1:0! Marcel Noebels schießt die Eisbären zur Tabellenführung

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Mittwochabend gewonnen. Vor 3.707 Zuschauern setzten sich die Berliner mit 1:0 (0:0,0:0,1:0) bei den Schwenninger Wild Wings durch und eroberten damit die Tabellenführung von Nürnberg, die zeitgleich in Iserlohn mit 0:4 verloren. Für die Eisbären wurde es das erwartet harte Stück Arbeit, am Ende hatte man das glücklichere Ende aber auf seiner Seite. 

Bei den Eisbären gab es eine Änderung im Vergleich zum Mannheim-Spiel. Stürmer Louis-Marc Aubry kehrte in den Kader zurück.

Hinein in die Partie zweier zuletzt sehr guter Mannschaften. Denn Schwenningen gewann fünf der letzten sieben Spiele, bei den Eisbären waren es fünf der letzten sechs. Die Hausherren hatten früh in der Anfangsphase die Chance in Überzahl zu agieren. Neun Sekunden lang war es ein 4 gegen 3, anschließend ein 5 gegen 4. Aber das Penaltykilling der Berliner klappte sehr gut, erst kurz vor Ablauf der Strafe kam André Hult von rechts außen zu einer guten Chance, Petri Vehanen war jedoch zur Stelle.
Die Partie war in diesem ersten Drittel hart umkämpft, es gab viele Zweikämpfe, aber wenig Torraumszenen. Weil sich beide Mannschaften auf die Defensive konzentrierten. Was bei Schwenningen allerdings auch zum Gameplan dazu gehört. Denn die Mannen von Coach Pat Cortina wollen aus einer sicheren Defensive angreifen und vor dem Tor für Gefahr sorgen. Der Gameplan der Wild Wings ging jedoch nur bedingt auf. Hinten stand man gut und ließ nur wenig Chancen der Eisbären zu, nach vorne gelangen gerade einmal vier Schüsse.
Deren neun Schüsse waren es auf Seiten der Berliner. Die besten Chancen hatten die Gäste aus der Hauptstadt Mitte des Auftaktdrittels, als Sean Backman (2x), Jens Baxmann und Marcel Noebels ihre guten Chancen jedoch nicht nutzen konnten.
So stand es nach 20 Minuten 0:0 im Schwarzwald und Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann analysierte das erste Drittel bei Telekom Sport wie folgt:

Schwenningen steht gut hinten. Wir müssen die Schüsse durchbekommen, dann entstehen auch Rebounds.

Aber auch im zweiten Drittel änderte sich nicht wirklich viel am Spielgeschehen auf dem Eis. Die Eisbären weiterhin bemüht, die eine Lücke in der Schwenninger Defensive zu finden, während die Wild Wings nach wie vor hinten kompakt standen und auf ihre Konterchancen lauerten.
Die ersten nennenswerten Chancen ließen im Mitteldrittel lange auf sich warten. In der 27. Spielminute hatte István Bartalis eine gute Chance für die Hausherren, Petri Vehanen war jedoch zur Stelle. Direkt im Gegenzug kam Jens Baxmann zu einer Chance, doch er hämmerte die Scheibe am linken Pfosten vorbei.
Mitte der Partie hatten die Berliner ihr erstes Powerplay und die Scheibe lief auch gut, doch die Defensive der Wild Wings stellte die Schusswege gut zu und ließ den Eisbären so kaum eine Chance.
Sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause hatte dann Marcel Noebels im Slot eine gute Chance per Onetimer, aber Dustin Strahlmeier klärte mit seinem Schoner. In der selben Minute kam auch Louis-Marc Aubry zu einer guten Chance, aber auch hier war die Nummer Eins von Schwenningen da.
Drei Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels das zweite Powerplay der Hauptstädter in dieser Partie, aber mehr als zwei Schüsse von Blake Parlett kamen dabei nicht zu Stande.
Als sich alle schon auf das 0:0 nach 40 Minuten einstellten, holte Petri Vehanen mal wieder eine seiner unglaublichen Paraden heraus. Nach einem Schuss konnte Vehanen die Scheibe nicht kontrollieren und André Hult hatte die Riesenchance zum 1:0, da er das leere Tor vor sich hatte. Aber Hult hatte die Rechnung ohne den Finnen gemacht, der per Weltklasse Hecht-Save den Schuss parieren konnte. Was für ein Save der Berliner Nummer Eins. Wahnsinn!
Schwenningens Stürmer Tobias Wörle mit seinem Fazit nach 40 Minuten:

Jeder Zuschauer bekommt was für sein Geld, es ist bis zum Ende spannend. Wir stehen defensiv gut und lauern auf Konter. Berlin ist besser, aber wir sind gut ins Spiel gekommen.

Zu Beginn des letzten Drittels hatten beide Mannschaften gleich einmal gute Schusschancen. So scheiterte Jonas Müller mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie an Dustin Strahlmeier, auf der Gegenseite hatten auch die Wild Wings zwei gute Chancen.
Aber danach war es wieder das selbe Spiel wie in den beiden Dritteln zuvor. Beide Defensivreihen machten es den jeweiligen Stürmern schwer, Chancen zu kreieren. So dauerte es bis zur 50. Spielminute, ehe Dominik Bittner im Slot angespielt wurde, den Puck aber über das Tor schoss. Das war die große Chance zur Führung für die Hausherren.
Und dann kam die 52. Spielminute, die Minute, welche die Partie entscheiden sollte. Daniel Fischbuch mit einem klasse Querpass auf Marcel Noebels, der zog über rechts zum Tor, scheiterte bei seinem ersten Versuch noch an Strahlmeier, verwertete dann aber seinen eigenen Nachschuss zum 1:0 für die Eisbären.
Die Hauptstädter wollten das Ergebnis danach aber nicht verteidigten und suchten stattdessen den Weg nach vorne, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Aber auch Schwenningen gab nicht auf und so hatte István Bartalis vier Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, tankte sich über die rechte Seite klasse durch, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug Schwenningen mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, Nick Petersen stand somit frei vor Strahlmeier, doch der Wild Wings Goalie parierte diesen Schuss.
103 Sekunden vor dem Ende der Partie nahm Schwenningens Coach Pat Cortina seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem auch noch die Auszeit. Und André Hult hätte eine Minute vor dem Spielende beinahe den Ausgleich erzielt, doch er traf nur den Außenpfosten.
45 Sekunden vor dem Ende kassierte dann Danny Richmond eine Strafe wegen Beinstellens, die Hausherren fortan also mit zwei Mann mehr und jeder Menge Druck. Aber die Eisbären brachten das 1:0 über die Zeit und nahmen drei wichtige Punkte aus dem Schwarzwald mit. Und Goalie Petri Vehanen feierte seinen ersten Shutout in dieser Saison.

Es war kein Eishockey-Leckerbissen, es war viel mehr eine Partie, die von den beiden Defensiv-Reihen bestimmt wurde. Somit war die Partie sicherlich nicht schön anzusehen, aber immerhin spannend bis zum Schluss. Die Eisbären haben mal wieder einen Weg gefunden, um ein Spiel zu gewinnen. Dazu reichte eine klasse Aktion von Marcel Noebels, um sich am Ende die volle Punktzahl zu sichern.
Und es zeigte eben auch, dass die Eisbären nicht immer von ihrer Paradereihe abhängig sind. Denn ganz nebenbei endeten heute die Punkteserien von Sean Backman und James Sheppard. Backman hatte in den letzten 13 Spielen 19 Scorerpunkte gesammelt, bei Sheppard waren es 16 Punkte in den letzten neun Spielen.

Schwenningens Goalie Dustin Strahlmeier ärgerte sich am Ende über die Niederlage:

Wir hatten im zweiten Drittel eine gute Chance, haben diese aber nicht rein bekommen. Von daher ist es ärgerlich, dass wir 0:1 verloren haben.

Siegtorschütze Marcel Noebels gab folgendes Statement ab:

Es war nicht viel Unterschied heute. Schwenningen war defensiv sehr gut. Ein Schuss hat heute den Unterschied ausgemacht. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Es war kein leichtes Auswärtsspiel.

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