Die Hamburg Freezers lassen sich derzeit von keiner Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) stoppen. Die Hanseaten gewannen am Freitagabend das Bruderduell gegen die Eisbären Berlin verdient mit 3:0 (0:0, 3:0, 0:0). Die Entscheidung in dieser hart umkämpften Partie fiel in den letzten zehn Minuten des Mitteldrittels, als die Hausherren alle drei Treffer innerhalb von sieben Minuten erzielten. Für die Eisbären war es eine weitere Auswärtsniederlage, man bleibt weiterhin das schlechteste Auswärtsteam der Liga.
Das erste Drittel war sehr intensiv, umkämpft von beiden Mannschaften. Man merkte beiden Teams an, dass es ein Duell zweier Erzivalen ist. Kein Puck wurde verloren gegeben. Und die Eisbären waren auf Augenhöhe mit dem aktuellen Team der Stunde in der DEL. Chancen gab es auf beiden Seiten, doch die Torhüter Dimitrij Kotschnew (Hamburg) und Rob Zepp (Berlin) hielten ihre Tore sauber. Die beste Chance vergab T.J. Mulock, als er nur die Latte traf. Torlos ging es letztendlich in die erste Drittelpause, dennoch war es eine sehr ansehnliche Partie.
Das zweite Drittel begannen die Eisbären noch mit knapp eineinhalb Minuten Überzahl, aus der sie allerdings kein Kapital schlagen konnten. Man hatte Probleme, über die blaue Linie zu kommen.
Die Eisbären danach bemüht, Druck auf das Hamburger Tor auszuüben. Man kam auch zu Chancen, aber der Puck wollte nach wie vor einfach nicht ins Tor der Hanseaten gehen.
Hamburg zeigte sich erst gegen Mitte des zweiten Drittels wieder gefährlich vor dem Berliner Tor, vergab kurz nacheinander zwei große Chancen.
Das Spiel war weiterhin sehr intensiv und hart umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich hier rein gar nichts.
Die Hamburger wurden nun stärker und hätten beinahe die Führung erzielt, doch der Pfosten verhinderte diese. In der 34. Spielminute war es dann aber doch so weit, der erste Treffer der Partie war gefallen. In einer Hamburger Drangphase bekamen die Berliner die Scheibe nicht aus dem Drittel heraus und letztendlich war es Morten Madsen, der vor dem Tor von Rob Zepp die Übersicht behielt und den Puck zum 1:0 für die Freezers im Tor versenkte.
Nur zwei Minuten später konnten die Hanseaten nachlegen. Wieder eine unübersichtlche Situation vor dem Tor der Eisbären, Marius Möchel behielt die Übersicht und netzte ein – 2:0 (36.). Unglaublich diese Freezers.
Die Berliner durch den Doppelschlag geschockt, mussten nun erst einmal wieder versuchen, Ruhe in das Spiel zu bekommen. Doch das wollten die Hausherren natürlich verhindern und drückten weiter auf das Tempo. David Wolf hätte auch beinahe auf 3:0 erhöht, aber sein Schuss ging nur an die Latte.
Besser machte es dann Adam Mitchell, der in der Schlussminute des Mitteldrittels Rob Zepp düpierte und auf 3:0 erhöhen konnte (40.). Hamburg spielte sich nun in einen Rausch und führte somit verdient mit 3:0 gegen die Eisbären.
Auf dem Weg in die Kabine ließen die Spieler der Eisbären die Köpfe hängen und Trainer Jeff Tomlinson sah ziemlich bedient aus.
Doch wer nun mit einer Reaktion der Hauptstädter zu Beginn des letzten Drittels gerechnet hatte, der sah sich getäuscht. Denn Hamburg nahm den Schwung aus Drittel Zwei mit und setzte die Eisbären sofort wieder unter Druck. Bei denen stimmte es in der Defensive überhaupt nicht, die Hausherren brachten die Defensive der Berliner richtig ins schwimmen. Die Gäste konnten sich kaum befreien, sahen sich der Hamburger Überlegenheit gnadenlos ausgesetzt.
Erst in der 48. Spielminute sorgten die Berliner mal für etwas Entlastung. Barry Tallackson tauchte frei vor Kotschnew auf, doch der Freezers-Goalie behielt in diesem Duell die Oberhand. Im Gegenzug hatten aber schon wieder die Hamburger eine Chance, doch Thomas Oppenheimer verzog knapp.
Danach hatten die Berliner ein Powerplay, zogen dieses auch gut auf, doch im Abschluss fehlte ihnen das nötige Glück. Mark Bell traf bei einer guten Chance nur den Pfosten.
Fortan hatten die Hausherren noch weitere Chancen, um die Führung auszubauen, doch es sollte kein weiterer Treffer mehr fallen. Hamburg brachte das 3:0 souverän über die Zeit und feierte damit den achten Sieg in Folge und den 13. Sieg in den letzten 14 Spielen. Respekt an die Hamburg Freezers, die zur Zeit absolut das Team der Stunde sind.
Aber was ist bitte mit den Eisbären Berlin los? Man hatte zwar nicht so schlecht gespielt bis zum Rückstand, doch nach dem ersten Gegentreffer fiel das Team wieder in sich zusammen. In der Defensive ging es auf einmal drunter und drüber, man lud die Hamburger förmlich zum Tore schießen ein, diese nahmen das natürlich dankend an. Zudem scheint man in der Offensive wieder das Pech am Schläger kleben zu haben. Denn Glück hatten die Mannen von Jeff Tomlinson vor dem gegnerischen Tor nicht wirklich heute. Gleich drei Mal ging der Puck an das Aluminium. Für Tomlinson gibt es nun genügend zu tun vor dem nächsten Auswärtsspiel in Schwenningen am kommenden Sonntag.