5:1 in Krefeld! Die Eisbären verteidigen dank einer souveränen Vorstellung die Tabellenführung

Nach einer Woche Pause sind die Eisbären Berlin mit einem Sieg in den Liga-Alltag zurückgekehrt. Bei den Krefeld Pinguinen setzten sich die Berliner verdient mit 5:1 (1:0,1:1,3:0) durch und feierten dabei den dritten Sieg in Serie. Damit bleiben die Hauptstädter weiterhin an der Tabellenspitze der PENNY DEL.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste auf die Verteidiger Morgan Ellis und Korbinian Geibel sowie Stürmer Bennet Roßmy verzichten. Dafür kehrte Blaine Byron ins Line-up zurück und nahm natürlich sofort seinen angestammten Platz in der Paradereihe zwischen Marcel Noebels und Leo Pföderl ein. Yannick Veilleux, welcher Byron sehr stark vertreten hatte, rutschte daher in die dritte Reihe zu Mark Zengerle und Giovanni Fiore. Dort spielte in der Vorwoche noch Simon Després, der zurück in die Verteidigung rückte. Die zweite Reihe um Kevin Clark, Matt White und Frans Nielsen blieb ebenso zusammen wie die vierte Formation um Sebastian Streu, Marco Baßler und Manuel Wiederer.
In der Defensive gab es durch die Ausfälle auch Umstellungen. Kai Wissmann verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler. Dessen Partner gegen Köln, Nicholas B. Jensen, bildete ein Duo mit Jonas Müller, welcher letzten Freitag noch zusammen mit Kai Wissmann verteidigte. Erik Mik bildete das dritte Verteidiger-Pärchen zusammen mit Simon Després, welcher den Platz von Morgan Ellis einnahm. Und im Tor stand auch heute wieder Mathias Niederberger.

Die Eisbären kamen mit zwei Siegen und 7:1-Toren im Gepäck in die Seidenstadt und natürlich als neuer Tabellenführer. Den Platz an der Sonne hatte man am spielfreien Sonntag übernommen und wollte ihn in Krefeld gerne verteidigen. Und mit den Pinguinen hatte man noch eine Rechnung offen, gewann der KEV doch das letzte Aufeinandertreffen in der Hauptstadt mit 5:2. Das hatten die Berliner nicht vergessen, doch einfach sollte das nicht werden.

Die Eisbären fanden gut ins Spiel und waren von Beginn an konzentriert bei der Sache. Manuel Wiederer und Marcel Noebels scheiterten noch an Sergei Belov, doch der dritte Versuch saß dann aber. Die Berliner setzten hinter dem Tor gut nach, Mark Zengerle mit dem Pass in den hohen Slot auf Yannick Veilleux und der Torjäger hatte viel Zeit und Platz, was er eiskalt ausnutzte – 1:0 (5.).
Der Torschütze war auch der Hauptakteur in der nächsten Szene, denn da kassierte er die erste Strafzeit der Partie. Aber die Unterzahl überstanden die Hauptstädter problemlos.
Während das Penaltykilling also schon mal funktionierte, hatte man darauf gleich die Chance, auch mal das Powerplay zu testen. Und das war ja bisher eines der größten Sorgenkinder im Spiel der Eisbären. Dort stehen die Berliner nur auf dem 13. Platz im Überzahl-Ranking. Zwar blieb das Powerplay ungenutzt, aber dennoch sah das schon sehr viel versprechend aus, was die Eisbären da zeigten. Man fand die Formation und ließ die Scheibe auch sehr gut laufen, nur am Abschluss gab es noch was zu verbessern.
Die Eisbären waren die aktivere Mannschaft im ersten Drittel, man ließ hinten wenig zu und hatte vorne schon die ein oder andere Chance. Doch entweder stand Belov im Weg oder aber die Spieler vor ihm blockten die Schüsse weg. Krefeld verteidigte auf jeden Fall aufopferungsvoll, was dazu führte, dass es aus Krefelder Sicht beim 0:1 nach den ersten 20 Minuten blieb.

Für neun Sekunden war es zu Beginn des zweiten Drittels noch ein 4-4, danach hatte Krefeld für über eine Minute ein Powerplay, doch für Gefahr konnten die Pinguine in diesem nicht sorgen. Das schafften aber kurz darauf die Eisbären. Yannick Veilleux kam von der Strafbank zurück, bekam die Scheibe, zog ab und Sergei Belov dachte, er hätte die Scheibe sicher. Doch der Puck rutschte durch seine Schoner, Sebastian Streu roch den Braten und drückte die Scheibe über die Linie – 2:0 (22.).
Fortan ging es hin und her. Die Eisbären wollten noch einen Treffer nachlegen, während man Krefeld die Bemühungen nicht absprechen konnte. Doch Glück hatten die Pinguine vor dem gegnerischen Tor nicht. Auch nicht im dritten Powerplay der Partie, denn das Penaltykilling der Berliner war weiterhin sehr stark.
Nach eher ereignislosen Minuten wurde es erst kurz vor dem Ende des Mitteldrittels wieder spannend auf dem Eis. Das vierte Powerplay nutzte Krefeld nämlich. Eine klasse Kombination schloss Lucas Lessio aus dem Slot heraus ab. Er fand die Lücke zwischen Mathias Niederberger und dem kurzen Pfosten – 2:1 (39.). Dieser Treffer sorgte nun also nochmal für Spannung im letzten Drittel, denn da würden die Pinguine alles nach vorne werfen. Schließlich lag man hier nur einen Treffer in Rückstand.

Wer nun aber mit einer Offensivpower seitens der Gastgeber zu Beginn des letzten Drittels rechnete, der sah sich getäuscht. Beide Mannschaften kamen eher langsam rein in den Schlussabschnitt. Und Krefeld schwächte sich dann auch noch früh selbst, als man die nächste Strafzeit kassierte. Kai Wissmann und Frans Nielsen spielten den Doppelpass, Wissmann zog ab, traf jedoch nur die Bande hinter dem Tor. Von dort sprang die Scheibe aber direkt auf die Kelle von Frans Nielsen und der Ex-NHL-Star hatte keine großen Probleme, die Scheibe anschließend im Krefelder Tor zu versenken – 3:1 (45.).
Der denkbar schlechteste Start in die letzten 20 Minuten also für Krefeld, denn nun wurde es natürlich noch schwerer, hier etwas Zählbares gegen den Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer mitzunehmen. Und so ein richtiges Aufbäumen war auch nicht zu erkennen, was aber auch am schmalen Kader der Pinguine lag, welche hier nur mit drei Reihen antreten konnten. Es ging zwar rauf und runter, ohne jedoch hochkarätige Chancen auf beiden Seiten. Und endgültig entschieden war die Partie fünf Minuten vor dem Ende, als die Eisbären die Scheibe an der Bande erkämpften. Kevin Clark und Matt White spielten den Doppelpass und am Ende war es White, welcher auf 4:1 stellte (55.).
Und White hatte nun so richtig Lust auf Tore schießen. In der 58. Spielminute wurde er von Nielsen am langen Pfosten angespielt. Den ersten Schuss konnte Belov noch parieren, gegen den Nachschuss war der Krefelder Goalie dann aber machtlos – 5:1. Dabei blieb es dann bis zum Ende und die Eisbären fuhren so ohne große Mühe die nächsten drei Punkte auf fremden Eis ein.

Am Ende natürlich ein verdienter Sieg für die Eisbären, welche sich über die gesamten 60 Minuten an ihren Gameplan hielten. Hinten ließ man kaum etwas zu, während man vorne immer zum richtigen Zeitpunkt traf. Der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet, weil man Krefeld eben nicht auf die leichte Schulter nahm, eine nahezu fehlerfreies Spiel hinlegte und Krefeld so kaum Chancen ermöglichte. Das Penaltykilling funktionierte auch heute wieder sehr gut – auch trotz des Gegentores. Und der Powerplaytreffer war sicherlich Balsam für die Seele, ist doch das Überzahlspiel weiterhin ein großes Problem der Eisbären.
Was aber zurzeit kein Problem mehr zu sein scheint, ist die Defensiv-Schwäche, welche man noch beim 6:7 n.V. gegen die DEG offenbarte. Seitdem gewann man alle drei Spiele und ließ nur ganze zwei Gegentore zu. In dieser Form sind die Eisbären nur schwer zu schlagen. Wenn man weiter an seinem Gameplan festhält, defensiv so wenig wie möglich zu lässt und vorne die sich bietenden Chancen eiskalt ausnutzt, hat es jedes Team der PENNY DEL schwer gegen den Tabellenführer.

3:1! Die Eisbären gewinnen mit einer durchschnittlichen Leistung das Verfolgerduell gegen Köln

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #14:

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Heimspiel gegen die Kölner Haie in dieser Saison gewonnen. Am Ende setzte man sich vor 2.500 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit 3:1 (1:0,1:1,1:0) durch und feierte damit den zweiten Sieg in Serie. Am Ende reichte eine durchschnittliche Leistung zu drei Punkten. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Frans Nielsen zurückgreifen. Er nahm den Platz in der zweiten Reihe zwischen Kevin Clark und Matt White ein. Dort spielte am Sonntag in Schwenningen noch Mark Zengerle. Der rückte heute in die dritte Formation zwischen Giovanni Fiore und Simon Després. Dort ersetzte er Sebastian Streu, welcher gegen Köln in der vierten Reihe zusammen mit Marco Baßler und Manuel Wiederer spielte. Korbinian Geibel rückte dafür auf die Position des siebten Verteidigers. Ansonsten ließ Aubin alles beim alten. Die neue Paradereihe um Yannick Veilleux, Marcel Noebels und Leo Pföderl blieb ebenso zusammen wie alle drei Verteidiger-Pärchen. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger, nur auf der Back-up-Position nahm heute mal wieder Tobias Ancicka Platz. Dort saß am Sonntag bei den Wild Wings noch Leon Hungerecker.

Soviel also zur Aufstellung der Eisbären. Uns erwartete heute ein absolutes Spitzenspiel. Nicht nur, weil mit den Eisbären und Köln zwei Traditionsvereine aufeinander trafen. Nein, auch tabellarisch gesehen war es ein Top-Spiel, traf doch der Vierte auf den Fünften. Beide Teams hatten bisher 47 Punkte eingesammelt. Und das erste Aufeinandertreffen in der Hauptstadt ging mit 5:3 an die Eisbären. An die Leistung vom Spiel damals durften die Berliner heute sehr gerne anknüpfen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Domstädter traten jedoch ersatzgeschwächt an, hatten nur vier etatmäßige Verteidiger im Aufgebot. Mit Alexander Oblinger half ein Stürmer als fünfter Verteidiger in der Defensive aus. Oblinger war einer von insgesamt sechs ehemaligen Eisbären-Spielern im Line-up der Haie.
Die Hausherren waren sofort drin im Spiel und nach fünf Minuten ertönte erstmals die Tor-Musik in der Arena am Ostbahnhof. Kevin Clark bediente Rückkehrer Frans Nielsen im Slot, der zog direkt ab und sein Onetimer schlug hinter Justin Pogge im Tor ein – 1:0 (5.).
Die Anfangsphase gehörte ganz klar den Eisbären, die hier viel Druck ausübten, sich immer wieder im Kölner Drittel festsetzen konnten. Die Haie hatten zu Beginn arge Probleme, waren zumeist einen Schritt langsamer als die Eisbären und konnten nur selten für Entlastung sorgen.
Doch die Kölner konnten sich aus der Umklammerung befreien und hatten in der achten Spielminute die erste dicke Chance durch Maximilian Kammerer, doch Mathias Niederberger fuhr die Schoner aus und machte sie ganz lang. Ein klasse Save von der „Krake von Riga“, welcher ihm natürlich Applaus von den Rängen einbrachte.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten auch mal den Abschluss, vom Hocker riss das Geschehen auf dem Eis aber keinen so wirklich. Das optische Übergewicht gehörte zwar den Eisbären, doch noch machten sie zu wenig daraus. Was aber bis hierhin nicht schlimm war, denn man führte ja durch das Nielsen-Tor mit 1:0 nach den ersten 20 Minuten gegen die Domstädter.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Mitteldrittel begann aus Berliner Sicht äußerst unglücklich. Moritz Müller hatte vor dem Tor nachgesetzt und er war am Ende auch der Torschütze, doch letztendlich war es Marcel Noebels, welcher die Scheibe über die eigene Linie drückte – 1:1 (22.). Ein Tor, was sich in diesem Spiel so nicht angekündigt hatte, den Haien war es jedoch vollkommen egal, die nahmen den Ausgleichstreffer natürlich sehr gerne mit.
Und die Kölner waren es auch, welche das erste Powerplay in diesem Spiel hatten. Eric Mik kassierte die erste Strafzeit für die Eisbären, welche hier nun also in Unterzahl gefordert waren, dass das Spiel nicht gänzlich zu kippen drohte. Die Domstädter fanden schnell in ihre Formation und ließen die Scheibe sehr gut laufen. Die Box der Eisbären stand aber sehr gut und machte immer wieder geschickt die Räume zu. So überstand man das erste Unterzahlspiel schadlos.
Doch das zweite folgte sogleich. Die Eisbären wirkten in dieser Phase nicht ganz bei der Sache, Julian Chrobot konnte sich fast ungehindert bis vor das Tor kämpfen, wurde erst dort unsauber von Nicholas B. Jensen per Haken gestoppt. Die Haie hatten also sofort das zweite Powerplay in Folge und die dicke Chance, erstmals an diesem Abend in Führung zu gehen. Aber Manuel Wiederer war es, der Justin Pogge zweimal prüfte. Einmal war der Kölner Goalie seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und hatte seinen Arbeitsplatz verlassen. Wiederer setzte nach und wollte Pogge düpieren, doch sein Schuss landete nur am Aluminium. Beim zweiten Versuch packte Pogge sicher zu. So vergaben die Gäste also auch das zweite Überzahlspiel an diesem Abend und hatten dabei sogar Glück, dass sie nicht einen Shorthander kassierten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Fortan versuchten die Eisbären mal wieder offensiv präsent zu sein. Doch so richtig drin waren sie weder in diesem Drittel noch in diesem Spiel. Die Kombinationen wirkten nicht flüssig, generell war das Spiel der Hausherren doch sehr langsam und statisch, da war teilweise zu wenig Bewegung vor dem gegnerischen Tor. Das Spiel der Gäste wirkte im Mitteldrittel irgendwie einfacher. Mit zwei, drei Pässen kamen die Domstädter da schon mal vor das Tor der Eisbären.
Zum Ende des zweiten Drittels hatten die Hauptstädter dann mal das erste Powerplay, Ex-Eisbär Alex Roach musste auf die Strafbank. Doch dass die Berliner dort in dieser Saison so gut wie gar nichts auf die Reihe bekommen, bewiesen sie heute einmal mehr. Durch zwei Turnover lud man Köln zu Unterzahlchancen ein, welche die Haie jedoch nicht nutzen konnten. Fünf Sekunden vor Ablauf der ersten Strafzeit kassierten die Haie die nächste Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Vielleicht konnte man ja jetzt seine Überzahlquote aufbessern. Taten sie, weil Mark Zengerle ins Angriffsdrittel fuhr, aus dem Slot abzog und die Eisbären in Überzahl erneut in Führung schoss – 2:1 (39.).
So nahmen die Hausherren auch nach dem zweiten Drittel eine Führung mit in die Kabine, welche angesichts der Spielanteile im Mitteldrittel nicht unbedingt verdient war. Aber auch den Eisbären war das genauso egal wie den Kölnern der überraschende Ausgleich zu Beginn des zweiten Drittels. Um diese Führung im Schlussdrittel nun auch zu verteidigen und über die Zeit zu bringen, bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung. Denn es sollte allen klar gewesen sein, dass sich Köln hier noch lange nicht geschlagen geben würde.

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Und das letzte Drittel begannen die Haie noch in Überzahl, doch das Penaltykilling der Eisbären funktionierte bis hierhin wieder sehr gut.
Die Hausherren investierten im Schlussdrittel nun wieder mehr in die Offensive und kreierten auch Torchancen. Man wollte die Partie natürlich schnellstmöglich vorentscheiden. Köln war auf jeden Fall mehr in die Defensive gedrängt, als ihnen lieb war. Schließlich war deren Ziel doch der Ausgleich, um hier etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit zurück in die Domstadt zu nehmen. Dafür taten die Haie aber noch zu wenig. Ja, sie kamen auch mal zu Chancen, doch diese waren eine sichere Beute von Mathias Niederberger. Die Eisbären wirkten in dieser Phase stärker, griffiger, hatten mehr Zug zum Tor.
Die Eisbären machten sich es aber in der Schlussphase selbst unnötig schwer. Knapp acht Minuten vor dem Ende musste Nicholas B. Jensen auf die Strafbank. Die Berliner mussten also noch einmal in Unterzahl ran und das sogar für knappe 30 Sekunden mit Drei-gegen-Vier. Aber wenn etwas heute über 60 Minuten konsequent gut funktionierte, dann war es das Penaltykilling.

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Gut vier Minuten vor dem Ende durften die Eisbären aber mal wieder in Überzahl ran. Und da klingelte es heute bereits einmal. Doch das war wohl eher eine Ausnahme, denn dieses Überzahlspiel sah schon wieder mehr nach dem der Eisbären in dieser Saison aus. Und so blieb es weiterhin spannend, denn nach wie vor trennte beide Mannschaften nur ein Tor in diesem Verfolgerduell. Aber Köln lief natürlich die Zeit davon.
Kölns Coach Uwe Krupp nahm 81 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit und Goalie Justin Pogge vom Eis. Krupp ging also „All-in“. Genauso wie sein rheinischer Trainer-Kollege Harold Kreis letzte Woche, welcher damit ja bekanntlich Erfolg hatte und am Ende in der Verlängerung das Spiel noch tatsächlich gewann. Das sollte heute aber nicht mehr passieren. Denn 18,3 Sekunden vor dem Ende war Yannick Veilleux auf und davon und versenkte die Scheibe im verwaisten Kölner-Tor – 3:1. Unter den Vorlagengebern u.a.? Mathias Niederberger! Die Eisbären setzten sich somit am Ende mit 3:1 gegen den direkten Konkurrenten aus der Domstadt durch.

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären, wenn man den gesamten Spielverlauf sieht. Im ersten Drittel waren die Berliner die bessere Mannschaft und führten folgerichtig mit 1:0, verpassten es aber danach, weiter dran zu bleiben und nachzusetzen. Im zweiten Drittel kam Köln zum glücklichen Ausgleich, welchen man sich aber im weiteren Verlauf des zweiten Drittels verdiente. Das Mitteldrittel war heute das schwächste der Eisbären und dennoch ging man aus diesem mit einer Führung heraus. Im Schlussdrittel fand man zurück zu seinem Spiel und ließ am Ende nichts mehr anbrennen. So gewann man ein an sich äußerst komisches DEL-Spiel, wenn du aus diesem aber drei Punkte mit nimmst, kann man damit durchaus zufrieden sein. Wenn gleich die Leistung deutlich besser sein kann. Aber zwei Siege und 7:1-Tore als Antwort auf das furiose 6:7 n.V. gegen Düsseldorf kann sich dann doch sehen lassen.

4:0 in Schwenningen! Solider Auftritt über 60 Minuten sichert drei Punkte in der Helios-Arena

Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag ihr Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings verdient mit 4:0 (2:0,2:0,0:0) gewonnen und holten damit nach zwei Niederlagen in Serie wieder einen Sieg in der PENNY DEL. Giovanni Fiore mit zwei Toren und Mathias Niederberger mit einem Shutout stachen aus einer insgesamt sehr solide auftretenden Mannschaft heraus. 

Eisbären-Coach Serge Aubin musste heute auf Blaine Byron, Zach Boychuk und kurzfristig auch auf Frans Nielsen verzichten. Während die ersten beiden Spieler verletzungsbedingt fehlen, war der Grund für den Ausfall Nielsens ein erfreulicher: Seine Frau und er erwarten in Kürze ihr drittes Kind. Somit musste Aubin also die Reihen umstellen, konnte aber immerhin auf Kevin Clark zurückgreifen. Die erste Reihe blieb jedoch noch zusammen – Leo Pföderl, Marcel Noebels und Yannick Veilleux. In der zweiten Reihe bekam Matt White zwei neue Reihenpartner. Am Donnerstag stürmte er noch zusammen mit Frans Nielsen und Giovanni Fiore. Nielsen fehlte wie bereits erwähnt und Fiore wurde in einer anderen Reihe eingesetzt. White bekam heute Mark Zengerle und Rückkehrer Kevin Clark an die Seite gestellt. In Reihe drei fand man dann Fiore wieder, welcher eine Formation mit Sebastian Streu und Simon Després bildete. Després war aber nicht der einzige Verteidiger, der heute im Sturm aushalf. Auch Korbinian Geibel stürmte und zwar in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Marco Baßler.
Auch in der Defensive wurde damit umgestellt. Jonas Müller bildete heute ein Verteidiger-Pärchen zusammen mit Kai Wissmann, Frank Hördler verteidigte mit Nicholas B. Jensen und Eric Mik mit Morgan Ellis. Im Tor stand Mathias Niederberger. Serge Aubin wirbelte nach dem 6:7 n.V. fast alles durcheinander.

Die Eisbären wollten zurück in die Erfolgsspur finden, hatte man doch die letzten beiden Ligaspiele zu Hause in Folge verloren. Und auch das erste Aufeinandertreffen in Berlin gegen die Wild Wings ging mit 1:3 verloren. Für diese Niederlage wollten die Berliner sich sicherlich auch noch revanchieren.

Hinein ins Spiel, welches nicht mehr so war, wie noch vor kurzem. Denn es war das erste Geisterspiel für beide Mannschaften in dieser Saison. Und mit diesem Umstand gingen die Hauptstädter zunächst besser um. Von Beginn an waren die Eisbären am Drücker und setzten sich im Drittel der Hausherren fest. Man merkte den Berlinern an, dass sie etwas gut zumachen hatten.
Schwenningen gab den ersten Torschuss erst nach sechs Minuten ab. Mit John Ramage war es ein Ex-Eisbär, welcher Eisbären-Goalie Mathias Niederberger erstmals an diesem Nachmittag prüfte. Doch auch wenn die Berliner zu Beginn am Drücker waren, eine hochkarätige Chance war da aber noch nicht bei gewesen. Und diese hatte man auch nicht beim ersten Powerplay der Partie, was aber auch nicht verwundert, haben die Eisbären doch das zweitschlechteste Überzahlspiel der Liga. Warum das so ist, sah man hier ganz deutlich. Nicht eine Torchance konnte man sich erspielen, die Wild Wings überstanden diese Unterzahl somit schadlos.
Doch in der elften Spielminute klingelte es dann doch im Schwenninger Tor. Yannick Veilleux hatte von der blauen Linie abgezogen, Ex-Eisbär Marvin Cüpper konnte die Scheibe nur prallen lassen und Kapitän Frank Hördler setzte nach. Sein Schuss wäre eigentlich am Tor vorbei gegangen, aber Will Weber wollte mit seinem Schläger klären, doch er lenkte die Scheibe so ins eigene Tor – 1:0.
Fortan hatten beide Mannschaften Chancen, doch das Übergewicht hatten die Eisbären und die legten kurz vor Ende des ersten Drittels sogar noch nach. Giovanni Fiore zog vom rechten Bullykreis ab und fand die Lücke zwischen Marvin Cüpper und dem kurzen Pfosten – 2:0 (19.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Neben der Führung war für Trainer Aubin sicherlich auch der Fakt wichtig, dass hinten die „Null“ stand.

Damit hatte man ja am Donnerstag gegen Düsseldorf so seine Probleme, als man sieben Gegentreffer kassierte. Was aber dafür hervorragend gegen die DEG klappte, waren schnelle Tore nach Drittelbeginn. Und daran erinnerte man sich anscheinend zurück, denn nach nur 14 Sekunden legte Marcel Noebels für Leo Pföderl auf und der traf aus dem Slot heraus zum 3:0 (21.).
Der perfekte Start ins Mitteldrittel und mal wieder eine Drei-Tore-Führung. Würde sie im Vergleich zum Donnerstag heute wenigstens ausreichen, um am Ende den Sieg einzufahren? Denn gegen die DEG hatte man ja bekanntlich am Ende noch ein 4:1 verspielt.
Auf jeden Fall stand man heute defensiv kompakter, war nah dran am Mann und ließ nicht viel zu. Und wenn doch etwas durch kam, hatte man ja immer noch in Mathias Niederberger einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Nach vorne taten die Berliner in der Phase natürlich nicht mehr als nötig, man hatte die Lehren aus dem turbulenten Tor-Spektakel gegen die DEG gezogen, wo man bei der ganzen Offensive die Defensive doch arg vernachlässigt hatte.
Auch im ersten Unterzahlspiel der Partie zeigte sich die Berliner Defensive stark verbessert, ließ keine gefährliche Chance zu. Aber ebenso ungenutzt ließen die Eisbären kurz darauf ein eigenes Powerplay, auch wenn das schon etwas besser aussah als das erste Überzahlspiel.
Kurz vor Ende des Mitteldrittels musste die Berliner aber ein zweites Mal in Unterzahl ran, doch dort klaute Fiore die Scheibe im eigenen Drittel, nahm Tempo auf und zog mit viel Speed vor das Tor von Marvin Cüpper. Dem ehemaligen Berliner Goalie ließ er beim Abschluss keine Chance und tunnelte Cüpper zum 4:0 in Unterzahl (!). Mit dieser beruhigenden Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Heute machte jedenfalls nichts den Anschein, als würde das irgendwie noch schief gehen.

Das letzte Drittel begannen die Schwäne mit einem neuen Goalie. Joacim Eriksson stand nun im Tor und ersetzte Marvin Cüpper. An ihm lag es aber nicht, dass Schwenningen hier mit 0:4 hinten lag.
Die Wild Wings waren im letzten Drittel durchaus bemüht und hatten auch ihre Chancen, aber Mathias Niederberger ließ sich nicht überwinden. Auch nicht im dritten und vierten Unterzahlspiel der Partie. Wobei die Berliner auch hier nicht viel zu ließen, da das Penaltykilling wieder hervorragend funktionierte.
Auch danach stand Mathias Niederberger immer mal wieder im Mittelpunkt des Geschehens, doch die schlechteste Offensive der PENNY DEL bewies einmal mehr, warum das so ist. Beste Chancen blieben ungenutzt. So brachten die Eisbären das 4:0 am Ende souverän über die Zeit und konnten die drei Punkte mit in die Hauptstadt nehmen.

Und der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet. Die Eisbären zeigten über 60 Minuten eine sehr solide Leistung, standen defensiv sehr kompakt und ließen wenig hochkarätige Chancen zu, vorne erwies man sich als kaltschnäuzig. Mathias Niederberger feierte seinen zweiten Shutout in dieser Saison.
Positiv zu erwähnen ist das Penaltykilling, denn alle vier Unterzahlspiele überstand man heute schadlos und gab in diesen auch wenig Chancen ab. Zudem erzielte man in Unterzahl einen Shorthander. Ein rundum solider und erfolgreicher Nachmittag also für die Eisbären Berlin in Schwenningen.

6:7 n.V. gegen Düsseldorf: Während die Offensive heute brillierte, nahm sich die Defensive kurzerhand frei

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #13:

Spiele unter der Woche sind ja bei Eishockey-Fans eher unbeliebt, weil diese selten für Spektakel stehen. Am heutigen Donnerstagabend hatten aber sowohl die Eisbären Berlin als auch die Düsseldorfer EG Lust auf Spektakel. Vor 5.000 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof verloren die Eisbären ein munteres Scheibenschießen mit 6:7 n.V. (2:1,2:2,2:3/0:1) gegen die DEG. Während die Offensive heute brillierte, hatte sich die Defensive kurzerhand frei genommen. Am Ende verspielten die Berliner äußerst kläglich eine 4:1-Führung.

Eisbären-Coach Serge Aubin konnte im Heimspiel gegen die DEG wieder auf Neuzugang Marco Baßler zurückgreifen. Dafür fehlten weiterhin Blaine Byron, Kevin Clark und Zach Boychuk. Nach der enttäuschenden 1:3-Heimniederlage gegen Nürnberg am Sonntagabend stellte Aubin, der ansonsten das selbe Personal zur Verfügung hatte, seine Angriffsreihen komplett um. Marcel Noebels und Leo Pföderl stürmten heute zusammen mit Yannick Veilleux in der ersten Formation. Dort ersetzte er Frans Nielsen, welcher heute als Center der zweiten Reihe zwischen Matt White und Giovanni Fiore agierte. Mark Zengerle spielte auf dieser Position noch gegen Nürnberg, heute war Zengerle in der dritten Reihe zu finden, wo er zusammen mit den beiden Youngsters Manuel Wiederer und Sebastian Streu stürmte. Die nominell vierte Angriffsreihe bildeten Bennet Roßmy, Eric Mik und Marco Baßler. Die Defensiv-Pärchen blieben gleich, einzig Korbinian Geibel war heute als siebter Verteidiger im Kader. Gegen Nürnberg half er noch im Sturm aus. Und im Tor begann heute Youngster Leon Hungerecker, der damit seinen zweiten DEL-Start erhielt und den ersten auf heimischen Eis. Mathias Niederberger nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Beide Teams gingen mit Negativ-Erlebnissen in dieses Spiel. Die Berliner verloren wie bereits erwähnt am Sonntag zu Hause mit 1:3 gegen Nürnberg, während die DEG das „kleine“ Derby in Krefeld mit 3:6 verlor, sich dort aber nach einem zwischenzeitlichen 0:6-Rückstand noch stark ins Spiel zurück gekämpft hatte. Heute waren sozusagen beide Mannschaften auf Wiedergutmachung aus. Und die Eisbären wollten zudem sicherlich auch noch Revanche für das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in Berlin, welches Düsseldorf mit 3:1 für sich entschieden hatte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und der Start war viel versprechend. Ganze 56 Sekunden waren gespielt, da ertönte erstmals die Tormusik in der Arena am Ostbahnhof. Marcel Noebels hatte zu viel Platz im Angriffsdrittel, guckte sich Mirko Pantkowski aus und zimmerte die Scheibe ins Düsseldorfer Netz – 1:0. Der perfekte Start für die Eisbären und genau den wollte man auch haben nach der Niederlage gegen die Franken und auch allgemein, weil man sich zuhause immer so schwer tut, ins Spiel zu finden.
Die Eisbären waren in der Anfangsphase die bessere Mannschaft. Aus einer sicheren Defensive heraus fuhren sie ihre Angriffe und als sie sich erstmals im Düsseldorfer Drittel festsetzen konnten, kassierte die DEG die erste Strafzeit der Partie und ermöglichte den Berlinern so das erste Überzahlspiel der Partie. Und man höre und staune, auch das Powerplay nutzten die Eisbären aus. Am Ende einer guten Kombination stand Marcel Noebels am rechten Pfosten komplett alleine und hatte keine große Mühe, die Scheibe im halbleeren Tor einzuschießen – 2:0 (7.). Veilleux war von seinem „Aufstieg“ wohl besonders beflügelt, denn die Nummer 38 hatte nach dem 1:0 auch das 2:0 von „Noebi“ vorbereitet. Ein guten Händchen hat er da gehabt, der Serge Aubin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hauptstädter glänzten in der Anfangsphase vor allem durch ihre gnadenlose Effektivität, drei Torschüsse, zwei Tore. Besser geht es fast gar nicht. Leon Hungerecker erlebte bis hierhin einen sehr ruhigen Arbeitstag und konnte sich so erst einmal an das Klima in der Mercedes-Benz Arena gewöhnen. Als er im weiteren Verlauf des ersten Drittels gebraucht wurde, war der junge Goalie zur Stelle und hielt sein Tor bis hierhin sauber.
Nach einem vergebenen Powerplay der Eisbären kamen die Rheinländer rund zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels mal vor das Berliner Tor, Alexander Ehl und Brendan O’Donnell spielten einen Doppelpass, Ehl kam dann im Slot zum Abschluss und überwand Leon Hungerecker zum ersten Mal an diesem Abend – 2:1 (18.). Mit diesem Spielstand ging es letztendlich auch in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Was hatte man den Eisbären heute eigentlich in den Pausentee bzw. den Tee vor Beginn des Spiels getan? Denn im zweiten Drittel waren die Berliner noch schneller als zu Beginn des Spiels. Giovanni Fiore tauchte nach klasse Zuspiel von Kai Wissmann alleine vor Mirko Pantkowski auf und ließ dem jungen DEG-Goalie keine Chance – 3:1 (21.).
Doch Düsseldorf zeigte sich keinesfalls davon geschockt und versuchte, eine Antwort zu finden. Aber sie fanden stets ihren Meister im gut aufgelegten Leon Hungerecker im Berliner Tor. Die Eisbären ließen sich in dieser Phase zu sehr hinten rein drücken, kamen teilweise gar nicht aus dem eigenen Drittel heraus.
Aber wenn die Eisbären heute eins konnten, dann war es gnadenlos effektiv zu sein. Mitten rein in die gute Düsseldorfer Phase fuhren die Berliner einen Zwei-auf-Eins-Konter, Leo Pföderl kam über rechts ins Angriffsdrittel, er spielte den Pass links rüber zu Marcel Noebels und der hatte heute sichtlich Bock auf Tore schießen, denn er traf bereits zum dritten Mal an diesem Abend – 4:1 (26.). Während „Noebi“ sein drittes Tor feiern konnte, jubelte Yannick Veilleux über seinen dritten Assist in diesem Spiel. Da scheint sich in Abwesenheit von Blaine Byron eine neue Paradereihe zu bilden. Serge Aubin dürfte es freuen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Was ihn aber nicht freuen dürfte, war die Unkonzentriertheit seiner Spieler. Im eigenen Drittel vertändelten die Berliner die Scheibe, Leon Hungerecker rettete noch zweimal, doch gegen den Schuss von Cedric Schiemenz war der junge Berliner Goalie machtlos – 4:2 (27.). Den Gegentreffer mussten sich seine Vorderleute ankreiden lassen, die ihren Goalie da gänzlich im Stich ließen. Und dass mit Schiemenz mal wieder ein Ex-Eisbär gegen die Berliner trifft, kennen wir nun auch schon mehr als uns recht ist.
Die Eisbären wirkten trotz ihrer eigentlich souveränen Führung irgendwie fahrig, leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau und fanden einfach nicht zu ihrem Spiel. Düsseldorf spielte dagegen weiter nach vorne und versuchte, sich hier zurück ins Spiel zu kämpfen.
Knapp sieben Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels bot sich den Rheinländern die Chance in Überzahl auf ein Tor heranzukommen. Und das taten sie auch. Gewühl vor Leon Hungerecker und Victor Svensson behielt die Übersicht und verkürzte auf 4:3 (34.). Die Eisbären wurden für ihre Passivität im Spiel bestraft. Normalerweise sollte dir eine 4:1-Führung das nötige Selbstvertrauen geben und du das Spiel sicher nach Hause bringen. Aber das gelang den Eisbären hier nicht, die irgendwie hinten verunsichert wirkten. So effektiv man heute vorne war, so anfällig war man hinten.
Nun wachten die Eisbären aber mal wieder auf und hätten durch Leo Pföderl beinahe das 5:3 erzielt, doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. Solche Aktionen hatten die Berliner in den zweiten 20 Minuten kaum mal. Aber immerhin konnte man sich in der Schlussphase mal wieder im Düsseldorfer Drittel festsetzen, doch zu einem Tor sollte es nicht reichen. Auch wenn Frank Hördler nach einer guten Kombination nah dran war. So nahm man immerhin noch eine knappe 4:3-Führung mit in die zweite Drittelpause. Aber das Spiel war hier natürlich noch lange nicht durch.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch wenn die Eisbären immer so aus der Kabine kommen, wie es heute der Fall war, dann darf man hinten auch einmal mehr patzen. Ganze 22 Sekunden dauerte es nur im Schlussdrittel, da staubte Matt White erfolgreich ab – 5:3 (41.).
Gab dieser Treffer nun einmal das nötige Selbstvertrauen? Nein, denn die DEG schlug in Minute 45 eiskalt zurück. Die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmt mal überhaupt nicht, Brendan O’Donnell hatte zu viel Platz auf der rechten Seite, konnte sich die Scheibe zu recht legen und Leon Hungerecker ausgucken – 5:4.
Aber die Eisbären hatten ja immer noch ihre Offensive in der Hinterhand, die ihnen heute das Spiel hätte retten können. Giovanni Fiore kam im Slot an die Scheibe und versenkte die Scheibe aus der Drehung heraus im Düsseldorfer Tor – 6:4 (48.). Eine starke Aktion von Fiore, der von White angespielt wurde, da aber noch mit dem Rücken zum Tor stand. Er drehte sich um die eigene Achse und schüttelte dabei auch noch einen DEG-Verteidiger ab und vollendete ganz stark.
Den 5.000 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof wurde auf jeden Fall einiges heute Abend geboten. Hoffen wir an dieser Stelle mal, dass es nicht das letzte Spiel mit Fans für eine lange Zeit war. Wenn gleich natürlich die Gesundheit aller hier definitiv im Vordergrund steht!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Aber zurück zum Spiel, denn hier durfte man keinesfalls wegschauen. Knapp acht Minuten vor dem Ende schlug die DEG erneut zurück. Leon Hungerecker konnte den ersten Schuss nur prallen lassen, die DEG setzte nach und über Daniel Fischbuch und Victor Svensson kam die Scheibe in den Slot zu Paul Bittner, welcher auf 6:5 verkürzen konnte (52.). Hungerecker ärgerte sich anschließend über das Gegentor, aber ihm war heute überhaupt kein Vorwurf zu machen, denn zu oft wurde er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Das Spiel erinnerte an Hungereckers erstes DEL-Spiel am vergangenen Freitag in Bietigheim, als die Eisbären knapp mit 5:4 n.P. gewannen. Auch da wurde Hungerecker immer wieder alleine gelassen. Das sollte sich eigentlich nicht wiederholen.
Die DEG hatte nun wieder Hoffnung, hier doch noch was aus der Hauptstadt mit nach Düsseldorf zu nehmen. Die Mannschaft von Chefcoach Harold Kreis drückte nochmal auf das Tempo und setzte die Berliner unter Druck. Diese wiederum lauerten natürlich auf Fehler der DEG und wollten kontern, um diese wilde Achterbahnfahrt hier endgültig für sich zu entscheiden.
DEG-Coach Harold Kreis nahm zwei Minuten vor dem Ende des Spiels eine Auszeit und seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Er ging sozusagen jetzt „All-in“. Und damit hatten sie Erfolg. Stephen MacAulay glich hier tatsächlich noch zum 6:6 aus (59.).
Geht noch mehr Dramatik? Ja! 70 Sekunden vor dem Ende kassierte Jonas Müller eine Strafzeit wegen Stockschlags und so mussten die Berliner in der Schlussphase tatsächlich noch einmal in Unterzahl ran. So rückte Leon Hungerecker wieder in den Brennpunkt. Das Spiel war hier definitiv nichts für schwache Nerven. Und der junge Berliner Goalie behielt in dieser Phase die Nerven und rettete seiner Mannschaft einen Punkt. Doch in der Verlängerung mussten die Eisbären noch 50 Sekunden in Unterzahl agieren.

Aber diese überstanden sie ohne Gegentor, auch weil Leon Hungerecker noch einmal einen starken Save dabei hatte. Und weiter ging es mit der Dramatik. Auf der einen Seite scheiterte Tobias Eder an Hungerecker, auf der anderen Seite scheiterte Leo Pföderl an Mirko Pantkowski. Beide hatten freie Bahn, doch fanden in den beiden Goalies jeweils ihren Meister. Leon Hungerecker parierte anschließend zwei weitere Alleingänge, Pantkowski einen. Wow, was für ein Spiel, was für eine Overtime.
Doch das bittere Ende kam 19,5 Sekunden vor dem Ende. Die Eisbären verloren im Angriffsdrittel die Scheibe, Daniel Fischbuch war auf und davon, doch statt selbst abzuschließen, legte er die Scheibe klasse zurück auf Brendan O’Donnell, welcher am Ende keine große Mühe hatte, die Scheibe im leeren Berliner Tor zu versenken – 6:7 (65.).

Eine Niederlage, die vollkommen unnötig war, die aber genauso verdient war. Wer eine 4:1-Führung so leichtfertig noch herschenkt, der braucht sich am Ende nicht über das Endergebnis beschweren. So stark die Offensive heute gespielt hat, so katastrophal, ja fast schon unterirdisch, trat die Berliner Defensive auf. Ein Fehler jagte den nächsten und so stehst du am Ende nur mit einem Punkt da.
Leon Hungerecker konnte einem leid tun. Er hielt, was zu halten war, wenn er aber keine Unterstützung seiner Vorderleute bekommt, dann kann auch er am Spielausgang nichts mehr ändern. Und in der Verlängerung hatte er nochmal drei, vier weitere Saves bei, am Ende musste aber auch er sich geschlagen geben.
Die drei Tore von Marcel Noebels und die drei Vorlagen von Yannick Veilleux? Die vermeintlich neue Paradereihe der Eisbären? Das war heute nur für die Statistik, zu weh tut diese Niederlage. Eine, welche man so nie und nimmer kassieren darf!

5:4 n.P. in Bietigheim! Sieg beim DEL-Debüt von Leon Hungerecker und erstes DEL-Tor von Bennet Roßmy

Die Eisbären Berlin bleiben nach der Deutschland-Cup-Pause weiterhin ungeschlagen: Bei Aufsteiger Bietigheim Steelers setzte sich der Deutsche Meister knapp mit 5:4 n.P. (2:2,1:0,1:2/0:0,1:0) durch und feierte damit den dritten Sieg im dritten Spiel nach der Pause. Doch bis man die zwei Punkte eingefahren hatte, musste man hart dafür arbeiten. Denn Bietigheim bot den Eisbären Paroli und ärgerte die Berliner immer wieder.

Und diese musste bei den Steelers arg ersatzgeschwächt antreten. Blaine Byron, Zach Boychuk, Kevin Clark und Marco Baßler fehlten. Dafür rückten die Youngsters Bennet Roßmy und Korbinian Geibel ins Line-up. Und auch im Tor bekam ein Youngster heute sein DEL-Debüt: Leon Hungerecker, welcher bereits das letzte CHL-Spiel erfolgreich bestritten hatte, durfte zum ersten Mal in der PENNY DEL ran.

Die Ausgangslage war natürlich klar: Bietigheim war als Aufsteiger und Tabellenletzter klarer Außenseiter gegen den Deutschen Meister und DEL-Rekordmeister aus Berlin. Aber die Eisbären-Fans wissen es, die Berliner tun sich gegen die kleinen Teams in der PENNY DEL gerne mal schwer.
Und so war es auch heute. Nach ruhigem Beginn legten die Steelers auf einmal los und überraschten die Hauptstädter mit zwei schnellen Toren. Die Eisbären verloren das Bully im Angriffsdrittel, Benjamin Zientek marschierte mit der Scheibe los, spielte sie links raus auf Alex Preibisch, welcher den Puck scharf vor das Tor spielte. Dort lauerte eben jener Zientek und der drückte die Scheibe irgendwie wohl mit der Schulter über die Linie. Der Treffer wurde aber nochmal überprüft und dort sah man dann eine Torhüterbehinderung, weshalb der Treffer aberkannt wurde. Pech für Bietigheim, Glück für die Eisbären.
Aber Bietigheim machte einfach weiter und Riley Sheen sorgte dann doch für das 1:0. Der erste Schuss wurde noch geblockt, die Scheibe fiel Sheen aber nochmal auf die Kelle und diesmal ließ er sich diese Chance nicht entgehen (6.).
Die Eisbären versuchten eine Antwort zu finden, aber die Steelers standen hinten sehr kompakt und machten es den Berlinern so schwer zum Abschluss zu kommen. Und Bietigheim spielte weiter offensiv nach vorne und hatte auch die besseren Chancen.
Und diese nutzten sie auch. Fehler der Eisbären im Spielaufbau durch Bennet Roßmy und Kapitän Frank Hördler, der so nicht passieren darf. Norman Hauner mit dem Querpass auf Brendan Ranford und der ließ Leon Hungerecker keine Chance – 0:2 (9.). Mal wieder ein Gegentor durch einen Ex-Eisbären.
Die Eisbären wirkten noch nicht richtig angekommen im Spiel und mussten nun gegen einen stark aufspielenden Aufsteiger dagegen halten. Und die spielten natürlich jetzt mit Rückenwind, was auch an der Rückkehr ihres Goalies Sami Aittokallio lag, ohne den die Talfahrt erst begann. Mit ihm als Rückhalt im Tor kann gegen den Deutschen Meister doch die Überraschung gelingen, mit dieser Einstellung spielten die Steelers jedenfalls.
Aber die Berliner fanden einen Zugang zum Spiel und stellten den Spielverlauf innerhalb von 44 Sekunden komplett auf den Kopf. In der 13. Spielminute erkämpften die Eisbären die Scheibe in der Bandenrundung nach gutem Forechecking. Die Scheibe kam in den Slot, wo Bennet Roßmy lauerte und zum 1:2 einschießen konnte. Das erste DEL-Tor des Youngsters. Herzlichen Glückwunsch dazu, Bennet!
Und besagte 44 Sekunden später war es Marcel Noebels, welcher einen Rebound vor dem Tor ausnutzen konnte. Simon Després hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe blieb vor dem Tor hängen und Noebels schoss den Puck per Rückhand ins Tor – 2:2 (14.).
Die Partie begann also wieder von vorne. Und Chancen gab es in den restlichen sechs Minuten auch nochmal, aber es blieb beim 2:2 nach dem ersten Drittel.

Im Mitteldrittel ging es zu Beginn hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Die Chance zur erneuten Führung bot sich dann den Hausherren, als Morgan Ellis die erste Strafzeit der Partie kassierte. Und das Penaltykilling der Eisbären gehört ja nun auch nicht zu den besten der Liga sondern eher zu den schlechteren (Platz 13), von daher drohte da schon ein wenig Gefahr jetzt. Zumal Bietigheim vier Powerplaytore in den letzten vier Spielen erzielte. Doch die Eisbären mit starker Arbeit im Penaltykilling, überstanden die Unterzahl somit ohne große Probleme.
Erst danach Bietigheim wieder mit einer gefährlichen Chance, doch die Scheibe ging nur ans Außennetz. Und dann zündete Leo Pföderl den Turbo, fuhr über die gesamte Eisfläche bis vor das Tor und dort düpierte er per Rückhand auch noch Sami Aittokallio – 3:2 (28.). Eine klasse Einzelleistung der Nummer 93. Und so hatten die Berliner das Spiel jetzt komplett gedreht.
Fortan versuchte Bietigheim zurück ins Spiel zu kommen, aber die Eisbären arbeiteten sehr hart vor dem eigenen Tor und gaben wenig Platz für gefährliche Abschlüsse. Diese hatten aber gelegentlich die Eisbären, doch nutzen konnten sie diese nicht. Kurz vor der zweiten Drittelpause mussten die Berliner aber nochmal zittern, denn Jonas Müller kassierte die zweite Strafzeit der Partie und ermöglichte Bietigheim das Powerplay zum Ende des Mitteldrittels. Und daraus wurden sogar 84 Sekunden doppelte Überzahl, da auch Kapitän Frank Hördler auf die Strafbank musste. Zwei enorm wichtige Verteidiger jetzt also in der Kühlbox. Eine knifflige Situation für die Berliner und den jungen Goalie Leo Hungerecker in seinem ersten DEL-Spiel. Und die Eisbären verteidigten das mit viel Herz und Leidenschaft und überstanden somit die doppelte Unterzahl. Das Penaltykilling zeigte sich heute also stark verbessert. Was Hoffnung für die nächsten Wochen macht. Das starke Unterzahlspiel sorgte hier aber erst einmal für die knappe 3:2-Pausenführung in der EgeTrans-Arena.

Im Schlussdrittel hieß es nun nochmal 20 Minuten volle Konzentration, um auch im dritten Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause erfolgreich zu sein. Aber es standen noch einmal 20 harte Minuten bevor, denn Bietigheim würde mit den Fans im Rücken noch einmal alles nach vorne werfen. Das war den Eisbären natürlich klar. Und genau aus diesem Grund suchten die Eisbären selbst erst einmal den Weg in die Offensive, um das Spiel mit einem vierten Tor vorzuentscheiden. Doch Chancen gab es auf beiden Seiten erstmal keine, weil beide Mannschaften erst einmal defensiv kompakt stehen wollten.
In der 46. Spielminute fanden die Gastgeber dann aber die Lücke vor dem Tor. Ex-Eisbär Constantin Braun mit dem Querpass an der blauen Linie zu Riley Sheen, der zog direkt ab und die Scheibe schlug hinter Leo Hungerecker im Tor ein – 3:3.
Die Partie ging nun also erneut wieder von vorne los. Und sie war bis in die Schlussphase hinein ausgeglichen und hart umkämpft. Jetzt wollten natürlich beide Teams das Spiel für sich entscheiden und die drei Punkte holen. Für Bietigheim wären das natürlich drei enorm wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Und die Steelers hatten auch Mitte des letzten Drittels die Chance zu erneuten Führung, aber mal wieder ließ man ein Powerplay ungenutzt. Was aber auch am heute starken Penaltykilling der Berliner lag.
Knapp drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit setzten sich die Berliner im Angriffsdrittel fest. Leo Pföderl mit dem Zuspiel hoch zu Jonas Müller, der konnte ungestört in den Slot fahren und dort abziehen – 4:3 (58.). Da machte es Bietigheim den Eisbären zu leicht und Müller nahm diese „Einladung“ natürlich dankend an.
Bietigheim versuchte nun noch einmal alles und nahm Goalie Sami Aittokallio zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und diese Maßnahme führte zum Erfolg. Max Renner brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, von dort sprang sie nach links, wo C.J. Stretch lauerte und die Scheibe mühelos im leeren Tor versenkte – 4:4 (59.).
Der Aufsteiger gab hier also einfach nicht auf und forderte den Eisbären alles ab. Damit verdienten sich die Steelers diesen einen Punkt auf jeden Fall. Denn es blieb beim 4:4 nach 60 Minuten und somit ging es in die Verlängerung. Die Steelers-Fans feierten diesen einen Punkt wie einen Sieg. Zu Recht, denn es war eine starke Leistung von Bietigheim.

Für die Berliner war es die dritte Verlängerung in dieser Saison. Die ersten beiden spielte man gegen Wolfsburg. Und beide verlor man am Ende. Es wurde also langsam mal Zeit für den ersten Sieg nach Verlängerung oder Penaltyschießen. Und die Eisbären begannen die Overtime auch noch in Überzahl, aber dass das für keinerlei Gefahr sorgt, ist ja hinlänglich bekannt.
Die Verlängerung sollte anschließend keine Entscheidung bringen, somit musste also das Penaltyschießen den Sieger ermitteln. Für dieses wechselte Bietigheim noch den Torhüter. Cody Brenner stand fortan im Tor. Und dort avancierten Leon Hungerecker mit drei Paraden und Matt White mit dem einzigen Treffer zu den Matchwinnern. Die Eisbären sicherten sich also den Zusatzpunkt.

Ein hartes Stück Arbeit war es gewesen, ehe der Auswärtssieg feststand. Die Eisbären kamen schlecht ins Spiel und lagen früh mit 0:2 hinten. Doch man blieb ruhig und geduldig und meldete sich dank eines Doppelschlags innerhalb von 44 Sekunden zurück im Spiel. Anschließend war man besser drin im Spiel, hatte mit Bietigheim aber einen Gegner vor der Brust, der den Berlinern alles abverlangte. Zweimal legten die Eisbären vor, zweimal schlugen die Steelers eiskalt zurück. Am Ende hatten die Eisbären aber das bessere Ende auf ihrer Seite, als sie die Lotterie Penaltyschießen gewannen.
Der Sieg war am Ende aber auch nur möglich, weil man vor allem im Penaltykilling heute zu überzeugen wusste. Und auch Leon Hungerecker war es zu verdanken, der einige Paraden dabei hatte und seiner Mannschaft so den Sieg erst ermöglichte.

Morgen in Bietigheim: Ohne Byron, Clark, Boychuk und Baßler beim Tabellenletzten

Morgen Abend treten die Eisbären Berlin bei DEL-Neuling und Schlusslicht Bietigheim Steelers an. Dort wollen die Berliner ihre kleine Siegesserie von zwei Siegen nach der Länderspielpause gerne fortsetzen und Platz Drei weiterhin festigen. Doch auch wenn es für Bietigheim zuletzt sehr schwer in der Liga war zu punkten, und sie deswegen inzwischen am Tabellenende angekommen sind, nehmen die Eisbären die Steelers keinesfalls auf die leichte Schulter. Denn schon beim ersten Aufeinandertreffen in Bietigheim haben die Berliner gesehen, dass das kein Selbstläufer wird. Damals gewannen die Hauptstädter mit 4:2. Coach Serge Aubin und sein Ausblick auf das morgige Spiel und seine Einschätzung über den Gegner:

Ja das ist ein Team, das man nicht unterschätzen sollte. Die arbeiten wirklich hart, spielen ein gutes, solides Spiel. Wenn wir bereit sind, unsere Arbeit zu machen, dann haben wir da auch ein paar Chancen. Wenn wir das nicht sind, dann kann es aber auch ein langer Abend werden. Unser erstes Spiel gegen sie war ja nicht einfach, das erwarte ich auch morgen.

Auch Stürmer Mark Zengerle erwartet eine schwere Partie und verweist darauf, dass man in dieser Saison schon mehrmals gesehen hat, dass wirklich Jeder Jeden schlagen kann:

Ja, ich denke schon. Dieses Jahr hat ja nun schon mehrfach gezeigt, dass Jeder Jeden schlagen kann. Die werden es auf jeden Fall versuchen, werden Ihr Ding machen wollen. Wir haben ja momentan einen ganz guten Lauf, wäre schön, wenn wir den fortsetzen könnten.

Wie wir jetzt also wissen, wird es trotz des Tabellenplatzes der Steelers kein einfaches Spiel. Zumal die Eisbären ja sich gerne mal schwer tun gegen die vermeintlich „kleinen“ Teams der PENNY DEL. Aber auch aus einem anderen Grund wird das morgen definitiv nicht einfach werden: Und zwar angesichts der aktuellen Personalprobleme der Berliner. Blaine Byron und Kevin Clark fallen weiterhin aus und nun haben sich in dieses Lazarett auch noch Marco Baßler und Zach Boychuk hinzugefügt. Wie will Serge Aubin die Ausfälle kompensieren?

Nun, Byron und Clark werden dieses Wochenende nicht spielen. Boychuk und Baßler sind gerade wegen Oberkörperverletzungen raus. Wir wissen im Augenblick noch nicht, wie lange sie nicht dabei sein können, morgen Abend spielen sie auf jeden Fall nicht. Deshalb werden uns Bennet Roßmy und Korbinian Geibel begleiten. In so einer Situation haben ein paar der jungen Spieler natürlich eine gute Chance, dabei zu sein. Und wir können nicht nur sehen, wo wir körperlich sondern auch mental als Team stehen.

Mit Byron, Clark und Boychuk fehlen gleich drei wichtige Leistungsträger. Ändert sich dadurch die Spiel-Philosophie der Eisbären oder hält Serge Aubin dennoch an seiner Philosophie fest?

Nein, wir wollen unserer Philosophie auf jeden Fall treu bleiben, ganz klar. Wir wollen unsere Identität nicht verändern. Wenn das als jetzt gilt, dann heißt es, die richtige Entscheidung zu treffen. Und hier gibt der mentale Teil den Kick. Wenn wir das Spiel richtig spielen, dann arbeiten wir auch nicht umsonst. Dann werden wir auch genügend Energie haben, es richtig zu machen. Und zum richtigen Zeitpunkt. Das wird natürlich eine Herausforderung für sich sein, aber darauf werden die Jungs das ganze Jahr vorbereitet. Und nun werden wir sehen, wo wir stehen.

Dass man auch ohne Byron und Clark Siege einfahren kann, haben die beiden Spiele gegen Mannheim und Iserlohn gezeigt. Da überzeugte man sowohl defensiv als auch offensiv. Hinten gab man den Gegnern nicht viel Platz, um hochkarätige Chancen zu kreieren. Wenn dann doch einmal was gefährliches auf das Tor kam, hatte man immer noch Mathias Niederberger zwischen den Pfosten stehen. Und dass er einer der besten Goalies in der PENNY DEL ist, bewies er dabei einmal mehr.
Und in der Offensive kreierte man sehr gute Chancen, zeigte auch tolle Kombinationen und noch viel wichtiger, man konnte seine Möglichkeiten auch nutzen.
Als während des Spiels gegen Iserlohn am Dienstagabend auch noch Marco Baßler und Zach Boychuk ausfielen, rückte die Mannschaft noch enger zusammen und Jeder war für Jeden da. Auch dieser Zusammenhalt und die immer besser werdende Chemie im Team sorgt aktuell dafür, dass die Eisbären wieder auf die Erfolgsspur gekommen sind. Dort will man nun auch bleiben und den Ausfällen trotzen. Viel wird dabei auch von den Youngsters abhängen, die jetzt in die Bresche springen müssen. Aber da macht sich Mark Zengerle keine Sorgen:

Ja, da fehlen nun schon langsam Einige. Wie Du schon sagtest, das gibt ein paar Anderen die Gelegenheit zu zeigen, was sie können. Einige, die bisher nicht so viel spielen konnten, für die ist das natürlich eine gute Chance. Und wir Erfahrenen kennen das ja schon, hatten alle solche schwierigen Situationen vorher und werden da einspringen, wo es nötig sein wird.

4:1 – Der doppelte Giovanni Fiore und der dreifache Matt White führen die Eisbären zum Heimsieg gegen Iserlohn

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #12:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Auch das zweite Heimspiel nach der Deutschland-Cup-Pause gewann der Deutsche Meister souverän. Gegen die Iserlohn Roosters setzte man sich am Ende verdient mit 4:1 (2:0,2:1,0:0) durch und verbesserte damit weiter seine bisher eher miserable Heim-Bilanz.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste heute auf Stürmer Yannick Veilleux verzichten, welcher leicht angeschlagen war und geschont wurde. Dafür rückte Allrounder Eric Mik eine Reihe vor und stürmte somit in der dritten Formation zusammen mit Manuel Wiederer und Mark Zengerle. Somit standen in der nominell vierten Reihe nur die beiden Youngster Marco Baßler und Sebastian Streu. Ansonsten ließ Aubin alles unverändert im Vergleich zum Mannheim-Spiel am Freitagabend, welches man dank einer überzeugenden Leistung verdient gewann. Im Tor stand somit auch heute wieder Mathias Niederberger und als Back-up nahm Leon Hungerecker auf der Bank Platz.

Torreich endete das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften in dieser Saison. Am Seilersee setzten sich die Berliner am 2. Spieltag mit 7:4 durch. Ein solches Ergebnis würden die Fans heute sicherlich auch gerne sehen, natürlich mit dem gleichen Ausgang wie bei den Roosters. Dafür hätte man aber auch erst zum zweiten Drittel kommen können, denn das hätte statistisch gesehen voll ausgereicht. Denn mit den Eisbären und Iserlohn trafen heute Abend die beiden treffsichersten Vereine im Mitteldrittel aufeinander. Die Hauptstädter erzielten 30 Tore im zweiten Drittel, Iserlohn folgte mit 25 Treffern. Aber traf diese Statistik auch heute zu?

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Auf jeden Fall erwischten die Hausherren den besseren Start. Früh hatte man das erste Powerplay, doch da spielte man es mal wieder zu kompliziert. Doch praktisch mit Ablauf der Strafzeit gegen Iserlohns Kapitän Torsten Ankert fanden die Berliner doch noch die Lücke. Mark Zengerle spielte die Scheibe hinter dem Tor in den Lauf von Matt White, der fuhr rum ums Tor, legte die Scheibe quer rüber zu Giovanni Fiore und der überwand Roosters-Goalie Hannibal Weitzmann zum ersten Mal an diesem Abend – 1:0 (6.).
Bereits davor hatten die Eisbären den Vorwärtsgang eingelegt und die ersten Schüsse abgegeben. Selbiges taten sie auch direkt nach dem 1:0, also man schnell das 2:0 nachlegen wollte. Doch das klappte nicht. Und kurz darauf wurde es auch kurz mal brenzlig, als die Sauerländer ihr erstes Powerplay hatten. Das sah auch etwas besser als das der Berliner aus, aber an Mathias Niederberger war trotzdem kein vorbeikommen. Die „Krake von Riga“ hielt das 1:0 fest.

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Danach bestimmten wieder die Eisbären das Spiel und es kam der große Auftritt des Kapitäns Frank Hördler. Matt White legte die Scheibe hoch an die blaue Linie zu Hördler und der zog direkt ab. Mit satten 135 KM/H schlug die Scheibe im Iserlohner Tor ein – 2:0 (11.). Keine Abwehrchance für Hannibal Weitzmann im Iserlohner Tor. Was für ein Hammer-Schuss von „Nante“!
Fortan entwickelte sich dann aber doch ein Spiel, welches mehr ausgeglichen war als noch in der Anfangsphase. Denn auch Iserlohn kam nun zu guten Möglichkeiten, doch an Mathias Niederberger bissen sie sich nach wie vor die Zähne aus. Allerdings taten die Eisbären selbiges bei ihren Chancen an Hannibal Weitzmann, weshalb es beim Stand von 2:0 für die Hausherren in die Kabine ging. Und so hatte die Statistik in diesem Fall noch nicht so ganz recht, denn schon im Anfangsdrittel sahen die 5.322 Zuschauer zwei Tore, dabei legen doch beide Mannschaften erst im zweiten Drittel mit dem Tore schießen los. Gut, Iserlohn hielt sich stur an diese Statistik, die Eisbären hingegen hatten darauf keine Lust.

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Das zweite Drittel hätten die Gastgeber auch früh mit einem Tor beginnen können. Leo Pföderl war alleine durch, doch er scheiterte an Hannibal Weitzmann im Iserlohner Tor. Ein 3:0 hätte hier wohlmöglich bereits für die Vorentscheidung gesorgt. So aber hielt Weitzmann seine Mannschaft noch im Spiel.
Allerdings nur bis zur 25. Spielminute. Da hatte Leo Pföderl erneut die Chance, Weitzmann konnte erneut parieren, danach bildete sich ein Gewühl vor dem Iserlohner Tor, in dem Frans Nielsen die Übersicht behielt und die Scheibe ins Tor hämmerte – 3:0.
Die Vorentscheidung? Nein, denn Iserlohn schlug in Überzahl zurück. Brent Aubin mit dem Schlagschuss von der blauen Linie zum 3:1 (27.). Doch die Freude über den Anschlusstreffer währte nur bis zur 28. Spielminute, denn da schlug Giovanni Fiore aus dem Slot heraus eiskalt zu. Er schaute sich Goalie Weitzmann ganz genau aus und schoss die Scheibe mit 136 KM/H über die Fanghand von Weitzmann ins Tor – 4:1. Das schien hier also noch zu einem Battle zwischen Frank Hördler und Giovanni Fiore zu kommen: Wer hat den härtesten Schlagschuss heute Abend? Aktuell führte Fiore mit 1 KM/H Vorsprung.

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Auch danach waren die Hausherren die bessere Mannschaft. Man erspielte sich auch weitere gute Chancen, doch entweder stand das Aluminium im Weg oder Iserlohns Goalie Hannibal Weitzmann. Auf jeden Fall aber blieben beide Mannschaften ihrer Statistik treu, denn sowohl die Eisbären als auch Iserlohn trafen. Während sich also die Roosters nach wie vor an die Statistik in diesem Spiel hielten, hatten die Eisbären in diesem Drittel dann doch mal Lust, sich an an ihre statistischen Werte zu halten. Mit einer beruhigenden 4:1-Führung ging es jedenfalls ins Schlussdrittel. In diesem spielten die Gäste übrigens mit einem neuen Goalie. Denn Hannibal Weitzmann verletzte sich bei einer Parade nach einem Schuss von Kai Wissmann und musste raus. Andreas Jenike kam in der Schlussminute für ihn ins Tor. Gute Besserung an Hannibal Weitzmann!

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Und das letzte Drittel begannen die Berliner in Überzahl, weil Hubert Labrie sich nach der Schlusssirene noch Giovanni Fiore schnappte und dachte, er wäre wie PC Labrie. Aber an PC kommt er niemals heran. Für seine Aktion kassierte er 2+2-Minuten, während Fiore nur zwei Minuten kassierte. Doch das Überzahlspiel blieb leider ungenutzt.
Fortan versuchten die Sauerländer noch einmal alles, um hier doch nochmal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen. Doch ihre Angriffsbemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Denn die Eisbären haben zwischen den Pfosten eben Nationaltorhüter Mathias Niederberger stehen und der gehört mit zu den besten deutschen Goalies in der PENNY DEL. Immer musste er aber auch nicht eingreifen, denn auch die Verteidigung arbeitete sehr gut und nahm ihrem Schlussmann viel Arbeit ab. Ein Zusammenspiel aller Mannschaftsteile sozusagen und es funktionierte heute Abend wieder hervorragend.

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Die Eisbären konzentrierten sich im Schlussdrittel nun auch vermehrt auf die eigene Defensive, um hier das Spiel nicht doch nochmal aus der Hand zu geben. Nach vorne tat man nur noch was, wenn sich die Chance bot. Aber man musste ja auch nicht unbedingt auf Offensive setzen, denn man führte ja mit drei Toren Vorsprung gegen die Mannschaft von Brad Tapper.
Während auf dem Eis nicht mehr viel passierte, konnte man sich mal beide Fanlager ansehen bzw. anhören. Und während die Fankurve den Heimsieg der Eisbären feierte, sorgten die Iserlohner Fans mit ihrem Gesang „In den Playoffs, schmeißen wir Euch raus“ für ein schmunzeln. Dafür bedarf es dann doch einer weitaus besseren Leistung ihrer Mannschaft. Aber schön, wenn man im Sauerland Träume hat. Zur Weihnachtszeit darf man diese ja auch mal äußern.
Am Ende blieb es beim 4:1-Heimsieg und am Jubel von Goalie Mathias Niederberger konnte man die Erleichterung sehen, denn Iserlohn gab im Schlussdrittel noch einmal alles. Doch letztendlich blieben die drei Punkte in der Hauptstadt.

Ein verdienter Heimsieg für die Eisbären Berlin, welche sich auch heute wieder an ihren Gameplan hielten. Sie standen defensiv sehr kompakt und ließen nur wenig hochkarätige Chancen der Roosters zu. Und wenn doch mal Schüsse durch kamen, stand ja immer noch die „Krake von Riga“ zwischen den Pfosten. Mathias Niederberger bewies einmal mehr seine Extra-Klasse. Und vor dem Tor nutzte man heute eiskalt seine Chancen und fuhr somit den zweiten Heimsieg in Serie nach der Länderspielpause ein.
Neben Doppelpacker Giovanni Fiore war heute zudem noch Matt White mit insgesamt drei Torvorlagen hervorzuheben. Aber insgesamt gesehen war es ein Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung.

Eisbären Berlin: Rückblick auf den Sieg gegen Mannheim – Vorschau auf das Heimspiel gegen Iserlohn morgen Abend

Freitagabend empfingen die Eisbären Berlin die Adler Mannheim zum ewig jungen DEL-Klassiker in der Arena am Ostbahnhof. 10.198 Zuschauern wollten sich dieses Duell der beiden Erzrivalen nicht entgehen lassen und sorgten somit erstmals seit dem 08. März 2020 mal wieder für eine fünfstellige Zuschauerzahl in der Mercedes-Benz Arena. Und sie sollten ihr Kommen auch nicht bereuen. Denn die Berliner setzten sich am Ende verdient mit 3:1 gegen die Kurpfälzer durch, welche arg dezimiert in die Hauptstadt gereist waren, den Umständen aber trotzten und den Hauptstädtern alles abverlangten. Einfach machte man es dem Deutschen Meister jedenfalls nicht. Auch Eisbären-Coach Serge Aubin lobte daher den Auftritt des Spitzenreiters auf der Pressekonferenz:

Es war ein hartes Spiel von beiden Mannschaften. Das Startdrittel war sehr umkämpft. Anfangs hat man gemerkt, dass wir einige Tage nicht gespielt haben. Im Laufe der Partie haben wir aber die Kontrolle übernommen. Ab dem zweiten Drittel sind wir sehr gut geskatet, haben den Gegner früh unter Druck gesetzt und in der Offensivzone für Turnover gesorgt. Frans Nielsen Treffer war eine gute Einzelleistung. Das dritte Tor entstand durch einen guten Einsatz der ganzen Mannschaft im Spiel gegen den Puck. Respekt an Mannheim. Trotz der angespannten Personalsituation haben sie uns heute gefordert und starken Widerstand geleistet.

Und die Mannschaft von Co-Trainer Mike Pellegrims, welcher Chefcoach Pavel Gross vertrat, erwischte auch den besseren Start in diesen Klassiker. Die Berliner mussten zunächst einmal eine Anfangsoffensive der Mannheimer über sich ergehen lassen, überstanden diese aber schadlos. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Eisbären aber besser ins Spiel, hatten zu ihrem System gefunden und erspielten sich gute Chancen. Doch sowohl diese als auch ein Powerplay konnte man nicht nutzen.
Das zweite Powerplay nahm man mit ins Mitteldrittel und dort schlug man eiskalt zu. Die Hausherren fanden ihre Formation und Frank Hördler hatte abgezogen. Die Scheibe sprang jedoch an die Bande hinter dem Tor, von dort aber direkt auf die Kelle von Yannick Veilleux, welcher am linken Pfosten lauerte und Mannheims Goalie Felix Brückmann zum 1:0 überwinden konnte.
Doch die Freude über diese Führung hielt nicht lange, denn Mannheim überzeugte direkt beim ersten Überzahlspiel der Partie. Die Adler fanden sofort in ihre Formation, ließen die Scheibe sehr gut laufen und am Ende war es Markus Eisenschmid, welcher den Puck zum 1:1 im Berliner Tor versenken konnte. 24 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt.
Die Partie ging also wieder von vorne los und war wie bereits im ersten Drittel hart umkämpft und von vielen Nickligkeiten geprägt. Was aber normal ist im Duell der beiden Erzrivalen. Lean Bergmann forderte Simon Després zum Faustkampf heraus, machte damit ein mögliches Mannheimer Powerplay kaputt, denn zuvor waren bereits zwei Minuten gegen Manuel Wiederer angezeigt. So ging es also bei gleicher Spieleranzahl weiter, während die beiden Streithähne sich erst einmal auf der Strafbank abkühlen durften.
Acht Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als Ex-NHL-Star Frans Nielsen endlich seinen großen Auftritt in der Arena am Ostbahnhof hatte. Im eigenen Drittel gestartet, ließ er zwei Mannheimer Spieler ganz alt aussehen und tanzte am Ende auch noch den starken Mannheimer Goalie Felix Brückmann aus und vollendete sein Super-Solo mit der erneuten Berliner Führung. Ein überragendes Tor, eins zum mit der Zunge schnalzen.
Nun merkte man Mannheim deutlich an, dass so langsam aber sicher die Kräfte ausgingen, während die Hausherren noch einmal einen Gang hoch schalteten und ordentlich Druck entfachten. Und dieser sollte sich auch bezahlt machen, denn Zach Boychuk war es, der sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause auf 3:1 stellte und somit bereits für den Endstand sorgte. Denn im letzten Drittel gab Mannheim noch einmal alles, warf nochmal alles nach vorne, aber am Spielstand sollte sich nichts mehr ändern. Sowohl die Eisbären als auch Mannheim konnten ihre Chancen nicht verwerten, wobei gerade die Berliner das leere Tor vor Augen hatten, es dann aber doch nicht trafen. So blieb es beim 3:1 gegen den Erzrivalen und drei wichtigen Punkten. So wichtig und gut der Sieg auch war, man darf eben auch nicht vergessen, dass es ein ganz anderes Spiel geworden wäre, wenn Mannheim hätte in Bestbesetzung antreten können. Dennoch genoss Boychuk das Spiel und den Sieg gegen die Kurpfälzer:

Es hat Spaß gemacht heute. Es war eine körperbetonte Partie mit vielen Checks. Durch Mannheims dezimierten Kader konnten wir unser Spiel gut entfalten. Psychologisch war der Sieg heute sehr wichtig für uns. Wir hatten uns vorgenommen, den Gegner frühzeitig zu stören. Das hat gut funktioniert.

Nicht nur für die Fans beider Vereine war es ein besonderes Spiel angesichts der Rivalität. Auch für Stürmer Marco Baßler war es ebenso ein besonderes Spiel, absolvierte er doch gegen Mannheim sein erstes Spiel im Eisbären-Trikot, nachdem er in der Länderspielpause im Tausch gegen Parker Tuomie in die Hauptstadt gewechselt war. Sein Statement zum ersten Auftritt im Bärenfell, in dem er elf Wechsel und 8:16 Minuten Eiszeit hatte:

Es war ein enges Spiel. Nach dem torlosen Startdrittel haben wir im mittleren Spielabschnitt einen Weg gefunden, Tore zu schießen. Ich denke, dass der aggressive Forecheck der Schlüssel zum Erfolg war. Mein erstes Spiel für die Eisbären hätte nicht besser laufen können. Meine Reihe hat heute sehr gut gespielt. Wir haben kaum Fehler gemacht und uns offensiv einige Chancen erspielt. Mit meiner persönlichen Leistung bin ich zufrieden.

Am Freitag gab es also das Duell gegen den Liga-Primus, morgen Abend ist der Tabellenzehnte aus dem Sauerland zu Gast. Ein Duell der Gegensätze also, auch in Sachen der vorhandenen und gesunden Spieler. Im ersten Duell bei den Iserlohn Roosters  fielen satte elf Tore, die Eisbären gewann das Spiel am Seilersee damals mit 7:4. Um die Torgefährlichkeit der Roosters weiß man in Berlin, man hat also jede Menge Respekt vor dem morgigen Gegner. Simon Després dazu im Interview:

Iserlohn kann Tore schießen. Sie haben Kris Foucault, ein Top-Scorer der Liga, und auch Joe Whitney. Die müssen wir im Auge behalten, aber ich habe Vertrauen in die Gruppe, dass wir deren Torchancen gering halten können. Wir haben eine gute Verteidigung und gute Torhüter. Nach fast 20 Spielen in der Saison sind wir glaube ich ein abgerundetes Team. Es wird ein Kampf, aber ich habe Selbstvertrauen, dass wir uns durchsetzen können.

Eben jener Kris Foucault spielte letztes Jahr noch für die Eisbären, aktuell ist der Stürmer der zweitbeste Scorer der Penny DEL mit 25 Scorerpunkten. Doch nicht nur auf die Scorer im Team muss man Acht geben, auch sollte man es vermeiden, vermehrt Strafen zu nehmen. Denn die Sauerländer stellen zwei extrem gefährliche Special Teams. Das Powerplay ist mit einer Erfolgsquote von 24 Prozent das zweitbeste der gesamten Liga. Das Penaltykilling steht mit 80,77 Prozent auf Rang fünf in der Unterzahltabelle. Von daher verwundert es nicht, wenn Trainer Serge Aubin davon spricht, dass der Plan sei, 5-5 zu spielen:

Iserlohn ist definitiv ein gefährliches Team, nicht nur im 5-5, sondern auch im Powerplay. Sie schießen gut und haben viele andere Fertigkeiten. Unser Plan ist 5-5 zu spielen und dann unser Spiel zu machen. Keine Zeit lassen und keinen Platz zu geben, einfach hart arbeiten und unsere Möglichkeiten ausnutzen.

Kann man denn für das Spiel gegen die Sauerländer mit Rückkehrern im Line-up rechnen? Blaine Byron und Kevin Clark fehlten ja verletzungsbedingt gegen Mannheim. Aubin mit einem Update zu den beiden Stürmern:

Bei beiden Jungs geht es von Tag zu Tag. Bei Clark kann es aber noch bis zu einer Woche dauern, aber bei Blaine ist es hoffentlich wirklich von Tag zu Tag. Sie sind ohne Zweifel wichtige Spieler und wir würden uns wünschen, dass sie dabei sein könnten, aber mir gefällt, dass jeder einspringt und wir die Sache als Team angehen.

Somit wird es morgen Abend gegen Iserlohn also vermutlich das gleiche Personal richten müssen wie gegen Mannheim. Aber das haben sie ja sehr erfolgreich gemacht, von daher ist auch morgen Abend wieder ein Sieg im Bereich des Möglichen. 

Die Eisbären Berlin nach 19 Spielen: Im Soll, aber noch deutlich Luft nach oben

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) befindet sich in der Länderspielpause. Während die deutsche Frauen-Nationalmannschaft um das Olympia-Ticket und die deutsche Herren-Nationalmannschaft um den Sieg beim Deutschland Cup kämpft, laden die Spieler der Eisbären Berlin ihre Akkus wieder auf. Was auch dringend notwendig ist, gerade wenn man auf die letzten sechs Spiele zurückschaut, als die Berliner nur zwei Spiele gewannen. Dass die Jungs mit ihren Kräften am Ende waren, war deutlich zu sehen, vor allem in der englischen Woche vor der Länderspielpause. Die Spieler können aktuell also abschalten und sich auf die zweite Phase der Saison vorbereiten, das Trainerteam um Coach Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu kann dagegen nicht abschalten, wie Trainer Aubin nach dem Spiel in Ingolstadt vor einer Woche sagte:

Ich denke es ist für alle gut. Bei den Spielern trifft mentale Müdigkeit auf körperliche Müdigkeit und dann braucht es nicht viel, um zwei Spiele hintereinander zu verlieren so wie wir. Und für das Team um die Spieler herum ist es gut die Batterien aufzuladen und einen sauberen Schnitt zu haben, wenn wir uns wieder alle zusammenfinden. Aber natürlich wird der Trainerstab dennoch ein bisschen weiterarbeiten und sichergehen, dass wir das Team richtig vorbereiten.

Es gilt, die ersten 19 Spiele aufzuarbeiten und da ist dem Trainerteam sicherlich einiges aufgefallen. Da wäre zum einen natürlich der eklatante Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Auf eigenem Eis absolvierte man bisher zehn Spiele, von denen man nur vier gewann. Mickrige 13 Punkte sammelte man auf heimischen Eis bei 28:33-Toren.
Ganz anders sieht das auf fremden Eis aus. Da waren es bisher neun Spiele, von denen man sieben gewann und nur zwei verlor, bei einer der beiden Niederlagen punktete man zudem. Auswärts sammelte man starke 22 Punkte bei 38:21-Toren. Was man aber erwähnen muss: Die beiden Niederlagen kassierte man in den letzten beiden Auswärtsspielen, was eben daran lag, dass die Spieler nicht mehr bei vollen Kräften waren.

Auffällig ist zudem, wie schwer sich die Hauptstädter mit dem Tore schießen tun. Zuhause erzielte man nur 4-mal fünf oder mehr Tore, was am Ende dann auch zu den vier Siegen auf eigenem Eis führte. In den restlichen sechs Spielen erzielte man nur zwei oder weniger Tore, diese Spiele gingen allesamt verloren.
Auswärts erzielten die Eisbären in sieben Spielen vier oder mehr Tore, nur eine dieser Partien ging am Ende verloren. Ganze zweimal traf man nur dreimal oder weniger, eins dieser Spiele verlor man.

Auch eine interessante Statistik: Zu Hause verschlafen die Eisbären in der Regel den Start und laufen so stets einem Rückstand hinterher. In acht der zehn Spielen lagen die Berliner mit 0:1 hinten, fünf dieser acht Spiele verlor man am Ende. Dreimal konnte man sich noch den Sieg sichern. Zweimal ging man mit 1:0 in Führung, was zu je einem Sieg und einer Niederlage führte.
Auswärts gingen die Eisbären in neun Spielen fünfmal in Führung, davon gewann man am Ende noch drei Spiele. Viermal gingen die Berliner auf fremden Eis in Rückstand, alle Spiele gewann man jedoch noch. Die Moral auswärts scheint daher deutlich besser zu sein. Woran das liegt, weiß man bei den Eisbären bisher nicht.

Mit 35 Punkten aus 19 Spielen sind die Eisbären definitiv im Soll, stehen auf Platz Vier mit 66:54-Toren. Man stelle sich mal vor, man würde die Heimschwäche in den Griff bekommen, dann wäre man wohl noch weiter oben in der Tabelle zu finden. Aber wie fällt denn das bisherige Fazit des Kapitäns Frank Hördler aus?

Der Tabellenplatz ist gut, wir haben aber noch viel vor uns. Die Pause ist sicherlich gut, um mal den Kopf frei zu kriegen und mal wegzukommen vom Stadion und auch vom Training und mal was anderes zu sehen. Aber wenn wir wieder zurückkommen, müssen wir die Zeit investieren, um einfach den nächsten Schritt zu machen. Wir haben sehr viele individuelle Spieler, die sehr gut sind, jetzt müssen wir das alles ein bisschen mehr zusammen bringen, um als Mannschaft einfach einen besseren Auftritt zu haben.

Einer dieser individuellen Spieler ist Blaine Byron. Man kann definitiv sagen, dass der Stürmer d e r Top-Transfer der Eisbären war. 20 Punkte (9 Tore/11 Assists) in 16 Spielen sprechen da für sich. Doch da wären wir auch schon beim Problem: Denn seit dem Byron verletzt fehlt, ging es mit den Eisbären bergab. In den drei Spielen ohne Byron gewann man nur ein Spiel und holte nur drei Punkte. In den 16 Spielen mit Byron gewann man zehn Spiele und holte satte 32 Punkte. Er ist Teil der Top-Reihe mit Marcel Noebels und Leo Pföderl. Doch die beiden Nationalstürmer waren auch nicht mehr so gut wie mit Blaine Byron zusammen. Die Eisbären scheinen also derzeit abhängig zu sein von ihrem Top-Transfer.
Von daher dürfte die Hoffnung bei den Eisbären groß sein, nach der Pause wieder auf Byron zurückgreifen zu können. Vor allem, weil direkt das Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim ansteht.

Was fällt sonst noch auf nach 19 Spielen?

Die Special Teams sind ein großes Problem der Eisbären, sowohl in Überzahl als auch Unterzahl steht man derzeit nur auf dem 13. Platz. In Überzahl weist man eine Erfolgsquote von 16,13 Prozent (13 Tore in 62 Powerplays) auf, in Unterzahl sind es 76,19 Prozent (15 Gegentore in 63 Unterzahlspielen). Wobei man gerade beim Penaltykilling sagen muss, dass das bis zum Wolfsburg-Spiel vor zwei Wochen noch super funktionierte. Doch dann kassierte man vier Gegentore in vier Unterzahlspielen und seit dem kränkelt auch das Unterzahlspiel.

Auch die Chancenverwertung der Hauptstädter lässt arg zu wünschen übrig, da befindet man sich nur im Liga-Mittelfeld. 663-mal schossen die Berliner auf das Tor, 66-mal klingelte es anschließend im Tor. Das macht einer Erfolgsquote von nur 9,95 Prozent und Platz Acht. Gerade Zuhause ist die Chancenverwertung äußerst miserabel.

Und dann schauen wir noch auf die Torhüter Mathias Niederberger und Tobias Ancicka. Das Duo steht aktuell auf Platz Neun in der Gesamtwertung mit einer Fangquote von 90 Prozent. Dabei weist Niederberger die deutlich besseren Werte auf als sein junger Backup. Niederberger absolvierte bisher 14 Spiele, in denen ihm ein Shutout gelang. Seine Fangquote liegt bei 91,34 Prozent und sein Gegentorschnitt beträgt 2,5.
Ancicka kam bisher auf fünf Einsätze, in denen er ebenfalls einen Shutout feiern konnte. In den restlichen vier Spielen kassierte er jedoch einmal drei Gegentore, einmal vier Gegentore und zweimal fünf Gegentore. Tobias Ancicka ist also noch nicht in der Form aus der Vorsaison.

Alles in allem ist es also ein solider Start der Eisbären, welche aber noch viel Luft nach oben haben. Wenn man jetzt noch Zuhause anfängt, konstant zu punkten, wenn man sich in den Special Teams deutlich verbessert und wenn man die Chancen besser nutzt, dann kann man weiter nach oben gucken. Ändert sich jedoch nicht viel in der nächsten Zeit, muss man sich eher nach unten orientieren.

2:5 in Ingolstadt: Mit null Punkten und 4:10-Toren verabschieden sich die Eisbären Berlin in die Länderspielpause

Im neunten Auswärtsspiel haben die Eisbären Berlin das Eis erstmals ohne Punkte verlassen. Beim ERC Ingolstadt unterlagen die Berliner verdient mit 2:5 (1:1,1:3,0:1) und verabschieden sich somit mit zwei Niederlagen und null Punkten in die Länderspielpause. Sicherlich nicht das, was die Eisbären sich vorgestellt haben, aber mit so einer Leistung punktest du in der PENNY DEL gegen kein Team.

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte dasselbe Personal wie gegen Krefeld zur Verfügung, änderte aber dennoch auf zwei Positionen. So kehrte Mathias Niederberger zurück ins Tor, während Eric Mik heute mal wieder im vierten Sturm aushelfen durfte. Er ist eben der Mann für Alles bei den Berlinern.

Die Eisbären waren natürlich auf Wiedergutmachung aus, hatte man doch am Donnerstagabend sein Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine mit 2:5 verloren. So wollte man sich natürlich nicht in die nun folgende Länderspielpause verabschieden und wollte mit einem Sieg in Ingolstadt in die Pause gehen.
Doch einfach sollte die Partie bei den Schanzern nicht werden und so entwickelte sich auch von Beginn an eine hart umkämpfte Partie, in der Torchancen zu Beginn eher Mangelware waren. Weil beide Teams es verstanden, die Räume vor dem eigenen Tor zuzustellen und so gab es natürlich wenig Platz, um sich mal gute Möglichkeiten zu erspielen. So entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams sich zunächst einmal auf die Defensive konzentrierten.
In der 12. Spielminute gelang den Schanzern dann aber mal ein gelungener Abschluss. Nach gewonnenem Bully im Angriffsdrittel hatte Matt Bodie abgezogen, Mathias Niederberger ließ nur prallen und Davis Koch staubte erfolgreich ab – 0:1. Der Neuzugang spielte vor kurzem noch in der DEL 2, jetzt trifft er in der DEL gegen den Deutschen Meister. Aber das scheint zur Zeit ja auch relativ einfach zu sein, siehe das Krefeld-Spiel.
Die Eisbären setzten sich fortan zwar mal fest im Ingolstädter Drittel, nur für Gefahr konnte man nicht sorgen, weil die Panther eben auch stark vor dem eigenen Tor verteidigten. Aber eben auch, weil es dem Offensivspiel der Berliner derzeit an der nötigen Kreativität fehlt, solche Abwehr-Bollwerke auch mal zu knacken.
90 Sekunden vor der ersten Drittelpause dann aber mal ein genialer Pass von Jonas Müller von hinter dem Tor vor das Tor, wo Morgan Ellis lauerte und eiskalt zum 1:1 einnetzte (19.). Zwei Verteidiger besorgen den Ausgleich, besser kann man die derzeitige Offensivschwäche der Eisbären nicht beschreiben. Und Ellis traf zudem gegen seinen Ex-Verein. Aber auch damit kennen sich die Berliner ja bestens aus, denn normalerweise sind es ehemalige Berliner Spieler, die regelmäßig gegen die Eisbären treffen. Dieses Tor sorgte aber erst einmal für einen Pausenstand von 1:1.

Ins zweite Drittel kam Ingolstadt besser hinein. Von Beginn an die Schanzer Panther druckvoll und mit guten Chancen. Aber sowohl Fabio Wagner als auch Samuel Soramies konnten Ingolstadt für den Aufwand nicht mit der Führung belohnen. Von den Eisbären kam in diese Phase kaum etwas nach vorne.
Danach die Eisbären aber wieder offensiv ausgerichtet, aber Ingolstadt verstand es weiterhin sehr gut, die Räume vor dem eigenen Tor zuzumachen und so war es für die Berliner sehr schwer, sich mal eine hochkarätige Chance zu erarbeiten. Der Druck war zwar da, aber eben ohne nennenswerte Chancen.
Nach dem zweiten Powerbreak mussten die Eisbären erstmals in Unterzahl ran, Nicholas B. Jensen musste wegen Beinstellens für zwei Minuten in die Kühlbox. Berlin und Penaltykilling? Waren zuletzt nicht wirklich die besten Freunde. Und heute auch nicht so richtig. Wayne Simpson mit dem Querpass auf Chris Bourque, der zog direkt ab, doch Jerome Flaake fing die Scheibe vor dem Tor ab und schob sie dann ganz stark über die Linie – 1:2 (30.). Mathias Niederberger machte sich vergeblich lang und so lagen die Eisbären erneut hinten und mal wieder war es ein Gegentor in Unterzahl. Man weiß, woran man in der Länderspielpause dringend arbeiten muss. Besser gesagt sollte man mal der Sache auf den Grund gehen, warum das Penaltykilling derzeit eins der größten Probleme der Eisbären ist, funktionierte das doch eigentlich ganz gut in dieser Saison. Bis zum Wolfsburg-Spiel vor einer Woche, als man vier Gegentreffer in vier Unterzahlspielen kassierte. Die Serie setzte sich in den ersten beiden Unterzahlspielen zu Hause gegen Straubing fort.
Und Ingolstadt legte sofort das dritte Tor nach. 75 Sekunden nach dem 2:1 war es diesmal Chris Bourque selbst, der die schlechte Zuordnung in der Berliner Defensive bestrafte – 1:3 (32.). Und die Führung war eben insgesamt gesehen auch absolut verdient, weil Ingolstadt ein gutes Spiel, sowohl offensiv als auch defensiv, machte.
Bei Kevin Clark entlud sich rund sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels der Frust, als er von Matt Bodie gecheckt wurde. Clark rächte sich sofort mit einem Cross-Check und so durften beide im Anschluss an eine kleine Rauferei für vier Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Das darauf folgende 4-4 nutzen die Hausherren zum 4:1 durch Daniel Pietta (35.).
Doch 44 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels sendeten die Eisbären ein kleines Lebenszeichen. Yannick Veilleux düpierte Kevin Reich am kurzen Pfosten und verkürzte auf 2:4 (40.).
Und nur acht Sekunden später kassierte Kevin Reich eine Zwei-Minuten-Strafe und ermöglichte den Eisbären so das erste Powerplay des Spiels. So war man für den Rest des Mitteldrittels und dann zu Beginn des Schlussdrittels ein Mann mehr auf dem Eis. In die Kabine nahm man neben dem Überzahlspiel aber auch einen 2:4-Rückstand mit.

Dieses Powerplay sollte man aber nun nutzen, wollte man hier noch etwas Zählbares aus Ingolstadt mit in die Hauptstadt nehmen. Doch die Berliner ließen diese Chance ungenutzt und hatten nun noch rund 18 Minuten Zeit, um das Spiel zu drehen oder aber zumindest noch die Verlängerung zu erreichen.
Doch da hatte man die Rechnung ohne Ingolstadt gemacht, denn die ließen die Eisbären komplett alt aussehen. Wojciech Stachowiak entwischte allen Berliner Spielern und ließ Mathias Niederberger ebenso alt aussehen – 2:5 (46.). Das zehnte Gegentor an diesem Wochenende, was einer Spitzen-Mannschaft unwürdig ist. Ebenso einem Titel-Kandidaten. Und erst recht einem amtierenden Deutsche Meister, der innerhalb kürzester Zeit komplett von der Spur abgekommen ist.
Nach dem dritten Powerbreak durfte man zwar nochmal in Überzahl ran, aber auch das ist ein großes Problem der Berliner in dieser Saison. Wobei, das zieht sich ja nun auch schon über einige Jahre. Wie gerne erinnert man sich da an die Jahre unter Pierre Pagé zurück, als man „Torpedo-Eishockey“ spielte und ein gefürchtetes Powerplay hatte.
Immerhin überstanden die Eisbären in der Schlussphase mal eine Unterzahl, was ja derzeit auch Seltenheitswert hat. Mehr gab es zum Schlussdrittel aber nicht mehr zu sagen, da Ingolstadt das 5:2 souverän über die Zeit brachte und die Eisbären somit die zweite 2:5-Niederlage in Folge kassierten.

Die Pause kommt für die Eisbären Berlin vermutlich genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn mit null Punkten und 4:10-Toren verabschieden sich die Berliner in die Deutschland-Cup-Pause. Aber noch viel schlimmer: Auch spielerisch wussten die Eisbären in der zurückliegenden Woche mit Niederlagen gegen Wolfsburg, Krefeld und nun Ingolstadt nicht zu überzeugen. Auch der Sieg gegen Straubing war nur dank eines Kraft-Aufwandes möglich. Die Offensive präsentiert sich derzeit äußerst harmlos, allen voran die Top-Reihe um Marcel Noebels und Leo Pföderl, welche ohne Blaine Byron nicht mehr so stark ist wie mit ihm. Defensiv wirken die Eisbären unkonzentriert und zumeist ohne Zuordnung. Das Penaltykilling ist aktuell ein richtig großes Sorgenkind, ebenso das Powerplay. Es gibt einige Baustellen, an denen das Trainerteam um Serge Aubin und Craig Streu nach der Pause arbeiten müssen. Denn die Eisbären spielen aktuell nicht wie ein Deutscher Meister. Und der erste Gegner nach der Länderspielpause ist kein Geringerer als der Liga-Primus aus Mannheim. In der Form gibt es dort eine derbe Niederlage. Hoffen wir mal, dass den Eisbären die Pause gut tun wird und man nach der Pause wieder andere Eisbären zu sehen bekommt.