlage, die man nach dem schlechten zweiten Drittel erwarten konnte, nach dem dritten Drittel aber eher nicht. Denn im letzten Drittel waren die Berliner die bessere Mannschaft, machten nur die Chancen nicht rein. Das Glück vor dem Tor fehlte den Eisbären irgendwie in allen Spielen gegen die Mannschaft aus der Autostadt. In der Verlängerung fehlte es dann an der Kreativität, die Überzahl in einen Sieg umzumünzen. Durch einen individuellen Fehler verlor man am Ende auch den vierten Vergleich gegen die Mannschaft von Pat Cortina. In den Playoffs möchte man sicherlich nicht auf die Niedersachsen treffen. Sollte es doch dazu kommen, droht dort die Fortsetzung der hitzigen Auseinandersetzung.
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass es einfach nicht reicht, wenn du nur ein bis zwei gute Drittel spielst. Man muss seinen Gameplan über 60 Minuten durchziehen, um in dieser Liga Erfolg zu haben. Und man hat es auch im vierten Duell nicht geschafft, Wolfsburgs Defensive zu knacken. So bleibt es also dabei, dass man gegen Wolfsburg bisher als einziges Team nicht gewinnen konnte.

2:3 n.P.! Gegen Angstgegner Wolfsburg endet die Heimserie trotz Dauer-Druck der Eisbären

Ausgabe #7:

Im neunten Spiel ist es dann doch passiert: Die Eisbären Berlin verlieren ihr Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:3 n.P. (1:1,0:0,1:1/0:0,0:1) und kassieren somit die erste Heimniederlage der laufenden Saison. Immerhin punktete man aber auch im neunten Heimspiel, was aber nur ein schwacher Trost sein wird. Denn eigentlich darfst du dieses Spiel nicht verlieren, denn das war streckenweise Einbahnstraßen-Eishockey, was die Eisbären zeigten. Nur fanden sie eben kaum ein Gegenmittel gegen dass zu erwartende Abwehr-Bollwerk der Wolfsburger.

Im Line-up der Eisbären gab es im Vergleich zum letzten Spiel in Köln (6:1) zwei Änderungen. Zum einen rotierte Youngster Tobias Ancicka wieder als Back-up zurück auf die Berliner Bank. Dort saß in der Domstadt noch Rihards Babulis. Zum anderen fehlte Stürmer PC Labrie aufgrund muskulärer Probleme. Für ihn kehrte Haakon Hänelt nach überstandener Knieprellung zurück in den Kader. Daher stellte Trainer Serge Aubin auch zwei Sturmreihen leicht um. In die Formation mit Kris Foucault und Mark Zengerle rückte Mark Olver, Parker Tuomie rotierte aus dieser Reihe raus und spielte stattdessen an der Seite von Fabian Dietz und Sebastian Streu. Dort, wo eigentlich Labrie gespielt hätte. Hänelt stand als 13. Stürmer im Berliner Line-up.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Selbstvertrauen war vor dem Spiel auf beiden Seiten groß. Berlin kam mit einer Serie von fünf Siegen in Folge ins Duell gegen die Wolfsburger, welche sogar sechs Spiele am Stück für sich entschieden. Das sah man beiden Mannschaften auch vom ersten Bully weg an. Sofort war das Tempo hoch, die Partie intensiv und die Zweikämpfe hart umkämpft. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und kamen zu ersten Abschlüssen. Doch die beiden Defensivreihen zeigten in der Anfangsphase das, was sie zuletzt auszeichnete: Starke Arbeit vor dem eigenen Tor. Nicht ohne Grund kassierten Berlin und Wolfsburg nur je vier Gegentreffer in den letzten vier Spielen.
Die Eisbären übernahmen dann so langsam das Kommando und auf einmal hatte Giovanni Fiore zu viel Platz. Doch sein Schuss ging nur an den Pfosten (5.). In dieser Phase waren die Eisbären aber am Drücker und das 1:0 war nur eine Frage der Zeit. In Spielminute Acht sollte es fallen. Eric Mik hatte von der blauen Linie abgezogen, doch die Scheibe ging nur an die Bande hinter dem Tor. Von dort sprang sie aber direkt zurück vor den rechten Pfosten, wo Matt White lauerte und zum 1:0 abstauben konnte.
Als die Berliner durch Mark Zengerle die erste Strafzeit der Partie kassierten, schlugen die Niedersachsen in Überzahl zu. Dabei sah das Powerplay bis zu diesem Zeitpunkt jetzt nicht wirklich gefährlich aus. Aber auf einmal zogen die Grizzlies ab, Mathias Niederberger wehrte den Schuss ab, doch von Anthony Rech aus rutschte die Scheibe irgendwie ins Tor – 1:1 (12.).
Wolfsburg kam danach besser rein ins Spiel und suchte öfters den Weg vor das Berliner Tor. Als Kapitän Frank Hördler die zweite Strafzeit der Partie kassierte, schrillten bei den Hauptstädtern die Alarmglocken. Würde Wolfsburg auch das zweite Überzahlspiel nutzen? Nein, denn mehr als zwei Schüsse kamen nicht bei heraus und nach 75 Sekunden war das Powerplay auch beendet. Mathis Olimb kassierte eine Strafzeit wegen Stockschlags und so ging es für 45 Sekunden noch mit Vier-gegen-Vier weiter, danach aber hatten die Berliner 75 Sekunden lang Powerplay. Und da nahmen sie das Tor von Chet Pickard richtig unter Beschuss. Zach Boychuk (2), Frank Hördler, Leo Pföderl und Lukas Reichel vergaben beste Chancen. Die Führung lag mehrfach in der Luft, nur konnten die Berliner aus ihren Chancen kein Kapital schlagen.
So stand es nach 20 intensiven Minuten 1:1-Unentschieden, was für Wolfsburg angesichts der Berliner Schlussoffensive jedoch äußerst schmeichelhaft war.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Mitteldrittel begann mit Strafen für Jonas Müller und Spencer Machacek, die sich wohl noch kurz über alte Geschichten während ihrer gemeinsamen Eisbären-Zeit austauschten und evtl. nicht einer Meinung waren. Im darauffolgenden Vier-gegen-Vier stand Kris Foucault plötzlich frei vor Chet Pickard, wollte ihn umkurven, wurde dabei aber so weit nach außen gedrängt, dass der Winkel dann zu spitz war und er die Chance nicht nutzen konnte.
In der 26. Spielminute ertönte bereits die Tor-Musik in der Arena am Ostbahnhof, weil alle dachten, die Eisbären hätten getroffen. Kai Wissmann mit dem Zuckerpass von rechts runter an den linken Pfosten, wo Mark Zengerle das leere Tor vor sich hatte. Eine sichere Kiste also. Denkste! Zengerle schaffte es nicht, die Scheibe im Tor unterzubringen, er schoss sie auf de Schoner von Pickard. Unglaublich!
Auch danach Einbahnstraßen-Eishockey in der Mercedes-Benz Arena. Wolfsburg spielte erwartet sehr defensiv, parkte den Bus vor dem eigenen Tor und stellte die Berliner so vor große Probleme Die liefen immer und immer wieder an. Aber sie verzweifelten an dem Abwehr-Bollwerk der Niedersachsen. Man gab zwar jede Menge Schüsse ab, aber die entschärfte entweder Chet Pickard im Grizzlys-Tor oder aber die Verteidiger blockten die Schüsse vorher bereits weg oder aber die Scheibe gingen am Tor vorbei. Den Eisbären fehlte das Gegenmittel, um diese Defensive zu knacken.
Und Wolfsburg? Die hätten kurz vor der zweiten Drittelpause beinahe selbst das 2:1 erzielt. Max Görtz hatte abgezogen, Mathias Niederberger war bereits geschlagen, doch der Pfosten rettete für die Eisbären. So stand es auch nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Im letzten Drittel bot sich den Gästen früh die Chance in Überzahl, nachdem Ryan McKiernan zwei Minuten wegen Behinderung kassierte. Anthony Rech und Garrett Festerling scheiterten jedoch an Mathias Niederberger. Gegen Letzteren packte der Berliner Goalie einen starken Save mit dem Schoner aus.
Danach weiterhin das selbe Bild von anrennenden Eisbären gegen defensiv kompakt stehende Wolfsburger. Sie fanden einfach kein Schlüssel zum Erfolg. Und Wolfsburg? Die kamen in der 47. Minute per Zwei-auf-Eins-Konter vor das Berliner Tor, scheiterten jedoch. Doch nur eine Minute später zappelte die Scheibe im Berliner Tor. Max Görtz wollte die Scheibe von rechts außen in den Slot bringen, dabei traf er die Kelle eines Berliners und von dort ging die Scheibe über Mathias Niederberger hinweg ins Tor – 1:2 (48.).
Danach die Hausherren mit wütenden Angriffen, aber leider kopflos. Ihnen fehlten die nötigen Ideen, um die Wolfsburger Defensive mal in Gefahr zu bringen. Die Schüsse, die durch kamen, stellten Chet Pickard vor keine großen Probleme. Um den starken Wolfsburger Goalie zu überwinden muss man sich schon deutlich mehr einfallen lassen.
Die Zeit lief den Berlinern davon und sie versuchten es immer weiter. Matt White vergab den Onetimer fünf Minuten vor dem Spielende. Nur eine Minute später bekam Parker Tuomie die Scheibe, fuhr in den hohen Slot und zog ab. Der Schuss schlug hinter Pickard ein, weil ihm vor dem Tor die Sicht von Kris Foucault genommen wurde – 2:2 (56.).
Danach versuchten es die Eisbären weiter, aber die Partie sollte in die Verlängerung gehen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Dort hatten die Eisbären zwei dicke Chancen. Matt White scheiterte mit seinem Alleingang am überragenden Chet Pickard. Dieser entnervte dann auch noch Zach Boychuk bei dessen Versuch. Wolfsburg wurde zum Ende der Overtime nochmal gefährlich, doch keine der beiden Mannschaften sollte ein Tor erzielen. Es ging also ins Penaltyschießen. So wie bereits beim ersten Duell der beiden Teams in der Autostadt.

Dort hatten die Niedersachsen bereits das bessere Ende. Und auch heute erwiesen sich die Grizzlies als nervenstärker. Pekka Jormakka und Sebastian Furchner überwanden Mathias Niederberger, bei den Eisbären traf nur Matt White. So nahm Wolfsburg hier durchaus glücklich den Zusatzpunkt mit und beendete die Heimserie und generell die Siegesserie der Eisbären Berlin. Dagegen setzt Wolfsburg seine nun sieben Spiele andauernde Siegesserie fort.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Wie eingangs des Spielberichts schon erwähnt, diese Niederlage war vermeidbar. Die Eisbären dominierten das Spiel, verbrachten deutlich mehr Zeit in der Offensive als die defensiv eingestellten Niedersachsen. Nur wenn man es in 65 Minuten nicht hinbekommt, das Abwehr-Bollwerk der Autostädter zu knacken, dann braucht man sich nicht wundern, wenn man am Ende nur mit einem statt mit der erhofften drei Punkte da steht.
Dabei dürfte es die Eisbären nicht gewundert haben, wie Wolfsburg hier gespielt hat, war doch damit zu rechnen. Schließlich spielt Wolfsburg diese Saison aus einer sehr kompakten Defensive heraus und unternimmt nur wenig nach vorne. Und wenn die Eisbären dann die besten Chancen – ich sage nur Mark Zengerle und das leere Tor – die Wolfsburg ihnen ja zwischendurch auch gab, nicht nutzen und man selbst hinten echt dreckige Tore kassieren, dann stehst du am Ende eben mit leeren Händen oder in diesem Fall mit nur einem Punkt da. Der Ansatz nach vorne zu spielen war ja richtig, nur in manchen Momenten versuchte man es mit dem Kopf durch die Wand, drehte lieber noch eine Runde oder verlangsamte das Spiel, statt die Wolfsburger Defensive mit schnellem Passspiel aus der Formation zu bringen.
Am Ende war es also eine Mischung aus fehlendem Glück vor dem Tor, der fehlenden Kreativität aber auch einem starken Schlussmann namens Chet Pickard. Die Chance zum ersten Saisonsieg gegen Wolfsburg bietet sich den Berlinern gleich nächste Woche Montag nochmal, wenn die Mannschaft von Chefcoach Pat Cortina erneut in der Hauptstadt vorbeischaut. Bis dahin können die Eisbären einen Plan schmieden, wie man diese Defensive knackt.