Ausgabe #22:
Versöhnlicher Jahresabschluss für die Eisbären Berlin: Die Berliner gewannen das Kellerduell gegen die Bietigheim Steelers verdient mit 5:0. Die Eisbären dominierten über die gesamte Spieldauer und ließen zu keiner Zeit Zweifel am Sieg aufkommen. So gab man die richtige Antwort auf das Debakel in Wolfsburg.
Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung, wie beim 0:5 in Wolfsburg. Das hieß auch, dass heute Abend erneut Juho Markkanen der Vorzug vor Tobias Ancicka erhielt. Eine kleine Änderung gab es lediglich in der Defensive. Dort änderten sich zwei Defensiv-Pärchen. Julian Melchiori verteidigte heute zusammen mit Eric Mik, Kapitän Frank Hördler dafür mit Marco Nowak.
Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten Wiedergutmachung betreiben für das Debakel in Wolfsburg. Alles andere als ein Sieg mit drei Punkten wäre eine Enttäuschung. Vor allem in diesem Sechs-Punkte-Spiel gegen den Tabellenletzten. Gegen die Steelers hatte man das erste Heimspiel in Berlin mit 2:4 verloren. Dafür gewann man aber in Bietigheim mit 5:2.
Insgesamt gab es in der PENNY DEL drei Duelle zwischen diesen beiden Mannschaften in der Hauptstadt. Nur eins davon gewannen die Eisbären. Ein schlechtes Omen für dieses Kellerduell?
Abstiegskampf stand über dem Spiel, Abstiegskampf steckte von Beginn an drin. Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, weil beide Mannschaften wussten, was auf dem Spiel stand. Die Eisbären waren die Mannschaft, welche die ersten Akzente in der Offensive setzte, aber noch nicht vom Glück verfolgt waren.
Die Eisbären kassierten dann die erste Strafzeit. Zunächst musste Morgan Ellis raus, nachdem ihm ein Scheibenverlust unterlaufen war und er diesen nur noch mit einer Strafe korrigieren konnte. 17 Sekunden vor Ablauf dieser Strafe gesellte sich Matt White zu ihm auf die Strafbank. Er musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Die kurze doppelte Unterzahl überstanden die Hausherren und wenig später schlug man in einfacher Unterzahl zu. Die Eisbären mit dem Break, Frank Mauer kam über rechts ins Angriffsdrittel, wartete sehr lange mit dem Pass auf Giovanni Fiore, welche Steelers-Goalie Sami Aittokallio eiskalt überwand – 1:0 (9.). Ein Shorthander in so einer wichtigen Partie!
Die Eisbären dann selbst mal in Überzahl und da schlugen sie ein zweites Mal zu. Die Eisbären in der Formation, Leo Pföderl bekam die Scheibe am rechten Bullykreis, schaute kurz, zog ab und hämmerte die Scheibe ins Tor – 2:0 (13.). Der Traumstart für die Eisbären in diesem Sechs-Punkte-Spiel, aber noch war der Abend ja jung und die Eisbären bekannt für ihre fehlende Konstanz im Spiel.
Aber die Führung war absolut verdient, denn die Berliner hatten dieses Spiel bis hierhin klar dominiert. Wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Steelers-Tor. Bietigheim äußerst harmlos nach vorne, was den Eisbären natürlich in die Karten spielte. Diese 2:0-Führung nahmen die Eisbären auch mit in die erste Drittelpause. Eine höhere Führung wäre durchaus möglich gewesen.
Das zweite Drittel begann schleppend, doch in der 24. Spielminute ertönte ein drittes Mal die Torsirene in der Arena am Ostbahnhof. Giovanni Fiore war heute in Torlaune und überwand Aitokallio ein zweites Mal an diesem Abend – 3:0.
Das war bis zum Powerbreak aber das einzige Highlight. Bietigheim zeigte hier keine DEL-Tauglichkeit, die Eisbären hatten so keine Probleme, sich den Frust vom Wolfsburg-Spiel von der Seele zu spielen. Zu hoch hängen durfte man das Ergebnis daher bis hierhin nicht. Für das Selbstvertrauen war es aber natürlich gut. Die einzigen Bietigheimer, die ihre DEL-Tauglichkeit bewiesen, waren die rund 50 Steelers-Fans im Gästeblock, welche ihr Team immer wieder lautstark unterstützten.
Ihre Mannschaft war dagegen wahrscheinlich schon auf ihrer DEL-Abschiedstour unterwegs. Die Hälfte war noch nicht mal rum, da erhöhte Zach Boychuk auf 4:0. Kevin Clark hatte ihn klasse in Szene gesetzt und Boychuk nutzte den zu vielen Platz, welchen ihm die Steelers im eigenen Drittel gewährten – 4:0 (29.).
Bietigheim war danach zwar bemüht, aber die Defensive der Eisbären ließ nichts zu. Und wenn doch mal ein Schuss durch kam, stand da noch Juho Markkanen im Tor, der auch heute wieder eine überzeugende Leistung zeigte. Gut, er bekam nicht viel zu tun, aber er war trotz der wenigen Beschäftigung hellwach, wenn er gefordert wurde. Was bis kurz vor der zweiten Drittelpause gerade einmal bei elf Schüssen der Fall war. Etwas hochkarätiges war da aber nicht dabei. So nahmen die Hausherren eine beruhigende 4:0-Führung mit in die Kabine.
Zum Schlussdrittel wechselten die Gäste ihren Goalie, fortan stand Cody Brenner zwischen den Pfosten. Pfosten ist auch das Stichwort, denn den trafen die Gäste bei ihrer gefährlichsten Chance bis dato in dieser Partie.
Aber auch im letzten Drittel riss dieses Spiel niemanden von den Sitzen. Die Eisbären hatten das Spiel weiterhin im Griff, waren jetzt aber bei weitem nicht mehr so präsent in der Offensive wie noch in den beiden Dritteln zuvor. Was sie aber auch nicht unbedingt mussten, da man diese beruhigende Führung hatte. Und von Bietigheim ging jetzt auch nicht wirklich die größte Gefahr aus, mal abgesehen von dem Aluminium-Treffer.
Natürlich durfte man sich als Eisbären-Fan über diesen Spielstand freuen, der Balsam für die geschundene Fan-Seele ist. Aber man darf jetzt eben auch nicht den Fehler machen, diesen Sieg über zu bewerten. Denn es war eben nur Bietigheim und das auch noch in einer Form, welche nicht wirklich DEL-tauglich war. Selbstverständlich war der Sieg gut und wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber diesen Erfolg muss man in den nächsten Spielen erst einmal bestätigen. Das wird viel mehr zur Aufgabe für die Eisbären werden. Der guten Leistung in Augsburg folgte ein katastrophaler Auftritt in Wolfsburg. Heute gab man aber darauf die richtige Antwort und man sollte natürlich auch nicht den Fakt aus den Augen lassen, dass es der zweite Dreier aus den letzten drei Spielen war. Die Richtung stimmt also wieder beim Hauptstadtclub.
Und diese stimmte auch bei Giovanni Fiore, der auch im Schlussdrittel traf und damit den Hattrick perfekt machte. Yannick Veilleux hatte dank eines starken Forechecks die Scheibe hinter dem Tor erkämpft. Diese spielte er dann sofort in den Slot, wo der Goalgetter lauerte und zum 5:0 traf (54.).
Was natürlich für Feier-Stimmung auf den Rängen sorgte. Rechtzeitig vor Weihnachten also ein versöhnlicher Abschluss vor den eigenen Fans, welche in dieser Saison bisher ordentlich leiden mussten. Und so hallte zum ersten Mal am 32. Spieltag in dieser Saison „Oh, wie ist das schön“ durch die Arena am Ostbahnhof. Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. So lässt sich Weihnachten doch ein wenig entspannter feiern.
Gekrönt wurde dieser Kantersieg im Kellerduell nur noch durch den ersten Shutout von Goalie Juho Markkanen. Diesen hatte er sich auch redlich verdient bei seinem dritten Start-Einsatz in Folge. Und seine Freude darüber war nach Spielende auch riesengroß.
In diesem Sinne wünschen wir allen Eisbären-Fans frohe und besinnliche Weihnachten! Genießt die Feiertage im Kreise euer Lieben und lasst es Euch gut gehen!