Das Jahr 2020: Saison-Abbruch, Karriereende von Kapitän André Rankel, Entlassung vom jahrelangen Pressesprecher Daniel Goldstein, NHL-Draft von Lukas Reichel

Heute endet also das Jahr 2020. Ein Jahr, welches wohl keiner in positiver Erinnerung halten wird. Ein Jahr, in dem von einem auf den anderen Moment unser Leben auf den Kopf gestellt wurde und nichts mehr ist, wie es mal war. Die Corona-Pandemie hat die Welt voll im Griff und hat sie mit voller Wucht getroffen. So auch den Sport, bei uns insbesondere unser geliebtes Eishockey. Denn das letzte Mal, als wir unsere Mannschaft in der Arena am Ostbahnhof spielen sahen und sie zum 4:3-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Bremerhaven supporteten, ist schon wieder über neun Monate her. Am 08. März fand dieses Spiel statt. Knapp eine Woche später sollte das Playoff-Viertelfinale gegen die Düsseldorfer EG beginnen, die schönste Zeit des Jahres für uns Eishockey-Fans also.

Ausflug zum Spiel Düsseldorf gegen die Eisbären. (Foto: jasmin und walker)

Wie wir jetzt, am 31. Dezember wissen, sollte diese Serie nie stattfinden. Wie generell keine Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Ein Super-GAU für den Sport, an den zu Jahresbeginn niemand denken konnte. Da waren die Eisbären-Fans noch voller Vorfreude auf das bevorstehende Rheinland-Wochenende mit Spielen in Düsseldorf und Köln. So auch wir vom eisbaerlin-de-Fanclub, welche dieses Wochenende Mitte Januar in Düsseldorf und Köln verbrachten. Wir hatten drei wunderschöne Tage mit viel Sightseeing im Rheinland und zwei tollen Eishockeyspielen, welche mit einer Niederlage (1:2 in Düsseldorf) und einem Sieg (4:3 n.V. in Köln) endeten. Auf der Rückfahrt sprach man schon von den bevorstehenden Playoffs ab Mitte März, wenn wir wieder auf Reisen gehen wollten. Aber auch daraus sollte, wie wir jetzt wissen, nichts werden.

Die Eisbären feiern mit der Fankurve ihren Sieg gegen den Erzrivalen Mannheim. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Und im Vorfeld der Playoffs sollten die Eisbären auch noch Duftmarken setzen, welche der Konkurrenz deutlich machen sollten, dass in den Playoffs mit den Hauptstädtern zu rechnen ist. Man gewann zum Beispiel mit 3:2 n.V. in München und 4:3 n.V. gegen Mannheim. Aber man hatte eben auch bittere Niederlagen zu verkraften wie diese gegen Straubing, als man mit 1:2 verlor und zudem auch Platz Drei nach der Hauptrunde fast schon abhaken konnte. Dann verlor man auch noch gegen Düsseldorf mit 1:2 n.V. und das Heimrecht fing plötzlich an zu wackeln. Doch letztendlich sicherte man sich den vierten Platz, somit das Heimrecht im Viertelfinale gegen Düsseldorf und zudem die CHL-Qualifikation für die kommende Europapokalsaison.

Beendete 2020 seine einzigartige Karriere: André Rankel (Foto: eisbaerlin.de/jasmin) und walker)

Aber wie wir jetzt wissen, fand eben weder das Viertelfinale gegen die DEG statt, noch gibt es in dieser Saison die Champions Hockey League (CHL). Das Eishockey-Herz musste also in diesem von Corona geprägten Jahr viele Tiefschläge hinnehmen. Denn es war nicht nur das abrupte Saisonende ohne Playoffs am 10. März diesen Jahres.
Denn nur wenige Tage später gaben die Eisbären Berlin ihre Personalentscheidungen bekannt, welche Spieler den Verein verlassen werden müssen. Und darunter war ein Name, der die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte deutlich mit geprägt hat: André Rankel. Der langjährige Kapitän der Berliner erhielt keinen neuen Vertrag mehr und musste die Eisbären folglich nach 17 Jahren (!) verlassen. Er wollte seine Karriere anschließend noch fortsetzen, aber wie wir seit Dezember wissen, wurde auch daraus nichts, da er verletzungsbedingt seine Karriere beenden musste.
Auch diesen Tiefschlag musste man erst einmal verkraften. Denn auch wenn André Rankel in den letzten Jahren schon lange nicht mehr jene Leistungen aus den Meisterjahren abrufen konnte, so war er dennoch stets immer ein wichtiger Führungsspieler für die jungen Spieler im Team der Eisbären.

Musste die Eisbären nach über 20 Jahren Pressearbeit verlassen: Daniel Goldstein (Foto: eisbaerlin.de/rosi und jasmin)

Wenn man denkt, es kann eh nicht mehr schlimmer kommen, dann setzen die Eisbären dem Ganzen noch die Krone auf. Denn neben André Rankel musste auch ein weiterer langjähriger Vereinsangehöriger die Eisbären Berlin verlassen. Nach über 20 Jahren Pressearbeit für den Hauptstadtclub setzten die Eisbären den langjährigen Pressesprecher Daniel Goldstein vor die Tür. Was die Sache noch schlimmer machte und mit einem bitteren Beigeschmack versah: Die Eisbären machten die Trennung nicht öffentlich offiziell, sondern viel mehr musste man es aus der Presse (Tagesspiegel) erfahren. Noch heute schweigt der Verein zu diesem Vorgang. So brachten die Verantwortlichen der Eisbären die Fanszene gewaltig gegen sich auf.

Die große Frage der Fans war diese, wann es endlich wieder losgehen würde mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Oder besser gesagt, der PENNY DEL, wie sie inzwischen heißt. Aber auch da gab es ein sich hinziehendes Sommertheater, an deren Ende man den Start der neuen Saison immer wieder nach hinten schob und auch da gaben die DEL-Verantwortlichen keine gute Figur ab. Denn immer wieder stellte man Forderungen ohne aber nur mal eine vernünftige Idee zu präsentieren, wie man den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann. Eine lange Zeit hieß es dann immer nur, man kann die Saison definitiv nicht ohne Zuschauer beginnen, denn diese sind für die Zukunft der Vereine von großer Bedeutung. Doch wie wir jetzt wissen, hat man eine Woche vor Weihnachten nun doch ohne Fans die neue Spielzeit begonnen. Und es ist abzusehen, dass diese wohl gänzlich ohne Zuschauer stattfinden wird. Auf einmal ging es also doch. Verstehe einer das Vorgehen der DEL-Verantwortlichen.

Bis zum Saisonstart wurde uns die Zeit mit dem MagentaSport-Cup versüßt, wenn gleich dieser für die Eisbären keinesfalls erfolgreich war und nach bereits vier Spielen und vier Niederlagen beendet war. Der Grund dafür waren mehrere positive COVID-19-Test bei den Eisbären Berlin. So konnte man die letzten beiden bedeutungslosen Spiele nicht mehr absolvieren, was aber nicht wirklich schlimm war.
Viel mehr nutzte man die Zeit zur Regeneration und zur Aufarbeitung der sichtbaren großen Probleme während des Turniers. So reagierten die Verantwortlichen der Eisbären und verpflichteten kurzerhand noch drei Stürmer – Kris Foucault, Giovanni Fiore und Matt White. Diese Transfers waren auch bitter notwendig, denn genau in der Offensive drückte der Schuhe. Das kurzfristige Karriereende von Maxim Lapierre machte es dann nicht besser, aber bisher läuft die neue Saison der Eisbären ja sehr vielversprechend. Man punktete bisher in zwei der drei Spielen und gewann beide Heimspiele. Zudem ist man seit 125 Minuten ohne Gegentor und kassierte aus dem Spiel heraus erst zwei Gegentore. Da wächst also ein neues Team zusammen, welches eine erfolgreiche Saison spielen kann. Leider können wir Fans diese Spiele aber nur vor dem Fernseher sehen.

Hatte dieses Jahr 2020 denn eigentlich auch positive Dinge? Ja, und zwar für einen Youngster der Eisbären Berlin. Lukas Reichel ist im Oktober seinem Traum von der NHL ein Stück näher gekommen. In der ersten Runde wurde er an 17. Stelle von den Chicago Blackhawks gedraftet. Ausgerechnet Chicago, sein Lieblingsclub. So hatte also wenigstens für einen Eisbären das Jahr 2020 eine positive Note dabei.

Für das Jahr 2021 kann man sich aus Eishockey-Sicht eigentlich nur wünschen, dass alle Teams die Corona-Pandemie überstehen und keiner Insolvenz anmelden muss. Es ist gerade für alle keine leichte Zeit, aber da müssen wir nun alle gemeinsam durch. Und sollte im kommenden Jahr die Normalität Stück für Stück wieder zurückkommen, hoffen wir natürlich darauf, dass wir wieder ins unser zweites Wohnzimmer dürfen. Und dort dann unserer Leidenschaft nachkommen, die Eisbären Berlin leidenschaftlich zu supporten. Noch ist diese Vorstellung ein großer Traum für 2021, aber wir hoffen, dass dieser nächstes Jahr Realität wird.

Aber vor allem wünschen wir Euch eins: Ganz viel Gesundheit, dass jeder gesund durch diese Pandemie kommt und wir uns dann irgendwann wieder gesund und munter in unserem Wohnzimmer treffen werden. Und dann wird die Wiedersehensfreude riesengroß sein und eine Stimmung herrschen, wie sie die Arena am Ostbahnhof höchstens in den Meisterjahren erlebt hat.

Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt negativ!

5:0! Effiziente Eisbären lassen Krefeld keine Chance – Seit 125 Minuten ohne Gegentor

Foto: Flo Bande

Die Eisbären Berlin kommen immer besser in Fahrt. Am Montagabend gewannen die Berliner ihr zweites Saisonheimspiel gegen die Krefeld Pinguine verdient mit 5:0 (1:0,2:0,2:0) und feierten somit ihren zweiten Saisonsieg. Dabei versteckten sich die Gäste aus Krefeld keinesfalls, hatten auch Chancen, aber wer so ein schlechtes Powerplay spielt und aus den vielen Möglichkeiten kein Kapital schlägt, der braucht sich am Ende nicht wundern, wenn man mit leeren Händen da steht. Die Eisbären hingegen fanden ihre Effizienz vor dem Tor wieder. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Stammgoalie Mathias Niederberger zurückgreifen. Dafür fehlte Stürmer Sebastian Streu, welcher aber von Haakon Hänelt ersetzt wurde.

Duell auf Augenhöhe, aber die Eisbären mit der Führung

Foto: Flo Bande

In Wolfsburg war man müde und die Beine fehlten, sagte Serge Aubin vor dem Krefeld-Spiel. Man wolle vor dem Tor heute effizienter sein. Dementsprechend legten die Eisbären auch los und suchten sofort den Weg vor das von Ex-Eisbär Marvin Cüpper gehütete Krefelder Tor. Aber auch die Pinguine versteckten sich hier keinesfalls und so entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein sehr kurzweiliges Spiel mit wenig Unterbrechungen und Chancen auf beiden Seiten. Dabei wirkten die Hauptstädter etwas zielstrebiger in ihren Versuchen.
Und so war es auch kein Wunder, dass die Hausherren in Führung gingen. Acht Minuten waren gespielt, da schlug Kris Foucault eiskalt zu. Mit seinem ersten Versuch scheiterte er noch an Marvin Cüpper, dieser suchte im Anschluss die Scheibe, welche Foucault nie aus den Augen verlor und den Ex-Eisbären-Goalie tunnelte – 1:0.
Zwei Minuten später hätte ein anderer Neuzugang beinahe auf 2:0 gestellt. Giovanni Fiore ließ einen Krefelder Spieler an der Bande ganz schön alt aussehen, zog vor das Tor, aber diese feine Einzelleistung wurde nicht mit einem Tor belohnt. Direkt im Gegenzug wäre Krefeld aber fast der Ausgleich gelungen. Deren Top-Scorer Arthur Tyanulin setzte sich über rechts klasse durch, tankte sich vor das Tor und kam per Rückhand zum Abschluss. Die Scheibe blieb anschließend frei vor dem Tor liegen und hätte nur noch ins leere Tor geschossen werden müssen. Aber Ryan McKiernan war hellwach und brachte das Spielgerät aus der Gefahrenzone. Glück für die Eisbären.
Krefeld wurde nun immer besser und zeigte sich immer wieder vor dem Berliner Tor. Zudem bot sich den Seidenstädtern die Möglichkeit, in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Aber das Powerplay lief diese Saison bisher noch nicht so gut. So auch heute, denn mehr als ein Onetimer von Mirko Sacher kam nicht an gefährlichen Szenen dabei heraus. Doch Krefeld war auch danach weiterhin offensiv bemüht und begegnete den Eisbären sogar auf Augenhöhe. Krefeld hatte immer wieder gute Phasen, in denen sie gutes Eishockey zeigten.
Zum Ende hin die Eisbären dann mit ihrem ersten Überzahlspiel und das lief ja gerade gegen Bremerhaven sehr gut, als man zwei der drei Tore in Überzahl erzielen konnte. Doch hier klappte es noch nicht. Mark Zengerle verpasste am langen Pfosten lauernd ein klasse Zuspiel vom Torschützen Foucault, kam aber nicht richtig an den Puck heran und so ging die Scheibe knapp am Tor vorbei. Ryan McKiernan versuchte es dann nochmal von der blauen Linie, aber Marvin Cüpper war zur Stelle.
So nahmen die Eisbären eine knappe 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann war nicht unzufrieden mit den ersten 20 Minuten, aber er meinte im Interview bei Magenta Sport auch, dass man es noch besser kann:

Alles in allem war es kein schlechtes Spiel von uns, aber wir können es noch besser. Unser Torhüter ist wieder stark. Wir reden viel und unterstützen uns.

Krefeld im Powerplay harmlos, Berlin dagegen vor dem Tor effizient

Foto: Flo Bande

Im Mitteldrittel gab es auf Seiten der Eisbären aber mal wieder ein alt bekanntes Problem. Und zwar das mit der Disziplin. Ganze vier Strafzeiten kassierte man in den zweiten 20 Minuten, saß also satte acht Minuten in diesem Drittel auf der Strafbank. Aber man hatte Glück, dass das Krefelder Powerplay nun nicht gerade zu den gefährlichsten der PENNY DEL zählt.
Im ersten Überzahlspiel war es Tyanulin, welcher zweimal vor dem Tor zum Abschluss kam, aber an Mathias Niederberger scheiterte. Im zweiten Powerplay war Krefeld einfach zu hektisch, spielte das zu unsauber und kam so nur zu ein, zwei Halbchancen. So hatten die Berliner keine große Mühe, auch die insgesamt dritte Unterzahl des Spiels zu überstehen.
Aller guten Dinge sind drei? Ja, aber in diesem Fall galt das nicht für Krefeld und ihr drittes Powerplay. Sondern für die Eisbären und deren drittes Unterzahlspiel im Mitteldrittel. Ausgerechnet Constantin Braun vertändelte an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe, Marcel Noebels zündete den Turbo und fuhr über rechts ins Angriffsdrittel rein, spielte dort den Querpass auf Matt White und der tunnelte Marvin Cüpper zum zweiten Mal an diesem Abend. Das 2:0 per Shorthander (33.).
Im vierten Überzahlspiel der Krefelder hätte es beinahe im Berliner Tor geklingelt, aber Mathias Niederberger wurde zur Krake und hechtete sensationell nach einem Zuspiel von Martin Schymainski auf Filips Buncis rüber und fischte die Scheibe weg und hinterließ verdutzte Krefelder Spieler. Was für ein Wahnsinns-Save von Niederberger.
Den Schlusspunkt in diesem zweiten Drittel setzten dann die Eisbären. Parker Tuomie spielte die Scheibe auf der linken Seite hoch zu Stefan Espeland, welcher abzog. Sein Schuss wurde noch vom Schlittschuh von Mark Olver abgefälscht und schlug hinter Marvin Cüpper ein – 3:0 (39.).
Krefeld war bedient, konnte man doch schließlich vier Überzahlspiele nicht nutzen. Die Eisbären hingegen waren eiskalt vor dem Tor oder aber, um es mit den Worten vom Trainer Serge Aubin zu sagen, effizient. Genau das forderte er von seiner Mannschaft vor dem Spiel.
Martin Schymainski war nach dem Drittel sichtlich bedient beim Interview:

Unser Überzahlspiel ist komplett schlecht gespielt, wir haben Chancen gehabt, kassieren dann aber auch noch ein Gegentor. Das darf uns nicht passieren. Wir haben noch 20 Minuten Eishockey zu spielen. Wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen, wir müssen jeden Check zu Ende fahren und jeden Zweikampf gewinnen. Und wir müssen Schüsse auf das Tor bringen, das machen wir auch zu wenig.

Zwei kuriose Tore sorgen für den deutlichen Heimsieg

Foto: Flo Bande

Das Schlussdrittel begannen die Berliner dann zur Abwechslung mal in Überzahl nach einer Strafe gegen Mirko Sacher mit der Schlusssirene. Und dieses sollten die Hausherren nutzen, wenn gleich man sich wahrscheinlich immer noch fragt, wie das Schlitzohr Leo Pföderl das gemacht hat. Was war passiert? Lukas Reichel zog nach einer Körpertäuschung zum Tor und kam zum Abschluss. Die Scheibe blieb im Anschluss vor dem Tor liegen und es entwickelte sich ein Gewühl, an deren Ende der am Boden liegende Leo Pföderl irgendwie die Scheibe aus dem Gewühl heraus auf seinen Schläger bekam und zum 4:0 einnetzen konnte (42.). Anhand seines Grinsen war wohl allen klar, dass er an dem „Zuspiel“ nicht ganz unschuldig war. Die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf dem Eis auf Tor, fuhren dennoch zum Videobeweis und konnten ihre „On-Ice-Entscheidung“ dort nicht entscheidend widerlegen, weshalb der Treffer galt.
Damit war das Spiel hier eigentlich gegessen, die Körpersprache der Frackträger sagte jedenfalls alles. Krefeld bekam dann nochmal ein Powerplay, aber es war bezeichnend, dass Jonas Müller für die Berliner die gefährlichste Chance hatte. Dagegen war das Überzahlspiel der Eisbären richtig gefährlich. Lukas Reichel scheiterte mit seinem Tip-in-Versuch, Leo Pföderl mit seinem Schuss aus dem Slot und bei Matt Whites Onetimer stand die Latte im Weg.
Krefeld kam eigentlich nur noch einmal in der 52. Spielminute durch Bindulis und in der Schlussminute zu gefährlichen Chancen, aber den Shutout von Mathias Niederberger konnten sie nicht verhindern. Aber dafür fingen sich die Pinguine drei Minuten vor dem Ende des Spiels noch den fünften Treffer ein. Und auch dieser war äußerst kurios. Kris Foucault war frei durch, Daniil Valitov konnte den Eisbären-Stürmer nur per Foul stoppen. Alle dachten nun, es gäbe einen Penalty. Aber die Scheibe war spielbar und Matt White schaltete am schnellsten, schoss sie auf das Tor und dort rutschte sie Marvin Cüpper unglücklich über die Fanghand – 5:0 (57.).

Der zweite Heimsieg also im zweiten Heimspiel. Und dieser kam dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu Stande. Das fing hinten bei einem starken Mathias Niederberger an, der alle Schüsse – und es waren angesichts der zahlreichen Überzahlspiele der Krefelder nicht wirklich viele – parieren konnte. Die Defensive der Eisbären stand wie schon gegen Wolfsburg sehr kompakt, machte die Schusswege geschickt zu und ließ Krefeld so kaum Platz für hochkarätige Chancen. Und vor dem Tor war man, wie vom Coach gefordert, sehr effizient und erzielte fünf Tore. Davon war eins in Über- und eins in Unterzahl dabei. Die Special Teams funktionieren also sehr gut bei den Hauptstädtern. Während die Eisbären eins seiner drei Überzahlspiele nutzten, überstand man alle sechs Unterzahlspiele schadlos und traf dabei sogar einmal ins Krefelder Tor.
Und auch die Neuzugänge Matt White und Kris Foucault stachen mit zwei Toren (White) und einem Tor und einer Vorlage (Foucault) hervor. Aber insgesamt war es von allen Spielern eine starke Teamleistung. Und was man auch noch hervorheben muss: Die Eisbären sind nun seit 125 Minuten ohne Gegentor in der PENNY DEL. Und wenn man dann noch bedenkt, dass Bremerhaven auch erst in der Schlussphase sein zweites Tor erzielen konnte, dann zeigt das, wie stark die Berliner Defensive in dieser Saison ist. Da werden sich noch einige Teams die Zähne dran ausbeißen.

Und was hatte Mathias Niederberger nach dem Spiel zu berichten?

Wir waren größtenteils sehr stabil, wir haben alles gegeben, kein Gegentor zu bekommen. Trotzdem haben wir uns viele Chancen erspielt und auch viele Tore gemacht. Es ist kein Geheimnis, dass man defensiv sehr stark spielen muss, um in dieser Liga Spiele zu gewinnen.

Während Mathias Niederberger also sehr zufrieden und gut gelaunt war, sah die Stimmungslage bei seinem Bruder Leon gänzlich anders aus:

Die Stimmung ist nicht so gut. Am Ende des Tages verlieren wir zu eindeutig. Wir können mit der Leistung nicht zufrieden sein. Das Powerplay reicht nicht, wir trainieren es zwar, aber wenn du sechs Chancen gegen Berlin bekommst, muss man auch mal ein Tor schießen. In den Spielen davor waren gute Ansätze dabei, welche wir mitnehmen konnten. Heute war nichts dabei, was wir mitnehmen können.

Frank Hördler vor dem Krefeld-Spiel: „Wir müssen den Puck gefährlicher vor das Tor bringen und da auch die Tore machen“

Für die Eisbären Berlin verlief der Saisonstart in die neue PENNY DEL-Saison mit vier Punkten aus zwei Spielen durchaus viel versprechend. Dem 3:2 gegen Bremerhaven zum Auftakt in der heimischen Arena am Ostbahnhof folgte am Dienstagabend eine knappe und unglückliche 0:1-Niederlage nach Penaltyschießen bei den Grizzlys Wolfsburg. Doch dennoch war man mit diesem Spiel und dem Auftritt dort sehr zufrieden, wenn gleich man natürlich mit dem Spielausgang haderte. Gegen die Krefeld Pinguine, welche morgen Abend ab 18:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena zu Gast sind, will man nun eine Antwort geben. Trainer Serge Aubin sagte dazu nach dem gestrigen Training:

Ich denke, es gab viel Positives im letzten Spiel, aber dass wir verloren haben, hatte dennoch einen bitteren Nachgeschmack. Wir werden versuchen, eine Antwort darauf zu geben, besonders weil wir zu Hause spielen. Es ist ein großes Spiel für uns, die gesamte Mannschaft ist gesund und bereit loszulegen.

Mit viel Positivem hatte er recht. Man erspielte sich Chancen, man stand hinten sehr kompakt und ließ wenig hochkarätige Chancen zu. Wenn doch was durch kam, war Tobias Ancicka bei seinem DEL-Debüt zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Das Einzige, was in diesem Spiel in Niedersachsen nicht stimmte, war die Torausbeute. Daher weiß man auch, was gegen Krefeld besser laufen muss: Kapitän Frank Hördler dazu:

Ich denke doch schon, dass war auch gegen Wolfsburg ein sehr gutes Spiel gewesen auf beiden Seiten. Beide Seiten haben auch das Tor gut verteidigt. Deswegen denke ich, dass wir den Trend fortsetzen können. Das Einzige, was wir halt noch machen müssen, ein bisschen mehr den Puck gefährlicher vor das Tor bringen und da auch die Tore machen.

Man hatte gegen Bremerhaven und auch in Wolfsburg schon gesehen, dass das Team wesentlich stärker spielt, als es noch im MagentaSport-Cup der Fall gewesen war. Man erzeugte viel mehr Torgefahr, man spielte ein besseres Powerplay und zeigte auch ein starkes Penaltykilling. Was mit großer Wahrscheinlichkeit auch an den drei Neuzugängen liegt, welche nach dem Vorbereitungsturnier zu den Hauptstädtern wechselten. Matt White und Kris Foucault, welche die DEL bereits in- und auswendig kennen sowie Giovanni Fiore. Diese drei verliehen dem Kader der Eisbären deutlich mehr Tiefe und Offensivpower.

Dass natürlich noch nicht alles rund laufen kann nach zwei Spieltagen, ist auch verständlich. Aber je länger das Team zusammen ist, zusammen trainiert, desto mehr werden sie sich auch aufeinander abstimmen und dann wird auch das Spiel von mal zu mal besser und die Tore werden fallen.
Denn hinten sieht das schon sehr gut aus, nur vorne muss man eben noch ein bisschen am Abschluss feilen. Aber das tun die Jungs im Training und das gestrige war nach Aussage von Trainer Serge Aubin sehr gut:

Ja, es war sehr gut und wir haben heute auf das Gaspedal gedrückt, um einen Teil des Essens der letzten Tage loszuwerden. Wie ich gesagt habe, wir sind komplett gesund, also sollten wir ein vollständiges Lineup haben.

Und wenn die Eisbären auf alle Spieler zurückgreifen können, werden sie noch unberechenbarer. Dann kann von jeder der vier Angriffsreihen Torgefahr ausgehen und das wird es Krefeld schwer machen. Zumal die Seidenstädter sowieso unter Druck stehen, verloren die Pinguine doch ihre ersten beiden Spiele in der neuen Saison. Dem 1:4 in Wolfsburg folgte ein knappes 2:3 gegen Iserlohn. Auffällig bisher: Krefeld ging in beiden Spielen mit 1:0 in Führung, am Ende aber als Verlierer vom Eis. Von daher sollten die Eisbären Krefeld vielleicht in Führung gehen lassen…

Eine wichtige Frage in Sachen Personal ist sicher die auf der Torhüterposition. Tobias Ancicka musste am Dienstag kurzfristig für den angeschlagenen Stammgoalie Mathias Niederberger zwischen die Pfosten, zeigte da aber eine sehr starke Leistung und feierte so ein gelungenes DEL-Debüt, in dem er in 65 Minuten die Null festhielt. Doch morgen Abend gegen Krefeld wird wohl Mathias Niederberger zwischen die Pfosten zurückkehren. Serge Aubin dazu:

Ja, Mathias ist gesund und bereit loszulegen. Wir warten, bis wir eine endgültige Entscheidung treffen, aber ich bin mir zu 99,9 Prozent sicher, dass Mathias zwischen den Pfosten gegen Krefeld stehen wird.

Für einen Krefelder Spieler wird es morgen Abend sicher ein ganz besonderes Spiel werden. Die Rede ist natürlich von Verteidiger Constantin Braun, welcher sich von den Eisbären nach Krefeld hat ausleihen lassen. Frank Hördler wurde darauf angesprochen, ob es komisch ist, ihn auf der anderen Seite zu sehen, da das ja noch nie vorgekommen ist:

Beim Constantin nicht, beim Lolle schon. Jetzt kommen ja Beide in einem Team. Ne, das wird schon erstmal, glaube ich, etwas Besonderes für Ihn sein. Auch für ihn wird es, der seit so vielen Jahren für die Eisbären gespielt hat, jetzt auf der anderen Seite zu stehen, glaube ich auch nicht einfach werden. Was mich sehr freut, dass er da viel Eiszeit bekommt, viel spielt, das er eine sehr wichtige Rolle spielt. Dass er sich anscheinend auch sehr wohlfühlt. Die letzten Spiele, die man gesehen hat, war er viel in Szene für Krefeld. Deswegen bin ich gespannt, wie er hier in Berlin auftreten wird und ich freue mich darauf.

Los geht es morgen Abend wie bereits erwähnt schon um 18:30 Uhr, Magenta Sport überträgt wieder live aus der Arena am Ostbahnhof.

0:1 n.P.! Goalie Tobias Ancicka feiert ein starkes DEL-Debüt, doch am Ende ist das Glück auf Wolfsburger Seite

Am zweiten Spieltag hat es bereits die erste Saisonniederlage für die Eisbären Berlin gesetzt. Mit 0:1 (0:0,0:0,0:0/0:0,0:1) n.P. unterlag man bei den Grizzlys Wolfsburg, bleibt aber nach regulärer Spielzeit ungeschlagen. Es war ein trotz der fehlenden Tore sehr interessantes, hart umkämpftes und vor allem sehr spannendes Spiel, an deren Ende beide Mannschaften hätten gewinnen können. Am Ende lag es an Kleinigkeiten, welche den Ausschlag gegeben haben. Und Penaltyschießen ist eben eine Glücks-Lotterie, in der mal das eine und mal das andere Team gewinnt. 

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte für das Gastspiel in der Autostadt einen deutlich volleren Kader zur Verfügung als noch gegen Bremerhaven. Stefan Espeland und Jonas Müller kehrten in der Defensive ins Lineup zurück, Nino Kinder und Marcel Noebels in der Offensive. Dafür waren Eric Mik und Haakon Hänelt nicht mit dabei. Und auch Stammgoalie Matthias Niederberger musste kurzfristig aufgrund von leichten Muskelproblemen passen. Für ihn rückte Youngster Tobias Ancicka zwischen die Pfosten und feierte so sein DEL-Debüt.

Hinein ins Duell, welches in den ersten 20 Minuten jetzt kein Eishockey-Leckerbissen war. Wolfsburg war optisch gesehen die aktivere Mannschaft, welche auch mehr Schüsse auf das Tor ab gab als die Berliner. Die Hauptstädter hatten aber das erste Powerplay der Partie und am Freitag gegen Bremerhaven war das ja einer der Schlüssel zum Auftaktsieg. Doch dieses Überzahlspiel sorgte für keinerlei Gefahr. Zwar fand man in die Formation, aber Wolfsburg stand in der Box sehr kompakt und ließ keinen Schuss zu. Stattdessen wären die Niedersachsen sogar beinahe in Führung gegangen. Doch Max Görtz scheiterte mit seinem Alleingang am starken Goalie Tobias Ancicka.
Kurz darauf auch Wolfsburg mit seinem ersten Powerplay, aber auch hier ließ das Penaltykilling der Eisbären keine gefährliche Chance zu.
Die Eisbären fanden erst nach dem Powerbreak besser rein ins Spiel, wirkten fortan aggressiver und druckvoller. Doch weiterhin waren es die Hausherren, welche offensiv Akzente setzen konnten. Konter der Grizzlies, Garrett Festerling mit dem Querpass auf Phil Hungerecker, aber auch hier war erneut Tobias Ancicka zur Stelle.
Richtig brandgefährlich vor dem Tor wurde es erst in der Schlussminute des Auftaktdrittels. Zunächst scheiterten Giovanni Fiore und Kris Foucault anschließend im Nachschuss an Wolfsburgs Goalie Dustin Strahlmeier. Und auf der Gegenseite zog Matti Järvinen nach Abstimmungsproblemen im Slot ab, verfehlte das Tor aber denkbar knapp. So ging es torlos in die erste Drittelpause.
Max Görtz, mit zwei Toren und einem Assist Matchwinner beim ersten Saisonspiel gegen Krefeld, mit seiner Analyse zu den ersten 20 Minuten im Interview bei Magenta Sport:

Wir sind hart raus gekommen und haben uns Chancen erspielt. In den letzten fünf Minuten war Berlin dann besser drin. Aber insgesamt ein gutes Drittel von uns.

Das zweite Drittel begann sehr offensiv und mit viel Tempo. Beide Mannschaften spielten sofort offensiv und kamen zu guten Chancen. Doch auf Wolfsburger Seite vergaben Jeff Likens und Max Görtz, auf Berliner Seite waren es Giovanni Fiore und Kris Foucault, welche beste Chancen ausließen.
In der 26. Spielminute war Dustin Strahlmeier dann aber endlich mal geschlagen, doch der Pfosten hatte etwas gegen die Berliner Führung. Glück für Wolfsburg!
Und weiter ging das Chancen-Festival. Marcel Noebels setzte sich mit einem tollen Move vor dem Tor durch, scheiterte aber denkbar knapp. Auf der Gegenseite stand den Niedersachsen der Torschrei bereits ins Gesicht geschrieben. Aber die Latte hatte etwas gegen einen Treffer von Jordan Boucher. Dieser wollte Ancicka umkurven, tat dies auch, aber setzte die Scheibe dann an die Latte.
Mitte des zweiten Drittels die dicke Chance für die Hauptstädter zur Führung, denn man war für fast zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch auch das konnten die Berliner nicht nutzen. Stefan Espeland scheiterte mit seinem Schuss von der blauen Linie, Matt White setzte die Scheibe an die Latte.
Die Grizzlies dann aber auch mal mit einer doppelten Überzahl, welche aber nur 25 Sekunden lang war. Das verteidigten die Eisbären sehr stark und auch die einfache Unterzahl im Anschluss wurde in der Box sauber verteidigt. So stand also auch nach 40 Minuten die Null auf beiden Seiten.
Matt White meinte nach dem zweiten Drittel, dass es lediglich Kleinigkeiten sind, welche man besser machen muss. Vor allem im Abschluss vor dem Tor.

Und das galt für beide Mannschaften. Wolfsburg hatte im Schlussdrittel die erste Chance, als Anthony Rech im Slot frei gespielt wurde, aber erneut in Tobias Ancicka seinen Meister fand. Fortan ging es hin und her mit mehr Abschlüssen der Eisbären. Nur das Zielwasser hatten beide Teams vergessen, zu trinken.
Die Hausherren hatten dann gegen Mitte des letzten Drittels erneut ein Powerplay, aber das Penaltykilling der Eisbären lieferte heute eine starke Leistung und überstand so auch diese Unterzahlsituation.
Je näher das Spielende rückte, desto spannender wurde es. Und mit jedem Angriff wollten die Teams die Entscheidung herbei führen. Fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit waren es die Grizzlies, welche einen Konter fuhren, den scharfen Querpass von rechts vor das Tor spielten, wo Phil Hungerecker zum Abschluss kam, aber an Ancicka scheiterte.
In der Schlussphase überschlugen sich die Chancen dann nochmal. Lukas Reichel, Leo Pföderl und Matt White im Nachschuss scheiterten allesamt mit ihren Möglichkeiten. Bei Wolfsburg war es Fabio Pfohl, welcher mit seinem Rückhandversuch kein Glück hatte. Es stand also auch nach 60 Minuten die Null auf beiden Seiten und es ging in die Verlängerung.

Und auch diese hatte es in sich. Hohes Tempo und Chancen hüben wie drüben. Wolfsburg war kurz vor dem Siegtor, aber Leon Gawanke klärte in letzter Sekunde mit dem Schlittschuhe vor der Torlinie. Und auf der anderen Seite war es Matt White, der am Außenpfosten scheiterte und so die Chance auf den Zusatzpunkt für die Berliner vergab.
Da nach fünfminütiger Verlängerung noch immer keine Entscheidung gefallen war, musste das Penaltyschießen über den Sieger entscheiden.

Und da trafen auf Wolfsburger Seite Matti Järvinen, welcher Tobias Ancicka umkurvte, und Fabio Pfohl, welcher per Rückhand einnetzte. Auf Seiten der Berliner vergaben Kris Foucault und Marcel Noebels, weshalb der Zusatzpunkt in der Autostadt blieb.

Eine Niederlage, die zwar am Ende weh tut, aber auch kein Beinbruch ist. Beide Mannschaften haben viel investiert, sind viel Schlittschuhe gelaufen und haben sich Chancen heraus gespielt. Vor dem Tor fehlte dann eben auf beiden Seiten das nötige Quäntchen Glück. In der Defensive standen beide sehr gut, machten die Räume immer wieder geschickt eng und machten somit die gefährlichen Schusszonen zu. Das Powerplay verpuffte so auch ohne Erfolg, während die Special Teams in Unterzahl eine starke Leistung zeigten. Das Penaltyschießen ist am Ende dann eben immer eine Lotterie, bei der Wolfsburg am Ende das glücklichere Ende auf seiner Seite hatte.

Eisbären-Goalie Tobias Ancicka sagte nach seinem ersten DEL-Spiel:

Es ist natürlich ärgerlich, im Penaltyschießen zu verlieren. Die Jungs haben einen guten Job gemacht und mir so einen leichten Job verschafft. Als ich erfahren habe, dass ich spielen würde, hatte ich schon Schmetterlinge im Bauch. Dustin Strahlmeier hat einen überragenden Job gemacht. Am Ende war das Glück auf Wolfsburger Seite.

Und was sagte sein Gegenüber Dustin Strahlmeier, welcher heute sein DEL-Debüt für Wolfsburg gab?

Großes Lob an die Mannschaft. Wir haben ein paar Leute im zweiten Drittel verletzt verloren. Berlin war im zweiten Drittel stark und dominant. Beide Torhüter waren stark. Die Punkteteilung am Ende war mehr als gerecht. Ein Shutout ist das Schönste, was es gibt, den nimmt man gerne mit. Aber in so einer verkürzten Saison sind die Punkte zu Beginn sehr wichtig.

Matthias Niederberger vor dem zweiten Saisonspiel in Wolfsburg: „Wir wollen uns stetig verbessern“

Der Auftakt am Freitagabend war sehr viel versprechend. Mit 3:2 gewannen die Eisbären Berlin das erste Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven und feierten damit einen gelungenen, aber nicht unbedingt erwarteten, positiven Saisonstart. Was vor allem auch an den drei erst vor kurzem verpflichteten Neuzugängen Kris Foucault, Giovanni Fiore und Matt White lag. Denn diese drei Jungs verliehen der Berliner Offensive mehr Tiefe und vor allem mehr Torgefahr. Trainer Serge Aubin unterstrich nach dem heutigen Training auch nochmal die Wichtigkeit dieser drei Stürmer:

Ich denke wir haben im letzten Spiel gesehen, dass sie schon sehr gut waren. Wir haben diese drei Jungs aus bestimmten Gründen geholt. Sie haben Ruhe und Erfahrung in das Lineup gebracht, das Überzahlspiel hat gut harmoniert. Auch in Unterzahl haben die Jungs viel richtig gemacht. Sie passen wirklich gut zum Rest der Gruppe. Mit der Rückkehr von Noebels, Müller und Espeland ist das Lineup tiefer und stärker, so dass wir die Eiszeiten besser managen können.

Eisbären-Coach Serge Aubin schwärmt von seinen drei Neuzugängen. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Aubin (siehe Foto links) spricht sie an, die Special Teams. Waren sie im MagentaSport-Cup noch eines der Sorgenkinder der Eisbären, so waren sie beim ersten Saisonspiel ein Faktor für den Auftaktsieg. Denn zwei der drei Treffer fielen in Überzahl. Und kein Wunder, dass mit Foucault und White zwei der drei neuen Stürmer die Tore in Überzahl erzielten. Und auch morgen Abend in Wolfsburg wird es auf die Special Teams ankommen. Und Kris Foucault kann sozusagen aus dem Nähkästchen plaudern, spielte er doch bereits für die Autostädter in der DEL. 

Der morgige Gegner Wolfsburg startete ebenso erfolgreich in die neue Saison, gewann nach Rückstand noch mit 4:1 gegen die Krefeld Pinguine und grüßt damit nach Spieltag Eins von ganz oben in der Tabelle. Das wollen die Eisbären morgen Abend natürlich ändern und selbst die Tabellenspitze erklimmen. Dabei werden sich die Berliner aber auf eine ganz andere Atmosphäre in Wolfsburg einstellen müssen als sonst. Denn sonst ist man es gewohnt, dort ein Heimspiel zu haben, wenn rund 1000 Fans die Mannschaft nach Wolfsburg begleiten. Aber durch Corona ist alles anders und man muss es morgen Abend ohne Fan-Unterstützung in Wolfsburg schaffen. Trainer Serge Aubin erwartet auf jeden Fall ein schweres Spiel bei der Mannschaft von Coach Pat Cortina:

Wir haben im ersten Spiel viele Dinge richtig gemacht, aber jetzt müssen wir auswärts ran. Natürlich gibt es einen kleinen Nachteil, weil wir erst am Spieltag fahren, aber das sind eben die Dinge, die wir dieses Jahr händeln müssen. Ich erwarte ein schweres Spiel, aber es sind einige Jungs zurück, also hoffentlich können wir das Tempo erhöhen und auch das zweite Spiel gewinnen. 

Aubin spricht es an, er kann auf Stefan Espeland, Jonas Müller und Marcel Noebels zurückgreifen, was dem Kader noch mehr Tiefe verleiht und die Eisbären noch unberechenbarer macht. Keine guten Nachrichten also für Wolfsburg. Denn die Eisbären scheinen gerade die perfekte Mischung gefunden zu haben, war aber Handlungsbedarf nach dem MagentaSport-Cup auch dringend nötig. Und mit Foucault, Fiore und White hat man wohl genau die richtigen Spieler verpflichtet. Nichtsdestotrotz ist man aber weiterhin auf der Suche nach einem Center, denn da gab es genügend Abgänge.

Einer, der neben den drei genannten Spielern aber auch seinen Anteil am Sieg gegen Bremerhaven hatte, war Goalie Matthias Niederberger, welcher 33 der 35 Schüsse parierte und so ebenfalls zum Matchwinner avancierte. Auch der Rückkehrer war mit dem Auftakt zufrieden, strebt aber weiter nach Verbesserung:

Man darf natürlich mit dem Einstand zufrieden sein, dass wir ein sehr gutes Spiel gegen Bremerhaven hatten und ein positives Ergebnis erzielt haben und die ersten drei Punkte gesammelt haben. Aber wir wollen uns, egal ob Sieg oder Niederlage, stetig verbessern und wir arbeiten auch stetig an Kleinigkeiten, Natürlich kann noch nicht alles nach einem echten Saisonspiel sitzen.

Eisbären-Torhüter Matthias Niederberger gibt Einblicke in seine Spielvorbereitung. (Foto: eisaberlin.de/jasmin und walker)

Genau das ist die Einstellung, die man braucht, um erfolgreich zu sein. Genau an der nötigen Einstellung mangelte es den Eisbären im Vorbereitungsturnier. Doch nun scheint man seine Sinne geschärft zu haben und ist voll fokussiert auf die neue Saison. Wenn gleich dabei sicher auch die Zwangspause durch die Corona-Quarantäne geholfen hat, weil man sich da noch mal sammeln und Kräfte tanken konnte. 

Auch gegen Wolfsburg wird es für die Hauptstädter ein sehr schweres Spiel, gehören die Niedersachsen doch stets zu den Playoff-Kandidaten in der Liga. Und auch die Grizzlies haben sich sehr gut verstärkt und sind auf dem Papier eine starke Truppe. Diese wird Berlin vor eine Herausforderung stellen. Doch die Verantwortlichen der Eisbären werden die Mannschaft bestens vorbereiten auf dieses Spiel. 

Doch wie bereitet sich eigentlich ein Torhüter auf so ein DEL-Spiel vor? Matthias Niederberger (siehe Foto links) mit seiner Antwort darauf:

 

Im Wesentlich schaue ich mir das gegnerische Powerplay an, weil das ist denke ich das Wichtigste. Da schaue ich mir die Tendenzen an. Ich gucke mir auch gerne mal an, wer der gefährlichste Torschütze ist und ob er eine bestimmte Tendenz hat und was der Gegner in der offensiven Zone macht. Aber nur grob, nicht im Detail, weil wenn man beginnt Dinge falsch zu antizipieren oder zu spekulieren, dann hat man da eher einen konträren Effekt. 

Alles ist vorbereitet für das zweite Saisonspiel der Eisbären Berlin bei den Grizzlys Wolfsburg. Los geht es morgen Abend um 20:30 Uhr (!) in der Autostadt. Magenta Sport überträgt wie gewohnt live.

3:2! Matt White und Kris Foucault führen die Eisbären Berlin zum Auftaktsieg gegen die Fischtwon Pinguins Bremerhaven


Ausgabe #1:

286 lange Tage sind seit dem letzten Eishockeyspiel in der Mercedes-Benz Arena vergangen. Damals wie heute hieß der Gegner Fischtown Pinguins Bremerhaven und genau wie an jenem 08. März 2020 gewannen die Eisbären das Spiel. Am Frauentag mit 4:3, heute mit 3:2. Vor „ausverkauftem“ Haus (16 Pressevertreter und sechs Fotografen, mehr sind in Corona-Zeiten nicht erlaubt) sahen eine sehr spannende und hart umkämpfte Partie, in der noch nicht alles rund lief, aber am Ende die Eisbären als Sieger vom Eis gingen. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin hatte eine Rumpftruppe zur Verfügung, fehlten doch Jonas Müller, Stefan Espeland, Nino Kinder, Thomas Reichel, Sean Backman, Fabian Dietz und Marcel Noebels. Dafür standen die Neuzugänge Mathias Niederberger, Tobias Ancicka Leon Gawanke, Mark Zengerle, Parker Tuomie, Giovanni Fiore, Haakon Hänelt, Matt White und Kris Foucault im Kader.

Blitzstart der Eisbären, aber Bremerhaven schlägt zurück

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Einiges also neu im Berliner Team und dementsprechend engagiert gingen sie von der ersten Sekunde an zu Werke. Die Hausherren kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und hätten bereits nach 22 Sekunden in Führung gehen können. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Fiore fälschte ab und lenkte die Scheibe so an die Latte. Und die erste Minute war noch nicht um. 48 Sekunden waren gespielt, als Maxime Fortunus die erste Strafzeit des Spiels wegen Beinstellens kassierte. Powerplay also für unsere Jungs, ein Sorgenkind im MagentaSport-Cup. So aber nicht heute. Man fand direkt die Formation und nach 121 Sekunden im Spiel fiel das 1:0. Über Ryan McKiernan und Matt White kam die Scheibe an den rechten Bullykreis zu Kris Foucault und der zog direkt ab. Sein Onetimer schlug hinter Bremerhavens neuem Goalie Brandon Maxwell ein – 1:0 (3.). Foucault machte also gleich im ersten Spiel das, wofür man ihn nach Berlin holte.
Bremerhaven hatte anfangs sichtlich Probleme mit dem aggressiven Forecheck der Eisbären und kam erst nach einem Fehler der Berliner zur ersten Chance durch Jan Urbas, der den Abschluss bei einem Zwei-auf-Eins-Konter suchte, doch scheiterte. Aber nun kamen die Gäste von der Küste immer besser ins Spiel und holten sich immer mehr Spielanteile. Das Spiel verlagerte sich nun mehr und mehr ins Berliner Drittel, doch die Defensive stand kompakt und die Kommunikation funktionierte reibungslos.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mitte des ersten Drittel kassierten die Eisbären durch Sebastian Streu die erste Strafe wegen Haltens. Die Berliner also erstmals in Unterzahl und in Überzahl zeigte die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch, wie stark sie mit einem Mann mehr ist. Zwei Chancen blieben noch ungenutzt, aber die dritte saß dann. Niklas Andersen mit dem Zuspiel von links vors Tor, wo Carson McMillan per Tip-in zum 1:1 ausgleichen konnte – 1:1 (12.). John Ramage konnte ihn nicht entscheidend am Abschluss hindern.
Der Ausgleich gab Bremerhaven noch mehr Selbstvertrauen und die Gäste hatten das Spiel weiterhin im Griff, hatten auch Chancen, aber Matthias Niederberger ließ keinen weiteren Treffer mehr zu.
Nun wachten die Eisbären wieder auf und befreiten sich von der Umklammerung der Gäste von der Küste. Die Gastgeber tauchten jetzt auch wieder vor Brandon Maxwell auf, doch auch der Bremerhavener Goalie ließ nichts mehr zu. Zum Ende hin überstanden die Hauptstädter noch ein Unterzahlspiel und hatten durch John Ramage sogar eine Unterzahlchance, welche Brandon Maxwell im Nachfassen zu Nichte machte. So ging es leistungsgerecht mit 1:1 in die erste Drittelpause.

Ein Drittel ganz im Zeichen der Special Teams

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Zu Beginn des zweiten Drittels ging es zunächst hin und her, Bremerhaven setzte die ersten beiden Schüsse ab, welche aber keine Gefahr für Matthias Niederberger dar stellten. Die Gäste setzten auch auf der Strafbank die ersten Akzente, kassierte Bremerhaven doch gleich zwei Strafen nacheinander. Das erste Powerplay war kaum abgeklungen, da wanderte der nächste Fischtown-Spieler in die Kühlbox. Dabei war das erste Überzahlspiel das gefährlichere der Eisbären. Mark Zengerle scheiterte vor dem Tor an Brandon Maxwell und John Ramage scheiterte gleich mit drei Versuchen. Dagegen war das zweite Powerplay eher unsauber gespielt und so war es Leo Pföderl, welcher erst elf Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Bremerhaven den ersten und einzigen Schuss im zweiten Powerplay des Mitteldrittels absetzen konnte.
Aber auch Bremerhaven kam in den zweiten 20 Minuten zu einem Powerplay und das war richtig gefährlich. Jan Urbas und Carson McMillan mit dicken Möglichkeiten, aber auf der Gegenseite auch Kapitän Frank Hördler, welcher in Unterzahl für die Eisbären eine große Chance hatte. Alle Chancen blieben jedoch ungenutzt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Im Mitteldrittel waren es vor allem die Überzahlspiele, welche für Torgefahr sorgten. So auch beim nächsten Powerplay der Fischtowns, als deren Ex-Kollege Mark Zengerle auf die Strafbank wanderte. Dominik Uher scheiterte von rechts, Ziga Jeglic tankte sich vor das Tor und wollte Matthias Niederberger düpieren, scheiterte aber ebenso wie Maxime Fortunus mit seinem Versuch von der blauen Linie.
Das letzte Powerplay im zweiten Drittel gehörte dann den Hausherren und da klingelte es im Bremerhavener Tor. Eine Kombination der drei Neuzugänge Kris Foucault, Mark Zengerle und Matt White führte zur erneuten Berliner Führung. Mark Zengerle passte die Scheibe von hinter dem Tor hoch an den linken Bullykreis zu Matt White, welcher nicht lange fackelte und den Puck zum 2:1 im rechten Winkel versenkte (38.). Somit nahmen die Berliner eine knappe Führung mit in die Kabine.

Am Ende wurde nochmal gezittert

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Schlussdrittel begann mit 14 Sekunden Vier gegen Vier, danach hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch noch gut eine Minute einen Mann mehr auf dem Eis, sollte daraus aber nichts machen.
Die erste dicke Chance im letzten Abschnitt hatten die Berliner. Ryan McKiernan mit dem Auge und dem Sahnepass von der blauen Linie vor das Tor, wo Kris Foucault lauerte, aber an Brandon Maxwell scheiterte.
Wenig später kassierte Frank Hördler die nächste Strafe der Partie und die Special Teams, welche heute viel Zeit bekamen, durften wieder ran. Dominik Uher und Miha Verlic hatten Möglichkeiten, konnten aber Matthias Niederberger nicht überwinden. Kaum wieder vollzählig, lief Hördler alleine auf Maxwell zu, aber der Aufschrei der Ticker-Tribüne schien ihn aus dem Tritt gebracht zu haben und ein Bremerhavener Spieler konnte in letzter Sekunde den Schläger dazwischen bekommen und spitzelte ihm die Scheibe von seiner Kelle.
Die Eisbären wollten in den letzten 20 Minuten für die Vorentscheidung sorgen, während Bremerhaven natürlich seine Chance auf den Ausgleich suchte. So entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, aber es waren die Berliner, welche der Vorentscheidung ein Stück näher kamen. Matt White mit dem klasse Zuspiel aus der linken Bandenrundung auf Leo Pföderl, welcher viel Zeit und Platz hatte. Pföderl zog ab und vollendete eiskalt durch die Schoner von Maxwell – 3:1 (52.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären konzentrierten sich nun auf die Defensive, weil ihnen klar war, was in der Schlussphase passieren würde: Bremerhaven rannte noch einmal an, machte noch einmal Druck und hatte drei Minuten vor dem Ende des Spiels auch nochmal eine Überzahlchance. John Ramage leistete sich einen Stockschlag und bekam dafür zwei Minuten von den Hauptschiedsrichtern Marc Iwert und Bastian Steingross. Und Powerplay ist eine Parade-Disziplin der Pinguins. Vladimir Eminger, Ziga Jeglic und zweimal Miha Verlic scheiterten mit besten Chancen. So blieb das Powerplay ungenutzt. Der Druck war aber am Ende so groß, dass Bremerhaven doch noch zuschlagen sollte. Goalie Brandon Maxwell war inzwischen vom Eis, als Niklas Andersen direkt nach einem gewonnenen Bully in der Angriffszone abzog und Matthias Niederberger damit überraschte – 3:2, 33,3 Sekunden vor der Schlusssirene.
Bremerhaven schnupperte nun wieder am Ausgleich und Thomas Popiesch rief seine Jungs 23,2 Sekunden vor dem Ende noch einmal zu sich, um ihnen letzte Anweisungen mit auf den Weg zu geben. Doch die Eisbären verteidigten das sehr leidenschaftlich. Sie warfen sich in die Schüsse und blockten die Versuche der Fischtown-Spieler und brachten so das knappe 3:2 über die Zeit. Somit landen die ersten drei Punkte auf dem Konto der Berliner.

Ein unerwarteter Auftaktsieg

Punkte, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hatte. Zum einen, weil man in der Vorbereitung große Probleme hatte, während Bremerhaven eine der großen Überraschungen im MagentaSport-Cup war. Zum anderen, weil die Berliner mit einer arg dezimierten Truppe antreten mussten. Es sprach also vieles vor dem Spiel für Bremerhaven. Aber die Eisbären kämpften von der ersten Sekunde an leidenschaftlich und als Team, zeigten großen Kampfgeist und unbändigen Willen. Dass sie heute das Eis im ersten Saisonspiel als Sieger verlassen wollten, wurde bereits in der ersten Spielminute deutlich.
Und dann wären da auch noch die drei Neuzugänge, welche erst vor kurzem verpflichtet wurden. Matt White avancierte mit drei Scorerpunkten (ein Tor/zwei Assists) zum Matchwinner, Kris Foucault sammelte zwei Scorerpunkte (1/1) und erzielte das erste Saisontor der Berliner. Und auch der Dritte im Bunde, Giovanni Fiore, wusste zu überzeugen und zeigte, dass er genau wie White und Foucault der Unterschiedspieler sein kann.
Klar, alles funktionierte noch nicht reibungslos, was aber im ersten Saisonspiel völlig normal ist. Aber im Vergleich zum MagentaSport-Cup zeigte sich die Defensive deutlich verbessert, die Mannschaft spielte als solche zusammen und kämpfte als Einheit um den Sieg und die drei Punkte. Und das Sorgenkind Special Teams war am Ende der Schlüssel zum Sieg. Zwei Powerplaytore sicherten am Ende drei enorm wichtige Punkte zu Beginn einer ganz besonderen Saison.

Kuriositäten am Rande des Spiels: 

In dieser Saison ist alles anders als sonst. Es sind keine Zuschauer in den Arenen der Liga, was dazu führt, dass man auf dem Eis die Gespräche der Spieler deutlich verstehen kann, was sicherlich auch mal ganz interessant ist. Angesichts der Corona-Pandemie sind die Spieler angehalten, auf Faustkämpfe zu verzichten. Wer die Handschuhe fallen lässt, darf duschen gehen. Ryan McKiernan wollte sich heute im ersten Drittel Niklas Andersen vorknöpfen, nachdem dieser nach Abpfiff noch zum Schuss ansetzte. Einer der beiden Hauptschiedsrichter brüllte ihm nur ein „No“ zu und man sah, wie schnell McKiernan sein Vorhaben sein ließ. 

Und Stadionsprecher Uwe Schumann muss sich auch noch an die neue Atmosphäre gewöhnen. Da brachte er mal eben die Tore durcheinander und wollte nach dem Treffer zum 2:1 den Eisbären diesen nicht zu gestehen und wollte „Eisbären eins“ sagen. Und nach der ersten Drittelpause wollte er die Fans auf den Gängen und an den Gastronomieeinrichtungen daran erinnern, dass das Spiel in Kürze weitergeht. Im fiel dann aber relativ schnell auf: „Ach ne, die haben ja geschlossen. Liebe Pressevertreter, kommt wieder rein, es geht in Kürze weiter.“ 

Diese Zeiten sind für alle ungewöhnlich, solche Momente bringen einen dann aber zum schmunzeln. Aber dennoch war die Botschaft der Eisbären Berlin während des ersten Saisonspiels deutlich:

Foto: eisbaerlin.de/walker

Vorhang auf! Die Eisbären starten gegen Bremerhaven in eine ganz besondere Saison

Szene aus dem letzten Heimspiel gegen Bremerhaven. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Es war der 08. März 2020, der letzte Hauptrundenspieltag der DEL-Saison 2019/2020. Die Eisbären Berlin empfingen am Frauentag die Fischtown Pinguins Bremerhaven und gewannen dieses Spiel mit 4:3. Die Fans in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof verließen selbige voller Vorfreude auf die Playoffs, in welchen man im Viertelfinale auf die Düsseldorfer EG treffen sollte. Wie wir heute wissen, sollte diese Serie nie beginnen und das Spiel gegen Bremerhaven das letzte für eine ganz lange Zeit gewesen sein.

Morgen schreiben wir den 18. Dezember 2020 und die neue PENNY-DEL-Saison beginnt so, wie die alte aufhörte. Mit einem Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Doch auch wenn es der selbe Gegner ist, ist alles andere nicht mehr so wie an jenem 52. Hauptrundenspieltag der vergangenen Saison. Denn das drum herum wird schmerzlich fehlen. Die Arena wird im Vergleich zum 08. März gähnend leer sein, denn aufgrund der COVID-19 Pandemie wird die neue Saison komplett ohne Zuschauer beginnen. Und dieser Zustand wird uns wohl noch eine ganze Weile begleiten. Auf diese ungewohnten Umstände hat man sich bei den Hauptstädtern eingestellt, wie Sportdirektor Stéphane Richer heute bei der Saisoneröffnungspressekonferenz sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 17.12.2020):

Wir müssen in dieser Saison vor allem eines sein: flexibel. Es wird in diesem Jahr nichts so sein, wie wir es bisher kennen. Das hat der Magenta Sport Cup schon gezeigt. Ich denke, dass wir mit kurzfristigen Spielverlegungen und auch Absagen rechnen müssen.

Eine ungewohnte Saison

Nicht nur wir Fans müssen uns auf eine ungewohnte Situation einstellen, müssen wir doch auf die Besuche der Heimspiele schweren Herzens verzichten, wenn gleich die Gesundheit aller dabei im Vordergrund steht und somit diese Tatsache unumgänglich war. Auch die Mannschaften und Spieler werden sich auf eine andere Atmosphäre einstellen müssen. Denn das Salz in der Suppe, die Fans und deren Support, werden schmerzlich fehlen und aus dem Eishockeysport, wie wir ihn lieben, ein komplett anderes Spiel machen. Was sicherlich auch Einfluss auf die Spielausgänge nehmen wird, denn der typische Heimvorteil existiert jetzt nicht mehr. Da tut man sich dann vielleicht als Auswärtsmannschaft sogar leichter, weil man die Hexenkessel in Straubing oder am Seilersee jetzt nicht gegen sich hat.

Das so ein Geisterspiel ein komplett anderes Stadionerlebnis ist, habe ich beim ersten Heimspiel im MagentaSport-Cup gegen Schwenningen (1:5) hautnah mit erlebt. Man nimmt das Spiel ganz anders war, man ist viel mehr drin im Geschehen, weil man aber auch wirklich nahezu alle Gespräche auf dem Eis mitbekommt. Was an sich zwar auch mal interessant zu hören ist, aber meins wird es nicht werden. Die Stimmung ist dann doch das, was das Eishockey zum Gesamtpaket werden lässt. Und genau auf diese Stimmung müssen wir nun leider verzichten.

Überraschungen sind nicht ausgeschlossen

Dass so eine besondere Saison in Pandemie-Zeiten komplett anders verlaufen kann, als gewohnt, zeigte bereits der MagentaSport-Cup, als mit Bremerhaven und Schwenningen zwei Teams auftrumpften, denen man dass in dem Stil so nicht unbedingt zugetraut hätte. Bremerhaven gewann die ersten sieben Spiele in Folge und zeigte auch bei der Final-Niederlage gegen München (5:7) eine sehr starke Leistung. Und bei Schwenningen haben die Eisbären selbst miterlebt, wie gut die Wild Wings auf einmal sind. Das Team wurde komplett umgekrempelt und mischte die Gruppe B mit Berlin, Mannheim und München gehörig auf. Den Eisbären zogen sie mit 5:1 und 7:2 das Fell über die Ohren. Einzig das Corona-Virus stoppte die Mannschaft von Chefcoach Niklas Sundblad und machte einen möglichen Halbfinaleinzug zu Nichte.
Aber das Vorbereitungsturnier zeigte, dass am Ende dieser so besonderen Saison auch ein anderes Team als die üblichen Verdächtigen aus Mannheim oder München den DEL-Pokal in die Höhe stemmen könnten. Denn dieses Jahr spielen so viele Faktoren eine Rolle, welche in einer „normalen“ Saison nicht wirklich zum tragen kommen. Insofern wird uns eine enorm spannende und hochinteressante Saison bevor stehen, wo aber eins ganz im Vordergrund stehen wird: Die Gesundheit alle Spieler und Verantwortlichen, dass alle gesund durch die Saison kommen werden.

Fünf Spieler fehlen zum Saisonstart

Gesund ist auch das Stichwort, um auf das Personal für den Saisonauftakt zu schauen. Denn Trainer Serge Aubin stehen nicht alle Spieler zur Verfügung. Jonas Müller wird noch gesperrt fehlen, Marcel Noebels fehlt verletzungsbedingt und Fabian Dietz, Nino Kinder und Stefan Espeland fehlen allesamt aufgrund von Trainingsrückstand. Die kürzlich verpflichteten Stürmer Kris Foucault, Giovanni Fiore und Matt White sind somit bereit für das Heimspiel gegen die Mannschaft von der Küste.

Trainer Aubin tut sich ebenso schwer, einen Favoriten zu benennen:

In diesem Jahr ist es extrem schwierig, einen klaren Favoriten zu benennen. Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass sich die Situation bei jedem Club von heute auf morgen ändern kann. Das haben wir ja am eigenen Leib erfahren. In dieser Saison ist wirklich alles möglich. Natürlich auch für uns.

Geheimfavorit Bremerhaven?

Was man aber dennoch sagen kann, Bremerhaven wird eine enorm schwere Aufgabe zum Saisonstart. Was die Mannschaft von Coach Thomas Popiesch im MagentaSport-Cup gezeigt hat, begeisterte alle Fans und Experten gleichermaßen. 17 von 18 möglichen Punkten sammelte man in der Gruppenphase und im Halbfinale fegte man Mannheim mit 6:2 vom Eis. Vorsicht sollte also geboten sein. Vor allem, wenn man auf die Top-Scorer schaut, wo gleich drei Fischtown-Spieler die Top-3 belegen. Jan Urbas mit 15 Scorerpunkten gefolgt von Ziga Jeglic mit zwölf und Anders Krosgaard mit 10. Vor allem die Paradereihe um Urbas, Jeglic und Miha Verlic sorgte immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Verlic kam übrigens auf sieben Scorerpunkte und war einer von insgesamt sechs Bremerhavener Spielern in der Top-10 der Scorerwertung. Und auf der Goalie-Position verfügen sie über ein kongeniales Torhüter-Duo um den erfahrenen Tomas Pöpperle (in Berlin kein Unbekannter) und dem jungen Neuzugang Brandon Maxwell.
Aber insgesamt ist der Kader der Fischtown enorm stark und tief besetzt, von fast jeder Reihe geht Torgefahr aus und die Jungs legen einen unglaublichen Willen an den Tag, geben kein Spiel verloren und wenn sie es verlieren, dann ärgern sie sich am Ende maßlos.

Tipps über Bremerhaven und deren Spielweise konnte man sich bei den Eisbären aber bei zwei Neuzugängen holen, spielten doch Verteidiger Stefan Espeland und Stürmer Mark Zengerle letzte Saison noch im Pinguins-Trikot. Ab dieser Saison gehen beide jedoch für Berlin auf Tore- und Punktejagd.

Der Respekt vor Bremerhaven ist also groß, aber dennoch sind die Fischtowns gern gesehene Gäste in der Hauptstadt. Morgen Abend steigt das neunte Duell an der Spree, die bisherige Bilanz spricht mit 7:1-Siegen klar für die Eisbären, welche auch bei der einzigen Niederlage nach Verlängerung punkteten. 36:18 lautet die Tor-Bilanz in den Duellen zwischen Berlin und Bremerhaven in der Mercedes-Benz Arena. Morgen Abend peilen die Eisbären Sieg Nummer Acht an. 19:30 Uhr beginnt dieses Vorhaben, MagentaSport überträgt wie gewohnt live. Und auch ich werde Euch aus der Arena am Ostbahnhof auf dem Laufenden halten. Schaut also mal bei Facebook rein.

Foucault, Fiore, White: Drei Hoffnungsträger für die Sturmflaute – Kommt noch ein Angreifer?

In zwei Tagen beginnt für die Eisbären Berlin die neue PENNY DEL-Saison mit einem Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Während die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch eines der Überraschungsteams beim abgelaufenen MagentaSport-Cup war, waren die Hauptstädter das Team, welches am meisten enttäuschte. Letzter Platz in der Gruppe B mit nur fünf Toren in vier Turnierspielen. So war die wohl größte Baustelle vor dem Saisonstart deutlich sichtbar.

Die Fanszene rief laut nach Verstärkungen in der Offensive und sie wurde erhört. Die Verantwortlichen um Stéphane Richer und Peter John Lee gingen nochmal auf Shopping-Tour und verpflichteten gleich drei neue Stürmer. Zwei davon schnupperten bereits DEL-Luft und wussten dabei durchaus zu überzeugen.
Nacheinander verpflichteten die Eisbären Kris Foucault, Giovanni Fiore und Matt White. Diese drei sind sozusagen zu Hoffnungsträgern für die Offensivbemühungen der Hauptstädter geworden.

Zunächst wechselte der 30-jährige Kanadier Kris Foucault von den Krefeld Pinguinen zu den Eisbären Berlin. In der DEL spielte Foucault drei Jahre in Wolfsburg, ein Jahr in Ingolstadt und wechselte erst nach der letzten Saison nach Krefeld, wo er aber relativ schnell wieder die Koffer packte und nach Berlin wechselte.
Ganz risikolos ist die Verpflichtung von Foucault nicht, hatte er doch in den letzten Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Wenn er aber fit war und spielte, war er stets einer der besten Spieler seiner Mannschaft. So auch in der vergangenen Saison, als er alle 52 Hauptrundenspiele absolvierte und dabei starke 42 Scorerpunkte (16 Tore/26 Vorlagen) sammeln konnte.
Für Wolfsburg waren es insgesamt 59 Spiele mit 29 Toren und 21 Vorlagen. Diese Statistiken zeigen, wie gefährlich der Kanadier sein kann.
Vor seiner Zeit in der DEL war er vor allem in der AHL aktiv und wusste auch dort zu überzeugen. Insofern war es kein Wunder, dass Richer Foucault verpflichtete, als Krefeld ihn angeboten hatte. Sein Torriecher ist eben auch in Berlin bekannt.

Ein in Deutschland wohl nur Experten bekannter Stürmer ist Giovanni Fiore, welcher erstmals in Europa aktiv sein wird. Der 24-jährige Kanadier war vorher vor allem in der AHL auf Torejagd und wusste, wo das gegnerische Tor steht. Wenn gleich seine erfolgreichste Zeit bisher sicherlich die in der Juniorenliga war, als er den gegnerischen Teams reihenweise die Scheiben ins Netz hämmerte. Zuletzt war er für das AHL-Team Ontario Reign im Einsatz, dem Farmteam des Kooperationspartners Los Angeles Kings.
Auch in Fiore sieht Richer einen richtigen Goalgetter. Also genau jener, der den Berlinern im MagentaSport-Cup fehlte.

Und zu guter Letzt zauberten die Berliner auch noch Matt White aus dem Hut. Der 31-jährige US-Amerikaner ist den deutschen Fans vor allem aus seinen zwei Jahren in Augsburg bekannt. Dort verzückte er die AEV-Fans mit klasse Leistungen und schönen Toren. In seinem ersten Jahr bei den Panthern waren es in 52 Spielen 16 Tore und 26 Vorlagen. In seinem zweiten Jahr waren es in 50 Spielen sogar 22 Tore und 27 Vorlagen. In 14 Playoff-Spielen kamen nochmal vier Tore und fünf Vorlagen nochmal dazu.
Diese Leistungen machten die KHL auf White aufmerksam und diesem Lockruf konnte er nicht widerstehen. In seiner ersten Saison in Nizhnekamsk waren es 15 Tore und 19 Vorlagen in 60 Spielen, was ihn zum Top-Scorer seiner Mannschaft machten. Nach einem kurzen Gastspiel in Riga zog es White nun zurück in die DEL und zwar nach Berlin. In ihm sieht Richer einen top Offensivspieler, welcher zudem sehr gut in den Berliner Kader passen würde.

Mit Foucault, Fiore und White haben die Eisbären also drei Top-Stürmer verpflichtet, die wissen, wo das Tor steht. Jene Goalgetter, welcher man im MagentaSport-Cup schmerzlich vermisst hat. Mit den Dreien erhofft man sich nun wieder mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor. Wie die drei Neuzugänge mit ihren neuen Kollegen harmonieren werden, wird man natürlich erst ab Freitagabend sehen.
So wichtig und gut diese Transfers auch sind, so bleibt dennoch ein Fragezeichen übrig. Denn mit James Sheppard, Louis-Marc Aubry und Maxim Lapierre hat man drei Center verloren- Keiner der drei neuen Angreifer ist aber gelernter Center. Da wird es interessant sein, wie es die Verantwortlichem lösen wollen, dass man drei starke Center verloren hat.

Doch Sorgen macht sich Sportdirektor Stéphane Richer nicht, der die drei Angreifer als enorm torgefährlich sieht und zudem wohl noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen möchte (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News Nr. 51 vom 15.12.2020):

Lapierres Entscheidung, so plötzlich seine Karriere zu beenden, hat uns schon überrascht. Wir werden uns deshalb wahrscheinlich noch nach einem weiteren Stürmer umsehen. Wir müssen aber schauen, was im Moment noch möglich ist.

Also könnte in Sachen Nachverpflichtung bei den Eisbären noch etwas passieren. Was bis Freitag aber sicher nicht erfolgen wird und so wird das vorhandene Personal in das Auftaktspiel gegen Bremerhaven gehen. Und dort hat man gleich einmal einen enorm schweren Gegner vor der Brust. Schließlich gewann die Mannschaft von der Küste die ersten sieben Turnierspiele beim MagentaSport-Cup in Folge, ehe man erst im Finale von München gestoppt wurde. Aber auch dort wurde deutlich sichtbar, wie stark die Mannschaft von Thomas Popiesch in diesem Jahr sein wird.

Mehr zum Auftaktspiel der PENNY DEL-Saison lest Ihr dann morgen Abend bei uns hier im Blog.

Unsere Meinung zum Thema Dauerkartenrückerstattung der Eisbären Berlin

In Deutschland bereitet man sich auf den nächsten harten Lockdown vor. In Eishockey-Deutschland blickt man derweil voller Spannung auf den Saisonstart am kommenden Donnerstag. Da angesichts der Corona-Pandemie die neue PENNY DEL-Saison wohl komplett ohne Zuschauer stattfinden wird, sind die Vereine aktuell dabei, das Thema der Dauerkartenrückerstattung anzugehen. So auch bei den Eisbären Berlin.

Dort hat man die Fans vor kurzem über drei verschiedene Möglichkeiten der Rückerstattung informiert. Zum einen kann man seine bereits bezahlte Dauerkarte in die neue Saison schieben und hätte somit also schon seine Dauerkarte für die übernächste Saison 2021/2022 sicher.
Zum zweiten kann man auf den gesamten Betrag verzichten und ihn an die Eisbären spenden. Als Dankeschön dafür erhält man ein exklusives Unterstützer-Trikot.
Und zum dritten bietet man den Fans an, sich das Geld komplett auszahlen zu lassen. Und genau dieser Punkt hat die Fanszene so richtig erzürnt. Denn wenn man sich dafür entscheidet, wird der Dauerkartenkaufvertrag mit den Eisbären Berlin aufgelöst und man verliert sämtliche Vorteile eines Dauerkarteninhabers. Wenn man sich dann für die Saison 2021/2022 wieder für eine Dauerkarte entscheiden würde, müsste man den kompletten Neukundenpreis zahlen und hätte keine weiteren Vorteile mehr. Man bekommt nicht den Frühbucher-Rabatt, man hat keinen Anspruch mehr auf seinen Platz aus der Vorsaison und – ganz neu bei Dauerkarten für Neukunden – die Playoffs wären auch nicht mehr inklusive.
Von dieser neuen Regelung ausgenommen sind lediglich Fans, welche vor der Saison 2021/2022 für mindestens fünf Spielzeiten eine Dauerkarte bestellt haben. Wenn man dagegen nur vier Jahre Dauerkarten-Inhaber war, wird man wieder als Neukunde eingestuft.

Und genau d a s hat bei den Eisbären-Fans in den letzten Tagen für Unverständnis, Enttäuschung und Ablehnung in den sozialen Netzwerken gesorgt. Die FanMittler der Eisbären Berlin nehmen dies zum Anlass und wollen die Meinungen der Fans gebündelt sammeln und dem Ticketing der Eisbären Berlin zukommen lassen. Auch wir vom eisbaerlin.de-Fanclub haben uns dem Thema angenommen und unsere Meinung den FanMittlern übermittelt. Diese wollen wir Euch nicht vorenthalten:

Mit großer Ernüchterung haben wir die Infos der Eisbären zur DK-Rückabwicklung gelesen und müssen zugeben, dass wir sehr enttäuscht sind.

Corona ist für alle Beteiligten, euch als Eisbären aber auch uns als Fans, keine einfache Situation und sorgt für große Einschränkungen im öffentlichen Leben. Damit verbunden haben Fans, welche in Kurzarbeit sind, erhebliche finanzielle Probleme. Dass genau diese Fans ihre bezahlten Dauerkarten zurück fordern, ist mehr als verständlich. Wenn diese Fans dann aber keine fünf Jahre DK-Besitzer sind, werden sie dafür auch noch bestraft.

Was sich mit eurer bisherigen Strategie beißt, Fans für Dauerkarten zu begeistern. Jetzt entscheiden sie sich vor zwei, drei Jahren für eine DK und bekommen nun als „Dankeschön“ einen Tritt in den Hintern. Das man, wenn man das Geld zurück fordert, wieder als Neukunde gilt und jegliche Vorteile verliert, ist ehrlich gesagt ein Armutszeugnis.

Ja, auch ihr werdet wie jeder andere Club finanzielle Einbußen haben. Nur holt ihr euch das auf der ganz falschen Seite wieder zurück. Nämlich von euren treuesten Fans, die euch angeblich immer so viel bedeuten. Diese habt ihr in den letzten Jahren immer mehr verprellt und das gipfelt nun in dieser Entscheidung. Dadurch verliert ihr immer mehr Fans.

Was uns besonders sauer aufstößt: Warum habt ihr in diesem Thema nicht den Kontakt zu allen Fans gesucht und es stattdessen nur in einer kleinen Runde besprochen und diese dann auch noch vor vollendete Tatsachen gestellt?

Seit Jahren werbt ihr mit uns Fans als die besten, größten und tollsten. Aber genau denen tretet ihr immer mehr in den Hintern. Dass die Arena immer leerer wurde, hängt auch damit zusammen. Weil ihr den Fans immer mehr gezeigt habt, dass ihr sie nicht braucht. Und da reden wir vorrangig von der Fankurve. Von den Fans, die für die Stimmung sorgen, mit der ihr euch immer brüstet. Wenn ihr euer Vorhaben jetzt durchzieht, sorgt ihr immer mehr dafür, dass genau diese Stimmung immer mehr verstummt und die Fanszene der Eisbären Berlin ausstirbt.

Wir alle müssen durch diese Zeit durchkommen und schauen, wo wir bleiben. Dass ihr aber beim kleinsten Faktor ansetzt, zeigt, dass wir Fans euch nur noch ein Klotz am Bein seid.

In der Hoffnung auf eine für alle Seiten akzeptable Entscheidung verbleiben wir mit freundlichen Grüßen.