James Sheppard, Mark Olver und Sean Backman: der Königstransfer, der Rückkehrer und der AHL-erfahrene Stürmer

Die Sommerpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich immer mehr dem Ende entgegen. Wir sind bereits im Monat August angekommen, jener Monat, in dem die Mannschaften ihre Testspiele in Vorbereitung auf die neue Saison absolvieren. So auch die Eisbären Berlin, die in zwei Tagen ihr erstes Testspiel bestreiten. Zu Gast sind die Mannen von Headcoach Uwe Krupp dann bei den Lausitzer Füchsen (Bully: 19:30 Uhr). Dabei werden die Eisbären mit einer stark veränderten Mannschaft auftreten. Denn in der Sommerpause wurde der so lang erhoffte Umbruch im Kader endlich vollzogen. Sieben Neuzugänge konnte Sportdirektor Stéphane Richer den Fans präsentieren, neun Spieler verließen den DEL-Rekordmeister dagegen. Zwei Verteidiger und fünf Stürmer sind neu im Team der Eisbären. Die beiden neuen Verteidiger Danny Richmond und Blake Parlett sowie die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger im Sturm, Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser, hatten wir Euch ja bereits kurz vorgestellt. Heute wollen wir Euch noch die letzten drei neuen Stürmer vorstellen.

Als Königstransfer kann man wohl James Sheppard bezeichnen. Der 29-jährige Kanadier kommt vom EHC Kloten aus der Schweiz an die Spree. In der NHL kam Sheppard auf insgesamt 431 Spiele, in denen er 100 Scorerpunkte sammelte. Er spielte für die Minnesota Wild, die San José Sharks sowie die New York Rangers. Sheppard bringt also reichlich Erfahrung mit nach Berlin, was der Mannschaft – vor allem den jungen Spielern – nur gut tun kann.
Genau diese Sorte Stürmer, wie sie James Sheppard ist, haben die Eisbären gesucht. Sportdirektor Stéphane Richer:

James Sheppard passt in unser Anforderungsprofil für den Mittelstürmer, den wir gesucht haben. Er wird mit seiner Größe und seiner Energie viel Schwung in unser Spiel bringen.

Ein alter Bekannter im Team der Eisbären ist Mark Olver. Der 29-jährige Stürmer war letztes Jahr in der AHL für Tucson und Bakersfield aktiv. In der NHL absolvierte er 74 Spiele für die Colorado Avalanche. Sein Können bewies er bereits während der Saison 2015/2016, als er in 43 Spielen für die Eisbären 20 Scorerpunkte sammelte. Auch von Mark Olver ist Richer überzeugt:

Mark Olvers aggressive Spielweise ist ein Element, das wir noch in unserer Mannschaft gebrauchen können. Er ist ein guter Eishockeyspieler, der in Berlin alle Gegebenheiten kennt und sich schnell eingewöhnen wird.

Der letzte Neue im Sturm war zugleich der Erste, den die Eisbären Ende Mai als Neuzugang vorstellten – Sean Backman. Der 31-jährige Stürmer wechselt vom Farmteam der Los Angeles Kings, den Ontario Reign, zu den Eisbären Berlin. Backman sammelte reichlich Erfahrung in der AHL, absolvierte insgesamt 532 Spiele, in denen er 94 Tore erzielte und weitere 150 Treffer vorbereitete.
Mike O’Connell, Chefberater von LA Kings GM Rob Blake, äußerte sich über Backmann wie folgt:

Seitdem er 2013 in unsere Organisation gekommen ist, hat er sich als absolute Stütze unseres AHL-Teams erwiesen. Er hatte einen großen Anteil daran, dass wir unsere Division und auch die Liga gewinnen konnten. Als sehr guter Schlittschuhläufer wird er bei den Eisbären als Zwei-Wege-Spieler, Scorer und auch mit seinen Führungsqualitäten in Erscheinung treten. Dieser Wechsel ist ein weiterer Schritt, um das Fundament der Zusammenarbeit zwischen unseren Clubs in Los Angeles und Berlin zu verstärken.

Damit umfasst die Offensive der Eisbären 15 Spieler. Die Eisbären sind damit deutlich tiefer besetzt als noch in der vergangenen Saison. Und was noch viel wichtiger ist, die Berliner verfügen so wieder über vier starke Reihen, von denen alle für Torgefahr sorgen können. Die Berliner werden somit wieder schwerer auszurechnen zu sein. 

So sieht die Offensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Sean Backman, James Sheppard, Nick Petersen, Martin Buchwieser, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels, André Rankel, Florian Busch, Thomas Oppenheimer, Jamie MacQueen, Mark Olver, Daniel Fischbuch, Sven ZIegler, Charlie Jahnke, Vincent Hessler

Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser: Die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger

So eine Sommerpause im Eishockey ist deutlich zu lang. In dieser Zeit passiert bei den Vereinen aber auch immer jede Menge. So auch bei den Eisbären Berlin, die in der diesjährigen Sommerpause den so lang erhofften Umbruch im Team endlich vollzogen haben – auch dank tatkräftiger Unterstützung der AEG. Ganze sieben Neuzugänge haben die Hauptstädter verpflichtet – bei neun Abgängen. Es hat sich also einiges getan bei den Berlinern. Auf die beiden Neuzugänge der Eisbären in der Defensive hatten wir in der vergangenen Saison schon geblickt, heute wollen wir Euch die beiden neuen deutschen Hoffnungsträger des EHC vorstellen. Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser sind nur zwei von insgesamt fünf neuen Stürmern im Kader der Eisbären. Die anderen drei neuen Spieler stellen wir Euch in der kommenden Woche vor.

Der 28-jährige Thomas Oppenheimer spielt seit 2006 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Vom EC Peiting ging es für ihn damals zu den Frankfurt Lions, wo er seine ersten Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse verzeichnen konnte. Vier Jahre blieb er bei den Hessen, bevor es ihn in die Hansestadt zu den Hamburg Freezers zog, wo er ab 2010 für sechs Jahre auf Torejagd ging.
Und bei den Freezers gelang Oppenheimer dann auch der Durchbruch in der DEL. 317 Spiele absolvierte Oppenheimer für Hamburg, dabei gelangen ihm starke 176 Scorerpunkte. Nach dem DEL-Aus der Freezers unterschrieb er vor der letzten Saison einen Vertrag über fünf Jahre beim ERC Ingolstadt, wo er sich aber trotz guter Leistungen nie so richtig wohl fühlte und deshalb nun in Berlin spielen wird.
Thomas Oppenheimer kommt bisher auf die Erfahrung von 546 DEL-Spielen, in denen ihm 253 Scorerpunkte gelangen. Weitere Punkte sollen nun im Trikot der Eisbären folgen. Dass ihm das gelingen wird, davon ist Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer überzeugt, der Oppenheimer bereits aus seiner Zeit bei den Hamburg Freezers bestens kennt:

Ich kenne Thomas sehr gut. Er ist ein Spielertyp, der jede Mannschaft besser macht und den die Eisbären gut gebrauchen können. Er ist sehr torgefährlich und wird uns auch mit seinen Führungsqualitäten innerhalb der Kabine weiterbringen.

Für insgesamt drei DEL-Vereine war bisher Martin Buchwieser aktiv, der wie Oppenheimer auch vom ERC Ingolstadt an die Spree wechselte. Beim SC Riesersee startete der 28-jährige Buchwieser seine Eishockey-Karriere, bevor es für ihn nach München ging. In München bewies er seine Stärke und spielte sehr starkes Eishockey, was die Adler Mannheim auf den Plan rief, die ihn 2013 verpflichteten. Mit den Kurpfälzern gewann Buchwieser 2015 den DEL-Titel.
Wie Thomas Oppenheimer wechselte auch Martin Buchwieser vor der letzten DEL-Saison zu den Schanzern nach Ingolstadt, aber auch er blieb nur ein Jahr beim ERCI und geht fortan für die Eisbären Berlin auf Torejagd.
Richer äußerte sich über Buchwieser wie folgt:

Martin Buchwieser gefällt mir schon länger. Er ist ein hart arbeitender Mittelstürmer mit defensivem Verantwortungsbewusstsein und offensivem Potential.

Mit den beiden Verpflichtungen von Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser haben sich die Eisbären definitiv in der Offensive verstärkt, denn Beide haben ihre Torgefährlichkeit in der Vergangenheit in der DEL mehrfach unter Beweis gestellt. Sie sorgen auf jeden Fall dafür, dass man bei den Eisbären nicht mehr von einer Angriffsreihe abhängig ist, sondern dass in Zukunft von nahezu jeder Formation der Eisbären Torgefahr ausgehen kann. 

So sieht die Offensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Sean Backmann, James Sheppard, Nick Petersen, Martin Buchwieser, Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels, André Rankel, Florian Busch, Thomas Oppenheimer, Jamie MacQueen, Mark Olver, Daniel Fischbuch, Sven Ziegler, Charlie Jahnke, Vincent Hessler

Danny Richmond und Blake Parlett: Mehr Qualität für die Defensive

Sieben Neuzugänge haben die Eisbären Berlin während der Sommerpause verpflichtet. Zwei davon sind Verteidiger – Danny Richmond und Blake Parlett. Beide sollen der Abwehr der Eisbären mehr Qualität verleihen und sie sollen Bruno Gervais (Karriere-Ende) sowie Alex Roach (Wolfsburg) ersetzen. Ob sie die Erwartungen erfüllen können, werden wir erst in den nächsten Wochen und Monaten sehen, aber ich gehe davon aus, dass die Eisbären da zwei richtig gute Verteidiger verpflichtet haben. Und aus meiner Sicht haben sich die Berliner damit in der Defensive auch verstärkt.

Danny Richmond wechselte von Erzrivale Adler Mannheim an die Spree und erhält in Berlin das Trikot mit der Nummer 9. Richmond bringt die Erfahrung von insgesamt 49 NHL-Spielen für die Carolina Hurricanes und die Chicago Blackhawkes mit. In Europa sammelte der 32-jährige US-Amerikaner in Lathi (Finnland), Salzburg (Österreich) sowie in München und Mannheim bereits erste Erfahrungen. 2015 gelang Richmond mit Mannheim der Gewinn der DEL-Meisterschaft.

Bevor Danny Richmond den Weg nach Europa ging, war er vornehmlich in der NHL und AHL aktiv. In den letzten Jahren in der DEL hat Richmond seine Scorer-Qualitäten durchaus unter Beweis gestellt. Diese soll er nun auch in Berlin zeigen, um der Defensive der Eisbären wieder mehr Qualität sowie Durchschlagskraft zu vermitteln. Denn in der vergangenen Saison waren die Eisbären doch zu sehr von Micki DuPont abhängig. Dass will man in Berlin in dieser Saison nun ändern und verpflichtete u.a. Danny Richmond, über den Sportdirektor Stéphane Richer folgendes sagt:

Danny ist ein intelligenter Offensivverteidiger, der schlittschuhläuferisch zu überzeugen weiß. Er wird unser Team auch aufgrund seiner Führungsqualitäten verstärken.

Und Danny Richmond äußerte sich selbst so über seinen Wechsel zum DEL-Rekordmeister:

Berlin ist eine Top-Adresse im europäischen Eishockey. Die Eisbären sind eine Organisation, die jede Saison den Gewinn der Deutschen Meisterschaft erwartet. Als es soweit war, sich nach einem neuen Team umzuschauen, war Berlin die Nummer eins auf meiner Liste.

Es gibt einiges, worauf ich mich in Berlin freue. Es ist immer aufregend, Teil eines neuen Teams zu werden und vor allem die neuen Mitspieler, Trainer und die anderen Mitarbeiter kennen zu lernen. Diese Saison nach Berlin zu kommen, ähnelt meiner ersten Saison in Mannheim. Es gibt einige neue Spieler im Team und der Gewinn der Meisterschaft ist einige Jahre zurück. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn wir gemeinsam das Ganze ins Rollen bringen.

Neuzugang Nummer Zwei in der Berliner Defensive ist Blake Parlett, der genau wie Richmond einen Zweijahresvertrag in Berlin erhalten hat und der das Trikot mit der Nummer 71 erhalten wird. Der 28-jährige Kanadier kam nach seiner Zeit in der AHL nach Europa und schloss sich Medvescak Zagreb an, welches in der KHL spielt. Im Februar diesen Jahres führte ihn sein Weg dann nach Finnland zu Tappara Tampere, wo er auch gleich die Meisterschaft feiern konnte.

Sportdirektor Stéphane Richer gab folgendes über den zweiten Neuzugang in der Defensive zu Protokoll:

Blake ist ein großer Verteidiger, der ums eigene Tor herum aufräumen kann. Er ist aber auch offensiv gefährlich, spielt einen guten ersten Pass und hat einen ordentlichen Schuss.

Wenn in der Vorbereitung alles normal läuft, sollen Danny Richmond und Blake Parlett das neue Top-Verteidiger-Paar der Eisbären bilden. Erfahrung bringen sie reichlich mit und eine Meisterschaft haben sie auch schon gewonnen. Die Beiden verleihen der Eisbären-Defensive auf jeden Fall mehr Tiefe und Qualität im Vergleich zur letzten Saison.

So sieht die Defensive der Eisbären Berlin für die Saison 2017/2018 derzeit aus:

Danny Richmond, Blake Parlett, Constantin Braun, Micki DuPont, Frank Hördler, Jonas Müller, Jens Baxmann, Kai Wissmann, Maximilian Adam

Clément Jodoin: „Ich will keinen guten Club, ich will ein gutes Team“

Clément Jodoin (2. von links) und Stéphane Richer beim heutigen Fanstammtisch

Beim Fanstammtisch am Mittwochabend im Fanbogen waren der neue Co-Trainer Clément Jodoin sowie Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer zu Gast. Jodoin sprang kurzfristig für Headcoach Uwe Krupp ein, dessen Rückflug nach Berlin kurzerhand gestrichen wurde. So bekamen die Fans im gut gefüllten Fanbogen einen ersten Eindruck vom neuen Co-Trainer der Eisbären Berlin. Und aus meiner Sicht ist dieser sehr positiv. Denn man merkt sofort, dass der 65-jährige Kanadier ein absoluter Eishockey-Fachmann ist. Er zieht jeden Fan in seinen Bann, wenn er über Eishockey spricht. Man merkt, dass Eishockey für ihn sein Leben ist, wie er heute beim Stammtisch sagte. Aber er gab auch zu, dass er derzeit dabei ist, eine gewisse Balance zu finden zwischen Privatleben und Eishockey, denn das Wichtigste sei doch die Familie und Eishockey ist ein Teil seines Lebens, aber eben ein sehr wichtiger.

Wenn er sein Eishockey-Fachwissen dem Team vermitteln kann, habe ich ein sehr gutes Gefühl. Denn Clément Jodoin weiß, wovon er spricht und wenn er es schafft, dem Team diese Philosophie mit auf den Weg zu geben, können wir uns auf eine sehr tolle Saison freuen. An dessen Ende das Saisonziel „Playoffs erreichen“ für Jodoin steht:

Ich will immer gewinnen. Jedes Jahr ist es eine neue Herausforderung, mit dem Team zusammenzuarbeiten. Um zu gewinnen, braucht das Team Leader und Arbeiter, es muss eine gute Chemie herrschen. Dann hat man die Chance, Spiele zu gewinnen und die Playoffs zu erreichen. Und in den Playoffs ist bekanntermaßen alles möglich. Ich will keinen guten Club, ich will ein gutes Team. 

Man ist davon überzeugt, dass man eine schlagkräftige Truppe zusammen hat und dass man sich auch sehr gut verstärkt hat. Jedoch hat man in den nächsten Wochen noch viel Arbeit vor sich, so Sportdirektor Stéphane Richer:

Die ersten Eindrücke sind gut. Aber wir müssen die nächsten sieben Wochen richtig hart arbeiten, um die Neuzugänge zu integrieren. Wir müssen die nächsten sieben Wochen nutzen, damit das Team zusammen wächst.

Was verständlich ist angesichts von sieben Neuzugängen und neun Abgängen. Das Team hat sich stark verändert und es liegt nun am Trainerteam, welches sich ja ebenfalls stark verändert hat, daraus eine gute Mannschaft zu formen, die wieder oben angreifen kann. Ob der Kader denn auch tief genug sein, wurde Clément Jodoin gefragt:

Das ist eine Sache, die du nicht kontrollieren kannst. Wir gehen natürlich planmäßig davon aus, dass alle Spieler fit sind und dann auch spielen werden. Aber es kann immer Verletzungen geben, dass kann man nicht vorher sehen. Doch wir haben eine gute Jugendarbeit, haben gute junge Spieler, die man gut einsetzen kann und die dann viel Eiszeit bekommen, wenn wir verletzte Spieler haben.

Spricht man die jungen Spieler an, kommt man automatisch auf die beiden Back-ups Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb zu sprechen. Stammgoalie Petri Vehanen hat ein weiteres Jahr verlängert, wird es sein letztes Jahr sein? Und wie ist der Plan mit Cüpper und Franzreb? Stéphane Richer gab dazu folgende Antwort:

Cüpper und Franzreb sind talentierte Spieler. Marvin Cüpper ist der Beste in seiner Altersgruppe. Er wird in der nächsten Saison den nächsten Schritt machen. Wir haben drei sehr gute Goalies, wir sind auf der Torhüter-Position sehr solide aufgestellt.

An diesem Abend ging es natürlich u.a. darum, was wir von den Eisbären in der neuen Saison erwarten können. Aber es wurde auch über dies und das gesprochen. So war z.B. auch folgende Aussage von Clément Jodoin sehr interessant:

Die Kinder sollen nicht wegen Ihrer Eltern Eishockey-Profi werden. Sie sollten bis zum 14. Lebensjahr drei Sportarten ausprobieren und sich dann für die Sportart entscheiden, die sie am Besten finden.

Der Abend zeigte vor allem eins, dass sowohl Jodoin als auch Richer den Eishockey-Sport leben. Für den Einen ist es das Leben (Jodoin), für den Anderen ist es die Leidenschaft (Richer). Beide können einfach nicht ohne Eishockey und das merkte man Beiden an. Jodoin und Richer versprühten Vorfreude und Euphorie auf die neue Saison, die am 08. September endlich beginnt. Nur was wir letztendlich in der neuen Saison erwarten können, dass konnten Beide natürlich noch nicht zu einhundert Prozent sagen, denn dazu stehen wir gerade erst am Beginn der Vorbereitung. Richer:

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben gute Spieler verpflichtet. Es wird aber eine Zeit dauern, bis wir als Team zusammen wachsen. Ich glaube aber, dass wir dann eine gute Mannschaft beisammen haben.

Und Clément Jodoin sagte auf die Frage, welches Eishockey wir in Zukunft von den Eisbären sehen werden, folgendes:

Das kann ich noch nicht genau sagen, das kann ich in einem Monat vielleicht beantworten. Dazu muss ich die Spieler erst einmal alle im Training sehen. Training ist das eine, man muss es dann aber auch im Spiel umsetzen. Und wenn du Talent hast, ist es auch toll. Aber wenn du dieses Talent nicht auf das Eis bringst, dann hilft dir kein Talent der Welt.

Der Abend war sehr interessant und bot auch viele interessante Antworten, die einen mit positiver Stimmung in Richtung neuer Saison gehen lassen. Einzig eine Frage blieb an diesem Abend unbeantwortet. Denn zu Beginn des Stammtisches war sich Sportdirektor Stéphane Richer plötzlich nicht mehr sicher, wie viele Neuzugänge man denn nun eigentlich verpflichtet hatte – sieben oder acht? Man versuchte den ganzen Abend über den Namen des ominösen achten Neuzuganges heraus zu bekommen, aber weder Peter John Lee noch Stéphane Richer gaben darauf eine richtige Antwort.

Sieben kommen, Neun gehen: Der Sommer des großen Umbruchs bei den Eisbären Berlin

Heute vor 16 Wochen endete die DEL-Saison 2016/2017 für die Eisbären Berlin mit einer 1:2-Niederlage n.V. im Playoff-Halbfinale beim EHC Red Bull München. Eine Woche später verabschiedeten sich die Hauptstädter von Ihren Fans in die Sommerpause, welche immer noch andauert. Doch die neue Saison wirft so langsam aber sicher schon ihre Schatten voraus. Die Spieler trudeln nach und nach in Berlin wieder ein, am 31.07 steht das erste gemeinsame Eistraining an und dann beginnen auch bald schon die Testspiele in Vorbereitung auf die neue DEL-Saison 2017/2018. Das Ganze mit einem stark veränderten Team, denn bei den Eisbären hat sich während der letzten 16 Wochen seit Saisonende so einiges geändert. Wir blicken noch einmal auf die letzten Wochen zurück und sagen Euch, was sich alles geändert hat und auf welche Mannschaft Ihr Euch in der neuen Saison freuen könnt.

Blickt man auf den Kader und das Team hinter der Bande, so hat sich einzig auf der Torhüter-Position nichts verändert. Stammgoalie Petri Vehanen hat seinen Vertrag verlängert und hütet somit auch in der nächsten Saison den Bären-Käfig. Hinter ihm stehen die beiden Back-up-Goalies Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb zur Verfügung.

Doch in allen anderen Bereichen hat sich einiges getan beim Hauptstadt-Eishockeyclub. Kurz nach Saisonende wurde bekannt, dass Co-Trainer Marian Bazany die Eisbären verlassen und zum Liga-Konkurrenten Krefeld Pinguine wechseln wird. Für den 41-jährigen der nächste logische Schritt in seiner Karriere:

Ich möchte mich bei den Eisbären für die Chance bedanken, die ich hier bekommen habe. Mein Dank geht an die ganze Organisation, vor allem aber Uwe Krupp, Peter John Lee, Stefan Ustorf und Stéphane Richer. Der Wechsel nach Krefeld ist der nächste logische Schritt mich weiter zu entwickeln. Sowohl professionell als auch familiär ist dieser Weg für mich sehr wichtig.

Nachfolger von Bazany wird Clèment Jodoin. Der 65-jährige Kanadier kommt aus der NHL von den Montreal Canadiens in die Hauptstadt. Warum er diesen Schritt vollzog, erklärt er so:

In den letzten 15 Jahren habe ich in Europa an verschiedenen Stellen als Berater gearbeitet. Ich komme nach Berlin, weil ich eine neue Herausforderung suche. Es war an der Zeit für mich in einer neuen Umgebung zu arbeiten. Ich hatte mehrere Optionen. Meine Wahl fiel auf Berlin, weil ich Stéphane Richer und Peter Lee schon länger kenne, weil das Umfeld und die Organisation hier stimmen. Ich hatte zudem gute Gespräche mit Uwe Krupp. Wir werden ein gutes Team sein.

Stèphane Richer und Stefan Ustorf haben neue Aufgabengebiete bekommen. Richer ist jetzt Sportdirektor der Eisbären, Ustorf wird Leiter Spielerentwicklung und Scouting. Geschäftsführer Peter-John Lee begründete diesen Vorgang wie folgt:

Wir haben die sportliche Situation in enger Zusammenarbeit mit den LA Kings analysiert. Durch die neue Struktur werden wir noch besser aufgestellt sein und setzen zudem die Stärken der beiden absoluten Eishockeykenner Stéphane Richer und Stefan Ustorf optimal ein.

Auch Steffen Ziesche (Co-Trainer), Jake Jensen (Fitnnescoach) und Sebastian Elwing (Torwarttrainer) sind neu hinter der Bande der Eisbären Berlin. Continue reading

Saison 2016/2017: Der schwachen Hauptrunde folgten sehr starke Playoffs

Seit einer Woche ist sie für die Eisbären Berlin beendet, die DEL-Saison 2016/2017. Im fünften Halbfinalspiel verloren unsere Jungs mit 1:2 n.V. beim EHC Red Bull München, der zur Stunde im ersten Finalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg um den ersten Sieg kämpft. Heute Nachmittag haben sich die Hauptstädter in der heimischen Mercedes-Benz Arena von ihren Fans in die Sommerpause verabschiedet. Von Enttäuschung über das Aus gegen den Titelverteidiger München war so gut wie gar nichts zu spüren. Relativ gute Laune hatten alle anwesenden Fans und auch die Mannschaft wirkte wieder locker und freute sich sicher auf die bevorstehende Sommerpause, um dort wieder Kraft und Selbstvertrauen für die neue Saison zu tanken, in der man dann wieder angreifen will. Denn auch wenn man erst im Halbfinale die Segel streichen musste, so muss man auch noch einmal über die miserable Hauptrunde reden. Denn da blieben die Eisbären hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und schlossen diese nur als Achter ab. In den Playoffs betrieben unsere Jungs dann aber Wiedergutmachung für das gezeigte Eishockey in der Hauptrunde. Zeit für uns, noch einmal auf die abgelaufene Saison zurückzublicken.

Platz Zwei nach der Hauptrunde der Saison 2015/2016 und dann das Viertelfinal-Aus gegen die Kölner Haie. Die Enttäuschung über das Aus gegen den Rivalen aus der Domstadt saß tief bei den Eisbären, hatte man sich angesichts des zweiten Platz nach der Vorrunde doch wesentlich mehr ausgerechnet. Aber dieser zweite Platz täuschte eigentlich über die Leistungen der Eisbären hinweg, die vor allem die Konstanz vermissen ließen. Man analysierte die Saison und zog seine Konsequenzen.
Neun Spieler mussten die Eisbären verlassen. Back-up Kevin Nastiuk, der kaum zum Zug kam, wechselte nach Dresden in die DEL2, die Verteidiger Henry Haase (Düsseldorf) und Milan Jurcina (Nürnberg) fanden innerhalb der DEL neue Arbeitgeber. So auch die Stürmer Petr Pohl (Ingolstadt), T.J. Mulock (Köln) und Vladislav Filin (Nürnberg). Zudem gingen Mark Olver (Tucson/AHL), Mark Bell (Karriere-Ende) und der Flop-Einkauf Shuhei Kuji (Tomakomi/JPN).

Sieben Spieler wurden von den Verantwortlichen für die neue Saison verpflichtet. Für das Tor Youngster Maximilian Franzreb aus Hamburg nach deren Aus und für den Sturm Nick Petersen (Iserlohn), Charlie Jahnke und Vincent Hessler (DNL-Mannschaft), Jamie MacQueen (Kassel/DEL2), Kyle Wilson (SCL Tigers/SUI) und Daniel Fischbuch (Düsseldorf). Während der Saison legten die Eisbären mit den Transfers von Alex Roach für die Defensive und Charles Linglet sowie Louis-Marc Aubry für die Offensive noch einmal nach.

Die Eisbären hatten also ihr Team für die Saison 2016/2017 gefunden und sahen sich gut aufgestellt. Laut Chefcoach Uwe Krupp hatte man sogar ein Team zusammen, welches gut genug wäre, um die Meisterschaft mitzuspielen. Und der Saisonstart war auch gleich einmal einer, der Hoffnung auf eine gute neue Saison machte. Gegen die Straubing Tigers setzte man sich zum Saison-Auftakt mit 5:2 durch und am 2. Spieltag folgte ein 4:3-Auswärtssieg bei der Düsseldorfer EG. Sechs Punkte aus zwei Spielen konnten sich sehen lassen. Insgesamt stand man nach fünf Spielen mit vier Siegen und nur einer Niederlage sehr gut dar. Denn nach dem 2:4 gegen Meister Red Bull München am 3. Spieltag feierten die Berliner an den folgenden beiden Spieltagen wieder zwei Siege – in Schwenningen 5:3 und gegen Nürnberg 3:2 n.P.
Es folgte an den Spieltagen 6-8 der erste Dämpfer der neuen Saison. Drei Niederlagen in Serie und zudem eine harmlose Offensive machten den Eisbären-Verantwortlichen Sorgen – 2:3 n.V. in Wolfsburg, 0:3 gegen Köln, 1:3 gegen Krefeld.
Fortan zeigten die Eisbären mal wieder – wie in der Vorsaison – dass sie keine Konstanz in ihre Leistungen hinein bekamen. Mehr als zwei Siege und zwei Niederlagen am Stück gab es nie für die Eisbären, die guten Spielen mit starken Siegen immer wieder Spiele folgen ließen, in denen man enttäuschte, schwach spielte und am Ende verlor.
Ende November hatte man dann einen Heimspiel-Dreierpack, mit dem man endlich mal Konstanz in die eigenen Leistungen bekommen wollte. Und die ersten beiden Spiele des Heimspiel-Dreierpacks verliefen auch ganz nach dem Geschmack der Eisbären und deren Fans – 5:0 vs. Düsseldorf und 3:0 vs. Ingolstadt. Es hätten drei Siege und neun Punkte werden können, aber man leistete sich einen peinlichen Ausrutscher beim 1:2 n.V. gegen Straubing.
Am 11.12.2016 gewannen die Eisbären mit 3:0 in Düsseldorf. Warum ich das erwähne? Es sollte der letzte Dreier auf fremden Eis für die Eisbären in dieser Saison gewesen sein. Es folgten bis zu den Pre-Playoffs zwölf Auswärts-Niederlagen in Folge.
Nach dem Sieg in Düsseldorf setzte es für die Eisbären in den letzten sieben Spielen des Jahres 2016 satte sechs Niederlagen, darunter ein bitteres und peinliches 1:7 in Ingolstadt am 2. Weihnachtsfeiertag.
Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg am Tag vor Heiligabend ging es in der Liga weiter bergab für die Berliner, die die darauf folgenden sieben Spiele in Folge verloren.
Spiel Acht folgte dann ausgerechnet gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, auf den man an jenem Wochenende im Januar gleich zweimal treffen sollte. Und angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen musste man sich große Sorgen um die Eisbären machen. Vor den beiden Spielen in Berlin und Mannheim (Sonderzugspiel) stand eigentlich nur die Frage der Höhe der Eisbären-Niederlage im Raum. Keiner glaubte an einen Erfolg der Eisbären. Und was machten die Eisbären? Die überraschten Alle und gewannen das Heimspiel gegen Mannheim verdient mit 3:2 n.V. und zeigten eine sehr starke und vor allem kämpferische Leistung, die man den Eisbären eigentlich nicht zugetraut hatte. Auch beim Sonderzug-Spiel in Mannheim überraschte man weiter und lag sogar im ersten Drittel mit 2:0 vorne, zog am Ende aber dennoch mit 3:4 n.P. den Kürzeren in der SAP-Arena. Aber auch hier wurden die Eisbären für ihre starke Leistung und ihre Moral gelobt. Ein Wochenende, was Hoffnung machte, denn in der Liga mussten die Eisbären noch um einen Platz in der ersten Playoff-Runde zittern.
In den folgenden Spielen setzten sich die Eisbären zu Hause gegen direkte Konkurrenten durch (2:1 vs. Düsseldorf/1:0 vs. Schwenningen), enttäuschte ab dennoch in beiden Heimspielen und quälte sich viel mehr zu den Siegen. Bis zum Ende der Hauptrunde sicherten sich die Eisbären dann aber vor allem durch ihre zurück gewonnene Heimstärke noch Platz Acht und damit die Pre-Playoffs. Die letzten vier Heimspiele der Hauptrunde wurden allesamt gewonnen und damit konnte man die weiterhin erhaltenen Auswärts-Pleiten wenigstens etwas verkraften.

Mit Platz Acht nach der Hauptrunde war man bei den Verantwortlichen und auch in der Fanszene natürlich überhaupt nicht einverstanden. Die Saisonziele waren ganz andere gewesen, am Ende musste man um Platz Zehn kämpfen und bangen, dabei hatten sich zu diesem Zeitpunkt viele Fans sogar den Super-GAU gewünscht – das Verpassen der ersten Playoff-Runde. So grausam waren die gezeigten Leistungen in der Hauptrunde. Letztendlich ging es dann aber im März doch noch weiter mit Eishockey, obwohl eigentlich die Mehrheit der Fans bereits die Sommerpause genießen wollte.

In der ersten Playoff-Runde ging es für die Eisbären gegen Angstgegner Straubing, doch die Eisbären fingen an, Eishockey zu spielen und bis zum Ende zu kämpfen. Die Niederbayern wurden in zwei Spielen raus geschmissen. Spiel Eins gewann man zu Hause mit 3:1 und in Straubing machte man es dann richtig spannend, setzte sich erst in der dritten Verlängerung (!) durch den Treffer von Jamie MacQueen in der 104. Minute mit 3:2 n.V. durch und beendete damit die zwölf Spiele andauernde Niederlagenserie auf fremden Eis. Und plötzlich ging diese Saison also noch weiter als noch vor Wochen gedacht und gehofft.

Im Viertelfinale gab es den ewigen Klassiker gegen den Erzrivalen Adler Mannheim, mit denen sich die Eisbären eine unfassbare Serie liefern sollten, die beste Werbung für das deutsche Eishockey bot. Schon Spiel Eins in Mannheim war spektakulär, die Eisbären boten eine sehr starke Leistung und führten bis 3,5 Sekunden vor Schluss mit 3:2 in Mannheim. Doch dann kam Matthias Plachta und schickte die Partie in die Overtime, die er dann mit seinem vierten Treffer (!) an diesem Abend dann auch noch entschied. Wahnsinn!
Aber die Eisbären schlugen zurück und gewannen mit 6:3 in Berlin. Spiel Drei und Fünf in Mannheim war auch wieder eng und hart umkämpft, letztendlich mit dem besseren Ende für die Adler (3:2 und 3:1). Aber in Berlin ließen die Eisbären in Spiel Vier nichts anbrennen, gewannen mit 6:1.
Es folgte Spiel Sechs in der Hauptstadt und an dieses denken alle anwesenden 14.008 Zuschauer wohl heute noch zurück, denn es war ein Spiel für die Geschichtsbücher. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und lagen nach zehn Minuten schon mit 3:0 vorne. Alles sah nach einem Sieg und Spiel Sieben in Mannheim aus. Aber die Adler bewiesen große Moral und kämpften sich zurück in die Partie und glichen tatsächlich zum 3:3 aus. Verlängerung und nicht nur eine. Auch hier dauerte es wieder bis zur dritten Verlängerung, ehe die Eisbären – die Overtime-Könige der diesjährigen Playoffs – die Partie für sich entschieden. Marcel Noebels in der 101. Minute sorgte für den Sieg in Spiel Sechs und schickte die Serie in ein alles entscheidendes siebtes Spiel zurück in die Kurpfalz.
Und in diesem alles entscheidenden siebten Spiel legten die Adler in Minute 42 mit dem 1:0 vor. Aber Barry Tallackson, der sein erstes Playoff-Spiel an diesem Abend bestritt, sorgte für den 1:1-Ausgleich in der 48. Spielminute und sorgte somit dafür, dass diese Partie erneut in die Verlängerung ging. Und da schlug dann die Stunde von Charles Linglet, der Mannheim nach 70 Minuten in die Sommerpause schickte und seine Mannschaft ins Halbfinale gegen München. Der Wahnsinn ging also immer noch weiter. Wer hätte das noch während der Hauptrunde gedacht?

Und gegen München machten die Eisbären gleich einmal da weiter, wo sie in Mannheim aufgehört hatten. München lag bereits mit 2:0 vorne, doch am Ende jubelten nur die Eisbären, die nach dem Treffer von André Rankel in der 85. Spielminute Spiel Eins mit 3:2 nach zweiter Verlängerung gewannen. Es sollte jedoch der letzte Sieg der Saison für die Eisbären gewesen sein.
Denn fortan machte sich die Klasse des Titelverteidigers doch bemerkbar, aber die Eisbären kämpften trotzdem tapfer weiter, gaben nie auf und stellten München immer wieder vor große Herausforderungen. Spiel Zwei ging zu Hause mit 2:1 verloren, in Spiel Drei zeigte man dann seine schwächste Leistung, verlor mit 1:5. in Spiel Vier in Berlin gewann München dann mit 3:1, ehe sie in eigener Halle in der Verlängerung Spiel Fünf mit 2:1 gewannen und somit ins Finale einzogen, während für die Eisbären die Sommerpause begann.

Und trotz des Halbfinal-Aus in München war bei so gut wie keinem Fan eine Enttäuschung zu spüren, denn man hatte ja damit gar nicht mehr gerechnet, dass man noch einmal so gutes und starkes Eishockey in dieser Saison zu sehen bekommen würde. Diese Playoffs waren mehr als Widergutmachung für diese miserable Hauptrunde, in der die Eisbären zu oft die eigenen Fans enttäuschten. Diese Playoffs haben Lust auf die neue Saison gemacht.

Und doch muss man auch noch einmal über diese Hauptrunde reden, in der es den Eisbären vor allem an der Konstanz fehlte. Man bekam keine Siegesserien hin, man zeigte zu selten über die gesamte Spieldauer eine gute Leistung, ließ Siegen mit guten Leistungen Niederlagen mit schlechten Leistungen folgen. Auswärts wurde man zum Punktelieferant. Das Powerplay hatte seinen Namen nicht verdient. Eigentlich hätten diese ganzen Punkte dazu führen müssen, dass man die Top-10 verpassen würde. Aber einer Person hatte man es zu verdanken, dass die Saison auch im März noch weiter ging. Petri Vehanen. Der finnische Goalie sicherte seiner Mannschaft so manchen Punkt und Sieg, welcher am Ende für Platz Acht reichte. Ohne Petri Vehanen wären die Eisbären nie und nimmer in die Pre-Playoffs eingezogen, hätten auch nie das Viertelfinale gegen Mannheim erreicht und diese Serie dann auch noch gewonnen. Auch gegen München bewies er mal wieder seine Extraklasse, aber da die Stürmer vorne Ladehemmung hatten, konnte auch die finnische Wand nicht das Saison-Aus gegen München verhindern.

Man hatte in den Playoffs das Gefühl, als ob man eine andere Eisbären-Mannschaft auf dem Eis sah. Eine Mannschaft, die über die gesamte Spieldauer bis zum Ende kämpfte, als Mannschaft auftrat, keinem Zweikampf aus dem Weg ging, Nackenschläge bestens weg steckte und Moral zeigte. So konnte man sich die Siege in den Playoffs erkämpfen und die Saison immer wieder verlängern. Vor allem auch deswegen, weil in den Playoffs auf einmal Spieler scorten, die man in der Hauptrunde noch aufgrund ihrer Leistungen kritisieren musste.

Denn in der Hauptrunde blieben zu viele Spieler hinter den Erwartungen zurück. Ein Barry Tallackson brachte es z.B. nur auf zwei Tore und acht Vorlagen. Auch Spencer Machacek (6 Tore/10 Vorlagen) oder Julian Talbot (4/14) zeigten nicht das, was sie eigentlich konnten. Oder ein Bruno Gervais ((4/7), der nach seiner Verletzung nicht mehr zurück zu alter Stärke fand. Von Kontingentspielern muss man einfach mehr erwarten dürfen. Aber auch die vermeintlichen deutschen Leistungsträger wie Florian Busch (6/14), Constantin Braun (1/11), Frank Hördler (5/10), Laurin Braun (4/7) oder Jens Baxmann (1/7) waren große Enttäuschungen während der Hauptrunde.

Die Neuzugänge zeigten bis auf Alex Roach schon, was sie können. Aber waren ihre Leistungen halt auch nicht immer so konstant gewesen. Ein Nick Petersen (13/22), Daniel Fischbuch (9/13) und Jamie MacQueen (10/13) z.B. legten furios los, fielen während der Hauptrunde dann aber doch ganz schön ab. Kyle Wilson (11/9) brachte es zwar auf 20 Punkte, aber insgesamt gesehen war man dann doch enttäuscht von seinen Auftritten. Louis-Marc Aubry und Charles Linglet haben in ihren wenigen Auftritten durchaus angekündigt, was sie drauf haben und könnten eine Hoffnung für die neue Saison der Eisbären sein, sofern sie denn bleiben. Naja und Alex Roach fiel mehr durch Fehler in der Defensive und tölpelhaftes Verteidigen auf als das er dem Team half.

In den Playoffs trumpften dann aber einige Sorgenkinder der Hauptrunde wieder auf, so wurde z.B. Julian Talbot (5/4) mit neun Punkten Top-Scorer der Eisbären in den Playoffs. Jamie MacQueen fand seinen Torriecher wieder, traf viermal. Genau so oft traf auch Laurin Braun, der starke Playoffs spielte. Aber nicht nur einzelne Spieler verbesserten sich in den Playoffs, die gesamte Mannschaft zeigte eine deutliche Leistungssteigerung und entschädigte damit doch für die maue Hauptrunde.

Dennoch liegt in der Sommerpause viel Arbeit vor den Eisbären. Denn auch wenn man erst im Halbfinale ausgeschieden ist, so darf man nicht nur über die starken Playoffs reden. Man muss auch noch einmal die Hauptrunde analysieren, die Schwächen ansprechen und dann versuchen, diese in Zukunft abzustellen. Und Schwächen gab es einige. Fehlende Konstanz, mangelnde Konzentration, Leistungsträger, die ihre Leistung nicht immer abrufen konnten, ein unterirdisches Powerplay, usw.
Ja, man hatte auch mit vielen Verletzungen zu tun gehabt aber darauf hätte man sich bereits im letzten Sommer vorbereiten können. Denn da hätte man den Kader breit genug aufstellen können, um genau solche Engpässe auffangen zu können. Denn wenn diese Saison eins gezeigt hat, dann den Fakt, dass die Eisbären mit voller Kapelle durchaus ein ernstzunehmender Gegner waren. Denn als die Eisbären mit vollen vier Reihen spielen konnten, boten sie den Top-Teams aus Mannheim und München mehr als Paroli.

Für die kommende DEL-Saison wird man ein Team auf die Beine stellen müssen, welches breit genug aufgestellt ist, um auch mal Verletzungsprobleme zu verkraften. In der Defensive muss man neue Spieler verpflichten, denn da waren die Eisbären zu dünn und zu schwach besetzt. Micki DuPont war da noch der stärkste Verteidiger im Berliner Team. Von den anderen vermeintlichen Leistungsträgern kam einfach zu wenig.
Und in der Offensive braucht man endlich wieder Torjäger, die vor dem Tor eiskalt sind. Einen wie Nick Petersen z.B., der seine Klasse mehrfach angedeutet hat. Oder aber Marcel Noebels, der nach Verletzungspause stark zurück kam. Oder die später verpflichteten Charles Linglet und Louis-Marc Aubry, die auch wissen, wo das Tor steht.
Man muss sich von alten Leistungsträgern verabschieden, die einfach nicht mehr ihre Leistung bringen – ich sage nur Barry Tallackson, Constantin Braun oder Jens Baxmann. Insgesamt muss das Team deutlich verändert werden, will man oben wieder angreifen bzw. überhaupt erst einmal wieder die direkte Playoff-Qualifikation in Angriff nehmen.

Was die abgelaufene Saison aber auch gezeigt hat: Mit den Youngsters der Eisbären ist in Zukunft auf jeden Fall zu rechnen. Jonas Müller spielte z.B. eine überragende Saison und hat sich enorm weiter entwickelt. Auch Kai Wissmann und Sven Ziegler haben einen Schritt nach vorn gemacht und könnten in Zukunft noch enorm wichtig für die Eisbären werden.

Die ersten Abgänge stehen ja nun auch schon fest. Die Eisbären trennen sich nach dieser Saison von Alex Roach, Bruno Gervais, Spencer Machacek und Julian Talbot. Weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. Bei Roach sind wohl alle froh, dass er wieder weg ist. Gervais tut den meisten sicherlich weh, aber er kam nach seiner Verletzung einfach nicht wieder zurück zu alter Stärke. Von Machacek hatte man sich einfach mehr erwartet und Talbot sein Abgang schmerzt dann doch am meisten, weil er gerade in den Playoffs noch einmal zeigte, was in ihm steckt.

Ein Gerüst an guten Spielern ist bereits vorhanden, nun gilt es für Uwe Krupp, Stefan Ustorf und Peter John Lee, die fehlenden Puzzle-Teile zu finden und in das Team zu integrieren, um in der neuen Saison einen neuen Anlauf zu starten. Man muss hoffen, dass Petri Vehanen sich noch einmal für einen neuen Vertrag in Berlin entscheidet. Zudem sollte man den beiden Back-ups Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb mehr Spielpraxis geben, denn wer weiß, vielleicht müssen sie irgendwann das schwere Erbe der finnischen Wand antreten. Die Defensive braucht dringend neue Spieler, die zum einen hinten absichern und zum anderen vorne für Torgefahr von der blauen Linie sorgen können. Und im Sturm sollte man die angesprochenen Spieler mit Scorer-Qualitäten finden. Aber vor allem sollte man das Team in der Breite so gut aufstellen, dass man möglichst immer mit vier Reihen agieren kann.

Denn diese Saison hat gezeigt: Agieren die Eisbären mit vier Reihen, können sie richtig gutes Eishockey spielen. Agieren sie nur mit drei Reihen, können sie mit den Top-Teams der Liga nicht mithalten. Man sollte aus dieser Saison die positiven Sachen mitnehmen und das waren vor allem die starken Playoffs. Und aus den schlechten Sachen sollte man die Lehren ziehen und in Zukunft daran arbeiten, dass es besser wird.

In diesem Sinne wünschen wir Euch eine schöne, erholsame und angenehme Sommerpause. Wir hoffen, Ihr kommt gut über den Sommer und würden uns freuen, Euch im August/September wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin alles Gute für Euch!

Euer eisbaerlin.de-Team

1:2 n.V. in Spiel Fünf: Playoff-Fight, Feueralarm, Klarer Punktsieg auf den Rängen, Saisonende

Ausgabe #31:

Aus und vorbei: Die DEL-Saison 2016/2017 ist für die Eisbären Berlin seit Sonntagabend beendet. Gut einen Monat später als noch während der Hauptrunde gedacht. Denn wer hätte noch zum Ende der Hauptrunde hin gedacht, dass unsere Jungs Anfang April noch Eishockey spielen würden? Wohl niemand, auch ich nicht. Und genau aus diesem Grund konnte man gestern Abend mit Stolz die Mannschaft in die Sommerpause verabschieden. Nicht für die Leistung in der Hauptrunde, über die sicherlich noch geredet werden muss. Nein, für die grandiosen Playoffs, in der die Mannschaft gezeigt hat, was alles möglich gewesen wäre. Letztendlich war München zwar die erwartete Nummer zu groß, aber man hat dem Top-Favoriten trotzdem alles abverlangt und vier von fünf Spielen knapp gehalten. Aber natürlich reichen je ein Treffer in vier von fünf Halbfinalspielen gegen München eben nicht aus, um ins Finale einzuziehen. Aber sie haben trotzdem alles gegeben, bis zum Ende mit viel Leidenschaft gekämpft und konnten so erhobenen Hauptes gestern Abend das Eis der Münchner Olympia-Eishalle verlassen.

Olympia-Eishalle München. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Unterstützt von rund 500 Fans in der ausverkauften Olympia-Eishalle in München entwickelte sich von Beginn an ein Playoff-Spiel auf höchstem Niveau. Beide Mannschaften begannen Spiel Fünf äußerst engagiert, machten von Beginn an viel Druck. Die Hausherren machten dabei aber mehr Druck und erarbeiteten sich in der Anfangsphase auch ein Chancenplus, jedoch war Petri Vehanen immer wieder zur Stelle. Wie so oft in dieser Saison.
Fortan schaffte es München, immer wieder Lücken in der Berliner Defensive zu finden und konnten so einen 3-auf-1- und einen 2-auf-1-Konter fahren, aber Bruno Gervais und Jonas Müller waren im entscheidenden Moment zur Stelle und verhinderten somit den Rückstand.
Aber auch die Eisbären schafften es mit zunehmender Spieldauer immer wieder vor das Tor der Gastgeber, aber es musste ein Fehler der Münchner herhalten, um hier in Führung zu gehen. Daryl Boyle wollte das Spiel aus dem eigenen Drittel von hinter dem Tor aufbauen, sein Pass fiel jedoch direkt vor den Schläger von Laurin Braun. Die Nummer Zwölf der Eisbären ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen und zog trocken ab, sein Schuss schlug hinter Danny Aus den Birken im Tor ein – 1:0 (14.).
Nach dem 1:0 waren nun die Gäste aus der Hauptstadt besser im Spiel und wollten hier gleich nachlegen. Und in Überzahl hatte man auch die Chance dazu. Im Vergleich zu Spiel Vier von Freitag in Berlin sah das Powerplay auch schon deutlich besser aus, aber erfolgreich war es trotzdem nicht. Dennoch nahmen die Berliner eine 1:0-Pausenführung mit in die Kabine.

Zu Beginn des Mitteldrittels hatte München dann selbst die Chance, in Überzahl auszugleichen. Aber

Powerplay für die Eisbären und Frank Hördler versucht es von der blauen Linie. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit und so überstand man das beste Powerplay der Liga schadlos.
Dann die Riesenchance für die Eisbären, hier nachzulegen. Nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge bekam Konrad Abeltshauser eine Spieldauer, Berliner fortan also fünf Minuten in Überzahl. Und die Eisbären machten Dampf, erspielten sich gute Chancen. Bruno Gervais scheiterte am Pfosten, Spencer Machacek direkt im Nachschuss. Die Eisbären zwischenzeitlich sogar für 56 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis, aber diese große Chance auf das 2:0 vergaben sie.
Das Spiel nahm immer mehr an Fahrt auf, wurde immer intensiver und eines Playoff-Spiels mehr als würdig. Mitte des Spiels folgte dann auch noch ein schöner kleiner Kampf zwischen Michael Wolf und Micki DuPont. Das Spiel bot eben alles, was ein Playoff-Spiel ausmacht. Aus Berliner Sicht einzig mit dem Manko, dass man nicht das 2:0 nachlegen konnte. Und so passierte eben das, was immer im Sport passiert, wenn man seine Chancen nicht nutzt.
Frank Mauer lief einen Konter und ließ freistehend vor Petri Vehanen dem finnischen Goalie keine Chance – 1:1 (33.). Das erste Mal, dass es an diesem Sonntagnachmittag mal laut wurde in dieser Halle. Ansonsten waren nämlich nur die 500 Eisbären-Fans zu hören. Heimspiel-Atmosphäre in der Olympia-Eishalle.
Gegen Ende des Drittels noch einmal ein Powerplay für unsere Jungs, aber auch dieses blieb ungenutzt, weshalb es nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden stand.

Endstation Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Hinein ins Schlussdrittel, wo beide Mannschaften gleich einmal die Chance hatten, in Überzahl das 2:1 zu erzielen. Beide Strafen resultierten aus einer Spielverzögerung, denn beide Mannschaften agierten nun mit einem aggressiven Forechecking, versuchten den Gegner so jeweils früh zu stören. Genutzt werden konnten die Überzahlspiele aber nicht, weiterhin stand es 1:1.
Dann lief die 48. Spielminute, als plötzlich eine Sirene in der Halle losging, man aber nicht wusste, was jetzt eigentlich passiert war. Das Spiel lief weiter, auf den Rängen wurde es unruhig und erneut ertönte die Sirene. Es war ein Feueralarm, der hinter dem Eisbären-Block ausgelöst wurde. Das Problem war nur, dass man die Ansagen in der Halle nicht wirklich verstand, die Tribüne hinter den Spielerbänken bereits geräumt wurde und wenig später auch die weiteren Blöcke, nur uns Berliner ließ man um Unklaren, was wir jetzt machen sollten. Auf meine Nachfrage bei einer Ordnerin, was wir nun tun sollten, meinte Sie nur „Keine Ahnung, wir bekommen keine Anweisung, weder die Ordner noch die Polizei“. Großes Kino, sämtliche Blöcke waren fast vollends geleert, nur der Gästeblock war zum Teil noch gefüllt. Mit der Krönung, dass man drin die Anweisung erhielt, die Halle zu verlassen, es vor den Blöcken gleichzeitig aber die Anweisung gab, alle wieder rein. Dafür, dass man in solchen Situationen die Ruhe bewahren muss, war das in München das reinste Chaos und nicht zu entschuldigen. Es hätte wer weiß was passieren können und der Notfallplan in München hat mehr als versagt, weil man weder die Ansagen über die Lautsprecher verstanden hatte noch von den Ordnern über den weiteren Vorgang informiert wurde. So etwas habe ich in etlichen Auswärtsfahrten, seit dem ich Fan bin – und das sind schon 22 Jahre – noch nicht erlebt. Ein Armutszeugnis für Red Bull München und deren Halle.
20 Minuten war die Partie unterbrochen, wir Berliner Fans nahmen es inzwischen mit Galgenhumor und forderten „Freibier für Alle“ und „Reißt die Hütte ab“. So nach und nach füllte sich die Arena wieder und es konnte weiter gespielt werden.
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das Tor und wollten die Entscheidung erzwingen. Aber die größte Chance bot sich den Eisbären in den letzten zwei Minuten, als sie noch einmal in Überzahl agieren konnten. Und erneut konnten die Eisbären viel Druck erzeugen und sich auch Chancen erspielen, aber Danny Aus den Birken hielt seine Mannschaft im Spiel und rettete sie in die Verlängerung. Was ja in diesen Playoffs nichts Neues mehr für die Eisbären war.

Und in der Overtime entwickelte die Gastgeber dann doch schon einen ungeheuren Druck. Die Eisbären kamen zwar auch immer mal wieder vor das Tor von Aus den Birken, aber der Druck der Hausherren nahm schon sichtlich zu. Die Eisbären konnten sich aber noch einmal von dem Druck befreien und setzten München selbst noch einmal unter Druck, weshalb München sich nicht anders zu helfen wusste, als die Scheibe dreimal unerlaubt aus dem eigenen Drittel zu schießen. Da München daraufhin nicht wechseln durfte, nahm Coach Don Jackson eine Auszeit, um seiner Mannschaft eine Pause zu verschaffen.
70 Minuten waren gespielt, da kassierte Jonas Müller eine Strafe wegen Behinderung. Powerplay München, bisher überstanden die Eisbären die Unterzahlspiele alle schadlos. Aber dieses Unterzahlspiel sollte die Entscheidung bringen. München im Angriffsdrittel, mit dem Querpass auf den langen Pfosten, wo Michael Wolf lauerte und den Puck per Direktabnahme im Tor versenkte – 2:1 nach 71:16 Minuten. Vorbei war sie damit, die Saison der Eisbären Berlin. Aber noch nicht für uns Fans, denn was danach folgte, war großes Kino und nur ein erneuter Beweis, dass die Eisbären Berlin die geilsten Fans der Welt haben.

Die Partie endete gegen 19:45 am Sonntagabend in der Olympia-Eishalle und wir Fans standen noch bis 20:30 Uhr im Gästeblock und feierten die Eisbären für grandiose Playoffs, während sich die Blöcke der Münchner nach kurzer Feier mit der Mannschaft relativ schnell leerten. Unfassbar, dass man seine Halle nach dem Finaleinzug so schnell verlässt. Wir hätten den Finaleinzug gebührend gefeiert – IN DER ARENA! So war die Olympia-Eishalle fest in Berliner Hand und wir sangen und sangen und sangen. Immer weiter, ohne die Eisbären wollten wir die Heimreise nicht antreten. Und immer wieder kamen Spieler aus der Kabine und bedankten sich für die grandiose Unterstützung bei uns. Marcel Noebels, Micki DuPont und Charles Linglet kamen direkt vor den Block und ließen sich auch zu einer kurzen „La Ola“ überreden. Nicht selbstverständlich nach dem Saison-Aus, aber auch das sind eben die Eisbären. Und als wir immer noch nicht gehen wollten, kam Bruno Gervais direkt vor den Block. Er stand nicht auf dem Eis, nein, er kam direkt vor den Block und bedankte sich bei uns Fans für die grandiose Unterstützung, er meinte auch, wir seien die besten Fans der Welt und Berlin der beste Ort. Ob es Abschiedsworte der Nummer Drei waren? Man weiß es nicht, aber es war eine große Geste von Bruno Gervais.
Kurz nach 20:30 Uhr verließen wir sie dann doch, die Olympia-Eishalle in München. Mit einem weinenden (Saisonende) aber auch einem lachenden Auge, weil man mit Stolz in die Sommerpause gehen kann. Nicht wegen der Hauptrunde, nein, wegen der Playoffs, die uns alle so begeistert haben. Und die uns mehr als entschädigt haben für die grausame Vorrunde.

Florian Busch: „Um in München zu gewinnen, muss schon ein perfekter Tag her“

Florian Busch (Stürmer Eisbären Berlin):

Das erste Drittel war okay. Im zweiten Drittel waren wir besser, aber da haben wir natürlich unglücklich die zwei Tore kassiert. Da müssen wir einfach die Dinger vorne machen. Wir haben gute Chancen gehabt im zweiten Drittel. Im dritten Drittel hat München das einfach schlau gespielt. Wir haben heute nicht schlecht gespielt und jeder hat hart gearbeitet. Aber um in München zu gewinnen, muss schon ein perfekter Tag her.

Julian Talbot (Stürmer Eisbären Berlin):

Eigentlich haben wir alles richtig gemacht. Wir haben gut gespielt, wir haben hart gespielt, wir haben wie eine Mannschaft gespielt, wir haben viele Schüsse auf das Tor gebracht. Aber wie es so ist im Hockey, es gibt sogenannte „Lucky Bounces“ und die haben leider im zweiten Drittel zu zwei Gegentoren geführt. München hat danach schlauer gespielt. Wir müssen das abschütteln und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Wir wissen, dass es schwer ist, in München zu gewinnen. Aber wir haben es in Spiel Eins gezeigt, dass wir es können.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Im ersten Drittel hatte München recht gute Chancen, aber wir haben mit ein bisschen Glück und viel Aufwand das Überzahlspiel, was sie hatten, verteidigen können und Petri Vehanen war zur Stelle. Wir haben dann das 1:0 geschossen und sind mit der 1:0-Führung ins zweite Drittel gegangen, in dem wir, glaube ich, ein gutes Drittel gespielt haben. Vielleicht das beste Drittel in dieser Serie. Aber München hat dann relativ humorlos zwei Fehler von uns ausgenutzt und ist damit halt in Führung gegangen.

Don Jackson (Trainer Red Bull München):

Es war das erwartet schwere Spiel. Im ersten Drittel konnten wir trotz guten Chancen kein Tor machen. Wir haben gut verteidigt, lagen aber trotzdem 1:0 zurück. Danach war Berlin aktiver, aber wir haben es geschafft, aus drei Chancen zwei Tore zu erzielen. Hut ab vor unserer Mannschaft, wie sie das Spiel im letzten Drittel nach Hause gebracht hat.

Danny Aus den Birken (Torhüter Red Bull München):

Wir haben kompakt gut gespielt. Das war enorm wichtig. Wir haben gewusst, dass Berlin heute nochmal alle Kräfte zusammen nimmt und viel Druck macht. In Berlin sind vor allem die ersten Minuten immer sehr schwer, aber die haben wir, denke ich, sehr gut überstanden. Es war ein Kampf und ein guter Sieg. Unser PK war auch heute wieder sehr gut.

1:3 gegen München: Eisbären mit großem Kampf, doch am Ende entscheiden Kleinigkeiten das Spiel

Ausgabe #30:

War es das schon gewesen? Die Eisbären Berlin haben Spiel Vier in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena gegen den EHC Red Bull München mit 1:3 (1:0,0:2,0:1) verloren und liegen mit dem selben Ergebnis in der Halbfinalserie nun hinten. Am Sonntag kann München in eigener Halle den Sack zumachen und erneut ins DEL-Finale einziehen. Aber auch da werden es die Eisbären ihnen nicht leicht machen, so wie auch heute Abend vor 14.200 Zuschauern.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste heute auf Jens Baxmann, Barry Tallackson, Louis-Marc Aubry und Sven Ziegler verzichten. Im Tor stand erneut Petri Vehanen, der in Spiel Drei noch das letzte Drittel von der Bank aus anschauen durfte.

Zu Beginn der Partie waren beide Mannschaften auf eine sichere Defensive bedacht, ließen nicht wirklich viel zu. Dafür spielten beide ein aggressives Forechecking und versuchten so, den Gegner immer wieder früh im Spielaufbau zu stören. Mit zunehmender Spieldauer kam München immer wieder gefährlich vor das Eisbären-Tor, aber Petri Vehanen hielt sein Tor sauber. Auch eine Unterzahl überstandeb die Eisbären im Auftaktdrittel schadlos.
Nach der überstandenen Unterzahl fanden die Eisbären besser ins Offensivspiel und erarbeiteten sich auch Chancen. Und eine davon konnte Jonas Müller dreieinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause nutzen. Micki DuPont gab ihm die Scheibe im eigenen Drittel und dann startete Müller zu seinem Sololauf, bei dem er die Münchner Spieler alt aussehen ließ, am Ende vor das Tor zog und dort die Scheibe an Danny Aus den Birken vorbei ins Tor spitzelte – 1:0 (17.). Ein sensationelles Tor der Nummer 18.
Am Ende waren es dann doch 20 ausgeglichene Minuten, in der beide Mannschaften gute Chancen hatten, aber es waren die Eisbären, die hier mit 1:0 nach dem ersten Drittel vorne lagen.

Es folgte das zweite Drittel, was eigentlich immer das schwache Drittel der Eisbären war. Aber heute war es das zunächst überhaupt nicht. Die Eisbären machten ordentlich Druck, suchten immer wieder den Weg vor das Tor von Danny Aus den Birken und erarbeiteten sich dabei richtig gute und vor allem gefährliche Chancen. Die Eisbären spielten eigentlich ein super zweites Drittel, machten viel Druck nach vorne und hatten klasse Torchancen, hinten standen sie relativ sicher und ließen von München nicht viel zu. Aber ihr größtes Manko: Sie nutzten keine der vielen Chancen und das sollte sich noch rächen.
Nach einer kurzen Verletzungs-Unterbrechung eines Linienrichters war ein kleiner Bruch im Spiel der Eisbären zu erkennen. Die Pause tat ihnen sichtlich nicht gut, denn plötzlich wachten die Gäste auf. Und viereinhalb Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels glichen die Münchner durch Jon Matsumoto aus. Unglücklich aus Berliner Sicht, die hier längst 3:0 führen müssten. Aber so ist es eben, wenn du deine Chancen vorne nicht nutzt, wirst du hinten bitter bestraft.
Und es sollte noch schlimmer kommen. Mads Christensen mit dem Pass in den Slot, wo Darin Olver zwar stand, die Scheibe aber nicht kontrollieren konnte. So kam Derek Joslin an die Scheibe und netzte sie mit der Rückhand im Berliner Tor ein – 1:2 (39.).
So gingen die Eisbären mit einem Rückstand aus einem Drittel, aus welchem sie nie und nimmer mit einem Rückstand gehen dürfen. Aber so ungerecht ist eben manchmal der Sport. Aber es zeigt halt auch, welche Klasse die Münchner Mannschaft hat.

Im Mitteldrittel lag es vor allem an der Chancenverwertung, dass die Eisbären hier hinten lagen. Und im letzten Drittel kam noch ein Punkt hin zu, der wie so oft in dieser Saison spielentscheidend war. Das miserable Powerplay. Ex-Eisbären-Verteidiger Richie Regehr handelte sich eine 2+2-Minuten-Strafe ein, Berlin also für vier Minuten (!) in Überzahl. Das muss doch jetzt die Chance zum Ausgleich sein. In eigener Halle mit der fantastischen Unterstützung der EHC-Fans. Aber wie so oft ließen die Eisbären diese Riesen-Chance verstreichen. Sie hatten große Probleme, überhaupt mal in die Powerplay-Formation zu kommen. In den vier Minuten brachten sie nicht einen gefährlichen Schuss auf das Tor von Danny Aus den Birken. Ein weiterer Grund, warum diese Partie heute verloren ging.
Fortan mussten aber auch die Eisbären noch einmal in Unterzahl ran und da warfen sie alles rein, was sie hatten. Mit Erfolg, sie überstanden das Powerplay der Gäste und konnte so gestärkt in die Schlussphase gehen. Und auch da versuchten die Eisbären alles mögliche, um hier noch den Ausgleich zu erzielen. Aber München verteidigte sein Tor mit allem, was sie hatten. Sie warfen sich in die Schüsse, sie brachten immer wieder einen Schläger dazwischen und am Ende sorgten sie auch noch für den Schlusspunkt unter der Partie.
Steve Pinizzotto marschierte alleine auf das verwaiste Berliner Tor zu, verfolgt von einem Berliner Spieler. Aber der gab mehr Begleitschutz als das er Pinizzotto noch einmal stören wollte. Da hätte man sich noch mal ein Zeichen der Eisbären gewünscht, dass sie Pinizzotto und München noch einmal zeigen, was sie am Sonntag in deren Halle erwarten wird. Aber so netzte Pinizzotto die Scheibe zum entscheidenden 1:3 ein und ließen München feiern sowie vom Finale träumen.

Viel kann man den Eisbären heute einfach nicht vorwerfen. Sie haben stark gekämpft, haben viel Leidenschaft gezeigt, haben auch nach dem bitteren 1:2 nicht die Köpfe hängen lassen und haben es weiter versucht. Aber letztendlich biss man sich an der Münchner Defensive die Zähne aus und konnte das Spiel daher nicht mehr drehen.
Am Ende lag es halt an Kleinigkeiten. Zum einen an der Chancenverwertung, denn im Mitteldrittel hätte man die Partie eigentlich vorentscheiden müssen, tat dies aber nicht. Zudem war auch die ungenutzte vierminütige Überzahl ein Knackpunkt in diesem Spiel, in dem die Eisbären nach der Verletzungs-Unterbrechung von ihrem Weg abkamen.

Ja, die Niederlage ist bitter und tut im ersten Moment sicher auch weh. Das hat man nach Spielende in vielen Gesichtern gesehen, da flossen einige Tränen. Weil man nicht weiß, ob das heute Abend das letzte Heimspiel der Saison war. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, warum sollten wir traurig sein? Wir stehen im Playoff-Halbfinale und damit hatte nun mal so gar keiner gerechnet. Auch ich persönlich nicht. Und wir haben im Viertelfinale Mannheim raus gehauen, was einer Meisterschaft gleicht. Das Halbfinale gegen München ist einfach nur noch Zugabe für diese so merkwürdige Saison. Und auch wenn sie am Sonntag zu Ende gehen sollte, dann kann man mit Stolz auf diese Playoffs zurückschauen, denn die machen Hoffnung für die Zukunft. Mit den richtigen Änderungen im Kader kann man in der nächsten Saison auch in der Hauptrunde so ein Eishockey spielen. Dass sie es können, haben sie in den Playoffs bewiesen und dennoch wird man am Ende auch noch einmal über die Hauptrunde sprechen. Aber so lange die Playoffs noch laufen und es noch theoretisch möglich ist, ins Finale einziehen, werden wir weiterkämpfen. Auch wenn der Kampf noch so aussichtslos erscheint.

1:5 in München – Eisbären kommen nach bisher schwächster Playoff-Leistung unter die Räder

Das hatten sich die Eisbären Berlin sicher ganz anders vorgestellt. In Spiel Drei der Halbfinalserie wollte man am Dienstagabend beim EHC Red Bull München zurückschlagen und sich das Heimrecht wieder zurück holen. Es endete jedoch in einem Desaster für die Berliner, die am Ende mit 1:5 (0:3,0:2,1:0) unter die Räder kamen. Wenn man überhaupt etwas Positives aus München mitnehmen konnte, dann den Fakt, dass man immerhin das letzte Drittel für sich entscheiden konnte. Darauf muss man aufbauen.

Während es bei den Eisbären keinerlei Änderungen im Vergleich zu Spiel Zwei gab, musste Münchens Coach Don Jackson auf Jason Jaffray und Deron Quint verzichten. Für die Beiden spielten Andreas Eder und Florian Kettemer.

Die Eisbären kamen richtig gut ins Spiel und machten sofort Druck auf das Tor der Gastgeber. In den ersten 30 Sekunden hatte Marcel Noebels gleich zwei richtig gute Chancen. München jedoch war auch nach nur 74 Sekunden erstmals gefährlich vor dem Berliner Tor.
Es ging weiter mit Chancen auf beiden Seiten. Mads Christensen tankte sich klasse durch, scheiterte am Ende jedoch an Petri Vehanen. Im Gegenzug dann mal ein schneller Gegenstoß der Berliner, wo Jens Baxmann das Tor nur knapp verpasste.
Sechs Minuten waren gespielt, da kassierte André Rankel die erste Strafzeit der Partie. Und dass München Powerplay spielen kann, sollte sich auch bis nach Berlin herum gesprochen haben. Dominik Kahun zog vor das Tor, die Berliner Verteidiger waren da zu weit weg, Kahun spitzelte die Scheibe rüber zu Michael Wolf, der den Puck im halbleeren Tor versenken konnte – 1:0 (6.).
Die nächste Strafe ließ nicht lange auf sich warten, diesmal erwischte es Nick Petersen. Und München mit einem ganz starken Powerplay, setzte sich die kompletten zwei Minuten im Berliner Drittel fest und erspielte sich richtig gefährliche Chancen. Aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl zum Glück schadlos.
Die beiden Unterzahlspiele haben dazu geführt, das München nun richtig stark im Spiel war und Berlin den Faden verlor. Mit aggressiven Forechecking störte man die Eisbären immer wieder im Spielaufbau, die fortan gehörige Probleme hatten.
Und mit einem Spieler hatten sie besonders Probleme – Dominik Kahun. Der kam zu leicht ins Angriffsdrittel und konnte sich dort auch viel zu einfach durchsetzen, spielte den Querpass auf Steve Pinizzotto, welcher den Puck im halbleeren Tor versenken konnte – 2:0 (11.).
Und vier Minuten später krönte jener Kahun dann sein klasse erstes Drittel. Nach zwei Vorlagen netzte er nun selbst ein. Und wieder machte man es München zu einfach. Kahun kam über rechts ins Drittel, hatte zu viel Platz und Zeit, konnte sich die Scheibe zurecht legen und versenkte sie im langen Eck – 3:0 (15.).
München nahm danach ein bisschen Tempo raus aus dem Spiel und Berlin war fortan bemüht, nach vorne was zu machen. Aber München machte hinten dicht und ließ nicht viel zu. Daher lagen die Hausherren nach 20 Minuten hochverdient mit 3:0 vorne.

Im zweiten Drittel das selbe Bild wie zu Spielbeginn. Die Eisbären kamen äußerst engagiert aus der Kabine und machten gleich Druck auf das Münchner Tor. Die beste Chance hatte Daniel Fischbuch, der jedoch an der Latte scheiterte. Dann gleich die nächste Chance für die Eisbären, die ihr erstes Überzahlspiel hatten. Aber lassen wir es, darüber Worte zu verlieren wäre einfach zu viel. Nur ein Wort dazu: Miserabel.
Kaum war München wieder komplett, erkämpfte sich der von der Strafbank kommende Steve Pinizzotto die Scheibe und schickte Keith Aucoin auf die Reise, welcher alleine vor Petri Vehanen am Finnen scheiterte.
München kombinierte sich vor das Berliner Tor, die Eisbären hingegen versuchten es mit Einzelaktionen oder Schüssen aus der zweiten Reihe. Als München dann wieder ein Überzahlspiel hatte, zeigte man den Eisbären, wie schnell man so ein Powerplay ausnutzen kann. Yannic Seidenberg hatte von der blauen Linie abgezogen, Bruno Gervais blockte die Scheibe, die dann vor Michael Wolf lag, welcher abzog und von Petri Vehanens Maske ging die Scheibe letztendlich über die Linie – 4:0 (30.). Ein unglücklicher Gegentreffer, der aber zum Gesamt-Auftritt der Eisbären passte.
Trotz der souveränen Führung schaltete München hier keinen Gang zurück, zog bei 5-gegen-5 sogar ein Powerplay auf, an deren Ende Maximilian Kastner nur den Pfosten traf.
Dann mal wieder die Berliner mit einem Powerplay, aber es folgte die Krönung des Abends. München erkämpfte sich die Scheibe an der blauen Linie, Frank Mauer und Brooks Macek mit einem 2-auf-0 in Unterzahl (!), Mauer quer auf Macek und der netzte ein – 5:0 (37.).
München nahm also eine beruhigende 5:0-Führung mit in die Kabine, Berlin war hier komplett von der Rolle und legte ein amateurhaftes Abwehr-Verhalten an den Tag, welches nicht Playoff-tauglich war.

Im letzten Drittel stand dann Marvin Cüpper für Petri Vehanen im Berliner Tor. Und der stand auch gleich einmal im Mittelpunkt. Denn Konrad Abeltshauser mit einem guten Schuss, den jener Cüpper parieren konnte. Wenig später Steve Pinizzotto mit einem Versuch aus dem Slot, den er knapp am Tor vorbei setzte.
47 Minuten waren gespielt, da tauchten die Eisbären mal wieder vor dem Münchner Tor auf und konnten anschließend jubeln. Kyle Wilson fuhr über rechts ins Angriffsdrittel, sah Laurin Braun am langen Pfosten und der hielt die Kelle hin und markierte den Anschlusstreffer – 5:1.
Danach eine Phase, in der sich beide Mannschaften Chancen erspielen konnten, die Torhüter standen jedoch sicher und ließen nichts durch.
Neun Minuten vor dem Ende Steve Pinizzotto mit einem klasse Move, stand plötzlich frei vor Cüpper, doch der parierte dessen Schuss. Und ein weiteres Mal zeigte Cüpper seine ganze Klasse. München mit einer klasse Kombination im Angriffsdrittel, an deren Ende Brooks Macek im Slot zum Schuss kam, doch Cüpper mit einem starken Save.
Mehr sollte im Schlussdrittel nicht mehr passieren, München brachte das 5:1 über die Zeit und ging damit erstmals in dieser Halbfinal-Serie in Führung.

Nun ja, dass war heute der schwächste Auftritt der Eisbären in den Playoffs. Obwohl es zu Beginn eigentlich nicht danach aus sah, da man gut aus der Kabine kam und sich auch gleich Chancen erarbeiten konnte. Doch zwei schnelle Strafzeiten und ein Gegentor in Unterzahl nahm die Eisbären aus der Partie, die danach komplett den Faden verloren und defensiv die Gegentore leichtfertig herschenkten. Das war insgesamt gesehen von der ganzen Mannschaft einfach zu wenig. Als Mannschaft spielte man nur selten zusammen, verrannte sich viel mehr in Einzelaktionen und in der Defensive stimmte die Zuordnung mehrfach nicht.
Aus diesem Spiel muss man jetzt die Lehren ziehen und am Freitag in Berlin wieder zurückschlagen. Gewinnt man, gleicht man die Serie aus und hat dann eine Best-of-Three-Serie vor sich. Verliert man, droht am Sonntagabend das Saisonende in München.

Playoff-Stand:

Red Bull München vs. Eisbären Berlin 2:1 (2:3 n.V./2:1/5:1)