3:4 n.V. gegen Köln! Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen

Ausgabe #28:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen. Gegen die Kölner Haie verlor man Ende mit 3:4 n.V. (1:1,2:1,0:1/0:1) und kassierte einen herben Dämpfer im Kampf um Platz zehn. Die Moral nach Gegentreffern stimmte heute zwar, aber defensiv unterliefen den Berlinern heute deutlich zu viele Schnitzer. Am Ende bestraften das die Domstädter und nahmen zwei Punkte mit nach Hause.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte auch heute seinen Kader auf zwei Positionen. Die beiden Spieler, welche am Mittwoch noch fehlten, kehrten heute wieder zurück ins Line-up. Yannick Veilleux nahm den Platz in der zweiten Reihe neben Frank Mauer und Peter Regin ein. Bennet Roßmy war als 13. Stürmer dabei. Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis rotierten raus aus dem Kader. Den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe nahm Manuel Wiederer ein. Er stürmte zusammen mit Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim. Alles andere in Defensive und Offensive blieb gleich. Im Tor stand auch heute wieder Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten einen richtigen Lauf mit fünf Siegen in Serie. Plötzlich sind Platz zehn und die erste Playoff-Runde kein Traum mehr sondern wieder deutlich im Bereich des Möglichen. Gegen die Domstädter hatte man zwei der bisherigen drei Duelle in dieser Saison gewonnen. Und zu Hause blieb man zuletzt vier Spiele in Serie ungeschlagen. Ging diese Erfolgsserie auch heute gegen Köln weiter?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären bestimmten ganz klar die Anfangsphase gegen Köln. Die Eisbären drängten die Haie immer wieder ins eigene Drittel und ließen es bei 5-5 wie ein Powerplay aussehen. Die Abschlüsse der Eisbären sorgten auch schon für Gefahr, auf die erste hundertprozentige Chance wartete man aber noch vergeblich. Die Domstädter waren zu Beginn zunächst fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Die Gäste bekamen aber dann die Chance zum durchatmen, als man das erste Powerplay hatte. Doch das Penalty Killing der Eisbären überstand diese erste Unterzahl schadlos und ohne größere Probleme.
Nach dem Powerbreak schlugen die Haie dann aber eiskalt zu. Die Eisbären mit dem Turnover im eigenen Drittel, David McIntyre sagte artig „Danke“ – 0:1 (9.).
Der Schwung der Anfangsminuten war weg, die Führung der Kölner hatte ihre Wirkung gezeigt. Jetzt ließen die Haie die Scheibe laufen und taten selbiges mit den Eisbären. Auf einmal waren die Haie die etwas gefährlichere Mannschaft, während die Eisbären sich nun schwer taten, mal wieder gefährlich vor das Kölner Tor zu kommen.
Bis drei Minuten vor der ersten Drittelpause, da schlugen die Eisbären zu. Es war eine klasse Einzelleistung von Frank Mauer auf Zuspiel von Yannick Veilleux, welche mit dem Ausgleich belohnt wurde – 1:1 (17.).
Angesichts des bisherigen Spielverlaufes war es ein angemessener Zwischenstand, mit dem beide Teams zufrieden sein konnten. Die Eisbären hatten sicherlich das optische Übergewicht im Auftaktdrittel, wackelten aber auch für einen kurzen Moment nach dem Rückstand.

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Das zweite Drittel war keine zwei Minuten alt, da schlugen die Eisbären zu und gingen erstmals an diesem Abend in Führung. Und was für ein schönes Tor. Leo Pföderl setzte Marcel Noebels in Szene und der ließ Mirko Pantkowski ganz alt aussehen und vollendete per Rückhand zum 2:1 (22.). Traumtor der Nummer 92!
Fortan ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Schließlich ging es für beide Mannschaften um wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs. Beide Defensivreihen standen kompakt und ließen kaum Räume, um mal gefährlich zum Abschluss zu kommen. Die Schüsse, die aufs Tor kamen, waren daher eher harmlos.
Nachdem Powerbreak musste Juho Markkanen aber mal wieder eingreifen, als Jason Bast im Slot relativ ungehindert zum Abschluss kam, doch der Finne war zur Stelle und hielt die Führung fest.
Die Domstädter waren nun die spielbestimmende Mannschaft und so kam der Ausgleich auch nicht überraschend. 2-auf-1-Konter der Haie, Landon Ferraro suchte nicht den Pass sondern schloss alleine ab, mit Erfolg – 2:2 (34.).
Die Eisbären hatten aber die direkte Antwort parat. Powerplay Berlin und da läuft es diese Saison ja besonders gut. So auch heute. Die Eisbären fanden die Formation, Matt White suchte und suchte und suchte nach einer Anspielstation, fand diese in Giovanni Fiore und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 3:2 (35.).
Das zeichnet die Eisbären aktuell aus. Auch Gegentore bringen sie nicht wirklich aus der Ruhe, höchstens nur für einen kurzen Moment. Man hält an seinem Spielplan fest und findet immer wieder einen Weg, die Scheiben im Tor unterzubringen. Diese Qualität ließen die Berliner vor allem in den ersten Saison-Monaten vermissen. Da reichte meist ein Gegentreffer aus, um komplett einzubrechen.
Heute war das Spiel zwar nicht fehlerfrei, aber dennoch führte man nach dem zweiten Drittel mit 3:2.

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Doch diese Führung hielt nur bis zur 45. Spielminute. Denn da glichen die Haie erneut aus. Die Scheibe kam von hinter dem Tor in den Slot, wo Mark Olver lauerte und zum 3:3 traf. Der nächste Eisbär, der heute gegen seinen Ex-Verein traf.
Weil eben heute nicht alles so gut war wie zuletzt. Angesprochen hatte ich bereits die Moral der Berliner nach Gegentoren. Die war natürlich gut und sorgte für Tore. Aber defensiv waren da heute doch einige Schnitzer mit bei, welche ihnen in den letzten Spielen so nicht unterlaufen sind. Und mit Köln traf man heute eben auf einen Gegner, der diese auch sofort eiskalt bestrafte.
Was im letzten Drittel auch nicht funktionierte, war das Powerplay, welches man Mitte des Schlussdrittels hatte. Zu behäbig der Spielaufbau, kaum Ideen, wie man dieses erfolgreich nutzen kann. Von den letzten sechs Spielen (inklusive dem von heute) war das eines der schlechteren der Eisbären.
Die Schlussphase lebte vor allem von der Spannung. Beide Mannschaften wollten jetzt nicht den einen entscheidenden Fehler machen, der das Spiel zu Gunsten des Gegners hätte entscheiden können. Beide lieferten sich eine hart umkämpfte Schlussphase, was für beide Teams mit einem Punkt nach 60 Minuten belohnt wurde. Denn nach 60 Minuten stand es 3:3-Unentschieden.

Und in der Overtime waren die Kölner die gefährlichere Mannschaft und sicherten sich am Ende verdient den Zusatzpunkt. Nick Bailen mit dem Siegtreffer für die Domstädter in der 64. Spielminute – 3:4. Damit endete die fünf Spiele andauernde Siegesserie der Eisbären. Und das durchaus mit Ansage, denn das Spiel der Eisbären heute mit deutlich zu vielen Fehlern. Irgendwie wirkte man am Ende auch ein wenig müde. So musste man heute nicht nur die erste Niederlage nach fünf Siegen in Folge einstecken, nein, man kassierte auch einen herben Dämpfer im Kampf um Platz zehn.

4:1 gegen Straubing: Fünfter Sieg und vierter Heimsieg in Folge – Leo Pföderl mit einem Hattrick

Ausgabe #27:

Die Siegesserie geht weiter: Die Eisbären Berlin haben auch das fünfte Spiel in Folge gewonnen. Gegen die Straubing Tigers setzten sich die Berliner hoch verdient mit 4:1 (2:0,1:0,1:1) durch und feierten damit auch den vierten Heimsieg in Serie. Die Eisbären haben nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen angeknüpft und kommen immer besser in Fahrt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste sein Team auf zwei Positionen verändern. Yannick Veilleux war gesperrt und Bennet Roßmy fühlte sich nicht gut. Dafür rückten Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis in den Kader. Bettahar war als siebter Verteidiger dabei, Nijenhuis nahm den Platz von Manuel Wiederer in der vierten Reihe neben Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Wiederer rückte in die dritte Reihe zu Frank Mauer und Peter Regin und ersetzte dort den gesperrten Veilleux. Alles andere blieb im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel gleich. Mit Ausnahme der Torhüter-Position, wo heute Juho Markkanen stand. Tobias Ancicka bekam eine Pause und nahm auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten ihre Siegesserie ausbauen und den fünften Sieg in Serie feiern. Allerdings zählen die Niederbayern zu den Angstgegnern der Eisbären. Alle bisherigen drei Duelle in dieser Saison gingen an die Tigers. Heute wollten die Berliner diese Serie beenden und den ersten Saisonsieg gegen Straubing einfahren.

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Die Eisbären legten gut los und sorgten gleich im ersten Wechsel für die ersten zwei, drei guten Abschlüsse. Straubing hatte dann aber früh im Spiel das erste Powerplay, aus welchem sie aber noch kein Kapital schlagen konnten.
Danach beruhigte sich das Spiel aber wieder. Beide Teams rannten zwar immer wieder an, aber auf beiden Seiten war einfach kein Durchkommen, weshalb das bis hierhin doch ein relativ zähes Spiel war. Es war vorrangig vom Kampf und gutem Defensivspiel geprägt.
Nach dem Powerbreak setzten sich die Gäste aus Niederbayern über einen längeren Zeitraum im Berliner Drittel fest, gaben auch Schüsse ab, welche aber Juho Markkanen vor keine größeren Probleme stellten. Und mit dem ersten Angriff nach dem Powerbreak schlugen die Hausherren plötzlich eiskalt zu. Leo Pföderl setzte seinen Tor-Streak fort und brachte die Eisbären Mitte des ersten Drittels mit 1:0 in Führung (10.).
Wenn es einmal läuft, dann aber so richtig. Powerplay für die Eisbären, Marcel Noebels mit dem Pass auf Kevin Clark, der legte auf für Leo Pföderl und der vollende humorlos zum 2:0 (12.). Eine Traum-Kombination dieser Reihe.
Die Eisbären überzeugten durch ihre gnadenlose Effektivität vor dem Tor. Defensiv stand man sehr kompakt und ließ nicht viel von Straubing zu. Auch heute war das gesteigerte Selbstvertrauen wieder deutlich zu spüren.
Wenn es in der Folge gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Niederbayern. Die Eisbären schafften es immer wieder für Unruhe vor dem Tor der Gäste zu sorgen. Das war den Tigers kaum mal gelungen, weshalb die Berliner Führung auch verdient war nach den ersten 20 Minuten.

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Auch das zweite Drittel bot weiterhin keinen Eishockey-Leckerbissen, dafür aber defensiv weiter hoch konzentrierte Eisbären, die lediglich einen Alleingang der Tigers zuließen, welcher aber von Juho Markkanen problemlos entschärft wurde.
Und vorne blieben die Eisbären gnadenlos effektiv und eiskalt. Bei 4-4 auf dem Eis blieb die Scheibe vor Hunter Miska liegen und wer kam genau zur richtigen Zeit angerauscht? Natürlich Leo Pföderl, der den Hattrick schnürte – 3:0 (26.).
Das Spiel der Eisbären erinnerte an die guten alten Zeiten aus der letzten Saison, als man solche Spiele reihenweise sah. Defensiv nahezu fehlerfrei und offensiv mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit unterwegs. Die Eisbären haben den so lang erhofften Turnaround geschafft. Und das auch noch zum absolut richtigen Zeitpunkt. Wendet sich die Saison jetzt tatsächlich noch zum Guten?
Man hatte auch heute nicht wirklich das Gefühl, dass das Spiel irgendwie kippen würde. Dafür traten die Berliner zu souverän auf. Selbst kleine Wackler wurden schnell wieder ausgebügelt. Und defensiv unterstützte man sich immer wieder gegenseitig.
Auch in der Folge das gleiche Bild wie bisher. Wenn Straubing im Angriff war, wurde es selten gefährlich. Wenn die Eisbären im Angriff waren, dann gelangen teilweise gute Kombinationen und es wurde gefährlich. So werden die Eisbären wieder zu einem sehr unbequemen Gegner in der PENNY DEL, gegen den man nicht so gerne spielt. Und auch die Arena am Ostbahnhof könnte mit so einer Leistung wieder zu einer uneinnehmbaren Festung werden. Heute winkte schließlich der vierte Heimsieg in Serie. Jedenfalls war man nach 40 Minuten auf bestem Weg dahin.

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Straubing kam sehr engagiert aus der Kabine und suchte sofort den Weg Richtung Berliner Tor. Noch hatte die Mannschaft von Trainer Tom Pokel das Spiel nicht aufgegeben. Man hatte auch früh im Schlussdrittel die Chance in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Aber die Berliner Defensive bot den Tigers weiterhin nicht viel Platz an. Man verteidigte weiterhin sehr konzentriert und leidenschaftlich. Wenn doch was durch kam, war Juho Markkanen zur Stelle oder einmal sogar die Latte.
Offensiv waren die Eisbären auch im dritten Drittel weiterhin eiskalt. Doppelpass zwischen Marcel Noebels und Marco Nowak, Letzterer hämmerte die Scheibe ins Netz – 4:0 (46.). Mit dem gefühlt ersten Schuss im letzten Drittel schlugen die Eisbären zu. Sie blieben eben weiterhin gnadenlos effektiv.
Straubing blieb aber auch danach weiter offensiv sehr bemüht, doch der Weg für die Tigers war nun doch schon ein sehr weiter. Und die Eisbären machten die Räume natürlich auch nach dem 4:0 weiterhin sehr eng und ließen den Tigers so wenig Platz, um mal in geeigneter Position zum Abschluss zu kommen.
Es machte schon großen Spaß den Eisbären heute zuzuschauen, wie souverän sie doch spielen können. Von den Problemen, ihr Spiel mal über 60 Minuten durchzuziehen, war nichts mehr zu sehen. Die Defensivprobleme? Zwar noch nicht zu hundert Prozent abgestellt, aber deutlich verbessert. Die Chancenverwertung ist ebenso deutlich besser geworden, die Kaltschnäuzigkeit ist zurück. So mausert man sich mehr und mehr doch noch zu einem ernstzunehmenden Playoff-Kandidaten. Mit dem Abstieg haben die Eisbären jedenfalls endgültig nichts mehr zu tun.
Aber zurück zum Spiel, wo Straubing sechs Minuten vor der Schlusssirene auf 4:1 verkürzen konnte. Travis St. Denis war erfolgreich gewesen. Doch dieser Treffer war nur noch Ergebniskosmetik. Denn am fünften Sieg in Serie und vierten Heimsieg in Folge änderte dieser Treffer auch nichts mehr. Die Eisbären spielten das souverän zu Ende und haben endlich die so lang erhoffte Siegesserie gestartet. Und noch viel mehr, sie bauen sie weiter und weiter aus. Ein Ende ist mit der heute und auch zuletzt gezeigten Leistung nicht in Sicht. Die PENNY DEL sollte sich vor diesen Eisbären wieder in Acht nehmen. Denn der Deutsche Meister ist zurück. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison.

Vierter Sieg in Folge: Die Eisbären Berlin bleiben auf der Siegerstraße und besiegen die Grizzlys Wolfsburg verdient mit 6:4

Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin bleiben weiter auf der Siegerstraße: Gegen die Grizzlys Wolfsburg setzte man sich am Ende verdient mit 6:4 (3:1,2:2,1:1) durch und feierte damit erstmals vier Siege in Folge in dieser Saison. Die Berliner knüpften in diesem Spiel nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen an und legten einen überzeugten Auftritt vor erstmals ausverkauftem Haus hin.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Rayan Bettahar und Ex-Grizzly Jan Nijenhuis blieben draußen, dafür kehrten Manuel Wiederer und Bennet Roßmy zurück ins Line-up. Wiederer nahm den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe zwischen Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Und Roßmy war als nominell 13. Stürmer dabei. Ansonsten blieb alles andere im Vergleich zum Frankfurt-Spiel gleich. Tobias Ancicka stand also auch heute wieder im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten heute die Chance, erstmals in dieser Saison vier Spiele in Folge zu gewinnen. Einfach sollte das aber nicht werden, traf man doch mit Wolfsburg auf einen Angstgegner. In dieser Saison hatte man bereits beide Duelle verloren (1:2 n.P. in Berlin/0:5 in Wolfsburg). Man hatte also durchaus noch eine Rechnung mit den Niedersachsen offen.

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Das Selbstvertrauen nach drei Siegen in Serie war den Eisbären deutlich anzumerken. Vom ersten Bully weg machten die Berliner schon wieder ordentlich Druck auf das Wolfsburger Tor. Justin Pogge im Tor der Gäste bekam schon in den ersten Minuten einiges zu tun, doch noch hielt der ehemalige Eisbären-Goalie dem Druck Stand. Aber die Berliner Führung lag mehr als in der Luft vor erstmals ausverkauften Haus in dieser Saison. Kann nicht jeder von sich behaupten, wer schon mal Drittletzter in der Tabelle war. Aber das ist eben Berlin.
Wolfsburg war bei seinen selten Ausflügen nach vorne aber nicht gerade ungefährlich, aber etwas zu ungenau im Abschluss.
Neun Minuten waren gespielt, da machte Justin Pogge mal wieder „Pogge-Sachen“. Er wollte die Scheibe hinter dem Tor klären, spielte sie aber genau auf die Kelle von Kevin Clark, welcher die Scheibe direkt vor das Tor spielte, wo Leo Pföderl angerauscht kam und zum 1:0 traf (9.).
Doch auch die Eisbären können Einladungen verteilen. Marco Nowak mit dem Fehlpass aus dem eigenen Drittel heraus, Trevor Mingoia zündete den Turbo, spielte den Querpass auf Top-Scorer und Ex-Eisbär Spencer Machacek, welcher zum 1:1 traf (11.).
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und hatten auch in der Folge weitere gute Chancen, aber Justin Pogge war in diesen Momenten wieder hellwach und parierte die Berliner Schüsse. Aber rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause war auch der Wolfsburger Goalie machtlos, als Peter Regin und Yannick Veilleux die Schläger in den Schuss von Morgan Ellis hielten. Veilleux war als Letzter dran und brachte die Eisbären erneut in Führung – 2:1 (17.). Das Tor wurde aber nochmal überprüft, aber anschließend blieb die „One-Ice-Entscheidung“ bestehen.
Wolfsburg bekam am Ende des ersten Drittels nochmal ein Powerplay und da sind die Niedersachsen das beste Team. Doch die Eisbären schlugen in Unterzahl zu. Konter über Giovanni Fiore und der zündete den Turbo und ließ Pogge ganz alt aussehen – 3:1 (19.). Frank Mauer hatte die Nummer 21 auf die Reise geschickt. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Die Eisbären hatten bis hierhin nahtlos an die letzten Auftritte angeknüpft.

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Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Gäste erneut Überzahl und dort schlugen sie mit Ablauf der Strafe gegen die Eisbären zu. Matt Lorito hatte Tobias Ancicka überwunden – 3:2 (22.).
Doch auch dieses Gegentor konnte die Eisbären nicht schocken. Nur 23 Sekunden später gaben die Berliner die direkte Antwort und stellten den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Leo Pföderl schaute kurz nach oben, visierte das Tor an und überwand Justin Pogge zum zweiten Mal an diesem Abend – 4:2. Die Eisbären laufen so langsam aber sicher heiß, Leo Pföderl läuft so langsam aber sicher heiß.
Noch ein weiterer Beweis nötig? Die Eisbären bekamen ihr erstes Powerplay und hatten sogar gleich zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das ließen sich die Eisbären nicht nehmen. Zach Boychuk hämmerte die Scheibe in den Winkel und stellte auf 5:2 (26.). Da darf man sich schon mal verwundert die Augen reiben, was die Eisbären da unten auf dem Eis für ein Feuerwerk ablieferten. Das erinnerte schon wieder stark an die letzte Saison. Gnadenlos effektiv vor dem Tor und mit enorm viel Leidenschaft im Spiel. Matt White hätte kurze Zeit später beinahe das halbe Dutzend voll gemacht, aber das Aluminium stand dem sechsten Treffer im Weg.
Wolfsburg versuchte fortan eine Antwort zugeben, aber ihre Angriffe wurden entweder vorher abgeblockt oder waren eine sichere Beute von Tobias Ancicka im Berliner Tor. Die Eisbären konzentrierten sich nach ihrem Sturmlauf jetzt vor allem auf die Defensive. Und das klappte bisher ganz gut, denn die Wolfsburger bissen sich an dieser die Zähne aus.
Für ein weiteres Highlight im Mitteldrittel sorgten Yannick Veilleux und Björn Krupp, welche sich mal spontan zum Fight abseits des Spiels verabredeten.
Wolfsburg bekam in der Schlussphase das nächste Powerplay. Ex-Grizzly Julian Melchiori musste in die Kühlbox und da schlugen die Grizzlys zu. Trevor Mingoia verkürzte auf 5:3 (36.).
Die Niedersachsen blieben am Drücker und wollten jetzt auch den vierten Treffer, aber Tobias Ancicka hatte etwas dagegen. Auch die Eisbären ließen Chancen liegen, weshalb es beim 5:3 nach 40 Minuten blieb.

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Im Schlussdrittel sorgten die Eisbären dann aber früh für die Vorentscheidung. Man konnte sich mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen, Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen und das halbe Dutzend vollgemacht – 6:3 (43.).
Damit hatte man übrigens zum ersten Mal in dieser Saison sechs Tore zu Hause erzielt. Fünf Tore waren bisher der Höchstwert. Diese hatte man gegen Frankfurt, Düsseldorf und Bietigheim erzielt. In Köln waren es derweil die meisten in dieser Spielzeit, denn da gewann man mit 7:3. Das gleiche Ergebnis war auch heute noch möglich und die Eisbären hatten auch kurze Zeit später das nächste Powerplay, konnten dieses aber nicht nutzen.
Die Eisbären hatten im Schlussdrittel alles im Griff, von Wolfsburg kam kaum noch was. Die Niedersachsen waren zwar bemüht, aber so der letzte Zug zum Tor fehlte. Da war anscheinend der Glaube auch nicht mehr vorhanden, dass man hier noch etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit nach Hause in die Autostadt nehmen würde.
Doch in der 54. Spielminute schlugen die Grizzlys dann doch noch einmal zu. Erneut war es Spencer Machacek, welcher mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag auf 6:4 stellte. Sollte es hier nun also doch nochmal spannend werden? Die Grizzlys taten jedenfalls alles dafür, dass es nicht dazu kam. Denn die Gäste kassierten die nächste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären das nächste Powerplay in der Schlussphase. Und diese wollten in diesem natürlich für die endgültige Entscheidung sorgen. Doch das taten sie nicht und so blieben den Wolfsburgern noch vier Minuten für die Aufholjagd.
Doch die Eisbären ließen die Grizzlys kaum zur Entfaltung kommen sondern spielten selber offensiv nach vorne. Erst, als die Wolfsburger ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, konnten sie sich im Angriffsdrittel festsetzen. Doch die Eisbären brachten das 6:4 über die Zeit und holten den vierten Sieg in Folge. 

Ein am Ende verdienter Heimsieg für die Eisbären, welche vor allem offensiv für Furore sorgen konnten und ihre Chancen gnadenlos verwerteten. Die Eisbären hatten das Spiel voll und ganz im Griff, als sie ihr offensives Power-Hockey spielten. Man hat aber auch gesehen, dass man Probleme bekam, als man sich mehr und mehr in die Defensive zurückzog. Da waren die Wolfsburger besser drin im Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Aber über den gesamten Spielverlauf gesehen war es ein überzeugender Auftritt der Eisbären, welche nahtlos an die letzten Spiele angeknüpft haben und immer besser in Fahrt kommen. Die Leidenschaft, der Kampfgeist und der Einsatz stimmen endlich wieder über nahezu 60 Minuten. Mit dieser Einstellung und dieser Leistung hat man auch weiterhin die Chance auf Platz zehn am Ende der Hauptrunde.

4:3 n.V. gegen Augsburg: Das Powerplay und Frank Mauer retten den Eisbären zwei Punkte

Ausgabe #25:

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Spiel gegen die Augsburger Panther knapp mit 4:3 n.V. (1:0,0:3,2:0/1:0) gewonnen. Der Spielverlauf war wieder einmal ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Und am Ende griffen leider auch noch die Hauptschiedsrichter ein und entschieden diesen Absteigskracher so mit. Was zu Frust auf Augsburger Seite führte, welcher absolut nachvollziehbar ist. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Nürnberg-Spiel nichts. Er schickte die selben Verteidiger-Pärchen und die gleichen Sturmreihen ins Spiel gegen Augsburg. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Tobias Ancicka hütete nach dem ersten Shutout im Frankenland erneut das Berliner Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ gewinnen. Denn dann würde man den Vorsprung auf die Panther auf zwölf Punkte ausbauen. Bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf sechs Zähler zusammen schrumpfen. Genau jene sechs Punkte kann Augsburg noch aus den beiden Nachholspielen holen. Was die Wichtigkeit dieser Partie noch einmal verdeutlichte.
Zudem treffen beide Mannschaften nach diesem Duell noch zweimal aufeinander. Beim ersten Aufeinandertreffen in Augsburg gewannen die Berliner mit 3:2. Heute wollte man auch das zweite Spiel gegen die Panther für sich entscheiden. Nur das Problem war, dass man seit dem 09. Oktober auf zwei Siege in Folge wartete. Doch welcher Tag würde sich für ein Ende dieser Serie besser eignen als Freitag, der 13.?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Von Beginn an war die Partie hart umkämpft. Aber auch die Nervosität auf beiden Seiten war deutlich zu spüren. Viele unnötige Scheibenverluste oder Fehlpässe. Man merkte beiden Teams an, was hier auf dem Spiel stand. Beide Teams schafften es aber auch immer mal wieder, sich vor das Tor zu arbeiten und zum Abschluss zu kommen. Ein Abtasten war das hier jedenfalls nicht, sondern es ging direkt zur Sache in diesem Abstiegskracher.
Die Eisbären hatten sich hier auf jeden Fall vorgenommen, alle Scheiben auf das Tor zu bringen. Und so wurde aus allen Rohren geschossen. Getreu dem Motto, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und im ersten Powerplay des Spiels schlugen die Hausherren eiskalt zu. Zach Boychuk hatte abgezogen und zum 1:0 getroffen (9.). Mal wieder ein Powerplaytor im Jahr 2023. Vor dem Spiel hatten die Eisbären bereits eine Erfolgsquote von 50 Prozent in Überzahl in diesem Jahr. Das lief also auch heute bisher sehr gut.
Die Eisbären hatten die Partie hier größtenteils im Griff. Augsburg versuchte es aber auch immer mal wieder, doch noch fanden sie keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive, welche die gefährlichen Räume gut zustellte. Dennoch war das gesamte Spiel der Berliner nicht fehlerfrei, denn immer wieder unterliefen kleinere Scheibenverluste.
Rund sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatte es Augsburg aber mal geschafft, die Defensive auseinander zu ziehen und schon wurde es gefährlich. Ex-Eisbär Marcel Barinka kam zum Abschluss, doch das Aluminium stand zum Glück aus Eisbären-Sicht im Weg.
Die Eisbären nahmen die knappe aber durchaus verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Aber noch war es ein weiter Weg Richtung Sieg.

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Die Eisbären kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten Augsburg sofort unter Druck und kamen auch zu den ersten gefährlichen Abschlüssen im Mitteldrittel. Das 1:0 war inzwischen an den Chancen gemessen zu wenig. Da hätte man deutlich mehr Kapital daraus schlagen müssen. So musste man hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch irgendwann rächen würden.
Und warum schreibe ich das? Weil just in dem Moment der Ausgleich fiel. Aus dem Nichts heraus. Augsburg mal wieder im Angriff, Tobias Ancicka konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings verlor er die Scheibe danach aus den Augen. Die Scheibe rutschte irgendwie durch, lag im Torraum und Ryan Kuffner schaltete am schnellsten – 1:1 (25.).
Und es kam noch dicker. Direkt nach einem Bully drehte Augsburg durch Sebastian Wännström die Partie komplett – (27.). Mit der zweiten Chance im zweiten Drittel das zweite Tor. Augsburg agierte hier äußerst effektiv und eiskalt im Abschluss, während die Eisbären sich über ihre Chancenverwertung ärgern dürften. Denn wie bereits vorher geschrieben, das 1:0 wurde den Chancen nicht gerecht.
Auf einmal war es ein anderes Spiel. Augsburg hatte hier Lunte gerochen und die Eisbären verfielen in alte Muster und kassierten unnötige Strafzeiten. Alles nicht hilfreich in so einem wichtigen Spiel mit diesem Spielverlauf. Zumal diese Disziplinlosigkeit zum 1:3 führte. Drew LeBlanc überwand Tobias Ancicka zum dritten Mal an diesem Abend (32.).
Da kommt einem schon die Frage auf, ob alle Beteiligten wirklich den Ernst der Lage verstanden haben? Ob wirklich alle die Wichtigkeit dieses Spiels erkannt haben? Bis zum 1:1 konnte man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, danach brach man komplett auseinander und verfiel in die gewohnten Muster der Saison.
Die Eisbären reagierten mit wütenden Angriffen, wobei man da teilweise leicht über motiviert agierte. Zum Erfolg führten diese Chancen jedenfalls nicht, weshalb man hier weiter dem inzwischen deutlichen 1:3-Rückstand hinterher laufen musste. Ein Drittel blieb den Berlinern noch, um die Niederlage im „Sechs-Punkte-Spiel“ abzuwehren.

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Wer im Schlussdrittel mit einem Sturmlauf der Eisbären gerechnet hatte, der wurde zunächst enttäuscht. Denn die ersten Minuten des letzten Drittels plätscherten eher so vor sich hin als das sie Spannung bringen würden. Augsburg musste nicht und Berlin konnte nicht. Wenn es überhaupt mal etwas brenzlig vor einem Tor wurde, dann vor dem Berliner. Und das ging bis zum Powerbreak so.
Direkt nach dem Powerbreak aber die Eisbären mit dem Powerplay und na klar, da müssen sie ja treffen. Damit die Quote schön hoch bleibt. Zach Boychuk mit dem Schuss, welchen Kevin Clark entscheidend abfälschte. Die Scheibe trudelte über die Linie – 2:3 (50.). Nun war hier wieder Spannung drin vor 13.287 Zuschauern in der mehr als gut besuchten Arena am Ostbahnhof.
Und plötzlich waren die Eisbären auch wieder besser drin im Spiel. Sie hatten sich ja auch lange genug eine Auszeit genommen. Die Eisbären drückten ordentlich und kamen auch zu guten Chancen, aber das Spielchen kennen wir ja schon vom ersten Drittel. Die Chancenverwertung ließ weiter zu wünschen übrig.
Augsburg baute wieder sein Abwehr-Bollwerk auf und lauerte auf Konter, um das Spiel vorzuentscheiden.
Rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Eisbären ihr drittes Powerplay. Die ersten beiden Überzahlspiele konnte man ja bereits nutzen, das dritte war in der Crunch-Time nun natürlich das wichtigste. Und auch das nutzten die Eisbären eiskalt aus. Die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es erneut Kevin Clark, welcher die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 3:3 (56.).
Das überragende Powerplay rettete die Eisbären hier also. Was Augsburg aber zur Weißglut brachte, denn beide Strafzeiten im Schlussdrittel waren doch sehr umstritten. Da kann man den Frust der Panther durchaus verstehen. Und das Roman Gofman einer der Schiedsrichter war, macht die Sache natürlich umso schlimmer, denn Gofman steht seit letztem Wochenende deutlich in der Kritik.
In der Schlussminute drückte plötzlich Augsburg wieder gehörig und kam auch zu zwei guten Chancen, aber Tobias Ancicka war noch nicht eingeschlafen und sicherte den Eisbären am Ende den einen Punkt. Angesichts der Moral einer gewonnener Punkt. Angesichts der Schiedsrichterentscheidungen ein äußerst schmeichelhafter Punkt.

In der Verlängerung ließ Marcel Noebels die hundertprozentige Chance liegen. Frei vor Dennis Endras vergab er die Chance zum Sieg. Gleiches galt für „Chancentod“ Frank Mauer, welcher alleine auf Endras zulief und scheiterte. Und am Ende war genau jener Frank Mauer der umjubelte Held. Allerdings gehörte das Tor zum größten Teil Giovanni Fiore, welcher mit viel Speed Richtung Tor fuhr, aber an Endras scheiterte. Frank Mauer stand goldrichtig und drückte den Nachschuss über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren aber zum Videobeweis, da der Verdacht einer „Kick-Bewegung“ im Raum stand. Dem war aber nicht so und die Schiedsrichter entschieden auf „gutes Tor“.

Damit zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge. Bis zum 1:0 hatte man das Spiel klar im Griff, konnte nur die Chancen nicht nutzen. Mit dem Ausgleich brach man zusammen und es lief nichts mehr zusammen. Prompt lag man nach drei Gegentoren innerhalb von 6:41-Minuten mit 1:3 hinten. Auch im Schlussdrittel war bis zum Powerbreak weit und breit keine Aufholjagd zu sehen. Erst nach dem Powerbreak kam diese und man holte sich dank zweiter weiterer Powerplaytreffer und dem Treffer in der Overtime noch zwei wichtige Punkte.
Welche aber einen faden Beigeschmack haben, denn die beiden Strafen gegen Augsburg waren fast schon ein Witz. Und das sage ich auch als Eisbären-Fan. Da kann ich den Frust der Augsburger Bank verstehen. Denn hier stand so einiges auf dem Spiel, aber die Schiedsrichter waren dem Ganzen nicht gewachsen. Warum ein Roman Gofman nach dem letzten Wochenende überhaupt noch in der PENNY DEL pfeifen darf, ist mir ein großes Rätsel.
Ja, ich freue mich über zwei Punkte und lobe die Moral der Eisbären. Aber die Leistung dazwischen lässt mich mit großen Kopfschmerzen zurück. Denn das war grausam, das hatte wenig mit Eishockey zu tun.
Dass am Ende ausgerechnet „Chancentod“ Frank Mauer den Siegtreffer erzielte, rundete diesen merkwürdigen Eishockey-Abend ab, der sicherlich noch für viel Gesprächsstoff im Nachgang sorgen wird.

3:2 gegen Köln! Die Eisbären beenden die Niederlagenserie und holen drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Mittwochabend gewonnen. Gegen die Kölner Haie setzten sich die Berliner verdient mit 3:2 (1:1,2:0,0:1) durch und sicherten sich damit drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die Eisbären hatten das Spiel ab Mitte des zweiten Drittels komplett im Griff. Das Powerplay sorgte am Ende mit zwei Toren für den Heimsieg. Und das gegen das beste Penalty Killing der DEL.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum München-Spiel (2:3) einige Änderungen vor. Im Tor stand heute Tobias Ancicka, Juho Markkanen saß als Back-up auf der Bank. In der Defensive gab es zwei neue Verteidiger-Pärchen. Marco Nowak verteidigte zusammen mit Julian Melchiori, Frank Hördler mit Eric Mik. Als siebter Verteidiger war heute wieder Youngster Norwin Panocha dabei.
In der Offensive stellte Aubin auch um. Die erste Reihe bestand heute aus Frank Mauer, Peter Regin und Yannick Veilleux. Die zweite Formation bildeten Giovanni Fiore, Leo Pföderl und Marcel Noebels. In der dritten Reihe stürmten Kevin Clark, Zach Boychuk und Matt White. Und als zusätzliche Stürmer waren Jan Nijenhuis und Maximilian Heim dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten endlich mal wieder dreifach punkten, sonst rückt der mögliche Abstiegsplatz wieder näher. Dafür musste man aber volle 60 Minuten sein Spiel durchziehen und nicht wie zuletzt nur ein oder zwei Drittel. Gegen Köln gab es dafür heute die nächste Möglichkeit. Und einen Sieg feierte man diese Saison ja bereits gegen die Haie. Mit 7:3 gewann man in der Domstadt. Das zweite Duell verlor man allerdings mit 2:3.

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Den Start hatten die Eisbären heute zur Abwechslung mal nicht verschlafen, aber das Vorhaben von der Strafbank fernzubleiben, hielt ganze 3:47 Minuten. Und prompt schlug es in Unterzahl im Berliner Tor ein. Einem Nick Bailen sollte man eben nicht zu viel Platz geben, denn der Top-Verteidiger nutzt so etwas natürlich aus – 0:1 (5.).
Die zweite Strafzeit ließ nicht lange auf sich warten. Auch da Köln mit zwei Chancen, aber diesmal konnten sie das Powerplay nicht nutzen.
Das Spiel der Eisbären war bis hierhin äußerst ideenlos. Wenn man mal Richtung Tor fuhr, wusste man nicht so recht, wo hin mit der Scheibe. Ein Spielplan war für mich nicht zu erkennen.
Erst in der Schlussphase hatten die Eisbären die beste Chance im ersten Drittel. Marcel Noebels mit dem Onetimer nach einem Querpass, aber Mirko Pantkowski fuhr die Schoner aus. Das war mal ein gut zu Ende gespielter Angriff, wovon man im ersten Drittel aber zu wenig von sah.
Köln trat hier sehr solide auf, lauerte auf die Fehler der Eisbären, um dann zuzuschlagen. Und Fehler im Spiel der Eisbären, da muss man nur den Wecker nach stellen, die kommen sehr oft.
Die Eisbären hatten in den letzten zwei Minuten ihr erstes Powerplay, fanden da aber lange nicht in die Formation. Doch 20 Sekunden vor dem Ende des Powerplays fand Jonas Müller die Lücke und traf zum 1:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause, so wirklich zu erwarten war der Treffer aber nicht. Zu fehlerbehaftet war der Spielaufbau der Eisbären, was für die ersten Pfiffe während des Überzahlspiels sorgte. So aber beruhigte man die Fans kurz vor der ersten Drittelpause. Der Auftritt an sich war aber ausbaufähig.

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Im zweiten Drittel waren die Hausherren von Beginn an hellwach und das sorgte für die erstmalige Führung an diesem Abend. Matt White behauptete die Scheibe im Zweikampf ganz stark, spielte sie weiter an den langen Pfosten, wo Zach Boychuk lauerte und problemlos einnetzen konnte – 2:1 (22.).
Köln danach auf der Suche nach der schnellen Antwort. Die Haie verlagerten das Spiel mehr und mehr ins Berliner Drittel, fanden aber keinen Weg vorbei an Tobias Ancicka. Die Eisbären ließen dagegen bei einem Entlastungsangriff mal wieder ihre alte Klasse aufblitzen. Marcel Noebels und Leo Pföderl mit einem sauber gespielten Konter, an deren Ende nur der Torerfolg noch fehlte. Aber dieser Spielzug erinnerte mal wieder an das erste Halbjahr 2022, als die Berliner noch von der Tabellenspitze grüßten und ein Spitzenteam waren.
Das Spiel der Eisbären sah im Mitteldrittel schon besser aus, die Pässe kamen an und man sorgte durchaus immer mal wieder für Gefahr. Die optische Überlegenheit gehörte hier aber den Gästen aus Köln, welche auch gezwungen waren, etwas für das Spiel zu tun, lagen sie doch hinten. Die Mannschaft von Uwe Krupp erspielte sich auch Chancen, aber sie bissen sich an Goalie Tobias Ancicka die Zähne aus.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit der Chance, in Überzahl die Führung auszubauen. Schlecht sah das Powerplay nicht aus, aber so der letzte Zug vor dem Tor fehlte. Aber wie so oft in den letzten Wochen, die Richtung stimmte.
Den Gästen bot sich in der Schlussphase ebenfalls die Chance zum Ausgleich. Auch die Haie bekamen ein Powerplay, doch das Penalty Killing der Berliner mit einer ganz starken Leistung.
Die Special Teams standen am Ende des Mitteldrittels ganz klar im Mittelpunkt, denn auch die Eisbären hatten nochmal die Chance, mit einem Mann mehr zu agieren. Und diesmal schlugen sie eiskalt zu. Zehn Sekunden vor dem Ende des Powerplay holte Morgan Ellis den Hammer von der blauen Linie raus – 3:1 (39.). Und diese Führung hatte man sich aufgrund der zweiten Hälfte im Mitteldrittel auch verdient. Mit einer Zwei-Tore-Führung ging es also ins Schlussdrittel. Durchaus ein Schwachpunkt der Berliner in dieser Saison.

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Im Schlussdrittel wäre beinahe wieder ein Traumstart gelungen. Frank Mauer schnappte sich die Scheibe, marschierte alleine auf Mirko Pantkowski zu, scheiterte aber am Kölner Goalie. Nur wenige Sekunden später war es Giovanni Fiore, der durch war, aber auch er vergab seine Chance. Da hätte man das Spiel bereits vorentscheiden können.
Frank Mauer lief jetzt so ein bisschen heiß, denn er war wenig später schon wieder nah dran am 4:1. Diesmal war Pantkowski bereits geschlagen, das Aluminium stand diesmal aber im Weg.
Der Auftritt der Eisbären im Schlussdrittel ließ die Fans hoffen, dass es endlich wieder mit einem Drei-Punkte-Sieg klappen würde. Denn mal spielte weiter aktiv nach vorne, hatte das Spiel weitestgehend im Griff und erspielte sich richtig gute Chancen. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man das Spiel früher entscheiden können.
Die Eisbären betrieben nämlich förmlich Chancenwucher im letzten Drittel. Maximilian Heim war der nächste, der die Entscheidung auf der Kelle hatte. Mirko Pantkowski bekam jetzt alle Hände voll zu tun.
Die Eisbären hatten das Spiel im letzten Drittel im Griff und ließen die Haie kaum mehr ins Spiel kommen. Dabei hätten die Kölner eine Aufholjagd gebraucht, um hier doch noch mit Punkten nach Hause zu fahren. Aber die Eisbären ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass die drei Punkte heute in Berlin bleiben würden.
Auch wenn Köln in der 59. Spielminute nochmal auf 3:2 verkürzen konnte. Maximilian Kammerer hatte bei 6-5 getroffen. Uwe Krupp nahm kurz darauf auch noch seine Auszeit und zog erneut seinen Goalie vom Eis. Doch die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit und jubelten danach ausgelassen über die ersten drei Punkte im neuen Jahr!

Ein am Ende auch absolut verdienter Sieg. Die Eisbären brauchten allerdings ein wenig Anlaufzeit, um im Spiel anzukommen. Im ersten Drittel fanden die Berliner nicht zu ihrem Spiel, bekamen keinen geordneten Spielaufbau hin und ließen jegliche Kreativität im Offensivspiel vermissen. Dass man am Ende dennoch mit einem 1:1 in die Pause ging, war fast schon glücklich. Im Mitteldrittel gelang der Traumstart und man gab die Führung fortan nicht mehr ab. Obwohl die Haie gerade in der ersten Hälfte des zweiten Drittels ordentlich Druck machten und sich gute Chancen erarbeiteten. Doch Tobias Ancicka ließ die Haie-Spieler reihenweise verzweifeln. Ab Mitte der Partie hatten die Eisbären das Spiel dann aber im Griff, belohnten sich mit dem 3:1 in Überzahl kurz vor der zweiten Pause und gaben das Spiel nicht mehr aus der Hand. Im Schlussdrittel vergab man mehrfach die Chance zur Vorentscheidung, was sich zum Glück aus Eisbären-Sicht nicht rächen sollte.
Zudem ist das Powerplay positiv zu bewerten. Denn letztendlich ebnete dieses mit zwei Toren den Weg zum Heimsieg. Zwei Tore gegen das beste Penalty Killing der Liga ist durchaus eine Ansage der Eisbären. Und dann wäre da noch Matt White, der mit drei Assists glänzte. Am Ende also ein rundum gelungener Abend für die Eisbären Berlin und ihre Fans. Schließlich konnte man in dieser Saison noch nicht so oft über drei Punkte jubeln.

2:3 gegen München: Die Eisbären kassieren die vierte Niederlage in Folge – Aufholjagd kommt zu spät

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin haben die Niederlagenserie auch im neuen Jahr nicht stoppen können. Gegen den Spitzenreiter Red Bull München verloren die Berliner knapp mit 2:3 (0:2,2:1,0:0) und kassierten damit die vierte Niederlage in Serie. Das Spiel war mal wieder ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Die fehlende Konstanz hat den Deutschen Meister schon so einige Spiele gekostet. Kostet diese am Ende auch die DEL-Zugehörigkeit?

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zur Niederlage in Straubing nicht. Er ließ sowohl die Verteidiger-Pärchen als auch die Offensivreihen zusammen. Und im Tor stand erneut Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären trafen mit München auf den Liga-Primus. Zweimal traf man in dieser Saison bereits am Oberwiesenfeld aufeinander, zweimal setzte sich München durch (4:1/4:3). Für die Eisbären war es die schwerstmögliche Aufgabe zum Jahresauftakt. Man brauchte schon eine Top-Leistung und durfte sich keinerlei Fehler erlauben, um überhaupt den Hauch einer Chance gegen München zu haben.

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Den Start verpennte man jedenfalls. München konnte in aller Ruhe ins Angriffsdrittel fahren, dort kam Ex-Eisbär Austin Ortega an die Scheibe und durfte relativ ungestört einschießen. 0:1 nach 42 Sekunden, weil die Zuordnung in der Defensive überhaupt nicht stimmte und Ortega zu viel Zeit und Platz hatte.
Fortan ging es hin her, ohne dabei jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Die Eisbären zwar bemüht, aber auch mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau. Bei München lief die Scheibe da schon deutlich besser, aber auch die Mannschaft von Don Jackson konnte nicht für viel Gefahr vor dem Berliner Tor sorgen. Trotzdem waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft, bei denen es mehr nach Eishockey aussah als bei den Eisbären.
Mitte des ersten Drittels dann aber mal je ein guter Wechsel auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Kapitän Frank Hördler mit seinem Schuss von der blauen Linie an Münchens Goalie Daniel Allavena, im Gegenzug scheiterte Yasin Ehliz mit seinem Alleingang an Juho Markkanen. Wenig später war aber auch der Finne machtlos. Den ersten Schuss konnte er noch abwehren, gegen den Nachschuss von Jonathon Blum war er aber chancenlos. Patrick Hager scheiterte, die Scheibe kam zurück in den Slot, wo Blum zum Schuss ausholte und auf 0:2 stellte (11.).
München spielte das bis hierhin äußerst abgeklärt und souverän. Jede noch so kleine Chance wurde eiskalt genutzt. So, wie man es von einem Spitzenteam auch erwarten kann. Und davon war heute nur eins auf dem Eis. Die Eisbären fanden kein Mittel gegen die Münchner Defensive, leisten sich zudem zu viele Fehler im Spielaufbau und defensiv sah das auch alles andere als sicher aus. Ja, man kam auch mal zu Abschlüssen, aber so wirklich gefährlich war das alles nicht.
Zu allem Überfluss hielt der gute Vorsatz mit der Disziplin auch nur knapp 18 Minuten. Dann musste Zach Boychuk in die Kühlbox. So durfte das zweitbeste Powerplay der Liga ran, aber das funktionierte heute noch nicht. So blieb es beim 0:2-Rückstand aus Eisbären-Sicht nach dem ersten Drittel. Und das war noch die beste Nachricht. Wer weiß, wie es gestanden hätte, wenn München hier volle 100 Prozent gegeben hätte.

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Im zweiten Drittel dauerte es keine zwei Minuten, da erhöhten die Gäste auf 0:3. Chris DeSousa mit dem Querpass auf Ben Street und der netzte ein (22.). Die Reaktion der Fankurve, jedenfalls zaghaft: „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch…?„. Dabei war es der bis hierhin erwartete Spielverlauf. Oder gab es ernsthaft Fans, die an einen Sieg gegen München glaubten? Ich jedenfalls nicht! Und so stimmte die Fankurve das nächste Lied an: „Wir spielen nie wieder im Europapokal. Nächstes Jahr sind wir dabei in Liga 2!„. Ein noch unvorstellbares Szenario, aber so wie die Mannschaft in dieser Saison auftritt, kann es schnell bittere Realität werden. Wie weit man von der DEL-Spitze entfernt ist, sah man heute Abend gegen München. Gegen einen Gegner, der nicht einmal 100 Prozent geben brauchte, um gegen diese „Eisbärchen“ Tore zu schießen.
Gegenwehr zeigten die Eisbären aber auch kaum noch. Yasin Ehliz war erneut frei durch, Juho Markkanen verhinderte das 0:4.
Scheibenverluste waren in diesem Mitteldrittel an der Tagesordnung. Die Verunsicherung war den Eisbären deutlich anzusehen. Mit Abstiegskampf kennen sie sich eben nicht aus und das merkt man immer mehr. Das war auch im ersten Powerplay zu sehen, wo man die Formation zwar fand, die Pässe aber nicht immer ihr Ziel. Dennoch war man am Ende erfolgreich in Überzahl. Zach Boychuk hatte die Scheibe von rechts außen einfach mal auf das Tor gebracht und Giovanni Fiore hielt die Kelle in den Schuss – 1:3 (34.).
Die Initialzündung? Denn nur eine Minute später startete Giovanni Fiore den Turbo, umkurvte Daniel Allavena und schoss im Fallen ein – 2:3 (35.). Starke Aktion von Fiore, der sofort von der Fankurve gefeiert wurde.
Damit war hier ehrlich gesagt nicht zu rechnen, aber die Eisbären bleiben in dieser Saison eben eine Wundertüte. Und da man ja in dieser Saison keine 60 Minuten sein Spiel durchziehen konnte, war hier irgendwie doch noch Hoffnung, hatte man das Spiel bis zum 1:3 ja eher verschlafen. Vielleicht folgte ja hier jetzt die große Aufholjagd. Den Anfang hatte man jedenfalls gemacht und blieb auch danach am Drücker. Daniel Allavena bekam jetzt deutlich mehr zu tun als zuvor. München wirkte schon ein wenig beeindruckt, war aber auch selbst schuld. Denn man war sich seiner Sache hier anscheinend schon zu sicher und das bestraften die Eisbären. So war es nach 40 Minuten plötzlich wieder ein enges und vor allem spannendes Spiel.

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Das Schlussdrittel begannen die Gäste vom Oberwiesenfeld in Überzahl, doch da hätte ihnen beinahe ihr Ex-Spieler Frank Mauer einen Shorthander eingeschenkt. Zweimal scheiterte er aber an Daniel Allavena.
Die Eisbären blieben auch im Schlussdrittel am Drücker und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Der Glaube, gegen den Spitzenreiter etwas Zählbares mitzunehmen, war plötzlich zurückgekehrt. Vorsicht war dennoch geboten, denn auch München versteckte sich im Schlussdrittel nicht.
So entwickelte sich im letzten Drittel ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Teams ihren Teil zum Spiel beitrugen. Nicht noch so wie zu Beginn des Spiels, als lediglich München spielte.
Die Eisbären waren in der Schlussphase die aktivere Mannschaft, liefen immer wieder an, fanden aber kein Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive. Trotzdem zollten die Fans der Mannschaft für deren Einsatz und Kampfgeist Respekt. In den letzten Minuten des Spiels standen die Fans in der Arena am Ostbahnhof und unterstützten die Eisbären nochmal lautstark.
Trainer Serge Aubin riskierte alles und nahm rund zwei Minuten vor dem Ende des Spiels Goalie Juho Markkanen vom Eis. Zudem nahm er seine Auszeit, um seine Mannschaft für die letzten Minuten nochmal einzuschwören. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest und machten ordentlich Druck. Doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Am Ende verlor man mit 2:3.

Und diese Niederlage hatte man sich selbst zuzuschreiben. Weil man nach wie vor ein Problem mit der Konstanz hat. Bis zur 34. Spielminute tat man sich enorm schwer gegen den Spitzenreiter, welcher hier souverän mit 3:0 führte, ohne dabei jedoch zu überzeugen. Erst mit dem Anschlusstreffer durch Giovanni Fiore fand man einen Weg ins Spiel und startete die Aufholjagd. Fiore krönte diese mit seinem zweiten Treffer, die Eisbären waren nun drin im Spiel und setzten München immer wieder unter Druck. Doch im Schlussdrittel konnte man die Aufholjagd nicht mehr vergolden. Auch wenn man noch einmal alles versuchte.
Die ersten 34 Minuten machen Angst im Abstiegskampf, die letzten 26 Minuten lassen dagegen hoffen. Aber das kann nicht das Ziel der Eisbären sein. Es sollte das Ziel sein, endlich über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen und vor allem die so dringend benötige Siegesserie zu starten. Denn ansonsten droht in der nächsten Saison die DEL2.

5:0-Kantersieg im Kellerduell! Den Eisbären gelingt der Befreiungsschlag gegen Bietigheim

Ausgabe #22:

Versöhnlicher Jahresabschluss für die Eisbären Berlin: Die Berliner gewannen das Kellerduell gegen die Bietigheim Steelers verdient mit 5:0. Die Eisbären dominierten über die gesamte Spieldauer und ließen zu keiner Zeit Zweifel am Sieg aufkommen. So gab man die richtige Antwort auf das Debakel in Wolfsburg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung, wie beim 0:5 in Wolfsburg. Das hieß auch, dass heute Abend erneut Juho Markkanen der Vorzug vor Tobias Ancicka erhielt. Eine kleine Änderung gab es lediglich in der Defensive. Dort änderten sich zwei Defensiv-Pärchen. Julian Melchiori verteidigte heute zusammen mit Eric Mik, Kapitän Frank Hördler dafür mit Marco Nowak.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten Wiedergutmachung betreiben für das Debakel in Wolfsburg. Alles andere als ein Sieg mit drei Punkten wäre eine Enttäuschung. Vor allem in diesem Sechs-Punkte-Spiel gegen den Tabellenletzten. Gegen die Steelers hatte man das erste Heimspiel in Berlin mit 2:4 verloren. Dafür gewann man aber in Bietigheim mit 5:2.
Insgesamt gab es in der PENNY DEL drei Duelle zwischen diesen beiden Mannschaften in der Hauptstadt. Nur eins davon gewannen die Eisbären. Ein schlechtes Omen für dieses Kellerduell?

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Abstiegskampf stand über dem Spiel, Abstiegskampf steckte von Beginn an drin. Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, weil beide Mannschaften wussten, was auf dem Spiel stand. Die Eisbären waren die Mannschaft, welche die ersten Akzente in der Offensive setzte, aber noch nicht vom Glück verfolgt waren.
Die Eisbären kassierten dann die erste Strafzeit. Zunächst musste Morgan Ellis raus, nachdem ihm ein Scheibenverlust unterlaufen war und er diesen nur noch mit einer Strafe korrigieren konnte. 17 Sekunden vor Ablauf dieser Strafe gesellte sich Matt White zu ihm auf die Strafbank. Er musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Die kurze doppelte Unterzahl überstanden die Hausherren und wenig später schlug man in einfacher Unterzahl zu. Die Eisbären mit dem Break, Frank Mauer kam über rechts ins Angriffsdrittel, wartete sehr lange mit dem Pass auf Giovanni Fiore, welche Steelers-Goalie Sami Aittokallio eiskalt überwand – 1:0 (9.). Ein Shorthander in so einer wichtigen Partie!
Die Eisbären dann selbst mal in Überzahl und da schlugen sie ein zweites Mal zu. Die Eisbären in der Formation, Leo Pföderl bekam die Scheibe am rechten Bullykreis, schaute kurz, zog ab und hämmerte die Scheibe ins Tor – 2:0 (13.). Der Traumstart für die Eisbären in diesem Sechs-Punkte-Spiel, aber noch war der Abend ja jung und die Eisbären bekannt für ihre fehlende Konstanz im Spiel.
Aber die Führung war absolut verdient, denn die Berliner hatten dieses Spiel bis hierhin klar dominiert. Wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Steelers-Tor. Bietigheim äußerst harmlos nach vorne, was den Eisbären natürlich in die Karten spielte. Diese 2:0-Führung nahmen die Eisbären auch mit in die erste Drittelpause. Eine höhere Führung wäre durchaus möglich gewesen.

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Das zweite Drittel begann schleppend, doch in der 24. Spielminute ertönte ein drittes Mal die Torsirene in der Arena am Ostbahnhof. Giovanni Fiore war heute in Torlaune und überwand Aitokallio ein zweites Mal an diesem Abend – 3:0.
Das war bis zum Powerbreak aber das einzige Highlight. Bietigheim zeigte hier keine DEL-Tauglichkeit, die Eisbären hatten so keine Probleme, sich den Frust vom Wolfsburg-Spiel von der Seele zu spielen. Zu hoch hängen durfte man das Ergebnis daher bis hierhin nicht. Für das Selbstvertrauen war es aber natürlich gut. Die einzigen Bietigheimer, die ihre DEL-Tauglichkeit bewiesen, waren die rund 50 Steelers-Fans im Gästeblock, welche ihr Team immer wieder lautstark unterstützten.
Ihre Mannschaft war dagegen wahrscheinlich schon auf ihrer DEL-Abschiedstour unterwegs. Die Hälfte war noch nicht mal rum, da erhöhte Zach Boychuk auf 4:0. Kevin Clark hatte ihn klasse in Szene gesetzt und Boychuk nutzte den zu vielen Platz, welchen ihm die Steelers im eigenen Drittel gewährten – 4:0 (29.).
Bietigheim war danach zwar bemüht, aber die Defensive der Eisbären ließ nichts zu. Und wenn doch mal ein Schuss durch kam, stand da noch Juho Markkanen im Tor, der auch heute wieder eine überzeugende Leistung zeigte. Gut, er bekam nicht viel zu tun, aber er war trotz der wenigen Beschäftigung hellwach, wenn er gefordert wurde. Was bis kurz vor der zweiten Drittelpause gerade einmal bei elf Schüssen der Fall war. Etwas hochkarätiges war da aber nicht dabei. So nahmen die Hausherren eine beruhigende 4:0-Führung mit in die Kabine.

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Zum Schlussdrittel wechselten die Gäste ihren Goalie, fortan stand Cody Brenner zwischen den Pfosten. Pfosten ist auch das Stichwort, denn den trafen die Gäste bei ihrer gefährlichsten Chance bis dato in dieser Partie.
Aber auch im letzten Drittel riss dieses Spiel niemanden von den Sitzen. Die Eisbären hatten das Spiel weiterhin im Griff, waren jetzt aber bei weitem nicht mehr so präsent in der Offensive wie noch in den beiden Dritteln zuvor. Was sie aber auch nicht unbedingt mussten, da man diese beruhigende Führung hatte. Und von Bietigheim ging jetzt auch nicht wirklich die größte Gefahr aus, mal abgesehen von dem Aluminium-Treffer.
Natürlich durfte man sich als Eisbären-Fan über diesen Spielstand freuen, der Balsam für die geschundene Fan-Seele ist. Aber man darf jetzt eben auch nicht den Fehler machen, diesen Sieg über zu bewerten. Denn es war eben nur Bietigheim und das auch noch in einer Form, welche nicht wirklich DEL-tauglich war. Selbstverständlich war der Sieg gut und wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber diesen Erfolg muss man in den nächsten Spielen erst einmal bestätigen. Das wird viel mehr zur Aufgabe für die Eisbären werden. Der guten Leistung in Augsburg folgte ein katastrophaler Auftritt in Wolfsburg. Heute gab man aber darauf die richtige Antwort und man sollte natürlich auch nicht den Fakt aus den Augen lassen, dass es der zweite Dreier aus den letzten drei Spielen war. Die Richtung stimmt also wieder beim Hauptstadtclub.
Und diese stimmte auch bei Giovanni Fiore, der auch im Schlussdrittel traf und damit den Hattrick perfekt machte. Yannick Veilleux hatte dank eines starken Forechecks die Scheibe hinter dem Tor erkämpft. Diese spielte er dann sofort in den Slot, wo der Goalgetter lauerte und zum 5:0 traf (54.).
Was natürlich für Feier-Stimmung auf den Rängen sorgte. Rechtzeitig vor Weihnachten also ein versöhnlicher Abschluss vor den eigenen Fans, welche in dieser Saison bisher ordentlich leiden mussten. Und so hallte zum ersten Mal am 32. Spieltag in dieser Saison „Oh, wie ist das schön“ durch die Arena am Ostbahnhof. Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. So lässt sich Weihnachten doch ein wenig entspannter feiern.
Gekrönt wurde dieser Kantersieg im Kellerduell nur noch durch den ersten Shutout von Goalie Juho Markkanen. Diesen hatte er sich auch redlich verdient bei seinem dritten Start-Einsatz in Folge. Und seine Freude darüber war nach Spielende auch riesengroß.

In diesem Sinne wünschen wir allen Eisbären-Fans frohe und besinnliche Weihnachten! Genießt die Feiertage im Kreise euer Lieben und lasst es Euch gut gehen!

2:4 gegen Schwenningen: Der nächste Offenbarungseid der Eisbären Berlin

Ausgabe #21:

War es das für Trainer Serge Aubin? Die Eisbären Berlin verloren das Kellerduell gegen die Schwenninger Wild Wings mit 2:4 und rutschen immer tiefer in die Krise. Zumal der Tabellenletzte Bietigheim sein Spiel in Iserlohn gewann. Wenn die Eisbären so weiterspielen, grüßen sie bald vom Tabellenende.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Spiel in Iserlohn geringfügig. In der Defensive fehlte Marco Nowak, dafür kehrte Eric Mik zurück ins Line-Up. Mik nahm den Platz neben Kapitän Frank Hördler ein. Brendan Guhle rückte dafür an die Seite von Jonas Müller. Morgan Ellis und Julian Melchiori blieben zusammen. Zu seinem Debüt als siebter Verteidiger kam der erst 17-jährige Norwin Panocha, der normalerweise für die DNL-Mannschaft der Berliner spielt und für diese in dieser Saison bisher auf 24 Spiele (4 Tore/10 Assists) kommt.
In der Offensive blieben die ersten drei Reihen gleich. Nur in der vierten Reihe ersetzte Frank Mauer Manuel Wiederer, welcher heute nicht mit dabei war. Mauer stürmte zwischen Jan Nijenhuis und Maximilian Heim.
Und im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Felix Noack saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären brauchten dringend einen Sieg. Und zwar einen mit drei Punkten. Darauf warteten die Berliner seit nunmehr elf Spielen. Unfassbar eigentlich für eine Mannschaft mit diesen Ambitionen und für einen Titelverteidiger.
Spiel eins in Schwenningen hatten die Eisbären in dieser Saison sang- und klanglos mit 2:6 verloren. Dafür wollte man sich heute revanchieren. Doch dafür benötigte es eine Leistung, welche man auch über die gesamte Spieldauer durchzieht. Und genau daran haperte es in dieser Saison bei den Eisbären mehrfach.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start ging jedenfalls schon mal in die Hose. Schwenningen profitierte von einem Fehlpass der Berliner im Angriffsdrittel. Dann ging es über die Spink-Brüder ganz schnell ins gegnerische Drittel, wo Phil Hungerecker in Szene gesetzt wurde und zum 0:1 traf (2.). 73 Sekunden waren da gerade einmal gespielt. Der denkbar ungünstigste Start in dieses so wichtige Spiel gegen einen direkten Konkurrenten.
Doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. In der sechsten Spielminute klappte bei den Eisbären mal ein Spielaufbau, Leo Pföderl kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog einfach mal humorlos ab – 1:1 (6.). Das Zuspiel kam von Lewis Zerter-Gossage. Bereits der zweite Assist in Folge für die Nummer 79.
Mehr Highlights bot dieses Spiel hier nicht. Es war ein typisches Spiel im Abstiegskampf. Sehr zäh, viel Kampf und Krampf, kein Eishockey-Leckerbissen und vor allem kaum nennenswerte Torchancen.
Nach dem Powerbreak gab es das erste Powerplay für die Eisbären und da klingelte es im Schwenninger Tor. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe wurde abgefälscht und flog ins Tor. Die beiden Hauptschiedsrichter Benjamin Hoppe und Sean MacFarlane waren sich aber nicht sicher und fuhren zum Videobeweis. Kennen wir ja noch aus dem letzten Heimspiel. Und dort sahen die Beiden, dass kein hoher Stock vorlag und so hatten die Eisbären das Spiel gedreht. Kevin Clark war letztendlich der Torschütze, denn er hatte die Scheibe entscheidend abgefälscht – 2:1 (11.).
Kurz darauf war dann aber mal das Penalty Killing der Eisbären gefragt, denn Alex Grenier suchte die Kühlbox auf. Sie können es einfach nicht abstellen, diese unnötigen Strafzeiten. So ist man zurecht das Team mit den meisten Strafzeiten in dieser Saison. Aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl ohne große Probleme und hatten durch Giovanni Fiore sogar die beste Chance, aber er vergab seinen Alleingang denkbar knapp.
Fortan war es eine Partie, in der munter hin und her ging. Beide Mannschaften waren aber nicht frei von Fehlern. Und davon unterliefen beiden Teams jede Menge. Dadurch entstanden auch immer wieder gefährliche Szenen vor den Torhütern. Spitzenteams hätten aus diesen Fehlern vermutlich Kapital geschlagen. Und so ein Spitzenteam waren die Eisbären in der letzten Saison noch. In dieser Saison ist man davon aber meilenweit entfernt.
Am Ende wurde es noch einmal ruppig, aber die Eisbären nahmen die 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Nun hieß es, diese Leistung im zweiten Drittel zu bestätigen und weiter nach vorne zu spielen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

In der Anfangsphase taten das die Hausherren auf jeden Fall. Sie suchten immer wieder den Weg Richtung Schwenninger Tor, trafen dort aber auf eine sehr kompakte Defensive, welche die gefährlichen Räume vor dem Tor geschickt zu machte. Aber den Berlinern war hier anzumerken, dass sie zur eigenen Beruhigung das dritte Tor nachlegen wollten.
Mit zunehmender Spieldauer kamen aber auch die Gäste wieder vor das Berliner Tor und so war es das gleiche Spiel wie im ersten Drittel. Es ging hin und her, noch aber verhinderten beide Defensivreihen hochkarätige Torchancen. Die Eisbären bestimmten hier im Mitteldrittel aber die meiste Zeit das Geschehen auf dem Eis.
Durch unnötige Scheibenverluste lud man Schwenningen aber auch immer wieder zu Angriffen ein. Ob wir in dieser Saison mal ein fehlerfreies Spiel der Eisbären über die volle Spielzeit sehen werden? Ich wage es zu bezweifeln.
Was wir aber kurz nach dem Powerbreak sahen, war mal wieder ein Gegentor aus der Kategorie „Kack-Tor“. Die Scheibe wurde von John Ramage von rechts zum Tor gebracht, wo Tylor Spink im Zweikampf mit Brendan Guhle war. Die Scheibe prallte von Tobias Ancicka an Spink und flog von ihm aus ins Berliner Tor. Solche Tore kassierst du auch nur, wenn du unten stehst in der Tabelle. Und davon haben die Eisbären schon jede Menge in dieser Saison kassiert. Das Tor wurde zwar noch einmal überprüft, aber hielt dem stand und so stand es Mitte der Partie 2:2 (31.).
Den Hausherren bot sich in der Schlussphase aber die Chance, erneut in Führung zu gehen. Die Berliner bekamen ihr nächstes Powerplay und einmal ging das ja heute schon gut. Doch dieses Mal wurde es zu kompliziert gespielt und so verpuffte diese Gelegenheit ohne größere Gefahr.
Und Schwenningen? Die schlugen 30 Sekunden vor der zweiten Pause ein drittes Mal zu. Und erneut war es ein „Kack-Tor“. Die Scheibe wurde auf das Tor gebracht, dort verlor Tobias Ancicka den Überblick und Miks Indrasis hatte ihn – 2:3. Kann doch nicht wahr sein, vorne vergibt man die Chancen und hinten fängst du dir zwei solche Tore. Mit diesem Spielstand ging es letztendlich in die zweite Pause.

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Früh im Schlussdrittel bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance, um den Ausgleich zu erzielen. Aber da passte gar nichts zusammen. Man fand nicht in die Formation, man hatte Probleme bei der Scheibenannahme und so ließ man diese große Chance leichtfertig liegen.
Und direkt im Gegenzug zog man die nächste unnötige Strafzeit, so dass man jetzt selbst in Unterzahl ran musste. Giovanni Fiore wurde überlaufen und konnte sich nur noch mit einem Beinstellen helfen. Aber erneut die Berliner mit der dicken Chance in Unterzahl. Yannick Veilleux kam frei vor dem Tor zum Abschluss, doch Joacim Eriksson war zur Stelle. Wenn du solche Chancen schon liegen lässt, wie willst du da ein Spiel im Abstiegskampf gewinnen?
Und weil es so schön war, zog Kapitän Frank Hördler die nächste Strafzeit. Was auch schon wieder die fünfte Strafzeit in diesem Spiel war. Diese Disziplinlosigkeiten können dir im Abstiegskampf das Genick brechen. Und im Powerplay konnte Schwenningen schalten und walten, wie es wollte. Die Scheibe lief sehr gut, Gegenwehr von den Eisbären war keine zu sehen. Und so brannte es ein, zweimal lichterloh vor dem Berliner Tor. Zum Glück konnte Schwenningen dieses Überzahlspiel nicht nutzen. Aber sie waren nah dran am 4:2.
Auch danach war Schwenningen am Drücker. Die Eisbären wirkten platt, wirkten müde. Sie waren immer einen Schritt langsamer als die Wild Wings. Und Ex-Eisbär John Ramage hätte die Partie beinahe vorentschieden, doch sein Hammer von der blauen Linie ging nur ans Aluminium. Glück für die Eisbären, die sich hier aber nicht hätten beschweren können, wenn sie bereits mit 2:4 hinten gelegen hätten.
In der Schlussphase dann die Eisbären nochmal mit einem Mann mehr. Powerplay in der Crunch-Time, besser geht es ja eigentlich nicht, wenn du mit einem Tor hinten liegst. Doch mehr als ein Onetimer von Marcel Noebels sprang nicht bei heraus. Weil der Aufbau erneut zu behäbig war und man es eher mit dem Kopf durch die Wand versuchte. Erschreckend der Auftritt der Eisbären – mal wieder.
86 Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Serge Aubin seine Auszeit und zog seinen Goalie. Irgendwie musste doch der Ausgleich hier noch klappen.
Doch ein Scheibenverlust an der gegnerischen blauen Linie flog den Eisbären um die Ohren. Tyson Spink machte den Deckel drauf – 2:4 (60.). Nach der Schlusssirene folgte ein ordentliches Pfeifkonzert. Ein so lautes gab es in dieser Saison noch nicht. Aber nach diesem Spiel war es mehr als verdient.

Eine Niederlage, welche man sich mal wieder selbst zuzuschreiben hat. Man kassiert den Nackenschlag durch das frühe Gegentor, findet aber einen Weg, das Spiel zu drehen. Diese Führung nahm man mit in die erste Pause und auch im zweiten Drittel war man zumindest optisch gesehen die bessere Mannschaft. Man war offensiv bemüht, konnte die Chancen aber nicht nutzen. Und dann kassierts du in so einer Situation, in der sich die Eisbären befinden, eben zwei absolute Kack-Tore, welche dich in Rückstand bringen.
Wer im Schlussdrittel eine Aufholjagd der Eisbären erwartete, der sah sich getäuscht. Eher war es ein Offenbarungseid der Eisbären, welche sich fast schon kampflos ihrem Schicksal ergaben. Und so stand am Ende die zweite Niederlage im zweiten Spiel gegen Schwenningen. Und vielleicht das Ende der Ära Serge Aubin in Berlin!?

3:4 n.P. gegen Ingolstadt: Kein Happy End beim 1000. DEL-Spiel von Frank Hördler

Ausgabe #20:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 3:4 n.P. verloren. Die Berliner zeigten während des Spiels mal wieder ihre zwei Gesichter der laufenden Saison. Und sie zeigten auch deutlich, dass man so nicht aus dem Abstiegskampf herauskommen kann. Am Ende gewann man zwar noch einen Punkt, mit dem man nicht unbedingt mehr gerechnet hatte, aber auch der ist letztendlich zu wenig.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zum Sieg am Freitagabend gegen Bremerhaven (3:2 n.V.) nur auf einer Position. Und das hatte einen guten Grund. Kapitän Frank Hördler absolvierte gegen die Schanzer heute sein 1000. DEL-Spiel und in diesem darf natürlich sein Sohn Eric Hördler nicht fehlen. Hördler Junior nahm den Platz von Maximilian Heim in der vierten Reihe ein. Ansonsten blieb alles beim alten.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die letzten beiden Auftritte anknüpfen und den zweiten Sieg in Folge feiern. Zur Abwechslung mal einen Drei-Punkte-Sieg. Einer der bisher wenigen Dreier in dieser Saison feierte man beim ersten Duell in Ingolstadt, als man bei den Panthern mit 3:1 gewann. Heute wollte man den zweiten Sieg gegen Ingolstadt einfahren. Einfach sollte das aber nicht werden, verfügen die Schanzer doch über die beste Defensive der gesamten PENNY DEL. Aber in so einem besonderen Spiel ist alles möglich.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Bereits beim Warm-up gab es den ersten Gänsehaut-Moment. Alle Spieler der Eisbären trugen das Trikot aus der ersten Saison von Frank Hördler. Natürlich mit der Nummer sieben drauf und natürlich alle mit einem gelben Schläger. Wenn es einer verdient hat, dann unser Kapitän Frank Hördler!

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Und die Gänsehaut ging nicht weg. Denn vor dem Spiel wurde Frank Hördler per Highlight-Video noch einmal extra gewürdigt. Ehemalige Mitspieler und seine Familie kamen zu Wort, die besten Momente seiner Karriere wurden gezeigt. Wer da keine Tränen in den Augen hatte, hat den Sport nie geliebt. Zudem gab es natürlich auch eine Choreo anlässlich des 1000. DEL-Spiels.

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Beflügelt von der Gänsehaut-Atmosphäre legten die Eisbären auch gleich gut los. Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Ingolstädter Spieler fälschte den Schuss entscheidend ab und schon führten die Berliner nach gerade einmal 74 Sekunden – 1:0. Bisher also ein perfektes Drehbuch für diesen besonderen Tag.
Während der Unterbrechungen kamen weitere ehemalige Kollegen zu Wort, um Frank Hördler zu würdigen. U.a. Don Jackson, Steve Walker, Jens Baxmann, Denis Pederson, Mark Beaufait und Florian Busch. Was für schöne Worte an den Kapitän!
Zurück zum Spiel und da mussten die Eisbären in Unterzahl den Ausgleich hinnehmen. Charles Bertrand stocherte die Scheibe über die Linie – 1:1 (6.). Ein sehr diskutabler Treffer. Denn eigentlich hatte Ancicka die Scheibe und Ingolstadt stocherte munter weiter. Da darf man auch mal abpfeifen. Zumal die beiden Hauptschiedsrichter sich diese Szene auch noch im Videobeweis anschauten. Aber alles meckern nützt eben nichts…
Fortan ging es munter hin und her. Beide Teams kamen immer wieder zum Abschluss. Ingolstadt war zwischenzeitlich dem 2:1 sehr nahe, das Aluminium half den Berlinern aber. Doch in Minute Zwölf hatten die Schanzer das Spiel gedreht. Top-Scorer Mikro Höfflin setzte Top-Torjäger Charles Bertrand in Szene und der traf bereits zum zweiten Mal in diesem Spiel und zum insgesamt zehnten Mal in dieser Saison – 1:2.
Ingolstadt traf hier wie ein Spitzenteam auf und brauchte nicht viele Chancen, um das Spiel zu drehen. Die Eisbären hatten defensiv während des ersten Drittels durchaus einige Fehler in ihrem Spiel drin, aber sie fielen nicht auseinander. Man suchte auch immer wieder den Weg vor Michael Garteig. So versuchte es Matt White mit einem Onetimer, doch der Schanzer Goalie war zur Stelle.
Einfach sollte die Aufholjagd aber nicht werden, stellten die Panther doch bekanntlich die beste Defensive der gesamten Liga. Nach dem ersten Drittel lagen die Berliner somit mit 1:2 hinten. Aber noch war hier nichts verloren. Doch um am Ende erfolgreich zu sein, musste man an die ersten fünf Minuten des Spiels anknüpfen.

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Doch zu Beginn des Mitteldrittels folgte der nächste Nackenschlag für die Hauptstädter. Oder doch nicht? Jerome Flaake hatte das vermeintliche 3:1 erzielt, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer wegen einer Torhüter-Behinderung zurück genommen. Endlich mal ein Videobeweis, der die Entscheidung auf dem Eis änderte. Klappte beim ersten Mal ja leider nicht.
Auch im zweiten Drittel blieb alles beim alten. Ingolstadt trat hier wie ein Spitzenteam auf, war gefühlt immer einen Schritt schneller als die Eisbären. Die waren durchaus bemüht, aber eben auch zu behäbig im Spielaufbau und vor dem Tor traf man zumeist die falschen Entscheidungen. So auch bei einem 3-auf-1-Konter.
Defensiv machte man eigentlich harmlose Situationen wieder spannend. Beispiel gefällig? Jonas Müller fing einen Querpass ab und wollte die Scheibe sofort weiter passen, doch Marko Friedrich schnappte sich die Scheibe und war durch, Tobias Ancicka war aber zur Stelle. Solche Fehler können dir das Genick brechen. Und genau das ist den Eisbären in dieser Saison schon zu häufig passiert. Hier ging es aber mal gut.
Spielerisch passierte anschließend auf beiden Seiten nicht viel. Ein Highlight gab es erst wieder, als Manuel Wiederer und Philipp Krauss aneinander gerieten und sich einen kurzen Schlagabtausch lieferten. Dafür durften sich beide für fünf Minuten abkühlen.
In der Schlussphase überstanden die Eisbären die nächste Unterzahl. Offensiv hätte man durchaus Chancen haben können, aber die Puck-Kontrolle war heute unterirdisch. Zwei-auf-eins-Konter und Giovanni Fiore bekommt den Pass nicht zum Mitspieler rüber. Zach Boychuk mit dem nächsten Konter. Er will die Scheibe in den Slot legen, auch da klappt der Pass nicht. Zu leichtfertig ließ man heute mögliche Chancen liegen. Dass diese am Ende nicht entstanden, sagte schon alles über das Offensivspiel der Eisbären aus.
15,7 Sekunden vor dem Drittelende marschierte Daniel Pietta ungestört über die gesamte Eisfläche bis hin vor das Tor, wo er Tobias Ancicka in der kurzen Ecke überwand – 1:3 (40.). Ja, der junge Goalie sah da nicht gut aus, zuvor aber hielt er seine Mannschaft mehrfach im Spiel. Ancicka zeigte heute seine Leistung, seine Mitspieler eben nicht. Und somit überraschte der 1:3-Rückstand nach 40 Minuten überhaupt nicht.

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Das Schlussdrittel begann mit einem frühen Powerplay für die Eisbären. Doch das war zum abgewöhnen. Kein gelungener Spielaufbau, Ingolstadt hatte zunächst keine Probleme damit. Erst kurz vor Ende fanden die Eisbären mal ihre Formation, kamen auch zum Abschluss und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Doch die beiden Hauptschiedsrichter hatten heute richtig Lust auf Video schauen und fuhren zum dritten Mal zum Videobeweis. Leo Pföderl arbeitete die Scheibe ins Tor – 2:3 (43.). Nach Ansicht des Videobeweises haben auch die Hauptschiedsrichter erkannt, dass ein Ingolstädter den Eisbär in Michael Garteig gecheckt hatte. Selbst schuld. Nun war hier wieder Spannung drin im Spiel.
Und Daniel Pietta suchte gleich zum zweiten Mal die Strafbank in diesem Drittel auf. Beim ersten Mal hatte es ja mit dem Tor funktioniert. Diesmal sah das Powerplay von Beginn an gut aus, aber leider blieb es diesmal ohne Tor.
Aber der Auftritt der Hausherren wirkte jetzt wieder deutlich besser und engagierter als noch in den zwei Dritteln zuvor. Wenn man mal von den starken fünf Minuten zu Beginn absieht. Die Eisbären spielten nun wieder einfaches Eishockey und brachten die Scheiben Richtung Tor.
Doch auch im Schlussdrittel hielt diese Leistung nur für ein paar Minuten. Anscheinend gibt man sich in Berlin neuerdings immer mit einem Tor zufrieden und stellt danach das Eishockeyspielen ein. Fortan verlagerte Ingolstadt das Spiel wieder auf die andere Seite und wollte für die Vorentscheidung sorgen. Die Berliner liefen nun wieder vermehrt der Scheibe hinterher.
In den letzten fünf Minuten bekamen die Eisbären das nächste Powerplay. Eine bessere Chance zum Ausgleich würde sich hier nicht bieten, von daher lag es nun an den Berlinern, dieses Powerplay zum 3:3 zu nutzen. Und natürlich taten das die Eisbären. Passend zur heutigen Dramaturgie des Jubiläumsspiels. Kevin Clark hatte die Scheibe vor dem Tor entscheidend abgefälscht. Alle jubelten, aber Kilian Hinterdobler und Martin Frano wollten mal wieder ihren Extra-Auftritt. Entschieden auf „gutes Tor“, bestätigten das dann auch, aber ERCI-Coach Mark French meckerte so lange rum, bis es zum vierten Mal zum Videobeweis ging. Und dort sahen sie nichts anderes als vorher auch schon. Das Tor zählte und das vollkommen zu recht.
Das Spiel begann also wieder von vorne und nun war auch für die Hausherren wieder der Sieg möglich. Allerdings nicht mehr in der regulären Spielzeit. Während man am Freitag aber von einem verlorenen Punkt sprach, musste man heute nach 60 Minuten von einem gewonnenen Punkt sprechen. Denn mit dieser Aufholjagd war hier wirklich nicht mehr zu rechnen.

Doch in der Verlängerung ließen beide Goalies nichts durch. Tobias Ancicka packte 1,7 Sekunden vor Ablauf nochmal einen Big Save aus und sicherte seiner Mannschaft somit das Penaltyschießen. Dort avancierte Daniel Pietta zum Matchwinner. In seinem 900. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch auch an Pietta!

Die Eisbären haben in dem Spiel mal wieder ihre zwei Gesichter gezeigt. Die ersten fünf Minuten waren bockstark, man erspielte sich gute Chancen und ging folgerichtig in Führung. Doch danach trat man wieder äußerst verunsichert auf. Die Defensive trat nicht wie eine auf und leistete sich zu viele Fehler. Die Angriffe wurden kläglich zu Ende gespielt, weshalb es am Ende nicht mal zu einer Chance kam. Im letzten Drittel konnte man aber noch einmal aufdrehen und verdiente sich am Ende auch den einen Punkt. Doch für einen Sieg im Jubiläumsspiel von Frank Hördler reichte es dann doch nicht. Und im Abstiegskampf ist der eine Punkt eindeutig zu wenig. Um da unten herauszukommen, müssen die Berliner endlich anfangen, über 60 Minuten ihre Leistung abzurufen. Wenn das nicht schleunigst passiert, dann droht in Berlin im März 2023 das dicke Ende…

3:2 n.V.! Die Eisbären gewinnen gegen Bremerhaven, verschenken aber einen Punkt

Ausgabe #19:

Wichtiger Heimsieg für die Eisbären Berlin! Am Freitagabend setzte man sich gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 3:2 n.V. (1:0,1:1,0:1/1:0) durch und beendete damit die Niederlagenserie. Die Berliner hätten eigentlich drei Punkte verdient gehabt, haben sich diese durch unnötige Fehler aber selbst kaputt gemacht. So verschenkte man am Ende einen wertvollen Zähler im Abstiegskampf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte seine Reihen wieder kräftig um. In der Defensive kehrte Marco Nowak nach Sperre zurück in den Kader. In der Offensive gab Neuzugang Lewis Zerter-Gossage sein DEL-Debüt.
Durch die Rückkehr von Nowak gab es in der Defensive ein neues Verteidiger-Pärchen. Jonas Müller verteidigte zusammen mit Nowak. Frank Hördler/Brendan Guhle sowie Morgan Ellis/Julian Melchiori blieben zusammen.
In der Offensive gab es vier neue Sturmreihen. Giovanni Fiore/Alex Grenier/Yannick Veilleux bildeten die erste Formation. Die zweite Reihe bestand aus Kevin Clark/Zach Boychuk/Marcel Noebels. In Reihe drei fand man Leo Pföderl/Lewis Zerter-Gossage/Matt White. Und die nominell vierte Reihe bestand aus den drei deutschen Spielern Manuel Wiederer/Bennet Roßmy/Maximilian Heim.
Im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Kristian Hufsky saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Für die Eisbären zählen jetzt nur noch drei Punkte. Den letzter Dreier feierte man gegen den heutigen Gegner Bremerhaven. Ein gutes Omen? Egal wie, aber es mussten heute drei Punkte her. Und die Pinguins waren dabei vielleicht auch gar nicht der schlechteste Gegner, kriselte es bei der Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch zuletzt auch gewaltig. So ist der einstige Tabellenführer inzwischen bis auf Platz sieben abgerutscht.

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Der Start war wie in Frankfurt sehr offensiv ausgerichtet. Yannick Veilleux und Kevin Clark hatten die ersten guten Chancen für die Hausherren. Die Eisbären mussten dann aber auch früh die erste Strafzeit hinnehmen. Mal wieder. Aber das Penalty Killing funktionierte wie bereits in Hessen hervorragend.
Das kurz darauffolgende Powerplay der Berliner versprühte schon deutlich mehr Gefahr. Und den Eisbären wäre beinahe durch Marcel Noebels der Führungstreffer gelungen, aber der Pfosten stand dem Glück im Weg.
Auch danach blieben die Eisbären am Drücker und ließen es bei 5-5 immer mal wieder wie ein Powerplay aussehen. Man knüpfte also nahtlos an den guten Auftritt in Frankfurt an. Defensiv ließ man wenig zu. Bremerhaven kam aber auch sehr selten ins Berliner Drittel. Wenn die Pinguins doch zum Abschluss kamen, war Tobias Ancicka zur Stelle.
Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, um jede Scheibe wurde verbissen gekämpft. Man merkte beiden Teams an, wie wichtig das Spiel ist. Ein spielerisches Highlight war hier nicht zu erwarten, eher schon ein umkämpftes Spiel zweier Mannschaften, welche sich in der Krise befinden.
In der Schlussphase die Hausherren mit dem zweiten Powerplay und da klingelte es 4,8 Sekunden vor der ersten Drittelpause im Tor von Ex-Eisbär Maximilian Franzreb. Kevin Clark hatte abgezogen und Giovanni Fiore staubte erfolgreich ab – 1:0 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Eine verdiente Führung für die Hauptstädter!

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Das zweite Drittel begann eher schleppend und ereignislos. Die Partie war zwar weiter hart umkämpft, bot aber keine nennenswerten Torraumszenen. Als man kurz davor war einzuschlafen, kam die Scheibe hoch an die blaue Linie, wo Morgan Ellis wartete und den Hammer (131 km/h) auspackte – 2:0 (26.). Zwei-Tore-Führung, dass man das noch erleben darf. In diesen Zeiten. Wahnsinn!
Die Hausherren hatten nun Gefallen an dem Spiel gefunden und drängten Bremerhaven immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Abschlüsse verfehlten meist das Tor von Maxi Franzreb.
Mitte der Partie tauchten die Gäste mal wieder vor Tobias Ancicka auf und verkürzten prompt auf 2:1. Skyler McKenzie drückte die Scheibe am langen Pfosten auf Zuspiel von Christian Wejse über die Linie (31.). Verdient war der Anschlusstreffer keinesfalls.
Marcel Noebels bekam aber schnell die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen. Er fuhr alleine auf Franzreb zu, scheiterte aber am ehemaligen Berliner Goalie. Es blieb zu hoffen, dass man am Ende des Spiels dieser vergebenen Chance nicht noch hinterher trauern würde.
Zum Ende des zweiten Drittels durften beide Powerplay-Formationen nochmal an die Arbeit. Während das der Berliner ohne Gefahr blieb, hatte Bremerhaven bei seinem Überzahlspiel durchaus zwei gute Chancen, um auf 2:2 zu stellen. Aber Tobias Ancicka war stets zur Stelle und sicherte seiner Mannschaft die 2:1-Pausenführung nach 40 Minuten.

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Tobias Ancicka stand auch zu Beginn des Schlussdrittels im Mittelpunkt, als Bremerhaven das nächste Powerplay hatte. Egal was die Pinguins versuchten, der junge Berliner Goalie war zur Stelle. So überstand man auch diese Unterzahl.
Doch bis zur nächsten Strafzeit dauerte es nicht lange und man musste wieder einmal die Disziplin-Frage stellen. Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und die 2:1-Führung stand plötzlich auf wackeligen Beinen. Doch auch in diesem Unterzahlspiel war Ancicka einfach nicht zu bezwingen. Mit jedem Spiel wird der junge Berliner Goalie sicherer und bekommt immer mehr Selbstvertrauen. Die Torhüter-Diskussion sollte damit endlich der Vergangenheit angehören, denn wir haben einfach kein Torhüter-Problem. Was fünf Gegentore in den letzten drei Spielen (inklusive dem von heute bis zu diesem Zeitpunkt) verdeutlichen.
Die Eisbären waren dann zur Abwechslung mal in Überzahl, doch da unterlief ihnen ein Fehler und Alex Friesen zündete den Turbo. Er schloss seinen Alleingang eiskalt ab – 2:2 (47.). Brendan Guhle hatte den Pass von Alex Grenier unterschätzt, Friesen hatte den Braten gerochen und war am Ende der Nutznießer.
Und der nächste Fehler ließ nicht lange auf sich warten. Mit Ablauf der Strafzeit gegen Bremerhaven suchte Marcel Noebels eine Anspielstation, fand sie nicht und spielte die Scheibe einfach Richtung blaue Linie. Doch da war gerade Patch Alber von der Strafbank zurück und bekam so die Chance zum Alleingang. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Alex Friesen vergab er diese dicke Chance. Doch solche Patzer kannst du dir in dieser Situation einfach nicht erlauben. Zum Glück wurde nur ein Fehler bestraft. Aber Tobias Ancicka dürfte innerlich geflucht haben. Schließlich hielt er seine Mannschaft mit seinen Paraden im Spiel, wenn seine Vorderleute aber solche Einladungen verteilen, kannst du als Goalie einfach nur verzweifeln.
Die Eisbären brauchten eine gewisse Zeit, um sich wieder zu sammeln. In der Schlussphase hatte man wieder zurück zu seinem Spiel gefunden und den Vorwärtsgang eingelegt. Aber noch zielte man zu ungenau. Doch die Eisbären wollten hier den Dreier, das war zu spüren. Bremerhaven stand jedoch sehr kompakt hinten und machte es den Eisbären so schwer. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung nach 60 Minuten. Zu wenig für die Berliner im Abstiegskampf.

Die Verlängerung dauerte nur ganze 54 Sekunden, dann kam der Auftritt von Giovanni Fiore. Er tankte sich von der blauen Linie bis vor das Tor, ließ Bremerhavens Verteidiger Philip Samuelsson einfach stehen und hob die Scheibe per Rückhand zum Sieg ins Tor – 3:2!

Ein enorm wichtiger Sieg, wobei man am Ende davon sprechen muss, dass man einen Punkt verschenkt hat. Die Eisbären erneut mit einem guten Spiel, diesmal belohnte man sich auch für die engagierten Auftritt und lag mit 2:0 vorne. Doch dann holte man die Gäste unnötig wieder zurück ins Spiel, verunsicherte sich dadurch selbst und lud Bremerhaven mit einem Fehler zum Ausgleich ein. Diesen bügelte Giovanni Fiore in der Overtime mit seinem sehenswerten Solo wieder aus und sicherte am Ende dennoch zwei wichtige Punkte. Hoffentlich der Beginn einer Siegesserie!