WalkersBaerenNews 2025/2026 – Ausgabe – #17:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen Red Bull München verdient mit 1:3 (0:1,1:1,0:1) verloren und dabei ihre eigenen Fans enttäuscht. Der Auftritt wirkte über weite Strecken doch arg ideenlos und auch das Powerplay war einmal mehr miserabel. So reicht es nach wie vor weiter nicht in Spielen gegen die Top-Teams der DEL. Die Baustellen für das Trainerteam der Eisbären Berlin werden nicht kleiner.
Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up nur auf einer Position. Mitch Reinke rückte in der Defensive an die Seite von Adam Smith, dafür war Norwin Panocha als siebter Verteidiger dabei. Alles andere blieb unverändert. Somit stand also erneut Jake Hildebrand im Tor.
In der vergangenen Saison hatte jeweils das Auswärtsteam die Oberhand behalten. In dieser Saison gab es bereits ein Duell am Oberwiesenfeld, wo diesmal aber München die drei Punkte dank eines 3:2-Sieges zuhause behielt. Die Auswärtsbilanz von München in dieser Saison sieht aber eher dürftig aus, hatte man doch nur drei der bisherigen zehn Auswärtsspiele für sich entschieden. Konnten die Eisbären die Serie der Red Bulls ausbauen und ihrerseits den ersten Saisonsieg gegen München einfahren?

Ließ sich im ersten Drittel nicht überwinden: Goalie Mathias Niederberger (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Von Beginn an war es eine muntere Partie, in der beide Teams schnell die neutrale Zone überbrückten und immer wieder direkt den Torabschluss versuchten. Dabei konnten sich sowohl Jake Hildebrand auf Berliner als auch Mathias Niederberger auf Münchner Seite im Tor früh auszeichnen. Die Anfangsphase war so sehr kurzweilig und ohne größere Unterbrechungen. Erwähnenswert war auch ein sehr guter Wechsel der vierten Reihe von Matej Leden, Eric Hördler und Yannick Veilleux, deren schöne Kombination beinahe mit dem Führungstreffer belohnt worden wäre.
Nach dem ersten Powerbreak waren die Gäste vom Oberwiesenfeld die aktivere und gefährlichere Mannschaft. Auch das erste Powerplay der Partie gehörte München und dort belohnten sie sich für die gute Phase zuvor. Ryan Murphy hatte abgezogen und Patrick Hager fälschte entscheidend ab – 0:1 (14.).
Die Eisbären hatten in der zweiten Hälfte des ersten Drittels so ein wenig ihren Schwung verloren. München machte es den Berlinern aber auch schwer, mal gefährlich vor das Tor zu kommen. Erst in der Schlussphase fanden die Eisbären die Lücken und kamen durch Ty Ronning und Marcel Noebels zu guten Chancen, welche Niederberger aber parieren konnte. So blieb es beim 0:1-Rückstand nach 20 Minuten.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den Eisbären und München. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
München war zu Beginn des zweiten Drittels die bessere Mannschaft und sorgte gleich zweimal für große Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand. Der Berliner Goalie musste zweimal in höchster Not retten.
Die Eisbären brauchten wieder etwas, bis sie die Lücke in der Münchner Defensive fanden. Andreas Eder war es, der in der 26. Spielminute zu viel Platz hatte und diesen auch zu nutzen wusste – 1:1.
Keine Minute später schlugen die Gäste aber wieder zurück. Patrick Hager hatte die Scheibe einfach mal Richtung Tor geschossen, Markus Eisenschmid hielt die Kelle rein und plötzlich stand es 1:2 (27.). Der Treffer kam so unerwartet, dass ihn nicht mal alle in der Arena mitbekommen hatten.
München blieb auch danach am Drücker und verlagerte das Spiel weiter in die Hälfte der Eisbären. Diese taten sich schwer, mal für Gefahr vor dem Tor von Mathias Niederberger zu sorgen. Das es aus Berliner Sicht nur 1:2 stand, hatte man auch Jake Hildebrand zu verdanken, der in der Folge einen Konter von Veit Oswald entschärfen konnte.
Sechs Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels durften die Eisbären dann mal in Überzahl ran. Daran wollte man ja unter der Woche arbeiten, doch gebracht hat es auch nichts. Man ließ die Scheibe zwar laufen, dennoch sah die Formation arg wild und planlos aus.
2:27 Minuten vor dem Ende ein Schockmoment für München, denn deren Goalie Mathias Niederberger fuhr verletzt vom Eis. Antoine Bibeau kam für ihn ins Tor. Gute Besserung an der Stelle an den ehemaligen Eisbären-Goalie.
Die Eisbären intensivierten die Bemühungen in den letzten Minuten nochmal, aber zu einem weiteren Tor kamen sie nicht. Somit lag man auch nach 40 Minuten weiterhin mit einem Tor zurück.

Verletzte sich im zweiten Drittel und konnte nicht weiterspielen: Goalie Mathias Niederberger (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Im letzten Drittel liefen die Eisbären weiter an, taten sich aber schwer, die Lücke in der kompakten Münchner Defensive zu finden. Die Gäste wiederum verlagerten sich angesichts des knappen Spielstandes auf Konter, denn die Berliner mussten hinten irgendwann die Räume aufmachen, wollte man aus diesem Spiel noch etwas Zählbares mitnehmen.
Rund fünf Minuten waren gespielt, da durften (mussten) die Eisbären wieder in Überzahl ran, das Sorgenkind der Berliner in dieser Saison. Wie Powerplay sah das aber überhaupt nicht aus, gefühlt war es noch schlechter als letzte Woche. Ich dachte, das geht gar nicht mehr…
Fortan schaffte München das, was den Eisbären nicht gelang: Sie setzten sich immer mal wieder im Drittel der Berliner fest und sorgten so einerseits für Gefahr, nahmen aber vor allem Zeit von der Uhr. Die Eisbären wirkten nach vorne ideen- und ratlos. Wenn man die Scheibe hatte, überlegte man gefühlt immer viel zu lange, ehe man eine Entscheidung traf. Und dann war es meist schon zu spät, da München die Scheibe bereits erobert hatte.
Alle Eisbären-Fans erwarteten zum Ende hin nochmal eine Schlussoffensive der Hausherren, nur die wollte irgendwie nicht kommen. Weil die Eisbären weiter kopflos anrannten und München das so problemlos weg verteidigen konnte.
1:46 Minuten vor dem Ende nahm Trainer Serge Aubin seine Auszeit und zog zudem Goalie Hildebrand vom Eis, doch genau das nutzten die Gäste zur Entscheidung. Markus Eisenschmid mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend – 1:3 (59.). Somit sicherten sich die Gäste mehr als verdient die drei Punkte in der Hauptstadt.



































