Was für eine Reaktion: Die Eisbären Berlin fegen die Kölner Haie mit 5:0 aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #2:

Diese Reaktion kann sich sehen lassen: Die Eisbären Berlin haben die erhoffte Antwort auf das 2:5 in Iserlohn gegeben. Vor 13 Pressevertretern und fünf Fotografen in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof setzten sich die Berliner verdient mit 5:0 (2:0,2:0,1:0) gegen die Kölner Haie durch und übernahmen damit wieder die Tabellenführung der Gruppe Nord. Die Schlüssel zum Sieg waren die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, das starke Penaltykilling und generell die starke mannschaftliche Leistung, mit der man auch das dritte Heimspiel der Saison für sich entschied und zudem zum zweiten Mal in Folge mit 5:0 gewinnt. Die Mercedes-Benz Arena verkommt also immer mehr wieder zur alten Festung. Und nach dem Spiel wäre heute die Arena am kochen gewesen. Denn es gibt Siege, die nimmt man als Fan einfach so mit. Aber dann gibt es auch noch Siege gegen Erzrivalen, wie es Köln nun mal ist. Diese Siege kostet man einfach nur aus. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin hatte eine Antwort von seiner Mannschaft nach dem Iserlohn-Spiel gefordert. Und sie kamen dem Auftrag nach. 44 Sekunden waren gespielt, da klingelte es bereits im Tor von Ex-Eisbären-Goalie Justin Pogge. Giovanni Fiore ließ auf der rechten Seite die Scheibe für John Ramage liegen, welcher zum Abschluss kam. Pogge ließ die Scheibe nur prallen, Mark Zengerle fiel sie vor die Kelle und statt zu schießen, passte er sie quer rüber auf Torjäger Matt White, welcher das leere Tor vor sich hatte – 1:0 nach 44 Sekunden.
Die Hausherren zündeten sofort den Turbo, von der ersten Sekunde an, und Lukas Reichel hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, scheiterte aber an Pogge. Die Haie dann gleich früh mit dem ersten Powerplay nach einer Strafe gegen Ryan McKiernan. Zweimal wurde es gefährlich vor dem Berliner Tor, aber ansonsten überstanden die Eisbären die erste Unterzahl des Abends schadlos. Das war am Dienstagabend am Seilersee noch anders gewesen.

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In der siebten Spielminute bekam man gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden den selben Spielzug zu sehen. Klasse Aufbaupass aus dem eigenen Drittel heraus auf den startenden Stürmer, einmal ging es schief, einmal klingelte es im Kölner Gehäuse. Zunächst schickte Leon Gawanke Lukas Reichel auf die Reise, doch er scheiterte freistehend vor Pogge. Frank Hördler danach mit dem nächsten Sahnepass aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Parker Tuomie, welcher cool blieb und zum 2:0 traf.
Doch die Führung gab den Berlinern nicht die nötige Sicherheit. Es häuften sich die Fehler im Spielaufbau und so kam Köln zu Chancen. Zach Sill war frei durch, Mathias Niederberger stand aber im Weg. Danach mussten die Domstädter noch eine Unterzahl überstehen, was ihnen aber nicht schwer fiel, denn sie machten die Räume geschickt zu und ließen den Eisbären kaum eine Chance, in Überzahl etwas gefährliches zu kreieren.
Danach ging es immer wieder hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Dabei wirkten die Haie zielstrebiger und hatten so auch beste Chancen. Doch Köln vergab beste Möglichkeiten. Marcel Müller schoss am halbleeren Tor vorbei, Ex-Eisbär Alexander Oblinger setzte die Scheibe an den Pfosten und Marcel Barinka fand in Mathias Niederberger seinen Meister. Zwar hatten auch die Eisbären noch Chancen, aber Köln hätte sich hier durchaus ein oder sogar zwei Treffer verdient gehabt. Doch die Eisbären lagen nach 20 Minuten mit 2:0 in Front, in einem sehr guten und sehr unterhaltsamen DEL-Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Mitteldrittel begann für die Gäste aus Köln mit einer guten Chance durch Freddy Tiffels, doch der scheiterte an Niederberger und auch Ryan McKiernan tat ihm nicht den Gefallen, die Scheibe ins Tor zu schieben. McKiernan rutschte zwar Richtung Tor, aber die Scheibe kam nicht durch. Und im Gegenzug die Eisbären eiskalt. Über Mark Olver und Parker Tuomie kam die Scheibe zu Kris Foucault und der zog cool ab und ließ Pogge keine Chance – 3:0 (23.).
Auch im Mitteldrittel boten beide Mannschaften ein sehr spannendes, phasenweise hochklassiges und sehr intensives Spiel. Chancen hatten beide Mannschaften, aber irgendwie hatten die Domstädter vor dem Spiel vergessen, das Zielwasser zu trinken. Denn während ihre Chancen nicht ins Tor gingen, trafen die Eisbären. Nachdem die Eisbären zuvor schon eine Strafe schadlos überstanden hatten, mussten sie kurze Zeit später erneut mit einem Mann weniger ran. Und da stibitzte Giovanni Fiore die Scheibe und machte sich auf den Weg Richtung Justin Pogge. Vor dem Tor stoppte er, drehte sich kurz um und statt selbst abzuschließen legte er die Scheibe gut überlegt ab auf den mitgelaufenen Kapitän Frank Hördler, welcher vor dem Tor eiskalt wie ein abgezockter Torjäger blieb – 4:0 in Unterzahl (31.).
Danach sah man nicht, das Köln sich hier aufgeben würde. Trotz 0:4-Rückstandes spielten die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp weiterhin nach vorne und hatten auch Chancen. Chancen, welche auch die Berliner hatten, aber weitere Treffer sollten in diesem unterhaltsamen Mitteldrittel keine mehr fallen. Mit 4:0 ging es also in die zweite Drittelpause.

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Für das letzte Drittel hatten sich die Haie noch einiges vorgenommen und kamen mit einem neuen Goalie zurück aus der Kabine. Justin Pogge nahm nun auf der Bank Platz, während Hannibal Weitzmann in den letzten 20 Minuten zwischen den Pfosten stand. Aber sein Einstand ins Spiel hätte nicht schlechter verlaufen können. Ganze 49 Sekunden dauerte es, da war auch Weitzmann bezwungen. Wie oft haben wir Fans immer gesungen: „Bully? Tor!, Bully? Tor! Bully, Bully, Bully? Tor! Tor! Tor!“. Daran hat man sich bei den Eisbären heute wohl erinnert. Denn Mark Olver gewann das Bully, die Scheibe kam zu Kris Foucault und der hämmerte die Scheibe per Onetimer ins Kölner Tor – 5:0 (41.).
Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und setzten Köln in den ersten Minuten stark unter Druck. Giovanni Fiore, der heute sehr auffällig spielte, fing einen Fehlpass der Haie ab und kam zum Abschluss, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur denkbar knapp.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ansonsten nutzten die Eisbären das Schlussdrittel für eine Trainingseinheit in Sachen Special Teams,  weil man da ja nach dem Iserlohn-Spiel noch Nachholbedarf hatte. Doch man überstand alle drei Unterzahlspiele im letzten Drittel dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung schadlos.
Man verpasste es dafür aber, bei zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, einen sechsten Treffer nachzulegen. Man ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber im Abschluss haperte es dann doch. Ja, man kam zu Chancen, aber diese stellten die Kölner vor keine größeren Probleme und so überstanden die Domstädter die zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis schadlos. Der doppelten Überzahl ging übrigens ein übler Bandencheck von Pascal Zerressen gegen Lukas Reichel hervor. Zerressen traf Reichel deutlich mit dem Ellenbogen am Kopf, weshalb Reichel auch liegen blieb. Dennoch gab es nur zwei Minuten dafür. Aber ein nachträglichen Verfahren seitens der PENNY DEL dürfte die Kölner nicht verwundern.
Köln versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, um Mathias Niederberger wenigstens den zweiten Shutout zu Hause in Folge kaputt zu machen. Aber die Eisbären unterstützten ihren Goalie wo sie nur konnten und sicherten ihm das Zu-Null-Spiel. Am Ende stand also ein deutlicher 5:0-Heimsieg gegen Köln.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mit einer Antwort hatte Trainer Serge Aubin gerechnet. Die Fans mit einer Reaktion. Aber dass die Eisbären auf das 2:5 in Iserlohn so reagieren würden, hatte wohl keiner geglaubt. Mit 5:0 schoss man die Kölner Haie zurück in die Domstadt und zeigte dabei vor allem vor dem Tor mal wieder die Kaltschnäuzigkeit, welche man noch am Seilersee hat vermissen lassen. Dann überstand man sämtliche Unterzahlspiele schadlos. Auch das funktionierte am Dienstagabend überhaupt nicht. Wenn man überhaupt Kritik üben möchte nach diesem Kantersieg, dann wegen der erneut zu vielen Strafen, allen voran durch Ryan McKiernan.
Zwar ließ man auch Chancen von Köln zu, aber am Ende war stets Goalie Mathias Niederberger zur Stelle und als er bereits geschlagen war, half ihm auch noch der Pfosten. An ihm sind die Kölner Spieler reihenweise verzweifelt.
Ansonsten muss man heute auch noch Spieler herauspicken nach dem Spiel. Mark Olver zum Beispiel, dem drei Torvorlagen gelangen. Oder aber Frank Hördler und Parker Tuomie mit je einem Tor und einer Vorlage, wobei Tuomie sein erstes Profi-Tor überhaupt erzielte. Und Giovanni Fiore, welcher heute sein wohl bestes Spiel im Trikot der Eisbären absolvierte. Eine Torvorlage und ein weiteres Tor, welches er mit einleitete. Und das Kuriose daran? Vor dem ersten Bully meinte „Manne“ Hönel von den Eishockey NEWS auf der Pressetribüne zu mir noch, warum spielt nicht Fabian Dietz anstelle von Fiore. Während des Spielverlaufs revidierte „Manne“ relativ schnell seine Meinung. Giovanni Fiore hatte wohl seine Ohren oben bei uns, deswegen hat er heute wohl so stark gespielt.

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