2:0 gegen Bremerhaven! Nicht schön gespielt, aber zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben auch im fünften Heimspiel der PENNY DEL-Saison 2020/2021 ungeschlagen. Am Donnerstagabend gewannen die Berliner ihr Heimspiel gegen den Tabellenführer der Gruppe Nord, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, mit 2:0 (0:0,0:0,2:0) und eroberten nach dem fünften Heimsieg im fünften Heimspiel zugleich die Tabellenführung. Zudem war es der dritte Sieg in Folge, aber danach sah es im Mitteldrittel überhaupt nicht aus. Denn da konnte man sich bei Goalie Mathias Niederberger bedanken, dass man es überhaupt mit einem 0:0 in die Kabine schaffte. Am Ende aber jubelten die Eisbären über drei Punkte und Mathias Niederberger über seinen bereits dritten Shutout der Saison. 

Im Vergleich zum Köln-Spiel gab es keine personellen Veränderungen im Kader der Eisbären. Dafür tauschte Trainer Serge Aubin in den Sturmreihen ein kleines bisschen. So rutschte Giovanni Fiore in die Reihe mit Matt White und Mark Zengerle. Kris Foucault rotierte aus dieser Reihe raus und stürmte dafür heute mit Mark Olver und Parker Tuomie. Im Tor vertraute Aubin wieder auf Stammgoalie Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären legten offensiv los und hatten in der ersten Minute schon den Drang zum Tor von Ex-Eisbär Tomas Pöpperle entwickelt. Aber sowohl Matt White als auch Ex-Bremerhaven-Stürmer Mark Zengerle verpassten im Slot zwei Zuspiele denkbar knapp. Ryan McKiernan scheiterte wenige Augenblicke später von der blauen Linie an Pöpperle. Man merkte den Eisbären sofort an, dass sie hier das Spiel gewinnen wollten. Bremerhaven war zunächst gar nicht anwesend.
Erstmals in Erscheinung traten die Gäste von Trainer Thomas Popiesch in der fünften Spielminute, als Mitch Wahl und McKiernan mal kurz aneinander gerieten und sich dafür anschließend für zwei Minuten auf der Strafbank abkühlen durften. Bei Vier-gegen-Vier hatte Leo Pföderl mit einem Onetimer die Chance zur Führung, Pöpperle war aber zur Stelle.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mitte des ersten Drittels tauchte auf einmal Verteidiger Jonas Müller in der Offensive auf, tankte sich klasse vor das Tor, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei.
Danach wurde Bremerhaven immer stärker, das Forechecking wurde aggressiver und die Eisbären wurden stark unter Druck gesetzt. Und in der 14. Spielminute schepperte es am rechten Berliner Torpfosten. Nach einem Fehlpass von John Ramage kam Ziga Jeglic auf der linken Seite an die Scheibe, spielte sie quer rüber auf Mike Moore, doch sein Onetimer ging nur an den Pfosten. Glück für die Eisbären!
Fortan war Bremerhaven hier spielbestimmend, von den Eisbären kam nicht mehr so viel nach vorne. Dafür waren sie nun hinten gefordert und mussten in der Defensive alles geben, um das Tor zu verteidigen. Das gelang und so stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Arena am Ostbahnhof.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Auch ins Mitteldrittel fanden die Hausherren zunächst gut, Mark Zengerle schoss knapp am Tor vorbei. Aber danach das selbe Bild wie im ersten Drittel. Bremerhaven am Drücker, die Gäste von der Küste spielten weiterhin sehr offensiv und setzten die Eisbären immer wieder unter Druck. Die Berliner wussten teilweise gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie wirkten überfordert mit dem Spiel der Bremerhavener.
Früh im Mitteldrittel ein Powerplay für die Fischtown Pinguins, sie fanden die Formation und gaben Schüsse ab, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl dank Mathias Niederberger schadlos.
Von den Eisbären kam nichts im zweiten Drittel, lediglich Fehlpässe und zudem sah man große Probleme, wenn man sich vom Bremerhavener Dauerdruck befreien wollte. Sie wirkten ratlos und fanden kein Mittel gegen das Forechecking der Gäste.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

In der 28. Spielminute gab Kai Wissmann mal ein Berliner Lebenszeichen ab, als er von der blauen Linie abzog, allerdings harmlos und kein Problem für Tomas Pöpperle. Danach fiel nur noch Jonas Müller durch einen vollkommen übertrieben Check gegen den Kopf- und Nackenbereich auf, welcher ihm zu Recht 2+10-Minuten an Strafe brachte. Und im folgenden Powerplay hatten die Eisbären großes Glück und konnten sich bei Mathias Niederberger bedanken, aber auch für das nicht vorhandene Zielwasser der Mannschaft von Thomas Popiesch. Ziga Jeglic, Jan Urbas, Maxime Fortunus, Ross Mauermann – sie alle hatten in diesem Überzahlspiel die Chance zur Führung.
Es ging danach weiter in eine Richtung. Auf Fehler der Eisbären folgten Chancen für Bremerhaven. Mathias Niederberger war hier der einzige Eisbär mit Normalform. Ohne ihn hätte man längst 0:2, 0:3 hinten gelegen.
In den letzten zwei Minuten nochmal Powerplay für Bremerhaven, in welchem die Eisbären nach einem Fehler von den Gästen mal die dicke Chance hatten. PC Labrie tauchte auf einmal alleine vor Pöpperle auf, doch er vergab diese Riesenchance. So blieb es beim aus Berliner Sicht sehr schmeichelhaften 0:0 nach 40 Minuten. Angesichts von 19:3-Torschüssen für Bremerhaven kann man wohl definitiv von schmeichelhaft sprechen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Im letzten Drittel hatten sich die Eisbären wieder mehr vorgenommen und Parker Tuomie hatte die erste Chance, aber sein Schuss ging knapp am Gehäuse vorbei. In der 47. Spielminute klingelte es aber im Bremerhavener Tor. Fehler im Spielaufbau der Gäste, Marcel Noebels schnappte sich die Scheibe an der blauen Linie, zog Richtung Tor, scheiterte aber mit seinem ersten Versuch an Pöpperle. Dem Bremerhavener Goalie rutschte die Scheibe durch, Noebels roch den Braten und setzte erfolgreich nach – 1:0.
Danach wirkten die Eisbären weiterhin sehr engagiert in der Offensive. Bremerhaven konnte nicht ans zweite Drittel anknüpfen, hatte mit dem überraschenden Rückstand erst einmal zu kämpfen. Die Eisbären hingegen wirkten deutlich verbessert im Vergleich zum zweiten Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Acht Minuten vor dem Ende bot sich den Hausherren die Chance zur Entscheidung, denn man hatte ein Überzahlspiel. Man fand zwar in die Formation, aber lediglich ein Onetimer von Kris Foucault fand die Lücke, doch Pöpperle war zur Stelle.
In der Schlussphase wurden die Gäste wieder aktiver, aber die Eisbären standen hinten sehr kompakt, ließen wenig zu. Wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle.
In den letzten zwei Minuten nahmen die Gäste ihren Goalie Tomas Pöpperle zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und nahmen wenig später auch eine Auszeit. Aber egal, was Bremerhaven versuchte, die Defensive der Hauptstädter ließ nichts mehr zu. Und das verwaiste Tor nutzte Leo Pföderl zur endgültigen Entscheidung – 2:0, 44,8 Sekunden vor dem Ende des Spiels.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Ein wichtiger Sieg gegen den Tabellenführer der Gruppe Nord, welchen man als Arbeitssieg bezeichnen kann. Man hatte gut angefangen und Chancen gehabt, dann aber den Faden komplett verloren. Bremerhaven wurde minütlich stärker und drängte die Eisbären immer mehr ins eigene Drittel. Mit dem Druck kamen die Berliner nicht klar und so dachte man, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Bremerhaven in Führung gehen würde. Aber dank einem überragenden Mathias Niederberger zwischen den Pfosten rettete man sich in die zweite Drittelpause. In der Pause konnte man sich nochmal sammeln und für das letzte Drittel einstimmen. Am Ende ging es dann nochmal gut und man hat das wichtige 1:0 erzielt.
Aber trotz des Sieges und der drei Punkte weiß man im Lager der Blau-Weiß-Roten, dass so eine Leistung sich nicht wiederholen darf. Nicht ohne Grund sagte Marcel Noebels, dem der Gamewinner gelang, nach dem Spiel, dass zwei Drittel nicht gut spielen normalerweise eine Niederlage in dieser Liga bedeuten. Man habe auch nicht so gespielt, wie man es sich vorgestellt hat. Man war im Lager der Eisbären trotz des Sieges also selbstkritisch. Und das ist auch gut so. Man nimmt das Spiel nicht einfach so hin und sagt sich, man hat doch gewonnen, was will man mehr. Man weiß, dass es nicht das war, was man zeigen wollte und das ist eigentlich neben dem Spielausgang das Positivste an diesem Spiel gegen Bremerhaven.
Die Mannschaft hat immer noch Luft nach oben und hat immer noch teilweise unerklärliche Aussetzer im Spiel. Diese sorgen dann für Chancen des Gegners, welche dieser heute zum Glück nicht ausgenutzt hat. Aber immer geht so etwas nicht gut und daran müssen und werden die Eisbären arbeiten. Dann ist in dieser Corona-Saison einiges möglich. Dafür muss man aber endlich Konstanz in die eigene Leistung bringen und auch mal über einen längeren Zeitraum seine Leistung bringen. Denn es ist kein Geheimnis, dass die Süd-Gruppe stärker eingeschätzt wird als die Nord-Gruppe. Und um am Ende der Saison ein Wörtchen mitzureden im Kampf um den Silberpokal, müssen sich die Hauptstädter strecken. Aber so lange sie sich nach Siegen nicht zufrieden hinstellen und sagen alles ist gut, kann man weiter vom achten Stern träumen.

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