Die erste Länderspielpause der aktuellen Saison ist vorbei. Und für unsere Eisbären Berlin steht am Wochenende ein sehr schweres Programm an. Zwar spielen die Hauptstädter gleich zweimal in der heimischen O2 World, doch haben es die Gegner in sich. Am Freitag empfängt der Tabellenzehnte den Tabellendritten Adler Mannheim (19:30 Uhr), am Sonntag sind dann die Zweitplatzierten Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast in der Arena am Ostbahnhof (14:30 Uhr). Zwei Spiele, in denen die Eisbären alles geben müssen, um zu gewinnen. Denn verlieren ist angesichts der Tabellensituation verboten.
Auf den Tabellenletzten Düsseldorf hat man nur ganze vier Punkte Vorsprung. Da ist man also mit zwei Niederlagen ganz schnell wieder am Tabellenende zu finden. Um so schöner ist da doch die Meldung für Coach Jeff Tomlinson, dass er am Freitag erstmals in dieser DEL-Saison auf Stürmer Matt Foy zurückgreifen kann. Den 30-jährigen hatte ein Syndesmosebandriss zu einer neunwöchigen Pause gezwungen. Am Freitag kehrt er nun in den Kader des DEL-Rekordmeister zurück. Foy sagte gegenüber der BZ folgendes:
Meine Füße brannten nach dem ersten Training. Aber der Knöchel hält. Ich bin bereit. Ein bisschen fehlt noch die Luft nach der langen Pause. Aber wenn der Trainer mich braucht, werde ich spielen.
Und der Trainer braucht Foy auch sehr dringend. Tomlinson will den Angreifer aber behutsam zurück in den Spielbetrieb führen:
Matt wird am Wochenende ein paar Wechsel bekommen. Er kann sich nur über Spiele die nötige Kondition holen.
Warum Tomlinson Foy so dringend braucht? Zum Einen, weil die Berliner mit nur 43 Treffern den zweitschlechtesten Angriff der Liga haben und zum Anderen, weil Youngster Vincent Schlenker zu mindestens am Freitag wohl ausfallen wird. „Schlenks“ zog sich vergangene Woche bei einem Einsatz für Kooperationspartner Dresden eine Rückenprellung zu. Tomlinson:
Ich rechne nicht, dass er gegen Mannheim spielen kann.
Die Personalprobleme bei den Eisbären werden also nicht besser – trotz der Rückkehr von Matt Foy. Denn vor allem in der Defensive haben die Eisbären ein erhebliches Problem. Constantin Braun fällt wegen seiner Depression weiterhin für unbestimmte Zeit aus und Jens Baxmann musste die Saison bereits wegen seines Kreuz- und Innenbandrisses beenden.
Doch statt einen Verteidiger wünscht sich Trainer Jeff Tomlinson einen weiteren Stürmer. „Tommer“ fordert in der BZ „mehr Tiefe im Kader“. Lee schaut sich auf dem Transfermarkt zwar um, doch etwas passendes hat er bisher nicht gefunden. So wird am Freitag wohl Henry Haase den verletzten Jens Baxmann in der Verteidigung ersetzen. Doch langfristig gesehen sind die Youngsters nicht die Lösung des Problems. Man braucht definitiv noch ein, zwei erfahrene Spieler. Immerhin hat Manager Lee den Vertrag mit Stürmer Kris Sparre bis zum Saisonende verlängert.
Die beiden kommenden Heimspiele werden für den aktuellen Kader der Eisbären Berlin eine große Herausforderung. Mannheim und Nürnberg sind sehr stark in die Saison gestartet und zählen in diesem Jahr definitiv zu den Titel-Kandidaten, Mannheim ist für mich sogar der Top-Favorit auf den DEL-Pott. In den beiden Spielen müssen die Berliner Spieler an ihre Leistungsgrenze gehen, müssen mehr als 100 Prozent geben. Doch angesichts der letzten Auftritte habe ich da sehr große Zweifel, dass die Eisbären am Wochenende gegen die Kurpfälzer und die Franken überhaupt eine Chance haben. Die beiden kommenden Gegner wirken in dieser Saison bisher als mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Nummern zu groß für die Hauptstädter.