

Die Viertelfinalserie zwischen den Eisbären Berlin und den Hamburg Freezers geht morgen Abend (19:30/O2 World) in die dritte Runde. Nach zwei Spielen steht es 1:1-Unentschieden. Aus der „Best-of-seven“-Serie ist also eine „Best-of-five“-Serie geworden. Und in diesem Duell steckt richtig viel Brisanz, ja fast schon Hass drin. Spätestens seit dem Spiel am Freitag in Hamburg.
Dort kam es 18 Sekunden vor dem Ende des Spiels zu einer Massenschlägerei, bei der es satte 109 Strafminuten hagelte. Hamburgs Verteidiger Duvie Westcott kassierte dabei sogar eine Spieldauerdisziplinarstrafe, wird den Hanseaten morgen Abend nicht zur Verfügung stehen. Westcott wurde als Verursacher dieser Massenschlägerei von den beiden Hauptschiedsrichtern ausgemacht.
Diese Serie bot bereits in den ersten beiden Spielen jede Menge Gesprächsbedarf. Am Mittwoch führte Hamburg schon mit 4:0 nach 20 Minuten, verlor am Ende aber noch mit 5:6 n.V. Am Freitag war es dann umgekehrt, da waren es die Eisbären, die eine 3:1-Führung verspielten und am Ende mit 3:5 verloren. Welchen Verlauf wird die Partie morgen nehmen?
Die Niederlage am Freitag tat vor allem deswegen weh, weil die Eisbären zuvor 56 Minuten lang die Partie im Griff hatten. Aber in den Play-Offs musst du eben über die gesamte Spielzeit hoch konzentriert spielen, sonst passiert eben so etwas wie am Freitag in Hamburg. Kapitän André Rankel sagte vor dem dritten Spiel gegen Hamburg im Berliner Kurier:
Wir sollten die Niederlage nicht dramatisieren, das war nur ein Spiel. Am Ende haben wir vielleicht ein, zwei Fehler zu viel gemacht. Wir müssen so auftreten, wie in den ersten 56 Minuten in Hamburg. Da haben wir sehr kontrolliert gespielt.
Beim heutigen Training der Eisbären fehlte Stürmer Florian Busch, der laut Coach Don Jackson krank sei, morgen aber spielen kann. Fehlen werden hingegen weiterhin Dominik Bielke, Laurin Braun und Matt Foy. Im Tor wieder aller Voraussicht nach wieder Rob Zepp stehen.
Los geht es morgen um 19:30 Uhr, Hauptschiedsrichter sind die Herren Bauer und Schimm.
Auch morgen wird der Protest der Eisbären-Fans weitergehen. Diesmal wird man zwar in der Arena bleiben, dort aber einen Stimmungsboykott vollziehen. Folgenden Text hat der Fanbeirat der Eisbären Berlin auf seiner Facebookseite dazu veröffentlicht:
„DER PROTEST GEHT WEITER
Liebe Eisbärenfans,
bekanntermaßen brachte das Gespräch mit dem Verein und der AEG am Donnerstag keine Ergebnisse und wir waren noch immer meilenweit in unseren Vorstellungen hinsichtlich der neuen Preisgestaltung der Dauerkarten auseinander. Zu diesem Zeitpunkt haben wir dem Verein bereits angekündigt, dass wir dies nicht einfach so hinnehmen werden.
Auch das heute sehr spontan anberaumte Gespräch, um das Peter John Lee die Vertreter des Gremiums nach dem Training im Welli gebeten hat, machte nur deutlich, dass wir mit einer Antwort – welcher Art auch immer – erst am Mittwoch rechnen können. Das heißt, wir haben einen unveränderten Status zu dem Thema.
Das können und wollen wir so nicht hinnehmen. Wir werden unsere Protestaktionen nicht stoppen, bis – das haben wir Peter John Lee und Daniel Goldstein als Vertretern des Vereins mitgeteilt – wir an einem Punkt angelangt sind, der für beide Seiten verträglich ist.
Morgen wird es zu stillem Protest in der Halle kommen. Bitte kommt alle in schwarz. Wir werden das gesamte Spiel hindurch schweigen und nur zu den Powerbreaks kurze Akzente in Richtung Geschäftsführung setzen. Keine Fahnen, keine Trommeln, keine Vereinskleidung.
Lasst uns dem Verein und der Öffentlichkeit zeigen, was sie mit unserer Fankultur anrichten!
WIR! ALLE! GEMEINSAM! – Nur der EHC
Euer Fanbeirat
PS: Selbstverständlich bleibt Euch auch die Möglichkeit, als Zeichen des Protestes die Halle nicht zu betreten. Die Fanbögen sind darauf vorbereitet.“




Die Straubing Tigers haben eine Antwort auf die 1:6-Klatsche vom Mittwoch gegeben und die Kölner Haie mit 5:2 (1:1, 0:0, 4:1) besiegt. Blaine Down brachte die Niederbayern vor 5.817 Zuschauern schon früh in Führung. Nach 97 Sekunden traf er in doppelter Überzahl zum 1:0. Doch die Domstädter kamen in der 14. Minute durch John Tripp zum 1:1-Ausgleich. Dieser Spielstand hatte bis ins letzte Drittel hinein Bestand. Dann zogen die Tigers das Tempo mal kurz an und machten innerhalb von acht Minuten aus einem 1:1 ein 4:1. René Röthke (44.), Alexander Dotzler und erneut Blaine Down (beide 51.) ließen den Pulverturm in Straubing mächtig wachkeln. Ales Kranjc sein Treffer zum 4:2 in der 57. Spielminute war nur noch Ergebniskosmetik.
Auch der ERC Ingolstadt konnte eine Antwort auf die Auftaktniederlage vom Mittwoch (1:3) geben. Die Panther feierten einen souveränen 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)-Sieg gegen die Krefeld Pinguine. Vor 4.381 Zuschauern in der Saturn-Arena sorgte Joe Motzko für die 1:0-Führung der Hausherren (12.(PP). Die Pinguine brauchten aber nicht lange, um sich von dem Gegentreffer zu erholen. Mark Voakes glich in der 13. Minute zum 1:1 aus. Michel Périard brachte Ingolstadt bei doppelter Überzahl erneut in Führung (25.). Und in der 31. MInute konnte Jean-Francois Boucher sogar das 3:1 nachlegen. Beste Stimmung herrschte nun natürlich in Ingolstadt und diese sollte sogar noch besser werden. Denn Joe Motzko entschied mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend die Partie zu Gunsten der Ingolstädter – 4:1 (56.).
der Saison 2012/2013 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist seit gestern Nachmittag vorbei. Alle Entscheidungen sind getroffen. Mannheim, Köln, Krefeld, Berlin, Hamburg und Ingolstadt stehen direkt im Viertelfinale. Nürnberg, Augsburg, Straubing und Wolfsburg können sich für dieses noch qualifizieren. Hannover. München, Iserlohn und Düsseldorf haben bereits Sommerpause. Hinter uns liegt eine Hauptrunde voller Spannung und Überraschungen. Die Liga ist noch enger zusammen gerückt, was uns auf spannende Play-Offs hoffen lässt. Wir wollen mal ein kleinen Rückblick auf die Hauptrunde machen und dabei zeigen, welche Mannschaften überrascht haben und welche eher enttäuscht haben.
Vor der Saison hatten die Thomas Sabo Ice Tigers ordentlich investiert und sich somit zum Geheimfavoriten gemacht. Dass man am Ende der Hauptrunde nun nur Siebter geworden ist, kann man durchaus als Enttäuschung ansehen. Denn die Franken hatten sich mehr erhofft. Doch nach schlechtem Saisonstart wurden die Ice Tigers in den letzten Wochen immer besser und scheinen nun ausgerechnet zu den Play-Offs in Form gekommen zu sein.
Die Hannover Scorpions wollten eine bessere Saison spielen als letztes Jahr. Das ist den Niedersachsen auch gelungen. Dennoch wird man über das Verpassen der Pre-Play-Offs nicht gerade glücklich sein, dennoch zeigt der Trend in Hannover zu mindestens sportlich gesehen wieder nach oben.
Der EHC Red Bull München hatte gehofft, sich für die Pre-Play-Offs zu qualifizieren, doch dieses Ziel hat man denkbar knapp verpasst. Viele hatten gedacht, dass München nach dem Weggang der beiden NHL-Stars Blake Wheeler und Paul Stastny einbrechen würde, doch München hielt sich tapfer in den Pre-Play-Off-Rängen. Aus diesen rutschte man erst am letzten Spieltag durch zwei späte Gegentreffer in Hamburg heraus.
Die Iserlohn Roosters haben, wie vor der Saison von vielen Experten erwartet, die Pre-Play-Offs verpasst. Die Sauerländer haben es einfach nicht geschafft, konstant gute Leistungen zu zeigen und haben gerade am Saisonende durch schwache Auftritte die Pre-Play-Off-Teilnahme endgültig verspielt.
Und dann wäre da noch die Düsseldorfer EG. Die „jungen Wilden“ haben sich in die Herzen der DEG-Fans gespielt und durch kämpferische Leistung viele Sympathien auch außerhalb von Düsseldorf gewonnen. Dass die DEG am Ende der Saison nicht viel reißen würde, war nach dem Umbruch allen klar gewesen. Dennoch stemmten sich die Düsseldorfer in fast jeder Partie gegen die drohende Niederlage und das kam bei den eigenen Fans sehr gut an. Gerade gegen Saisonende, als es für die Rheinländer um gar nichts mehr ging, überzeugten die Düsseldorfer mit starken Auftritten und verdienten sich somit jede Menge Respekt.