Siegtor nach 83:37 Minuten: Frans Nielsen schießt die Eisbären zum Auswärtssieg am Oberwiesenfeld und holt das Heimrecht zurück nach Berlin

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #35:

Diese Mannschaft ist unglaublich! Die Eisbären Berlin haben das zweite Finalspiel beim EHC Red Bull München mit 3:2 n.V. (1:1,0:0,1:1/0:0,1:0) gewonnen und die Finalserie damit ausgeglichen. Somit ist auch das Heimrecht wieder beim Deutschen Meister. Diese Moral und dieser Wille im dritten Spiel in vier Tagen ist einfach unbeschreiblich. Mit dem Rücken zur Wand und den letzten Körnern kämpften sich die Hauptstädter zum Sieg.

Trainer Serge Aubin nahm eine Änderung am Personal vor. Bennet Roßmy rückte in den Kader, Korbinian Geibel musste dafür auf die Tribüne. Eric Mik rotierte damit wieder in die Verteidigung und war nominell siebter Verteidiger. Roßmy wurde in die vierte Reihe an die Seite von Sebastian Streu und Manuel Wiederer gesetzt. Auch die zweite und dritte Reihe wurde leicht geändert. Matt White bildete die dritte Reihe zusammen mit Frans Nielsen und Kevin Clark. In der zweiten Reihe fand man Dominik Bokk, Giovanni Fiore und Zach Boychuk. Einzig die erste Reihe (Noebels/Byron/Pföderl) blieben zusammen.
In der Defensive blieben die drei Pärchen zusammen, nur die Position des siebten Verteidigers wurde neu besetzt. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Schon vor dem Spiel war die Stimmung im Berliner Block prächtig. Allerdings platzte dieser auch aus allen Nähten, weil München mal wieder mehr Karten verkaufte als sie eigentlich Platz hatten. Aber nun gut, so waren wir eben noch lauter als wir es ohnehin gewesen wären. Und den Support auf den Rängen haben die Eisbären-Fans mehr als deutlich für sich entschieden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren starteten erwartungsgemäß druckvoll und wollten früh in eigener Halle in Führung gehen. Die Eisbären standen also von Beginn an gehörig unter Druck, überstanden diesen aber. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Eisbären besser ins Spiel und drückten dem Spiel auch ihren Stempel auf. Man hatte dann auch die Chance, im ersten Powerplay der Partie in Führung zu gehen, aber Henrik Haukeland im Tor ließ nichts durch.
Gerade als man das Gefühl hatte, die Eisbären wären am Drücker, schlugen die Hausherren zu. Frederik Tiffels schickte Trevor Parkes auf die Reise und der ließ Mathias Niederberger keine Chance – 0:1 (13.).
Es passierte also genau das, was die Berliner vermeiden wollten. Doch die Reaktion darauf war bärenstark. Nur 35 Sekunden hielt die Münchner Führung, dann ackerte Leo Pföderl die Scheibe förmlich ins Tor. Im Fallen drückte er sie letztendlich über die Linie nach einer überragenden Einzelleistung – 1:1 (13.). Der enorm wichtige Ausgleich und die richtige Reaktion auf den Rückstand.
Danach die Eisbären weiter im Vorwärtsgang und mit guten Chancen, München kam nur noch selten vor das Berliner Tor. Einzig die Belohnung fehlte, denn es blieb nach 20 Minuten beim 1:1. Aber der Eindruck der Eisbären stimmte die Fans positiv.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im zweiten Drittel hatten die Berliner dann aber arge Probleme mit ihrer Disziplin. Gleich dreimal musste man in Unterzahl ran, davon eine Minute sogar in doppelter Unterzahl. München erhöhte jetzt die Schlagzahl und nahm Mathias Niederberger immer wieder unter Beschuss. Die Eisbären mussten Schwerstarbeit vor dem eigenen Tor verrichten, überstanden diese brenzligen Situationen aber. Doch man hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn man in Rückstand geraten wäre. Denn auf der Strafbank fand man die Hauptstädter im Mitteldrittel zu oft und es ist bekannt, dass man dort keine Spiele gewinnt sondern sie eher verliert.
Als aber 5-5 gespielt wurde, merkte man, wie stark die Eisbären da sind. Da hatten die Hausherren dann Probleme mit den Eisbären. Nur leider spielte man zu selten 5-5. Das Gute aus Sicht der Eisbären war der Spielstand nach 40 Minuten. Aber eins war ihnen auch klar, wollte man hier erfolgreich sein, musste man disziplinierter spielen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des letzten Drittels waren die Hauptstädter in Überzahl und da zeigten sie den Gastgebern mal, wie man das effektiv nutzt. Leo Pföderl und Blaine Byron setzten Frans Nielsen in Szene und der ehemalige NHL-Star behielt die Nerven – 2:1 (41.).
Fortan die Eisbären mit ihrem besten Drittel in diesem Spiel. Vorne sorgte man immer wieder für Gefahr, hinten verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft und ließ kaum etwas der Hausherren zu. Je näher das Ende des letzten Drittels rückte, umso mehr Platz bekamen die Berliner. Nur leider konnten sie ihre guten Chancen nicht verwerten.
Und wie es dann im Sport und besonders im Eishockey ist: Wenn du deine Dinger vorne nicht nutzt, fängst du dir hinten einen ein. Henrik Haukeland hatte gerade das Eis verlassen, Ben Street passte die Scheibe vor das Tor, wo sie unglücklich zu Trevor Parkes durchkam und der ließ sich diese Chance nicht nehmen – 2:2 (58.).
Spielerisch gab es anschließend keine Höhepunkte mehr, einzig ein sauberer Fight zwischen Patrick Hager und Manuel Wiederer sorgte nochmal für Aufsehen. Beim Spielstand von 2:2 ging es letztendlich in die erste Verlängerung. Und das konnte eigentlich keiner so recht fassen. Denn die Berliner spielten ein bärenstarkes Drittel, am Ende fingen sie sich dann aber doch noch den Ausgleich ein.

Die große Frage war gewesen, wieviel Benzin die Eisbären noch im Tank hatten? Man merkte ihnen deutlich an, dass die letzten drei Spiele (inklusive dem heute) enorm viel Kraft gekostet hatten. Die Verlängerung war vor allem von viel Kampf geprägt. Keine Mannschaft wollte den entscheidenden Fehler machen. Wenn eine Mannschaft für Gefahr sorgte, dann waren es die Hausherren. Die Eisbären hatten dagegen die dicke Chance, in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Aber München verteidigte das ganz stark weg.
Der Abnutzungskampf in der ersten Overtime endete torlos, aber wie bereits erwähnt mit Vorteilen für die Mannschaft von Don Jackson.

Es ging also tatsächlich in die zweite Verlängerung und nicht wenige dachten wohl, dass jetzt viel für München sprechen würde. Schließlich hatten die vier Tage Pause, während die Eisbären quasi Nonstop spielten. Doch die Moral der Eisbären ist unglaublich. Kai Wissmann störte den Spielaufbau der Gastgeber, Matt White nahm die Scheibe mit, fuhr ins Angriffsdrittel, sah Frans Nielsen links komplett frei stehen und der behielt die Nerven und zimmerte die Scheibe ins lange Eck – 3:2 (84.). Der Rest war purer Jubel auf dem Eis und auf den Rängen. Es gab kein Halten mehr und alle Dämme brachen. Die Spieler auf dem Eis bejubelten den so wichtigen Ausgleich in der Serie und die Fans auf den Rängen waren auch 30 Minuten nach Spielende immer noch auf ihren Plätzen und sangen durch.

Wow! Was für eine Energieleistung der Eisbären Berlin! Die Hauptstädter absolvierten heute ihr drittes Spiel in den letzten vier Tagen und mussten auch noch in eine zweimalige Verlängerung. Doch die Mannschaft hat nie aufgegeben, hat immer an sich geglaubt und wurde am Ende dafür belohnt. Während des Spiels war es ein Auf und Ab für die Berliner. Man musste zunächst den Druck der Hausherren überstehen, war danach dann aber selbst am Drücker und ließ sich auch nicht vom Rückstand aus dem Konzept bringen. Ganz im Gegenteil, ganze 35 Sekunden später gab man die direkte Antwort.
Im Mitteldrittel musste man viel leiden, weil man sich selbst mit unnötigen Strafzeiten schwächte. Doch man kämpfte sich da durch und so stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden.
Irgendwann hätten die Kräfte doch mal nachlassen müssen, dachte ich mir jedenfalls. Aber die Eisbären spielten weiter nach vorne und waren im letzten Drittel die klar bessere Mannschaft, welche auch sofort in Führung ging. Danach verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft und war auf dem Weg zum ersehnten Auswärtssieg. Doch Trevor Parkes machte den Berlinern mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend einen Strich durch die Rechnung.
Es ging also in die Verlängerung und sind wir ehrlich, da merkte man den Eisbären schon die schwindenden Kräfte an. München war dem Sieg näher als die Eisbären. Doch die Moral und der Wille in der Mannschaft waren eben unglaublich und so gewann man dank dem zweiten Tor von Frans Nielsen tatsächlich Spiel zwei und holte das Heimrecht zurück nach Berlin. Bereits morgen Abend geht es mit Spiel drei in der Hauptstadt weiter.

3:4 nach 3:0-Führung: Die Eisbären verlieren trotz kämpferischer Leistung Spiel eins

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #34:

Die Eisbären Berlin haben das erste Finalspiel gegen Red Bull München knapp mit 3:4 (2:0,1:3,0:1) verloren. Die Eisbären zeigten eine starke Leistung und führten nach 21 Minuten mit 3:0. Danach verließen sie aber zunehmend die Kräfte, während München den Druck erhöhte. Die Mannschaft von Don Jackson drehte am Ende die Partie und klaute damit das Heimrecht. Die Eisbären kämpften bis zum Ende aufopferungsvoll, wurden für den Einsatz aber nicht belohnt.

Keine 24 Stunden nach dem fünften und entscheidenden Halbfinalspiel gegen Mannheim mussten die Eisbären wieder antreten. Für dieses erste Finalspiel änderte Trainer Serge Aubin sein Personal überhaupt nicht. Es kam kein neuer Spiel in den Kader und auch die Reihen blieben zusammen. Warum sollte er auch was ändern, denn das gestrige Spiel war eine enorm starke Leistung der Berliner, vor allem in der Defensive. Genau daran galt es heute anzuknüpfen, um den ersten Sieg in der Finalserie zu holen.

Beide Teams trafen zum fünften Mal in dieser Saison aufeinander. Und das Heimrecht der Eisbären war rein statistisch gesehen kein gutes Omen. Denn in allen vier Hauptrundenduellen behielt stets die Gast-Mannschaft die Oberhand. Und auch eine weitere Statistik sprach gegen die Berliner: Von den bisherigen drei Playoff-Serien gewannen die Hauptstädter keine. Aber Serien sind dazu da, um gebrochen zu werden. Und so eine Finalserie wäre der perfekte Anlass dafür.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die große Frage war natürlich die, welche Mannschaft im Vorteil war. Die Eisbären, weil sie im Rhythmus drin waren oder aber München, weil sie vier Tage Pause hatten seit dem letzten Spiel.
München hatte auf jeden Fall einen Blitzstart, Trevor Parkes kam aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, Mathias Niederberger war aber zur Stelle. Nur wenige Sekunden später war es erneut Parkes, welcher gefährlich abfälschte. Da war noch keine Minute gespielt. Die Gäste vom Oberwiesenfeld waren vom ersten Wechsel an hellwach und übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle. Für die Eisbären ging es daher erst einmal darum, die erste Welle von München zu überstehen.
Das taten sie und konnten sich nach rund fünf Minuten selbst erstmals im Münchner Drittel festsetzen und die ersten ein, zwei Schüsse abfeuern. Nun nahm die Partie an Fahrt auf und es ging rasant hin und her. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg zum Tor und dort dann auch den schnellen Abschluss. Es entwickelte sich von Beginn an ein packender und spannender Playoff-Fight. Aber genau das war auch zu erwarten bei diesen beiden Mannschaften.
Die gefährlicheren Chancen hatten die Gäste. In der zwölften Spielminute kam Frederik Tiffels zweimal zum Abschluss und hatte dabei zu viel Platz, Mathias Niederberger war aber auf der Hut. Und im Gegenzug klingelte es im Münchner Tor. Kevin Clark hatte mal einen satten Schlagschuss ausgepackt und damit Henrik Haukeland keine Chance gelassen. Die Scheibe schlug unter der Latte ein – 1:0 (12.). Der erste Jubel-Orkan stürmte durch die Arena am Ostbahnhof. Das war genau der Start, den die Berliner haben wollten. Denn wenn man einem Rückstand hätte hinterher rennen müssen, hätte das nach der anstrengenden und kräfteraubenden Serie gegen Mannheim nur noch mehr Kraft gekostet. So konnten die Eisbären weiter an ihrem Spielplan festhalten.
Die Chance, die Führung direkt auszubauen, gab es nur kurze Zeit später, als München die erste Strafzeit der Partie kassierte. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten nutzten sie das Powerplay auch aus. Über Matt White und Kevin Clark kam die Scheibe von hinter dem Tor zu Zach Boychuk, ein Münchner Verteidiger wollte noch klären, doch die Scheibe kam direkt durch und Boychuk versenkte die Scheibe im langen Eck, gegen die Laufrichtung von Haukeland – 2:0 (15.).
Der Traumstart war endgültig perfekt. Und die große Frage, wie München darauf reagieren würde. Denn sie hatten sicherlich mit allem gerechnet, aber bestimmt nicht mit einem so schnellen Zwei-Tore-Rückstand. Den Eisbären konnte es nur recht sein, sie nahmen die Euphorie von gestern direkt mit ins erste Finalspiel und machten genau dort weiter, wo sie aufgehört haben. Und der Spielstand war Balsam für das Selbstvertrauen der Eisbären, welches dadurch immer größer wurde. Mit der 2:0-Führung ging es letztendlich auch in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das zweite Drittel begann gleich mit dem nächsten Eisbären-Tor. Ganze 43 Sekunden dauerte es, da stand es bereits 3:0. Und endlich scorte die Paradereihe wieder einmal im Zusammenspiel. Leo Pföderl war der Torschütze, Marcel Noebels und Blaine Byron die Vorbereiter. Wow, damit hatte keiner vor dem Spiel gerechnet! Gerade nachdem die Eisbären gestern noch spielen mussten und München seit vier Tagen spielfrei hatte.
München versuchte danach eine Antwort zu finden. Nur ihr Problem war, das Mathias Niederberger anscheinend genau zur richtigen Zeit seine Form und seine Sicherheit wieder gefunden hatte. Egal was bisher auf sein Tor kam, es war eine sichere Beute des deutschen Nationaltorhüters.
Die „Krake von Riga“ war auch gefordert, als es in der 26. Spielminute die erste Strafzeit gegen die Eisbären gab. Und es war gleich ein vierminütiges Unterzahlspiel, denn Kevin Clark kassierte wegen eines hohen Stocks gleich 2+2-Minuten. Die große Chance für München also, hier einen Fuß in die Partie zu bekommen. Und die Gäste setzten sich im Angriffsdrittel fest, brachten jede Scheibe zum Tor und sorgten für viel Gefahr vor Mathias Niederberger. Doch der Teufelskerl entnervte die Münchner Spieler reihenweise. Doch nach fast zwei Minuten Powerplay war dann auch der Berliner Schlussmann geschlagen – oder doch nicht? Die beiden Hauptschiedsrichter Marian Rohatsch und André Schrader entschieden auf dem Eis auf „kein Tor“, fuhren aber zur Sicherheit nochmal zum Videobeweis. Dort erkannten sie, dass die Scheibe nicht mit vollem Umfang über der Linie war und somit blieb die „On-Ice-Entscheidung“ bestehen. Was für ein Save von Mathias Niederberger also gegen Ex-Eisbär Austin Ortega! Ihn zu überwinden, schien heute fast unmöglich. Gerade auch mit der Verteidigung vor ihm. Manuel Wiederer zum Beispiel, welcher sich in einen Schuss warf, der ihm aber deutlich Schmerzen verursachte. Egal, es ist Playoff-Time. Da schütteln sich die Jungs kurz und weiter geht`s.
Aber neun Sekunden vor Ablauf der vierminütigen Unterzahl schlug es dann doch hinter Niederberger ein. Und der Anschlusstreffer war auch verdient. Patrick Hager war der Torschütze gewesen – 3:1 (30.).
München hatte nun neuen Mut geschöpft und merkte, dass das Spiel hier noch lange nicht verloren war. Erst recht nicht, als Patrick Hager acht Minuten vor der zweiten Drittelpause erneut traf – 3:2 (32.).
Sechs Minuten waren noch auf der Uhr, da ging die Partie wieder von vorne los. München war inzwischen die aktivere und bessere Mannschaft. Die Eisbären wirkten jetzt doch angeschlagen und ausgelaugt. Ben Smith stellte auf 3:3 (35.).
Nun war eine Reaktion der Hausherren gefordert. Nur die Frage war, wie viel Benzin noch im Tank war nach der anstrengenden Serie gegen Mannheim? Hatte man vielleicht sein Pulver schon in den ersten 21 Minuten verschossen? Was auf jeden Fall auffiel: Man hatte mit der Strafzeit gegen Kevin Clark seinen Spielplan verlassen und war von da an neben der Spur. Auch wenn man das Unterzahlspiel fast die vollen vier Minuten über super verteidigte. Am Ende war der Druck von München zu groß und das Gegentor eine Frage der Zeit. München war danach im Aufwind und krönte seine Aufholjagd mit dem Ausgleich. Die Eisbären waren nun auf der Suche nach einer Antwort, versuchten wieder Ruhe in ihr Spiel zu bekommen. Doch das fiel ihnen nicht so leicht. Was ihnen aber gelang: Sie hielten das 3:3 bis zum Drittelende und konnten so in der zweiten Drittelpause wieder die Akkus aufladen für das letzte Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Drittel mussten die Eisbären nach vier Minuten erneut in Unterzahl ran. Ein enorm wichtiges Unterzahlspiel für die Eisbären, die einen Rückstand in dieser Phase des Spiels unbedingt vermeiden wollten. Das schafften sie mit enorm viel Leidenschaft.
Die Partie lebte nun vor allem von der Spannung. Die Zweikämpfe wurden härter und intensiver. Beide Mannschaften wollten auf der einen Seite das evtl. entscheidende Tor erzielen, auf der anderen Seite aber auch den wohlmöglich entscheidenden Fehler vermeiden.
Mitte des letzten Drittels bot sich den Eisbären die Riesenchance zur erneuten Führung, als sie ein Powerplay hatten. Der doppelte Torschütze Patrick Hager musste wegen eines Beinstellens in die Kühlbox. Wenn es einen perfekten Zeitpunkt für ein Tor geben würde, dann wäre er genau in diesem Moment. Die Hauptstädter versuchten es auch, aber München ließ kaum etwas gefährliches zu und überstand die Unterzahl problemlos ohne Gegentor.
Die Zeit lief gnadenlos runter und bei jedem Angriff stockte den Fans in der Arena am Ostbahnhof, in der heute Abend übrigens 10.015 Zuschauer waren, der Atem. Jeder Schuss hätte die Entscheidung bringen können. Und 5:22 Minuten vor dem Ende schlug der Verteidiger des Jahres Zach Redmond eiskalt zu – 3:4 (55.). München hatte die Partie komplett gedreht.
Nun waren die Eisbären gefordert, noch einmal alles nach vorne zu werfen. Und das nur einen Abend nach dem fünften Spiel gegen Mannheim. Das Spiel gegen die Adler hatte genauso viel Kraft gekostet wie das heutige erste Finalspiel. Über Sinn und Unsinn der Ansetzung dieser Finalserie gibt es denke ich keine zwei Meinungen. Sie wird dieser Finalserie nicht gerecht. Aber das scheint den Herrschaften in der Führungsetage der PENNY DEL herzlich egal zu sein. Sie müssen ja nicht diesen Kraftaufwand betreiben. Der sportliche Wert dieser Finalserie stand bereits vor Beginn dieser nicht im Mittelpunkt. Denn sportlich fair würde diese Finalserie so oder so nicht entschieden werden. Und das schreibe ich nicht, weil die Eisbären einen 3:0-Vorsprung drohten, zu verspielen. Dass das passieren könnte, wenn München das Tempo anziehen würde, war wohl allen klar. Denn die Mannen von Coach Don Jackson hatten eben noch jede Menge Benzin im Tank nach vier Tagen frei.
Die Eisbären kämpften aber bis zum Ende, denn sie konnten nichts gegen die Ansetzung der PENNY DEL machen. Serge Aubin riskierte alles, nahm seine Auszeit und Goalie Mathias Niederberger vom Eis. Doch es half alles nichts. Die Eisbären verloren Spiel eins gegen München und gaben das Heimrecht somit an Red Bull ab. Damit stehen die Berliner am Sonntag am Oberwiesenfeld bereits gehörig unter Druck. Aber morgen können die Eisbären die Akkus wieder aufladen, um am Sonntag in München zurückzuschlagen. Denn so überlegen ist München definitiv nicht. Und wenn man bedenkt, wer eine Woche Pause hatte und wer gestern noch gespielt hat, dann können die Eisbären nach dem Spiel mit erhobenem Kopf und voller Stolz vom Eis gehen. Diese Serie ist noch lange nicht entschieden.

2:1! Die Eisbären kämpfen München nieder und holen auch im zweiten Spiel am Oberwiesenfeld den Sieg

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel in der PENNY DEL für sich entschieden. Beim EHC Red Bull München setzten sich die Hauptstädter mit 2:1 (1:1,0:0,1:0) durch und holten damit den zweiten Auswärtssieg in München in dieser Saison. Es war ein hart umkämpftes Spiel über 60 Minuten. Beide Teams hatten ihre Chancen, doch die effektivere Mannschaft waren die Eisbären. Auch die Special Teams hatten ihre Anteil am Sieg, denn alle vier Unterzahlspiele überstanden die Berliner ohne Gegentor.

Head Coach Serge Aubin ließ im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel Blaine Byron und Johan Södergran draußen. Dafür kehrten Nicholas B. Jensen und Giovanni Fiore zurück ins Line-up. Fiore stürmte in der dritten Reihe zusammen mit Yannick Veilleux und Mark Zengerle. Durch die Rückkehr von Jensen fand man Eric Mik heute in der vierten Formation neben Sebastian Streu und Manuel Wiederer. Marco Baßler war als 13. Stürmer dabei.
Und die Rückkehr von Jensen sorgte auch in der Defensive für neue Verteidiger-Pärchen: Jonas Müller/Morgan Ellis; Frank Hördler/Kai Wissmann; Nicholas B. Jensen/Simon Després. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Beide Mannschaften trafen zum vierten Mal in der diesjährigen Hauptrunde aufeinander. Bisher setzte sich stets der Gast durch. München mit 4:1 und 3:2 n.V. an der Spree, Berlin mit 3:1 am Oberwiesenfeld.
Es war das Duell zwischen dem Tabellenersten und dem Tabellendritten. Während die Eisbären am Dienstag letztmals im Einsatz waren (2:3 n.P. gegen Ingolstadt), war München zuletzt vor 24 Stunden aktiv (4:1-Sieg gegen Nürnberg). Schaut man auf die Statistik, war München der Favorit in diesem Spiel, gewann die Mannschaft von Head Coach Don Jackson doch vier der letzten fünf Spiele. Nur beim Spitzenspiel in Wolfsburg ging die Mannschaft von Jackson als Verlierer vom Eis. Die Eisbären verloren drei der letzten fünf Spiele. Zuletzt setzte es zwei Niederlagen nach Penaltyschießen in Folge und zudem verlor man auch die letzten beiden Auswärtsspiele in Serie. Fand die Mannschaft von Serge Aubin heute zurück in die Erfolgsspur?

Auf jeden Fall musste man mit den Kräften haushalten, steht doch bereits morgen Abend in Nürnberg das nächste Ligaspiel für die Berliner an. Aber in diesem Spitzenspiel wollte man natürlich eine Duftmarke setzen, trafen mit München und Berlin doch die zwei Top-Favoriten auf den Titel aufeinander. Und von Beginn an war es auch das erhoffte Spitzenspiel. Beide Teams kamen mit viel Tempo ins gegnerische Drittel und dort auch zu hochkarätigen Chancen, die beste hatte dabei München, als Patrick Hager nur den Pfosten traf. Den Hausherren gehörte hier auch die Anfangsphase. München war die optisch gesehen überlegene Mannschaft und hatte auch noch Mitte des ersten Drittels das erste Powerplay des Spiels. Doch die Eisbären überzeugten einmal mehr in Unterzahl und überstanden im elften Auswärtsspiel in Folge das 27. Unterzahlspiel in Serie. Was für eine Statistik!
Als die Eisbären dann mal wieder vor das Münchner Tor kamen, klingelte es im Tor. Dominik Bokk brachte die Scheibe klasse ins Angriffsdrittel, spielte sie links raus zu Zach Boychuk, welcher sie direkt weiter auf rechts zu Marcel Noebels passte. Der fand vor dem Tor wieder Bokk und schon stand es 1:0 (11.). Doch die Freude über die Führung hielt nur ganze 34 Sekunden. Dann schlug Schlitzohr Austin Ortega zu. Er fuhr auf der rechten Seite nahe ans Tor ran, zog aus ganz spitzem Winkel ab und düpierte Mathias Niederberger im Berliner Tor – 1:1 (11.).
Fortan ging es weiter in hohem Tempo hin und her, München war dabei die leicht aktivere und gefährlichere Mannschaft. Dennoch ging der Spielstand von 1:1 in Ordnung. Auf jeden Fall konnte man aus Berliner Sicht davon sprechen, dass sie das Auftaktdrittel diesmal nicht verschlafen hatten.

Zu Beginn des Mitteldrittels überstanden die Hauptstädter die Unterzahlspiele Nummer 28 und 29 in Folge auf gegnerischem Eis. Direkt danach durfte dann mal das Powerplay der Eisbären ran, da läuft es ja in dieser Saison bisher überhaupt nicht rund. In der DEL findet man das Überzahlspiel der Berliner nur auf Platz 13. Für einen Tabellenführer ist das eindeutig zu wenig, vor allem wenn man bedenkt, wie wichtig das Powerplay in den Playoffs sein kann. Hier wurde es mal wieder bestätigt, dass man daran noch arbeiten muss, denn man sorgte für keinerlei Gefahr vor dem Tor von Henrik Haukeland.
Danach war es nicht mehr das chancenreiche Spiel wie noch in Drittel Eins. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu, aber auch spielerisch wirkte das nicht mehr so spritzig wie noch in den ersten 20 Minuten.
Die Eisbären waren es dann aber, welche rund sieben Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels mal wieder mehr Zug auf das Tor entwickelten und in dieser Phase durchaus für Gefahr sorgen konnten. Mit etwas mehr Scheibenglück hätte man da mit der Führung aus dieser Drangphase herausgehen können.
In Führung gehen können hätte aber auch München, wenn sie ihre Chancen durch Austin Ortega, Philipp Gogulla und Justin Schütz genutzt hätten. Doch sie scheiterten alle an Mathias Niederberger.
So blieb es auch nach 40 Minuten beim leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. Erst in der Schlussphase war es wieder das Spitzenspiel, welches man sich erhofft hatte.

Im letzten Drittel nahmen beide Teams wieder Fahrt auf und suchten immer wieder den Weg Richtung gegnerisches Tor. Beide Mannschaften erarbeiteten sich auch richtig gute Chancen, doch noch ging keine Scheibe rein ins Tor. Und so blieb es weiterhin äußerst spannend in diesem Spitzenspiel. Was auf jeden Fall sichtbar wurde, beide Teams spielten hier auf Sieg. Wobei man schon sagen muss, dass München mit zunehmender Spieldauer im Schlussdrittel immer stärker und gefährlicher wurde.
Und München bot sich rund sieben Minuten vor dem Spielende die Chance, in Überzahl erneut in Führung zu gehen. Kapitän Frank Hördler musste auf die Strafbank. München spielte sich auch fest im Angriffsdrittel, zwei-, dreimal wurde es auch mal brenzlig für die Eisbären, aber das Penaltykilling hielt weiter. Die Hausherren vergaben diese Riesenchance und im Gegenzug schlugen die Eisbären eiskalt zu. Elf Sekunden war Hördler wieder zurück auf dem Eis, er zog ab, Haukeland konnte die Scheibe nicht festhalten und Frans Nielsen staubte ab – 2:1 (55.). War das der Game-Winner?
Ja, denn die Eisbären ließen hier nichts mehr zu. München versuchte es zwar nochmal mit sechs Spielern, aber ohne Erfolg, die Eisbären brachten das knappe 2:1 über die Zeit und feierten einen enorm wichtigen Auswärtssieg beim Erzrivalen.

Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Im ersten Drittel war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem München die leicht bessere Mannschaft war. Im Mitteldrittel hatten beide Mannschaften ihre Druckphasen in der zweiten Hälfte des Drittels, doch beide Goalies ließen keinen Treffer zu. Und im Schlussdrittel war das vierte vergebene Powerplay von München der Knackpunkt des Spiels. Denn direkt im Gegenzug erzielten die Eisbären den Siegtreffer.
Dank einer kompakten Defensive, einem starken Penaltykilling und der Effektivität vor dem Tor setzten sich die Eisbären am Oberwiesenfeld durch. Das Spiel gibt der Mannschaft natürlich auch jede Menge Selbstvertrauen, ist München doch ein potentieller Gegner in den Playoffs. Und dort erwarten dich jede Menge solch hart umkämpfter Spiele, wo es auch auf die Special Teams ankommt. Das Penaltykilling hatte heute jedenfalls seinen Anteil am Auswärtssieg in München.
Nun heißt es an dieser Leistung morgen Abend in Nürnberg und am Sonntag zu Hause gegen Straubing anzuknüpfen. Denn so viele Spiele sind es nicht mehr bis zu den Playoffs. Und da will jedes Team in Top-Form sein.

3:1 in München! Die Eisbären gewinnen dank eines effektiven ersten Drittels und einem überragenden Mathias Niederberger im Tor

Im dritten Anlauf hat es endlich mit dem ersten Saisonsieg gegen Red Bull München geklappt. Die Eisbären Berlin gewannen ihr Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag am Oberwiesenfeld mit 3:1 (3:0,0:1,0:0) und festigten damit ihre souveräne Tabellenführung. Den Grundstein zum Sieg legte man im ersten Drittel, als man sich eiskalt und effektiv vor dem Tor präsentierte. Und der andere Grund, weshalb es endlich mit einem Sieg gegen München klappte, stand heute zwischen den Pfosten: Mathias Niederberger mit einer überragenden Leistung heute, er spielt sich schon mal so langsam aber sicher in Olympia-Form. 

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie beim 4:3-Sieg am Mittwochabend in Ingolstadt. Die Defensiv-Pärchen und die Youngster-Reihe um Eric Mik, Marco Baßler und Sebastian Streu blieben zusammen. Ansonsten änderte Aubin in den ersten drei Reihen ein bisschen was. Blaine Byron kehrte wieder in die Paradereihe zwischen Leo Pföderl und Marcel Noebels zurück. Matt White rückte wieder an die Seite von Mark Zengerle und Giovanni Fiore. Und Yannick Veilleux bildete die dritte Formation mit Manuel Wiederer und Kevin Clark zusammen. Im Tor stand Mathias Niederberger.

Beide Mannschaften trafen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Letztmals vor neun Tagen in Berlin, als München sein erstes Spiel nach der Quarantäne mit 3:2 n.V. gewann. Auch das erste Saisonspiel gewann München in der Hauptstadt mit 4:1. Es wurde also langsam mal Zeit für den ersten Berliner Sieg in dieser Saison gegen die Mannschaft von Coach Don Jackson.

Der Start in das Spiel war schon einmal vielversprechend. Die Eisbären waren von Beginn an hellwach in dieser intensiven Anfangsphase und hatten zu Beginn ein leichtes Übergewicht. Yannick Veilleux hatte auch nach nicht einmal zwei Minuten die erste dicke Möglichkeit in diesem Spiel.
München brauchte aber auch nicht lange, um in diesem Spitzenspiel anzukommen. Maximilian Kastner mit der ersten großen Chance für die Hausherren. Sechs Minuten waren da gerade einmal gespielt.
Die Partie war nun ausgeglichen, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Und beide kamen auch zu Chancen. So wie Justin Schütz, der Mitte des ersten Drittels durch war, aber an Mathias Niederberger scheiterte.
Je länger das Auftaktdrittel dauerte, desto stärker und druckvoller wurde München. Aber die Eisbären arbeiteten hart vor dem eigenen Tor und stemmten sich mit allen fünf Mann gegen den Druck der Gastgeber. Und als die Berliner mal wieder vor dem Münchner Tor auftauchten, klingelte es am Pfosten. Yannick Veilleux hatte zu genau gezielt. Besser zielte dann aber Kapitän Frank Hördler, der fünf Minuten vor der ersten Pause einfach mal von der blauen Linie abgezogen hatte. Manuel Wiederer „parkte“ vor dem Tor und nahm Danny Aus den Birken sehr gut die Sicht und so führten die Eisbären in München – 1:0 (15.).
Und die eiskalten und effektiven Eisbären waren kurz danach wieder zur Stelle. München mit dem Fehler an der gegnerischen blauen Linie, Marcel Noebels war auf und davon, scheiterte zunächst an Aus den Birken, doch der schob sich die Scheibe am Ende mit dem Schläger selbst ins Tor – 2:0 (17.).
München versuchte sofort, eine Antwort zu finden und setzte sich wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Hauptstädter verteidigten weiterhin sehr stark und ließen nichts zu. Alle Spieler beteiligten sich dabei an der Defensivarbeit, was Trainer Aubin freuen dürfte.
Noch viel mehr gefreut haben dürfte ihn das, was 1,7 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels passierte. Die Eisbären waren in Überzahl, Danny Aus den Birken hatte keinen Schläger, Leo Pföderl brachte die Scheibe rüber zu Matt White und der netzte problemlos ein – 3:0 (20.).
Wow, was für ein Statement der Eisbären, die hinten ganz stark verteidigten und vorne eiskalt ihre Chancen nutzten. Wenn München doch zu Chancen kam, dann war Mathias Niederberger zur Stelle und ließ die Münchner verzweifeln.

Das zweite Drittel begann mit einem Torhüterwechsel bei den Hausherren. Henrik Haukeland hütete für die letzten 40 Minuten das Tor der Münchner. Und der sah durchaus bemühte Gastgeber, die hier auch vom Ergebnis her einen Fuß in dieses Spiel bekommen wollten. Denn spielerisch war das ja nicht schlecht in den ersten 20 Minuten, lediglich Mathias Niederberger und die eigene Chancenverwertung ließen keinen Treffer zu. Selbiges traf auch jetzt wieder zu. Denn auch im zweiten Drittel hatte München Chancen, aber der Berliner Goalie lief hier nun richtig heiß.
München blieb am Drücker und bekam nach rund sechs Minuten das erste Powerplay des Spiels. Kapitän Frank Hördler suchte mal wieder die Strafbank auf. In dieser Disziplin ist die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson die sechstbeste Mannschaft der Liga. Aber die größte Chance hatten die Berliner in Unterzahl, als Matt White alleine auf Haukeland zu fuhr, aber die Scheibe knapp neben das Tor setzte. München ließ diese große Möglichkeit ungenutzt.
30 Minuten waren gespielt und spätestens da dürfte München klar gewesen sein, dass das heute wohl nichts wird mit Punkten gegen Berlin. Ben Street wurde am rechten Pfosten angespielt, kam zum Abschluss, aber die „Krake von Riga“ fuhr sensationell seine Fanghand aus und fischte die Scheibe ganz stark runter.
Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause war dann aber auch der deutsche Nationaltorhüter geschlagen. Konrad Abeltshauser hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe blieb vor dem Tor hängen und Jonathon Blum schaltete am schnellsten – 3:1 (35.).
München blieb danach am Drücker und setzte die Eisbären immer wieder unter Druck. Die Mannschaft von Don Jackson erspielte sich auch sehr gute Chancen, aber Mathias Niederberger zeigte weiterhin eine ganz starke Leistung. Die Gastgeber hätten sich inzwischen definitiv mehr als das eine Tor verdient gehabt. Aber Mathias Niederberger in dieser Form ist eben enorm schwer zu bezwingen. Und so nahmen die Eisbären eine 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause. Doch gewonnen hatte man das Spiel noch nicht, denn auch für das letzte Drittel war mit viel Druck seitens der Hausherren zu rechnen.

Doch von dem war zu Beginn des Schlussdrittels nichts zu sehen. Die Eisbären standen hinten sehr kompakt und machten die Räume zu, so dass München erst gar nicht seine gefährlichen Angriffe aufziehen konnte.
Es dauerte einen Moment, bis auch das letzte Drittel Fahrt aufnahm. Aber sowohl München als auch Berlin hatten ihre Phasen in der offensiven Zone und kamen da auch zu guten Möglichkeiten. Ein kompletter Gegensatz zum Mitteldrittel also, wo München das Drittel komplett dominiert hatte.
Beide Mannschaften lieferten sich im Schlussabschnitt einen intensiven und hart umkämpften Schlagabtausch. Während die Eisbären auf der Suche nach der Vorentscheidung waren, wollte München hier natürlich noch einmal für Spannung sorgen. Dabei waren die Gäste die aktivere Mannschaft. München konnte bei weitem nicht mehr so viel Druck wie noch im Mitteldrittel erzeugen. Was aber eben auch an der sehr starken Defensivarbeit der Hauptstädter lag.
Rund drei Minuten vor dem Ende des Spiels nahm Don Jackson Goalie Henrik Haukeland zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Er riskierte also noch einmal alles, um die zwei Tore aufzuholen. Und für die letzten 89 Sekunden konnte München sogar 6-4 spielen, denn Giovanni Fiore kassierte kurz vor Schluss nochmal eine Strafzeit. Jackson nahm kurz vorm Powerplay noch seine Auszeit, um seiner Mannschaft die letzten Anweisungen für die mögliche Aufholjagd zu geben. Aber die Eisbären überstanden die Schlussphase ohne große Probleme, denn die Defensive arbeitete erneut richtig stark und brachte somit das 3:1 souverän über die Zeit.

Ein Sieg, der hart erarbeitet wurde. Die Eisbären legten den Grundstein für die drei Punkte im ersten Drittel, als man äußerst effektiv und eiskalt agierte. Ein anderer Grund für den Sieg war die überragende Defensivarbeit der gesamten Mannschaft und ein überragender Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Alle Spieler beteiligten sich an der Defensivarbeit und unterstützten den ganz stark haltenden Goalie. Gerade im Mitteldrittel bissen sich die Münchner an der eigenen Chancenverwertung, der Berliner Defensive und eben an Mathias Niederberger die Zähne aus. Im letzten Drittel ließen die Eisbären nichts mehr anbrennen und erstickten eine Münchner Aufholjagd im Keim. Ein rundum gelungener Nachmittag also am Oberwiesenfeld.

Licht und Schatten am ersten DEL-Wochenende bei den Eisbären Berlin

Zwei Spieltage ist die neue Saison in der PENNY DEL schon wieder alt und die Eisbären Berlin haben ihre ersten beiden Spiele absolviert. Am 1. Spieltag traf man auf Red Bull München, gegen die man mit 1:4 verlor. Am 2. Spieltag war man am Seilersee zu Gast und gewann dort in einer turbulenten Partie mit 7:4 bei den Iserlohn Roosters. Somit stehen die Hauptstädter nach zwei Spieltagen punkt- und torgleich mit dem Gegner vom Sonntag, den Iserlohn Roosters, auf Platz Sechs in der DEL-Tabelle – mit drei Punkten und 8:8-Toren.

Dabei hätten es am Ende auch gut und gerne fünf oder sechs Zähler sein können. Denn auch gegen München war ein Sieg im Bereich des Möglichen. Auch gegen die Mannschaft von Coach Don Jackson zeigte man eine ansprechende Leistung, kam immer gut rein in die drei Drittel und ging auch früh im zweiten Drittel in Führung. Man erspielte sich gute Chancen, hatte auch den ein oder anderen Alleingang, welchen man aber eben nicht verwerten konnte. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte man gegen München durchaus nach regulärer Spielzeit oder Verlängerung/Penaltyschießen gewinnen können.
Denn so viel besser waren die roten Bullen nun nicht, aber eben sehr effektiv vor dem Tor. Zwei Tore nach einem Bully im Angriffsdrittel und ein wichtiges Powerplaytor zum vorentscheidenden 3:1. München erwies sich am Ende als etwas abgezockter als die Berliner. Kleinigkeiten machten die Spieler und Trainer Serge Aubin daher nach dem Spiel als Hauptgründe für die Niederlage aus, aber man befindet sich eben auch noch in einem Prozess.

In Iserlohn war es dann natürlich ein Spiel, welches den Trainern graue Haare beschert haben dürfte. Dort ging es teilweise munter hin und her, die Defensive der Eisbären offenbarte dabei weiterhin ihre Probleme. Diese ziehen sich nun schon seit der CHL wie ein roter Faden durch das Spiel der Eisbären. Und Marcel Noebels sagte daher ja auch nach dem Spiel am Seilersee, dass es recht selten ist, dass man drei Punkte holt, wenn man auswärts vier Gegentore kassiert. Das kann nicht immer gut gehen, aber es zeigte eben auch die Moral und den Charakter der Mannschaft. Dreimal ging Iserlohn in Führung, dreimal kamen die Berliner zurück, welche aber vor allem im zweiten Drittel mal wieder mit ihrer Chancenverwertung gehadert haben dürften. Doch im letzten Drittel zeigten sie, welches Potential in dieser Mannschaft steckt und schossen mit vier Toren den ersten Saisonsieg noch souverän heraus.
Aber darauf darf man sich eben nicht immer verlassen, von daher wird man nun in der nächsten Zeit daran arbeiten, die Defensive in den Griff zu bekommen. Denn immer wieder einem Rückstand hinterher zu rennen kostet natürlich auch enorm viel Kraft und diese kann dir dann am Ende eines Spiels irgendwann ausgehen.

Die Verantwortlichen der Eisbären werden aus diesen beiden Spielen ihre Schlüsse ziehen, werden die positiven und negativen Dinge analysieren. Was gegen München und Iserlohn sicherlich schon gut lief, war das Penaltykilling, wenn gleich es in beiden Duellen jeweils ein Gegentor in Unterzahl setzte. Aber die Ansätze sind da und gerade gestern lobte Coach Serge Aubin auch explizit die Special Teams seiner Mannschaft.
Das man Tore schießen kann, wenn man seine Chancen besser nutzt, das bewies man gestern Abend am Seilersee, als im letzten Drittel endlich der Knoten platzte. Nur defensiv muss man seine Baustellen angehen und dort weniger Gegentore zu lassen. An den ersten beiden Spieltagen ließ man insgesamt 53 Torschüsse der Gegner zu. Dabei fiel vor allem gegen München auf, dass man die roten Bullen in diesem Spiel vor allem aus der gefährlichen Zone zum Abschluss kommen ließ. 47 Prozent ihrer Schüsse gab München aus dem Slot ab. Was natürlich auch schwer ist, München mit der Qualität der Spieler aus dem Slot fernzuhalten.
Gegen Iserlohn klappte das dann schon wesentlich besser und die Roosters gaben nur 28 Prozent ihrer Schüsse aus dem Slot ab. Da klappte die Defensivarbeit schon wesentlich besser, aber dennoch schlug es viermal hinter Tobias Ancicka ein. Die Eisbären wissen also, woran sie ansetzen müssen.

Was beim Donnerstagspiel auffiel: Während beim Gegner die Eiszeit relativ ausgeglichen verteilt wurde und kein Spieler auf mehr als 20 Minuten Eiszeit kam, waren es bei den Eisbären gleich drei Spieler – Morgen Ellis (21:42 Minuten), Blaine Byron (21:02) und Leo Pföderl (20:06).
Am Sonntag am Seilersee waren es dann schon fünf Spieler mit mehr als 20 Minuten Eiszeit – Marcel Noebels (23:06), Blaine Byron (22:16), Jonas Müller (22:08), Leo Pföderl (21:47) und Morgan Ellis (21:28). Da brachten es aber auch drei Sauerländer auf mehr als 20 Minuten Eiszeit.

Die Youngster bekamen unterschiedlich viel Eiszeit. Bennet Roßmy bekam gegen München 4:45 Minuten, in Iserlohn waren es dann nur noch 2:33 Minuten. Korbinian Geibel kam bei seinem einzigen Spiel in Iserlohn auf 1:25 Minuten. Eric Mik war gegen München mit 8:38 Minuten der Youngster mit der meisten Eiszeit, Sebastian Streu kam auf 6:21 Minuten. Streu war dann am Sonntag mit 11:22 Minuten deutlich mehr auf dem Eis als Mik (3:21 Minuten).

In Überzahl fiel auf, dass gegen München gleich fünf Spieler auf mehr als vier Minuten Eiszeit kamen – Nicholas B. Jensen (4:25), Giovanni Fiore, Zach Boychuk (beide 4:12), Matt White (4:10) und Mark Zengerle (4:02). Damit hatten sie deutlich mehr Powerplayzeit als Blaine Byron, der mit exakt drei Minuten die sechstmeiste Zeit in Überzahl auf dem Eis verbrachte.
Aber auch da rotierte Coach Serge Aubin, waren es am Sonntag in Iserlohn doch andere Spieler, welche die meiste Zeit in Überzahl auf dem Eis waren – Leo Pföderl, Blaine Byron (beide 2:50), Marcel Noebels (2:49) und Morgan Ellis (2:22).

Erfreulich zu sehen war, dass Kevin Clark in Iserlohn endlich sein erstes Tor für die Eisbären erzielte und zudem auch noch ein Tor vorbereitete. Die ersten beiden Scorerpunkte für den zu Beginn doch eher glücklosen Clark, aber Serge Aubin hatte es ja nach dem Spiel gegen München auf der Pressekonferenz gesagt, dass er sich da keine Sorgen macht, dass er seine Zeit brauchen wird, aber dann den Eisbären weiterhelfen wird.
Die drei besten Scorer an diesem Wochenende verwundern dagegen überhaupt nicht: Marcel Noebels mit vier (2 Tore/2 Assists), Matt White (2/1) und Leo Pföderl (1/2) mit je drei Scorerpunkten.

Ausbaufähig ist hingegen die Fangquote der beiden Goalies, was aber bei acht Gegentoren nicht verwundert. Mathias Niederberger kommt nach dem Spiel gegen München auf eine Quote von 85,71 Prozent, Tobias Ancicka auf 83,33 Prozent.

Aber noch sind wir ganz früh in der Saison und die Leistungskurve der Eisbären Berlin zeigt nach oben. Ob sie auch in den Spielen in Bremerhaven am Freitag und gegen Mannheim am Sonntag weiter steigen wird, werden wir am Wochenende beobachten.

1:4-Niederlage zum Saisonstart: Eisbären hadern mit der Chancenverwertung – München erweist sich als enorm abgezockt

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #3:

Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel in der neuen Saison der PENNY DEL verloren. Gegen Red Bull München setzte es am Ende eine 1:4 (0:0,1:2,0:2)-Niederlage. Das war natürlich nicht der erhoffte Start gewesen, zumal man damit jetzt bei fünf Pflichtspielniederlagen in Folge liegt. Aber auch gestern waren wieder gute Ansätze dabei, dominierte man phasenweise das Spiel und München, hatte jede Menge guter Torchancen. Doch mangelte es an der Chancenverwertung. Diese gelang München deutlich besser, weil sie am Ende einfach abgezockter agierten. Dennoch kann man auch aus dieser Partie positive Sachen mitnehmen.

Bei den Eisbären gab es gestern die Rückkehr von Verteidiger Morgan Ellis, der an der Seite von Jonas Müller verteidigte. Die übrigen Verteidiger-Pärchen blieben im Vergleich zur CHL-Partie in Schweden unverändert. Müller hatte da noch mit Eric Mik zusammen gespielt, der war heute siebter Verteidiger. Im Sturm gab es das Saison-Debüt des zuletzt gesperrten Parker Tuomie, welche eine Angriffsreihe mit Mark Zengerle und Kevin Clark bildete. Clark rotierte aus der Formation mit Marcel Noebels und Leo Pföderl heraus. Dort stürmte stattdessen Blaine Byron. Die Reihe White-Boychuk-Fiore blieb zusammen. Die nominell vierte Reihe bildeten Manuel Wiederer, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. Und das Berliner Tor hütete wieder „die Krake von Riga“ Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Was war das vor dem Spiel für ein Gefühl! Letzte Saison kam man hoch auf seinen Platz und schaute das Spiel und machte seine Notizen für den Spielbericht. Wenn man sich in der Arena umschaute, sah man eine gähnende Leere. Doch das war gestern anders. Die Arena am Ostbahnhof war wieder mit Leben gefüllt, der Support und die Fan-Gesänge waren wieder zurück und man hatte endlich wieder das typische Eishockey-Feeling zurück. Auch wenn die Arena noch nicht mit 14.200 Zuschauern ausverkauft war, so war es gestern wieder eine unglaubliche Stimmung. Gänsehaut-Feeling.

Und dieses setzte sich fort, als auf dem Videowürfel Bilder aller Meisterschaften gezeigt wurden. Zunächst die der ersten sieben und zum krönenden Abschluss noch die achte. Anschließend wurde das neue Meisterbanner unter das Hallendach gezogen. Da, wo jetzt acht Meisterbanner (!) hängen. DEL-Rekordmeister sind eben die Eisbären Berlin!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Guter Beginn der Eisbären, die die ersten Minuten den Vorwärtsgang suchten und auch die Scheibe immer wieder gefährlich Richtung Münchner Tor brachten. Und damit provozierten sie auch gleich die erste Strafzeit der Partie, Zach Redmond bekam diese wegen Hakens. Aber es war Patrick Hager, der zunächst einmal einen Konter fuhr, Mathias Niederberger ausspielen wollte, doch der behielt die Ruhe und die Oberhand in diesem Duell. Die Eisbären kombinierten sich erst am Ende richtig klasse durch, Kevin Clark mit dem Onetimer am linken Pfosten, doch er bekam die Scheibe nicht an Danny Aus den Birken vorbei. Auch nach dem Powerplay brannte es noch ein-, zweimal lichterloh vorm Münchner Tor, leider ohne Erfolg für die Berliner.
Nun setzte sich aber auch mal München fest und suchte den gefährlichen Abschluss vor Mathias Niederberger. Aber auch die Jungs vom Oberwiesenfeld hatten bei ihren Versuchen noch kein Glück. Es war bis hierhin ein sehr kurzweiliges Eishockey-Spiel, bei dem es schnell hin und her ging.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und direkt nach dem Powerbreak macht es „Peng“ an der Münchner Latte, Leo Pföderl war auf und davon, doch das Aluminium verhinderte die Berliner Führung, welche inzwischen verdient gewesen wäre.
In der elften Spielminute dann aber ein Powerplay für München, Kai Wissmann musste wegen Haltens auf die Strafbank. Doch das Penaltykilling der Berliner mit einer klasse Leistung, ließ nicht einen gefährlichen Schuss der Gäste zu.
Dann wieder die Berliner in Überzahl, Patrick Hager brachte Mark Zengerle zu Fall und somit das zweite Powerplay der Eisbären in dieser Partie. Doch auch das konnte nicht so wirklich überzeugen, Matt White zwar mit zwei gefährlichen Zuspielen vor das Tor, aber da fand sich kein Abnehmer für.
Das Auftaktdrittel lief dann ruhig aus, es passierte nichts Aufregendes mehr und so ging es nach einem sehr ansehnlichen ersten Drittel beim Stand von 0:0 in die Kabinen. Was aus Berliner Sicht negativ auffiel: Die Bully-Statistik, welche 2:12 aussagte…

Foto: eisbaerlin.de/walker

56 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da schepperte es erstmals in dieser Saison im Tor. Zach Boychuk traf per Onetimer zum 1:0 und die Arena fing an zu Beben (21.). Eben jener Boychuk hatte danach gleich die nächste Chance bei einem Zwei-auf-Eins-Konter auf Zuspiel von Matt White, doch dieses Mal ging die Scheibe nicht ins Netz.
München versuchte eine Antwort zu finden, aber Konny Abeltshausers Schuss landete sicher im Fanghandschuh von Mathias Niederberger, „der Krake von Riga“. Die weitaus besseren Chancen hatten in dieser Phase die Berliner. München hinten unsortiert, Giovanni Fiore mit freier Schussbahn, knapp daneben.
Aber wie es dann immer so ist, wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, trifft der Gegner. Zach Redmond ins kurze Eck zum 1:1 (25.).
Nun war es ein Duell auf Augenhöhe und beide Teams suchten den Weg in die Offensive. München wurde dann aber erst einmal ausgebremst, denn Maximilian Kastner kassierte die nächste Strafzeit für die Gäste, diesmal wegen Beinstellens. Powerplay also für die Hausherren, aber München machte die Räume ganz eng und ließ den Eisbären so überhaupt keinen Platz, weshalb auch dieses Überzahlspiel verpuffte.
Aber die Hauptstädter blieben am Drücker und setzten München immer wieder unter Druck, vor Danny Aus den Birken gab es immer wieder Phasen, wo es brenzlig wurde. Nur die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor der Münchner.
Dann mal wieder ein Überzahlspiel für München, weil die Eisbären zu viele Spieler auf dem Eis hatten. Kevin Clark saß die Strafzeit ab. Aber auch diese Überzahl war nicht von Erfolg oder großartigen Chancen gekrönt.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Partie war weiter hart umkämpft, es ging immer wieder hin und her, mal kam die eine Mannschaft zum Abschluss, mal die andere. Beide waren auf der Suche nach der einen entscheidenden Lücke und München fand diese dann drei Minuten vor der zweiten Drittelpause. Yannic Seidenberg hatte nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel abgezogen und zum 1:2 getroffen. Die Scheibe schlug im langen Eck ein (37.).
Und es ging negativ weiter, Frank Hördler mit der nächsten Strafzeit und München mit einem Mann mehr auf dem Eis. Die Chance für die Gäste also direkt zum Nachlegen. Doch Matt White hatte in Unterzahl die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Danny Aus den Birken. Und kurz darauf war das Powerplay auch schon wieder vorbei, denn auch München konnte heute nicht zählen, hatte ebenfalls zu viele Spieler auf dem Eis. Wollten sie wohl heimlich daraus ein doppeltes Überzahlspiel machen, nene so geht das hier aber nicht. Austin Ortega, seines Zeichens Ex-Eisbär, saß diese Strafzeit ab. Somit ging es zunächst mit vier Spielern auf jeder Seite weiter und anschließend einem etwas mehr als einminütigem Powerplay für die Berliner. Und da hatte Matt White wieder die Chance, aber auch dieses Mal schlug die Scheibe nicht hinter Danny Aus den Birken ein. Somit nahm München eine knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause, aber zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Eisbären noch 22 Sekunden Überzahl.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und aus der Kabine kamen die Eisbären wie die Feuerwehr und sorgten für ordentlich Gefahr vor Danny Aus den Birken. Die Scheibe wollte aber nach wie vor nicht reingehen, egal, was die Eisbären auch versuchten. Danach wirkten die Eisbären aber etwas fahrig in der Defensive, was München Chancen ermöglichte.
Und Simon Després sorgte anschließend für die nächste Berliner Strafzeit, diese kassierte er wegen eines Ellbogenchecks. So nahm man sich also selbst den Rückenwind vom eigentlich guten Start ins letzte Drittel. Und Zach Redmond hatte gleich einmal die dicke Chance, aber Mathias Niederberger fuhr seine Schoner aus und parierte dessen Schuss. Gegen den Schuss von Yannic Seidenberg von der blauen Linie war aber dann auch er machtlos bzw. Yasin Ehliz, welcher den Schuss entscheidend abfälschte – 1:3 (45.).
Nun wurde es natürlich noch schwerer für die Eisbären gegen eine äußerst abgezockt auftretende Mannschaft von Don Jackson. Zumal den Eisbären immer mehr Stockfehler unterliefen, die Pässe nicht mehr ankamen oder aber man Probleme mit der Scheibenverarbeitung hatte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und München fing jetzt an vor dem Tor zu zaubern. Am Ende war es ausgerechnet Austin Ortega, welcher den Gehaltsverzicht nicht mitmachen wollte, der auf 1:4 stellte (48.). Was die Berliner Fans von ihm halten, bekam er bei Durchsage des Torschützens zu spüren – nämlich Pfiffe…
Das vierte Gegentor sorgte jedenfalls durchaus für einen Dämpfer auch beim Publikum, welches aber nun eben die Rückkehr ins Stadion feierte. Aber die Berliner hatten sich den Rückstand selbst zuzuschreiben, weil ihr Spiel nun zu fehlerbehaftet war. An fehlender Unterstützung von den Rängen mangelte es jedenfalls nicht.
Aber nach dem Powerbreak setzten sie sich nochmal im Münchner Drittel fest, Leo Pföderl kam auch zum Abschluss, doch er hatte kein Glück dabei. Doch solche Chancen waren in den letzten Minuten eher Mangelware. Zwar versuchte man Druck aufzubauen, doch die Münchner Defensive ist dafür zu erfahren, um sich in diesem Spiel nochmal die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Am Ende spürte man, wie groß der Frust bei den Eisbären war, als die Abstimmung hinter dem Tor zwischen Mathias Niederberger und Kai Wissmann überhaupt nicht funktionierte und er stattdessen mal eben Münchens Youngster Sebastian Cimmerman gegen den Bande drückte. Dafür kassierte er zurecht zwei Minuten.
Damit war die Messe hier natürlich gelesen, weil die Eisbären auch aus der besten Chance durch Manuel Wiederer, der alleine auf Aus den Birken zulief, nichts machten. So kassierte man eine am Ende auch verdiente Heimniederlage, weil sich die Gäste vom Oberwiesenfeld als zu abgezockt erwiesen und die Eisbären ihre Chancen in den entscheidenden Momenten nicht nutzen konnten und zudem zu viele Fehler noch drin hatten. Am Ende wurde die Mannschaft aber trotzdem von ihren Fans gefeiert.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Natürlich wäre gestern gegen München auch ein Sieg drin gewesen, dass zeigten auch die Stimmen nach dem Spiel auf der Pressekonferenz oder von den Spielern in der Mixed Zone. Den Knackpunkt machten die Berliner an der mangelnden Chancenverwertung aus. Coach Serge Aubin sah im Gegentor zum 1:3 das entscheidende Gegentor, von dem sich seine Mannschaft nicht mehr erholen sollte.
Eigentlich zeigten die Eisbären auch ein gutes Spiel, kamen stets stark in jedes Drittel rein und machten jede Menge Druck. Im Mitteldrittel belohnten sie sich auch mit dem frühen 1:0. Aber letztendlich fehlte den Hausherren die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Sie hatten beste Chancen, teilweise stark herausgespielt, teilweise aber auch Alleingänge, wo man dann vor dem Tor nicht die Nerven behielt und das Duell mit Danny Aus den Birken verlor. Aber in solchen Duellen gegen Spitzenteams muss man eben seine Chancen eiskalt nutzen und das taten die Berliner eben nicht. Gehen die Chancen rein, dann kann dieses Spiel auch für die Eisbären ausgehen.
Aber wie Serge Aubin so schön nach dem Spiel sagte, es war erst ein Spiel und es kommen noch viele weitere. Und nach wie vor befindet man sich noch in einem Prozess, der aber auch heute wieder Fortschritte zeigte. Zwar steht man jetzt bei fünf Pflichtspielniederlagen in Folge, aber es war nun auch nicht so, dass man in allen Spielen hoffnungslos unterlegen war. Es gab immer wieder Phasen, in denen die Eisbären das Spiel dominierten und beste Chancen hatten. So auch gestern. Und wenn man diese Chancen nutzt, dann werden auch wieder Siege eingefahren, das Selbstvertrauen steigt und man wird eine große Rolle in dieser Saison spielen.

0:5! Die Eisbären waren am Ende chancenlos gegen München

Ausgabe #14:

Der EHC Red Bull München ist mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Nummern zu groß für die Eisbären Berlin. Auch das zweite Duell verloren die Hauptstädter, diesmal mit 0:5 (0:2,0:2,0:1). Die Berliner waren am Ende chancenlos gegen eine starke Münchner Mannschaft, die nur so vor Spielfreude sprühte. Mit so einer Leistung zählt man aktuell nicht mehr zu den Titel-Kandidaten. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin konnte heute wieder auf Zach Boychuk zurückgreifen, welcher direkt in seiner alten Sturmreihe zwischen Matt White und Kris Foucault stürmte. Giovanni Fiore rotierte daher aus dieser Reihe heraus und bildete stattdessen eine Formation mit Parker Tuomie und Mark Olver. Aus dieser Reihe ging somit Eric Mik raus und stand als siebter Verteidiger im Kader. Das Tor hütete wie auch beim „Hinspiel“ in München Mathias Niederberger.

Ein komplett verschlafenes erstes Drittel

Verteidiger Simon Després hatte München direkt nach dem Spiel am Oberwiesenfeld eine Kampfansage für das heutige „Rückspiel“ gemacht. Selbige gab man auch schon vor dem „Hinspiel“ in München ab. Der Ausgang ist allen bekannt. Also war heute die Frage, ob den Worten auch Taten folgten?
Auf jeden Fall kamen die Hausherren wild entschlossen aus der Kabine und gaben bereits in der ersten Spielminute die ersten drei Warnschüsse auf das Tor von Kevin Reich ab. Zweimal waren die Schüsse sichere Beute vom Münchner Goalie, einmal ging die Scheibe über das Tor. Aber es war den Eisbären durchaus anzumerken, dass sie hier auf Wiedergutmachung aus waren, nachdem man das Spiel in München mit 1:4 verloren hatte.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Aber die erste dicke Chance gehörte den Gästen vom Oberwiesenfeld. Chris Bourque mit dem Versuch von der rechten Seite und dem Pfostentreffer. Glück für die Berliner also. Auch die zweite dicke Chance hatten die Gäste, als Yasin Ehliz überraschend im Slot aus der Drehung zum Abschluss kam. Mathias Niederberger konnte die Scheibe gerade so noch abwehren. Solche Unaufmerksamkeiten dürfen sich die Eisbären gegen München nicht allzu oft erlauben.
München fortan die bessere, weil zielstrebigere Mannschaft. Bei München sah das spielend leicht aus, wie sie sich vor das Berliner Tor kombinierten, während die Eisbären im Spielaufbau etwas zu behäbig wirkten, mal wieder nach einem Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive suchten.
Hinten wirkten die Eisbären anfällig und offen wie ein Scheunentor. Derek Roy war der Nutznießer einer chaotischen Situation vor dem Berliner Tor, als weder Mathias Niederberger noch zwei Berliner Spieler vor dem Tor wussten, wo die Scheibe gerade ist. Roy war hellwach, rauschte heran und schoss den Puck ins leere Berliner Tor ein – 0:1 (10.). Die verdiente Führung für die Mannschaft von Coach Don Jackson.
Auch fortan taumelten die Eisbären weiterhin durch das Spiel, leisteten sich einen Fehlpass nach dem anderen. Sie waren stets zu weit weg vom Gegenspieler. München dürfte nach der Ansage von Simon Després alles erwartet haben, nur nicht harmlose und tollpatschige Eisbärchen. Ein weiteres Beispiel: Parker Tuomie ließ sich im eigenen Drittel die Scheibe ohne Not abnehmen, J.J. Peterka stand somit auf einmal frei vor Niederberger, konnte den Berliner Goalie aber nicht überwinden. Auch nicht mit seinem zweiten Versuch nur wenige Sekunden später.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Knapp fünf Minuten vor der ersten Drittelpause schlug es dann aber doch ein zweites Mal im Berliner Tor ein. Matt Maione zog vom rechten Bullykreis ab, sein Schuss schlug im langen Eck ein, keine Chance für Niederberger, der aber auch komplett alleine gelassen wurde – 0:2 (16.).
Das Zweikampfverhalten der Eisbären ließ arg zu wünschen übrig. Immer wieder kam München zu einfach vor das Berliner Tor, weil die Eisbären einfach einen Schritt langsamer waren. Unerklärlich, hatten doch beide das letzte Spiel gegeneinander und somit die gleiche Regenrationszeit. Aber München wirkte wacher, spritziger, zielstrebiger, während die Berliner in allen Belangen unterlagen waren. Von einer Ansage war man im ersten Drittel erneut weit entfernt.
In den Schlusssekunden dann noch einmal Chaos vor Mathias Niederberger, der das 0:3 dank seines Einsatzes verhindern konnte. Zuvor rettete der Pfosten beim Schuss von Ethan Prow, den Rebound bekamen seine Teamkollegen nicht aus der Gefahrenzone. So lagen die Eisbären, aus ihrer Sicht sehr schmeichelhaft, mit 0:2 zurück. Serge Aubin dürfte mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden gewesen sein und so dürfte es eine deftige Kabinenansprache gegeben haben.

Auch im zweiten Drittel keine Gegenwehr der Eisbären

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

So wirklich viel gebracht hatte sie jedoch nicht. Denn die haarsträubenden Fehler vor dem eigenen Tor waren auch zu Beginn des Mitteldrittels noch zu sehen und so bot sich Yasin Ehliz die erste gute Möglichkeit. Doch Mathias Niederberger war der einzige Eisbär mit Normalform, parierte diesen Schuss und hielt seine Mannschaft weiterhin im Spiel.
Danach sah man das Spiegelbild dieser Partie: Berlin rannte planlos an. Entweder spielte man die Scheibe tief und lief hinterher oder aber man versuchte es mit dem Kopf durch die Wand. München hingegen baute sein Spiel durchdacht auf, Chris Bourque kam über rechts ins Angriffsdrittel, hatte natürlich viel zu viel Platz, zog ab und die Scheibe ging über die Fanghandseite rein ins Tor – 0:3 (25.). Mathias Niederberger konnte einem leid tun, denn was nützt dir einer der besten Goalies der Liga, wenn du ihn so im Stich lässt, wie es die Eisbären heute Abend taten.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mitte des zweiten Drittels zeigten die Hausherren mal so etwas wie Einsatz, als es nach einem Angriff hinter dem Münchner Tor mal zum kurzen Austausch von Nettigkeiten kam. An deren Ende musste John Ramage und Yannic Seidenberg in die Kühlbox und durften sich abkühlen. Beide bekamen 2+2-Minuten, bei München musste zudem noch Andrew MacWilliam für zwei Minuten auf die Strafbank, so die Eisbären also in Überzahl. Vielleicht ging ja mal mit einem Mann mehr etwas. Und beinahe wäre der Anschlusstreffer gefallen, aber Zach Boychuk scheiterte am Pfosten. Doch zu mehr Torgefahr reichte es dann nicht mehr. Das war einfach zu wenig von den Hauptstädtern. Selbst mit einem Mann mehr fand man die Lücke in der Münchner Defensive nicht.
Wenn Torgefahr kam, dann von München. Klasse Aufbaupass der Gäste aus dem eigenen Drittel heraus auf Maxi Kastner, der frei vor Niederberger auftauchte, doch der Berliner Goalie verhinderte den vierten Gegentreffer. Wenn doch nur alle Eisbären die selbe Leistung wie ihr Goalie abgerufen hätten, dann wäre man hier nicht so chancenlos gewesen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

München wirkte trotz der klaren und hochverdienten Führung immer noch hungrig, wollte vor den Playoffs noch eine richtige Duftmarke in der Hauptstadt setzen. Davon waren die Eisbären weit entfernt, auch wenn man es vor den Duellen gegen Red Bull ja noch lautstark angekündigt hatte.
Zum Ende des Mitteldrittels dann nochmal ein Powerplay für die Gastgeber nach einer Strafe gegen Daryl Boyle. Doch das Powerplay war unglaublich schlecht und zur absoluten Krönung sorgte Matt Maione auch noch für den Shorthander – 0:4 (40.). Frank Hördler mit dem unnötigen Scheibenverlust in der neutralen Zone und Maione fuhr alleine auf Niederberger zu. Der Berliner Goalie war dann auch machtlos und München nahm das Geschenk natürlich dankend an.
So führte München nach 40 Minuten mit 4:0 und angesichts der Berliner Leistung musste man im Schlussdrittel schlimmes erwarten.

Kein Aufbäumen im Schlussdrittel

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und dieses begannen die Hausherren mit einem neuen Goalie. Tobias Ancicka stand für die letzten 20 Minuten im Berliner Tor, Mathias Niederberger war erlöst. An seiner Leistung lag es sicherlich nicht, dass er ausgewechselt wurde. Viel mehr wollte Trainer Serge Aubin dem jungen Ancicka Spielpraxis verschaffen und vielleicht sein Team nochmal wachrütteln.
Die Eisbären versuchten es fortan auch nochmal, aber durch unnötige Fehlpässe lud man München zu Kontern ein. So darfst du gegen ein Spitzenteam nicht auftreten, denn die nutzen solche Einladungen meistens aus.
Was den Eisbären aber nicht gelang, trotz ihres Anlaufens im letzten Drittel, war sich eine hundertprozentige Chance herauszuspielen. So waren die Schüsse allesamt kein Problem für Kevin Reich im Tor der Gäste.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Dafür kassierten sie aber eine Strafzeit in Person von Zach Boychuk und so bekam München die Chance, in Überzahl die Führung noch weiter auszubauen. Und Frank Mauer kam auch zu zwei guten Möglichkeiten aus dem Slot heraus, aber Tobias Ancicka war zur Stelle und hielt sein Tor sauber. Doch dann war auch der junge Berliner Goalie machtlos. Weil seine Vorderleute keine Bewegung in der Box hatten, München sich die Scheibe munter hin und her spielen konnte und Zach Redmond am Ende problemlos zu 5:0 einschießen konnte (51.).
Anschließend passierte nicht mehr viel. Die Luft war raus aus dem Spiel. Beide nochmal mit einem Powerplay, was aber auch nichts Zählbares mehr einbrachte. So brachte München den Sieg souverän über die Zeit und zeigte den Eisbären auch im zweiten Aufeinandertreffen deutlich die Grenzen auf.

Auch die zweite Ansage der Eisbären verlief ins Leere. Zwar dachte man in der ersten Minute noch, sie hätten sich hier wirklich was vorgenommen. Doch relativ schnell musste man feststellen, dass dem nicht so war. München war den Eisbären in allen Belangen überlegen. Sie waren spritziger, waren immer einen Schritt schneller, zogen ihren Spielplan durch und waren vor dem Tor eiskalt. Und trotz ihrer Führung merkte man München den Siegeswillen durchweg an. Sie wollten immer weiter machen und nachlegen. Die Eisbären hingegen wirkten kraftlos, planlos, ohne Esprit, spielten nicht als Team zusammen, trafen stets die falschen Entscheidungen, wollten zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Es fehlte der Mannschaft von Serge Aubin einfach an allem, was man in so einem Spiel zeigen muss. Vor allem dann, wenn man vor den Spielen gegen München solche Ansagen macht, dass man eine Botschaft senden wolle und dass sich München im Rückspiel warm anziehen müsse. Den Worten folgten auf dem Eis jedoch keine Taten und so bekamen die Eisbären in beiden Spielen deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Und mit solchen Leistungen verabschieden sie sich auch aus dem Kreis der Titel-Favoriten, denn Mannheim und München sind dann doch ein ganz anderes Kaliber. Und auch wenn München in dieser Saison geschwächelt hat, so scheinen sie rechtzeitig zum Saison-Höhepunkt voll da zu sein.
Was auch auffällt, die Top-Reihe um Noebels, Pföderl und Reichel ist längst nicht mehr so gefährlich wie noch in den Nord-Duellen. Auch andere Leistungsträger wie u.a. Kris Foucault und Matt White sind derzeit nicht in den Top-Form. Was aber heute auf die gesamte Mannschaft zu traf. Außer die Goalies, welche einem in solchen Spielen am meisten leid tun.
Eine Chance zur Reaktion haben die Eisbären gleich morgen Abend an selber Stelle, wenn man ab 18:30 Uhr die Schwenninger Wild Wings empfängt. Diese sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und vielleicht auch vorher auf großspurige Ansagen verzichten.

1:4 in München: In 55 Sekunden schenken die Eisbären das Spiel am Oberwiesenfeld her

Man wollte im Hinblick auf die bevorstehenden Playoffs eine Botschaft senden. An München, an Mannheim. Am Ende bekam man die Botschaft vom Gegner selbst gesendet und die saß. Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Ostersonntag beim EHC Red Bull München mit 1:4 (1:1,0:2,0:1) verloren und damit die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen in Serie kassiert. Der Knackpunkt waren zwei Gegentore innerhalb von 55 Sekunden zu Beginn des Mitteldrittels. Von diesem Doppelschlag erholten sich die Eisbären nicht mehr. 

Bei den Berlinern kehrte Kris Foucault in den Kader zurück. Deshalb stellte Chefcoach Serge Aubin die Sturmreihen um. Mark Olver wurde aus der Reihe mit Giovanni Fiore und Matt White heraus genommen, denn Kris Foucault nahm diesen Platz in der zweiten Reihe wie vor seiner Verletzung wieder ein. Mark Olver bildete mit Parker Tuomie und Eric Mik die dritte Reihe. Fabian Dietz und Haakon Hänelt, welche gegen Straubing noch an der Seite von Parker Tuomie stürmten, waren nun zusammen mit Nino Kinder die vierte Reihe. Somit hatte Aubin also im Kracher-Duell wieder volle vier Reihen zur Verfügung. Was in so einem Spiel von großem Vorteil ist. Und ebenso wichtig war natürlich die Torhüter-Position, welche Mathias Niederberger bei den Eisbären bekleidete.

Die Special Teams dominieren das erste Drittel

Yasin Ehliz gab die Marschroute vor dem Spiel vor, als er sagte, man wolle Berlin früh stören, damit diese nicht ins Rollen kommen. Denn das die Eisbären in diesem Jahr enorm stark spielen und zum Favoritenkreis auf die Meisterschaft gehören, ist auch der Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson nicht entgangen.
Von Beginn an war es das erwartet hart umkämpfte Spiel. Es ging hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg zum Tor und kamen auch zu guten Abschlüssen. Beide Goalies, Danny Aus den Birken und Mathias Niederberger, standen also sofort im Mittelpunkt des Geschehens. Doch beide Torhüter zeigten, dass sie zu den Besten ihres Fachs gehören. München dabei das etwas aktivere Team, was zu Hause nichts Neues ist.
Die Special Teams kamen nach sechs Minuten erstmals zum Einsatz, als Andrew MacWilliam wegen eines Stockschlags auf die Strafbank musste. Powerplay also für die Eisbären, wo sie in diesem Jahr zu den besten Teams gehören. Und zweimal wurde es auch gefährlich vor dem Münchner Tor, doch zum Torerfolg sollte es nicht reichen.
Aber die nächste Chance folgte sogleich. Maximilian Daubner kassierte nach neun Minuten die zweite Strafe für München, diesmal wegen Beinstellens. Die zweite Chance also für die Hauptstädter, in Überzahl die Führung zu gehen. Und diesmal klappte es. Leo Pföderl mit seinem 20. Saisontor. Frank Hördler brachte die Scheibe auf das Tor, wo Lukas Reichel und Leo Pföderl alleine standen. Reichel mit dem Pass auf Pföderl und der hatte keine großen Probleme, die Scheibe ins leere Tor einzuschießen – 1:0 (10.).
Das Berlin gut im Powerplay ist, schien sich jedoch nicht bis nach München herum gesprochen zu haben, denn J.J. Peterka mit der dritten Strafzeit für München in der elften Spielminute wegen Hakens. Erneut wurde es gefährlich vor dem Tor von Danny Aus den Birken, aber auch München hatte durch Justin Schütz die dicke Möglichkeit zum Ausgleich, doch er scheiterte mit seinem Alleingang an Mathias Niederberger.
Die Special Teams waren weiterhin im Einsatz, diesmal war aber mal das Münchner Powerplay an der Reihe. Fabian Dietz kassierte die erste Berliner Strafzeit wegen eines hohen Stocks. Doch München kam nur zu einer dicken Möglichkeit durch Yannic Seidenberg, aber dessen Onetimer parierte Niederberger äußerst stark.
Machtlos war der Berliner Goalie dann aber drei Minuten vor der ersten Drittelpause. Maxi Daubner und J.J. Peterka mit der klasse Vorarbeit für Maxi Kastner, welcher die Scheibe im langen Eck versenkte – 1:1 (17.).
Und die schlechten Nachrichten für die Eisbären gingen weiter. Eric Mik mit der zweiten Strafzeit auf Berliner Seite wegen Beinstellens. Und auch in diesem Überzahlspiel wurde es gefährlich vor dem Berliner Tor, aber die Hauptstädter überstanden diese brenzlige Situation und so ging es beim Stand von 1:1 und noch sechs Sekunden Powerplay für München in die erste Drittelpause.
J.J. Peterka mit seiner Analyse zum Auftaktdrittel:

Es ist ein sehr hart umkämpftes Spiel. Wir müssen mehr von der Strafbank wegbleiben und unser Spiel denen aufzuzwingen und in deren Drittel zu spielen.

Ein Doppelschlag schockt die Eisbären

Und das Mitteldrittel begann denkbar schlecht aus Berliner Sicht. Yannic Seidenberg mit dem Sahnepass von hinten heraus auf Frank Mauer, welcher frei vor Mathias Niederberger auftauchte und ihm die Scheibe lässig durch die Schoner schob – 1:2 (21.). 36 Sekunden war das zweite Drittel da gerade einmal alt. Die kalte Dusche also für die Berliner, welche aber noch kälter ausfallen sollte. Fehler der Eisbären im Angriffsdrittel, Justin Schütz mit dem Konter über links, dann mit dem Querpass rechts rüber auf Yasin Ehliz, welcher die Scheibe eiskalt im Tor versenkte – 1:3 (22.). 55 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Toren.
Und wenn es einmal schlecht läuft, dann richtig. Kris Foucault kassierte nur 13 Sekunde später die nächste Strafzeit für die Eisbären. Und im Powerplay hatte Trevor Parkes die Riesenchance zum 4:1, als er frei vor Niederberger auftauchte, diese Chance aber vergab.
Die Berliner mussten sich von diesem Schock zu Beginn des Drittels erstmal erholen, das merkte man ihnen an. Sie waren fortan zwar bemüht, nach vorne zu spielen, aber München ließ nicht viel zu, machte die Räume eng. Die Hausherren taten nicht mehr als nötig, wenn sie aber mal vor das Tor der Eisbären kamen, wurde es durchaus gefährlich. Den Eisbären mangelte es an Ideen, die kompakte Defensive der Gastgeber mal zu knacken, auch der Spielwitz ging verloren.
Diesen könnte man vielleicht in Überzahl wiederfinden, denn diese bekam man fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause. Philip Gogulla mit der Strafe wegen eines hohen Stocks. Und das Überzahlspiel lief ja heute sehr gut und einmal konnte man schon treffen. Aber das Powerplay glich sich dem zweiten Drittel der Eisbären an. Sie bekamen nichts auf die Reihe und so überstand München die Unterzahl ohne große Mühe schadlos.
Erst in der Schlussphase die Eisbären mal mit der besten Chance im zweitem Drittel, als Parker Tuomie bei einem Zwei-auf-Eins-Konter nur die Latte traf. So blieb es beim 1:3-Rückstand aus Berliner Sicht nach dem zweiten Drittel. Kapitän Frank Hördler mit seinem Fazit zum zweiten Drittel:

Ja, tatsächlich wissen wir ja, dass München solche Chancen nutzt und da haben wir viel zu viel zugelassen. München ist auch im zweiten Drittel stärker raus gekommen, hat viele, viele schnelle Spielzüge gemacht. Das haben sie gut gemacht. Wir müssen die Kleinigkeiten besser machen, gerade in der neutralen Zone. Dass wir eben jedes Mal den Puck tief kriegen und dass wir auch unser Forecheck einbringen können, dass wir auch Druck ausüben können. Wir müssen auch Schüsse auf das Tor bekommen, Danny ist ein guter Torhüter, da müssen wir schießen, schießen, schießen.

Schwungvoller Beginn, aber das 1:4 zog den Stecker

Und die Eisbären kamen wild entschlossen zurück auf das Eis und machen gleich Druck auf das Münchner Tor, gaben wie von Frank Hördler gefordert sofort Schüsse auf das Tor von Danny Aus den Birken ab.
Doch dann kam München mal ins Angriffsdrittel, Jakob Mayenschein ließ sich hinter dem Tor nicht von Ryan McKiernan am Pass vor das Tor hindern und Maxi Daubner netzte eiskalt ein – 1:4 (43.). Auch da stimmte die Zuordnung nicht. Daubner zu frei vor dem Tor und McKiernan kann, obwohl er an Mayenschein dran ist, ihn nicht am Zuspiel hindern. Das ist einfach kein gutes Defensivverhalten.
Und man schwächte sich weiter. Mark Olver mit einer unnötigen Strafzeit im Angriffsdrittel wegen Hakens. Doch München konnte diese „Einladung“ nicht annehmen, sorgte für keinerlei Gefahr vor Mathias Niederberger.
Mitte des letzten Drittels die Eisbären mit einem guten Wechsel und guten Chancen durch Kris Foucault und Matt White, aber ohne Glück im Abschluss. Das hatte auch Lukas Reichel nicht, als er fünf Minuten vor dem Ende nur den Pfosten traf. Chancen waren also am Ende nochmal da, aber nutzen konnte man sie nicht mehr.
Ryan McKiernan stoppte dann den Schlussspurt durch die nächste Strafe wegen Hakens. München nun also mit zwei Minuten Powerplay. Zwei Minuten, die sie die Eisbären vom eigenen Tor fernhalten und so dem sicheren Sieg entgegensteuern konnten. Den fuhren sie am Ende auch ein. München setzte seine Siegesserie fort und beendete zugleich die der Eisbären.

Fazit

Im ersten Drittel sah das Spiel der Berliner noch gut aus, vor allem in Überzahl. Da konnte man auch durch Leo Pföderl in Führung gehen, doch verpasste man es, auch noch ein zweites Tor nachzulegen. So kam München dank einer guten Schlussoffensive zum Ausgleich. Der Knackpunkt war dann letztendlich der Start ins zweite Drittel, den die Hauptstädter komplett verschliefen. Innerhalb von 55 Sekunden schenkte man das Spiel in München her, sah zudem bei beiden Gegentoren nicht gut aus. Da hatte man es den Hausherren deutlich zu einfach gemacht. Danach fanden die Eisbären nicht mehr zurück ins Spiel und waren auch immer einen Schritt zu weit weg vom Gegenspieler. Auch im Schlussdrittel, wo man sicherlich nochmal gute Chancen hatte, schaffte man es nicht mehr, das Ruder hier rumzureißen. Weil man sich aber auch immer wieder unnötige Strafzeiten leistete und dadurch selbst schwächte. Und auch so mangelte es heute am Spielwitz und der nötigen Kreativität, die Münchner Defensive mal in Verlegenheit zu bringen. Das war heute eindeutig zu wenig, auch einige Leistungsträger wurden von München heute kaltgestellt. Da klingt die Ansage von Verteidiger Simon Després nach dem Spiel in Richtung München fast etwas zu überheblich: „Macht euch bereit für Dienstag!„. Das ging ja heute schon schief, denn von der Botschaft, die man in München setzen wollte, war rein gar nichts zu sehen. Die setzten dagegen die Münchner. Und zwar deutlich.

München vs. Eisbären: Die Eisbären wollen im Kracher-Duell eine Botschaft senden

Die PENNY DEL geht in ihre entscheidende Phase. Nicht mehr lange ist es bis zum Ende der Hauptrunde und dann beginnt sie, die schönste Zeit des Jahres – die Playoffs. Und für die sind die Eisbären Berlin seit dem letzten Spiel bereits qualifiziert. Morgen Nachmittag trifft man mit dem EHC Red Bull München (Bully: 14:30 Uhr) auf einen Gegner, auf dem man im Halbfinale treffen könnte. Berlin und München sind neben den Adler Mannheim die großen Favoriten auf den DEL-Titel in diesem Jahr. Morgen treffen München und Berlin erstmals in dieser Saison aufeinander. Und diese Spiele haben es zuletzt immer in sich gehabt. Daher erwartet PC Labrie, welcher kurzfristig nun doch passen muss, da im Abschlusstraining seine Leistenprobleme wieder aufgetreten sind, ein Spiel mit Playoff-Atmosphäre:

Ja, das wird auf jeden Fall Playoff-Atmosphäre haben. München wird jeden Einzelnen von uns antreiben. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir wissen ja, wie wir Spiele gewinnen können. Darauf haben sich die Jungs im letzten Monat, als ich nicht dabei sein konnte, fokussiert.

Labrie spricht die Siegesserie an. Neun der letzten zehn Spiele haben die Berliner gewonnen, verloren nur in Ingolstadt mit 3:4. Es ist also enorm schwer, diese Berliner Mannschaft in diesem Jahr zu schlagen. Doch was ist der Grund für die bisher so starke Saison, was macht dieses Team so aus, Serge Aubin?

Nun der Grund, warum wir so ein gutes Team sind, ist einfach der, weil sich einfach jeder einbringt. Jeder hat eine unterschiedliche Rolle, einige sind dafür da, sich offensiv zu produzieren, einige verteidigen. Aber jeder tut das für den anderen und für alle gemeinsam. Das ist eine unserer großen Stärken. Wenn wir einmal auf dem Eis sind, dann gibt es kein Ego. Jeder macht seinen Job und der ist immer unterschiedlich, abhängig vom Line-up und dem speziellen Spiel gerade. Wir können auf viele verschiedene Arten gewinnen.

Dabei lassen sich die Hauptstädter auch nicht von Personalproblemen davon abhalten. Sie finden auch mit dem kleinsten Line-up immer wieder Wege, Spiele zu gewinnen. Weil die Jungs dann immer noch mehr geben, als sie es ohnehin schon immer tun. Die Willensstärke ist für PC Labrie dabei der ausschlaggebende Faktor:

Wir hatten ja mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, als wir mit den Spielen die Grenze in den Süden überschritten haben. Bei jedem Spiel mussten die Jungs Schläge einstecken, haben sich aber sofort wieder aufgerappelt. Das hat mir so sehr gezeigt, wie stark ihr Wille ist, das durchzustehen. Für mich ist diese Willensstärke des Teams einfach grenzenlos. Wir tauchen ein. Ich liebe die Stimmung.

Die Eisbären konnten ihre Akkus zuletzt wieder aufladen. Was auch bitter nötig war nach drei Spielen in vier Tagen. Den Kräfteverschleiß hatte man dann auch während des Spiels gegen Straubing am Mittwochabend gesehen. Und doch fand die Mannschaft einen Weg, auch dieses Spiel zu gewinnen. Am Ende stand ein 1:0-Sieg zu Buche. Untypisch für die Eisbären, welche doch in dieser Saison mit 114 Toren die zweitbeste Offensive der Liga stellen. Aber es beweist eben auch, dass sie sich auch mal auf die Defensive konzentrieren und dann auch mal 1:0 gewinnen können, was in den letzten beiden Heimspielen übrigens der Fall war.
Auf die Defensive wird es auch morgen ankommen, wenn die beiden offensivstärksten Teams gegeneinander spielen. Denn München hat mit 123 Toren den besten Angriff der PENNY DEL. Doch genau deshalb erwarten sowohl Trainer Serge Aubin als auch Verteidiger Ryan McKiernan ein von der Defensive geprägtes Spiel in München. Serge Aubin dazu, ob die Defensive morgen den Ausschlag über den Sieg geben wird:

Das denke ich auch. Gerade wenn du gegen ein Team wie München auswärts spielst. Ein Team, welches auch abseits des Pucks sehr aufmerksam ist, sich immer viel Platz verschafft. Aber ich bin selbstbewusst, dass wir das auch können. Wir wissen, wie man verteidigen muss, das haben wir in unserer Gruppe ja schon das ganze Jahr gezeigt. Aber das wird schon ein großer Test. Wir müssen uns ebenfalls viel Platz verschaffen. Wir müssen selbstbewusst spielen und dann schauen wir mal, was passiert.

McKiernan ergänzte noch, dass morgen zwei in etwa gleiche Systeme aufeinander treffen werden:

Ja, da stimme ich dir absolut zu. Unsere beiden Teams spielen in gewisser Wiese schon recht ähnlich. Wir müssen unser Netz vorn frei halten und sicherstellen, dass Mathias alle Schüsse sehen kann. Ja, da hast du recht, es wird ein defensives Spiel. Möge das bessere Team gewinnen.

Beide Mannschaften erwarten eine hart umkämpfte Partie. Von daher war es für die Eisbären jetzt nochmal enorm wichtig, dass man die Akkus wieder auflasen konnte. Denn das Spiel in München wird sehr viel Kraft kosten, zumal beide Teams eine Visitenkarte abgeben wollen für ein mögliches Aufeinandertreffen in den Playoffs. Ryan McKiernan spricht daher von einer Botschaft, die man ihnen senden möchte:

Auf jeden Fall. Wie du schon gesagt hast, es war super wichtig für uns, dass wir uns zwei volle Tage hier richtig gut erholen konnten. Ja, das ist wichtig für uns jetzt, zumal die Chance, dass wir in den späteren Playoffs auf sie treffen, ziemlich hoch ist. Und so ist das eine gute Möglichkeit für uns, Ihnen eine Botschaft zu senden. Ihnen zu zeigen, wie wir spielen werden. Wir müssen einfach so weiter spielen wie bisher. Wir haben es geschafft, unsere letzten Spiele zu gewinnen. Und wenn wir diese Einstellung für die nächsten Spiele beibehalten, werden wir auch erfolgreich sein.

Aber einfach wird es nicht werden. München hat seit einer 3:8-Niederlage in Iserlohn vier Siege in Folge gefeiert. Und was für welche – 6:2 gegen Köln, 9:2 gegen Krefeld, 5:2 in Köln und 8:1 in Krefeld. Die Offensive erzielte in diesen vier Spielen satte 28 Tore, die Defensive kassierte dagegen nur ganze sieben Gegentore. So einfach wird es gegen Berlin aber definitiv nicht werden. Aber viele Tore muss München schon schießen, will man gegen die Eisbären gewinnen. Mindestens vier Tore waren bisher nötig, um volle drei Punkte gegen Berlin einzufahren.
Die Mannschaft von Chefcoach Don Jackson spielt eine Saison, welche einer Achterbahnfahrt gleicht. Aktuell befindet man sich zwar auf dem zweiten Platz in der Gruppe Süd, aber lange Zeit stand man hinter dem ERC Ingolstadt auf Platz Drei. Doch dank der vier Siege in Serie ist man an den Schanzern vorbei gezogen.
Auf der Goalie-Position überzeugt München in diesem Jahr überhaupt nicht, was die durchschnittliche Fangquote ihrer Goalies auch zeigt. Mit einer Fangquote von 89,35 Prozent ist man in dieser Kategorie nur auf Rang Zehn zu finden. Ebenso ein Sorgenkind ist das Powerplay bei München, was mit einer Erfolgsquote von 20 Prozent nur das achtbeste der gesamten Liga ist. Dafür ist man in Unterzahl mit 83,33 Prozent die viertbeste Mannschaft und in Sachen Chancenverwertung mit einer Torschusseffizienz von 11,5 Prozent gar das zweitbeste Team.
Bei München geht auch von der Defensive Torgefahr aus. Zach Redmond kommt auf 27 Scorerpunkte (6 Tore/21 Vorlagen) und Yannic Seidenberg auf 22 (8/14). In der Offensive haben gleich sechs Spieler mehr als 20 Scorerpunkte, darunter u.a. Chris Bourque mit 32 (5/27) und Trevor Parkes mit 30 (19/11). Fehler sollten sich die Berliner also keine erlauben, denn die würden Münchens Angreifer gnadenlos ausnutzen. Und wenn die Tormaschine einmal im Laufen ist, ist sie nur schwer aufzuhalten.

Doch wie stellt Trainer Serge Aubin seine Mannschaft auf diesen Kracher eigentlich ein?

Eigentlich ist es total einfach, diese Spiele jetzt zu coachen. Denn ich muss die Jungs gar nicht großartig motivieren. Die wissen ganz genau, wenn wir nicht voll obenauf sind, dann wird das ein langer, langer Tag. Das ist schon mal klar. Ja, wir sind obenauf und das erwarte ich auch. Ich weiß, die Jungs sind bereit. Und bestimmt wird es hier und da Fehler geben, aber wir werden unsere Chancen nutzen und ihnen nur sehr wenig Gelegenheiten lassen.

Ryan McKiernan: „Wir sind als Team zusammengewachsen“

Nein, der MagentaSport Cup ist bisher nicht das Turnier der Eisbären Berlin. Drei Spiele hat man absolviert, dreimal verließ man am Ende das Eis als Verlierer, hat bisher einen mickrigen Punkt sowie nur drei erzielte Tore auf dem Konto. Das hatte man sich in der Hauptstadt ganz anders vorgestellt, wollte man doch dieses Turnier gewinnen. Zwar hat man rein rechnerisch auch noch die Chance auf den Halbfinal-Einzug, aber leicht wird das nicht. Auf jeden Fall müssen die noch drei verbliebenen Gruppenspielen gegen Mannheim und München sowie in Schwenningen gewonnen werden. Und dann muss natürlich die Konkurrenz auch noch mitspielen.

Das bisher einzig Positive an diesem MagentaSport Cup aus Berliner Sicht ist sicherlich die deutlich sichtbare Leistungssteigerung vom Spiel Eins bis Spiel Drei. Gegen Schwenningen fand man überhaupt nicht in sein Spiel und kam dann auch relativ schnell von seinem Weg ab und ließ alles vermissen, was ein Eishockey-Spiel ausmacht und verlor somit am Ende verdient mit 1:5.
Gegen Mannheim zeigte man sich dann deutlich verbessert, doch am Ende stand auch da mit 0:3 eine Niederlage. Eine, die man aber hätte vermeiden können. Wenn, ja wenn man endlich die Disziplin in den Griff bekommt und sich nicht zu viele Strafzeiten einhandelt. Zudem war in Mannheim die Chancenverwertung ein weiteres Manko, weshalb man ohne Punkte blieb.
Gestern gegen München schien man daran gearbeitet zu haben, nutzte endlich seine Chancen und führte vor dem Schlussdrittel mit 2:0. Doch dann schwand wie schon in den letzten Dritteln gegen Schwenningen und Mannheim die Kraft und es hagelte Gegentore. Und das 2:2 kassierte man in Unterzahl nach einer vollkommen unnötigen Strafzeit gegen Constantin Braun. Da hätte er sich definitiv cleverer anstellen müssen. Und in der Overtime ließ dann auch noch die Konzentration beim entscheidenden Gegentreffer zu wünschen übrig, als München ungestört das Siegtor erzielen konnte, weil die Zuordnung in der Defensive überhaupt nicht stimmte.

Licht und Schatten also bisher, aber wie bereits angedeutet, gab es in den Spielen auch die positiven Dinge, welche sich von Spiel zu Spiel verbessert haben. Daher sprach Trainer Serge Aubin gestern nach dem Spiel auch davon, dass man in München sein bestes Spiel der bisherigen Vorbereitung bestritten hat (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 21.11.2020):

Betrachtet man nur das Ergebnis, ist es natürlich sehr enttäuschend. Wenn du im 3. Drittel mit zwei Toren führst, musst du den Sack zu machen. Ich denke aber, dass wir unser bisher bestes Spiel bestritten haben. Wir waren von Anfang an aggressiv gegen und geduldig mit dem Puck. Leider haben wir drei Minuten vor Ende des Spiels eine unnötige Strafe im Angriffsdrittel gezogen und dann das Gegentor bekommen. In der Verlängerung ist es dann immer auch ein bisschen ein Glücksspiel. Insgesamt haben wir heute vieles richtig gemacht.

Verteidiger Ryan McKiernan ging sogar noch weiter und sprach davon, dass man auf dieser Auswärtsreise als Team zusammengewachsen sei:

Natürlich sind wir nach dieser Niederlage enttäuscht, aber die beiden Spiele in Mannheim und auch heute waren die besten der bisherigen Vorbereitung. Wir haben gerade heute sehr strukturiert und schnell gespielt. Darauf können wir aufbauen. Auch wenn wir heute wirklich enttäuscht sind, war das ein riesen Schritt in die richtige Richtung. Wir sind auf dieser Auswärtsreise als Team zusammengewachsen.

Die nächste Chance, das zu beweisen, haben die Eisbären am Donnerstagabend, wenn es zum bisherigen Überraschungsteam der Gruppe B, den Schwenninger Wild Wings, geht. Will man den MagentaSport Cup immer noch gewinnen, muss die Aufholjagd da beginnen. Dafür bedarf es dann aber einer konzentrierten Leistung über die vollen 60 Minuten sowie einer fast perfekten Disziplin.