Serge Aubin: „Wir wollen über 60 Minuten die Geschwindigkeit beibehalten“

Nach zwei Heimspielen in Folge treten die Eisbären Berlin am Montagabend mal wieder auswärts an. Ab 18:30 Uhr ist man dann bei der Düsseldorfer EG zu Gast. Zwei Wochen zuvor war man bereits schon einmal zu Gast im ISS-Dome und im ersten Drittel sah alles nach dem ersten Auswärtssieg der laufenden Saison aus, führte die Mannschaft von Headcoach Serge Aubin doch bereits mit 3:0. Am Ende stand man erneut als Verlierer da, nahm beim 4:5 n.V. aber immerhin noch einen Zähler mit. Morgen Abend will man es aber besser machen und alle drei Punkte mit in die Hauptstadt nehmen. Dass es nicht einfach wird, weiß Serge Aubin, schließlich hat die DEG erst einmal nach regulärer Spielzeit in dieser Saison verloren:

Natürlich möchten wir einen Start wie im letzten Spiel gegen Düsseldorf haben, aber die Geschwindigkeit dann 60 Minuten lang beibehalten. Über die letzten drei Spiele haben wir uns gut entwickelt. Wir haben es geschafft, auch enge Spiele für uns zu entscheiden, selbst wenn wir mal nicht so gut waren. Diese Konsistenz ist wichtig für uns und wir brauchen jeden Einzelnen. Düsseldorf spielt sehr gut, sie haben eine starke Verteidigung und können Tore schießen. Wir spielen gegen ein Team, das nur einmal in regulärer Spielzeit verloren hat. Wenn wir das Spiel gewinnen wollen, müssen wir die gesamten 60 Minuten durchspielen.

Aubin spricht es an. Man muss die gesamten 60 Minuten durchspielen. Das war beim ersten Duell im Rheinland nicht der Fall, da kassierte man noch im ersten Drittel den Anschlusstreffer und danach machte man die DEG durch unnötige Fehler wieder stark und brachte sie zurück ins Spiel. Und die Mannschaft von Trainer Harold Kreis hat dann die Qualität, so ein Spiel noch zu drehen und zu gewinnen. Das haben die Eisbären am eigenen Leib erfahren müssen.

Doch seit dem ist einiges passiert. Die Eisbären haben seitdem drei Spiele in Folge gewonnen und dabei volle neun Punkte eingefahren, weshalb man nun von ganz oben in der Nord-Gruppe grüßt. Dabei wurde man aber nur in zwei der drei Spiele gefordert. Gegen Krefeld gewann man mühelos, hätte bei besserer Chancenverwertung auch noch deutlicher gewinnen können. Im Heimspiel gegen Köln lief man zweimal einem Rückstand hinterher, blieb aber geduldig und fand irgendwann zu seinem Spiel und auch den Schlüssel, um dieses Spiel zu gewinnen. Und gegen Bremerhaven wusste man am Ende gar nicht so richtig, wie man dieses Spiel gewinnen konnte. Bremerhaven hatte die Berliner vor allem im Mitteldrittel komplett im Griff, scheiterte da aber immer wieder am eigenen Unvermögen im Abschluss oder aber an Mathias Niederberger im Berliner Tor. Aber Aubin sprach es ja an, man findet im Moment eben auch einen Weg zum Sieg, wenn man mal nicht überzeugend spielt. Und das ist in dieser verkürzten Saison von großer Bedeutung.

Und die Siege bringen den Spielern vor allem eins – Selbstvertrauen. Und dieses haben die Jungs aus dem Bremerhaven-Spiel mitgenommen und sind nun bereit für die nächste Herausforderung, wie es Verteidiger John Ramage sagte:

Das Team ist gut, wir haben Selbstvertrauen aus dem letzten Heimspiel gegen Bremerhaven. Ich denke, wir sind bereit für die nächste Herausforderung. Wir wussten, dass das letzte Spiel in Düsseldorf ein schweres war und so wie wir verloren haben, hat es einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Aber wir sind für dieses Spiel bereit und wollen sichergehen, dass wir einen guten Start haben.

In diesem Spiel nicht mithelfen können zwei Stürmer. Zum einen fehlt PC Labrie aufgrund muskulärer Probleme. Er ist in Berlin geblieben, ein Einsatz am Donnerstag ist aktuell fraglich. Ebenso in der Hauptstadt weilt Neuzugang Zach Boychuk, was aber keine Verletzungsgründe hat. Boychuk muss wegen der Hygienebestimmungen weiterhin auf sein DEL-Debüt im Eisbären-Trikot warten. Frühestens am Donnerstag könnte es soweit sein.
Dafür rückt Youngster Fabian Dietz in den Kader, er spielte zuletzt für Kooperationspartner Lausitzer Füchse in der DEL2.

Statistisch gesehen wäre mal wieder ein Eisbären-Sieg schön. Vier der letzten fünf Spiele verlor man gegen Düsseldorf, darunter dreimal im Rheinland. Vor zwei Wochen war man nah dran am Sieg, doch wenn man nicht 60 Minuten sein Spiel konsequent durchzieht, wird das eben nichts. Von daher muss die Devise morgen lauten: 60 Minuten die Geschwindigkeit beibehalten und konsequent die Chancen nutzen.

2:0 gegen Bremerhaven! Nicht schön gespielt, aber zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben auch im fünften Heimspiel der PENNY DEL-Saison 2020/2021 ungeschlagen. Am Donnerstagabend gewannen die Berliner ihr Heimspiel gegen den Tabellenführer der Gruppe Nord, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, mit 2:0 (0:0,0:0,2:0) und eroberten nach dem fünften Heimsieg im fünften Heimspiel zugleich die Tabellenführung. Zudem war es der dritte Sieg in Folge, aber danach sah es im Mitteldrittel überhaupt nicht aus. Denn da konnte man sich bei Goalie Mathias Niederberger bedanken, dass man es überhaupt mit einem 0:0 in die Kabine schaffte. Am Ende aber jubelten die Eisbären über drei Punkte und Mathias Niederberger über seinen bereits dritten Shutout der Saison. 

Im Vergleich zum Köln-Spiel gab es keine personellen Veränderungen im Kader der Eisbären. Dafür tauschte Trainer Serge Aubin in den Sturmreihen ein kleines bisschen. So rutschte Giovanni Fiore in die Reihe mit Matt White und Mark Zengerle. Kris Foucault rotierte aus dieser Reihe raus und stürmte dafür heute mit Mark Olver und Parker Tuomie. Im Tor vertraute Aubin wieder auf Stammgoalie Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären legten offensiv los und hatten in der ersten Minute schon den Drang zum Tor von Ex-Eisbär Tomas Pöpperle entwickelt. Aber sowohl Matt White als auch Ex-Bremerhaven-Stürmer Mark Zengerle verpassten im Slot zwei Zuspiele denkbar knapp. Ryan McKiernan scheiterte wenige Augenblicke später von der blauen Linie an Pöpperle. Man merkte den Eisbären sofort an, dass sie hier das Spiel gewinnen wollten. Bremerhaven war zunächst gar nicht anwesend.
Erstmals in Erscheinung traten die Gäste von Trainer Thomas Popiesch in der fünften Spielminute, als Mitch Wahl und McKiernan mal kurz aneinander gerieten und sich dafür anschließend für zwei Minuten auf der Strafbank abkühlen durften. Bei Vier-gegen-Vier hatte Leo Pföderl mit einem Onetimer die Chance zur Führung, Pöpperle war aber zur Stelle.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mitte des ersten Drittels tauchte auf einmal Verteidiger Jonas Müller in der Offensive auf, tankte sich klasse vor das Tor, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei.
Danach wurde Bremerhaven immer stärker, das Forechecking wurde aggressiver und die Eisbären wurden stark unter Druck gesetzt. Und in der 14. Spielminute schepperte es am rechten Berliner Torpfosten. Nach einem Fehlpass von John Ramage kam Ziga Jeglic auf der linken Seite an die Scheibe, spielte sie quer rüber auf Mike Moore, doch sein Onetimer ging nur an den Pfosten. Glück für die Eisbären!
Fortan war Bremerhaven hier spielbestimmend, von den Eisbären kam nicht mehr so viel nach vorne. Dafür waren sie nun hinten gefordert und mussten in der Defensive alles geben, um das Tor zu verteidigen. Das gelang und so stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Arena am Ostbahnhof.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Hausherren zunächst gut, Mark Zengerle schoss knapp am Tor vorbei. Aber danach das selbe Bild wie im ersten Drittel. Bremerhaven am Drücker, die Gäste von der Küste spielten weiterhin sehr offensiv und setzten die Eisbären immer wieder unter Druck. Die Berliner wussten teilweise gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie wirkten überfordert mit dem Spiel der Bremerhavener.
Früh im Mitteldrittel ein Powerplay für die Fischtown Pinguins, sie fanden die Formation und gaben Schüsse ab, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl dank Mathias Niederberger schadlos.
Von den Eisbären kam nichts im zweiten Drittel, lediglich Fehlpässe und zudem sah man große Probleme, wenn man sich vom Bremerhavener Dauerdruck befreien wollte. Sie wirkten ratlos und fanden kein Mittel gegen das Forechecking der Gäste.

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In der 28. Spielminute gab Kai Wissmann mal ein Berliner Lebenszeichen ab, als er von der blauen Linie abzog, allerdings harmlos und kein Problem für Tomas Pöpperle. Danach fiel nur noch Jonas Müller durch einen vollkommen übertrieben Check gegen den Kopf- und Nackenbereich auf, welcher ihm zu Recht 2+10-Minuten an Strafe brachte. Und im folgenden Powerplay hatten die Eisbären großes Glück und konnten sich bei Mathias Niederberger bedanken, aber auch für das nicht vorhandene Zielwasser der Mannschaft von Thomas Popiesch. Ziga Jeglic, Jan Urbas, Maxime Fortunus, Ross Mauermann – sie alle hatten in diesem Überzahlspiel die Chance zur Führung.
Es ging danach weiter in eine Richtung. Auf Fehler der Eisbären folgten Chancen für Bremerhaven. Mathias Niederberger war hier der einzige Eisbär mit Normalform. Ohne ihn hätte man längst 0:2, 0:3 hinten gelegen.
In den letzten zwei Minuten nochmal Powerplay für Bremerhaven, in welchem die Eisbären nach einem Fehler von den Gästen mal die dicke Chance hatten. PC Labrie tauchte auf einmal alleine vor Pöpperle auf, doch er vergab diese Riesenchance. So blieb es beim aus Berliner Sicht sehr schmeichelhaften 0:0 nach 40 Minuten. Angesichts von 19:3-Torschüssen für Bremerhaven kann man wohl definitiv von schmeichelhaft sprechen.

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Im letzten Drittel hatten sich die Eisbären wieder mehr vorgenommen und Parker Tuomie hatte die erste Chance, aber sein Schuss ging knapp am Gehäuse vorbei. In der 47. Spielminute klingelte es aber im Bremerhavener Tor. Fehler im Spielaufbau der Gäste, Marcel Noebels schnappte sich die Scheibe an der blauen Linie, zog Richtung Tor, scheiterte aber mit seinem ersten Versuch an Pöpperle. Dem Bremerhavener Goalie rutschte die Scheibe durch, Noebels roch den Braten und setzte erfolgreich nach – 1:0.
Danach wirkten die Eisbären weiterhin sehr engagiert in der Offensive. Bremerhaven konnte nicht ans zweite Drittel anknüpfen, hatte mit dem überraschenden Rückstand erst einmal zu kämpfen. Die Eisbären hingegen wirkten deutlich verbessert im Vergleich zum zweiten Drittel.

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Acht Minuten vor dem Ende bot sich den Hausherren die Chance zur Entscheidung, denn man hatte ein Überzahlspiel. Man fand zwar in die Formation, aber lediglich ein Onetimer von Kris Foucault fand die Lücke, doch Pöpperle war zur Stelle.
In der Schlussphase wurden die Gäste wieder aktiver, aber die Eisbären standen hinten sehr kompakt, ließen wenig zu. Wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle.
In den letzten zwei Minuten nahmen die Gäste ihren Goalie Tomas Pöpperle zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und nahmen wenig später auch eine Auszeit. Aber egal, was Bremerhaven versuchte, die Defensive der Hauptstädter ließ nichts mehr zu. Und das verwaiste Tor nutzte Leo Pföderl zur endgültigen Entscheidung – 2:0, 44,8 Sekunden vor dem Ende des Spiels.

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Ein wichtiger Sieg gegen den Tabellenführer der Gruppe Nord, welchen man als Arbeitssieg bezeichnen kann. Man hatte gut angefangen und Chancen gehabt, dann aber den Faden komplett verloren. Bremerhaven wurde minütlich stärker und drängte die Eisbären immer mehr ins eigene Drittel. Mit dem Druck kamen die Berliner nicht klar und so dachte man, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Bremerhaven in Führung gehen würde. Aber dank einem überragenden Mathias Niederberger zwischen den Pfosten rettete man sich in die zweite Drittelpause. In der Pause konnte man sich nochmal sammeln und für das letzte Drittel einstimmen. Am Ende ging es dann nochmal gut und man hat das wichtige 1:0 erzielt.
Aber trotz des Sieges und der drei Punkte weiß man im Lager der Blau-Weiß-Roten, dass so eine Leistung sich nicht wiederholen darf. Nicht ohne Grund sagte Marcel Noebels, dem der Gamewinner gelang, nach dem Spiel, dass zwei Drittel nicht gut spielen normalerweise eine Niederlage in dieser Liga bedeuten. Man habe auch nicht so gespielt, wie man es sich vorgestellt hat. Man war im Lager der Eisbären trotz des Sieges also selbstkritisch. Und das ist auch gut so. Man nimmt das Spiel nicht einfach so hin und sagt sich, man hat doch gewonnen, was will man mehr. Man weiß, dass es nicht das war, was man zeigen wollte und das ist eigentlich neben dem Spielausgang das Positivste an diesem Spiel gegen Bremerhaven.
Die Mannschaft hat immer noch Luft nach oben und hat immer noch teilweise unerklärliche Aussetzer im Spiel. Diese sorgen dann für Chancen des Gegners, welche dieser heute zum Glück nicht ausgenutzt hat. Aber immer geht so etwas nicht gut und daran müssen und werden die Eisbären arbeiten. Dann ist in dieser Corona-Saison einiges möglich. Dafür muss man aber endlich Konstanz in die eigene Leistung bringen und auch mal über einen längeren Zeitraum seine Leistung bringen. Denn es ist kein Geheimnis, dass die Süd-Gruppe stärker eingeschätzt wird als die Nord-Gruppe. Und um am Ende der Saison ein Wörtchen mitzureden im Kampf um den Silberpokal, müssen sich die Hauptstädter strecken. Aber so lange sie sich nach Siegen nicht zufrieden hinstellen und sagen alles ist gut, kann man weiter vom achten Stern träumen.

Vier Scorerpunkte! Youngster Lukas Reichel führt die Eisbären im 50. DEL-Spiel zum 4:2-Heimsieg gegen Köln

Ausgabe #3:

Die Arena am Ostbahnhof bleibt eine uneinnehmbare Festung. Auch das vierte Heimspiel gewannen die Eisbären Berlin, zum zweiten Mal hieß der Gegner dabei Kölner Haie. Dem 5:0 im ersten Aufeinandertreffen folgte heute ein 4:2 (2:2,0:0,2:0)-Sieg. Vor 13 Pressevertretern und vier Fotografen avancierte eine Reihe zum Matchwinner – Leo Pföderl, Lukas Reichel und Marcel Noebels waren an allen vier Toren beteiligt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Bei den Eisbären änderte sich im Vergleich zum 5:2-Auswärtssieg bei den Krefeld Pinguinen nur die Position zwischen den Pfosten. Mathias Niederberger kehrte ins Gehäuse zurück, während Youngster Tobias Ancicka wieder als Back-up auf der Bank Platz nahm. Und für einen anderen Youngster war es ein rundes Jubiläum, denn Lukas Reichel bestritt heute sein 50. DEL-Spiel für die Hauptstädter. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, Luki!

 

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Das Spiel begann schnell. Beide Mannschaften suchten sofort den Weg Richtung Tor und gaben die ersten Versuche in Richtung Tor ab. Zunächst setzten sich die Domstädter im Drittel der Berliner fest, danach war es anders herum. Doch so ging es zunächst nicht weiter, denn für eine kurze Zeit verflachte die Partie doch etwas, wirkte zerfahren wegen einiger Unterbrechungen durch Abseits oder Icing.
Der Torreigen ging erst in Minute Sieben los. Marcel Müller wollte die Scheibe von rechts in den Slot bringen, wo er aber nur den Schlittschuh von Eisbär Matt White traf. Von dort aus trudelte die Scheibe zurück an den rechten Pfosten, wo sich Marcel Müller diesmal für den Abschluss entschied – 0:1 (7.).
Danach wirkten die Eisbären zwar bemüht, doch mangelte es an zwingenden Ideen im Offensivspiel. So musste man bis zur zwölften Spielminute warten, ehe den Gastgebern der Ausgleich gelang. Lukas Reichel führte die Scheibe über rechts ins Angriffsdrittel, kam dann aber etwas nach außen ab. Marcel Noebels kam an die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo Leo Pföderl lauerte und per Onetimer zum 1:1 traf.
Die Eisbären waren nach dem Ausgleich die aktivere Mannschaft, aber es gelang ihnen nicht, etwas aus der Überlegenheit zu machen. Und so kamen die Haie mal wieder druckvoll vor das Berliner Tor und belohnten sich auch dafür. Freddy Tiffels zog mit der Scheibe vor das Tor und wollte einen großen Bogen um Mathias Niederberger machen. Er zog ab, Niederberger konnte zwar parieren, aber die Scheibe wurde genau vor den Schläger von Marcel Müller geklärt und der Torschütze zur Kölner Führung ließ sich diese Chance nicht nehmen und schoss den Puck ins verwaiste Berliner Tor zur erneuten Gäste-Führung ein – 1:2 (16.).

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Aber die Eisbären fanden auch darauf eine Antwort. Sie kamen druckvoll ins Kölner Drittel, Marcel Noebels brachte die Scheibe Richtung Justin Pogge, welcher per Hechtsprung klären wollte. Allerdings kam die Scheibe direkt auf den Schläger von Leo Pföderl und der kurvte noch ein wenig weiter und suchte nach der perfekten Lücke, welche er schließlich fand – 2:2 (18.).
Zum Schluss mussten die Berliner noch erstmals in Unterzahl ran, nach dem John Ramage in der Kühlbox Platz nahm, aber das Unterzahlspiel überstanden die Eisbären schadlos. Kein Wunder, ist doch das Penaltykilling auf eigenem Eis deutlich besser als auf fremden Eis. So stand es nach 20 unterhaltsamen Minuten 2:2 an der Spree. Kurioses am Rande: Nicht nur die Torschützen waren bei den Toren der beiden Mannschaften identisch, nein, auch die jeweiligen Vorlagengeber: Marcel Noebels und Lukas Reichel bei den Eisbären, Freddy Tiffels und James Sheppard bei Köln.

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Die Eisbären kamen stark ins Mitteldrittel, schnürten nach kurzer Zeit die Kölner im eigenen Drittel ein und hätten sich die Haie eigentlich zu Recht legen können. Aber es reichte nur zu zwei dicken Chancen durch Leo Pföderl, der heute heiß lief. Beim ersten Versuch scheiterte er an Justin Pogge, beim zweiten am Pfosten. Dennoch, bei diesem druckvollen Wechsel hätte ein Tor raus springen müssen.
Kurz darauf die Eisbären mit dem ersten Powerplay der Partie, aber da waren gerade einmal zwei, drei Versuche dabei, jedoch nichts gefährliches für das Kölner Tor.
Als die Gäste wieder komplett waren, hatten die Eisbären in einem Wechsel mehr Chancen als im gesamten Powerplay. Doch die Scheibe wollte einfach nicht an Justin Pogge vorbeigehen. Auch danach die Eisbären weiter präsent, aber zu anfällig im Passspiel und zudem verzettelte man sich zu oft in Einzelaktionen, wollte mit dem Kopf durch die Wand.
Köln kam erst gegen Mitte des zweiten Drittels besser ins Spiel und auch zu Chancen. So scheiterte Freddy Tiffels mit seinem Onetimer aus dem Slot heraus und Goalgetter Jonathan Matsumoto fand einmal in Mathias Niederbrger seinen Meister und einmal schoss er knapp am Tor vorbei.
Die Domstädter waren nun besser drauf und wirkten auch aktiver als die Eisbären. Erst recht, als Jonas Müller für zwei Minuten in die Kühlbox wanderte. Doch James Sheppard vergab zweimal aus dem Slot heraus und Jason Akeson scheiterte ebenfalls mit einem guten Schuss an Mathias Niederberger. Die Eisbären hatten aber in diesem Unterzahlspiel auch einen Zwei-auf-Eins-Konter, den Parker Tuomie jedoch vergab.
So stand es also auch nach 40 Minuten 2:2-Unentschieden in der Arena am Ostbahnhof.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das letzte Drittel begann sehr zerfahren, mit vielen Unterbrechungen, alleine drei Icings durch Köln in den ersten drei Minuten. Erst nach gut fünf, sechs Minuten gab es die ersten Chancen zu sehen. Die Eisbären hatten durch Parker Tuomie und Mark Olver gute Möglichkeiten, im Gegenzug aber auch Köln mit guten Chancen, die Eisbären konnten sich da nur mit einem Icing retten.
Danach kam der zweifache Auftritt von Kris Foucault. Zunächst tankte er sich über die gesamte Eisfläche bis hin vors Tor, dort scheiterte er aber denkbar knapp an Justin Pogge. Zwei Minuten später tankte er sich im Angriffsdrittel klasse durch bis vors Tor, da verzog er dann aber knapp.
Neun Minuten vor dem Ende war Justin Pogge dann aber geschlagen. Lukas Reichel mit dem Querpass von links in den Slot vor das Tor, wo Marcel Noebels zu viel Platz hatte. Sein Onetimer schlug hinter Pogge ein – 3:2 (51.). Der dritte Scorerpunkt von beiden Spielern.
Danach ging es hin und her. Während die Eisbären die Entscheidung suchten, wollte Köln den Ausgleich erzielen. Vier Minuten vor dem Ende bot sich den Berlinern dann in Überzahl auch die Chance zur Entscheidung. Doch lediglich ein Onetimer von Marcel Noebels kam dabei heraus. Justin Pogge bekam gerade so noch die Beine zusammen.
Köln riskierte am Ende alles, nahm den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem 29,7 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp wollte seinen Haien also letzte Anweisungen für die Schlussphase geben. Half aber alles nichts, denn Lukas Reichel bekam auf links im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr bis zur Mittellinie und schoss die Scheibe dann ins verwaiste Kölner Tor zum 4:2 ein – 19,8 Sekunden vor Ende des Spiels. Lukas Reichel krönte sein Jubiläum also mit einem Vier-Punkte-Spiel. Leo Pföderl gab übrigens zusammen mit Frank Hördler die Vorlage, somit also neben Marcel Noebels auch Leo Pföderl mit einem Drei-Punkte-Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Erstmals haben die Eisbären in dieser Saison zwei Siege in Folge gefeiert. Das ist natürlich vor allem der Tatsache geschuldet, dass man beim 5:2 in Krefeld endlich den ersten Auswärtssieg einfahren konnte. An den Sieg konnte man heute anknüpfen, wenn gleich man zunächst ein bisschen brauchte, um ins Spiel hineinzufinden. Aber man hat sich auch nicht vom zweimaligen Rückstand vom Weg abbringen lassen, blieb ruhig und nahm ab dem zweiten Drittel Kurs in Richtung Sieg, welchen man im dritten Drittel sicherstellen konnte.
Der große Trumpf der Eisbären ist wohl die Ausgeglichenheit. Wenn die Top-Reihe um Kris Foucault, Matt White und Mark Zengerle mal nicht wie gewohnt scort, dann springt eben eine andere Reihe in die Bresche. In dem Fall war es heute die deutsche Reihe um die bereits mehrfach genannten Pföderl, Noebels und Reichel. Diese Reihe war an allen vier Toren beteiligt, Lukas Reichel scorte vierfach, seine Nebenleute dreifach. Für Trainer Serge Aubin also eine Luxus-Situation und für die Gegner wird es so immer schwerer, die Eisbären auszurechnen, wenn von allen Reihen Torgefahr ausgeht.
Wichtig war vor allem, dass die Eisbären an den Sieg in Krefeld anknüpfen würden, welchen man natürlich nicht zu hoch bewerten sollte, denn gegen Krefeld gewinnt im Moment jeder. Von daher war der Sieg gegen Köln heute enorm wichtig, um zum einen einen Konkurrenten auf Abstand zu halten und zum anderen, um eine Serie zu starten. Denn das Ziel hat man ja bereits ausgegeben: Man will Platz Eins anvisieren. Aktuell steht man auf Platz Zwei. Am Donnerstag empfängt man Spitzenreiter Bremerhaven. Dann kann die Serie fortgesetzt und Platz Eins erobert werden.

5:2 in Krefeld! Die Eisbären fahren mühelos den ersten Auswärtssieg der Saison ein

Im vierten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Eisbären Berlin haben den ersten Auswärtssieg der PENNY DEL-Saison 2020/2021 eingefahren. Bei den sieg- und punktlosen Krefeld Pinguinen feierten die Berliner einen ungefährdeten 5:2 (3:1,1:0,1:1)-Auswärtssieg und gewannen somit auch den zweiten Vergleich gegen die Seidenstädter, nachdem man das erste Aufeinandertreffen in der Hauptstadt mit 5:0 für sich entscheiden konnte. Nach zuvor drei vergeblichen Anläufen auf fremden Eis, hat es heute also endlich mit drei Punkten geklappt. Aber sind wir mal ehrlich, wenn nicht in Krefeld, wo sonst hätten die Eisbären den ersten Auswärtssieg einfahren sollen? Denn die Pinguine standen vor dem Spiel mit sieben Niederlagen und null Punkten am Tabellenende der Gruppe Nord. Heute kam Niederlage Nummer Acht dazu. Dass Krefeld kein Wort um die Vergabe der Playoffs mitsprechen wird, ist wohl allen klar. Dafür läuft dort einfach zu viel falsch im Verein. Aber das soll hier nicht Thema sein, sondern viel mehr das Spiel der Eisbären.

Und für dieses gab es Änderungen im Kader der Eisbären. Zum einen rückte Eric Mik in den DEL-Kader zurück, nachdem Leon Gawanke von den Winnipeg Jets zurück gerufen wurde. Und im Tor bekam Youngster Tobias Ancicka seinen zweiten Saisoneinsatz. Das erste Spiel hatte er unglücklich mit 0:1 n.P. in Wolfsburg verloren.

Verteidiger Jonas Müller gab die Marschroute für das Spiel in Krefeld raus:

Wir haben gut angefangen in Düsseldorf, aber auch stark nachgelassen. Es wird Zeit für den ersten Auswärtssieg. Wir dürfen nicht zu viele Strafzeiten nehmen. Wir müssen unser Spiel konstant durchziehen, dann werden wir das Spiel auch gewinnen.

Gesagt, getan. Das Spiel war gerade einmal elf Sekunden alt, da jubelten die Eisbären bereits zum ersten Mal an diesem Abend. Nach dem Bullygewinn chippte John Ramage die Scheibe tief, Ex-Eisbär Alex Trivellato erkämpfte die Scheibe an der linken Bandenrundung und wollte sie nach vorne auf einen Mitspieler passen. Doch sein Pass kam genau auf den Schläger von Kris Foucault, welcher viel Platz und Zeit hatte, Sergei Belov im Krefelder Tor auszuspielen und den Puck im halbleeren Tor zu versenken – 1:0 (1.). Blitzstart für die Eisbären also!
Die Eisbären machten also von Beginn an klar, dass sie heute endlich den ersten Auswärtssieg der Saison feiern wollen. Aber beinahe hätte Krefeld früh ausgeglichen. PC Labrie mit dem Fehlpass im eigenen Drittel, Martins Karsums bekam den Puck und wollte Ancicka umkurven, doch der Berliner Goalie behielt die Nerven.
Jener Karsums musste dann auch in die Kühlbox und die Berliner hatten das erste Powerplay. Und in diesem hatten zweimal Kris Foucault und einmal Lukas Reichel gute Möglichkeiten, aber sie führten noch nicht zum erhofften Torerfolg.
Danach Krefeld mit dem ersten Überzahlspiel, aber Gefahr brauchte man da nicht zu befürchten. Denn Krefeld stellt das schlechteste Powerplay und die Eisbären das beste Penaltykilling der Nord-Gruppe. Dementsprechend gibt es zum Überzahlspiel der Pinguine auch nichts zu sagen.
Krefeld tauchte selten vor Ancicka auf, wenn das aber mal der Fall war, so wie in Minute Zwölf, als Brett Olson frei im Slot zum Abschluss kam, war Ancicka zur Stelle.
Und die Eisbären betrieben Chancenwucher. Nino Kinder wollte Belov umkurven, scheiterte damit jedoch. Und ein Konter über Foucault und Ramage vergab Letzterer, seinen Schuss konnte Belov gerade so noch mit dem Schoner parieren.
Ramage fiel sehr oft im Auftaktdrittel auf. Zum einen durch seine Aktion direkt nach dem ersten Bully, dann durch die eben beschriebene Chance, aber auch durch zwei Strafzeiten. Die erste Strafe blieb noch unbestraft, die zweite leider nicht. Aus dem Nichts heraus Kristofers Bindulis mit dem Schuss vom rechten Bullykreis, der Schuss schlug abgefälscht hinter Ancicka ein – 1:1 (16.).
Die Eisbären schalteten dann mal kurz zwei, drei Gänge hoch und gaben die Antwort. Marcel Noebels spielte die Scheibe hoch an die blaue Linie, wo Kapitän Frank Hördler lauerte. Der spielte die Scheibe gerade runter vor das Tor, wo Leo Pföderl die Scheibe nur noch abfälschen musste – 2:1 (18.), sein 150. DEL-Tor! Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum, Leo!
Und als Krefeld zum Ende hin noch einmal in Unterzahl ran musste, schlugen die Eisbären erneut zu. Zweimal scheiterte Kris Foucault mit seinen gefürchteten Onetimern vom rechten Bullykreis aus. Nach dem zweiten spielte er die Scheibe zurück hinter das Tor zu Mark Zengerle, welche den Puck vor das Tor zu Giovanni Fiore spielte. Und der hatte viel Platz und schoss ins lange Eck ein – 3:1 (20.). Das erste DEL-Tor von der Nummer 21!
Somit führten die Eisbären verdient mit 3:1 in Krefeld. Deren Stürmer Alexander Blank war nach dem ersten Drittel bedient:

Wir haben nach elf Sekunden unser erstes Tor kassiert, obwohl wir uns sehr viel vorgenommen haben für dieses Spiel. Aber wir sind eigentlich ganz gut zurückgekommen, haben das 1:1 im Powerplay geschossen. Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, aber dann hat die Konzentration drei Minuten vor dem Ende aufgehört. Und das darf nicht passieren, dass wir drei Minuten vor Schluss da so zwei Tore kassieren und eine dumme Strafe machen. Da muss sich jeder Spieler mit sich selber beschäftigen, wie er das angeht, wie er sich vor dem Spiel vorbereitet. Aber eigentlich haben wir gut trainiert jetzt die Tage nach der Niederlage in Bremerhaven. Keine Ahnung, was da passiert ist, aber das müssen wir jetzt abstellen und die letzten 40 Minuten noch gut konzentrieren.

Und bereits nach sieben Sekunden im zweiten Drittel bot sich den Hausherren erneut die Chance, an der Überzahlquote etwas zu machen. Mark Zengerle musste wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. Und das Powerplay sah auch ganz gut aus, aber Krefeld konnte keinen Nutzen daraus ziehen.
Doch fortan entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Man konnte fast sagen, es spielten die Eisbären gegen Sergei Belov. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf den Krefelder Torhüter zu. Bereits in der 23. Spielminute stand Foucault auf einmal frei vor ihm, aber er konnte parieren. Doch nur eine Minute später war auch der Krefelder Schlussmann geschlagen. Fiore kam mit viel Speed über links ins Drittel, machte den Bauerntrick und spielte die Scheibe in den Slot, wo Mark Olver lauerte und viel zu viel Platz hatte – 4:1 (24.).
Krefeld konnte sich in der Folgezeit bei Sergei Belov bedanken, dass man nach 40 Minuten nur mit 1:4 hinten lag. Denn die Eisbären ließen eine Reihe guter Chancen aus. Leo Pföderl, Lukas Reichel, Haakon Hänelt, Mark Zengerle – um mal nur einen Auszug der Chancen im Mitteldrittel zu nennen. Die Eisbären hätten bereits im zweiten Drittel die Weichen ganz klar auf Sieg stellen können. Aber selbst jetzt glaubte eigentlich niemand mehr an eine Krefelder Wiederauferstehung. Zu deutlich überlegen waren die Eisbären, zu sehr hatten sie das Spiel fest in der Hand.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären dann in Unterzahl, aber beinahe wäre Matt White der Shorthander gelungen. Er war frei durch und hatte die Chance, aber Sergei Belov hatte etwas dagegen. Egal was Matt White heute versuchte, der Krefelder Schlussmann hatte das letzte Wort.
Aber in der 46. Spielminute war auch Krefelds Goalie wieder geschlagen. Den ersten Versuch von der blauen Linie konnte er noch parieren, gegen den Nachschuss von Lukas Reichel, welcher die Scheibe unter die Latte nagelte, war er aber machtlos – 5:1.
Danach machten die Eisbären nicht mehr als nötig, aber dennoch hatten sie das Spiel komplett im Griff. Weil, so hart es klingt, Krefeld im Moment einfach nicht DEL-tauglich ist. Auch wenn Krefeld fünf Minuten vor dem Ende noch das 2:5 durch Brett Olson erzielte, die Krefelder Fans können einem schon fast leid tun, bei dem, was da gerade in Krefeld abgeht. Bei einem Traditionsverein der DEL. Die Unruhe im Umfeld der Mannschaft scheint sich auf das Team auszuwirken, das in dieser Saison wohl mehr Kanonenfutter für die Konkurrenz ist als ein ernstzunehmender Gegner auf Augenhöhe. Die Eisbären jedenfalls siegten am Ende mit 5:2 und sicherten sich so die ersten drei Punkte auf fremden Eis, worüber man sich freuen darf, mehr aber auch nicht.

Denn dieser Sieg ist definitiv kein Gradmesser für die nächsten beiden Heimspiele gegen Köln und Bremerhaven. Da erwartet die Eisbären viel mehr Gegenwehr vom Gegner, da wird man nicht so viel Platz vor dem Tor haben und so oft frei vorm gegnerischen Goalie stehen. Da muss man dann wieder hart für den Sieg arbeiten. Daher braucht man diesen Sieg auch nicht wirklich analysieren, aber zumindest festhalten, dass die Eisbären das Spiel eben nicht auf die leichte Schulter genommen haben. Sie haben ihr Spiel 60 Minuten konstant durchgezogen und hatten jede Menge Chancen für einen höheren Sieg. Trainer Serge Aubin hat gesehen, dass von allen vier Reihen Torgefahr ausging. Aber wie gesagt, dieses Spiel ist kein Gradmesser für die Duelle gegen die anderen fünf Konkurrenten in dieser Gruppe.

Lukas Reichel mit seinem Statement zum Spiel in Krefeld:

Wir haben 60 Minuten gut konstant durchgespielt. Ich denke, wir hatten das Spiel auch über 60 Minuten unter Kontrolle. Wir können heute zufrieden sein. Wir haben viele Schüsse aufs Tor gebracht, wir hätten vielleicht noch ein paar Dinger mehr machen können. Wir können zufrieden sein und mit dem Bus nach Hause fahren. Es ist immer noch Luft nach oben. Wir wollen in jedes Spiel rein gehen und es gewinnen. Ich denke, wir können in unserer Gruppe den ersten Platz anvisieren.

Und Krefelds Torschütze Brett Olson mit einer schonungslosen Analyse nach der achten Niederlage im achten Spiel:

Das ist unser Hauptproblem in dieser Saison, dass wir viel zu viel Raum und Platz dem Gegner vor allem im Zentrum vor unserem Tor lassen. Und woran liegt das? Weil wir immer nur den Gegenspieler mit dem Puck im Auge haben und nicht die Mitspieler. Alle konzentrieren sich nur auf den Puck, sehen die Leute im Rücken nicht und die sind dann auf einmal frei vorm eigenen Goalie. Und so wird Sergei Belov auch im heutigen Spiel ganz oft allein gelassen und dann hat es schon wieder fünf Gegentore gegeben.

4:5 n.V. in Düsseldorf! Auch eine 3:0-Führung reicht nicht für den ersten Auswärtssieg der Saison

Die Eisbären Berlin warten weiterhin auf ihren ersten Auswärtssieg der Saison. Am Montagabend reichte nicht mal eine 3:0-Führung nach 16 Minuten für den ersten Auswärtssieg, am Ende stand man nach einem 4:5 n.V. (3:1,0:0,1:3/0:1) wieder nur mit einem Zähler da. Weil man das Eishockey spielen nach 40 Minuten eingestellt hat und die DEG so wieder zurück ins Spiel gebracht hat. Dementsprechend angesäuert war Trainer Serge Aubin nach dem Spiel auch, weil es ihm unbegreiflich war, wie seine Jungs das Spiel noch aus der Hand geben konnten.

Bei den Eisbären nahm auf der Bank heute ein anderer Back-up-Goalie Platz. Tobias Ancicka weilte bei Kooperationspartner Weißwasser, so nahm der junge Rihards Babulis auf der Bank der Profis Platz. Im Tor stand natürlich wieder Mathias Niederberger. 

Die Eisbären wollten einen besseren Start in das dritte Auswärtsspiel der Saison haben und vor allem von der Strafbank fern bleiben. Und dieses Vorhaben setzten die Mannen von Chefcoach Serge Aubin perfekt um. Die Eisbären kamen gut aus der Kabine und Lukas Reichel hätte früh das 1:0 erzielen können, wurde aber entscheidend beim Abschluss gestört. Das Tor wäre frei gewesen. Aber das Führungstor sollte dann doch schnell fallen. Die DEG kassierte die erste Strafzeit und Powerplay können die Eisbären in dieser Saison. Zweimal hatte man es schon versucht, Kris Foucault per Onetimer in Szene zu setzen, zweimal klappte es nicht. Beim dritten Mal klingelte es dann aber, getreu dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“. Mark Zengerle hatte die Scheibe auf der linken Seite am Pfosten und suchte nach der perfekten Anspielstation, er fand sie in Kris Foucault auf der rechten Seite und die Nummer 98 zog zum dritten Mal per Onetimer ab – 1:0 (5.).
Auch danach die Eisbären sehr druckvoll, mit einem aggressiven Forechecking. Sie setzten sich immer wieder im DEG-Drittel fest und stellten die Rheinländer vor große Probleme. Diese hatten große Mühe, sich überhaupt mal aus dem eigenen Drittel zu befreien. In der achten Spielminute hätte eine überragende Kombination beinahe zum 2:0 geführt. Frank Hördler spielte die Scheibe von der blauen Linie gerade runter zu Leo Pföderl, welcher gleich weiter in den Slot spielte, wo Matt White direkt abzog, aber an Mirko Pantkowski scheiterte.
Die Hauptstädter hatten dann das zweite Powerplay und die DEG stellte das schlechteste Penaltykilling der gesamten Liga. Zwar fanden die Eisbären die Formation und ließen die Scheibe gut laufen, aber Leon Gawanke scheiterte per Onetimer an Pantkowski und Matt White am Pfosten.
Aber es geht auch ohne Überzahl. Marcel Noebels mit dem Pass hoch zur blauen Linie, Parker Tuomie zog von der blauen Linie ab, die Scheibe rutschte Pantkowski durch die Schoner und PC Labrie schaltete am schnellsten, drückte sie über die Linie – 2:0 (14.).
Eine Minute später kassierte Düsseldorfs Top-Scorer Daniel Fischbuch die dritte Strafzeit der Partie und zum zweiten Mal klingelte es im Berliner Powerplay im Düsseldorfer Tor. Wieder eine starke Kombination der Berliner, Leon Gawanke mit dem Pass von links in den Slot, wo Leo Pföderl das Auge für Marcel Noebels hatte und sie direkt auf rechts weiterspielte, wo Marcel Noebels Maß nahm, um per Onetimer zu seinem ersten Saisontor zu treffen – 3:0 (16.).
Es wirkte fast so, als ob die Hausherren hier total überfordert waren mit dem Power-Hockey der Eisbären. Als ob es ihnen alles zu schnell ging.
Aber zum Ende hin kamen die Rheinländer doch nochmal auf. Sie hielten die Eisbären lange im eigenen Drittel fest, diese konnte so nicht wechseln und leisteten sich den Fehler im Spielaufbau. Nicolas Jensen chippte die Scheibe vor das Tor, wo Jerome Flaake das Spielgerät aus der Luft ins Tor beförderte. Nach Ansicht des Videobeweises ein reguläres Tor – 3:1 (18.).
Und auf einmal waren die Gastgeber für 1:54 Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die DEG stellt das beste Powerplay der Liga, traf bisher in jedem Ligaspiel in Überzahl. Aber das Penaltykilling der Eisbären funktionierte und so nahm man eine souveräne 3:1-Führung mit in die erste Drittelpause.
Ex-Eisbär Charlie Jahnke war nach den ersten 20 Minuten im Interview bei Magenta Sport nicht zufrieden:

Das ist zu wenig von uns. Wir spielen zu kompliziert. Wir müssen von der Strafbank fern bleiben. Wir wissen, dass die Eisbären da gut sind, wir haben denen die Tore geschenkt.

Das zweite Drittel bot dann bei weitem nicht mehr so viel Torraumszenen wie noch das erste Drittel und Tore sollten auch keine fallen. Dabei hatten die Eisbären früh die dicke Chance zum 4:1, aber Giovanni Fiore scheiterte mit seinem Versuch aus der Drehung am Pfosten.
Anschließend zwei Überzahlspiele für die Eisbären, aber sie bekamen diesmal nicht so wirklich Druck auf das Düsseldorfer Tor. Die DEG verteidigte das sehr kompakt und überstand die Unterzahlspiele somit schadlos.
Chancen waren Mangelware im Mitteldrittel. Sechs Minuten vor der zweiten Pause mal ein Zwei-auf-Eins-Konter der Gäste, Mark Zengerle auf Giovanni Fiore, doch der scheiterte freistehend an Pantkowski. Danach die Eisbären zum zweiten Mal mit zwei Mann weniger auf dem Eis, aber auch dieses Mal schaffte es das beste Powerplay der Liga nicht, den Unterzahl-Riegel der Eisbären zu knacken. In der letzten Minute dann nochmal beide Teams mit je einer guten Chance, aber auch diese vereitelten die beiden Goalies.
Kai Wissmann mit seinem Statement zu den ersten 40 Minuten:

Ich denke, wir sind bei Fünf-gegen-Fünf auf jeden Fall die bessere Mannschaft. Das Spiel ist doch sehr zerfahren, dafür, dass es für alles eine Strafzeit gibt. Ganze Zeit Überzahl, Unterzahl. Wir müssen schlauer sein mit unseren Schlägern, vor allem in der offensiven Zone. Wir haben zweimal Fünf-gegen-Drei gekillt, aber das geht nicht immer gut.

Für das letzte Drittel hatten sich die Rheinländer hier jede Menge vorgenommen, das sah man sofort. Charlie Jahnke vergab noch freistehend eine gute Chance, wenig später klingelte es aber im Berliner Kasten. Und wie sollte es anders sein, es war ein Powerplaytor der DEG. Leo Pföderl saß in der Kühlbox und Nicolas Jensen hatte von der blauen Linie zu einem Onetimer ausgeholt, den Mark Olver unhaltbar abfälschte – 3:2 (44.).
Direkt im Gegenzug die Eisbären aber beinahe mit der Antwort, ein Drei-auf-Zwei-Konter, Matt White mit dem Abschluss, aber knapp am Tor vorbei. Aber im nächsten Angriff schepperte es im Tor von Mirko Pantkowski. Mark Zengerle bekam zu viel Platz, kurvte im DEG-Drittel von rechts nach links, legte sich die Scheibe von der Rückhand auf die Vorderhand und schlenzte die Scheibe ins lange Eck – 4:2 (48.).
Mitten in eine Drangphase der Hausherren also das vierte Berliner Tor. Und noch in der selben Minute hätte Giovanni Fiore fast das 5:2 nachgelegt, aber die Latte stand im Weg.
Das war es dann aber auch schon fast mit der offensiven Herrlichkeit der Eisbären. Danach ging es eigentlich nur noch in Richtung Mathias Niederberger. Johannes Johannesen zog von der blauen Linie ab, Mathias Niederberger parierte, Jerome Flaake setzte nach, scheiterte am Berliner Goalie, welcher nun am Boden lag und gegen den nächsten Nachschuss von Maximilian Kammerer in die lange Ecke keine Chance – 4:3 (51.).
Sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit Fehlpass von Kapitän Frank Hördler auf Matt Carey, welcher die Scheibe per Rückhand und No-Look-Pass auf Ken-Andre Olimb passte und der behielt vor Mathias Niederberger die Nerven, tanzte ihn aus und schoss ein zum 4:4 (54.).
Die Eisbären wirkten angeschlagen, bekamen keinen sauberen Pass mehr gespielt. Und die DEG hatte Oberwasser und wollte hier nun auch die drei Punkte holen. Alexander Karachun hatte den Führungstreffer drei Minuten vor dem Ende auf der Kelle, aber der Pfosten stand im Weg.
Die Eisbären eigentlich nur noch einmal gefährlich. Fiore stibitzte die Scheibe im Angriffsdrittel, zog vor das Tor, scheiterte aber an Mirko Pantkowski. So stand es nach 40 Minuten 4:4 und beide Teams hatten einen Punkt sicher.

In der Overtime waren es die Eisbären, die durch Marcel Noebels die erste dicke Chance hatten, aber er schoss knapp vorbei. Danach nur noch die DEG. Daniel Fischbuch und Nicolas Jensen scheiterten an Mathias Niederberger, aber die dritte Chance saß dann. Nicolas Jensen über rechts mit dem Querpass auf die linke Seite, wo Maximilian Kammerer lauerte und zum 5:4 einschoss. Die DEG sicherte sich den Zusatzpunkt, während die Eisbären auch die dritte Heimfahrt von einem Auswärtsspiel ohne Sieg antreten mussten.

Das muss man erst mal sacken lassen. Nach 16 Minuten sahen die Eisbären eigentlich wie der sichere Sieger aus. Sie hatten das Spiel und die DEG im Griff, führten mit 3:0. Nichts sah danach aus, als ob Düsseldorf hier noch etwas mitnehmen würde. Auch das 1:3 nahm man noch so mit. Im zweiten Drittel war es dann von beiden Seiten nicht viel, was kam. Aber die Eisbären hielten die DEG vor dem eigenen Tor in Schacht. Eigentlich hätte man im letzten Drittel nicht viel daran ändern müssen und stattdessen vielleicht auf das vierte Tor gehen müssen.
Doch unerklärlicherweise stellten die Eisbären das Eishockey spielen ein und überließen den Hausherren mehr und mehr das Spiel. Dadurch konnte die DEG Selbstvertrauen aufbauen und sich Stück für Stück zurück ins Spiel kämpfen. Weil den Eisbären nichts mehr gelang. Die Rheinländer dagegen spielten sich in einen Rausch und es hätte fast zu diesem Spiel gepasst, wenn die Mannschaft von Chefcoach Harold Kreis hier sogar die ganzen drei Punkte mitgenommen hätte.
Das Trainerteam um Serge Aubin wird diese Niederlage aufarbeiten müssen und wird dem Team vor allem das letzte Drittel zeigen. Aubin fiel es auf der PK nach dem Spiel auch schwer, das Spiel zu analysieren, weil er enttäuscht war. Da dürfte der Mannschaft eine ungemütliche Rückfahrt bevorstehen.
Auch Marcel Noebels war nach dem Spiel enttäuscht:

Wir haben aufgehört zu spielen. Wir haben viel zu viel Raum und Platz gelassen, wir haben den Gegner so selber wieder ins Spiel gebracht, was völlig unnötig war. Wir haben zwei Drittel wirklich sehr, sehr gutes Eishockey gespielt, aber am Ende haben wir uns selbst ins Bein geschossen. Wir haben 40 Minuten sehr, sehr gutes Eishockey gespielt. Aber wir wissen, dass 40 Minuten in dieser Liga nicht ausreichen. Wir müssen uns deswegen zum Vorwurf machen, dass wir in den letzten 20 Minuten nicht unser Spiel gespielt haben und aufgehört haben, zu laufen. Düsseldorf ist dann eine Mannschaft, die kreiert dann Torchancen und gewinnt das Spiel.

Serge Aubin vor dem Düsseldorf-Spiel: „Es ist Zeit für einen Auswärtssieg“

Die Eisbären Berlin und ihre zwei Gesichter: Zu Hause hat man bisher alle drei Heimspiele gewonnen, dabei alle neun Punkte eingesammelt und 13:2-Tore geschossen. Auswärts hat man dagegen beide Spiele verloren, nur einen Punkt geholt bei 2:6-Toren. Dabei ist es in dieser verkürzten Saison von enormer Bedeutung, sowohl zu Hause als auch auswärts Punkte zu holen. Gerade in der sehr engen Gruppe Nord, wo sich bis auf Krefeld alle anderen sechs Teams berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme an den Playoffs machen können. Daher wechseln in der Nord-Gruppe auch ständig die Plätze und immer führt ein anderes Team die Tabelle an. Eisbären-Chefcoach Serge Aubin weiß auch um die Bedeutung der Auswärtsspiele, wie er gestern nach dem Training sagte:

Guter Punkt. Unsere Heimspiele waren gut, aber unsere Auswärtsspiele… Wenn ich an Wolfsburg denke, da sind wir schwach ins Spiel gekommen und es dauerte eine Weile, bis wir ins Spiel kamen. Es ist Zeit für einen Auswärtssieg. Wenn man auswärts spielt, muss man ein einfaches, aber hartes Spiel machen und von der Strafbank wegbleiben. Das erwarte ich also von dem Spiel am Montag.

Zu Hause haben die Eisbären bisher nichts anbrennen lassen und sind immer perfekt ins Spiel gekommen. Auswärts dagegen tut man sich schwer, ins Spiel zu finden. Wenn du dann einen schlechten Start hast und zudem ein Gegentor kassierst, wird es noch schwerer, das Selbstvertrauen für diese Partie auf fremden Eis wieder zu finden. Stürmer Mark Olver wurde gefragt, wie wichtig es ist, das Momentum nun auf der eigenen Seite zu behalten und dass man endlich den ersten Auswärtssieg der Saison einfährt. Dabei ging er eben auch auf die Startphase des Spiels ein:

Wir brauchen einen besseren Start ins Spiel, darauf kommt es an. Beim letzten Auswärtsspiel hatten wir einen schwierigen Start. Wir haben früh eine Strafe genommen und sie konnten ein Tor erzielen. Das hat ihnen viel Momentum gebracht. Wir müssen einfach einen besseren Start haben und dann unser System weiterspielen. Einfach selbstbewusst sein mit dem, was wir in der Kabine haben und wie wir als Team sind. 

Worauf es morgen Abend in Düsseldorf (18:30 Uhr/ISS-Dome) auch ankommen wird, sind die Special Teams. Denn vor dem Spiel in Iserlohn stellte man das beste Penaltykilling der Liga. Dann kam das Spiel am Seilersee und man kassierte in vier Unterzahlspielen vier Gegentore. Und mit der DEG trifft man morgen auf das beste Powerplayteam der Liga. Denn die Rheinländer haben neun Tore in 25 Überzahlsituationen erzielt. Serge Aubin auf die Frage, wie wichtig die Special Teams sind und wie wichtig es ist, dass man von der Strafbank weg bleibt:

Es wird sehr wichtig. Wir haben uns schon bewiesen, dass wir bei 5-gegen-5 ein ziemlich solides Spiel machen. In Special Teams Situationen können dann die talentierten Spieler ihre Fähigkeiten zeigen und haben mehr Zeit und Platz. Düsseldorf hat gute Leute, Barta, Fischbuch etc. Wir wollen sichergehen, ihnen nicht erst die Chance zu geben aufzuspielen. Für uns ist es wichtig, ein schnelles Spiel zu machen, 60 Minuten lang gut zu spielen und wenn es dann Zeit für Unterzahl wird, was im Spiel nun mal vorkommt, müssen wir herausfinden, wie wir das meistern können. Ich denke, das braucht kompletten Einsatz von allen. 

Dass man es in Unterzahl schon besser gemacht hatte als in Iserlohn, sah man bereits am Freitagabend beim Heimspiel gegen Köln, wo man diesmal ohne Gegentor blieb. Genau an diese Leistung muss man nun beim rheinischen Rivalen der Haie anknüpfen, um erstmals drei Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. Einer, der dabei kräftig mithelfen will, ist Mark Olver. Der Stürmer steht aktuell bei einem Tor und vier Vorlagen. Drei Vorlagen gelangen ihm am Freitag gegen Köln. Wie zufrieden ist die Nummer 91 mit seiner bisherigen Leistung in der noch jungen Saison:

Natürlich bin ich das, aber das ist nicht alles. Wir müssen Spiele gewinnen. Das schlimmste ist es, nach einer Niederlage in die Kabine zu kommen. Das ist ein schreckliches Gefühl. Momentan geht es ums Gewinnen und darum, sich einen guten Platz in der Tabelle zu erarbeiten, um in die Playoffs zu kommen. 

Was für eine Reaktion: Die Eisbären Berlin fegen die Kölner Haie mit 5:0 aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #2:

Diese Reaktion kann sich sehen lassen: Die Eisbären Berlin haben die erhoffte Antwort auf das 2:5 in Iserlohn gegeben. Vor 13 Pressevertretern und fünf Fotografen in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzten sich die Berliner verdient mit 5:0 (2:0,2:0,1:0) gegen die Kölner Haie durch und übernahmen damit wieder die Tabellenführung der Gruppe Nord. Die Schlüssel zum Sieg waren die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, das starke Penaltykilling und generell die starke mannschaftliche Leistung, mit der man auch das dritte Heimspiel der Saison für sich entschied und zudem zum zweiten Mal in Folge mit 5:0 gewinnt. Die Mercedes-Benz Arena verkommt also immer mehr wieder zur alten Festung. Und nach dem Spiel wäre heute die Arena am kochen gewesen. Denn es gibt Siege, die nimmt man als Fan einfach so mit. Aber dann gibt es auch noch Siege gegen Erzrivalen, wie es Köln nun mal ist. Diese Siege kostet man einfach nur aus. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin hatte eine Antwort von seiner Mannschaft nach dem Iserlohn-Spiel gefordert. Und sie kamen dem Auftrag nach. 44 Sekunden waren gespielt, da klingelte es bereits im Tor von Ex-Eisbären-Goalie Justin Pogge. Giovanni Fiore ließ auf der rechten Seite die Scheibe für John Ramage liegen, welcher zum Abschluss kam. Pogge ließ die Scheibe nur prallen, Mark Zengerle fiel sie vor die Kelle und statt zu schießen, passte er sie quer rüber auf Torjäger Matt White, welcher das leere Tor vor sich hatte – 1:0 nach 44 Sekunden.
Die Hausherren zündeten sofort den Turbo, von der ersten Sekunde an, und Lukas Reichel hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, scheiterte aber an Pogge. Die Haie dann gleich früh mit dem ersten Powerplay nach einer Strafe gegen Ryan McKiernan. Zweimal wurde es gefährlich vor dem Berliner Tor, aber ansonsten überstanden die Eisbären die erste Unterzahl des Abends schadlos. Das war am Dienstagabend am Seilersee noch anders gewesen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

In der siebten Spielminute bekam man gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden den selben Spielzug zu sehen. Klasse Aufbaupass aus dem eigenen Drittel heraus auf den startenden Stürmer, einmal ging es schief, einmal klingelte es im Kölner Gehäuse. Zunächst schickte Leon Gawanke Lukas Reichel auf die Reise, doch er scheiterte freistehend vor Pogge. Frank Hördler danach mit dem nächsten Sahnepass aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Parker Tuomie, welcher cool blieb und zum 2:0 traf.
Doch die Führung gab den Berlinern nicht die nötige Sicherheit. Es häuften sich die Fehler im Spielaufbau und so kam Köln zu Chancen. Zach Sill war frei durch, Mathias Niederberger stand aber im Weg. Danach mussten die Domstädter noch eine Unterzahl überstehen, was ihnen aber nicht schwer fiel, denn sie machten die Räume geschickt zu und ließen den Eisbären kaum eine Chance, in Überzahl etwas gefährliches zu kreieren.
Danach ging es immer wieder hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Dabei wirkten die Haie zielstrebiger und hatten so auch beste Chancen. Doch Köln vergab beste Möglichkeiten. Marcel Müller schoss am halbleeren Tor vorbei, Ex-Eisbär Alexander Oblinger setzte die Scheibe an den Pfosten und Marcel Barinka fand in Mathias Niederberger seinen Meister. Zwar hatten auch die Eisbären noch Chancen, aber Köln hätte sich hier durchaus ein oder sogar zwei Treffer verdient gehabt. Doch die Eisbären lagen nach 20 Minuten mit 2:0 in Front, in einem sehr guten und sehr unterhaltsamen DEL-Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Mitteldrittel begann für die Gäste aus Köln mit einer guten Chance durch Freddy Tiffels, doch der scheiterte an Niederberger und auch Ryan McKiernan tat ihm nicht den Gefallen, die Scheibe ins Tor zu schieben. McKiernan rutschte zwar Richtung Tor, aber die Scheibe kam nicht durch. Und im Gegenzug die Eisbären eiskalt. Über Mark Olver und Parker Tuomie kam die Scheibe zu Kris Foucault und der zog cool ab und ließ Pogge keine Chance – 3:0 (23.).
Auch im Mitteldrittel boten beide Mannschaften ein sehr spannendes, phasenweise hochklassiges und sehr intensives Spiel. Chancen hatten beide Mannschaften, aber irgendwie hatten die Domstädter vor dem Spiel vergessen, das Zielwasser zu trinken. Denn während ihre Chancen nicht ins Tor gingen, trafen die Eisbären. Nachdem die Eisbären zuvor schon eine Strafe schadlos überstanden hatten, mussten sie kurze Zeit später erneut mit einem Mann weniger ran. Und da stibitzte Giovanni Fiore die Scheibe und machte sich auf den Weg Richtung Justin Pogge. Vor dem Tor stoppte er, drehte sich kurz um und statt selbst abzuschließen legte er die Scheibe gut überlegt ab auf den mitgelaufenen Kapitän Frank Hördler, welcher vor dem Tor eiskalt wie ein abgezockter Torjäger blieb – 4:0 in Unterzahl (31.).
Danach sah man nicht, das Köln sich hier aufgeben würde. Trotz 0:4-Rückstandes spielten die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp weiterhin nach vorne und hatten auch Chancen. Chancen, welche auch die Berliner hatten, aber weitere Treffer sollten in diesem unterhaltsamen Mitteldrittel keine mehr fallen. Mit 4:0 ging es also in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Für das letzte Drittel hatten sich die Haie noch einiges vorgenommen und kamen mit einem neuen Goalie zurück aus der Kabine. Justin Pogge nahm nun auf der Bank Platz, während Hannibal Weitzmann in den letzten 20 Minuten zwischen den Pfosten stand. Aber sein Einstand ins Spiel hätte nicht schlechter verlaufen können. Ganze 49 Sekunden dauerte es, da war auch Weitzmann bezwungen. Wie oft haben wir Fans immer gesungen: „Bully? Tor!, Bully? Tor! Bully, Bully, Bully? Tor! Tor! Tor!“. Daran hat man sich bei den Eisbären heute wohl erinnert. Denn Mark Olver gewann das Bully, die Scheibe kam zu Kris Foucault und der hämmerte die Scheibe per Onetimer ins Kölner Tor – 5:0 (41.).
Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und setzten Köln in den ersten Minuten stark unter Druck. Giovanni Fiore, der heute sehr auffällig spielte, fing einen Fehlpass der Haie ab und kam zum Abschluss, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur denkbar knapp.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ansonsten nutzten die Eisbären das Schlussdrittel für eine Trainingseinheit in Sachen Special Teams,  weil man da ja nach dem Iserlohn-Spiel noch Nachholbedarf hatte. Doch man überstand alle drei Unterzahlspiele im letzten Drittel dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung schadlos.
Man verpasste es dafür aber, bei zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, einen sechsten Treffer nachzulegen. Man ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber im Abschluss haperte es dann doch. Ja, man kam zu Chancen, aber diese stellten die Kölner vor keine größeren Probleme und so überstanden die Domstädter die zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis schadlos. Der doppelten Überzahl ging übrigens ein übler Bandencheck von Pascal Zerressen gegen Lukas Reichel hervor. Zerressen traf Reichel deutlich mit dem Ellenbogen am Kopf, weshalb Reichel auch liegen blieb. Dennoch gab es nur zwei Minuten dafür. Aber ein nachträglichen Verfahren seitens der PENNY DEL dürfte die Kölner nicht verwundern.
Köln versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, um Mathias Niederberger wenigstens den zweiten Shutout zu Hause in Folge kaputt zu machen. Aber die Eisbären unterstützten ihren Goalie wo sie nur konnten und sicherten ihm das Zu-Null-Spiel. Am Ende stand also ein deutlicher 5:0-Heimsieg gegen Köln.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mit einer Antwort hatte Trainer Serge Aubin gerechnet. Die Fans mit einer Reaktion. Aber dass die Eisbären auf das 2:5 in Iserlohn so reagieren würden, hatte wohl keiner geglaubt. Mit 5:0 schoss man die Kölner Haie zurück in die Domstadt und zeigte dabei vor allem vor dem Tor mal wieder die Kaltschnäuzigkeit, welche man noch am Seilersee hat vermissen lassen. Dann überstand man sämtliche Unterzahlspiele schadlos. Auch das funktionierte am Dienstagabend überhaupt nicht. Wenn man überhaupt Kritik üben möchte nach diesem Kantersieg, dann wegen der erneut zu vielen Strafen, allen voran durch Ryan McKiernan.
Zwar ließ man auch Chancen von Köln zu, aber am Ende war stets Goalie Mathias Niederberger zur Stelle und als er bereits geschlagen war, half ihm auch noch der Pfosten. An ihm sind die Kölner Spieler reihenweise verzweifelt.
Ansonsten muss man heute auch noch Spieler herauspicken nach dem Spiel. Mark Olver zum Beispiel, dem drei Torvorlagen gelangen. Oder aber Frank Hördler und Parker Tuomie mit je einem Tor und einer Vorlage, wobei Tuomie sein erstes Profi-Tor überhaupt erzielte. Und Giovanni Fiore, welcher heute sein wohl bestes Spiel im Trikot der Eisbären absolvierte. Eine Torvorlage und ein weiteres Tor, welches er mit einleitete. Und das Kuriose daran? Vor dem ersten Bully meinte „Manne“ Hönel von den Eishockey NEWS auf der Pressetribüne zu mir noch, warum spielt nicht Fabian Dietz anstelle von Fiore. Während des Spielverlaufs revidierte „Manne“ relativ schnell seine Meinung. Giovanni Fiore hatte wohl seine Ohren oben bei uns, deswegen hat er heute wohl so stark gespielt.

Serge Aubin vor dem Heimspiel gegen Köln: „Ich erwarte eine Antwort vom Team“

Zwei Spiele, zwei Siege: So lautet die bisherige Saison-Bilanz der Eisbären Berlin vor dem morgigen fünften Saisonspiel gegen die Kölner Haie. Mit den Domstädtern erwartet der Tabellenvierte der Gruppe Nord den Spitzenreiter dieser Gruppe. Während die Hauptstädter beide Heimspiele gewinnen konnten, haben auch die Haie ihre bisherigen drei Auswärtsspiele gewonnen (4:3 in Bremerhaven/5:4 n.P. in Wolfsburg und 7:2 in Krefeld). Eine Serie wird morgen Abend also enden. Bei den Eisbären hofft man darauf, dass es die der Kölner sein wird. Denn Trainer Serge Aubin erwartet eine Antwort auf das Iserlohn-Spiel vor zwei Tagen:

Für uns ist jedes Spiel wichtig und wir haben leider eine Möglichkeit zum Punkten in Iserlohn verpasst. Ich erwarte eine Antwort vom Team. Köln ist ein solides Team, sie haben einen tiefen Kader. Wir kennen ihren Goalie, er spielt den Puck sehr gut. Wir sind noch dabei sicherzustellen, dass wir unser volles Potential ausschöpfen können. Wir haben Respekt vor Köln, aber ich erwarte eine Antwort von uns, besonders zuhause. Wir wollen unsere Halle verteidigen und das Spiel gewinnen. 

In Iserlohn hatten die Berliner 2:5 verloren und in allen vier Unterzahlspielen ein Gegentor kassiert. Zuvor stellte man noch das beste Unterzahlspiel der Liga, was sich nach diesem Spiel natürlich drastisch verändert hat. Inzwischen hat man nur noch das neuntbeste Penaltykilling der gesamten Liga. Und mit Köln kommt morgen das aktuell beste Powerplay-Team nach Berlin. Kapitän Frank Hördler wurde nach dem heutigen Training gefragt, ob die Special Teams gerade in so einer verkürzten Saison von großer Bedeutung sind:

Ich denke, die Special Teams sind in jeder Saison wichtig, ob es eine lange ist, ob es eine kurze ist. Ich glaube, das hat man auch in den letzten Jahren gesehen, gerade wenn man in Unterzahl bei den Prozenten ganz oben steht, hat man eine gute Chance, am Ende auch in der Tabelle oben zu stehen. Dieses Jahr wird es sicherlich noch ein Stückchen wichtiger. 

Einer, der vor allem in Überzahl für Tore sorgen soll, ist Stürmer Matt White. Dieser hat bisher einen guten Streak mit sechs Punkten in vier Spielen vorzuweisen. Was hat White zur bisherigen Saison zu sagen:

Wir wollen ein paar Tore schießen, dafür sind wir da. Nach dem letzten Spiel müssen wir in allen drei Zonen besser werden. In der Offensive haben wir schon viele Chancen, aber müssen sie noch verwandeln. Sobald wir alle drei Zonen gut im Griff haben, werden die Tore dann auch fallen.

Dass Matt White bisher einer d e r Top-Neuzugänge ist, sieht man ja schon an seinen oben genannten Scorerpunkten. Matt White, welcher die DEL bereits aus seiner Zeit bei den Augsburger Panthern kennt, hat sich schon in Berlin eingelebt:

Ja, es war von Anfang an leicht, da ich bereits ein paar Jungs kannte, weil ich schon mit oder gegen sie gespielt habe. Es war ein einfacher Übergang, ich habe mich direkt wohl gefühlt. Alle haben mich super Willkommen geheißen.

Matt White ist also neu in der Hauptstadt. Mit den Kölner Haien kehren morgen aber zwei Spieler zurück, welche in der vergangenen Saison noch das Trikot der Eisbären trugen – Goalie Justin Pogge und Stürmer James Sheppard. Zudem kennt man in Berlin auch den Kölner Trainer Uwe Krupp sehr gut. Frank Hördler weiß daher auch schon, was die Eisbären morgen Abend erwarten wird:

Ja, wir haben ja lange zusammen mit Uwe trainiert und wissen, dass er die Mannschaft gut einstellen wird. Sie werden viel laufen, werden sehr geradlinig spielen. Er ist ja ein erfolgreicher Spieler gewesen und erfolgreicher Trainer. Ich denke es wird ein sehr schweres Spiel.

Die Eisbären müssen und wollen morgen Abend eine Antwort auf das 2:5 am Seilersee geben. Aber sie kämpfen zudem auch gegen ihre eigene Bilanz daheim gegen die Kölner Haie, welche in den letzten Jahren nicht so rosig aussah. Sechs der letzten neuen Heimspiele verloren die Berliner gegen die Domstädter. Die letzten beiden Spiele in der Arena am Ostbahnhof gingen in die Verlängerung, einmal siegte Berlin (3:2), einmal Köln (5:4).

Chefcoach Serge Aubin kann auf das selbe Personal zurückgreifen wie am Dienstagabend in Iserlohn. Magenta Sport überträgt ab 20:15 Uhr (Bully: 20:30 Uhr) live. Und wir berichten für Euch auf unseren sozialen Netzwerken über das Heimspiel der Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie direkt aus der Mercedes-Benz Arena. 

2:5 in Iserlohn! Vier Gegentore in eigener Unterzahl – Auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele

Den Start ins Eishockey-Jahr 2021 haben sich die Eisbären Berlin sicherlich ganz anders vorgestellt. Im ersten Spiel des neuen Jahres setzte es gleich einmal die erste Niederlage. Am Seilersee kassierte man gegen die Iserlohn Roosters eine 2:5-Niederlage und holte damit erstmals keinen Punkt in dieser Saison. Letztendlich waren es die Special Teams, welche das Spiel entschieden. Iserlohn machte aus allen vier Überzahlspielen ein Tor und das letzte war dann auch noch ein Shorthander ins leere Berliner Tor. 

Für Iserlohns Verteidiger Jens Baxmann war es natürlich ein besonderes Spiel, ging es doch gegen seinen alten Club. Die ehemaliger Berliner Nummer 29 sagte im Vorfeld des Spiels bei Magenta Sport:

Berlin hat eine gut besetzte Mannschaft, aber auch wir haben eine gute Truppe. An guten Tagen ist jede Truppe schlagbar, egal wie sie heißt.

Das Selbstvertrauen war also groß beim Tabellendritten der Gruppe Nord, aber auch beim Tabellenführer aus der Hauptstadt. Leo Pföderl dazu:

Der Start war ganz vielversprechend, wir müssen nun schauen, dass es so weitergeht. Bis jetzt läuft es gut, aber wir haben noch Luft nach oben, was auch gut ist. Wir sind hier, um drei Punkte zu holen, wir wollen Gas geben. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel und nicht auf Iserlohn.

Von Beginn an Gas geben klappte nur nicht, denn eben jener Leo Pföderl rauschte nach nicht einmal zwei Minuten in den Iserlohner Torhüter Andreas Jenike und kassierte dafür zwei Minuten wegen Behinderung. Die Eisbären stellten eigentlich das beste Unterzahlspiel der Liga mit nur einem Gegentor in 18 Gelegenheiten, aber heute sollte es gleich beim ersten Powerplay der Roosters im Berliner Tor klingeln. Unübersichtliche Situation vor Mathias Niederberger, die Scheibe kam vom Schlittschuh von John Ramage vor den Schläger von Casey Bailey, welcher sich diese Chance nicht nehmen ließ und zum 1:0 einnetzte (2.). Die Eisbären waren also nach zwei Spielen ohne Gegentor aus dem Spiel heraus mal wieder bezwungen.
Danach waren die Mannen von Coach Serge Aubin um eine Antwort bemüht, aber sie taten sich schwer, die Lücke in der kompakten Iserlohner Defensive zu finden. Die Sauerländer machten die Räume eng und die gefährlichen Schusswege zu. Nach vorne machten die Spieler von Trainer Jason O’Leary nicht wirklich viel.
Es dauerte bis zur Hälfte des ersten Drittels, ehe Kapitän Frank Hördler die erste halbwegs brauchbare Chance auf das Tor der Hausherren brachte. Aber er scheiterte mit seinem Versuch von der blauen Linie. Doch nun nahm die Partie etwas Fahrt auf und auch Iserlohn kam durch Ryan Johnston und Brent Aubin zu guten Möglichkeiten, doch Ersterer schoss knapp am Tor vorbei und Letzterer scheiterte an Niederberger.
Und auf Seiten der Eisbären stellte Ryan McKiernan Andreas Jenike mit seinem Schuss vor kleinere Probleme. Der Iserlohner Schlussmann konnte die Scheibe erst im Nachfassen sichern. Die größte Chance hatte aber Matt White, welcher vier Minuten vor der ersten Pause alleine durch war, aber an Jenike scheiterte.
In der Schlussminute wurde es dann nochmal auf beiden Seiten gefährlich. Zunächst scheiterte Torschütze Casey Bailey mit seinem Onetimer von der blauen Linie an Mathias Niederberger und im Gegenzug stand Parker Tuomie die Latte im Weg.
Iserlohns Verteidiger Dieter Orendorz mit seinem Statement zu den ersten 20 Minuten bei Magenta Sport:

Wir haben das erste Tor in Überzahl geschossen. Was natürlich ganz wichtig war, früh in Führung zu gehen und ins Spiel zu kommen. Jetzt müssen wir hinten aber kompakter stehen und nicht so hektisch werden.

Das Mitteldrittel begannen die Hauptstädter in Überzahl. Durch zu viele Strafen gegen die Hausherren sollten es ganze vier Minuten am Stück mal mit einem, mal mit zwei Mann mehr auf dem Eis sein. Und beim ersten doppelten Überzahlspiel klingelte es im Tor der Roosters. Im ersten Versuch scheiterte Marcel Noebels noch, aber Lukas Reichel war zum Nachschuss parat und glich zum 1:1 aus (22.).
Die Eisbären auch im Anschluss weiter mit einem und auch zwei Mann mehr auf dem Eis, aber sie machten einfach zu wenig daraus. Chancen waren zwar da, aber entweder gingen sie vorbei oder landeten bei Andreas Jenike.
Wie man sein Powerplay eiskalt ausnutzt, zeigten dann wieder die Gastgeber, welche Mitte des zweiten Drittels mal wieder einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Casey Bailey scheiterte noch mit seinem Onetimer an Niedeberger, ebenso Joe Whitney am Eisbären-Goalie. Den Nachschuss drückte dann aber Brent Aubin zur erneuten Roosters-Führung über die Linie (32.). Die Eisbären konnten sich zuvor eine lange Zeit nicht befreien und Iserlohn nutzte das eiskalt aus.
In der Schlussphase des Mittelabschnitts häuften sich die Strafen auf beiden Seiten. Und diesmal waren auch die Eisbären in Überzahl mal wieder erfolgreich. Matt White fand keine Anspielstation und zog stattdessen vom linken Bullykreis aus mit einem satten Handgelenkschuss ab. Der Schuss schlug im Winkel ein, da hatte Jenike keine Chance – 2:2 (37.).
Aber das Powerplay der Iserlohner war heute Abend effektiver. Kurz vor Ende durften die Hausherren mit zwei Mann mehr ran und genau in der Sekunde, als die erste Strafe gegen die Eisbären ablief, hämmerte Alexandre Grenier die Scheibe zum 3:2 ins Netz (39.). Das dritte Gegentor, das dritte Mal in Unterzahl. Dementsprechend bedient war Marcel Noebels nach dem zweiten Drittel:

Unser Überzahl ist gar nicht so schlecht. Die Chancen waren da, um noch einen nachzulegen. Aber wie das im Sport eben ist, machst du ihn vorne nicht rein, kriegst du ihn hinten rein. Wir nehmen unnötige Strafzeiten und Iserlohn bestraft das.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären noch für 34 Sekunden in Unterzahl und Ihr ahnt schon, was nach zehn Sekunden passierte: Genau, Iserlohn mit dem 4:2. Joe Whitney wurde im Slot angespielt, stoppte die Scheibe kurz, Mathias Niederberger war schon auf dem Weg in die linke Ecke und kam so nicht mehr rechtzeitig rüber.
Doch den Gästen von der Spree bot sich schnell die Chance zur Antwort, denn nur gut zwei Minuten später bekam man selbst das nächste Powerplay. Aber das wirkte irgendwie ideenlos. Zwar hatte man Abschlüsse von Ryan McKiernan, Matt White und Leon Gawanke, aber so die richtig dicke Chance war da nicht mit bei.
Und so ging es fortan auch weiter. Iserlohn musste hier nichts nach vorne machen und zog sich so zurück. Die Eisbären fuhren immer wieder Richtung Iserlohner Tor, aber ihn fehlte die zwingende Idee, um das Spiel hier nochmal spannend zu machen und am Ende vielleicht zu drehen. Ja, sie gaben Schüsse ab (52 waren es am Ende, 25 für Iserlohn), aber es kommt eben vor allem auf die Qualität der Schüsse an. Und diese war heute nicht da. Das wirkte ein wenig planlos, wenn dann entstand mal aus Einzelaktionen was. Aber im Großen und Ganzen hatte Iserlohn keine große Mühe, das Spiel über die Zeit zu bringen. Sie verteidigten ihr Tor aber auch mit allem, was sie hatten und blockten die Schüsse. Bezeichnend für die Angriffsbemühungen der Eisbären war Giovanni Fiore vier Minuten vor dem Ende des Spiels, als er auf einmal im Slot die Scheibe bekam und frei vor Jenike stand. Diese Chance konnte er nicht nutzen, zu überrascht war er in diesem Moment wohl.
2:08 Minuten waren noch auf der Uhr, als Iserlohn die nächste Strafzeit nahm. Serge Aubin riskierte nun alles, Auszeit und Torhüter raus. Man spielte also nun Sechs-gegen-Vier, aber auch hier die Eisbären zu planlos in der Offensive. So eine richtige Schlussoffensive ließ man vermissen, die Leistungsträger schafften es nicht, das Team mitzureißen und hier noch einmal den Anschlusstreffer zu erzielen. Und als man sich einen Fehler im Angriffsdrittel erlaubte, war es jener Casey Bailey, welcher den Torreigen eröffnete, der am Ende auch den Deckel auf dieses Spiel machen sollte. Er zog aus dem eigenen Drittel ab und die Scheibe schlug im verwaisten Berliner Tor ein. Somit verloren die Eisbären auch das zweite Auswärtsspiel der Saison und stehen nach dem 2:5 am Seilersee erstmals in dieser Saison ohne Punkt nach einem Spiel da.

Im Endeffekt ist das Fazit schnell geschrieben: Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und wenn man aus fünf Strafen und vier Unterzahlspielen vier Gegentreffer kassiert, ist die Hauptursache für die Niederlage gefunden. Was aber natürlich verwundert, kassierte man doch zuvor in 18 Unterzahlspielen nur einen Gegentreffer und stellte somit das beste Penaltykilling. Nach dem Spiel sieht das natürlich ganz anders aus und daran wird man bis zum Freitagspiel zu Hause gegen Köln auch arbeiten müssen.
Und dann muss man auch seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wieder finden. Man muss wieder Ideen entwickeln, muss Kreativität zeigen, um die Scheiben im Tor unterzubringen. Zwar schoss man heute satte 52-mal auf das Iserlohner Tor, aber so die richtig dicken Chancen waren Fehlanzeige.
Verteidiger Kai Wissmann fasste das Spiel danach auch recht gut bei Magenta Sport zusammen:

Wir hatten einige Chancen, aber es ist einfach nichts rein gegangen. Die Special Teams haben das Spiel entschieden, wir haben in jedem Unterzahlspiel ein Tor bekommen. Das lief bisher gut, heute aber gar nicht. Daran müssen wir arbeiten.

Parker Tuomie vor dem Spiel in Iserlohn: „Wir wollen nachlegen!“

Morgen Abend steigen die Eisbären Berlin in das Eishockey-Jahr 2021 ein. Um 19:30 Uhr ist man als Spitzenreiter der Gruppe Nord beim Tabellendritten Iserlohn Roosters zu Gast. Spiele am Seilersee waren sonst immer enorm schwierig für die Auswärtsteams angesichts der hitzigen Atmosphäre im Sauerland. Doch in dieser Corona-Saison ist alles anders und so auch die morgige Partie, welche die Roosters ohne Unterstützung ihres Publikums bestreiten müssen. Eisbären-Coach Serge Aubin weiß natürlich, dass das einen großen Unterschied ausmacht, wie er nach dem heutigen Training sagte:

Natürlich macht es einen Unterschied, ohne Fans zu spielen. Das geht uns bei den Heimspielen ja aber auch so. Die Stimmung und die besondere Atmosphäre fehlen. Gerade unsere Fans sind ja bekannt für ihre Leidenschaft. Im Augenblick ist es nun mal so. Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen können und freuen uns darauf, irgendwann wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen. Natürlich auch gerne in Iserlohn. 

Mit diesem Problem der fehlenden Zuschauer müssen aber alle Teams gleichermaßen umgehen. Das eine Team kommt damit besser klar, dass andere Team eher weniger. Aber natürlich ist es wohl für die Auswärtsteams gerade in solchen Hexenkesseln ein kleiner Vorteil, wenn deren Fans nicht vor Ort sind. Von daher sicherlich ein Vorteil morgen für die Eisbären, aber letztendlich wird das Spiel auf dem Eis entschieden. 

Und da müssen sich die Berliner im Vergleich zur letzten Saison nicht nur angesichts der fehlenden Stimmung auf den Rängen umstellen. Nein, auch die Mannschaft auf dem Eis ist eine andere und mit dem Keller-Team des letzten Jahres nicht mehr zu vergleichen. Zwei Siegen steht aktuell nur eine Niederlage gegenüber. Die Neuzugänge haben sich schon gut eingefunden in ihrem neuen Team und machen Iserlohn so zu einer durchaus schweren Aufgabe für die Hauptstädter. Dennoch wollen die Berliner am Seilersee nachlegen, wie Parker Tuomie sagt:

Ja, natürlich wollen wir nachlegen. Es war ein super Spiel gegen Krefeld nach dem kleinen Aussetzer in Wolfsburg und jetzt wollen wir hier natürlich weitermachen und einen kleinen Streak anfangen. Es wäre natürlich ein wichtiger Auswärtssieg in Iserlohn.

Bis zum morgigen Spiel hatten die Eisbären jetzt ein bisschen Erholung und konnten durchschnaufen. Trotzdem ist das Team bestens auf Iserlohn vorbereitet, wie Serge Aubin sagt:

Wir hatten ein paar Tage zur Erholung und um Zeit mit der Familie zu verbringen. Heute ging es wieder an die Arbeit und das sehr hart, so dass wir auf das Spiel in Iserlohn vorbereitet sind. Iserlohn spielt gut dieses Jahr. Sie sind sehr jung, aber sehr schnell und nah am Puck dran. Wir wollen den Weg weitergehen, den wir bisher genommen haben. Ich sehe in jedem Spiel, dass wir besser werden und natürlich versuchen wir uns weiter als Team zu verbessern und so drei Punkte zu bekommen. 

Hartes Training ist das Stichwort. Viel Zeit zum trainieren bleibt im Januar nicht wirklich, denn es warten gleich neun Spiele auf die Mannschaft von Chefcoach Serge Aubin. Parker Tuomie auf die Frage, wie wichtig ein Sieg in Iserlohn wäre, um den Flow aufrecht zu erhalten:

Es ist sehr wichtig. Vor allem unsere Special Teams werden wichtig sein. Unterzahl, Überzahl, das haben wir natürlich in den letzten Spielen jetzt besser gemacht. Aber das ist ein Punkt, an dem wir weiterhin arbeiten müssen und dann hoffentlich auch Erfolg haben in Iserlohn.

Spiele in kurzen Abständen ist in den Playoffs für die Mannschaften nichts ungewöhnliches und dafür lebst du als Eishockey-Profi. Aber in dieser Saison ist alles anders – verkürzte Hauptrunde, verkürzte Playoffs. Serge Aubin wurde diesbezüglich gefragt, ob es gerade deshalb so wichtig ist, dass seine Mannschaft derzeit so gut in Fahrt ist:

Insgesamt machen wir als Team und auch die Verteidigung einen guten Job. Egal ob wir eine volle Saison spielen oder nur eine halbe, reden wir immer davon, im Moment zu bleiben und ein Spiel nach dem anderen anzugehen und keine Spiele zu vergeuden. Wir verstehen, wie wichtig jedes einzelne Spiel ist und es ist unser Job sicherzugehen, dass wir bereit sind und gut performen können, wenn wir es müssen. Ich erwarte, dass die Jungs bereit sind und ich bin mir sicher, dass sie es sein werden. 

Personell können die Eisbären fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich die Youngsters Eric Mik, Sebastian Streu und Fabian Dietz sind morgen Abend nicht in Iserlohn dabei. Was aber den Grund hat, dass sie bei Kooperationspartner Weißwasser zum Einsatz kommen.