5:4 n.P.! Lean Bergmann schießt die Eisbären Berlin zum Auswärtssieg bei den Adler Mannheim

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #44:

Die Eisbären Berlin haben das letzte Hauptrundenspiel der Saison 2024/2025 gewonnen. Am Ende setzte man sich beim Erzrivalen Adler Mannheim mit 5:4 n.P. (2:1,1:3,1:0/0:0,1:0) durch und holte sich damit genügend Selbstvertrauen für die am nächsten Sonntag beginnende Playoff-Viertelfinalserie. Am Ende war ausgerechnet Lean Bergmann der Matchwinner beim Erzrivalen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Leo Pföderl zurückgreifen, dafür wurde Yannick Veilleux geschont. So kam es zu drei neuen Offensivreihen, während die Reihe um Freddy Tiffels, Gabriel Fontaine und Ty Ronning unverändert blieb. Pföderl rückte zurück in seine Reihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk. Eric Mik stürmte für Veilleux an der Seite von Liam Kirk und Lean Bergmann und Eric Hördler rotierte in die vierte Reihe neben Maxim Schäfer und Manuel Wiederer.
In der Defensive gab es lediglich im Tor eine Änderung. Jonas Stettmer startete, Linus Vieillard nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs, dass Jake Hildebrand nicht im Kader stand?

Während es für Mannheim noch um Heimrecht im Viertelfinale gegen München ging, war es für die Eisbären ein Spiel, in dem es zumindest tabellarisch gesehen um nichts ging. Und dennoch stand viel auf dem Spiel, denn Spiele gegen den Erzrivalen willst du immer gewinnen.

(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären erwischten einen Traumstart und gingen nach nur vier Minuten durch Lean Bergmann in Führung – 1:0. Ausgerechnet Bergmann werden sie in Mannheim gedacht haben. Seit der letztjährigen Viertelfinalserie ist die Berliner Nummer zehn ja das Feindbild der Adler-Fans.
Mannheim wirkte keinesfalls geschockt und spielte munter nach vorne, aber im Abschluss fehlte es am nötigen Glück. Da auch die Eisbären immer wieder Angriffe fuhren, entwickelte sich ein munter Schlagabtausch in einer sehr hart umkämpften Partie.
Während die Hausherren das erste Powerplay noch ungenutzt ließen, klingelte es im zweiten. John Gilmour hatte die Lücke vorbei an Jonas Stettmer gefunden und zum verdienten 1:1 getroffen (15.).
Aber die Eisbären ließen sich davon nicht beeindrucken, hatte eine starke Phase, in der sie enorm viel Druck erzeugten und am Ende durch Eric Hördler die erneute Führung erzielten. Ein Tor des unbedingten Willens und Eric wird dieser Treffer besonders gut getan haben – 2:1 (18.). Mit diesem Spielstand ging es am Ende in die erste Drittelpause. Die Eisbären führten dank ihrer Effizienz in der Kurpfalz.

Jonas Stettmer hütete in Mannheim das Berliner Tor. Wird er das auch in den Playoffs tun? (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Ins Mitteldrittel fanden die Eisbären erneut gut rein und konnten durch Leo Pföderl auf 3:1 stellen (25.). Die Zwei-Tore-Führung für die Hauptstädter und kurz darauf ein Powerplay, aber man schaffte es nicht, auf drei Tore davon zu ziehen.
Danach folgte ein Bruch im Spiel der Eisbären und Mannheim zog das Momentum auf seine Seite. Mitte der Partie war es Kris Bennett, der die Hoffnung zurück in die SAP-Arena brachte – 2:3 (30.).
Nur kurze Zeit später belohnten sich die Mannheimer für ihre starke Leistung mit dem Ausgleich in Überzahl. Kristian Reichel war erfolgreich gewesen und der DEL-Klassiker ging von vorne los – 3:3 (31.).
Während die Eisbären zum Ende hin ein weiteres Powerplay ungenutzt ließen, nutzte Mannheim erneut ein Powerplay. Ausgerechnet Leon Gawanke brachte die Adler erstmals an diesem Abend in Führung – 4:3 (39.).
Die Eisbären hatten irgendwie den Faden verloren, während Mannheimer immer stärker wurde. Die Folge war die verdiente Pausenführung nach 40 Minuten.

Der Moment der Entscheidung: Lean Bergmann verwandelt den entscheidenden Penalty. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim kam wild entschlossen aus der Kabine und hatte direkt zwei dicke Chancen, aber Jonas Stettmer war stark zur Stelle. Danach ging es immer wieder hin und her, Mannheim wollte die Entscheidung erzwingen, scheiterte aber an Jonas Stettmer. Die Eisbären hingegen wollten ausgleichen, fanden aber keine Lücke in der Adler-Defensive.
Die Zeit lief für Mannheim, die Eisbären versuchten nochmal alles – Auszeit, Goalie raus. Und 23 Sekunden vor dem Ende war es Kapitän Kai Wissmann, der das Ufo zum schweigen brachte – 4:4 (60.). Es ging also in die Verlängerung, beide Teams sicherten sich einen Zähler und wollten am letzten Spieltag in der Hauptrunde nochmal den Fans etwas bieten.

Da in der Verlängerung auch keine Entscheidung fiel, sahen wir das letzte Penaltyschießen in dieser Saison. Keine Disziplin, welche die Eisbären wirklich gut beherrschten in dieser Hauptrunde. Aber heute, in Mannheim, da war es mal wieder an der Zeit, ein Penaltyschießen zu gewinnen. Es traf nur ein Spieler und wer konnte es nur sein? Natürlich! Lean Bergmann sorgte für den Auswärtssieg im Ufo und sorgte mal wieder für ein Pfeifkonzert. Am Ende freuten sich die Berliner über den Zusatzpunkt.

Das Spiel dürfte dem Trainerteam nochmal einige Erkenntnisse geliefert haben, woran man in der nächsten Woche vor dem Viertelfinalstart noch arbeiten muss. Die Konsequenz über 60 Minuten fehlt noch, die Defensive wirkte noch zu anfällig. Was aber mal wieder stimmte: Man fand erneut einen Weg, ein Spiel nach Rückstand zu gewinnen. Damit ist die Hauptrunde beendet und ab 16.03. beginnt endlich die geilste Zeit des Jahres. Der Gegner steht noch nicht fest. Straubing, Nürnberg oder Schwenningen werden dann zu Gast sein. Dann beginnt er, der Kampf um den elften Stern.

6:3 in Schwenningen: Die Eisbären feiern den dritten Sieg in Serie

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei Angstgegner Schwenninger Wild Wings mit 6:3 (1:2,3:1,2:) gewonnen und damit den dritten Sieg in Serie gefeiert. Gabriel Fontaine mit zwei Toren und einem Assist sowie Adam Smith mit drei Vorlagen hatten großen Anteil am klaren Auswärtssieg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur eine Änderung im Line-up vor. Leo Pföderl wurde heute geschont, dafür rückte Maxim Schäfer ins Line-up. Eric Hördler nahm den Platz von Pföderl in der Reihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk ein. Schäfer stürmte in der vierten Reihe an der Seite von Manuel Wiederer und Eric Mik. Alles andere blieb unverändert im Vergleich zum 6:3-Sieg gegen Wolfsburg. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor. Es bleibt also weiterhin spannend, wer in den Playoffs das Berliner Tor hüten wird.

Es war ein Spiel, wo es nur für eine Mannschaft noch um etwas ging. Schwenningen benötigte noch Punkte im Kampf um einen Platz in den Pre-Playoffs. Die Eisbären hingegen hatten Platz zwei sicher und sind so nun dabei, die Spannung hochzuhalten. Aber Trainer Serge Aubin meinte nach dem Spiel am Sonntag, dass es immer noch Kleinigkeiten gibt, an denen man bis zum Playoff-Start arbeiten muss. Da kam mit Schwenningen genau der richtige Gegner, denn gegen die Wild Wings taten sich die Berliner zuletzt doch immer sehr schwer. Vor allem in Schwenningen. Fanden die Eisbären heute ein Mittel gegen die Schwäne oder setzte es die dritte Niederlage im vierten Duell in dieser Hauptrunde?

Ty Ronning traf auch in Schwenningen und knackte damit die 70er Marke in Sachen Scorerpunkte. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Schwenningen begann wie erwartet sehr druckvoll und sorgte direkt für Torgefahr vor Jake Hildebrand. Früh durften die Hausherren auch in Überzahl ran und hatten somit die Chance, die starke Anfangsphase mit dem Führungstor zu krönen. Die Wild Wings ließen die Scheibe richtig gut laufen, aber am Zielwasser musste man noch arbeiten und so überstanden die Berliner die erste Unterzahl sowie die Anfangsphase ohne Gegentor.
Auch in der Folge offenbarten die Berliner einige Lücken und liefen in so manchen Konter der Gastgeber. Diese bekamen Mitte des ersten Drittels das nächste Powerplay und diesmal schlug es hinter Hildebrand ein. Jordan Murray hatte von oben abgezogen und Sebastian Uvira fälschte unhaltbar für den Berliner Goalie ab – 0:1 (11.).
Es war die verdiente Führung für die Wild Wings, aber die Eisbären hatten zwölf Sekunden später die perfekte Antwort parat. Ty Ronning mit dem 37. Saisontor und dem 70. Scorerpunkt – 1:1 (12.). Was für eine unglaubliche Saison der Nummer neun.
Fortan vergaben beide Teams je ein Powerplay, die Wild Wings ließen eine XXL-Chance liegen, gingen dann aber nach eine sehr starken Einzelaktion von Alexander Karachun erneut in Führung – 1:2 (19.).
Schwenningen dann nochmal in Überzahl und zwar zum vierten Mal im ersten Drittel. Insgesamt fünf Strafzeiten (zehn Minuten) kassierten die Berliner in 20 Minuten, was eindeutig zu viel ist. Da überraschte der 1:2-Rückstand auch überhaupt nicht.

Drehte im Mitteldrittel auf und traf zweimal: Gabriel Fontaine (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel verhinderte Jake Hildebrand zunächst das 1:3, ehe Joacim Eriksson beim 2:2-Ausgleich der Eisbären durch Gabriel Fontaine sehr unglücklich aussah und sich die Scheibe selbst ins Tor legte (24.).
Danach war es eine hart umkämpfte Partie, in der es munter hin und her ging. Und plötzlich führten die Eisbären. Doppelpass zwischen Adam Smith und Liam Kirk und auf einmal lagen die Eisbären hier vorne – 3:2 (27.).
Die Hausherren hatten dann aber die große Chance zum Ausgleich in Überzahl, denn Zach Boychuk kassierte 2+2-Minuten. Die Eisbären eigentlich mit einem guten Penalty Killing, ließen wenig zu, aber fünf Sekunden vor dem Ende der Überzahl glich Tylor Spink zum 3:3 aus (32.).
Es war ein wildes zweites Drittel, in dem nun wieder die Eisbären einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Und in Überzahl sind die Berliner das beste Team der Liga. Doch Schwenningen ließ außer einer Chance von Yannick Veilleux nichts Gefährliches zu.
In der Schlussphase war erneut Gabriel Fontaine Nutznießer eines Fehlers von Joacim Ericsson, der die kurze Ecke nicht zu machte und so das 4:3 der Eisbären kassierte (38.). Diese Führung nahmen die Berliner mit in die zweite Drittelpause.

Sorgte für die Entscheidung im Schlussdrittel: Allrounder Eric Mik (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es weiter munter hin und her, gefährlich vor dem jeweiligen Tor wurde es aber zunächst eher selten. Denn beide Defensivreihen standen sehr kompakt und ließen kaum etwas zu.
Mit zunehmender Spieldauer änderte sich das aber, dann hatten sowohl die Eisbären als auch Schwenningen gute Chancen. Am Ende waren es die Berliner, die einen Alleingang von Allrounder Eric Mik eiskalt abschlossen – 5:3 (53.).
Nach diesem Treffer war so ein wenig die Luft raus. Schwenningen versuchte es zwar nochmal, aber die Berliner ließen weiterhin äußerst wenig defensiv zu. Und vorne traf Zach Boychuk ins leere Tor und erhöhte auf 6:3 (59.). Danach war diese Partie vorbei und die Eisbären feierten den zweiten 6:3-Sieg in Folge und zudem den dritten Erfolg in Serie.

6:3-Heimsieg gegen Wolfsburg: Die Eisbären Berlin qualifizieren sich erneut für die Champions Hockey League

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #43:

Jetzt haben sich die Eisbären Platz zwei auch rein rechnerisch gesichert: Im letzten Hauptrunden-Heimspiel setzte man sich mit 6:3 (3:1,1:1,2:1) gegen die Grizzlys Wolfsburg durch und sicherte sich damit Platz zwei nach der Hauptrunde. Das heißt, die Eisbären spielen auch nächstes Jahr wieder in der Champions Hockey League (CHL).

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm kleine Veränderungen im Line-up vor. Im Tor begann heute Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. In der Defensive rückte Markus Niemeläinen ins Line-up und verteidigte an der Seite von Adam Smith. Olivier Galipeau bildete dafür zusammen mit Korbinian Geibel ein Paar. Eric Mik stürmte dafür in der Offensive anstelle von Maxim Schäfer zusammen mit Manuel Wiederer und Eric Hördler.

Es war mal wieder Zeit für das Duell mit den Autostädtern. Die Eisbären gewannen alle bisherigen drei Duelle gegen Wolfsburg in dieser Saison. Für die Grizzlys ging es aber noch um einiges und zwar um wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn. Die Eisbären hingegen wollten sich einspielen für die Playoffs. Wer hatte das bessere Ende auf seiner Seite?

Manuel Wiederer erzielte in dieser Szene das 3:0 gegen Wolfsburg. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach nur sieben Sekunden kassierten die Gäste die erste Strafzeit und so durfte direkt zu Spielbeginn das beste Powerplay der Liga ran. Doch das funktionierte so früh noch gar nicht, weil Wolfsburg die Räume auch perfekt zu machte.
Danach entwickelte sich das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen Berlin und Wolfsburg. Nach dem Powerbreak durften die Berliner erneut mit einem Mann mehr ran. Und diesmal klingelte es im Powerplay und wer kann nur das 1:0 erzielen und „Viva la vida“ erklingen lassen? Natürlich, Ty Ronning mit seinem 35. Saisontor (10.). Der neue Rekord-Torschütze in einer Saison baut seinen Vorsprung weiter aus. Unfassbar, diese Saison der kleinen Nummer neun!
Und die Eisbären legten direkt nach und das zuletzt fehlende Secondary Scoring schlug zu. Lean Bergmann mit dem trockenen Abschluss zum 2:0 (12.). Es war ein besonderes Tor, denn Bergmann traf zum 50. mal in der DEL. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein, Lean!
Die Hauptstädter hatten alles im Griff, von Wolfsburg kam so gut wie gar nichts. Die beiden Gegentore hatten ihre Wirkung hinterlassen. Und es wurde nicht besser, denn die Berliner erhöhten auf 3:0 nach gerade einmal 14 Minuten. Erneut war es Manuel Wiederer, der seit seiner Rückkehr wie ausgewechselt wirkt und auch heute wieder traf.
Aber direkt im Gegenzug durften plötzlich die Gäste jubeln. Tanner John Kaspick praktisch aus dem Nichts mit dem 3:1 (15.). 23 Sekunden lagen nur zwischen den beiden Treffern.
In der Schlussphase die Hausherren mit dem nächsten Powerplay, doch dieses spielte man nicht mit der nötigen Konsequenz zu Ende. So blieb es beim mehr als verdienten 3:1 nach dem ersten Drittel.

War einer der Torschützen heute gegen Wolfsburg: Lean Bergmann (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im zweiten Drittel waren es die Eisbären, welche früh die erste Strafzeit kassierten. 22 Sekunden waren gerade einmal gespielt, da durfte Wolfsburg erstmals in diesem Spiel mit einem Mann mehr ran. Und prompt verkürzten die Niedersachsen auf 3:2. Ryan O´Connor mit dem Schuss von der blauen Linie, welcher den Weg vorbei an Jake Hildebrand ins Tor fand.
Weiter ging es mit den Special Teams, jetzt waren wieder die Eisbären mit einem Powerplay dran. Und auch die Berliner schlugen eiskalt zu. Leo Pföderl mit seinem 25. Saisontor zum 4:2 (22.). Über mangelnde Unterhaltung konnten sich die Fans in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof nicht beschweren. Sie bekamen einiges geboten am Sonntagnachmittag.
Vor allem Special Teams, denn erneut waren es die Eisbären, welche in Überzahl ran durften. Die Niedersachsen hatten ein Problem mit der Disziplin. Kaum war die eine Strafzeit fast abgelaufen, musste der nächste Spieler in die Kühlbox. Keine so gute Idee gegen das beste Powerplay der Liga, die in diesem Spiel auch schon zweimal Kapital daraus schlagen konnten. Doch diese beiden Überzahlspiele blieben eher ungefährlich.
Danach war es weiterhin ein hart umkämpftes Spiel zwischen beiden Mannschaften. Beide Teams auch mit zu vielen leichtfertigen Fehlern in ihrem Spiel. Es wirkte in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels so ein wenig zerfahren. Mehr passierte nicht mehr und so blieb es bei der Zwei-Tore-Führung für die Eisbären nach 40 Minuten.

Hart umkämpft war die Partie zwischen Berlin und Wolfsburg. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin. Die Eisbären wollten nicht mehr investieren, Wolfsburg konnte nicht mehr investieren. Dabei waren es die Niedersachsen, welche die Punkte dringend benötigen, will man es noch in die Pre-Playoffs schaffen. Aber dafür war es heute ein zu schwacher Auftritt der Grizzlys in der Hauptstadt.
Aber nach rund acht Minuten stand es plötzlich 4:3. Onetimer von Andy Miele und schon war hier wieder Spannung drin. Und Wolfsburg witterte Morgenluft und wollte nun den Ausgleich. Die Eisbären waren gut beraten, wieder mehr für das Spiel zu machen.
Nach dem Powerbreak bot sich den Gästen die Chance zum Ausgleich, denn Wolfsburg mit dem nächsten Powerplay im Spiel. Aber die Eisbären verteidigten das gut und überstanden diese brenzlige Situation ohne Gegentor.
In der Schlussphase lebte die Partie vor allem von der Spannung. Den Niedersachsen lief die Zeit davon, aber sie investierten noch einmal alles. Aber als Hannibal Weitzmann gerade dabei war, sein Tor zu verlassen, schlug es zum fünften Mal im Wolfsburger Tor ein. Ty Ronning mit dem 36. Saisontor (58.). Dieser Junge ist einfach Weltklasse!
Aber für den Schlusspunkt sorgte Manuel Wiederer 31,8 Sekunden vor dem Ende. Wolfsburg in Überzahl und ohne Torhüter, doch das nutzten die Eisbären erneut aus – 6:3 (60.). Das nächste Saisonziel war damit erreicht: die erneute Qualifikation für die CHL ist perfekt!

5:4 gegen Köln: Die Eisbären feiern einen hart erkämpften Heimsieg gegen die Domstädter

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #42:

Spannung pur am Sonntagabend: Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagabend gegen die Kölner Haie knapp mit 5:4 (1:1,3:0,1:3) gewonnen und damit den zweiten Platz gefestigt. Nach 40 Minuten sah es nach einem souveränen Heimsieg aus, aber am Ende gerieten die Berliner nochmal arg ins schwimmen. Man konnte eigentlich nur im Mitteldrittel überzeugen, Drittel eins und drei offenbarten einige Schwächen – vor allem in der Defensive.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum 5:0-Heimsieg gegen Augsburg nur auf einer Position. Maxim Schäfer rückte für Elias Schneider in die vierte Reihe und stürmte dort an der Seite von Matej Leden und Eric Hördler. Alles andere blieb unverändert, somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor.

Während die Eisbären aller Voraussicht nach Zweiter nach der Hauptrunde werden, kämpfen die Domstädter um wichtige Punkte für die direkte Viertelfinal-Qualifikation. Zwei der bisherigen drei Duelle in dieser Hauptrunde gewannen die Domstädter. Konnten die Eisbären heute den zweiten Sieg in der Hauptrunde einfahren oder sicherte sich Köln wichtige Punkte im Kampf um Platz sechs?

Ty Ronning jubelt über sein 32. Saisontor. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Domstädter erwischten den besseren Start. 80 Sekunden waren gespielt, da legte Moritz Müller für Brady Austin auf und der traf ins lange Eck – 0:1 (2.). Das ging in dieser Situation zu einfach, da fehlte die Gegenwehr der Berliner Defensive.
Die Eisbären hatten Probleme, ins Spiel zu finden. Man war gefühlt immer einen Schritt langsamer als die Haie, welche einen sehr guten Start erwischten. Auch in den Zweikämpfen hatte man zumeist das Nachsehen.
Nachdem Powerbreak erhöhten die Eisbären den Druck und setzten sich im Angriffsdrittel fest. Wirklich fehlerfrei war das Spiel der Hausherren zwar immer noch nicht, aber man war bemüht, die Fehler abzustellen. Doch Köln stand defensiv auch sehr kompakt und machte die Räume zu, was es den Eisbären schwer machte, mal die Lücken für den Abschluss zu finden.
Die Lücke fand dann aber Justin Schütz bei einem Entlastungskonter der Gäste, doch er zielte etwas zu genau und traf nur den Pfosten. Glück für die Eisbären!
Die Eisbären nutzten dann aber einen Wechselfehler der Gäste zum 1:1. Gabriel Fontaine auf Ty Ronning und mal wieder sorgte die Nummer neun für „Viva la vida“ in der Arena am Ostbahnhof – 1:1 (15.).
Insgesamt gesehen war es ein erstes Drittel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten, das 1:1 nach 20 Minuten demnach gerecht.

Gleich dreimal klingelte es im Mitteldrittel im Kölner Tor. Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel durfte das beste Powerplay der Liga ran, es wurde auch einige Male gefährlich, aber an Julius Hudacek kam man nicht vorbei.
Danach durften die Domstädter ihr Powerplay präsentieren, doch das Penalty Killing der Eisbären mit einer überragenden Leistung, überstand die erste Unterzahl ohne größere Probleme. Kaum wieder komplett, drehten die Hausherren das Spiel komplett. Adam Smith mit dem Hammer ins Glück – 2:1 (29.). Das erste DEL-Tor des Neuzugangs.
Danach war es eine hart umkämpfte Partie, in der es munter hin und her ging, am Ende waren es die Berliner, welche auf 3:1 erhöhten. Lean Bergmann mit dem klasse Zuspiel auf Manuel Wieder und der traf zum dritten Mal an diesem Wochenende (32.).
In der Schlussphase die Berliner dann erneut mit einem Mann mehr und der vermeintlichen Vorentscheidung in dieser Partie. Kai Wissmann mit dem Schuss von der blauen Linie und Zach Boychuk fälschte unhaltbar für Hudacek ab – 4:1 (38.). Mit dieser souveränen Führung ging es anschließend in die zweite Pause. Die Eisbären hatten offensiv eine Schippe drauf gelegt und das eigene Tor leidenschaftlich verteidigt.

Das Traditionsduell zwischen den Eisbären und Köln war hart umkämpft. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

39 Sekunden war das Schlussdrittel alt, da schlugen die Haie durch Marco Münzenberger zu – 4:2 (41.). Wurde es in diesem Traditionsduell also doch nochmal spannend? Die Haie blieben in der Anfangsphase jedenfalls dran und sorgten dafür, dass die Berliner Defensive wie im ersten Drittel ins schwimmen geriet. Die Domstädter belohnten sich für den Aufwand und verkürzten durch Justin Schütz weiter – 4:3 (46.). Die Eisbären mussten schleunigst die Ordnung aus dem zweiten Drittel wiederfinden, wo man mit enorm viel Leidenschaft verteidigt hatte.
Im Powerplay hätten die Hausherren wieder für etwas mehr Ruhe sorgen können, aber man spielte es zu kompliziert und ließ diese große Chance liegen.
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Die Eisbären wollten das fünfte Tor erzielen, während die Haie am Ausgleich schnupperten. Die Haie wirkten in den Zweikämpfen aggressiver als die Berliner, welche von ihrem einfachen Spiel aus dem zweiten Drittel abgekommen waren.
In der Schlussphase schwächte sich Köln selbst mit einer Spieldauer gegen Juhani Tyrväinen wegen eines Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich. So eine Strafzeit bei dem Spielstand gegen das beste Powerplay der Liga – keine gute Idee. Und die Eisbären bestraften es nach nur 21 Sekunden. Zach Boychuk mit dem vorentscheidenden 5:3 (55.).
Das Powerplay wurde dann aber erst einmal unterbrochen, denn Jonas Müller musste auf die Strafbank. Für zwei Minuten hieß es also Vier-gegen-vier, KEC-Coach Kari Jalonen nahm direkt seine Auszeit. Half aber nicht wirklich viel, denn das Vier-gegen-vier blieb ohne Highlights.
Spannung garantierten aber die letzten zwei Minuten. Die Haie in Überzahl und ohne Torwart, somit also mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Schwerstarbeit für die Eisbären-Defensive also, welche aber den vierten Gegentreffer durch Maximilian Kammerer 31,5 Sekunden vor dem Ende nicht verhindern konnten – 5:4 (60.).
Crunchtime in Berlin, die Haie wollten hier nun unbedingt den einen Zähler holen, aber sie kamen in den letzten Sekunden des Spiels nicht mehr gefährlich vor das Berliner Tor. Die Eisbären feierten somit einen hart erkämpften Heimsieg gegen die Domstädter.

5:0! Souveräner Heimsieg gegen Augsburg

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #41:

Souveräner Heimsieg am Freitagabend: Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die abstiegsbedrohten Augsburger Panther deutlich mit 5:0 (1:0,3:0,1:0) gewonnen und damit die gewünschte Reaktion auf die Niederlage am Mittwochabend in Frankfurt gezeigt. Wirklich gefordert wurde der DEL-Rekordmeister aber nicht. Genau wie Düsseldorf vor neun Tagen ließ auch der AEV seine DEL-Tauglichkeit vermissen. Über weite Strecken sah es wie ein Trainingsspiel aus.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Manuel Wiederer zurückgreifen, der zuletzt verletzungsbedingt fehlte. Dazu rückte Elias Schneider ins Line-up, dafür fehlten Freddy Tiffels (verletzt) und Olivier Galipeau.
Dadurch kam es zu Änderungen in der Aufstellung. In der Defensive verteidigte Eric Mik an der Seite von Korbinian Geibel und ersetzte dort Galipeau. In der Offensive stellte Aubin komplett um. Die erste Reihe bestand aus Ty Ronning, Gabriel Fontaine und Liam Kirk. In der zweiten Reihe kam es zur Zusammenstellung der alten Paradereihe um Leo Pföderl, Zach Boychuk und Marcel Noebels. Die dritte Reihe bildeten Lean Bergmann, Yannick Veilleux und Rückkehrer Wiederer. Und in der nominell vierten Reihe stürmten Eric Hördler, Matej Leden und Schneider.
Auch im Tor gab es eine Änderung, denn heute hütete Jake Hildebrand das Tor, während Jonas Stettmer eine Pause bekam.

Es war mal wieder eines dieser Spiele, in denen sich die Eisbären gerne sehr schwer tun. Als Titel-Favorit gegen einen Abstiegskandidaten. Das bekam man auch direkt beim ersten Heimspiel der laufenden Saison zu spüren, als die Fuggerstädter mit 6:2 gewannen. Folgte heute die Revanche dafür oder feierten die abstiegsbedrohten Panther einen wichtigen Auswärtssieg in der Hauptstadt?

Bekam im ersten Drittel einiges zu tun: AEV-Goalie Strauss Mann (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären mit einem Traumstart. 94 Sekunden waren gespielt, da schlug der DEL-Top-Scorer Leo Pföderl wieder zu. Im Zusammenspiel mit seinen alten Reihenpartnern klappte es direkt in der Anfangsphase mit einem Tor – 1:0 (2.).
Es war ein dominanter Beginn der Berliner, die sich gute Chancen erspielten. Aber auch Augsburg versteckte sich nicht und hatte ein, zwei gute Aktionen bis zum ersten Powerbreak. So entwickelte sich ein kurzweiliges DEL-Spiel.
Auch nach dem Powerbreak hatten die Hausherren beste Chancen, aber man schoss AEV-Goalie Strauss Mann so ein wenig berühmt. Das 1:0 war dem Spielverlauf nicht angemessen. Aber die Eisbären arbeiteten im weiteren Verlauf des ersten Drittels am zweiten Treffer, Augsburg konnte nur selten mal für Entlastung sorgen. Am Ende blieb es aber beim 1:0 nach 20 Minuten.

Zwischenzeitlich wurde es auch ruppig zwischen Berlin und Augsburg. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch zu Beginn des zweiten Drittels das gleiche Bild wie im ersten. Dominante Eisbären mit jeder Menge guter Chancen, aber Strauss Mann mit einer sehr starken Leistung im Augsburger Tor. An ihm verzweifelten die Berliner geradezu.
Gerade, als die Partie so ein wenig vor sich hin plätscherte, erhöhte Manuel Wiederer auf 2:0 (26.).
Nach dem Powerbreak durften die Eisbären erstmals in Überzahl ran. Was fast schon eine Überraschung war angesichts der sehr lockeren Leine der beiden Hauptschiedsrichter, die bis dahin rein gar nichts pfiffen. Auch den Stockschlag von Lean Bergmann nach dem 2:0 übersahen sie. Das Powerplay nutzten die Hausherren derweil durch Ty Ronning – wer auch sonst. Das 31. Saisontor der Nummer neun – 3:0 (30.).
Das Powerplay der Hauptstädter durfte rund sechs Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels erneut ran und prompt stand es 4:0. Manuel Wiederer traf zum zweiten Mal bei seinem Comeback, wirklich angegriffen wurde er dabei aber nicht (36.). So führten die Berliner nach 40 Minuten sehr souverän mit 4:0.

War der Matchwinner beim Comeback nach Verletzung: Manuel Wiederer mit zwei Toren (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Schlussdrittel ging das Spiel nur in eine Richtung und zwar in die des Augsburger Tores. Vom AEV kam rein gar nichts mehr, es sah inzwischen wie ein Trainingsspiel aus. Dementsprechend ereignislos verlief das dritte Drittel aber auch.
In der Schlussphase durften die Fuggerstädter nochmal in Überzahl ran und sorgten dabei durchaus für Gefahr, aber Jake Hildebrand, der den ganzen Abend nahezu beschäftigungslos war, war hellwach und so überstanden die Eisbären das Unterzahlspiel ohne Gegentor.
Vier Minuten vor dem Ende gab es dann aber doch noch ein Highlight für die 14.200 Zuschauer in der erneut ausverkauften Arena am Ostbahnhof. Leo Pföderl scheiterte noch am inzwischen im Tor stehenden Markus Keller, aber Zach Boychuk war zur Stelle und staubte erfolgreich ab – 5:0 (56.).
Die Panther vergaben zum Ende ein weiteres Powerplay, somit blieben Jake Hildebrand und die Eisbären erstmals in dieser DEL-Saison ohne Gegentor. Dieser Shutout wird der Nummer 30 guttun.

4:2 vs. Straubing! Die Eisbären feiern den nächsten Heimsieg

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #40:

Die Eisbären Berlin feiern einen verdienten Heimsieg gegen die Straubing Tigers. Am Ende setzte man sich mit 4:2 (1:1,1:1,2:0) durch und qualifizierte sich damit auch endgültig fürs Playoff-Viertelfinale. Straubing machte den Eisbären das Leben sehr schwer, lag zwischenzeitlich auch vorne, aber am Ende fanden die Berliner mal wieder einen Weg, wie man enge Spiele für sich entscheidet.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf Blaine Byron verzichten, dafür rückte Olivier Galipeau ins Line-up. Galipeau verteidigte an der Seite von Korbinian Geibel, Eric Mik rückte dafür in die Reihe von Byron und stürmte neben Lean Bergmann und Eric Hördler. Mehr änderte Trainer Aubin in der Defensive und der Offensive nicht. Nur im Tor gab es erneut eine Änderung, denn Jonas Stettmer begann heute, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank Platz nahm. Ist es bereits ein Fingerzeig Richtung Playoffs, dass Stettmer dort den Vorzug vor Hildebrand erhalten wird?

Für beide Teams ging es heute um wichtige Punkte. Während die Eisbären noch um Platz eins kämpfen, benötigt Straubing Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs. Ob das aber gegen die Berliner klappt, bleibt abzuwarten. Denn die ersten drei Duelle in dieser Saison gingen an die Eisbären. Folgte heute der vierte Streich gegen die Niederbayern?

Hat für immer einen Platz in der Vereinsgeschichte der Eisbären Berlin: Der Trainer der ersten DEL-Meisterschaft Pierre Pagé (Foto von Florian Pohl /City-Press GmbH Bildagentur)

Vor 20 Jahren feierten die Berliner die erste DEL-Meisterschaft und heute war mit Pierre Pagé der Trainer zu Gast, der die Eisbären zu diesem ersten Titel führte. Schön, dich mal wieder in Berlin zu sehen, Pierre!

In diesem Moment erzielt Leo Pföderl sein 250. DEL-Tor. (Foto von Florian Pohl /City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Beginn ins Spiel. Von Abtasten keine Spur. Beide Teams spielten mit viel Zug zum Tor, vor allem die Tigers hatten sich sichtlich viel vorgenommen unter ihrem neuen Trainer Craig Woodcroft. Aber die Eisbären standen dem in nichts nach, so entwickelte sich vom ersten Bully weg ein sehr interessantes und gut anzuschauendes DEL-Spiel.
Die Niederbayern wirkten deutlich stabiler und griffiger als noch zuletzt unter ihrem jahrelangen Coach Tom Pokel. Doch Jonas Stettmer verhinderte durch gute Paraden den möglichen Rückstand der Eisbären.
In der 14. Spielminute schalteten die Eisbären dann mal ganz schnell um, spielten zwei gute Pässe und am Ende war es Leo Pföderl, welcher „Viva la Vida“ erklingen ließ – 1:0! Der Top-Torjäger der PENNY DEL schlug wieder zu und feierte dabei einen ganz besonderen Meilenstein – es war sein 250. DEL-Tor. Glückwunsch Leo, auf das noch ganz viele Tore dazukommen in deiner Karriere!
In der Schlussminute war es dann Elis Hede, der Straubing für ein gutes erstes Drittel belohnte und zum gerechten 1:1-Pausenstand traf (20.).

So sieht man Eisbären-Kapitän Kai Wissmann auch selten. Heute lieferte er sich eine handfeste Schlägerei mit Marcel Brandt. (Foto von Florian Pohl /City-Press GmbH Bildagentur)

Das Mitteldrittel begann für die Eisbären in Unterzahl für ganze 92 Sekunden. Straubing nutzte das Powerplay aus. Die Scheibe kam Richtung Tor, blieb dort unglücklich hängen, Joshua Samanski staubte erfolgreich ab – 1:2 (22.).
Die Eisbären taten sich schwer ins zweite Drittel zu finden. Zu viele leichtfertige Scheibenverluste und ein harmloses Powerplay. Man kam mit der Straubinger Spielweise nicht so richtig klar.
Die Partie wurde inzwischen auch härter. Kai Wissmann und Marcel Brandt gerieten an der Bande aneinander, daraus resultierte eine handfeste Schlägerei. Wenig später musste Alex Green nach einem zu harten Check an der Bande für zwei Minuten in die Kühlbox. Man merkt, dass die Saison auf die Zielgerade einbiegt und die Mannschaften um jeden einzelnen Punkt kämpfen.
Das Powerplay der Berliner war aber zu kompliziert gespielt und verpuffte daher ohne jegliche Gefahr. Für Gefahr sorgten aber die Tigers, wenn sie im Angriff waren. Bei Straubing sah das Spiel viel flüssiger als bei den Eisbären aus, nur konnte sich die Mannschaft von Craig Woodcroft nicht dafür belohnen. Zum Glück für die Eisbären.
Die bekamen dann das nächste Powerplay und das sah schon deutlich gefährlicher aus. Prompt schlugen die Berliner zurück und – natürlich – Leo Pföderl machte einfach weiter – 2:2 (35.). Die Nummer 93 musste die Scheibe nur noch ins leere Tor einschießen. Die neue 250er-Serie startete also direkt heute. Nur noch 249 Treffer bis zur 500, Leo!
Mit dem 2:2 ging es anschließend in die zweite Drittelpause, die Eisbären nahmen aber noch eine gute Minute Powerplay mit ins Schlussdrittel.

Ist auf dem besten Wege zur Nummer eins in Berlin: Goalie Jonas Stettmer (Foto von Florian Pohl /City-Press GmbH Bildagentur)

Und dieses nutzten sie nach nur 43 Sekunden aus und drehten die Partie zurück. Yannick Veilleux überwand Florian Bugl zum dritten Mal an diesem Nachmittag – 3:2 (41.).
Die Berliner waren nun wieder besser drin im Spiel und hatten ein Mittel gegen die Straubinger gefunden. Daraus resultierend waren die beiden Treffer nach dem kurzzeitigen Rückstand. Und das zeichnet die Mannschaft von Trainer Serge Aubin und ihn selbst aus, dass sie auch in solchen Phasen Wege finden, Spiele wieder zu drehen. Das kann in den Playoffs ein sehr großer Vorteil sein.
Als Straubing mal wieder ein Mann mehr war, brannte es direkt vor dem Tor von Jonas Stettmer. Mit viel Leidenschaft und einer Prise Glück überstanden die Berliner das Unterzahlspiel.
Fortan blieb die Partie sehr spannend, es ging hin und her. Die Eisbären waren auf der Suche nach der Vorentscheidung, während Straubing erneut ausgleichen wollte. Und die Tigers waren Mitte des letzten Drittels sehr nahe dran, das Aluminium rettete den Eisbären die Führung.
Auf der Gegenseite klirrte es aber auch am Aluminium, als Ty Ronning in Überzahl abgezogen hatte. Da hatten nun die Niederbayern ihrerseits das Glück auf ihre Seite.
In der Schlussphase bot sich den Gästen dann die dicke Chance zum Ausgleich, denn Adam Smith musste auf die Strafbank und ermöglichte den Tigers damit das nächste Powerplay. Doch das Penalty Killing der Berliner mit einem ganz starken Job, ließ nichts Gefährliches zu und so überstanden die Hausherren diese brenzlige Situation schadlos.
Craig Woodcroft versuchte am Ende alles, nahm rund zwei Minuten vor dem Ende seine Auszeit und zog zudem den Goalie vom Eis. Straubing drückte nun nochmal ordentlich und sorgte für viel Gefahr vor Jonas Stettmer, aber am Ende nützte es nichts. 22,3 Sekunden vor dem Ende sorgte Ty Ronning für die endgültige Entscheidung und den nächsten Heimsieg – 4:2 (60.). Am Ende eine starke Teamleistung, die zu drei Punkten geführt hat.

4:5 n.P.! Ein unterhaltsamer Abend in Bremerhaven mit dem besseren Ende für die Gastgeber

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #39:

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel in der PENNY DEL am Freitagabend knapp verloren. Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven verloren die Berliner mit 4:5 n.P. (1:1,3:2,0:1/0:0,0:1), holten aber dennoch einen Punkt auf Spitzenreiter Ingolstadt auf. Platz eins nach der Hauptrunde bleibt weiterhin ein Ziel der Hauptstädter.

Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum 10:2-Kantersieg gegen die DEG lediglich auf einer Position. Jake Hildebrand stand im Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Es war wieder einmal Zeit für die Neuauflage der letztjährigen Finalserie, welche die Berliner für sich entschieden hatten. In dieser Saison stand es nach Siegen 2:1 für die Pinguins. Sicherte sich Bremerhaven den dritten Sieg in der diesjährigen Hauptrunde oder holten die Eisbären den zweiten Sieg?

Erzielte in Bremerhaven zwei Tore und steht jetzt auf Platz acht der ewigen DEL-Torjägerliste: Leo Pföderl(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es ein unterhaltsames DEL-Spiel zweier Top-Mannschaften. Es ging hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss auf das Tor. Bremerhaven durfte früh im Spiel erstmals im Powerplay ran, doch das Penalty Killing der Berliner ließ wenig zu. Mit zunehmender Spieldauer im ersten Drittel hatten die Pinguins mehr Spielanteile, was sich am Ende auch auszahlen sollte. Ausgerechnet Ex-Eisbär Nino Kinder eröffnete das Spitzenspiel mit dem 1:0 (14.). An seinem Jubel danach direkt vor der Gästekurve hätte man meinen können, er hätte gerade das entscheidende Tor im Finale geschossen.
Doch die Freude über die Führung währte nicht lange, denn dass die Eisbären Powerplay spielen können, sollten sie auch in Bremerhaven wissen. Leo Pföderl – wer auch sonst gegen die Pinguins – sorgte in Überzahl für den 1:1-Ausgleich (18.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Drittelpause.

War auch in Bremerhaven wieder mit einem Tor erfolgreich: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Den Eisbären bot sich früh im Mitteldrittel die Chance, in doppelter Überzahl zu spielen. Und diese Chance ließen sie sich nicht nehmen. Die Scheibe lief gut und am Ende landete sie erneut bei Pföderl, der die Berliner erstmals an diesem Abend in Führung brachte – 2:1 (22.). Zugleich sein 249. DEL-Treffer, was platz acht in der ewigen DEL-Torjägerliste macht. Man muss die Nummer 93 einfach lieben. Schön, dass du bei uns spielst, Leo!
Die Antwort der Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten. Es wurde Vier-gegen-Vier gespielt und somit war ein bisschen mehr Platz auf dem Eis, was Jan Urbas zu nutzen wusste – 2:2 (23.).
Die Zuschauer bekamen richtig viel zu sehen im zweiten Drittel. Wieder waren es die Eisbären, die vorlegen konnten. Wieder eine sehr gelungene Kombination der Berliner, welche Freddy Tiffels am Ende veredelte – 3:2 (26.).
Der Schlagabtausch im zweiten Drittel hatte so richtig Fahrt aufgenommen und erneut hatten die Pinguins eine Antwort parat. Miha Verlic mit dem erfolgreichen Rebound, da waren gerade mal 30 Minuten gespielt – 3:3.
Danach beruhigte sich die Partie und beide Teams ließen nicht mehr so viel zu. Aber einen Treffer hatte das Mitteldrittel dann doch noch zu bieten und es war der wahrscheinlich schönste an diesem Abend. Ty Ronning tanzte sich einfach mal durch die Defensive der Gastgeber und tunnelte zum krönenden Abschluss auch noch deren Goalie Kristers Gudlevskis, ganz starkes Tor von der Zaubermaus – 4:3 (40.). Danach war Drittelpause angesagt, in welche die Berliner mit einem guten Gefühl gingen.

Entschied die Partie im Penaltyschießen: Ludwig Byström (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Wenn man den Eisbären überhaupt etwas vorwerfen konnte, dann dass sie sich nie entscheidend absetzen konnten in dieser Partie. Eine Zwei-Tore-Führung hätte für mehr Ruhe sorgen können, aber das gelang den Eisbären einfach nicht. Und so passierte Mitte des letzten Drittels auch das, was sich angedeutet hatte. Cedric Schiemenz, der nächste Ex-Eisbär, glich zum 4:4 aus (51.).
Danach hatten die Berliner weitere gute Chancen, aber an Gudlevskis war kein Vorbeikommen mehr. Somit blieb es beim 4:4 an der Küste, ein Punkt für beide Mannschaften und am Spielverlauf gemessen auch gerechtfertigt. Denn beide Teams hatten ihre Momente im Spiel.

In der Overtime fiel kein Treffer und somit ging es in die Paradedisziplin der Eisbären, das Penaltyschießen. Wirklich gut sind wir da ja seit Jahren nicht und das merkte man auch heute wieder. Es dauerte bis zum 16. Schützen (je acht auf beiden Seiten), ehe das Spiel eine Entscheidung fand. Ludwig Byström war es, der uns vor einem noch längeren Abend in Bremerhaven bewahrte und seiner Mannschaft den Zusatzpunkt sicherte.

Insgesamt ein sehr unterhaltsames DEL-Spiel, welches schon einen Vorgeschmack auf die Playoffs liefert. Für diese qualifizierten sich die Eisbären durch den einen Punkt übrigens endgültig. Aber daran gab es ja eh keine Zweifel mehr. In der besten Zeit des Jahres sind die Eisbären wieder dabei. Und geht es nach dem Gesetz, kommt der Pokal auch in diesem Jahr wieder nach Hause…

Eishockey-Fest in Berlin! Die Eisbären Berlin feiern einen 10:2-Kantersieg gegen die Düsseldorfer EG

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #38:

Was für ein Eishockeyabend: Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel nach der Länderspielpause deutlich und hochverdient mit 10:2 (4:0,4:2,2:0) gegen die Düsseldorfer EG gewonnen. Dabei wurde ein Klassenunterschied deutlich. Man hat gesehen, wer um die deutsche Meisterschaft spielen wird und wer am Ende der Saison um den Klassenerhalt zittern muss. DEL-tauglich war heute jedenfalls nur eine Mannschaft.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur minimal. Neuzugang Adam Smith gab sein Debüt und verteidigte an der Seite von Markus Niemeläinen. Eric Mik rückte deshalb an die Seite von Korbinian Geibel, während Olivier Galipeau gar nicht im Kader stand. Ansonsten blieb sowohl in der Defensive als auch in der Offensive alles beim alten. Somit stand auch heute wieder Jonas Stettmer im Tor. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs von Aubin?

Es war mal wieder ein Duell zwischen zwei Mannschaften, welche an unterschiedlichen Enden der DEL-Tabelle stehen. Während die Eisbären um die bestmögliche Ausgangsposition für die Playoffs kämpfen, geht es bei Düsseldorf um den Klassenerhalt. Die Rheinländer befinden sich mitten im Abstiegskampf und benötigen daher jeden einzelnen Punkt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Erneut eröffnete Ty Ronning den Abend mit dem Tor zum 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

36 Sekunden hatte es gegen Nürnberg gedauert, heute waren es nur 34 Sekunden, ehe die Eisbären in Führung gingen. Und erneut war es Ty Ronning, der für das 1:0 sorgte und „Viva la Vida“ von Coldplay erklingen ließ. Schon wieder ein äußerst emotionaler Moment in Berlin. Tobi sein Lieblingssong erklingt übrigens jetzt immer nach dem ersten Eisbären-Tor – auf Wunsch der Mannschaft. Eine schöne Ehrung für die ehemalige Nummer 22.
Die Berliner dominierten die Anfangsphase gegen den Abstiegskandidaten aus dem Rheinland. Und die Hauptstädter waren auch die Mannschaft, welche zuerst in Überzahl ran durfte. Ex-Eisbär Bennet Roßmy wollte auch mal die andere Seite der Strafbank ausprobieren. Im Powerplay sind die Berliner das zweitbeste Team der Liga und das bewiesen sie auch. Liam Kirk schloss eine Kombination mit dem 2:0 ab (8.). Da hatte der Brite keine größeren Probleme, denn das Tor war halbleer.
Auch Eric Hördler hatte beim 3:0 keine Gegenwehr, denn er durfte alleine auf Henrik Haukeland zufahren und ließ dem DEG-Goalie keine Chance (12.). In der selben Minute legten die Eisbären sogar das 4:0 nach. Freddy Tiffels erhöhte nur 23 Sekunden später und verwandelte die Arena am Ostbahnhof in ein Tollhaus. Und oben im Himmel dürften Hartmut und Tobi strahlende Gesichter haben angesichts der Leistung des DEL-Rekordmeisters.
Hier der klare Rückstand für die DEG nach dem ersten Drittel und aus Bremerhaven gab es die nächste schlechte Nachricht, denn dort führte Iserlohn mit 2:0. Die Roosters sind einer von zwei Kontrahenten im Abstiegskampf. Bis hierhin ein gebrauchter Abend für den Traditionsverein.

Auch Eric Hördler (Mitte) durfte sich heute mal wieder in die Torschützenliste eintragen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute folgten in der 22. Spielminute wieder die „Tobi Eder„-Gesänge. Er wird für immer unvergessen bleiben. Und exakt in die Gesänge hinein schraubten die Eisbären das Ergebnis auf 5:0 hoch. Geht es kitschiger? Nein! Korbinian Geibel hatte auf Zuspiel von Matej Leden und Maxim Schäfer getroffen. Für Leden war es zugleich der erste Scorerpunkt in der DEL. Heute klappte einfach alles.
Und die Eisbären hatten heute auch richtig Lust auf Eishockey und Tore. In der 27. Spielminute staubte Lean Bergmann erfolgreich ab und machte das halbe Dutzend voll – 6:0!
Düsseldorf bewies heute keine DEL-Tauglichkeit und das sollte die Verantwortlichen arg ins Grübeln bringen. Der DEL-Traditionsstandort steht mit so einer Leistung am Abgrund zur DEL2 und das sollte eigentlich jeden Eishockey-Fan traurig stimmen.
Aber die Eisbären kannten keine Gnade mit der DEG und legten das 7:0 nach. Immer wieder versuchten es die Berliner, am Ende war es Marcel Noebels, der Henrik Haukeland zum siebten Mal an diesem Abend überwinden konnte (33.). Düsseldorf mit einem eklatanten Defensivverhalten, Haukeland konnte einem leid tun. Unterstützung seiner Vorderleute suchte er vergebens.
Bei angezeigter Strafzeit durften dann aber auch mal die DEG-Fans im Gästeblock jubeln. Alexander Blank mit dem Anschlusstreffer – 7:1 (35.).
Doch das ließen die Eisbären nicht lange unbeantwortet. Ty Ronning mit dem 8:1 in einem völlig verrückten und einseitigen Spiel (36.). Danach war der Arbeitstag von Henrik Haukeland beendet, Ex-Eisbär Nikita Quapp kam für ihn ins Tor.
In der Schlussphase durfte dann wieder Düsseldorf jubeln, mit Laurin Braun traf ein Ex-Eisbär – 8:2 (38.). Heute durfte wirklich jeder mal ein Tor erzielen. Aber im zweiten Drittel war damit erstmal Feierabend. Die zweite Drittelpause war angesagt, in welche die Berliner mit großem Beifall verabschiedet wurden. Für die DEG gab es immerhin aus Bremerhaven gute Nachrichten, denn da hatten die Pinguins das Spiel inzwischen gedreht und führten mit 3:2.

Heute durfte jeder mal treffen: Marcel Noebels mit dem 7:0! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von den Rängen hallte es zu Beginn des Schlussdrittels „Nur noch zwei„. Zwei Tore bis zum zweistelligen Ergebnis und angesichts der ersten 40 Minuten durfte man damit auch absolut rechnen. Denn die Eisbären hatten richtig Bock auf Eishockey, während Düsseldorf in alle Einzelteile zerfiel.
Aber das letzte Drittel bot eher wenig Highlights. Das Spiel plätscherte eher so vor sich hin. Bis zur 52. Spielminute, da konnten die Eisbären mal einen Angriff erfolgreich abschließen. Leo Pföderl erhöhte auf 9:2. Die Fans skandierten nun natürlich „Einer geht noch, einer geht noch rein„.
Was in Mannheim nicht klappte, klappte heute. Freddy Tiffels machte es zweistellig – 10:2 (57.). Eine Demontage der DEG und eine Wohltat für die Eisbären-Seele! Und natürlich war dieses Ergebnis auch für Tobi Eder! Der dürfte sich oben zusammen mit Hartmut ein paar Sieger-Bier gegönnt haben. Am Ende blieb es beim 10:2-Kantersieg gegen eine desaströse Düsseldorfer EG.

2:1 vs. Nürnberg! Die Eisbären gewinnen für Tobi Eder

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #37:

Seit über 30 Jahren gehe ich zum Eishockey und den Heimspielen der Eisbären Berlin. Doch noch nie war der Weg zur Arena so schwer wie am heutigen Sonntagabend. Der Tod von Stürmer Tobias Eder liegt uns allen noch sehr schwer im Magen und alle Beteiligten (Spieler, Trainer, Offizielle, Fans) hatten Angst vor diesem so schweren ersten Heimspiel. Keiner wusste so recht, was ihn erwarten würde und jeder geht mit der Situation anders um. Doch eins zeigte sich in den letzten Tagen sehr deutlich: der Zusammenhalt in der gesamten Eisbären-Familie, aber auch der Eishockey-Familie, ist riesengroß. Und genau das macht diesen Sport aus. Trotz aller Rivalität standen sich alle Fans bei und gaben einander Kraft. Überall wurde nochmals an Tobias Eder gedacht. Sehr bewegende Momente.

Stadionsprecher Uwe Schumann im Lichtermeer der Arena am Ostbahnhof. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ebenso bewegend wurde es vor Beginn der Partie gegen Nürnberg. Die gesamte Organisation der Eisbären Berlin nahm auf der Spielerbank Platz. Beide Mannschaften versammelten sich an den blauen Linien. Stadionsprecher Uwe Schumann fand sehr bewegende Worte für Tobias Eder. Die Fans verwandelten die Arena am Ostbahnhof in ein Lichtermeer. Nach der Schweigeminute folgte ein sehr emotionales Video mit den Highlights aus Tobi Eders viel zu kurzer Zeit in Berlin. Bei wohl allen Fans, einschließlich dem Autor dieses Textes, flossen reichlich Tränen. Die Nürnberger Fans hielten ein Banner mit der Aufschrift „Ruhe in Frieden Tobi Eder“ hoch. Gänsehaut-Momente in Berlin!

Der bewegende Moment des ersten Tores nach dem Tod von Tobias Eder. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ganze 36 Sekunden dauerte es nur, ehe Ty Ronning für den nächsten Gänsehaut-Moment sorgte. Sein Treffer zum 1:0 ging allen sehr nahe und Ty kämpfte mit den Tränen. Dieser Treffer war nur für dich, Tobi! Die Tor-Hymne war ein Ausschnitt aus Tobis Lieblingssong „Viva la Vida“ von Coldplay. Bewegende Momente in Berlin.
Die Fans unterstützten die Mannschaft wie gewünscht lautstark. Jeder Fan, der sich dazu in der Lage sah, gab alles und unterstützte die Spieler nach allen Kräften. Es war einfach ein sehr emotionaler Abend. Worte wie bewegend und emotional – sie werden in diesem Bericht wohl noch öfters vorkommen, aber auch das ist ein Zeichen für diesen sehr speziellen Abend.
Die „Dynamo“-Wechselgesänge waren heute so laut wie selten in der Arena. Man tat alles dafür, dass Tobi alles von diesem Spiel oben im Himmel mitbekommt. Dort, wo er neben Hartmut Nickel saß und dieses Spiel garantiert verfolgte.
Mit Applaus wurde die Mannschaft nach dem ersten Drittel in die Pause verabschiedet. Keiner kann nur annähernd erahnen, wie schlimm es für die Jungs auf dem Eis gewesen sein muss, diese ersten 20 Minuten zu spielen. Die 1:0-Führung war dabei nebensächlich.

Bewegende Chroeo für Tobi Eder! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Bewegend und emotional wurde es in der 22. Spielminute. Die Hartmut Nickel Kurve mit einer Gänsehaut-Choreographie. Oben stand Tobias Eder, darunter wurde ein Eisbären-Kopf mit der Nummer 22 hochgezogen und darunter „Für immer in unseren Herzen“. Danach ersetzte ein Herz den Eisbärenkopf. Da waren sie wieder, die Tränen. Was für eine berührende Choreo für die Nummer 22. Die Arena stand komplett und applaudierte minutenlang. Gänsehaut!
Das Nürnberg wenig später in Überzahl den Ausgleich erzielte? Egal! Das Spiel war hier heute nur nebensächlich. Die Fans waren sofort wieder da für die Jungs auf dem Eis und unterstützten sie nach allen Kräften.
Nach dem „Ost-Ost-Ost-Berlin“ schlugen die Berliner zurück. Kai Wissmann mit dem Hammer ins Tor zur erneuten Führung für die Eisbären. Danach ertönte wieder die gewöhnliche Tor-Hymne, aber auch dieses Tor war wieder für Tobi Eder!
Bereits jetzt konnte man nur den Hut vor ziehen: vor der Mannschaft, wie sie hier alles rein warf und für Tobi Eder kämpfte. Und auch vor den Fans, die das Spiel zu einem halbwegs normalen machten. Zumindest von der Stimmung her, denn ansonsten war es natürlich kein Spiel wie jedes andere. Denn dafür fehlte Tobi Eder. An allen Ecken und Kanten dieser Arena
Tobi und Hartmut konnten bis hierhin aber stolz auf ihre Eisbären sein, denn diese nahmen eine 2:1-Führung mit in die Kabine. Erneut wurde die Mannschaft mit großem Applaus in die Drittelpause verabschiedet.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Großen Respekt an die Spieler, wie leidenschaftlich sie im letzten Drittel verteidigten, als Nürnberg auf den Ausgleich drang. Angefeuert von den Rängen gaben die Eisbären auf dem Eis alles, was ging. Gemeinsam überstand die Eisbären-Familie diese sehr schweren Stunden am Sonntagabend. Am Ende gewann man dieses Spiel auch noch für Tobi Eder mit 2:1! Emotionale Momente nach Spielende, als die Spieler nach der Schlusssirene zu ihrem Goalie Jonas Stettmer fuhren. Die Erleichterung war allen anzusehen, dass sie dieses Spiel überstanden hatten. Nach dem Spiel sang die ganze Arena „Tobi Eder“, während sich die Spieler der Eisbären an der blauen Linie versammelten.

Kurz danach griff ein sichtlich gerührter Geschäftsführer Thomas Bothstede das Mikrofon und bedankte sich bei den Fans für die großartige Stimmung und die sehr berührende Choreo. Auch ein großes Dankeschön vom Vater von Tobias Eder gab Thomas weiter. Es war der Abschluss eines der emotionalsten und bewegenden Heimspiele in der Vereinsgeschichte der Eisbären Berlin! Dieser Sieg war nur für dich, Tobi! Wir werden dich nie vergessen!

2:3 n.P. gegen München: Der Don-Jackson-Effekt

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #36:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen Red Bull München mit 2:3 n.P. (1:0,0:1,1:1/0:0,0:1) verloren und damit mal wieder bei einer Bannerzeremonie nicht gewonnen. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften alles gaben. Am Ende hatte München in der Lotterie Penaltyschießen das bessere Ende auf seiner Seite. Und Don Jackson bewies einmal mehr, dass er es als Trainer noch drauf hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf die verletzten Zach Boychuk (Oberkörperverletzung) und Gabriel Fontaine (Adduktorenverletzung) verzichten, dafür rückten Elias Schneider und Maxim Schäfer ins Line-up. Im Tor begann Jonas Stettmer, Jake Hildebrand bekam mal wieder eine Verschnaufpause. Auch die Verteidiger-Pärchen waren komplett neu: Kai Wissmann/Eric Mik; Jonas Müller/Norwin Panocha; Korbinian Geibel/Markus Niemeläinen; Olivier Galipeau.
Auch in der Offensive wirbelte der Coach alle Reihen durcheinander. Leo Pföderl stürmte zusammen mit Liam Kirk und Ty Ronning. Marcel Noebels und Blaine Byron bekamen den jungen Schneider an ihre Seite. Frederik Tiffels bildete eine Reihe mit Yannick Veilleux und Eric Hördler. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Schäfer.

Berlin vs. München – auch dieses Duell hat schon unzählige Geschichten geschrieben. Und heute war es die der Rückkehr von Don Jackson hinter die Bande von Red Bull München. Der erfahrene Coach soll München wieder zurück in die Erfolgsspur führen. An dieser Stelle aber auch nochmal alles erdenklich Gute an den ehemaligen Trainer Max Kaltenhauser!

Ehre, wem Ehre gebührt. Don Jackson wurde vor dem Spiel geehrt. Ab sofort hängt sein Banner unter der Arenadecke. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Don Jackson war auch die Hauptperson vor dem Spiel. Die Eisbären ehrten ihren ehemaligen Trainer für seine mehr als erfolgreiche Zeit in der Hauptstadt. Peter-John Lee hielt die Rede über Don Jackson seine Zeit in Berlin. Anschließend gab es ein Video mit den besten Szenen aus der Zeit von Don Jackson in Berlin und ehemalige Spieler und Kollegen kamen zu Wort. Zu guter Letzt durfte auch Don Jackson seine Rede halten, in der er  – gefühlt – jeden einzelnen Spieler sowie auch Hartmut Nickel genannt hat. Eine absolute Trainer-Legende, der diese Zeremonie mehr als verdient hat. Und die Eisbären haben sich was einfallen lassen, um seinen Banner unter das Arenadach zu ziehen. Da hatte man schon vor dem Spiel jede Menge Gänsehaut.

Jubel über das 1:0 durch Freddy Tiffels. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Spiel bot zu Beginn noch keine Highlights. Es war zunächst ein Abtasten beider Mannschaften. Beide zudem auch noch mit zu vielen Fehlern im eigenen Spiel.
München dann mit dem ersten Powerplay nach einer Strafzeit gegen Yannick Veilleux, der mal wieder ein völlig normaler Check voraus gegangen war. So mancher Fan dürfte sich gedacht haben, nicht schon wieder solche Strafzeiten. Zum Glück blieb das Powerplay der Red Bulls ungenutzt und auch sehr ungefährlich.
Die Eisbären nahmen danach so langsam Fahrt auf und wurden druckvoller in ihren Angriffen. Ein mögliches Powerplay wurde ihnen jedoch verwehrt, da man die sechs Mann bei München ganz einfach mal übersehen hatte. Der heutige Schiedsrichter? U.a. Roman Gofman, noch Fragen?
Sieben Minuten vor der ersten Drittelpause sah man dann aber ein Beinstellen von Andreas Eder. Die Eisbären nun also mit ihrem ersten Powerplay und der Chance zur Führung. Die Berliner fanden ihre Formation und ließen die Scheibe auch sehr gut laufen, doch von Erfolg gekrönt war das Überzahlspiel der Hausherren nicht.
Die Eisbären blieben weiter die aktivere Mannschaft. Lean Bergmann mit der nächsten guten Aktion, doch sein Schuss flog knapp am Gehäuse vorbei. Mathias Niederberger auch in der Folge immer wieder zur Stelle, aber 99 Sekunden vor dem Ende des Auftaktdrittels war Freddy Tiffels im zweiten Nachschuss erfolgreich – 1:0 (19.). Norwin Panocha hatte den Schuss abgegeben, den Niederberger nicht festhalten konnte. Erster Scorerpunkt im dritten Spiel seit der Rückkehr – stark, Norwin! Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel München mit dem nächsten Powerplay und der Chance zum Ausgleich. Diesmal war das Überzahlspiel gefährlicher, am Ende stand aber erneut kein Tor für die Gäste.
Fortan entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der es munter hin und her ging. Beide Mannschaften hatten ihre offensiven Momente, aber es war keine hochklassige Partie, wie man es sonst gewohnt ist zwischen diesen beiden Mannschaften. Zudem war es die erwartet hart umkämpfte Partie. Doch auf weitere Tore warteten die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof weiterhin.
In der Schlussphase die Eisbären dann mit ihrem nächsten Powerplay und der Chance zum 2:0, doch München schockte die Gastgeber mit dem Shorthander. Eine Parade-Disziplin der Münchner aus vergangenen Zeiten. Kaum ist Jackson wieder an der Bande, klappt das auf einmal wieder – Nicolas Krämmer mit dem 1:1 (37.).
So war alles ausgeglichen nach 40 Minuten in der Hauptstadt. Aber die Eisbären nahmen ein Powerplay mit ins Schlussdrittel.

Zeigte eine starke Leistung, gerade in der Schlussphase: Goalie Jonas Stettmer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch dieses wurde so gar nicht gefährlich, weil man es auch zu kompliziert spielte. So machte man es München einfach, die Unterzahl zu überstehen. Doch es kam noch schlimmer, denn München ging kurze Zeit später erstmals an diesem Abend in Führung. Yasin Ehliz mit dem 2:1 (43.). Während die Eisbären Chancen liegen ließen, bestach München durch seine Effektivität vor dem Tor.
Was im Schlussdrittel besonders auffiel, wie leidenschaftlich München verteidigte. Da wurde sich in jeden Schuss geworfen. München wollte diesen Sieg unbedingt, aber die Eisbären eben auch. Und so fiel in der 49. Spielminute der 2:2-Ausgleich. Leo Pföderl fuhr rum ums Tor, legte die Scheibe vors Tor, wo Ty Ronning seinen Torinstinkt mal wieder unter Beweis stellte. Da konnte auch kein Münchner Verteidiger mehr entscheidend stören.
Die Partie wurde mit zunehmender Spieldauer immer spannender. Und Nicolas Krämmer hätte die Gäste wieder in Führung bringen können. Er tauchte frei von Jonas Stettmer auf und wollte diesen per Rückhand überwinden, aber der junge Berliner Goalie mit einem ganz starken Fanghand-Save. Da schaute selbst Krämmer nicht schlecht.
Stettmer stand auch wenig später im Mittelpunkt, als er das Münchner Powerplay entschärfte. In einer extrem wichtigen Phase so zur Stelle zu sein – Hut ab, Jonas Stettmer!
Die Eisbären machten in der Schlussphase noch mal gehörig Druck und wollten die Entscheidung noch in der regulären Spielzeit erzwingen, aber Mathias Niederberger hatte etwas dagegen. Auch der Ex-Eisbär zeigte eine klasse Leistung im Tor, weshalb es beim Stand von 2:2 in die Overtime ging.

Diese war äußerst spannend und sehr taktisch geprägt. Beide Teams suchten nach der Lücke zum perfekten Abschluss. Taro Hirose wäre in der vorletzten Minute beinahe zum Matchwinner geworden, doch er scheiterte mit seinem Konter an der Latte. Glück für die Eisbären! Am Ende musste das Penaltyschießen diese Partie entscheiden. Dort traf einzig Chris DeSousa, weshalb München sich den Zusatzpunkt sicherte.