Erneut kein Sieg gegen den Angstgegner: Eisbären verlieren Spitzenspiel gegen Nürnberg mit 2:3 n.V.

Ausgabe #19:

Die Thomas Sabo Ice Tigers bleiben DER Angstgegner der Eisbären Berlin. Die Franken gewannen am Dienstagabend das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Berlin mit 3:2 n.V. (0:0,2:0,0:2/1:0) und fügten den Eisbären die dritte Niederlage im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison zu. Bereits in der vergangenen Saison hatten die Berliner arge Probleme mit den Franken, gewannen auch da nur eine von vier Hauptrundenspielen und das auch erst im Penaltyschießen. Diese schwarze Serie setzt sich in dieser Saison nahtlos fort.

Chefcoach Uwe Krupp musste gegen Nürnberg auf Frank Hördler, Danny Richmond, Florian Busch, Maximilian Franzreb, Vincent Hessler und Charlie Jahnke verzichten. Petri Vehanen kehrte ins Berliner Tor zurück.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im ersten Drittel zeigten beide Mannschaften von Beginn an, worum es hier ging. Keiner wollte dieses Spitzenspiel verlieren, dementsprechend hart umkämpft war dieses Spiel. Jeder Zweikampf wurde zu Ende gefahren, kein Puck verloren gegeben. Und wenn beide Mannschaften nach vorne spielten, dann suchten sie auch sofort den Abschluss. Die Eisbären wirkten im ersten Drittel als leicht bessere Mannschaft, hatten auch mehr Torabschlüsse zu verzeichnen. Und einmal zappelte die Scheibe auch im Tor der Gäste, doch der Treffer wurde nach Ansicht des Videobeweises von den beiden Hauptschiedsrichtern Lasse Kopitz und Rainer Köttstörfer wegen Torhüter-Behinderung nicht gegeben. Wohl die richtige Entscheidung. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in Berlin.

Im Mitteldrittel hatten die Franken den besseren Start, als Philippe Dupuis beinahe das 1:0 erzielte, doch am Pfosten scheiterte. Doch auch in den zweiten 20 Minuten wirkten die Berliner als die aktivere Mannschaft. Nürnberg konzentrierte sich auf seine Defensive, wollte so wenig wie möglich zu lassen und dann auf Fehler der Eisbären lauern, um eiskalt zuzuschlagen. Und dieser Gameplan ging perfekt auf. Leo Pföderl mit dem Querpass auf John Mitchell und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 0:1 (28.).
Die Franken machten wenig für die Offensive, waren bei ihren Chancen aber eben äußerst effektiv. Die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären kurz nach dem Rückstand mit der schnellen Chance zum Ausgleich, als man ein Powerplay zugesprochen bekam, welches jedoch nicht wirklich gefährlich war.
Und dann waren sie wieder da, diese effektiven Nürnberger. Marius Möchel zog ab, Ex-Eisbär Petr Pohl hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 0:2 (32.).
Die Eisbären also mit zwei Toren in Rückstand und nun kam auch noch Schiedsrichter-Frust hinzu, denn die Strafenverteilung im Mitteldrittel war doch arg ungerecht verteilt. Die Krönung war sicherlich der hohe Stock gegen Jonas Müller, der von den „Unparteiischen“ nicht geahndet wurde. Co-Trainer Clément Jodoin und Chefoach Uwe Krupp waren nicht wirklich zufrieden mit der Leistung der beiden Hauptschiedsrichter und ließen an der Bande ihrem Frust freien Lauf. Verständlich, wie ich finde.
Was aber nicht der Grund für den Rückstand nach 40 Minuten war. Denn die Eisbären rannten zwar an, nur fehlte ihnen die zündende Idee, die kompakte Defensive der Ice Tigers mal in Verlegenheit zu bringen. Nürnberg zwang die Eisbären vermehrt zu Schüssen von außerhalb, was natürlich kein Problem für Andreas Jenike darstellte. Nürnberg stellte die Eisbären also vor große Probleme, stand hinten sehr gut und war vor dem Tor sehr effektiv. Die Eisbären fanden im Mitteldrittel noch nicht den Schlüssel, um Jenike zu überwinden.

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Den sollten sie dann aber im letzten Drittel finden. Auf einmal gab es auch mal Strafen gegen Nürnberg und die Eisbären zwischenzeitlich mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch der Anschlusstreffer fiel bei einfacher Überzahl. Sean Backman hatte abgezogen, Jenike konnte die Scheibe nicht kontrollieren und Nick Petersen setzte entscheidend nach – 1:2 (44.).
Auf einmal war es ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären entfachten einen ungehörigen Druck auf das Nürnberger Tor, die sich vermehrt mit unerlaubten Weitschüssen helfen mussten. Die Eisbären wollten mit aller Macht den Ausgleich erzielen und dieser gelang ihnen in der 45. Spielminute auch, aber Sven Ziegler hatte den Puck per Kick-Bewegung über die Linie befördert, somit wurde der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben.
Aber die Eisbären blieben dran, ein Angriff nach dem anderen rollte in Richtung Andreas Jenike. Und knapp acht Minuten vor dem Ende war der Bann gebrochen und die Eisbären hatten den Ausgleich erzielt. Jamie MacQueen brachte die Scheibe zum Tor, wo Mark Olver erfolgreich abfälschen konnte – 2:2 (53.).
Fortan war es wieder eine ausgeglichene Partie, da die Franken nun auch wieder etwas für das Spiel taten. Beide Mannschaften wollten die drei Punkte, nur bekamen beide Teams zunächst nur einen Zähler. Denn nach 60 Minuten stand es 2:2 in der Arena am Ostbahnhof. Die 9.631 Zuschauer bekamen noch einen Nachschlag in diesem Spitzenspiel, denn es ging in die Verlängerung.

Und auch da ging es hin und her, Micki DuPont und Jamie MacQueen mit guten Chancen für die Eisbären, welche jedoch ungenutzt blieben. Und dann konterten die Ice Tigers, Brandon Segal legte quer rüber zu Philippe Dupuis und der netzte zur Entscheidung nach 62:17 Minuten ein. Der Zusatzpunkt ging somit ins Frankenland.

Erstmals in dieser Saison verlieren die Eisbären drei Spiele in Folge, rutschten damit auf Platz Drei in der Tabelle ab. Im ersten Drittel war man optisch überlegen und hatte auch mehr Torschüsse, konnte Andreas Jenike aber nicht überwinden. Im Mitteldrittel biss man sich die Zähne an der Nürnberger Defensive aus und musste zusehen, wie die Franken ihre Chancen effektiv nutzten. Und im letzten Drittel konnte man der Mannschaft keinen Vorwurf mehr machen, denn da war es über weite Strecken ein Spiel auf ein Tor. Der Druck der Berliner war enorm hoch und folgerichtig belohnten sie sich für den Aufwand auch mit dem Ausgleich. Danach war es aber wieder eine ausgeglichene Partie, in der Nürnberg das bessere und glücklichere Ende auf seiner Seite hatte.

Stürmer Thomas Oppenheimer analysierte die Partie anschließend wie folgt:

Erstmal muss man es ja positiv sehen, wir haben einen 2:0-Rückstand wieder wett gemacht und haben ein gutes Spiel dann gemacht. Und das ziehen wir jetzt erstmal raus, aber es ist natürlich ärgerlich, dass wir nicht den zweiten Punkt gekriegt haben. Aber so ist es, im nächsten Spiel läuft es wieder anders und dann holen wir wieder die Punkte.

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Die beiden Trainer sagten auf der Pressekonferenz nach dem Spiel folgendes:

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Es war das erwartet schwere Spiel. Nürnberg steht sehr kompakt in der neutralen Zone und tief in ihrem eigenen Drittel. Du musst viel investieren, um dir deine Torchancen herauszuspielen. Im ersten Drittel haben wir nicht schlecht gespielt, aber ich hatte das Gefühl, dass Nürnberg in den entscheidenden Zweikämpfen sehr stark war. Im zweiten Drittel ist Nürnberg in Führung gegangen und dass war für uns der Moment, wo wir endlich mit der Entschlossenheit gespielt haben, mit der wir spielen müssen. Insgesamt war es eine Verbesserung im Vergleich zu den Spielen in Wolfsburg und gegen Köln. 

Rob Wilson (Trainer Thomas Sabo Ice Tigers):

Es war ein sehr harter Kampf. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde und die Eisbären mit viel Schwung anlaufen würden. Wir wollten versuchen, Konter zu vermeiden. Uns ist es gut gelungen, die Eisbären zu Schüssen von außen zu zwingen. Die Strafzeiten, die wir im letzten Drittel kassiert haben, haben den Eisbären mehr Schwung gegeben. So sind die Eisbären wieder ran gekommen. Wir sind natürlich froh, dass wir mit den Punkten nach Hause fahren können. 

Offensive Top, Defensive Flop: Eisbären verlieren mit 4:7 in Wolfsburg

Auch das zweite Spiel an diesem Wochenende haben die Eisbären Berlin verloren. Zwei Tage nach der 3:5-Heimniederlage gegen die Kölner Haie setzte es für den DEL-Spitzenreiter eine derbe 4:7 (2:3,0:3,2:1)-Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg. Dabei zeigten die Eisbären kein schlechtes Spiel, hatten auch zahlreiche Chancen, aber auf der Strafbank gewinnst du eben kein Spiel. Und zudem war die Defensive der Berliner heute äußerst anfällig, was letztendlich zur Niederlage führte. Wolfsburg war im Abschluss eben einfach effektiver als die Eisbären. 

Die Eisbären mussten weiterhin auf Frank Hördler, Danny Richmond und Florian Busch verzichten. Zudem fehlten auch die Youngsters um Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Dafür kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück in den Kader, saß als Backup auf der Bank.

Hinein ins 50. DEL-Duell zwischen den Niedersachsen und den Hauptstädtern, welche 34 der bisherigen 49 Spiele gegen Wolfsburg gewannen. Und das erste Drittel bot den 3.922 Zuschauern in der Eis-Arena ein furioses Eishockey-Spiel. Die Gäste von der Spree kassierte durch Micki DuPont früh die erste Strafe der Partie. Und Chefcoach Uwe Krupp hatte nicht ohne Grund vor der Partie vor dem gefährlichen Powerplay der Wolfsburger gewarnt. Denn die Wolfsburger haben das drittbeste Powerplay der Liga. Und die Hausherren sollten in Überzahl auch treffen, wenn gleich es kein typisches Powerplaytor war. Kris Foucault marschierte wie durch Slalomstangen ins Berliner Drittel, tunnelte mit seinem Schuss Jonas Müller und die Scheibe schlug hinter Marvin Cüpper im Tor ein – 0:1 (5.).

Foto: S. Kramer

Nur wenige Zeit später die nächste Strafe für die Eisbären, diesmal für Martin Buchwieser und zwar gleich eine 2+2-Minuten-Strafe. Jeff Likens nahm von der blauen Linie Maß, sein Schuss ging aber an den Pfosten. Was die beiden Hauptschiedsrichter Hurtik und Piechaczek per Videobeweis noch einmal überprüften. Dann wurde Jeremy Dehner am langen Pfosten frei gespielt, doch Cüpper mit einem Riesen-Save. Im Anschluss daran dann aber die nächste Strafe für Mark Olver, somit Wolfsburg für 1:49 Minuten mit zwei Mann mehr. Und so eine Gelegenheit lässt sich eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht nehmen. Die Scheibe lief sehr gut, am Ende wurde Gerrit Fauser am langen Pfosten angespielt und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 0:2 (11.).
Und es sollte noch schlimmer für die Eisbären kommen. Björn Krupp kam über die rechte Seite zu leicht ins Berliner Drittel, schoss auf das Tor und von Jens Baxmann ging die Scheibe letztendlich ins eigene Tor – 0:3 (14.).
Die Entscheidung? Nein! Denn nur 32 Sekunden später die Eisbären mit der ersten Antwort. Thomas Oppenheimer mit dem Pass auf Martin Buchwieser, der legte die Scheibe per Rückhand zurück auf André Rankel, welcher direkt abgezogen hatte und zum Anschlusstreffer einnetzte – 1:3 (14.). Allerdings wurde dieser Treffer noch einmal per Videobeweis überprüft, doch der Treffer wurde gegeben.
Und keine zwei Minuten später waren die Eisbären wieder komplett zurück im Spiel. André Rankel mit dem Schuss aus spitzem Winkel und irgendwie rutschte die Scheibe am Pfosten durch und schon stand es nur noch 2:3 (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten in der Autostadt. Doppel-Torschütze André Rankel mit seinem Statement zum Auftaktdrittel:

Die zweiten zehn Minuten liefen besser für uns. Wir haben zu Beginn zu viele Strafen kassiert. Wolfsburg ist stark im Powerplay, da haben wir uns nicht gut angestellt. Aber wir haben das Selbstvertrauen, um auch danach zurückzukommen.

Im Mitteldrittel erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Kris Foucault mit dem Alleingang

Foto: S. Kramer

Richtung Cüpper, Kai Wissmann konnte ihn nicht mehr entscheidend stören und so schloss Foucault wunderschön per Rückhand ab – 2:4 (22.).
Doch direkt im Gegenzug James Sheppard mit einer guten Chance, nur leider konnte er diese nicht nutzen. Auf der anderen Seite setzte sich Jeremy Dehner klasse durch, scheiterte aber an Cüpper.
Dann ging es wieder zu einfach. Wolfsburg überbrückte schnell und zu einfach die neutrale Zone, Mark Voakes kam über links ins Angriffsdrittel, zog ab und erhöhte auf 5:2 für Wolfsburg (25.). Da machten es die Eisbären den Hausherren deutlich zu einfach.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, aber bis zum nächsten Tor sollte es bis zur Mitte der Partie dauern.
Wolfsburg mal wieder in Überzahl, Kris Foucault spielte Doppelpass mit einem Mitspieler und schloss eiskalt ab – 2:6 (31.). Der Hattrick für Foucault war perfekt, der Wolfsburger Stürmer machte ein überragendes Spiel.
Die Eisbären gaben hier aber nicht auf und spielten weiterhin nach vorne, suchten immer wieder den Abschluss. Aber Brückmann ließ nichts zu.
Gegen Ende des Drittels wurde es zunehmend ruppiger auf dem Eis, das Spiel bekam immer mehr einen Playoff-Charakter. Mit 2:6 lagen die Berliner nach 40 Minuten hinten.

Wie sagte André Rankel nach dem ersten Drittel so schön? „Wir haben das Selbstvertrauen, um zurückzukommen.“ Das hatten sie auch im Schlussdrittel, denn in den letzten 20 Minuten spielten eigentlich nur die Eisbären, die hier wirklich in der Offensive alles versuchten, um das Spiel noch irgendwie zu drehen. Aus allen Lagen feuerten die Berliner auf das Wolfsburger Tor. Mal wurde der Schuss geblockt, mal stand Felix Brückmann im Weg, mal ging die Scheibe knapp vorbei oder über das Tor. Aber zwei Schüsse fanden im letzten Drittel dann doch noch den Weg ins Tor.
Wolfsburg kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafe, was die Eisbären durch Mark Olver nutzen konnten. Die Scheibe lief perfekt im Powerplay der Eisbären, Olver schloss die tolle Kombination erfolgreich ab – 3:6 (44.).
Und jener Olver war es auch, der nur drei Minuten später die Hoffnung zurück brachte. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen, Brückmann konnte nur prallen lassen und Olver staubte eiskalt ab – 4:6 (47.).
Danach nahm der Druck der Eisbären immer mehr zu, Wolfsburg wackelte gehörig und konnte zunächst nur selten für Entlastung sorgen. Aber die Druckphase der Eisbären wurde nicht belohnt.
Am Ende riskierte Uwe Krupp alles, nahm gut 90 Sekunden vor dem Ende Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was Mark Voakes allerdings zum 7:4 ausnutzte (60.). Somit beenden die Eisbären das Wochenende mit null Punkten.

Eine Niederlage, die man zum einen den zu vielen Strafen zu verdanken hat und zum anderen der anfälligen Defensive. Wolfsburg kam vor allem im Mitteldrittel zu einfach durch die neutrale Zone und stand so frei vor Cüpper. So stark die Offensive heute war, so schwach war leider die Defensive, was sieben Gegentore beweisen.
Aber es war sicherlich allen klar, dass die Erfolgsserie der Eisbären nicht bis zum Ende der Saison jetzt so weitergehen würde. Jede Mannschaft hat  während einer Saison immer mindestens eine Phase zu durchleben, in der es nicht so gut läuft. Und wenn die Eisbären diese im Dezember haben, ist das nicht so schlimm wie im März/April. Zwei Niederlagen in Folge sind sicherlich nicht schön und wird die Mannschaft auch ärgern, aber aus Niederlagen lernt man, um es in Zukunft besser zu machen. Sah auch Verteidiger Kai Wissmann nach der Partie so:

Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Aber wir haben weiter gekämpft, hinten aber auch weiter Fehler gemacht. Das hat Wolfsburg eiskalt ausgenutzt. Wir müssen jetzt gucken, dass wir wieder besser spielen. Wir müssen die Kleinigkeiten verbessern, dann holen wir wieder drei Punkte.

Dreimal zu Hause, einmal „Auswärts“: Vier Spiele in sieben Tagen für die Eisbären Berlin

30 von insgesamt 52 Hauptrunden-Spieltagen sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert. Aufgrund der Olympischen Spiele 2018 im Februar ist der Spielplan in der Liga dicht gedrängt und für die Eisbären Berlin gibt es daher in den nächsten sieben Tagen gleich satte vier Spiele (!) zu absolvieren. Dabei tritt der Tabellenführer dreimal zu Hause und nur einmal Auswärts an. Wobei man eigentlich sagen muss, es sind vier Heimspiele, zählen doch die Auswärtsspiele in Wolfsburg immer zu den Heimspielen Nummer 27 und 28.

Und ausgerechnet während dieses Spiele-Marathons plagen die Hauptstädter arge Personalsorgen. Neben Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und André Rankel fallen nun auch noch Petri Vehanen und Florian Busch aus. Goalie Vehanen fiel bereits am Sonntag in Mannheim aufgrund einer Oberkörper-Verletzung aus, Busch zog sich in jenem Spiel eine Schädelprellung zu und fällt bis auf weiteres aus. Zählt man die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler dazu, die bei der U20-WM weilen, stehen Chefcoach Uwe Krupp gleich acht Spieler nicht zur Verfügung.
Aber zum Glück ist der Kader der Berliner in dieser Saison so tief besetzt, dass man immer noch mit zwei Torhütern, sechs Verteidigern und elf Stürmern antreten kann. Wenn gleich Uwe Krupp sicherlich froh wäre, wenn er in Bestbesetzung antreten könnte.

Aber es läuft ja auch so derzeit richtig gut für die Eisbären, grüßen sie doch nach wie vor von der Tabellenspitze. Die Hauptstädter gewannen acht der letzten zehn Ligaspiele, punkteten zudem auch bei den beiden Niederlagen. Letztmals ohne Punkte verließen die Berliner das Eis beim Heimspiel gegen Iserlohn am 03.11.2017, als man knapp mit 2:3 verlor. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit also groß, dass die Eisbären auch in den anstehenden vier Spielen wieder gut punkten werden. Dafür muss man einfach sein Spiel durchziehen. Hinten kompakt stehen und wenig zulassen sowie vorne eiskalt die Chancen nutzen. Wenn man dann noch diszipliniert auftritt und von der Strafbank fern bleibt sowie über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht, sind die nächsten Siege im Bereich des Möglichen.

Der morgige Gegner Krefeld Pinguine (Bully: 19:30 Uhr) kämpft um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Aktuell haben die Seidenstädter als Tabellenzwölfter fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenzehnten Düsseldorf. Dem KEV gelang nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, punktete aber immerhin bei drei der vier Niederlagen. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Bisher gewann stets das Heimteam. Krefeld setzte sich mit 3:2 n.P. durch, Berlin gewann mit 4:3. Dieser Sieg bedeutete den ersten Dreier nach zuvor sieben vergeblichen Anläufen auf eigenem Eis gegen die Pinguine.

Zum DEL-Klassiker gegen die Kölner Haie kommt es am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr). Während man in Berlin mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden ist, hinkt man in der Domstadt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Aktuell stehen die Haie auf Platz Sieben, haben aber schon satte 21 Punkte (!) Rückstand auf die Eisbären. Auch nach dem Trainerwechsel von Cory Clouston zu Peter Draisaitl will es bei den Kölnern noch nicht so recht laufen, was die beiden Heimniederlagen in Folge zuletzt zeigten. Da verlor man gegen Schwenningen (4:5 n.P.) und gegen Nürnberg (2:3). Davor setzte man sich aber immerhin dreimal in Folge durch. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Beide Spiele gingen bisher an Berlin. 3:2 an der Spree, 4:2 am Rhein. Der Heimsieg beendete zugleich eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Haie.

Am Sonntag steht dann wieder einmal das besagte „Auswärts-Heimspiel“ in Wolfsburg auf dem Programm (Bully: 14:00 Uhr). Wolfsburg kam nach schwachem Saisonstart immer besser in Fahrt und hat sich seitdem in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und steht aktuell auf Platz Vier. Auch hier treffen sich beide Mannschaften bereits zum dritten Mal in dieser Saison und auch hier gingen beide bisherigen Spiele an die Eisbären, welche sich zu Hause mit 2:1 und in Wolfsburg mit 5:2 durch setzten. Dieser Sieg beendete eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie in der Autostadt.

Abgeschlossen wird der Viererpack mit dem Heimspiel am Dienstagabend gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr), welches zugleich das Top-Spiel darstellt, trifft doch der aktuelle Tabellenführer auf den Tabellendritten. Beide Mannschaften trennen nur drei Punkte. Da können wir uns also auf Spitzen-Eishockey einstellen und das an einem Dienstagabend. Und die Eisbären dürften richtig heiß sein auf dieses Match, hat man doch die bisherigen beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison verloren, 2:4 auf eigenem Eis und 1:2 n.P. in Nürnberg. Auch in der vergangenen Saison hatte man arge Probleme mit den Ice Tigers, verlor man doch drei der vier Duelle während der Hauptrunde und benötigte beim einzigen Sieg auch noch das Penaltyschießen (3:2 n.P. in Berlin). 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine am 13.12.2017:

Tor:

Marvin Cüpper, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (alle U20-WM), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Petri Vehanen (Oberkörper), Florian Busch (Schädelprellung)

Ufo versenkt! Eisbären siegen dank starkem Schlussdrittel mit 4:1 beim Erzrivalen Adler Mannheim

Die Eisbären Berlin sind zurück in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach der bitteren Niederlage am Pulverturm bei den Straubing Tigers setzten sich die Hauptstädter beim Erzrivalen Adler Mannheim vor 13.024 Zuschauern verdient mit 4:1 (0:0,1:1,3:0) durch und verteidigten damit die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Die Eisbären mit einer Änderung im Vergleich zum Straubing-Spiel vom Freitagabend. Petri Vehanen musste aufgrund einer Oberkörper-Verletzung passen. Somit kam Backup Marvin Cüpper zu seinem 10. Einsatz in dieser Saison und Maximilian Franzreb saß erstmals auf der Bank.

Das erste Drittel bot 20 sehr intensive und hart umkämpfte Minuten. Jede Menge Zweikämpfe gab es zu sehen, dafür umso weniger gute Torchancen. Weil beide Mannschaften defensiv sehr gut standen und nur wenig zuließen.
Die erste große Chance der Partie hatten die Eisbären nach drei Minuten, als Sean Backman am langen Pfosten angespielt wurde, dort völlig frei stand, aber an Dennis Endras scheiterte.
Dann sollte es gute zehn Minuten dauern, ehe es die nächste große Chance zu bestaunen gab. Und die hatten dieses Mal die Kurpfälzer. Luke Adam setzte sich klasse gegen Kai Wissmann durch, wollte Marvin Cüpper umkurven und per Rückhand einschießen, aber Cüpper riss die Fanghand hoch und parierte diesen Schuss äußerst stark.
Dann gab es vier Minuten vor der ersten Drittelpause das erste Powerplay der Partie für Mannheim, als Sven Ziegler wegen Hakens für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Und Mannheim setzte sich in der ersten Minute auch sehr gut im Berliner Drittel fest, ließ die Scheibe gut laufen, aber die Eisbären machten die Schuss- und Passwege sehr geschickt zu, somit konnten die Mannheimer die Überzahl nicht nutzen.
Als Berlin wieder komplett war, schlug Denis Reul über die Scheibe, Sven Ziegler, der gerade von der Strafbank gekommen war, marschierte alleine auf Dennis Endras zu, wollte den Nationaltorhüter per Rückhand überwinden, schaffte es aber nicht. Daher stand es also auch nach 20 Minuten 0:0.
Eisbären-Verteidiger Jens Baxmann mit seinem Fazit zum Auftaktdrittel:

Es geht rauf und runter. Beide probieren sich Chancen zu erspielen. Aber beide Mannschaften stehen hinten gut. Wir haben erwartet, dass Mannheim härter forechecken würde als in der Vergangenheit. Und so ist es auch gekommen.

Im Mitteldrittel ging es genau so weiter. Beide Mannschaften standen hinten sehr sicher und ließen daher keinen Platz für gute Torchancen.
27 Minuten waren gespielt, da kassierten die Eisbären durch Micki DuPont die zweite Strafzeit der Partie und das zweite Powerplay konnten die Adler dann nutzen. Mathieu Carle mit dem Querpass auf Ryan MacMurchy, der mit dem Onetimer vom Bullykreis aus. Marvin Cüpper ließ nur prallen und Chad Kolarik stand da, wo ein Torjäger zu stehen hat und staubte eiskalt ab – 1:0 (28.).
Drei Minuten später die erste Strafe gegen Mannheim durch Denis Reul (Halten). Und in diesem Überzahlspiel hatten die Eisbären gleich zu Beginn DIE Riesenchance. Sean Backman erkämpfte neben dem Tor die Scheibe, zog vor das Tor und umkurvte Dennis Endras. Als dieser bereits auf dem Eis lag, zog Backman ab, scheiterte jedoch. Die Scheibe lag dann im Slot frei, wo James Sheppard die Scheibe nicht unter Kontrolle bringen konnte.
Fünf Minuten später gab es die zweite Chance in Überzahl für die Hauptstädter. Und erneut gab es genau eine hochkarätige Torchance. Micki DuPont hatte abgezogen, Dennis Endras saß bereits auf dem Hosenboden, aber parierte den Schuss stark mit seinem Schoner.
Aber gut eine Minute vor der zweiten Drittelpause war dann auch der Mannheimer Goalie geschlagen. Mark Olver mit dem Querpass auf Jamie MacQueen, welcher trocken abzog und die Scheibe schlug unter der Latte ein – 1:1 (39.).
Doch beinahe Mannheim mit der direkten Antwort. Zunächst Mathias Plachta mit dem Bauerntrick, Cüpper war im letzten Moment zur Stelle. Und nur wenige Sekunden später fälschte Cüpper einen Schuss von Christoph Ullmann entscheidend ab, so dass der Puck hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ging.
Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden in der SAP-Arena. Nicolai Goc mit dem Fazit zum zweiten Drittel:

Es ist ein gutes Spiel von beiden Seiten. Sowohl defensiv als auch offensiv. Es ist ein schnelles Spiel, mit viel Zug zum Tor. Es macht sicherlich Spaß, da zuzuschauen.

Das letzte Drittel begann dann furios. Zunächst Mannheim mit der Chance zur Führung, aber Garrett Festerling scheiterte am kurzen Pfosten an Cüpper. Da waren gerade einmal 20 Sekunden gespielt. 33 Sekunden waren gespielt, da lag die Scheibe im Tor der Adler. Was war passiert? Zwei Mannheimer Spieler rannten sich im eigenen Drittel über den Haufen, Louis-Marc Aubry ging der Scheibe nach, spielte sie von hinter der Torlinie Richtung Tor, wo Garrett Festerling den Puck ins eigene Tor abfälschte – 2:1 für die Eisbären (41.). Unglaublich. Auf der einen Seite scheiterte Festerling an Cüpper, auf der anderen Seite überwand er seinen eigenen Goalie.
Aber Mannheim gab nicht auf, hatte in der 44. Spielminute die nächste Powerplay-Gelegenheit, doch Chad Kolarik scheiterte zweimal mit aussichtsreichen Chancen am überragenden Marvin Cüpper. Der junge Berliner Torhüter wäre ein mehr als würdiger Nachfolger für Petri Vehanen, wenn der seine Karriere beenden sollte.
48 Minuten waren gespielt, da sorgten die Eisbären für die Entscheidung. Fehlpass im Adler-Spielaufbau, Florian Busch mit der klasse Übersicht und dem Querpass auf Martin Buchwieser, welcher die Scheibe nur noch ins leere Tor schießen musste – 3:1 (48.).
Fortan beide Mannschaften noch einmal mit je einem Überzahlspiel, jedoch ohne Erfolg. Drei Minuten vor dem Ende dann noch eine unschöne Szene. Florian Busch knallte nach einem Zweikampf unglücklich mit dem Hinterkopf auf das Eis und musste in die Kabine. Hoffen wir mal, dass Busch nichts schlimmeres passiert ist. Vorsorglich schon einmal gute Besserung an unsere Nummer 26.
Mannheim riskierte dann alles, nahm drei Minuten vor dem Ende den Torhüter vom Eis sowie zwei Minuten vor Schluss noch eine Auszeit. Doch das nutzten die Eisbären zur endgültigen Entscheidung sieben Sekunden vor dem Ende, als Constantin Braun die Scheibe im verwaisten Adler-Gehäuse unterbrachte – 4:1 (60.).
Während im Block der Eisbären natürlich beste Stimmung herrschte, war der Rest des Ufos komplett still und vermutlich auch geschockt. Denn das 1:4 war die zweite Niederlage im zweiten Spiel unter dem neuen Coach Bill Stewart. Die Eisbären hingegen fanden nach der Niederlage vom Freitag in Straubing wieder zurück in die Erfolgsspur.

Und der Sieg war auch absolut verdient. Weil die Eisbären defensiv über weite Strecken sehr gut standen und wenn die Mannheimer dann doch zu Chancen kamen, hinten einen absolut überragenden Marvin Cüpper im Tor stehen hatten. Man verfiel auch nicht in Panik, als man 0:1 hinten lag sondern spielte einfach sein System weiter durch und machte immer im richtigen Moment die Tore. Das 1:1 kurz vor der zweiten Pause, das 2:1 kurz nach Wiederbeginn im letzten Drittel und nach einer vergebenen Mannheimer Chance sowie das 3:1 kurz nach einem vergebenen Mannheimer Powerplay. Die Eisbären entschieden die Partie also im Stile einer Spitzen-Mannschaft verdient für sich. Während Berlin weiterhin an der Spitze der Tabelle thront gehen die Kurpfälzer sehr unruhigen Zeiten entgegen, denn die Playoff-Teilnahme scheint arg gefährdet zu sein.

Geht die Siegesserie weiter? Uwe Krupp erwartet zwei motivierte Gegner am Wochenende

Nach den sehr vielen Spielen in der letzten Zeit konnten die Eisbären Berlin in dieser Woche ein wenig verschnaufen. Doch morgen Abend geht es dann für den DEL-Spitzenreiter wieder weiter im Liga-Alltag. Dann tritt man zunächst beim Tabellenletzten Straubing Tigers (Bully: 19:30 Uhr) an, bevor es am Sonntagnachmittag zum Erzrivalen und aktuellen Tabellensiebten Adler Mannheim (Bully: 14:00 Uhr) weitergeht. In den beiden Spielen wollen die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp die zuletzt gestartete Siegesserie von vier Siegen in Folge natürlich gerne ausbauen. Aber einfach wird das nicht werden, was auch der Berliner Coach weiß (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 07.12.2017):

Unser Energielevel sieht gut aus, wir gehen gut vorbereitet in die zwei Auswärtsspiele. Straubing wird hochmotiviert zur Sache gehen, das Mannheimer Team wird auf den neuen Trainer reagieren und Bill (Stewart) weiß, wie er die Jungs motiviert.

Die Hauptstädter werden versuchen, an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Vor allem defensiv, kassierte man doch in den letzten drei Spielen nur ganze zwei Gegentore. Was zeigte, dass die Eisbären nach Spielen, wo sie doch deutlich zu viel Gegentore bekommen hatten, an der Schwachstelle gearbeitet und diese deutlich sichtbar abgestellt hatten. Und so reichten dann eben auch sechs erzielte Tore in den drei Spielen zu satten acht Punkten. Knüpft man an diese Leistungen an, sind am Wochenende die nächsten beiden Siege durchaus möglich.

Aber dennoch sollten die Eisbären vorsichtig sein, vor allem morgen Abend im Eisstadion am Pulverturm, wenn man beim Schlusslicht in Straubing zu Gast ist. Denn die Niederbayern feierten am vergangenen Wochenende ein Sechs-Punkte-Wochenende und holten sich somit neues Selbstvertrauen für die anstehende Partie gegen den DEL-Rekordmeister. In Ingolstadt setzte man sich mit 6:3 durch, ehe man zwei Tage später die Adler Mannheim mit 4:2 besiegen konnte. Die Berliner sollten angesichts der jüngsten Ergebnisse gewarnt sein, wenn gleich die Eisbären aber natürlich als klarer Favorit ins Spiel gehen werden. In der vergangenen Saison reisten die Eisbären dreimal nach Niederbayern. Zweimal verlor man in der Hauptrunde (2:5/3:6), aber das entscheidende Pre-Playoff-Spiel in Straubing gewannen die Eisbären mit 3:2 n.V. In dieser Saison trafen sich beide Mannschaften schon zweimal in der Hauptstadt, zweimal siegten die Eisbären (3:1/2:1). 

Sonntag steht dann wieder einmal der DEL-Klassiker Mannheim vs. Berlin auf dem Programm. Und die Kurpfälzer treten die Partie mit einem neuen Trainer an. Der alte Coach Sean Simpson wurde entlassen, Bill Stewart kehrte an die alte Wirkungsstätte nach Mannheim zurück. Platz Sieben und satte 17 Punkte (!) Rückstand auf Spitzenreiter Berlin waren den Verantwortlichen in Mannheim dann wohl doch ein Dorn im Auge. Zumal Platz Elf auch nur sechs Punkte weg ist und der Erzrivale Schwenningen vor den Adlern in der Tabelle steht. Somit mussten die Mannheimer also reagieren und taten dies auch. Gegen die Eisbären spielte Mannheim zuletzt äußerst gerne, gewann neun der letzten zehn Heimspiele. Aber die einzige Niederlage in diesem Zeitraum war eine enorm bittere für die Adler. Im siebten und alles entscheidenden Playoff-Viertelfinalspiel verloren die Mannheimer in der letzten Saison mit 1:2 n.V. auf eigenem Eis und verpassten somit den Halbfinal-Einzug. Am Sonntag werden die Adler auf eigenem Eis Revanche nehmen wollen. In dieser Saison trafen sich beide Mannschaften bereits zweimal in Berlin. Einmal gewannen die Kurpfälzer (4:3), einmal die Berliner (6:3). 

Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und André Rankel fallen weiterhin aus. Zudem stehen auch die Youngster Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler nicht zur Verfügung. 

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers am 08.12.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (alle U20-WM), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper)

Micki DuPont: „Wir finden im Moment einen Weg, diese engen Spiele zu gewinnen“

Uwe Krupp (links) und Larry Mitchell (rechts) auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Erneut ein enges Spiel, erneut heißt der Sieger der Partie am Ende Eisbären Berlin. Hatte man in der Vergangenheit solche Spiele noch zumeist verloren, findet man in dieser Saison fast immer einen Weg, genau diese Spiele am Ende für sich zu entscheiden. Findet auch Siegtorschütze Micki DuPont so:

Die waren schon richtig unter Druck die Ingolstädter, haben sich viel besser präsentiert als vor zwei Wochen. Die haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir finden im Moment einen Weg, um diese engen Spiele zu gewinnen. 

Mark Olver zeigte Respekt vor der Leistung der Ingolstädter:

Hut ab vor der Leistung der Ingolstädter. Die haben sehr smart gespielt und uns echt eingeengt. Die haben es uns schwer gemacht, Torchancen zu kreieren. Sie sind in Führung gegangen, aber Gott sei Dank gab es den Ausgleichstreffer von Louis-Marc Aubry. Danach, so spät im letzten Drittel, kann jeder das Spiel gewinnen, aber wir hatten das glücklichere Ende. 

Eisbären-Coach Uwe Krupp zeigte sich auf der Pressekonferenz zufrieden mit der Defensiv-Leistung der Mannschaft in den letzten drei Spielen, wo man insgesamt nur zwei Gegentore kassiert hat:

Ich habe ein Spiel gesehen, wo sich beide Mannschaften weitgehend neutralisiert haben. Es war eine sehr enge Angelegenheit mit Chancen auf beiden Seiten. Insgesamt hat die Mannschaft gut gespielt, sie haben einen guten Job gemacht gegen eine gute Ingolstädter Mannschaft. Ich bin zufrieden mit den zwei Punkten. Es ist nicht so ein Offensiv-Spektakel gewesen, wie man es sich als Zuschauer manchmal wünscht. Aber von meiner Seite aus haben wir in den letzten drei Spielen einen guten Job in der Abwehr gemacht. 

Larry Mitchell, Trainer der Panther, war mit dem einen Punkt am Ende nicht unzufrieden:

Wir hatten eine Phase mit acht Punkten aus vier Spielen und am Freitag haben wir es versäumt, den Lauf mitzunehmen. Wir wollten nach dem Freitagspiel dann hier einiges gut machen. Ich denke, dass ist uns zum Großteil gegen den Tabellenführer gelungen. 0:0 nach zwei Dritteln ist sicherlich keine schlechte Ausgangssituation für den Tabellenelften und wir waren damit auch zufrieden. Wir hatten gute Chancen, nach dem 1:1 das Spiel für uns zu entscheiden. In der Verlängerung wollten wir wie Berlin den Zusatzpunkt holen. Die Berliner haben verdient den Zusatzpunkt für sich geholt. Wir sind sicherlich nicht unzufrieden, dass wir einen Punkt gegen den Tabellenführer geholt haben.

Benedikt Schopper findet, dass man defensiv alles richtig gemacht hat:

Wenn man in Berlin zwei Drittel lang 0:0 spielt und am Ende das Spiel 2:1 ausgeht, haben wir defensiv alles richtig gemacht. Wenn die Dinger nicht rein fallen, fallen sie nicht rein. 

2:1 n.V.: Micki DuPont schießt die Eisbären in der Verlängerung zum Sieg gegen Ingolstadt

Ausgabe #17:

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Der Spitzenreiter der DEL gewann am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 2:1 n.V. (0:0,0:0,1:1/1:0), holte damit seinen vierten Sieg in Folge und verteidigte somit die Tabellenführung. 12.439 Zuschauer sahen sicherlich kein hochklassiges Eishockeyspiel, jedoch ein bis zur letzten Sekunde spannendes, an deren Ende die Hauptstädter das bessere Ende auf ihrer Seite hatten.

Die Eisbären traten mit der selben Mannschaft wie am Freitagabend am Seilersee an, heißt, auch heute hütete wieder Back-up Marvin Cüpper das Berliner Tor. Es ist einfach schön zu sehen, wie viel Einsätze Cüpper in dieser Saison von Coach Uwe Krupp bekommt. Und er zahlt dieses Vertrauen ja regelmäßig mit sehr guten Leistungen zurück.

Wo ist der Puck? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Vom ersten Drittel gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Es war zwar eine schnelle Partie, in der es hin und her ging, allerdings ohne die großen und zwingenden Torchancen. Weil beide Mannschaften auf eine sehr kompakte Defensive bedacht waren und es dem jeweiligen Gegner somit sehr schwer machten, sich die eine, hundertprozentige Chance zu erspielen. Daher waren alle Schüsse, die auf das Tor kamen, eine sichere Beute der beiden deutschen Goalies Marvin Cüpper und Jochen Reimer.
Die Eisbären hatten in diesem Auftaktdrittel zwar ein Überzahlspiel, aber dieses konnten sie nicht nutzen, weshalb es nach 20 Minuten 0:0 in der Arena am Ostbahnhof stand.

Auch das Mitteldrittel bot keine Verbesserung in Sachen gutem Eishockey. Weiterhin dominierten die

Marvin Cüpper mit einer klasse Bilanz an diesem Wochenende. Zwei Spiele, zwei Siege, fünf Punkte und nur zwei Gegentore. Ganz stark! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Defensivreihen der beiden Mannschaften das Spielgeschehen. Die erste große Aufregung in diesem Spiel gab es in der 26. Spielminute, als jeweils zwei Spieler beider Mannschaften an der Bande aneinander gerieten und sich ein paar Nettigkeiten zu erzählen hatten. Was Danny Richmond und Mark Olver auf Berliner Seite sowie Patrick McNeill und Brett Olson auf Panther-Seite jeweils 2+2-Minuten einbrachte.
Durch viele Nickligkeiten und Strafzeiten war der Spielfluss im Mitteldrittel immer wieder unterbrochen, daher war es auch keine Überraschung, dass es auch nach 40 Minuten noch 0:0 stand.

Im Schlussdrittel überschlugen sich dann in der 45. Minute die Ereignisse. 44:12 Minuten waren gespielt, als Dustin Friesen den ersten Treffer des Abends im Nachschuss erzielen konnte. Dabei hatte er Glück, denn von Marvin Cüpper ging der Puck letztendlich über die Linie – 0:1 (45.).
Die Freude der Ingolstädter über die Führung hielt jedoch nur 29 Sekunden, denn die Eisbären hatten direkt im nächsten Wechsel eine Antwort parat. Louis-Marc Aubry tankte sich klasse durch, schoss auf das Tor, scheiterte, doch im Liegen setzte die Nummer 41 nach und glich somit erfolgreich zum 1:1 aus (45.).

Im Mitteldrittel ging es etwas ruppiger zur Sache, wie man hier ganz gut sehen kann. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Beide Mannschaften versuchten nun im Anschluss, den nächsten Treffer nachzulegen. Ingolstadt war dabei näher dran als die Eisbären, aber zweimal stand das Aluminium im Weg.
Knapp eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit blieb der Ingolstädter Dustin Friesen nach einem harten aber fairen Check von James Sheppard benommen am Boden liegen. Nach einer längeren Behandlungszeit wurde Friesen vom Eis geführt und anschließend ins Krankenhaus gebracht, wie ERCI-Coach Larry Mitchell nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte. An dieser Stelle gute Besserung an Dustin Friesen!
Nach 60 Minuten stand es 1:1, es ging also in die Verlängerung.

Und diese sollte nur ganze 63 Sekunden dauern. Die Eisbären in Überzahl, zunächst scheiterte noch Blake Parlett an Jochen Reimer, sieben Sekunden später hämmerte Micki DuPont die Scheibe aber per Onetimer ins Tor zum 2:1-Siegtreffer für die Eisbären.

Und erneut haben die Eisbären einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und mal wieder

Die Eisbären bejubeln den 2:1-Siegtreffer von Micki DuPont in der Verlängerung. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

brauchten sie einen Rückstand, um noch einmal angestachelt zu werden. Der direkte Ausgleich von Aubry war sicherlich unheimlich wichtig dafür, dass man am Ende noch zwei Punkte aus diesem Spiel mitnahm. Beide Mannschaften machten einen guten Job in der Defensive und so war es klar, dass es kein High-Score-Game werden würde. Im letzten Drittel fanden beide Mannschaften je einmal die Lücke, um ein Tor zu erzielen. Und in der Verlängerung waren dann die Eisbären das glücklichere Team, welches sich den Zusatzpunkt in Überzahl sichern konnte.

Was für ein Comeback: Constantin Braun erzielt den Siegtreffer beim 3:1-Auswärtssieg in Iserlohn

Diese Geschichten schreibt eben nur der Sport. Die Eisbären Berlin setzten sich am Freitagabend vor 4.753 Zuschauern am Seilersee bei den Iserlohn Roosters mit 3:1 (0:1,0:0,3:0) durch und verteidigten somit die Tabellenführung. Doch am Ende war das Ergebnis nur zweitrangig, denn Constantin Braun feierte sein Comeback und krönte dieses mit dem Tor zum 2:1, welches zugleich der Siegtreffer in Iserlohn war. Was für ein Comeback von „Tine“ Braun!

Im Kader der Eisbären gab es einige Änderungen. Die beiden Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke waren für die U20-Nationalmannschaft im Einsatz. Dafür kehrte Constantin Braun zurück in den Kader und feierte sein Saison-Debüt. Im Tor stand dieses Mal Marvin Cüpper.

Hinein in das Spitzenspiel der Liga. Iserlohn gewann die letzten fünf Spiele in Folge sowie neun der letzten zehn Spiele, die Eisbären gewannen sechs der letzten sieben Spiele. Und die Berliner reisten als Tabellenführer an den Seilersee, was für Co-Trainer Steffen Ziesche jedoch nur „eine schöne Momentaufnahme sei„, über die man sich zwar freue, aber man eben auch weiß, wie eng das da oben zugeht.
Beide Mannschaften starteten äußerst engagiert in die Partie. Gut 30 Sekunden waren gespielt, da spielte Jack Combs den Puck zu Christopher Fischer, der tauchte frei vor Cüpper auf, aber der Berliner Goalie war zur Stelle.
Auf der Gegenseite war die erste Spielminute absolviert, als Daniel Fischbuch vor dem Tor angespielt wurde und frei vor Sebastian Dahm stand, am Iserlohner Goalie jedoch nicht vorbei kam.
Aber in der vierten Spielminute konnten die Fans der Hausherren das 1:0 der Roosters bejubeln. Blaine Down setzte sich im Angriffsdrittel klasse durch und tunnelte anschließend Marvin Cüpper.
Nur eine Minute später tauchte Marcel Noebels völlig frei vor Dahm auf, aber erneut war der Roosters-Goalie der Sieger.
Die Sauerländer anschließend mit zwei Überzahlspielen in Folge, aber so richtig zwingend wurden die Hausherren dabei nicht. Sie versuchten es zwar und gaben auch Schüsse ab, für viel Gefahr konnte man aber nicht sorgen.
Die Eisbären hatten im Auftaktdrittel ein Überzahlspiel, konnten da aber keinerlei Gefahr entfachen. Dafür hatten sie bei 5 gegen 5 noch einmal gute Chancen durch Marcel Noebels, Jamie MacQueen und Sven Ziegler, aber Sebastian Dahm ließ in den ersten 20 Minuten einfach keine Scheibe durch.
Iserlohns Verteidiger Sasa Martinovic mit seinem Fazit zum ersten Drittel:

Wir hatten einen guten Start. Wir stehen hinten gut. Und unser Überzahl- Unterzahlspiel sieht gut aus.

Im Mitteldrittel hatten die Roosters gleich in der ersten Spielminute eine Riesenchance zum 2:0, als Jack Combs die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, wo Jason Jaspers lauerte und per Onetimer die große Chance hatte, an Cüpper jedoch scheiterte.
Fortan versuchten beide Mannschaften, die kompakte Defensive des jeweiligen Gegners zu durchbrechen, allerdings ohne Erfolg.
Dann gab es ab der 26. Spielminute zwei Überzahlspiele in Folge für die Hauptstädter. Und das erste war dabei das beste. Denn da hatte man gleich zu Beginn die Dreifach-Chance durch Micki DuPont, James Sheppard und Sean Backman. Und zum Ende der Überzahl dann erneut Chancen für Micki DuPont, Sean Backman und Danny Richmond. Das zweite Powerplay war dann bei weitem nicht so gefährlich wie das erste.
Aber der Druck der Eisbären nahm durch diese beiden Überzahlspiele merklich zu, doch Sebastian Dahm ließ einfach nichts durch. Iserlohn sorgte in der 33. Spielminute mal für Entlastung, als Travis Turnbull einen Konter fuhr, aber in Cüpper seinen Meister fand.
Kurz vor der zweiten Drittelpause Iserlohn noch einmal in Überzahl und da hatte Jack Combs die Riesenchance zum 2:0, aber Marvin Cüpper kam noch mit der Fanghand an die Scheibe und das, obwohl er bereits am Boden lag. Ein starker Save des jungen Berliner Goalies.
Interims-Kapitän Florian Busch mit seiner Meinung zum bisherigen Spielverlauf:

Iserlohn spielt recht gutes Eishockey, wir aber auch. Es ist ein 50/50 Spiel. Wir haben jetzt gut Druck gemacht, müssen im dritten Drittel aber noch mehr Druck machen, einfach so weiterspielen und Geduld haben.

Im Schlussdrittel mussten die Eisbären diese Unterzahl noch für gut eine Minute überstehen, taten dies aber auch. In der 44. Spielminute hatten dann aber die Berliner wieder ein Powerplay und da sorgten sie für jede Menge Druck. Alleine Micki DuPont feuerte vier Schüsse auf das Tor von Dahm ab, auch Blake Parlett probierte es, aber es war nach wie vor kein vorbeikommen am Iserlohner Schlussmann.
Als die Strafe vorbei war, gab es die nächsten beiden Chancen für die Eisbären. Zunächst scheiterte Jamie MacQueen an Dahm, Mark Olver setzte den Nachschuss anschließend knapp am Pfosten vorbei.
Der Druck der Eisbären nahm zu, Iserlohn tat kaum noch was für das Spiel, konnte aber in der 47. Spielminute bei einem Konter von Jason Jaspers mal für Entlastung sorgen, doch Jaspers scheiterte an Cüpper.
Ab der 50. Spielminute folgten die verrückten 2:57 Minuten dieser Partie. Zunächst hatte Micki DuPont von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen hielt seine Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Dahm ab – 1:1. Aber der Treffer wurde erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
2:40 Minuten später legten die Eisbären nach und es war DER Moment des Abends. Die Scheibe wurde zum Iserlohner Tor gebracht, lag danach frei und Constantin Braun setzte nach und drückte die Scheibe über die Linie – 2:1 aus Berliner Sicht (52.). Der Jubel der Eisbären-Spieler über dieses Tor war riesig, sicherlich auch wegen der Führung aber vor allem freuten sie sich für „Tine“. Was für ein bewegender Moment.
Und nur 17 Sekunden später entschieden die Berliner die Partie endgültig. Iserlohn mit dem Fehlpass im Aufbauspiel, Nick Petersen fing die Scheibe ab, legte sie zurück zu James Sheppard, welcher das Spielgerät in den Winkel schoss – 3:1 (53.).
Damit war die Partie praktisch durch, Iserlohn konnte sich von dem dreifachen Nackenschlag nicht mehr erholen und kassierte somit die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen in Folge.

Was für ein Spiel am Seilersee. Seit der vierten Spielminute liefen die Eisbären dem 0:1 hinterher, hatten ihrerseits gute Chancen, konnten diese aber nicht nutzen. Aber sie mussten auch immer wieder aufpassen, wenn Iserlohn vor dem Tor auftauchte. Bis zur 50. Spielminute hielten die Sauerländer das 1:0, doch dann schlugen die Eisbären eiskalt dreifach zu. Endlich fanden sie die Lücke und konnten Dahm bezwingen. Das 1:1 gab dem Team noch einmal einen Schub und der Rest ist bekannt. Mal wieder haben die Eisbären Moral bewiesen, mal wieder haben sie einen Weg gefunden, ein Spiel zu gewinnen. Und damit verteidigten sie auch die Tabellenführung und bauten diese aufgrund der Nürnberger Niederlage gegen Schwenningen sogar noch aus.
Aber das alles ist egal, denn heute Abend zählte nur eins – das (erfolgreiche) Comeback der Nummer 90, Constantin Braun!

Stimmen zum Spiel:

Boris Blank (Iserlohn Roosters):

Wir haben das ganze Spiel nicht schlecht gespielt. Die Eisbären haben viel Druck gemacht. Im dritten Drittel waren wir zu passiv. Da wollten wir das 1:0 halten. Nach dem 1:1 sind wir auseinander gebrochen.

Marvin Cüpper (Eisbären Berlin):

Es war ein spannendes Spiel. Wir haben über weite Strecken besser gespielt als Iserlohn. Wir haben unsere Chancen am Ende nutzen können und somit verdient gewonnen. 

6 Siege, 2 Niederlagen, nur einmal nicht gepunktet, Platz Eins erobert: Die Eisbären Berlin im November 2017

Halbzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). 26 Spieltage sind in der DEL-Saison 2017/2018 absolviert und der dritte Monat dieser Saison liegt hinter uns und den Eisbären Berlin. Im vergangenen Monat punkteten die Eisbären nur in zwei Spielen nicht, dieses Mal nur in einer Partie nicht, sie holten sechs Siege und 19 von 24 möglichen Punkten. Damit eroberte der DEL-Rekordmeister die Tabellenführung und bewies einmal mehr, dass man zurück im Favoritenkreis auf die deutsche Meisterschaft ist.

Die Eisbären jubeln mit ihren Fans über einen Sieg. In dieser Saison gab es bisher häufig Grund dazu. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Dabei startete der November aus Eisbären-Sicht nicht so gut wie erhofft, verlor man doch gegen Iserlohn mit 2:3. Dabei war man die klar spielbestimmende Mannschaft, aber die Sauerländer erwiesen sich als die effektivere Mannschaft und nahmen daher die drei Punkte mit an den Seilersee. Positiv zu erwähnen sind sicherlich die beiden Powerplaytore, ist doch das Überzahlspiel derzeit eine Baustelle im Team von Coach Uwe Krupp.
Die Eisbären zeigten aber eine Antwort und gewannen nur zwei Tage später ihr „Heimspiel“ in Wolfsburg deutlich und verdient mit 5:2. Ein Sieg, der durch eine geschlossene und sehr starke Mannschaftsleistung eingefahren wurde. Mit einem Erfolgserlebnis verabschiedete man sich also in die Deutschland Cup-Pause.
Und aus dieser kam man furios zurück. Gegen die sich in der Krise befindenden Ingolstädter gelang ein souveräner 6:1-Kantersieg, der zu keiner Zeit gefährdet war. Da zeigten die Eisbären teilweise Traum-Kombinationen, welche manchmal auch zum Torerfolg führten. Und in diesem Spiel gelang eine Powerplay-Quote von 100 Prozent.
Es folgte das Heimspiel gegen Krefeld und gegen die Seidenstädter tat man sich in den letzten Jahren immer wieder schwer. Das sollte dieses Mal nicht anders werden und die Eisbären bewiesen nach einem miserablen Start und zweimaligen Zwei-Tore-Rückstand große Moral und gewannen am Ende mit 4:3 gegen die Pinguine. Es zeigte die neue Qualität der Mannschaft, die solche Spiele in der Vergangenheit meistens noch verloren hatte.
Die nächste Partie mussten die Eisbären in Bremerhaven absolvieren, wo sie nicht ihr bestes Spiel zeigten, aber dank ihrer Effektivität einen 4:1-Sieg einfuhren. Auch solche Spiele musst du als Top-Team gewinnen und das scheinen die Berliner in diesem Jahr endlich wieder zu sein.
Nach vier Siegen in Folge mussten die Berliner gegen Düsseldorf dann aber mal wieder eine Niederlage einstecken. Mit 3:4 n.P. verlor man gegen die DEG und das Spiel zeigte ein Problem der Eisbären, welches sich durch die letzten Spiele zog. Man hatte große Probleme, Konstanz in sein Spiel über 60 Minuten zu bekommen. Immer wieder waren ein, zwei Drittel dabei, in denen die Eisbären nicht überzeugen können.
Überzeugen konnte man dann aber wieder gegen die Adler Mannheim, welche man mit 6:3 zurück nach Hause schickte. Dabei glänzte mal wieder die Paradereihe der Hauptstädter um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman, welche fünf der sechs Tore gegen die Kurpfälzer erzielte.
Nicht ganz so torreich wie die Partie gegen Mannheim war das Spiel gestern Abend in Schwenningen, welches die Eisbären mit dem knappsten aller Ergebnisse (1:0) für sich entschieden. Lange suchten die Eisbären einen Weg durch die kompakte Wild Wings-Defensive, Marcel Noebels fand diesen schließlich acht Minuten vor dem Ende des Spiels.

Nick Petersen war mit 13 Scorerpunkten der Top-Scorer der Eisbären im November. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wie zu Beginn bereits erwähnt, holten die Eisbären also sechs Siege aus acht Spielen bei einem Torverhältnis von 31:17 und eroberten damit auch Platz Eins in der Tabelle, was für jeden Eisbären-Fan ein Genuss ist. Nach Jahren der Enttäuschung scheinen die Berliner wieder zurück zu sein. Das zeigen zumindest die ersten drei Saison-Monate. Was aber sicherlich und vor allem mit dem endlich durchgezogenen Umbruch im Team zusammenhängt. Das bewies einmal mehr der November, in dem die Paradereihe der Eisbären unglaublich scorte.
Nick Petersen sammelte 13 Scorerpunkte (6 Tore/7 Vorlagen), James Sheppard 12 (3/9) und Sean Backman 11 (5/6). Diese Reihe ist so wichtig für die Eisbären und das hat sie im November mal wieder deutlich unter Beweis gestellt. Es sei nur noch einmal das Mannheim-Spiel erwähnt, wo die Drei an fünf der sechs Tore beteiligt waren.
Sean Backman stellte zudem zwei Rekorde von Eisbären-Legende Steve Walker ein. Zum Einen traf er in sieben aufeinanderfolgenden Spieler immer mindestens einmal und zum Anderen punktete Backman in 13 Spielen in Folge. Da ist den Eisbären im Sommer ein absoluter Glücksgriff gelungen.

Aber natürlich sind die drei Spieler für den Aufschwung der Eisbären nicht alleine verantwortlich, aber sie haben eben schon einen sehr großen Anteil daran. Doch auch andere Spieler machten im November auf sich aufmerksam. An dieser Stelle sei nur einmal Kai Wissmann erwähnt, der fünf Tore in diesen acht Spielen vorbereitete. Was für den Youngster ein sehr guter Wert ist. Auch Marcel Noebels (3/4) und Jamie MacQueen (4/2) waren in diesem Monat sehr wichtig für die Eisbären.

Und die 17 Gegentore in acht Spielen zeigen einmal mehr, über welch starkes Torhüter-Duo die Eisbären in dieser Saison verfügen. Egal, ob Petri Vehanen oder Marvin Cüpper im Tor stehen, man weiß einfach immer, dass da hinten ein absoluter Top-Goalie im Tor steht.
In vier der acht Spielen kassierten die Eisbären drei Gegentore in der regulären Spielzeit, was Coach Uwe Krupp zu viel findet. Der Trainer meint, zwei Gegentore sind in Ordnung, drei aber nicht. Doch das liegt nicht an den beiden Torhütern, das wissen auch die Spieler, die oftmals genug gesagt haben, man müsse die beiden Goalies mehr unterstützen, denn die beiden sind keine Torhüter, die drei Gegentore in einem Spiel kassieren müssen. Das Spiel in Schwenningen war der beste Beweis, denn da gelang Petri Vehanen der erste Shutout in dieser Saison.

Man kann gespannt sein, wie der Dezember für die Eisbären Berlin verlaufen wird. Ob sie die gezeigten Leistungen weiterhin bestätigen können und die Tabellenführung vielleicht sogar verteidigen. Der Spielplan ist weiterhin sehr prall gefüllt aufgrund von Olympia 2018. Da kommt ein weiterer stressiger Monat auf die Eisbären zu, aber bisher haben die Hauptstädter bewiesen, dass sie damit sehr gut umgehen können. Hoffentlich ist das auch im letzten Monat des Jahres der Fall.

1:0! Marcel Noebels schießt die Eisbären zur Tabellenführung

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Mittwochabend gewonnen. Vor 3.707 Zuschauern setzten sich die Berliner mit 1:0 (0:0,0:0,1:0) bei den Schwenninger Wild Wings durch und eroberten damit die Tabellenführung von Nürnberg, die zeitgleich in Iserlohn mit 0:4 verloren. Für die Eisbären wurde es das erwartet harte Stück Arbeit, am Ende hatte man das glücklichere Ende aber auf seiner Seite. 

Bei den Eisbären gab es eine Änderung im Vergleich zum Mannheim-Spiel. Stürmer Louis-Marc Aubry kehrte in den Kader zurück.

Hinein in die Partie zweier zuletzt sehr guter Mannschaften. Denn Schwenningen gewann fünf der letzten sieben Spiele, bei den Eisbären waren es fünf der letzten sechs. Die Hausherren hatten früh in der Anfangsphase die Chance in Überzahl zu agieren. Neun Sekunden lang war es ein 4 gegen 3, anschließend ein 5 gegen 4. Aber das Penaltykilling der Berliner klappte sehr gut, erst kurz vor Ablauf der Strafe kam André Hult von rechts außen zu einer guten Chance, Petri Vehanen war jedoch zur Stelle.
Die Partie war in diesem ersten Drittel hart umkämpft, es gab viele Zweikämpfe, aber wenig Torraumszenen. Weil sich beide Mannschaften auf die Defensive konzentrierten. Was bei Schwenningen allerdings auch zum Gameplan dazu gehört. Denn die Mannen von Coach Pat Cortina wollen aus einer sicheren Defensive angreifen und vor dem Tor für Gefahr sorgen. Der Gameplan der Wild Wings ging jedoch nur bedingt auf. Hinten stand man gut und ließ nur wenig Chancen der Eisbären zu, nach vorne gelangen gerade einmal vier Schüsse.
Deren neun Schüsse waren es auf Seiten der Berliner. Die besten Chancen hatten die Gäste aus der Hauptstadt Mitte des Auftaktdrittels, als Sean Backman (2x), Jens Baxmann und Marcel Noebels ihre guten Chancen jedoch nicht nutzen konnten.
So stand es nach 20 Minuten 0:0 im Schwarzwald und Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann analysierte das erste Drittel bei Telekom Sport wie folgt:

Schwenningen steht gut hinten. Wir müssen die Schüsse durchbekommen, dann entstehen auch Rebounds.

Aber auch im zweiten Drittel änderte sich nicht wirklich viel am Spielgeschehen auf dem Eis. Die Eisbären weiterhin bemüht, die eine Lücke in der Schwenninger Defensive zu finden, während die Wild Wings nach wie vor hinten kompakt standen und auf ihre Konterchancen lauerten.
Die ersten nennenswerten Chancen ließen im Mitteldrittel lange auf sich warten. In der 27. Spielminute hatte István Bartalis eine gute Chance für die Hausherren, Petri Vehanen war jedoch zur Stelle. Direkt im Gegenzug kam Jens Baxmann zu einer Chance, doch er hämmerte die Scheibe am linken Pfosten vorbei.
Mitte der Partie hatten die Berliner ihr erstes Powerplay und die Scheibe lief auch gut, doch die Defensive der Wild Wings stellte die Schusswege gut zu und ließ den Eisbären so kaum eine Chance.
Sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte dann Marcel Noebels im Slot eine gute Chance per Onetimer, aber Dustin Strahlmeier klärte mit seinem Schoner. In der selben Minute kam auch Louis-Marc Aubry zu einer guten Chance, aber auch hier war die Nummer Eins von Schwenningen da.
Drei Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels das zweite Powerplay der Hauptstädter in dieser Partie, aber mehr als zwei Schüsse von Blake Parlett kamen dabei nicht zu Stande.
Als sich alle schon auf das 0:0 nach 40 Minuten einstellten, holte Petri Vehanen mal wieder eine seiner unglaublichen Paraden heraus. Nach einem Schuss konnte Vehanen die Scheibe nicht kontrollieren und André Hult hatte die Riesenchance zum 1:0, da er das leere Tor vor sich hatte. Aber Hult hatte die Rechnung ohne den Finnen gemacht, der per Weltklasse Hecht-Save den Schuss parieren konnte. Was für ein Save der Berliner Nummer Eins. Wahnsinn!
Schwenningens Stürmer Tobias Wörle mit seinem Fazit nach 40 Minuten:

Jeder Zuschauer bekommt was für sein Geld, es ist bis zum Ende spannend. Wir stehen defensiv gut und lauern auf Konter. Berlin ist besser, aber wir sind gut ins Spiel gekommen.

Zu Beginn des letzten Drittels hatten beide Mannschaften gleich einmal gute Schusschancen. So scheiterte Jonas Müller mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie an Dustin Strahlmeier, auf der Gegenseite hatten auch die Wild Wings zwei gute Chancen.
Aber danach war es wieder das selbe Spiel wie in den beiden Dritteln zuvor. Beide Defensivreihen machten es den jeweiligen Stürmern schwer, Chancen zu kreieren. So dauerte es bis zur 50. Spielminute, ehe Dominik Bittner im Slot angespielt wurde, den Puck aber über das Tor schoss. Das war die große Chance zur Führung für die Hausherren.
Und dann kam die 52. Spielminute, die Minute, welche die Partie entscheiden sollte. Daniel Fischbuch mit einem klasse Querpass auf Marcel Noebels, der zog über rechts zum Tor, scheiterte bei seinem ersten Versuch noch an Strahlmeier, verwertete dann aber seinen eigenen Nachschuss zum 1:0 für die Eisbären.
Die Hauptstädter wollten das Ergebnis danach aber nicht verteidigten und suchten stattdessen den Weg nach vorne, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Aber auch Schwenningen gab nicht auf und so hatte István Bartalis vier Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, tankte sich über die rechte Seite klasse durch, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug Schwenningen mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, Nick Petersen stand somit frei vor Strahlmeier, doch der Wild Wings Goalie parierte diesen Schuss.
103 Sekunden vor dem Ende der Partie nahm Schwenningens Coach Pat Cortina seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem auch noch die Auszeit. Und André Hult hätte eine Minute vor dem Spielende beinahe den Ausgleich erzielt, doch er traf nur den Außenpfosten.
45 Sekunden vor dem Ende kassierte dann Danny Richmond eine Strafe wegen Beinstellens, die Hausherren fortan also mit zwei Mann mehr und jeder Menge Druck. Aber die Eisbären brachten das 1:0 über die Zeit und nahmen drei wichtige Punkte aus dem Schwarzwald mit. Und Goalie Petri Vehanen feierte seinen ersten Shutout in dieser Saison.

Es war kein Eishockey-Leckerbissen, es war viel mehr eine Partie, die von den beiden Defensiv-Reihen bestimmt wurde. Somit war die Partie sicherlich nicht schön anzusehen, aber immerhin spannend bis zum Schluss. Die Eisbären haben mal wieder einen Weg gefunden, um ein Spiel zu gewinnen. Dazu reichte eine klasse Aktion von Marcel Noebels, um sich am Ende die volle Punktzahl zu sichern.
Und es zeigte eben auch, dass die Eisbären nicht immer von ihrer Paradereihe abhängig sind. Denn ganz nebenbei endeten heute die Punkteserien von Sean Backman und James Sheppard. Backman hatte in den letzten 13 Spielen 19 Scorerpunkte gesammelt, bei Sheppard waren es 16 Punkte in den letzten neun Spielen.

Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier ärgerte sich am Ende über die Niederlage:

Wir hatten im zweiten Drittel eine gute Chance, haben diese aber nicht rein bekommen. Von daher ist es ärgerlich, dass wir 0:1 verloren haben.

Siegtorschütze Marcel Noebels gab folgendes Statement ab:

Es war nicht viel Unterschied heute. Schwenningen war defensiv sehr gut. Ein Schuss hat heute den Unterschied ausgemacht. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Es war kein leichtes Auswärtsspiel.