Die Eisbären Berlin in der Saison 2017/2018: Den nächsten Schritt gemacht

Seit zehn Tagen ist die Saison 2017/2018 Geschichte und die Eisbären Berlin Deutscher Vizemeister nach einer sehr spektakulären und hochklassigen Finalserie gegen den alten und neuen Deutschen Meister EHC Red Bull München. Zeit für uns, noch einmal zurückzublicken auf eine Saison, in denen die Hauptstädter ihren Fans sehr viel Freude mit ihren Leistungen bereitet und den nächsten Schritt gemacht haben.

Denn die Eisbären haben sich erneut steigern können, was den Saisonverlauf angeht. Am Ende der Saison 2014/2015 war in den Pre-Playoffs gegen Nürnberg (1:2-Spiele) Endstation. Ein Jahr später, in der Saison 2015/2016, folgte das Aus erst im Viertelfinale gegen Köln (3:4). In der Saison 2016/2017 erreichten die Eisbären das Halbfinale, scheiterten da aber am späteren Meister München (1:4). Und in diesem Jahr kam man sogar bis ins Finale und dort bis in Spiel Sieben, verlor dort dann aber doch deutlich. Was eine gute Saison nicht schmälern konnte.
Geht diese Statistik so weiter, wäre im nächsten Jahr die achte Deutsche Meisterschaft dran.

Den Grundstein für eine mehr als erfolgreiche Saison 2017/2018 legten die Verantwortlichen der Eisbären Berlin bereits in der Sommerpause nach der letzten Saison, als man den großen Umbruch im Kader vollzog und dabei mit den Neuzugängen voll ins Schwarze traf.
Gleich neun Abgänge hatte man nach dem Halbfinal-Aus gegen München zu verzeichnen. Darunter waren auch einige schmerzhafte Verluste dabei (Bruno Gervais, Darin Olver, Julian Talbot, Spencer Machacek), anders herum waren auch Abgänge dabei, bei denen es an der Zeit war, dass sie gehen würden, da sie den Verein nicht wirklich voran brachten (Alex Roach, Laurin Braun, Charles Linglet, Barry Tallackson, Kyle Wilson).

Sieben Neuzugänge vor und ein Neuzugang während der Saison präsentierte der Hauptstadtclub anschließend seinen Fans. Und jeder Transfer passte wie die Faust aufs Auge. Für die Defensive verstärkte man sich mit Danny Richmond und Blake Parlett. Beide konnten die Defensive der Eisbären stabilisieren und sorgten auch nach vorne immer wieder für Torgefahr.
In der Offensive holte man mit Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser zwei deutsche Nationalspieler. Zudem kehrte Mark Olver an die Spree zurück. Und mit den Transfers von Sean Backman und James Sheppard lag man goldrichtig, denn beide Spieler sollten zu absoluten Stützen im Team zählen, Backman wurde sogar Top-Scorer der Eisbären nach der Hauptrunde.
Während der Hauptrunde sicherte man sich dann noch die Dienste von Rihards Bukarts, der vollends überzeugen konnte.

Doch nicht nur auf dem Spieler-Sektor gab es gravierende Änderungen, auch hinter der Bande gab es eine Änderung, die für die Saison von enormer Bedeutung sein sollte. Die Berliner holten mit Clément Jodoin einen NHL-erfahrenen Co-Trainer in die Hauptstadt, der ganz viel Anteil am Vizemeister-Titel am Ende hatte.

Das Team für die Saison 2017/2018 stand also fest und man blickte voller Vorfreude auf eine Saison, an deren Ende das Ziel von Coach Uwe Krupp durchaus der Titel war. Dafür wollte man alles geben und man sah sich angesichts des Kaders dafür auch gut gerüstet.
Der Saisonstart in Berlin ging aber erstmal in die Hose, man verlor mit 2:4 gegen Nürnberg. Doch schnell gaben die Eisbären darauf eine Antwort, gewannen die darauf folgenden vier Spiele in Folge, brillierten dabei mit einer sehr starken Offensive (15 Tore) und einer noch stärkeren Defensive (6 Gegentreffer).
München stoppte den Lauf der Eisbären anschließend, die dann zwar in Ingolstadt sofort wieder in die Erfolgsspur zurück kamen, dann aber gegen Mannheim zu Hause erneut verloren.
Es folgte erneut eine Siegesserie von vier Siegen in Folge, die dann aber in Krefeld gestoppt wurde. Mitte Oktober kassierten die Eisbären erstmals zwei Niederlagen in Folge, denn der Pleite in Krefeld folgte eine weitere in Nürnberg.
Doch danach ging es so weiter für die Eisbären, die immer wieder kleinere Siegesserien hinlegten, immer nur gestoppt von ein maximal zwei Niederlagen. Kurz vor Weihnachten dann der erste kleine Durchhänger, als man drei Spiele in Folge verlor. Doch die Eisbären antworteten darauf mit drei Siegen in Folge, ehe man das Jahr mit einer Heimniederlage gegen Düsseldorf abschloss.

Das neue Jahr begann für die Eisbären dann nicht so gut. Zwei Heimsiegen standen vier Auswärtspleiten in Folge gegenüber. Diese Serie riss erst in Köln, als man dort endlich mal wieder drei Zähler auf fremden Eis einfuhren konnte. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen verabschiedeten sich die Berliner anschließend in die Olympia-Pause. Aus der kam man gestärkt zurück, konnte alle seine drei Spiele gewinnen und belegte damit mit einem Punkt Vorsprung auf Nürnberg Platz Zwei hinter München und machte somit das erste Saisonziel perfekt. Man qualifizierte sich für die Champions Hockey League (CHL).

Im Viertelfinale ging es dann gegen die Grizzlys Wolfsburg, gegen die man nach dem Auftaktsieg auswärts den Ausgleich hinnehmen musste. Doch dank des höchsten Playoff-Sieges (8:1) in der Vereinsgeschichte holten sich die Eisbären die Führung in der Serie zurück, sicherten sich in Wolfsburg den Matchpuck und verwandelten diesen in einem spektakulären fünften Spiel in Berlin, als man sich mit 7:6 n.V. durchsetzen konnte.

Im Halbfinale traf man auf Nürnberg, eines von zwei Teams, mit denen sich die Eisbären die gesamte Hauptrunde über um Platz Eins und die CHL-Qualifikation stritten. Es war eine Serie auf äußerst hohem Niveau, beide Team begegneten sich auf Augenhöhe und schenkten sich auf dem Eis nichts. Zwar setzten sich die Berliner in Spiel Eins deutlich mit 5:1 durch, doch spiegelte das Ergebnis nicht den Spielverlauf wider. Es folgten zwei Duelle, welche erst in der Overtime entschieden wurden. Sowohl Nürnberg als auch Berlin gewannen jeweils ihr Heimspiel. Nürnberg konnte dann zu Hause den Ausgleich in der Serie durch ein 4:1 schaffen, kassierte in Berlin aber anschließend eine bittere 4:5-Niederlage n.V. Den Matchpuck verwandelten die Berliner zwei Tage später beim 3:2 in Nürnberg und zogen somit erstmals seit 2013 wieder ins DEL-Finale ein.

Dort ging es gegen den zweimaligen Deutschen Meister München und es sollte eine epische Finalserie werden. Eine, von der man noch in Jahren sprechen und schwärmen wird. Und sie startete mit einem Berliner Paukenschlag, als man sich Spiel Eins und damit das Heimrecht durch einen 4:3-Sieg schnappte. Nur darf man München eben nicht so anstacheln, denn die roten Bullen schlugen eiskalt zurück, gewannen zweimal in Berlin und einmal in München und fuhren so mit einer 3:1-Führung zurück nach München, wo in Spiel Fünf die große Meistersause folgen sollte. Doch daraus wurde nichts, weil die Eisbären München früh schockten und mit 2:0 vorne lagen. München rannte im ganzen Spiel immer dem Rückstand hinterher, konnte aber kurz vor Schluss doch noch ausgleichen, verlor aber anschließend mit 5:6 in der Verlängerung.
Der erste Matchpuck war abgewehrt und München wollte nun eben in Berlin den dritten Titel in Folge perfekt machen. Klappte erneut nicht, denn die Berliner erzwangen dank eines 5:3-Heimsieges den ultimativen Showdown in München. Dort fing auch alles sehr gut an mit dem frühen 1:0, doch innerhalb weniger Minuten drehte München die Partie und lag nach 20 Minuten mit 4:1 vorne. Davon erholten sich die Eisbären nicht mehr, am Ende musste man sich München geschlagen geben und sich mit der Vizemeisterschaft zufrieden geben.

Aber auch wenn die Enttäuschung am Ende bei Team und Fans verständlicherweise groß war, so überwiegt mit einigem Abstand doch die Freude über eine Wahnsinns-Saison der Eisbären Berlin. Sich dauerhaft unter den ersten Drei der Liga gehalten, mit München und Nürnberg einen spannenden Dreikampf um die CHL geliefert und diesen letztendlich gegen Nürnberg gewonnen. Und in den Playoffs sich bis ins Finale vorgekämpft, als man am Boden lag, wieder aufgestanden und Spiel Sieben erzwungen, dort aber dann doch den Kürzeren gezogen. Nichtsdestotrotz geht diese Saison als sehr erfolgreiche in die Vereinsgeschichte ein. Der Titel wäre natürlich die Krönung gewesen, aber geht es nach der Statistik, folgt dieser ja im nächsten Jahr.

Was bleibt sonst noch aus dieser Saison. Die Eisbären verfügten über ein starkes Torhüter-Duo aus Petri Vehanen und Marvin Cüpper. Wenn Cüpper gebracht wurde, war er zur Stelle und lieferte einige klasse Spiele ab und war in den Statistikwerten am Ende sogar leicht besser als Vehanen. Dieser hat nach der Saison sein Karriereende bekannt gegeben. Cüpper hat bewiesen, dass er ein guter Torhüter ist bzw. bei mehr Spielpraxis werden kann. Ob die Eisbären ihm gleich das volle Vertrauen schenken und ihn als neue Nummer Eins sehen, bleibt abzuwarten.

In der Verteidigung waren die Eisbären gut aufgestellt, hatten die viertbeste Defensive nach der Hauptrunde und sorgten durchaus mit den Verteidigern immer wieder für Gefahr. Allen voran natürlich Micki DuPont, welcher mit sieben Toren und 16 Vorlagen auch bester Verteidiger der Eisbären nach der Hauptrunde war.
Mit Blake Parlett verlieren die Eisbären nun aber einen durchaus wichtigen Bestandteil der Defensive, wenn gleich die Nummer 71 in den Playoffs verletzungsbedingt fehlte.

Die Offensive war das Prunkstück der Eisbären. Fast alle vier Reihen waren torgefährlich, das war das große Plus der Eisbären. In der Hauptrunde brillierte die Reihe um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman, in den Playoffs wirbelten Louis-Marc Aubry, Marcel Noebels und Rihards Bukarts die gegnerischen Reihen durcheinander. In der Hauptrunde trafen gleich acht Stürmer zweistellig.
Bisher steht nur der Abgang von Sven Ziegler fest, wobei dieser nicht wirklich weh tut, konnte sich die Nummer 52 in Berlin einfach nicht durchsetzen, wenn er Eiszeit bekam.

Wenn es nach dieser Saison überhaupt etwas zum Meckern gibt, dann ist es ganz klar das Powerplay. Einst war es gefürchtet, das Berliner Überzahlspiel, inzwischen ist es nur noch ein laues Lüftchen. Woran das liegen mag, weiß wohl nur die Mannschaft selbst. Man kann nur hoffen, dass man daran arbeiten wird im Sommer, denn mit einem guten Powerplay hätte man München vielleicht schlagen können. Denn deren Powerplay war brutal stark.

Mit wem die Eisbären als Chefcoach in die neue Saison gehen und das Ziel achte Meisterschaft angehen, steht noch in den Sternen. Denn Uwe Krupp, der die Eisbären Jahr für Jahr einen Schritt voran gebracht hat, durfte oder wollte in Berlin nicht mehr weitermachen. Woran es am Ende lag, dass Krupp den Verein verlassen hat (musste), darüber kann nur spekuliert werden. Gerüchte gehen viele rum, daran wollen wir uns aber nicht beteiligen. Für uns steht fest, dass die Eisbären mit Uwe Krupp einen sehr guten Trainer verlieren. Einer, der immer vom „Fünf-Jahres-Plan“ gesprochen hat und diesen im nächsten Jahr hätte vollenden können. Denn in den letzten vier Jahren haben sich die Berliner kontinuierlich gesteigert, nächste Jahr wäre rein rechnerisch die Meisterschaft dran. Wir finden es schade, dass Krupp diesen Weg nicht weitergehen kann.

Ob nun Co-Trainer Clément Jodoin das Team übernimmt, wie spekuliert wird, bleibt abzuwarten. Ein erfahrener Fachmann wäre er auf jeden Fall. Die Trainerfrage bleibt spannend. Genauso, wen die Eisbären als Neuzugang noch so aus dem Hut zaubern werden. Der Sommer wird also nicht langweilig werden. Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Sommerpause und danken Euch für Eure Treue während der Saison. Wir lesen uns im August zur CHL wieder. Bis dahin, alles Gute für Euch!

Euer Walker

3:6 im entscheidenden siebten Finalspiel: Der Traum vom achten Stern ist geplatzt

Sie haben ihn lange am Leben gehalten. Den Traum von der achten Meisterschaft. Selbst von einem 1:3-Rückstand in der Finalserie gegen den EHC Red Bull München haben sich die Eisbären Berlin nicht abschrecken lassen. Sie haben sich noch einmal aufgerappelt und alles gegeben, München die Meister-Party versaut und ein alles entscheidendes siebtes Finalspiel erzwungen. Und sich somit im Rennen um die DEL-Meisterschaft 2018 gehalten. Doch am Donnerstagabend platzte der Traum von der achten Meisterschaft. Mit 3:6 (1:4,0:1,2:1) unterlag der DEL-Rekordmeister beim jetzt dreimaligen Deutschen Meister. Dabei fiel die Entscheidung um den DEL-Pott bereits im ersten Drittel.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp schickte das selbe Team wie in Spiel Sechs ins Rennen. Die Eisbären vertrauten also jenen Spielern, die diesen ultimativen Showdown erst ermöglicht hatten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Von der ersten Sekunde an war es ein Spiel, welches von sehr hohem Tempo geprägt war. Beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überbrücken. Beide wollten sofort den Weg zum Tor suchen und die ersten Duftmarken setzen. München dann früh im ersten Drittel mit dem ersten Powerplay, erspielten sich dabei auch gute Chancen, aber Petri Vehanen im Eisbären-Tor ließ keinen Treffer zu.
Mitte des ersten Drittels bot sich den Eisbären die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Was jetzt nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin in dieser Saison war. Aber dieses Mal klingelte es im Münchner Tor. Auf der linken Seite wurde Micki DuPont angespielt, dieser zog direkt ab und ließ Danny Aus den Birken keine Chance – 1:0 (11.).
Der perfekte Start in dieses alles entscheidende Finalspiel. Und so ganz unverdient war diese Führung auch nicht, denn die Eisbären hatten bis dahin mehr vom Spiel, hatten mehr Abschlüsse zu verzeichnen. Insofern ging die Führung auch in Ordnung. Aber es folgten Horror-Minuten für die Berliner.
In der 13. Spielminute hatte Konrad Abeltshauser nach einem Zuspiel von Jon Matsumoto zu viel Zeit und Platz, visierte das Ziel an und glich zum 1:1 aus.
Schockte die Eisbären immer noch nicht, die weiter nach vorne spielten und ihre Chancen suchten. Aber dann folgte der Zwölf-Sekunden-Doppelschlag der Gastgeber, von dem sich die Eisbären nicht mehr erholen sollten.
Matsumoto kam zu einfach durch die Defensive der Berliner bis vor das Tor, wollte dann Vehanen ausspielen, scheiterte im ersten Versuch aber noch am Finnen. Der zweite Versuch passte dann aber, allerdings auch dank der unglücklichen Mithilfe von Jonas Müller, der den Puck letztendlich über die Linie beförderte – 1:2 nach 15:55 Minuten.
Direkt vom Bully weg München mit viel Druck nach vorne, der Puck prallte von der Bande hinter dem Tor vor selbiges zurück, die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte überhaupt nicht und Steve Pinizzotto netzte eiskalt ins leere Tor ein – 1:3 nach 16:07 Minuten.
Uwe Krupp reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Aber dieser Doppelschlag innerhalb weniger Sekunden hatte seine Spuren hinterlassen und im Grunde war das Finale und die Meisterschaft danach entschieden. Denn München strotze nun nur so vor Selbstvertrauen, während die drei schnellen Treffer bei den Eisbären Wirkung zeigten.
Und es sollte noch schlimmer kommen. München im Powerplay, Dominik Kahun sein Schuss wurde noch pariert, aber Ex-Eisbär Mads Christensen setzte nach und arbeitete die Scheibe über die Linie – 1:4 und das 39 Sekunden vor der ersten Drittelpause.
Ein unglaubliches erstes Drittel, dessen Spielstand den Spielverlauf nicht wirklich wider spiegelte. 10 Münchner Torschüsse reichten, um vier Tore zu erzielen. Die Eisbären, die eigentlich ein gutes erstes Drittel bis zum 1:1 spielten, hatten 16-mal auf das Tor von Aus den Birken geschossen. Doch München war brutal effektiv und eiskalt vor dem Tor.

Noch waren 40 Minuten zu spielen, aber zunächst einmal hatte München das nächste Überzahlspiel,

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

welches sie jedoch nicht nutzten. Dann folgte der nächste Knackpunkt in diesem Spiel. Die Eisbären mit einem Powerplay, in dem sie zwar Chancen hatten, diese aber nicht nutzen konnten. Kurz darauf München in Überzahl und nach nur 17 Sekunden trafen die Gastgeber. Derek Joslin hatte von der blauen Linie abgezogen, Vehanen parierte den ersten Schuss, Pinizzotto setzte nach und drückte die Scheibe im Liegen über die Linie – 1:5 (28.). Die Münchner Nummer 14 mit dem unbändigen Willen, dieses Tor erzielen zu wollen.
Die Eisbären gaben nicht auf, waren weiterhin bemüht, rannten weiter an und hatten auch noch zwei Überzahlspiele im zweiten Drittel gehabt. Es fehlte ihnen jedoch an zwingenden Ideen, hier noch einmal zurück in die Partie zu finden. München tat nicht mehr als nötig, konzentrierte sich auf die Defensive und lauerte auf Konter.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Die vermehrt im letzten Drittel kommen sollten, da die Eisbären angesichts des Spielstandes natürlich aufmachen mussten. In der 45. Spielminute kehrte aber die kleine Hoffnung auf das große Comeback zurück. Rihards Bukarts auf Jamie MacQueen, welcher vor dem Tor lauerte und auf 2:5 verkürzen konnte.
München schraubte das Tempo danach mal eben kurz hoch. Jerome Flaake scheiterte noch an der Latte, Florian Kettemer brachte die Scheibe zum Tor, Brooks Macek setzte erfolgreich nach – 2:6 (47.).
Aber auch die Eisbären mit der direkten Antwort. James Sheppard fälschte einen Schuss von Kai Wissmann unhaltbar für Aus den Birken ab – 3:6 (48.).
Es sollte der letzte Eisbären-Treffer in dieser Saison sein und zugleich der letzte in dieser DEL-Saison. Denn anschließend tat sich nichts mehr. München ließ sich das nicht mehr nehmen, die Eisbären verloren mit zunehmender Spieldauer auch den Glauben an das Comeback. Und so feierte der EHC Red Bull München am Ende die dritte Meisterschaft in Folge. Herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle. So viel Fairness sollte sein. Und ein unverdienter Meister sind die Mannen von Coach Don Jackson auch nicht.

Aber natürlich hätten wir lieber die Eisbären auf dem Thron gesehen und es sah zu Beginn auch sehr

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

gut aus, doch dann drehte München mal kurz auf und überrollte die Eisbären in wenigen Minuten, stellte somit die Weichen auf Sieg und dritte Meisterschaft in Folge.
Doch auch wenn gestern Abend und auch jetzt immer noch Trauer vorhanden ist, was verständlich ist, wenn man so kurz vor dem Ziel noch abgefangen wird, überwiegt der Stolz auf diese Mannschaft. Denn sie hat eine überragende Hauptrunde gespielt, welche mit Platz Zwei und der CHL-Qualifikation endete. Und sie haben uns in den Playoffs über Wochen mit ihren Leistungen verzückt und uns lange den Traum vom achten Stern leben lassen. Dass es am Ende nicht geklappt hat, ist zwar traurig, aber dennoch kann man mit großem Stolz auf die Saison 2017/2018 zurückblicken. Und im nächsten Jahr greifen sie dann wieder von vorne an. Denn auch dann heißt das Motto wieder: „Mit aller Macht zur Acht!“

Der Traum vom achten Stern lebt weiter: Die Eisbären erzwingen den Showdown um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft in München!

Ausgabe #40:

Diese Finalserie ist einfach der pure Wahnsinn. Es geht tatsächlich ins alles entscheidende siebte Finalspiel am Donnerstagabend in München. Denn die Eisbären Berlin haben das sechste Finalspiel in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof hochverdient mit 5:3 (1:1,1:0,3:2) gewonnen, glichen somit die Serie aus und erzwangen damit den ultimativen Showdown in München. Und der Sieg war klar verdient, waren die Eisbären doch über das gesamte Spiel gesehen die bessere Mannschaft, während München irgendwie ratlos wirkte. Anscheinend saß beim Team von Chefcoach Don Jackson der Schock von Spiel Fünf noch zu tief. Andererseits sind es die roten Bullen auch nicht gewohnt, über mehr als fünf Spiele in den Playoffs zu gehen. Die Eisbären hingegen schon und sie sind derzeit Megaheiß auf Eishockey. Und nach dem heutigen Spiel ist der Truppe von Chefcoach Uwe Krupp jetzt alles zuzutrauen. Auch der große Wurf.

Der Eisbären-Coach vertraute auf das selbe Team wie am Sonntag in München. Warum sollte er auch etwas ändern, schließlich gewann diese Truppe das legendäre fünfte Finalspiel in München mit 6:5 n.V.

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

Und die Hausherren machten vom ersten Bully weg klar, dass sie hier nur ein Ziel vor Augen hatten – den Sieg und damit den Serienausgleich. Sofort wurde das Münchner Tor anvisiert und relativ schnell konnte man den Deutschen Meister schocken. Ein Zuckerpass von Jonas Müller vor das Tor zu Louis-Marc Aubry, der behielt die Ruhe und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (4.).
Der perfekte Start in ein Drittel, welches hart umkämpft war. Beide Mannschaften fuhren ihre Checks konsequent zu Ende und teilten immer wieder aus, um den Gegner zu provozieren. Hinten standen beide äußerst kompakt, was es den jeweiligen Angriffsreihen schwer machte, sich gute Chancen zu erspielen. Zwar kamen beide immer mal wieder zu Abschlüssen, aber es waren keine hundertprozentigen dabei. Doch trotzdem klingelte es im Auftaktdrittel noch einmal im Tor. Konrad Abeltshauser hatte abgezogen und zum 1:1 ausgeglichen (9.).
Der Treffer gab München ein wenig Aufwind, der Titelverteidiger kam nun besser ins Spiel und hatte auch mal eine Phase, wo man sich im Berliner Drittel festsetzen konnte. Aber diese Phase hatten auch die Eisbären, nutzen konnten beide diese aber nicht. Somit stand es nach 20 hochinteressanten und hart umkämpften Minuten 1:1 in der Hauptstadt.

Zu Beginn des Mitteldrittels waren die Hausherren noch in Unterzahl, überstanden diese aber

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

schadlos, weil das Penaltykilling auch heute wieder sehr gut funktionierte. Und als man wieder komplett war, ging man erneut in Führung. James Sheppard mit dem Pass von der linken Seite, Jason Jaffray wollte diesen abfangen, doch er fälschte die Scheibe unglücklich ab und so ging die Scheibe ins Münchner Tor – 2:1 (23.).
Erneut ein Top-Start ins Drittel für den Rekordmeister, der mal wieder zur richtigen Zeit traf. Fortan die Eisbären weiterhin mit guten Aktionen nach vorne. Aber auch München kam immer wieder vor das Berliner Tor. Aber man merkte den Eisbären an, dass sie es heute mehr wollten als München. Die wirkten manchmal schon echt ratlos, hatten zudem ihre Nerven nicht im Griff und handelten sich somit unnötige Strafzeiten ein. Die Eisbären ließen sich jedoch nicht provozieren, konzentrierten sich weiter auf ihr Spiel und zogen den Spielplan konsequent durch.
Tore sahen die 14.200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena dann keine mehr, aber die Partie blieb weiterhin sehr interessant und zudem sehr nervenaufreibend, denn hier war noch lange nichts entschieden.

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

Früh im Schlussdrittel wurden die Nerven der Eisbären-Fans etwas beruhigt. Die Eisbären in Überzahl, Rihards Bukarts zog direkt ab, Danny Aus den Birken parierte den Schuss, allerdings direkt vor den Schläger von Jamie MacQueen, welcher nach nur zwölf Sekunden dankend einnetzte – 3:1 (41.).
Doch München bekam kurz darauf ein Powerplay zugesprochen, aber die Eisbären heute mit ganz starker Arbeit in Unterzahl, überstanden auch diese schadlos. Und kurz darauf sorgte man für einen Jubel-Orkan in der Arena. Daniel Fischbuch wurde auf die Reise geschickt, lief alleine auf den Goalie zu und diese Chance ließ er sich – im Gegensatz zu vielen anderen solcher Situationen während der Hauptrunde – nicht nehmen und erhöhte auf 4:1 (45.).
Diese zwei schnellen Tore waren natürlich Balsam für die Eisbären-Seele, jedoch Gift für die Seele der Münchner. Die waren komplett von der Rolle. Sie bemühten sich zwar, suchten auch immer wieder den Weg Richtung Petri Vehanen. Aber der Finne ließ nichts zu. München wirkte nicht wie das München aus den Spielen Zwei bis Vier. Sie fanden überhaupt kein Mittel gegen die Eisbären, hatten nichts zum dagegen setzen und wirkten, wie schon mehrfach erwähnt, teilweise sehr ratlos. So kennt man Mannschaften von Don Jackson nicht. Aber der erfolgreichste DEL-Trainer hatte keinen Plan gegen die wie entfesselt aufspielenden Eisbären, die bei Kontern weitere Chancen hatten, das Ergebnis noch auszubauen.
So lief die Zeit runter und Spiel Sieben rückte immer näher. Doch München zeigte sich noch einmal, Mads Christensen mit dem 4:2 zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie (58.).
Jackson riskierte nun alles, nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was die Eisbären aber in der selben Minute durch André Rankel zum 5:2 ausnutzten.
Aber München gab nicht auf, Christensen mit dem Schuss, welchen Patrick Hager unhaltbar für Vehanen abfälschte – 5:3 (59.).
Jackson nahm erneut den Goalie raus und zudem noch eine Auszeit. Aber mehr als Ergebniskosmetik war das nicht gewesen. Die Eisbären brachten die Sieg über die Zeit und ließen die Arena am Ostbahnhof beben.

Alles wieder auf Anfang. 3:3 steht es nun in der Finalserie zwischen Berlin und München, wer das

(Foto: DEL/City-Press GmbH)

nächste Spiel gewinnt ist Deutscher Eishockeymeister 2018. Und sprach vor der Finalserie und vor Spiel Fünf noch alles für München, so hat sich das Blatt inzwischen gewendet und die Eisbären Berlin befinden sich aktuell in der Pole Position um den DEL-Pott. Denn das Momentum ist doch deutlich auf Seiten der Eisbären, die München scheinbar geknackt haben. Schon in Spiel Vier war man München deutlich überlegen, konnte da nur die eigenen Chancen nicht nutzen und verlor so das Spiel. In Spiel Fünf und Sechs hielt man an dem Spielplan fest und dieses Mal nutzte man seine Chancen und schoss sechs Tore in München sowie fünf in Berlin.
War sich München seiner Sache nach dem Sieg am Freitag schon zu sicher? Es macht fast den Anschein, denn am Sonntag waren sie relativ nervös nach dem schnellen 0:2-Rückstand. Zwar kämpften sie sich am Ende noch einmal zurück in die Partie, aber verloren diese dann doch noch in der Overtime. Es scheint fast so, als ob das Spiel am Sonntag einen Knacks bei München hinterlassen hat. Auch heute spielten sie nicht so, wie man es von München gewohnt ist. Die Eisbären haben sich in den letzten beiden Spielen in einen Rausch gespielt, spielen wie entfesselt auf, halten das Münchner Powerplay vom eigenen Tor fern und sind vor dem Tor wieder eiskalt und effektiv. Die Mannschaft hat sich dank einer unglaublichen Energieleistung zurück in die Serie gekämpft, an deren Ende nun doch wieder der achte Stern winkt. Und angesichts der aktuellen Berliner Form und der Münchner Schwächephase genau zum ungünstigsten Zeitpunkt, ist den Eisbären am Donnerstag alles zuzutrauen. Denn Erfahrungen mit Spiel Sieben haben die Eisbären schon gemacht, München dagegen betritt am Donnerstag Neuland.
Alles spricht nun für die Eisbären. Es liegt nun an den Eisbären, das größte Comeback der DEL-Finalgeschichte zu vollenden und sich den achten Titel zu sichern.

Nach 61:16 Minuten: Jamie MacQueen schießt die Eisbären zu Spiel 6 der Finalserie

Ausgabe #39:

Die Saison 2017/2018 geht weiter. Die Eisbären Berlin haben ein unglaublich dramatisches und nervenaufreibendes fünftes Finalspiel beim EHC Red Bull München mit 6:5 n.V (3:1,1:1,1:3/1:0) gewonnen und somit ein sechstes Spiel am Dienstagabend in Berlin erzwungen. Die Eisbären wehrten sich nach allen Kräften gegen das drohende Saisonaus, warfen alles in die Partie hinein, was sie hatten, belohnten sich am Ende für eine großartige kämpferische Mannschaftsleistung und zerstörten somit die Meister-Party der Hausherren.

Keine Veränderung im Team der Eisbären, die somit im Tor auch wieder auf Petri Vehanen setzten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Beide Mannschaften starteten sehr engagiert in die Partie. Die Eisbären jedoch machten den Hausherren das Leben mit aggressivem Forechecking schwer, die Gastgeber wirkten zudem im ersten Drittel teilweise sehr nervös in ihren Aktionen.
Und ein Fauxpas des Meisters nutzten die Eisbären aus. Ein Münchner Spieler fiel im eigenen Drittel zu Boden, André Rankel spielte Doppelpass mit Martin Buchwieser und am Ende netzte der Kapitän eiskalt ein – 1:0 (7.).
Die Eisbären auch fortan die aktivere Mannschaft, München aber bei Kontern immer mal wieder gefährlich.
Doch die Eisbären heute eiskalt und effektiv vor dem Tor, genau das hatte man sich Freitagabend schon gewünscht.
Erneut kommt ein Münchner Spieler zu Fall, Daniel Fischbuch schnappte sich die Scheibe, spielte sie in den Slot zu Thomas Oppenheimer, welcher eiskalt abschloss – 2:0 (13.)
Doch München antwortete schnell. Keith Aucoin passte die Scheibe zu Brooks Macek, von dessen Schlittschuh ging der Puck über die Linie. Nach Ansicht des Videobeweises zählte der Treffer – 2:1 (15.).
Aber das schockte die Eisbären nicht, im Gegenteil, sie erwiesen sich als sehr effektiv heute. Mark Olver spielte Jamie MacQueen im Slot an und der ließ Danny Aus den Birken keine Chance – 3:1 (18.).
So stand es auch nach 20 starken Minuten der Eisbären bei überraschend nervösen Münchnern, die aber auch zwei, drei gefährliche Situationen hatten.

Keine Minute war im zweiten Drittel gespielt, da

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

mussten die Eisbären in Unterzahl ran. Powerplay, die Paradedisziplin der roten Bullen. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit guter Arbeit, übersteht die Unterzahl schadlos.
Gleich danach die nächste Unterzahl für die Berliner, aber auch hier wieder ganz starkes Unterzahlspiel der Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp.
Kaum waren die Eisbären wieder komplett, klingelte es doch im Berliner Tor. Kai Wissmann brach der Schläger beim Schuss, Konter München, Frank Mauer mit dem Schuss, Vehanen parierte, war beim Nachschuss von Ex-Eisbär Mads Christensen machtlos – 2:3 (26.). Auch der Treffer galt erst nach Ansicht des Videobeweises.
Danach mal ein Powerplay für die Eisbären, was gut aussah, aber kein Erfolg brachte.
32 Minuten waren gespielt, als Rankel alleine auf Aus den Birken zu lief, aber scheiterte.
Es war nun eine Playoff-Partie auf höchstem Niveau, mit Chancen hüben wie drüben und zwar richtig guten. München zwischendurch mit gehörig Druck, dem die Eisbären aber standhielten.
Gegen Ende des zweiten Drittels nochmal ein Powerplay für die Eisbären, da Ex-Eisbär Christensen in der Kühlbox saß. Dieses Mal nutzten die Gäste das Überzahlspiel, denn Rankel behauptete im Gewühl vor dem Tor die Übersicht und schockte somit den Meister – 4:2 (39.).
München und Berlin in diesem Drittel durchaus auf Augenhöhe, aber die Eisbären eiskalt vor dem Tor.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Im letzten Drittel München mit dem schnellen Anschlusstreffer. Derek Joslin zog von der blauen Linie ab, sein Schuss blieb hängen, Macek setzte nach und konnte verkürzen – 4:3 (42.).
München war wieder dran und sechs Minuten später glich München tatsächlich aus. Diesmal Macek mit dem Zuspiel für Jon Matsumoto, welcher in Überzahl einnetzen konnte – 4:4 (48.).
Ein Schock für uns Fans im Gästeblock, aber nicht für die Eisbären. James Sheppard wurde auf dem Weg zum Tor unsauber gestoppt, die Schiedsrichter entschieden auf Penalty. Sheppard lief an, zögerte lange, spielte Aus den Birken aus und brachte die Eisbären nur 20 Sekunden später wieder in Front – 5:4 (48.).
München mit wütenden Angriffen, Vehanen mit einem Monster Save gegen Keith Aucoin, der das halbleere Tor vor sich hatte, doch der Finne fuhr im letzten Moment seine Schoner aus.
Dann die Riesenchance für die Eisbären, die 30 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis haben, das jedoch nicht nutzen können.
München wieder komplett, Konrad Abeltshauser kam von der Strafbank, spielte den Querpass auf Aucoin, welcher fünf Minuten vor dem Ende des dritten Drittels die Halle zum Beben brachte – 5:5.
In den letzten drei Minuten München mit einem 4-gegen-3-Powerplay. Die Hausherren drückten, wollten den Treffer zur Meisterschaft erzielen, aber die Eisbären retteten sich in die Verlängerung.

Die Nerven wurden ordentlich strapaziert, mit

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

der Verlängerung kam es zum absoluten Höhepunkt. Und der Abend hätte ein langer werden können. Doch dagegen hatten beide Mannschaften etwas. Aucoin auf Macek, der traf das leere Tor nicht. Und nur 18 Sekunden später schoss Jamie MacQueen auf’s Tor, welches wenige Augenblicke danach verschoben wurde. Der Puck ging rein, die Schiedsrichter zeigten auf Tor, fuhren aber doch zum Videobeweis. Bange Minuten des Wartens, Zitterns und Hoffens brachen an. Nach der Entscheidung auf Tor brachen im Gästeblock alle Dämme. Das Saisonende wurde nochmal abgewendet und München die Party versaut.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Was war das bitte für ein Spiel!?Ganz starke Eisbären, die München alles abverlangten. Die Eisbären wollten mit aller Macht das Saisonende abwenden, taten dafür wirklich alles. Eine sehr starke Offensive, die vor dem Tor sehr eiskalt war. Eine Verteidigung, die mit Leidenschaft das eigene Tor verteidigte. Auch wenn man fünf Gegentreffer kassierte, München kann man eben nicht komplett aus dem Spiel nehmen. Ein gutes Powerplay sowie ein überragendes Penaltykilling waren ebenso Schlüssel zum Sieg. Auch mit Rückschlägen kann die Mannschaft umgehen. Die Eisbären legten immer wieder vor, München gab nicht auf und erkämpfte die Verlängerung. Doch dort die Eisbären mit dem besseren Ende. Somit gibt es am Dienstagabend Spiel Sechs in Berlin. Die Arena wird beben, so wie heute auch der Gästeblock, denn der Support war überragend von uns. So muss es auch am Dienstag sein, dann kann man den ultimativen Showdown in München erzwingen.

Playoff-Stand: EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin 3:2

2:4! Die Eisbären haben alles gegeben, aber am Ende scheitern sie an der Chancenverwertung

Ausgabe #38:

Alles war angerichtet für ein tolles viertes Finalspiel. Dieter „Maschine“ Birr von den Puhdys sang mit Unterstützung von Uwe Hassbecker von Silly die Eisbären-Hymne, Letzterer spielte in Vertretung für Bernd Römer von Karat die Deutsche Nationalhymne und die Fankurve stimmte die Mannschaft mit einer gigantischen Choreo auf Spiel Nummer Vier ein. Die Mannschaft gab anschließend auch alles, zeigte eine richtig starke Leistung, erspielte sich jede Menge Torchancen und war München eigentlich überlegen. Nur letztlich waren es die Münchner, die vor dem Tor eiskalt waren und am Ende Spiel Vier mit 4:2 (1:1,2:1,1:0) gewann und somit am Sonntag in eigener Halle den Titel-Hattrick perfekt machen kann.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp mit dem selben Team wie bei Spiel Drei am Mittwoch in München. Im Tor stand demnach auch wieder Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Die Eisbären machten von der ersten Sekunde an deutlich, die Serie heute ausgleichen zu wollen. Vom ersten Bully weg spielten die Berliner ein aggressives Forechecking und setzten München somit früh unter Druck. Die Eisbären übernahmen schnell die Kontrolle und konnten sich früh für den Aufwand belohnen. Rihards Bukarts bediente Jamie MacQueen, welcher direkt abzog und zum 1:0 traf (6.).
Es folgte das erste Powerplay für die Hausherren und am Ende sogar für 27 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Das große Sorgenkind der Eisbären in dieser Saison. Es sah heute wesentlich besser aus. Es war mehr Bewegung drin, man ließ die Scheibe gut laufen, konnte hier und da auch immer mal wieder für Gefahr sorgen, letztendlich sprang aber kein Treffer dabei heraus.
Was war eigentlich mit München los? Die hatte man im ersten Drittel bisher noch kaum gefährlich vor dem Tor gesehen und auf einmal stand es trotzdem 1:1. München wieder komplett, nach dem die Berliner gut Druck gemacht hatten. Yannic Seidenberg hatte von der blauen Linie abgezogen, Maximilian Kastner hielt die Kelle in den Schuss und sorgte somit für den völlig überraschenden Ausgleich – 1:1 (12.).
Der Ausgleich brachte die Eisbären kurz aus dem Konzept, München nun für kurze Zeit obenauf. Aber die Eisbären fingen sich relativ schnell wieder und brachten das 1:1 über die Zeit.

Das Mitteldrittel begann ausgeglichener. Es ging hin und her, beide suchten immer wieder den

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Abschluss. Das erste Mal erfolgreich abschließen konnten dann die Berliner. Nick Petersen kurvte ums Tor, spielte die Scheibe dann an den langen Pfosten, wo Sean Backman lauerte und den Puck zum 2:1 über die Linie bugsieren konnte (27.).
Dann die Eisbären mal wieder für 22 Sekunden in doppelter Überzahl. Aber auch hier sah es wieder sehr ansehnlich aus, nur erfolgreich war es auch dieses Mal nicht. James Sheppard hatte bei einfacher Überzahl noch die beste Chance, als er an der Latte scheiterte.
Berlin machte das Spiel, hatte die Chancen, nutzte sie aber nicht. Und München? Die waren brutal effektiv heute. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause Steve Pinizzotto mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot, wo Jon Matsumoto zu leicht abschließen kann – 2:2 (35.).
Nun München mit Oberwasser, wollte sofort nachlegen, Brooks Macek scheiterte jedoch bei einem Konter an Vehanen. Knapp zwei Minuten vor der zweiten Pause klingelte es dann aber doch im Kasten der Eisbären. Matsumoto legte zurück an die blaue Linie, wo Seidenberg abzog und Vehanen keine Chance ließ – 2:3 (39.).
Der Treffer hatte schon so etwas wie eine Schockwirkung auf die Eisbären, denn eigentlich hätten sie hier, wenn man das ganze Spiel betrachtet, schon mit 3:1 oder 4:1 führen müssen. So aber lag man nach 40 Minuten mit 2:3 hinten.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Früh im Schlussdrittel München mit einem Powerplay, was ja bisher so gut in der Finalserie funktionierte. Aber die Eisbären standen gut in der Box und verhinderten den nächsten Gegentreffer.
Fortan war es ein Spiel, welches von der Spannung lebte. Die Eisbären warfen alles hinein, was sie hatten. Immer wieder rannten sie an, wollten unbedingt den Ausgleich erzielen. München konzentrierte sich nun aber auf die Defensive, stand äußerst kompakt und machte es den Eisbären immer wieder schwer, zum Abschluss zu kommen. Und wenn doch mal ein Schuss durchkam, dann war er sichere Beute von Danny Aus den Birken.
Die Zeit rannte den Eisbären davon und München zeigte ein weiteres Mal, wie eiskalt sie sind. Dominik Kahun kam im Angriffsdrittel an die Scheibe, hatte zu viel Zeit und konnte im Drittel der Eisbären rumkurven und kam letztendlich zum Abschluss. Vehanen rutschte die Scheibe unglücklich durch die Schoner – 2:4 (58.).
Damit war die Partie gelaufen, was man auch an der Körpersprache der Eisbären deutlich sah, die nicht mehr an die Wende glaubten. München brachte den zweiten Auswärtssieg und den insgesamt dritten Sieg in der Finalserie sicher nach Hause.

War`s das schon? 1:3 liegen die Eisbären in der Finalserie nun hinten und am Sonntag droht bei einer

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

weiteren Niederlage das Saison-Aus und die Vizemeisterschaft. Aber der Mannschaft kann man heute kaum einen Vorwurf machen. Sie haben von der ersten Sekunden alles rein geworfen, haben richtig gutes Hockey gespielt, sich jede Menge Chancen erspielt, welche man leider nicht nutzen konnte. Auch das Powerplay sah heute schon deutlich besser aus, brachte nur nicht den erhofften Erfolg. Und München? Die zeigten sich heute sehr effektiv und eiskalt vor dem Tor. Im Stile eine Spitzen-Mannschaft gewannen sie das Spiel, ohne dabei großartig zu überzeugen. Aber wenn du das Spiel gewinnst, fragt nach dem Wie später keiner mehr.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:3 (4:3/4:5/1:4/2:4)

1:4 in Spiel Drei: Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele

Die Eisbären Berlin liegen erstmals in der DEL-Finalserie 2018 hinten. Am Mittwochabend verlor der DEL-Rekordmeister Spiel Drei beim zweifachen Deutschen Meister EHC Red Bull München mit 1:4 (0:1,0:2,1:1) und steht damit vor Spiel Vier auf eigenem Eis am Freitagabend schon gehörig unter Druck. Der Grund für die Niederlage war schnell ausgemacht. Die Eisbären kassierten zu viele Strafzeiten und verloren das Spiel somit auf der Strafbank. Und dass man dort kein Spiel gewinnt, sollte jedem bekannt sein. 

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp hatte das selbe Personal zur Verfügung wie in Spiel Zwei am Sonntag in Berlin. Petri Vehanen, der zum letzten Drittel ausgewechselt wurde, stand heute wieder von Beginn an im Tor.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Die Eisbären kamen gut rein in Spiel Drei, spielten wieder ein aggressives Forechecking und machten deutlich, dass sie hier heute gewinnen wollten. Nach drei Minuten gab es dann auch die erste gefährliche Szene vor dem Münchner Tor, aus der dann die erste Strafzeit der Partie für München entstand. Aber das Powerplay bleibt DAS große Sorgenkind der Eisbären. Einzig André Rankel brachte einen guten Schuss zu Stande.
München hatte nach fünf Minuten die erste gute Chance durch Ex-Eisbär Mads Christensen, welcher vor dem Tor angespielt wurde, aber an Vehanen scheiterte.
Direkt im Gegenzug Micki DuPont mit einem Schuss von der blauen Linie. Rihards Bukarts fälschte gefährlich ab und setzte auch nochmal zum Nachschuss an, beides gefährliche Chancen für Berlin.
Es folgte die erste Strafe für die Eisbären nach sieben Minuten. James Sheppard hatte sich von Steve Pinizzotto provozieren lassen und durfte dafür auf die Strafbank. München und Powerplay? Das ist eine Geheimwaffe. Keith Aucoin hat auf der rechten Seite viel Zeit und Platz, kann so lange warten, bis Yannic Seidenberg auf links sich frei gelaufen hat, spielte die Scheibe passgenau rüber und Seidenberg netzte eiskalt ein – 0:1 (8.). München immer mit dem selben Muster, da hätten die Eisbären besser aufpassen müssen.
Fünf Minuten später das zweite Powerplay für München, diesmal standen die Berliner besser in Unterzahl und trotzdem gab es eine Riesenchance für die Gastgeber. Brooks Macek wurde vor dem Tor angespielt, hatte viel Platz, zog ab, sein Schuss ging aber knapp über das Tor.
München war seit dem 1:0 deutlich besser drin im Spiel, setzte die Eisbären immer wieder unter Druck und setzte sich zudem immer wieder im Angriffsdrittel fest. Die Eisbären fanden kaum noch zu ihrem Spiel, hatten immer wieder Probleme mit der Zuordnung in der Defensive und am Ende auch Glück, dass es nach 20 Minuten nur 0:1 stand. Jason Jaffray vergab die letzte gute Chance im Auftaktdrittel, als Petri Vehanen seinen Schuss an den Pfosten lenkte (17.).

Das zweite Drittel begann aus Eisbären-Sicht gut, denn nach nur 45 Sekunden hatte Jamie MacQueen

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

die erste gute Chance. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und wurde somit gefährlich.
Aber München ließ nicht nach, spielte weiter offensiv und wurde zu Chancen eingeladen. Sean Backman mit dem Puckverlust im eigenen Drittel, Dominik Kahun kam an die Scheibe, zog aus dem Slot ab, traf aber nur die Latte (23.). Nur eine Minute später Jon Matsumoto mit dem Bauerntrick, dem Querpass auf Jerome Flaake, doch Petri Vehanen mit einem klasse Stockhand-Save.
28 Minuten waren gespielt, da kassierten die Eisbären die nächste Strafzeit und erneut klingelte es im Tor. Derek Joslin hatte von der blauen Linie abgezogen, Petri Vehanen rutschte die Scheibe durch, blieb auf der Torlinie liegen, Matsumoto setzte nach und drückte den Puck über die Linie – 0:2 (28.).
Die Eisbären fortan durchaus bemüht und auch mit guten Offensivaktionen, waren nach dem Powerbreak besser drin im Spiel, konnten aber Danny Aus den Birken nicht überwinden. Hinten leistete man sich aber weiter Fehler, so auch Jonas Müller. Der Youngster mit einem Fehlpass im eigenen Drittel, Patrick Hager kam an die Scheibe, zog ab, aber Vehanen mit einem klasse Save.
Aber die Eisbären ließen vorne nicht nach und hatten nach einem gewonnenen Bully die große Chance zum Anschlusstreffer, doch Marcel Noebels traf nur die Latte. Auch kurze Zeit später weitere gute Möglichkeiten für die Berliner, leider ohne Erfolg im Abschluss.
Dann mal wieder München mit einer Drangphase, aus der das nächste Powerplay entstand. München mit einem guten Powerplay und zwei sehr guten Chancen. Hager scheiterte an Vehanen, Kahun an der Latte. Kaum waren die Eisbären wieder komplett, mussten sie erneut in Unterzahl antreten und dieses Mal klingelte es im Berliner Tor. München in der Formation, Jason Jaffray wurde am kurzen Pfosten angespielt, Michael Wolf lief sich am langen Pfosten frei, bekam die Scheibe und hatte keine große Mühe, den Puck im halbleeren Tor zu versenken – 0:3 (38.). Das ging wieder zu einfach, zumal es immer wieder der selbe Spielzug in Überzahl von München ist. Beim Stand von 0:3 ging es dann auch in die zweite Drittelpause.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Das letzte Drittel begann aus Eisbären-Sicht sehr gut. Strafe gegen Darryl Boyle, Überzahl Eisbären und der Anschlusstreffer. Frank Hördler mit dem Schuss von der blauen Linie, Nick Petersen hielt die Kelle in den Schuss und schon zappelte die Scheibe im Münchner Tor – 1:3 (44.).
Die Eisbären nahmen den Schwung des Anschlusstreffers mit, wollten hier direkt nachlegen. München lauerte auf Konter, um das Spiel zu entscheiden.
Dann aber bekam München erstmal wieder ein Überzahlspiel, doch das Penaltykilling der Eisbären war besser als in den beiden Dritteln zuvor und somit überstand man die Unterzahl schadlos.
Kaum wieder komplett, spielten die Eisbären weiter offensiv und mit aggressivem Forechecking. München stellte sich hinten rein und versuchte, die Schusswege zuzumachen und die Schüsse zu blocken. Und zudem lauerten sie weiter auf ihre Chancen. Und die sollten kommen.
In der 51. Spielminute wurde Frank Mauer im Slot angespielt, er zog ab, aber Vehanen war auf dem Posten. Noch in der selben Minute ein Zuckerpass von Darryl Boyle aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Patrick Hager, welcher alleine auf Vehanen zu lief, zu einem satten Schlagschuss ausholte und den Puck ins Berliner Tor hämmerte – 1:4 (51.).
Dieser Treffer war dann praktisch die Entscheidung gewesen. München tat weiterhin nicht mehr als nötig, die Eisbären zeigten sich weiterhin bemüht nach vorne, wussten aber, dass die Partie hier entschieden war. So brachte München das 4:1 souverän über die Zeit.

Ein am Ende klar verdienter Sieg für den Deutschen Meister, der mal wieder seine Extraklasse in

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Überzahl unter Beweis stellte. Drei von vier Toren erzielte München in Überzahl, somit waren mal wieder die Special Teams der Knackpunkt. Was an sich schon ärgerlich ist, weil man um die Stärke von München in Überzahl weiß. Aber was noch viel schlimmer ist, München hat meistens immer den selben Spielzug in Überzahl und das sollten die Eisbären eigentlich wissen. Und trotzdem konnte München genau jenen Spielzug durchziehen und war damit am Ende erfolgreich.
Die Eisbären sollten an ihrer Disziplin arbeiten, unnötige Strafen vermeiden, denn sonst hast du in dieser Finalserie keine Chance gegen den Titelverteidiger. Die Eisbären müssen zurück zu der Leistung aus Spiel Eins, als man München mit der da gezeigten Spielweise vor große Probleme stellte und letztendlich Spiel Eins für sich entscheiden konnte. Von der in Spiel Eins gezeigten Leistung war in den Spielen Zwei und Drei nicht mehr viel zu sehen. Finden die Eisbären zurück zur Spielweise von Spiel Eins, könnten sie am Freitag die Serie ausgleichen. Wenn nicht, dann winkt München am Sonntag die dritte Meisterschaft in Folge

Playoff-Stand: EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin 2:1 (3:4/5:4/4:1)

Uwe Krupp: „München hat ein paar Kleinigkeiten besser gemacht als wir“

Sean Backman (zweifacher Torschütze gegen München):

Ich denke, beide Mannschaften hatten Phasen, in denen sie besser waren als das andere Team. München hat aus unseren Fehlern Kapital geschlagen und sich so am Ende durchgesetzt. Aber ich mochte unseren Widerstand im dritten Drittel. Wir lagen mit drei Toren hinten, andere Teams hätte das zurückgeworfen, aber unser Team hat viel Charakter, also war es gut, dass wir uns zurück gekämpft haben. 

Nick Petersen (zweifacher Torschütze gegen München):

Ein 2:0-Vorsprung in der Serie wäre großartig gewesen, aber München ist ein gutes Team. Sie sind gut raus gekommen, haben ihre Chancen genutzt, vor allen Dingen in Überzahl. Wir haben nicht unser bestes Eishockey gespielt, vor allen Dingen in Drittels Eins und Zwei. Danach haben wir einen Anschub bekommen. Es war aufregend, wir hatten die Chance auszugleichen, aber das Spiel haben wir schon im zweiten Drittel verloren. 

Martin Buchwieser (Stürmer Eisbären Berlin):

Nachdem wir die zwei Überzahlgegentore gekriegt haben und dann das 3:1, waren wir eigentlich am 3:2 dran, kriegen dann aber leider das 4:1. Dann ist es gegen so eine Mannschaft einfach schwer. Zum Schluss sind wir zwar noch einmal ran gekommen, aber die Mannschaft ist einfach zu gut, dass man so einen Rückstand aufholt. 

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

München ist gut gestartet und hat aus ihren Chancen Kapital geschlagen. Wir sind dann besser ins Spiel gekommen nach dem ersten Drittel und haben auch die Torchancen gehabt, haben aber leider nicht die Tore gemacht. So sind wir der Führung immer etwas hinterher gelaufen. Und am Ende im letzten Drittel hat sich München darauf verlassen, das Ergebnis zu verwalten und dadurch sind wir noch einmal heran gekommen. München hat ein paar Kleinigkeiten besser gemacht als wir und die kleinen Fehler, die wir gemacht haben, besser ausgenutzt. 

Don Jackson (Trainer EHC Red Bull München):

Kompliment an die Mannschaft, wie wir heute gestartet sind. Hochkonzentriert und fokussiert, besonders in den ersten zwei Dritteln. Aber am Ende war es wieder ein enges Spiel, mit dem besseren Ende für uns.

Uwe Krupp (links) und Don Jackson (rechts) bei der Pressekonferenz. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

4:5! München zu abgezockt und eiskalt vor dem Tor

Ausgabe #37:

Das Heimrecht ist schon wieder weg. Nach dem überraschenden Break mit dem 4:3-Auswärtssieg im ersten Finalspiel folgte im zweiten Finalspiel heute auf eigenem Eis eine Niederlage. Die Eisbären Berlin unterlagen dem EHC Red Bull München mit 4:5 (1:2,1:3,2:0) und mussten somit das Heimrecht wieder abgeben. Man hatte mit einer Reaktion der Gäste gerechnet und die folgte auch. Auch wenn es am Ende noch einmal eng wurde, so war der Sieg der Mannschaft von Chefcoach Don Jackson keinesfalls unverdient.

Keine Veränderung im Team von Chefcoach Uwe Krupp. Es fehlten also weiterhin Constantin Braun, Blake Parlett, Florian Busch, Vincent Hessler und Charlie Jahnke. Im Tor begann Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

München begann äußerst engagiert und mit einem aggressiven Forechecking, was die Eisbären immer wieder vor Probleme stellte. Dennoch gehörte den Berlinern die erste Torchance, aber Danny Richmond traf nur den Außenpfosten (2.).
Doch danach war eigentlich nur München vor dem Tor präsent. Der Titelverteidiger machte von Beginn an deutlich, hier sofort zurückschlagen zu wollen. Dementsprechend spielten die Mannen von Don Jackson auch, erspielten sich auch gute Chancen, welche Petri Vehanen zu halten wusste.
Die Eisbären taten sich schwer mit Offensivaktionen. Daniel Fischbuch hatte in den ersten zehn Minuten noch eine richtig gute Chance, als er alleine auf Danny Aus den Birken zulief, jedoch scheiterte (9.).
Und dann mal wieder der Beweis, wie wichtig Special Teams in den Playoffs und gerade im Finale sind. Die Eisbären konnten ihr Powerplay nicht nutzen, München dagegen schon. Derek Joslin mit dem Pass rechts raus zu Keith Aucoin, der mit dem Querpass zu Brooks Macek, welche einnetzen konnte – 0:1 (13.).
Aber die Eisbären bewiesen schon oft in den diesjährigen Playoffs, dass sie mit Rückschlägen umgehen können. So auch heute wieder. Nick Petersen mit dem Zuspiel von hinter der Torlinie auf Sean Backman, welcher direkt abzog und mit Hilfe von Patrick Hager zum 1:1 ausgleichen konnte (14.).
Fortan die Hausherren deutlich besser drin im Spiel und auch mit Chancen und einem weiteren Powerplay. Aber nutzen konnten sie weder ihre Chancen noch das Powerplay. Und dann zeigte München wieder, wie man sein Powerplay eiskalt ausnutzt.
Ganze elf Sekunden lief das Überzahlspiel, München mit einer klasse Kombination, an deren Ende Steven Pinizzotto vollenden konnte – 1:2 (19.). Was zugleich auch der Pausenstand an der Spree war.

Zu Beginn des Mitteldrittels die Berliner mit guten Chancen, aber München war heute einfach

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

gnadenlos effektiv und machte die Tore immer genau zum richtigen Zeitpunkt. Patrick Hager kam über links ins Drittel, legte die Scheibe quer rüber zu Florian Kettemer, welcher kurz schaute und dann abzog – 1:3 (24.).
Die Eisbären spielten ein gutes zweites Drittel, machten ordentlich Druck und kamen auch immer wieder zu richtig guten Torchancen, welche sie jedoch nicht zu nutzen wussten. München war bei seinen Angriffen aber auch immer gefährlich und bei einem sogar erfolgreich.
Scheibenverlust der Eisbären in der neutralen Zone, Jon Matsumoto ging mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, ließ die Eisbären-Spieler alt aussehen, umkurvte auch Vehanen und netzte eiskalt ein – 1:4 (34.).
Nach dem Tor nahm Uwe Krupp erst einmal eine Auszeit. Fortan die Eisbären mit dem nächsten Powerplay, welches aber natürlich nicht genutzt werden konnte. Aber nur wenige Sekunden später klingelte es dann doch im Tor der Münchner. Nick Petersen brachte die Scheibe von hinter dem Tor an den rechten Pfosten, wo Nick Petersen die Lücke zwischen Aus den Birken und Pfosten fand – 2:4 (38.).
Dann folgte der Knackpunkt der Partie. Ganze zwölf Sekunden waren im zweiten Drittel noch auf der Uhr, als Jon Matsumoto die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor brachte, wo Maximilian Kastner lauerte und erfolgreich einnetzen konnte – 2:5 (40.). Ein Gegentor zu einem ganz unglücklichen Zeitpunkt.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Das sollte die Aufgabe im letzten Drittel natürlich nicht leichter machen. Vor dem Beginn des letzten Drittels gab es aber erst einmal einen Torhüterwechsel bei den Eisbären. Marvin Cüpper kam für Petri Vehanen.
Als Ex-Eisbär Mads Christensen in die Kühlbox musste, konnten die Eisbären tatsächlich in Überzahl treffen. Das Powerplay sah bis dahin überhaupt nicht gut aus, dachte sich wohl auch Sean Backman, der sich über links auf die Reise machte, ins Angriffsdrittel fuhr, dann einfach mal abzog und Aus den Birken damit überraschte – 3:5 (46.).
Dieser Treffer gab den Eisbären natürlich noch einmal neuen Auftrieb. Die Eisbären gaben im letzten Drittel noch einmal alles, spielten nach vorne und nahmen die Schüsse aus allen Lagen. München konzentrierte sich auf das verteidigen und lauerte auf Fehler der Eisbären, um dann per Konter für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
Was die Eisbären auch versuchten, entweder war ein Münchner Gegenspieler, dessen Schläger oder aber Aus den Birken im Weg. Erst als die Eisbären Goalie Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, klingelte es doch nochmal im Tor des Meisters.
Aus dem Gewühl vor dem Tor zog Nick Petersen einfach mal ab und brachte die Hoffnung 40 Sekunden vor Spielende zurück – 4:5.
Aber es brachte nichts mehr. Die Eisbären gaben noch einmal alles, warfen noch einmal alles rein und wollten mit aller Macht den Ausgleich erzielen. Doch München brachte das 5:4 über die Zeit.

Eine bittere Niederlage, weil man heute die große Chance vergeben hat, den Auswärtssieg vom

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Freitag in München zu vergolden. Aber allen war klar gewesen, dass München eine Reaktion zeigen würde und das taten sie auch. München begann äußerst druckvoll und zeigte sich vor dem Tor eiskalt sowie im Powerplay sehr abgezockt. Genau wie im ersten Drittel machten die Gäste auch im Mitteldrittel immer genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore. Das 2:5 kurz vor der zweiten Pause war letztendlich der Knackpunkt gewesen. Im letzten Drittel warfen die Eisbären noch einmal alles hinein, konnten sich aber nicht mehr komplett belohnen.
Insgesamt gesehen geht der Sieg für München in Ordnung, die einfach sehr abgezockt spielten. Die Eisbären kamen auch zu ihren Chancen, hatten aber das Glück nicht auf ihrer Seite. Zudem waren die Special Teams heute einer der Unterschiede. Da müssen die Berliner dringend arbeiten, denn sonst hast du keine Chance gegen den Meister.
Noch ist in dieser Serie nichts verloren, die Eisbären haben noch immer alle Chancen. Ab jetzt ist es eben eine „Best-of-Five-Serie“.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. EHC Red Bull München 1:1 (4:3/4:5)

4:3! Eisbären schocken München im ersten Finalspiel und klauen das Heimrecht

Was für ein Auftakt in das DEL-Finale 2018! Die Eisbären Berlin starten mit einem Break und nehmen das Heimrecht mit nach Berlin. Vor 6.142 Zuschauern in der Olympia-Eishalle gewann der DEL-Rekordmeister das erste Finalspiel beim amtierenden und zweifachen Deutschen Meister EHC Red Bull München verdient mit 4:3 (2:1,1:1,1:1) und schockte somit den Top-Favoriten gleich zu Beginn der Finalserie.

Chefcoach Uwe Krupp nahm keine Veränderungen im Team vor. Constantin Braun, Florian Busch, VIncent Hessler und Blake Parlett fehlten verletzungsbedingt. Im Tor stand wieder Stammgoalie Petri Vehanen.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Wie startet man eine Finalserie am Besten? Mit dem schnellen 1:0 auswärts nach nur 70 Sekunden! Den Eisbären gelang genau dieses Kunststück am Freitagabend. Danny Richmond brachte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor, Danny Aus den Birken konnte nur zur Seite prallen lassen, wo Jamie MacQueen lauerte und eiskalt abstaubte – 1:0 (2.).
Nur wenige Sekunden später passierte genau das, was man vermeiden wollte. Man kassierte eine Strafe und das auch noch wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Aber die Eisbären standen gut in der Box und machten die Schusswege gut zu, überstanden die erste Unterzahl somit schadlos.
Sechs Minuten waren gespielt, da wurde André Rankel vor dem Tor klasse angespielt, hatte freie Schussbahn, scheiterte aber am Münchner Goalie.
Die Eisbären waren hier richtig gut drin im Spiel, brachten jede Scheibe zum Tor und hatten nach acht Minuten das erste Powerplay. Und die Berliner ließen die Scheibe gut laufen, aber auch München stand in Unterzahl sehr gut und überstand diese ohne Gegentor.
Wie eiskalt München sein kann und wie wenig Chancen sie brauchen, bewiesen sie in der zwölften Minute. Ein Schuss von Derek Joslin von der blauen Linie kam nicht durch, im Chaos vor dem Berliner Tor behielt Jon Matsumoto die Übersicht, zog aus der Drehung ab und sorgte so für den Ausgleich – 1:1 (12.).
Nur eine Minute später München beinahe mit der Führung. Nach einem schnellen Anrgiff hatte Michael Wolf per Nachschuss die große Chance zum 2:1, setzte die Scheibe aber knapp am Tor vorbei.
Besser machten es wenig später die Gäste. Nick Petersen setzte sich klasse durch, ließ sich auch von einem Ellbogencheck nicht aus der Ruhe bringen, brachte die Scheibe weiter zu Sean Backman, der Aus den Birken keine Chance ließ – 2:1 (15.). Was zugleich der Pausenstand in München war.

Im zweiten Drittel waren beide Teams zunächst auf die Defensive bedacht, so dass die ersten

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

nennenswerten Schüsse erst nach 24 Minuten kamen. Auf Münchner Seite probierte es Brooks Macek, auf Berliner Seite Daniel Fischbuch – beide ohne Erfolg.
Nur eine Minute später schickte Mark Olver Thomas Oppenheimer mit einem Sahnepass auf die Reise, die Berliner Nummer 23 marschierte alleine auf Aus den Birken zu, wollte diesen ausspielen, scheiterte jedoch am Münchner Goalie.
Doch die Hauptstädter blieben dran, Sean Backman erkämpfte die Scheibe an der blauen Linie, spitzelte sie weiter zu James Sheppard, welcher Aus den Birken tunnelte und so die Führung ausbauen konnte – 3:1 (25.).
Aber München fand in diesem Drittel besser zu seinem Spiel, konnte auch immer wieder Druck ausüben und sich Chancen erspielen. So auch in der 28. Spielminute, als Keith Aucoin Jon Matsumoto über links auf die Reise schickte, der spielte den Puck quer rüber und Brooks Macek hatte das leere Tor vor Augen – 2:3 (28.).
München fortan sehr aktiv, suchte immer wieder den Abschluss und wollte den Ausgleich. München war in den restlichen zehn Minuten des Mitteldrittels besser als die Eisbären, welche aber trotzdem immer wieder für Gefahr sorgen konnten. Die gefährlicheren Chancen hatten aber die Gastgeber, nur nutzen konnten sie diese nicht, weshalb Berlin auch nach 40 Minuten in München vorne lag.

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

Im letzten Drittel die Eisbären zu Beginn in Überzahl und mit zwei großen Chancen durch Sean Backman. Als München wieder komplett war, hatten die Berliner die nächsten zwei Riesenchancen. Diesmal vergaben Marcel Noebels und Louis-Marc Aubry.
München zeigte sich zwar bemüht, aber die Eisbären standen hinten sehr kompakt und boten dem Meister nur sehr wenig an. Und vor dem gegnerischen Tor die Eisbären mit richtig dicken Chancen, nur nutzen konnten sie diese nicht.
Bis zur 55. Spielminute. Jonas Müller erkämpfte sich dank eines starken Forecheckings die Scheibe, ließ einen Münchner Spieler aussteigen, spielte die Scheibe zu André Rankel, welcher das Auge für Aubry hatte und der Top-Scorer der Playoffs netzte eiskalt ein – 4:2 (55.).
Nun wurde die Aufgabe für den Titelverteidiger natürlich noch schwerer. Aber sie hatten die Chancen. So traf Keith Aucoin zwei Minuten vor dem Ende nur den Pfosten. Don Jackson nahm anschließend eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis. Und 53 Sekunden vor dem Ende konnte jener Aucoin dann auch tatsächlich noch einmal verkürzen, als er aus linker Position die Scheibe im leeren Berliner Tor versenkte – 3:4 (60.).
Zu mehr reichte es dann aber nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe aber verdiente 4:3 über die Zeit.

Was für ein starker Auftakt der Eisbären. Sie zogen über 60 Minuten ihr Spiel durch, waren top

(Foto: DEL / City-Press GmbH)

vorbereitet auf München, standen hinten sehr kompakt und ließen nicht viel von München zu. Und wenn doch was durchkam, war der überragende Vehanen zur Stelle. Vor dem Tor zeigte man sich eiskalt und machte die Tore zu richtigen Zeitpunkt. Mit einer hochkonzentrierten und sehr disziplinierten Leistung zogen die Eisbären München in Spiel Eins den Zahn und schockten den Meister damit. Dieser wird am Sonntag in Berlin auf Revanche hoffen.

Playoff-Stand: EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin 0:1 (3:4)

EHC Red Bull München vs. Eisbären Berlin: Vorschau auf das Playoff-Finale

Alles ist angerichtet. Die schönste Zeit des Jahres im Eishockey erlebt ab Freitagabend ihren absoluten Höhepunkt. Die beiden besten Mannschaften der DEL-Hauptrunde 2017/2018 stehen sich ab morgen Abend im DEL-Finale gegenüber. Der zweimalige Deutsche Meister und Titelverteidiger EHC Red Bull München trifft auf den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin. Ein absolutes Traumfinale, wenn man nach den Leistungen in der Hauptrunde geht. Beide Mannschaften versprechen spektakuläre und hochinteressante Finalpartien, in denen wie so oft Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Darüber, wer am Ende den DEL-Pokal in die Höhe strecken darf. Auch wenn wir uns natürlich den achten Titelgewinn der Eisbären so sehr wünschen, müssen wir realistisch bleiben und zugeben, dass München als Favorit in die Finalserie starten wird. Aber wenn eine Mannschaft München den Titel streitig machen kann, dann sind es die Eisbären.

Die Bilanz nach der Hauptrunde sieht ausgeglichen aus. Beide Mannschaften gewannen jeweils ihre beiden Heimspiele. München setzte sich zu Hause mit 4:2 und 4:1 durch, Berlin gewann auf eigenem Eis mit 5:4 n.P. und 3:2. Da München mit Heimrecht in die Serie geht, liegt hier natürlich der Vorteil auf Seiten der Münchner. Aber die Eisbären müssen so oder so ein Spiel in München gewinnen, will man am Ende die achte Deutsche Meisterschaft feiern.

In den Playoffs treffen beide Mannschaften erst das zweite Mal aufeinander, das aber zum zweiten Mal im Folge. Im letzten Jahr duellierte man sich im Halbfinale und auch da hatte München Heimrecht gehabt. Berlin gewann zwar Spiel Eins, verlor dann aber viermal in Folge und verpasste so den Finaleinzug in der vergangenen Saison.

Blicken wir auch zwei sehr wichtige Spieler. Die beiden Torhüter Danny Aus den Birken (München) und Petri Vehanen (Berlin) könnten zu den wichtigsten Leistungsträgern im Kampf um die Meisterschaft werden. Beides sind überragende Torhüter, das haben sie mehrfach unter Beweis gestellt.
In der Hauptrunde wies der deutsche Nationalgoalie der Münchner überragende Werte auf, wehrte 92,85 Prozent aller Schüsse ab, hatte einen Gegentorschnitt von 2,08 und feierte während der Hauptrunde in 25 Spielen einen Shutout.
Vehanens Werte sind nur minimal schlechter, wenn man dabei überhaupt von schlecht reden kann. Vehanen wies in der Hauptrunde eine Fangquote von 92,4 Prozent auf, bei einem Gegentorschnitt von 2,46 in 38 Spielen auf. Zwei Shutouts feierte Vehanen dabei.
In den Playoffs ist Aus den Birken erneut besser als Vehanen, diesmal aber auch deutlich. In zehn Spielen kommt Aus den Birken auf eine Fangquote von 92,7 Prozent, bei einem Gegentorschnitt von 2,01 und einem Shutout. Die besten Werte aller Goalies in den Playoffs.
Vehanen rangiert in dieser Statistik in den Playoffs nur auf Platz Vier mit einer Fangquote von 91,00 Prozent, bei einem Gegentorschnitt von 2,69 und null Shutouts in elf Spielen.
Danny Aus den Birken wies also sowohl in der Hauptrunde als auch jetzt in den Playoffs die besseren Werte als Petri Vehanen auf.
Fazit: Vorteil München

Kommen wir zu den Verteidigern und der Defensive beider Mannschaften. 128 Gegentore kassierte München in der Hauptrunde, bei den Eisbären waren es nur drei mehr (131). In den Playoffs kassierte München bisher 20 Gegentore, Berlin 31.
Bei München scorten gleich sechs Verteidiger zweistellig. Top-Verteidiger war dabei Yannic Seidenberg mit 34 Punkten (8 Tore/26 Vorlagen). Aber auch Derek Joslin mit 28 (6/22), Darryl Boyle mit 22 (3/19), Konrad Abeltshauser mit 18 (3/15) und Ryan Button mit 16 Punkten (6/10) wiesen starke Werte auf.
Bei den Eisbären scorten fünf Verteidiger zweistellig. Micki DuPont war mit 23 Scorerpunkten (7 Tore/16 Vorlagen) der beste Berliner Verteidiger. Es folgten Danny Richmond mit 18 Punkten (4/14) sowie gleich drei Spieler mit 17 Punkten – Jens Baxmann (5/12), Blake Parlett (3/14) und Kai Wissmann (0/17).
30 Tore erzielten die Verteidiger von München in der Hauptrunde, 26 die Eisbären-Defender. In den Playoffs haben die Eisbären ein Tor mehr erzielt als München (6 zu 5).
Gefahr geht von beiden Defensivreihen aus, daher begegnen sich beide in diesem Bereich auf Augenhöhe.
Fazit: Unentschieden

Kommen wir zum Prunkstück beider Mannschaften. Die Offensivspieler strahlen bei beiden Teams unheimlich viel Torgefahr aus. In der Hauptrunde war Münchens Sturm mit 183 Toren deutlich besser als der Eisbären-Angriff mit 169 Toren. 44 Treffer erzielten die Eisbären bisher in den Playoffs, München 42.
Gleich fünf Spieler kamen bei München auf 30 und mehr Scorerpunkte. Darunter natürlich der überragende Keith Aucoin mit 64 Punkten (11/52). Dahinter folgten Brooks Macek mit 44 (26/18), Dominik Kahun mit 41 (12/29), Frank Mauer mit 32 (14/18) und Steven Pinizzotto mit 30 Punkten (13/17).
In den Playoffs haben auch schon wieder fünf Stürmer mindestens zehn Punkte geholt – Michael Wolf (7/4), Frank Mauer (6/5), Patrick Hager (4/6), Jason Jaffray und Dominik Kahun (beide 3/7).
Bei den Eisbären sammelten gleich sechs Spieler mindestens 30 Punkte. Top-Scorer war Sean Backman mit 45 Punkten (24/21), dicht gefolgt von Nick Petersen mit 43 Punkten (16/27). Ebenfalls stark punkteten Jamie MacQueen mit 35 (22/13), James Sheppard mit 33 (11/22), Mark Olver mit 33 (14/19) und Marcel Noebels mit 30 Punkten (11/19).
In den Playoffs kommen drei Eisbären-Angreifer auf mindestens zehn Scorerpunkte – Louis-Marc Aubry (8/8), Marcel Noebels (6/7) und Nick Petersen (7/6).
Beide Mannschaften verfügen also über sehr torgefährliche Angreifer, welche vor dem Tor eiskalt sind und so Spiele im Alleingang entscheiden können.
Fazit: Unentschieden

Zum Abschluss schauen wir auf die Special Teams, welche ebenso ein Schlüssel im Playoff-Finale sein können. Und da hat Meister München sowohl in der Hauptrunde als auch in den Playoffs die Nase gegenüber den Eisbären deutlich vorne. In Überzahl wies München in der Hauptrunde eine Erfolgsquote von 18,93 Prozent auf, die von Berlin lag bei 16,96 Prozent. In Unterzahl war der Unterschied noch größer – München 87,36 Prozent, Berlin 78,45 Prozent.
In den Playoffs werden die Unterschiede noch einmal deutlicher. Powerplay München 26 Prozent, Berlin 16,2 Prozent, Unterzahl München 79,3 Prozent, Berlin 73,3 Prozent.
Die Devise der Eisbären sollte damit klar sein. Man muss von der Strafbank fern bleiben, denn in Unterzahl hast du gegen München keine Chance. Disziplin ist das Zauberwort.
Fazit: Vorteil München

Fazit:
Es ist das Traumfinale der DEL-Saison 2017/2018. Und mit München hat es den absoluten Top-Favoriten. Aber an guten Tagen können die Eisbären mit ihrer Qualität München ein Bein stellen. Dafür muss man aber natürlich einen Top-Tag erwischen und München einen nicht so guten. Wächst Petri Vehanen ein weiteres Mal über sich hinaus, steht die Defensive sehr kompakt und lässt nur wenig hochkarätige Chancen zu, nutzen die Stürmer die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt und bleibt man von der Strafbank fern, dann hat man auch gegen München eine Chance. Aber da muss eben sehr viel zusammen kommen.
Fakt ist, München kann sich nur selbst schlagen. Sie wissen, was sie können und dass sie der Top-Favorit sind. Und mit Don Jackson haben sie einen sehr erfolgreichen Meister-Coach hinter der Bande.
Die Eisbären müssen versuchen, wie im letzten Jahr im Halbfinale, Spiel Eins gleich zu klauen und dann in Berlin nachzulegen. Führen die Eisbären in der Serie mit 2:0, ist alles möglich. Zieht München seine Heimspiele jedoch souverän durch, dürfte für unsere Jungs nichts zu holen sein.
Mein Tipp: 4:2 für den EHC Red Bull München