
Und täglich grüßt das Murmeltier: Die Eisbären Berlin schaffen es weiterhin nicht über 60 Minuten konstant ihre Leistung abzurufen. Auch beim Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers war das wieder der Fall und man verlor aufgrund der letzten zehn Minuten im Mitteldrittel das Spiel am Pulverturm mit 3:5 (1:1,1:3,1:1). Im Schlussdrittel stemmte man sich nochmal mit aller Gewalt gegen die drohende Niederlage, am Ende jedoch leider vergebens. So warten die Eisbären weiter auf den Start einer richtigen Siegesserie.
Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur auf zwei Positionen. Im Tor kehrte Jake Hildebrand zurück, weshalb der Straubinger Junge Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank Platz nahm. In der Offensive tauschten Liam Kirk und Markus Vikingstad die Reihen. Vikingstad stürmte in der ersten Reihe zwischen Freddy Tiffels und Leo Pföderl, Kirk bildete zusammen mit Andreas Eder und Lean Bergmann die zweite Reihe. Alles andere blieb unverändert.
Der heutige Gegner Straubing stürzte nach einem sehr starken Saisonstart bis auf Platz fünf ab und blieb in drei der letzten vier Spiele ohne eigenes Tor. Zwei dieser drei Spiele fanden übrigens am heimischen Pulverturm statt. Die Eisbären hatten die letzten fünf Auswärtsspiele in Straubing gewonnen. Setzten die Berliner diese Serie auch heute fort?

In dieser Szene erzielte Manuel Wiederer das wichtige 1:1 in Straubing. (Foto von Alex Butscher / City-Press GmbH Bildagentur)
Rasanter Beginn in Straubing. Von Abtasten keine Spur, denn beide Teams überbrückten die neutrale Zone relativ schnell und suchten direkt den Weg vor das Tor, wo es auch gleich die ersten gefährlichen Abschlüsse auf beiden Seiten gab.
Die Eisbären hatten in der Folge das erste Powerplay, es waren aber die Tigers, welche zweimal durch Stephan Daschner und Justin Scott frei vor Hildebrand auftauchten. Der Berliner Goalie verhinderte dort bereits den Rückstand. Kaum waren die Tigers aber wieder komplett, beendete Adrian Klein die Torlosserie der Niederbayern – 0:1 (9.). Ein Tor mit Ansage, denn die Eisbären waren in dieser Phase überhaupt nicht bei der Sache und das Gegentor die Folge.
Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten. Fehler der Hausherren, Zwei-auf-eins-Konter der Eisbären und Manuel Wiederer mit dem 1:1 (12.).
Im weiteren Verlauf des Auftaktdrittels war es eine hart umkämpfte Partie der beiden Tabellennachbarn. Die Tigers hatten in der letzten Minute nochmal ein Powerplay, doch Jake Hildebrand ließ keine weitere Scheibe durch. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen Straubing und Berlin. (Foto von Alex Butscher / City-Press GmbH Bildagentur)
Zu Beginn des zweiten Drittels waren die Niederbayern noch in Überzahl, konnten daraus aber kein Kapital schlagen.
Die Eisbären drehten wenig später dann das Spiel komplett. Leo Pföderl wurde vor dem Tor angespielt, drehte sich kurz und spielte die Scheibe dann hoch zu Markus Vikingstad, welcher zum 2:1 einnetzte (24.). Ganz stark von den Berlinern gespielt.
In der Folge ließen die Hausherren ein weiteres Powerplay ungenutzt, weil das Penalty Killing der Eisbären aber auch rein gar nichts zuließ. Das Unterzahlspiel läuft seit sechs Spielen richtig gut bei den Berlinern.
Nach einem Zuckerpass von Nicolas Beaudin auf Justin Scott war dieser frei durch und nutzte diesmal den Alleingang eiskalt aus und stellte auf 2:2 (30.). Da stimmte die Zuordnung in der Berliner Defensive nicht.
Und es sollte noch schlimmer kommen, denn Straubing drehte das Spiel wieder zurück. Marcel Brandt sein Schuss ging über das Tor, die Scheibe sprang aber wieder zurück. Tyler Madden schaltete am schnellsten und brachte seine Mannschaft wieder in Führung – 2:3 (31.). 1:31 Minuten lag zwischen den beiden Gegentoren.
Auch nach den schnellen beiden Toren hielten die Gastgeber den Druck aufrecht und sorgten immer wieder für brenzlige Situationen vor dem Tor von Jake Hildebrand. Daher war es nur eine Frage der Zeit, ehe Treffer Nummer vier folgen musste. Danjo Leonhardt mit einer überragenden Vorarbeit und dem Pass vor das Tor, wo Skyler McKenzie lauerte und auf 4:2 erhöhte (39.).
Nach der Führung sind die Eisbären von ihrem Spiel abgekommen, während Straubing minütlich mehr Selbstvertrauen aufbaute und so eine Zwei-Tore-Führung mit in die zweite Drittelpause nahm.

Am Ende jubeln die Straubing Tigers über den Heimsieg gegen die Eisbären Berlin. (Foto von Alex Butscher / City-Press GmbH Bildagentur)
Das Schlussdrittel begannen die Berliner mit einem Mann mehr, aber das Powerplay bleibt weiterhin das große Sorgenkind des DEL-Rekordmeisters.
Dafür klappte es bei Fünf-gegen-Fünf. Yannick Veilleux wurde vor dem Tor angespielt, spielte Henrik Haukeland aus und verkürzte auf 4:3 (44.). Die Hoffnung bei den Eisbären war also wieder zurück und noch war genügend Zeit auf der Uhr.
Da Straubing zu viele Spieler auf dem Eis hatte, durften die Hauptstädter weiter an ihrem Powerplay üben. Die Eisbären hatten dicke Chancen. Straubing geriet richtig ins Schwimmen hinten, Henrik Haukeland saß ein ums andere mal auf dem Eis, aber die Berliner schafften es nicht, die Scheibe über die Linie zu drücken.
Die Eisbären blieben weiter druckvoll, schnürten die Niederbayern immer wieder ins eigene Drittel und brachten die Scheiben auf das Tor. Nur war das Scheibenglück nicht auf Seiten der Berliner.
In Überzahl konnten die Hausherren mal für Entlastung sorgen und hatten durchaus die Chance zur Vorentscheidung, aber Jake Hildebrand war zur Stelle.
Wenig später sah der Berliner Goalie aber nicht so gut aus. Adrian Klein hatte abgezogen, Hildebrand konnte die Scheibe nicht festhalten, Josh Melnick brachte sie Richtung Tor, wo Nick Halloran sie nur noch über die Linie schieben musste – 3:5 (56.).
Nun wurde der Weg wieder sehr weit für die Eisbären, wollte man noch etwas Zählbares vom Pulverturm mit nach Hause nehmen. Man versuchte zwar nochmal alles und zog auch Jake Hildebrand vom Eis, doch Straubing ließ sich diese drei Punkte nicht mehr nehmen. Und für die Eisbären bleibt einmal mehr die Erkenntnis, dass es nach wie vor nicht für eine konstante Leistung über 60 Minuten reicht. Das Spiel hat man im Mitteldrittel verloren.



































