5:3 in Schwenningen: Eisbären kommen gut aus der Länderspielpause und gewinnen erstes „Endspiel“

Die Eisbären Berlin sind gut aus der Länderspielpause zurückgekommen. Vor 3.767 Zuschauern in der Helios-Arena setzte sich der DEL-Rekordmeister beim Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings mit 5:3 (2:0,1:2,2:1) durch und sicherte sich damit drei enorm wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Sah man nach 20 Minuten schon wie der sichere Sieger aus, musste man in den restlichen 40 Minuten dann doch noch mal hart für den Sieg arbeiten. Am Ende ging zum Glück noch einmal alles gut aus. 

EHC-Trainer Stéphane Richer konnte wieder auf Florian Kettemer, Louis-Marc Aubry und James Sheppard zurückgreifen. Zudem feierte Austin Ortega sein DEL-Debüt im Eisbären-Trikot. Im Tor stand natürlich wieder Kevin Poulin.

Viel Selbstvertrauen konnten die Hauptstädter nicht haben. Neun der letzten zehn Spiele vor der Pause gingen verloren, zudem verlor man sechs der letzten sieben Auswärtsspiele. Und dennoch legte man einen klasse Start hin. Vom ersten Bully weg die Eisbären mit druckvollem Eishockey, suchten immer wieder den Weg nach vorne und dann auch den Abschluss auf das Tor von SERC-Goalie Dustin Strahlmeier.
Früh kassierten die Schwäne die erste Strafe der Partie, Simon Danner musste in die Kühlbox. Und die Eisbären haben das viertbeste Powerplay, auch wenn das auf dem Eis nicht immer so aussieht. Doch auch heute klingelte es in Überzahl. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen, Strahlmeier konnte nicht parieren und Colin Smith kam auf der linken Seite zum Abschluss. Er versenkte die Scheibe im halbleeren Wild-Wings-Tor – 1:0 (3.). Der deutsche Pass schien die Nummer 89 der Eisbären beflügelt zu haben, er erzielte sein viertes Saisontor.
Die Eisbären hatten hier alles im Griff, ließen hinten nichts zu und sorgten vorne immer wieder für Gefahr. Schwenningen gab erst in der siebten Spielminute den ersten Torschuss ab, Mirko Höfflin scheiterte jedoch an Kevin Poulin. Danach kamen die Hausherren etwas besser ins Spiel, dennoch dominierten die Eisbären das Auftaktdrittel nach Belieben und hatten immer wieder gute Torchancen, welche Dustin Strahlmeier jedoch fast alle zu Nichte machte.
Nur zweimal war der Schwenninger Goalie machtlos, denn den Eisbären gelang in den ersten 20 Minuten noch das hochverdiente 2:0. Sean Backman spielte an der blauen Linie Doppelpass mit Kai Wissmann, zog dann mit einem satten Schlagschuss ab und ließ Strahlmeier keine Chance, wenn gleich ihm auch die Sicht genommen wurde – 2:0 (12.). Das vierte Tor in den letzten sechs Spielen für die Nummer 61 der Berliner.
So führten die Eisbären ohne große Mühe mit 2:0 beim Tabellenletzten, hätten dabei durchaus auch 3:0 oder 4:0 führen können. Trotz des guten ersten Drittels meinte Sean Backman im Pausen-Interview bei Magenta Sport, dass man noch besser spielen könne:

Es geht immer noch besser. Aber nach der Pause sind wir gut rein gekommen und hätten sogar noch mehr Tore schießen können.

35 Sekunden hatten die Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels noch Überzahl, daraus machten sie jedoch nichts. Was dann folgte, war ein Strafen-Festival auf beiden Seiten, je drei Strafen für beide Mannschaften in den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels. So kamen vermehrt die Special Teams zum Einsatz, 5-gegen-4, 4-gegen-4 oder 4-gegen-3 auf dem Eis, das Spiel war nun sehr zerfahren durch diese vielen Strafen. Und Chancen hatten in diesen Minuten beide Mannschaften. So scheiterte Eisbären-Neuzugang Austin Ortega am starken Dustin Strahlmeier, der den Puck letztendlich an den Pfosten lenken konnte.
Und als die Hausherren 4-gegen-3 spielen konnten, schlug es hinter Kevin Poulin ein. Ex-Eisbär Rihards Bukarts mit dem klasse Querpass von links an den langen Pfosten, wo Mirko Höfflin lauerte und zum 1:2 verkürzen konnte (26.).
Schwenningen kurz darauf mit zwei Mann mehr auf dem Eis und zwei gefährlichen Aktionen vor dem Berliner Tor. Doppelte Überzahl hatten in dieser wilden Phase aber auch die Eisbären, welche ihre doppelte Überzahl nutzen konnten. Austin Ortega hinter dem Tor auf Marcel Noebels, der vor das Tor zu Jamie MacQueen, der fuhr in Position und ließ Strahlmeier keine Chance – 3:1 (29.). Das erste Tor seit zehn Spielen für die Nummer 17 der Berliner und zugleich der erste DEL-Scorerpunkt für Austin Ortega, der ein gutes Debüt zeigte.
Die Führung ging so auch in Ordnung, aber Schwenningen gab nicht auf. Ein klasse Pass von Tobias Wörle über die halbe Eisfläche, Kai Herpich zog zum Tor von Kevin Poulin, Jonas Müller brachte ihn zu Fall und Herpich prallte dadurch in Poulin. Marc El-Sayed sah die freie Scheibe vor dem Tor und schoss sie über die Linie – 2:3 (34.). Die beiden Hauptschiedsrichter Michael Klein und Andre Schrader entschieden auf dem Eis zunächst auf Tor, fuhren dann zum Videobeweis und blieben anschließend bei ihrer Entscheidung.
Dieser Treffer gab den Wild Wings Rückenwind, fortan Schwenninger mit einem aggressiven Forechecking, sie wollten hier nachlegen, aber die Eisbären brachten das 3:2 in die zweite Drittelpause.

Zu Beginn des Schlussdrittels die Hausherren gleich mit dem nächsten Überzahlspiel und drei guten Möglichkeiten, doch entweder stand Kevin Poulin im Weg oder aber die Scheibe ging knapp am Tor vorbei.
Aber Schwenningen konnte dann doch noch jubeln. Rihards Bukarts startete im eigenen Drittel, zündete den Turbo, zog vor das Tor, die Scheibe kam dann zu Marcel Kurth, welcher keine Probleme hatte, die Scheibe im leeren Berliner Tor zu versenken, da Poulin den Überblick verloren hatte und außer Position war – 3:3 (45.).
Aber die Eisbären waren nur kurz geschockt, kamen fortan selbst wieder zu guten Chancen, doch James Sheppard und Sean Backman scheiterten. Es war der Beginn einer starken Berliner Phase, in der sie erneut in Führung gingen. Und das Tor war eine Rarität, erzielte es doch Jens Baxmann, dem sein erstes Saisontor glückte. Jonas Müller erkämpfte die Scheibe an der rechten Bande, setzte sich dann klasse durch, spielte den Querpass auf Baxi und der netzte in Stürmermanier ein – 4:3 (48.).
Der Treffer sorgte für Erleichterung bei den Eisbären, bei denen man schon wieder befürchten musste, es gebe die nächste Niederlage, nach dem man das Spiel nach einem starken ersten Drittel so hergeschenkt hatte. Aber es sollte ein Sieg werden, denn Louis-Marc Aubry konnte erhöhen. Die Nummer 41 der Eisbären wurde klasse freigespielt, tauchte vor Strahlmeier auf, versuchte den Tunnel, mit dem er scheiterte, also versenkte er den Puck eben im zweiten Versuch – 5:3 (52.).
Damit war die Partie durch gewesen, wenn gleich die Hausherren noch einmal in Überzahl in der Schlussphase trafen, die beiden Hauptschiedsrichter aber die Partie vorher bereits unterbrochen hatten, in der Annahme, Poulin hätte die Scheibe sicher, diese war aber noch spielbar. Glück also für die Eisbären, welche sich am Ende drei enorm wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn sicherten, gerade im Hinblick auf das Spiel gegen Krefeld am Sonntag und den Sieg der Pinguine gestern Abend.

Aber man machte sich das Leben mal wieder unnötig schwer. Da spielt man ein blitzsauberes erstes Drittel, hat alles im Griff und könnte eigentlich höher führen, verliert dann aber wieder den Faden, nahm zu viele Strafen und brachte Schwenningen somit zurück ins Spiel. Aber die Eisbären wackelten nur, sie fielen jedoch nicht, sondern bewiesen Moral und schlugen zurück und sicherten sich letztendlich die Punkte.
Bei den Eisbären merkte man sofort wieder, wie wichtig die Rückkehrer waren. James Sheppard mit zwei Vorlagen und Louis-Marc Aubry mit einem Tor. Dazu der Neuzugang Austin Ortega, der ebenfalls zwei Tore vorbereitete. Die neue Nummer 21 lieferte ein klasse Debüt, welches Hoffnung auf mehr macht.
Man sollte die positiven Dinge aus diesem Spiel mitnehmen und sich vielleicht vornehmen, in Zukunft mal über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen, um sich solche Zitterpartien zu ersparen. Aber am Ende ist ja alles gut ausgegangen und nur das zählt jetzt erst einmal.

Sean Backman nach dem Spiel bei Magenta Sport:

Jeder kann das Game-Winning-Goal erzielen, dass es Jens Baxmann war, ist umso schöner. Das erste Drittel war gut, das zweite Drittel nicht, da haben wir zu viele Strafen kassiert. James Sheppard und Louis-Marc Aubry sind enorm wichtig für uns. 

Schwenningens Stürmer Marcel Kurth analysierte das Spiel wie folgt:

Im ersten Drittel war es nicht gut genug, was wir da abgeliefert haben. Wir haben die einfachen Sachen nicht hinbekommen, deswegen war Berlin so überlegen. Auf die letzten beiden Drittel kann man aufbauen. Wir müssen die einfachen Sachen richtig machen. Wir haben viel zu viele Strafen bekommen, so ist es schwer, in den Rhythmus zu kommen. 

In Schwenningen und gegen Krefeld: Mit Verstärkung in den Hauptrunden-Endspurt

Die Länderspielpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist vorbei, morgen Abend geht es für die Eisbären Berlin wieder zurück auf das Eis. Der Hauptrunden-Endspurt wird mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings (Morgen, 19:30 Uhr)  eingeläutet. Fortgesetzt wird dieser mit dem enorm wichtigen Heimspiel am Sonntag gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um Platz Zehn, die Krefeld Pinguine (So., 17:00 Uhr). Zwei Spiele, in denen es für die Eisbären um sehr wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn geht. Dabei steht vor allem das Heimspiel gegen den KEV im Mittelpunkt, stehen die Seidenstädter doch aktuell nur fünf Zähler hinter den Eisbären.

Treffen am Sonntag zum Endspiel im Kampf um Platz Zehn aufeinander – Eisbären vs. Krefeld (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und diese Partie ist nicht nur sozusagen ein vorgezogenes Endspiel im Kampf um Platz Zehn, nein, es ist auch ein Krisen-Duell. Denn bei beiden Teams lief es zuletzt überhaupt nicht. Die Eisbären verloren neun der letzten zehn Ligaspiele, Krefeld kassierte gar acht Niederlagen in Folge. Selbstvertrauen haben beide Mannschaften nicht, aber beide wissen, was am Sonntag auf dem Spiel stehen wird. Vom Charakter her ist das ein Playoff-Spiel, spielerisch werden beide Teams aber sicher kein Playoff-Niveau erreichen können. Vor allem der Kampf wird im Mittelpunkt stehen.

Doch bevor es zu diesem Endspiel um Platz Zehn kommt, müssen die Hauptstädter am Freitagabend beim Tabellenletzten in Schwenningen ran. Dort sollten die Eisbären natürlich auch schon drei Punkte einfahren. Die Wild Wings haben nach einem kurzen Zwischenhoch inzwischen auch wieder zwei Niederlagen am Stück eingefahren. Und die Bilanz in eigener Halle gegen Berlin ist nicht gerade rosig, verlor der SERC doch zwölf der 14 Gastspiele gegen die Hauptstädter. Auf viele Tore sollten sich die Zuschauern auch nicht einstellen, fielen doch in den letzten vier Spielen in Schwenningen nur acht Treffer zwischen beiden Teams. Dreimal behielten die Eisbären die Oberhand (1:0 n.P., 2:1, 1:0), einmal Schwenningen (2:1).

Gerade in der entscheidenden Saisonphase lichtet sich das Eisbären-Lazarett. Die Verletzten-Misere in dieser Saison ist schon einfach unglaublich, wenn gleich sie nicht als Ausrede für die Katastrophen-Saison her halten darf und auch nicht tut, wie die Verantwortlichen immer wieder betonen. Zum Glück kann Trainer Stéphane Richer jedoch morgen auf drei Rückkehrer und einen Neuzugang zurückgreifen.
In der Defensive steht Florian Kettemer wieder zur Verfügung. Und im Sturm kehren Louis-Marc Aubry und James Sheppard zurück ins Line-up. Aber die Beiden sind nicht die einzigen Spieler, welche die Offensive verstärken. Auch Neuzugang Austin Ortega wird in Schwenningen sein DEL-Debüt feiern und dem Kader der Berliner mehr Tiefe verleihen.

Durch die vier Änderungen Kader werden die beiden Youngsters Maximilian Adam und Vincent Hessler wieder für Weißwasser auflaufen. Was vielen Fans sicherlich nicht unbedingt gefallen wird, dass man die jungen Spieler, die sich während der großen Personalprobleme so ins Zeug gelegt hatten, nun wieder zum Kooperationspartner abschiebt.

Doch egal, welche Spieler morgen Abend auflaufen werden. Das Ziel können nur drei Punkte sein. Die Eisbären stehen unter Druck, stecken in einer großen Krise, aus welcher sie nur mit positiven Ergebnissen wieder herauskommen können. Richer sagte im Vorfeld der Partie (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 14.02.2019):

Wir haben eine sehr intensive und gute Trainingswoche gehabt. Jetzt fangen unsere Playoffs an. Wir müssen uns auf jedes der letzten sieben Spiele wie auf ein Playoff-Spiel vorbereiten. Wir müssen morgen von der ersten Sekunde an mit dem Kopf da und bereit sein.

Reden konnten die Eisbären in dieser Saison schon viel, nur zu selten folgten den Worten am Ende auch taten und zurück blieben immer wieder enttäuschte Eisbären-Fans. Hat man während der Länderspielpause nun den Ernst der Lage verstanden und wird dementsprechend auftreten? Die Antwort darauf können die Jungs morgen ab 19:30 Uhr auf dem Eis der Helios-Arena geben.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings am 15.02.2019 um 19:30 Uhr:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Austin Ortega, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, André Rankel, Mark Cundari, Jake Ustorf (alle verletzt)

Für das DNL-Team oder Weißwasser im Einsatz:

Tobias Ancicka, Thomas Reichel, Lukas Reichel, Cedric Schiemenz, Vincent Hessler, Maximilian Adam

Nur Platz Zehn sieben Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde: Sorgen die Rückkehrer und ein Neuzugang für die Wende bei den Eisbären Berlin?

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) befindet sich derzeit in der Länderspielpause. In dieser stehen die Eisbären Berlin aktuell auf dem zehnten Platz, welcher gerade so noch zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigen würde. Mit 56 Punkten hat man fünf Zähler Vorsprung auf den Tabellenelften aus Krefeld, welche man heute in einer Woche zum direkten Duell in der Arena am Ostbahnhof empfängt. Diese Partie wird dann wohl schon eine Art Vorentscheidung mit sich bringen. Gewinnen die Hauptstädter dieses Duell, können sie wohl sicher mit den Pre-Playoffs planen, verlieren sie jedoch, dann fängt das große Zittern an der Spree an.

Und dabei hatte man doch vor der Saison so große Ziele. Die Top-4 und das damit verbundene Heimrecht im Viertelfinale ist stets das Ziel. Nach der starken letzten Saison, an deren Ende die Vizemeisterschaft stand, hatte man schon vom nächsten Schritt (Titel) in der kommenden Saison gesprochen oder viel mehr geträumt. Von diesem Ziel sind die Berliner aber meilenweit entfernt und die Leistung in dieser Saison auch alles andere als titelreif. Hinzu kommt, dass die erfolgreiche letzte Saison schon so einige Fehler überdeckt hat, denn auch wenn am Ende die Vizemeisterschaft heraus sprang und man nur ein Spiel von der achten Meisterschaft entfernt war, lief bereits in der letzten Saison nicht alles so rosig wie es aussah. Und in dieser Saison bekommen die Eisbären dafür nun die Quittung.

Dabei wollen wir natürlich auch nicht vergessen, dass die Eisbären faktisch seit dem ersten Spiel nie in Bestbesetzung antreten konnten und immer fünf bis acht Leistungsträger fehlten. Solche Personalsorgen kann natürlich kein Team der DEL auf Dauer verkraften, auch nicht die Eisbären. Aber man hat ja selbst immer wieder betont, man wolle die verletzten Spieler nicht als Ausrede benutzen, viel mehr hätte man sich gewünscht, dass dann die anderen erfahrenen Spieler in die Bresche springen, noch mehr Leistung zeigen und die Youngsters, die unfreiwillig bereits diese Saison ins kalte Wasser geworfen wurden, nach allen Kräften unterstützen.

Aber das Problem in dieser Saison ist einfach, dass zu viele Leistungsträger nicht die erwartete Form bringen. Viele Leistungsträger hinken ihrer Form einfach meilenweit hinterher, enttäuschten in dieser Saison mehr als sie überzeugen konnten. Dazu kommt, dass die Neuzugänge nicht alle eingeschlagen haben. Von einem Brendan Ranford und einem Colin Smith sind viele Fans enttäuscht, sehen in diesen beiden Spielern keine guten Transfers der Eisbären. Ein Mark Cundari tat sich auch sehr schwer, fehlt nun verletzungsbedingt.
Immerhin haben die Eisbären mit Goalie Kevin Poulin und Verteidiger Florian Kettemer richtig starke

Erfolgsgarant Kevin Poulin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Transfers getätigt. Diese beiden Spieler haben den Eisbären in dieser so katastrophalen Saison schon so manche Spiele gerettet. Und mal schauen, was der nächste Neuzugang so zu leisten im Stande ist. Unter der Woche gaben die Eisbären die Verpflichtung des 24-jährigen Stürmers Austin Ortega bekannt, der aus Schweden von den Växjö Lakers nach Berlin kommt und die Nummer 21 erhalten wird. Zunächst wurde in Fankreisen darüber gerätselt, was denn dieser Transfer doch soll, schließlich müsse ja dann ein Importspieler auf die Tribüne. Doch dem ist nicht so, da Colin Smith nun seinen deutschen Pass erhalten hat und somit nicht mehr als Importspieler zählt.

Aber nicht nur Ortega wird die Eisbären im Hauptrunden-Endspurt unterstützen können. Denn auch das Lazarett lichtet sich mehr denn je. Trainer Stéphane Richer hatte es nach dem Spiel gegen Augsburg auf der PK bereits angedeutet, dass er darauf hoffe, dass nach der Pause drei bis vier Spieler in den Kader zurückkehren würden. Und es sollte tatsächlich klappen, das den Eisbären am Freitag in Schwenningen mehrere Spieler, die zuletzt noch schmerzhaft vermisst wurden, endlich wieder zur Verfügung stehen. Wenn alles gut läuft, sind Verteidiger Florian Kettemer sowie die Stürmer Louis-Marc Aubry, James Sheppard und Mark Olver am Freitag wieder mit im Line-up des Tabellenzehnten. Bei André Rankel steht dagegen noch ein dickeres Fragezeichen als bei den zuvor genannten Spielern.
Kettemer ist jedenfalls heiß auf sein Comeback:

Geil, wieder mit den Jungs auf dem Eis zu sein. Die Trainer haben das aber auch so gestaltet, dass es anstrengend war, aber auch Spaß gemacht hat. Das war ja nicht nur stupides Laufen, es gab auch Zweikämpfe. Ich bin aufs Eis zurück und habe mich gleich wohlgefühlt.

Kann am Freitag hoffentlich wieder für die Eisbären spielen – Verteidiger Florian Kettemer. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und ein Florian Kettemer würde der Eisbären-Defensive und generell dem gesamten Eisbären-Team so gut tun. War der Neuzugang, der nach der letzten Meisterschaft mit München seine Karriere eigentlich schon beendet hatte, doch bis zum Zeitpunkt seiner Verletzung einer der Leistungsträger im Eisbären-Team. Hauptberuflich ist „Ketti“ zwar Verteidiger, was ihn aber nicht daran gehindert hatte, auch vorne Akzente zu setzen, was seine acht Tore (plus acht Vorlagen) in 30 Spielen beweisen. Dabei waren natürlich auch Treffer im Penaltyschießen, denn in diesen hat er sich als Penalty-Monster bewiesen und den Eisbären schon so manchen wichtigen Zusatzpunkt gesichert. Mit acht Treffern ist Kettemer torgefährlicher als so mancher Eisbären-Stürmer, was eigentlich schon alles zu dieser Saison aussagt.

Mit Louis-Marc Aubry würden die Eisbären einen sehr wichtigen Stürmer zurück bekommen, der bis zum Zeitpunkt seiner Verletzung einen guten Lauf hatte. Aktuell steht die Nummer 41 der Eisbären bei neun Toren und 14 Vorlagen in 41 Spielen. Auch er wäre sehr wertvoll für die Eisbären-Offensive.

Was man natürlich auch von James Sheppard behaupten kann, ist die Nummer 88 der Berliner doch nach wie vor der Top-Scorer des Hauptstadt-Clubs. Seine Bilanz in 38 Spielen: 12 Tore und 18 Assists.

Mark Olver hingegen konnte erst neun Spiele in dieser Saison bestreiten, in denen ihm gerade einmal eine Torvorlage gelang, was definitiv kein überzeugender Wert ist.

Natürlich erhoffen sich die Verantwortlichen der Eisbären Berlin von den Rückkehrern jede Menge,

Die Eisbären feiern mit ihren Fans nach einem gewonnenen Heimspiel. Werden die Eisbären ihren Fans in dieser Saison noch mehrere Gründe zum Feiern geben oder ist die Saison bald Geschichte? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

erhoffen sich damit einen versöhnlichen Ausgang der DEL-Hauptrunde 2018/2019, welche bestmöglich mit dem Erreichen der Pre-Playoffs enden soll. Und in den Playoffs ist ja dann alles möglich, dass wissen auch die Eisbären-Fans. Und viele haben sogar davor Angst, dass man in der Führungsetage bei Erreichen der Playoffs und einem möglichen Halbfinaleinzug die Saison als sehr gut abstempelt und es nicht den so dringend benötigten Umbruch geben wird. Aber das machten die Verantwortlichen am Mittwoch bei „Im Dialog mit..“ im Fanbogen deutlich. Selbst wenn man die Playoffs erreichen und dann sehr weit kommen sollte, würde man die Saison knallhart analysieren und am Ende auch Konsequenzen ziehen. Ernst gemeinte Worte oder mal wieder nur leere Versprechen? Wir werden es erst nach Ablauf dieser Saison erfahren.

Nur selbst wenn man jetzt wieder mehr Personal zur Verfügung hat, heißt das nicht gleich automatisch, dass alles wieder gut wird und man jetzt eine Siegesserie startet. Die verletzten Spieler müssen erst einmal wieder ins Spiel rein kommen und zurück zur alten Stärke finden. Was bei dem Einen länger, bei dem Anderen kürzer dauern kann. Aber man darf nicht gleich erwarten, dass Kettemer, Aubry, Sheppard und Olver sofort wieder zu einhundert Prozent eine Hilfe sind. Viel mehr werden sie den jungen Spielern den Platz streitig machen. Gerade den Youngsters, die in dieser so schweren Saison bisher noch am meisten überzeugen konnten, sich mehr rein gehangen hatten als so manch erfahrener Leistungsträger.
Man kann nur hoffen, dass das Trainerteam um Stéphane Richer, Steffen Ziesche und Gerry Fleming nicht nach Namen sondern nach Leistung im Training aufstellen. Und wenn dann ein Youngster eben mehr überzeugt als ein als wichtig eingeplanter Leistungsträger, dann sollte der junge Spieler auch den Vorzug erhalten.

Aber egal, wer am Freitagabend am 19:30 in der Schwenninger Helios-Arena auf dem Eis stehen wird. Die Spieler dürften nur ein Ziel vor Augen haben: Den Sieg und drei Punkte. Denn alle noch folgenden sieben Spiele in der Hauptrunde sind Endspiele für die Eisbären. Sie haben es in dieser Saison noch nicht geschafft, eine richtige Siegesserie zu starten. Der Zeitpunkt für den Startschuss einer solchen Serie könnte nicht besser sein. Aber haben die Eisbären in der Länderspielpause ihr eseit Saisonbeginn vermisste Top-Form wieder gefunden? Diese Frage können die Akteure am Freitagabend selbst beantworten.

Stéphane Richer, Stefan Ustorf und Peter-John Lee: Die sportliche Leitung redet Klartext

Die Eisbären Berlin spielen aktuell eine sehr enttäuschende Saison und stehen nur auf dem zehnten Platz. Die Verantwortlichen selbst sind damit natürlich alles andere als zufrieden und die Fans erst recht nicht. Genau aus diesem Grund gab es am Mittwochabend ein „Im Dialog mit…“ im Fanbogen mit dem Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer, dem Leiter für Spielerentwicklung und Scouting Stefan Ustorf und Manager Peter-John Lee.

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Verantwortlichen den Unmut der Fans verstehen können, aber sie versuchten an diesem Abend auch zu erläutern, woran es aus ihrer Sicht liegt, dass die Eisbären derzeit den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher hinken. Als erstes Fazit kann man bereits hier anmerken, dass die Saison keinesfalls abgeschenkt wird und man bis zum Saisonende kämpfen wird.

Lee sagte zur aktuellen Situation folgendes:

Der Kader, welchen wir auf dem Papier im Sommer gehabt haben, war sehr gut. Wenn dieser Kader auf dem Eis gestanden hätte und wir Zehnter in der Tabelle wären, dann hätten wir Probleme. Aber wir hatten von Beginn an Probleme mit Verletzungen. Das fing ja schon im Sommer mit Sean Backman oder Frank Hördler an. Hördler kämpfte sich bereits mit Schmerzen durch die Playoffs. Zu Beginn der Saison waren schon fünf Leute verletzt raus. Dann verletzt sich Thomas Oppenheimer gleich im ersten Spiel. Das alles hat uns hart getroffen. Sechs Leute aus dem Line-up kann keine Mannschaft in der DEL kompensieren.

Die verletzten Spieler sind sicherlich ein Grund für die aktuelle Misere, aber man selbst hat ja bereits immer betont, man wolle das nicht als Ausrede für die Leistungen nehmen. Dann müssen eben die erfahrenen Spieler in die Bresche springen, versuchen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Viele Fans haben dabei den Namen des Kapitäns André Rankel in den Raum geworfen, doch Richer betonte, es kann nicht nur von einem Spieler abhängen:

Die Führung einer Mannschaft kann nicht nur vom Kapitän erfolgen, sondern von einer Gruppe an Leadern. Das muss unser Ziel sein.

Durch die vielen Ausfälle mussten die Eisbären in dieser Saison vermehrt auf die jungen Spieler setzen und diesen mehr Eiszeit geben, als ihnen selbst eigentlich lieb gewesen wäre. Stefan Ustorf sagte ja erst kürzlich beim Fantalk nach dem desolaten 0:7 gegen Mannheim, dass die Spieler noch nicht so weit wären, um jetzt schon bei den Profis spielen zu können. Generell verstand Ustorf die Kritik nicht, die Eisbären würden keine jungen Spieler einbauen. Ustorf führte etwas ausführlicher dazu aus:

Es sind aktuell fünf U25-Eisbären-Spieler bei der Nationalmannschaft dabei, die meisten mit Köln zusammen. Unsere jungen Spieler, ich nehme hier mal als Beispiel Charlie Jahnke, sind weiter als ein Andreas Eder aus München zum selben Zeitpunkt. Ich verstehe nicht, warum man uns immer nachsagt, wir bauen keine jungen Spieler ein. Ein Kai Wissmann spielt schon mehrere Jahre, über ihn redet keiner. Dass ein Jahnke zwischen zwei erfahrenen Spielern besser zur Geltung kommt als zwischen einem Nino Kinder und Maximilian Adam ist doch auch klar. Aber wir haben nicht genügend Leute, um die jungen Spieler mit erfahrenen Spielern zusammenspielen zu lassen. Wenn die Jungs zusammen als vierte Reihe aufs Eis gehen müssen, sind sie nicht so weit, die Leistung zu bringen, als würden sie neben erfahrenen Spielern auflaufen. Wir haben Jonas Müller und Kai Wissmann vor Jahren eingesetzt, beide sind nun Stammspieler.

Ustorf blickte dabei auch noch einmal auf die letzte Saison zurück, in der die Eisbären unter Trainer Uwe Krupp Vizemeister wurden. Da war Ustorf nicht zufrieden mit der Situation der jungen Spieler und er kritisierte dabei auch den Ex-Coach:

Ich war mit der Situation unserer jungen Spieler letzte Saison nicht zufrieden. Weil entweder hat Uwe Krupp sie nicht eingesetzt oder aber sie zusammen spielen lassen. Ich war öfters anderer Meinung als Uwe. Ein Florian Busch ist auch erst ein guter Spieler geworden, als er an der Seite von Steve Walker und Denis Pederson spielen durfte.

An den jungen Spielern darf man aber die schlechte Saison nicht festmachen. Das sind noch diejenigen, die sich noch den Hintern aufreißen und in den Spielen alles geben. Es sind die erfahrenen Leistungsträger, die nicht ihre Form bringen. Klar, manch ein Fan würde sich daher Konsequenzen vom Trainer wünschen, doch Richer sind dabei die Hände gebunden, sein Grund dafür klingt nachvollziehbar:

Wenn acht Spieler fehlen, ist es schwer, Konsequenzen zu ziehen. Da fehlen mir einfach die Spieler. Aber intern gab es Konsequenzen, welche wir hier aber nicht nennen werden.

Kampflos wollen die Eisbären diese Saison aber nicht aufgeben, was Peter John Lee noch einmal klar stellte. Er fordert:

Ich erwarte, dass wir hart kämpfen, bis wir die Pre-Playoffs erreicht haben. Ich hoffe, wir können dann in den Playoffs überraschen. Ich will mit den verletzten Spielern keinesfalls die Saison entschuldigen. Aber aktuell sind wir, wenn einige verletzte Spieler zurück kommen, hinten gut besetzt. Vorne dagegen nicht so sehr wie hinten. Nach der Pause könnten wir bei 80,90 Prozent vom Kader des Sommers angekommen sein.

Viele Fans bemängelten auch die fehlenden Emotionen bei den Spielern, lediglich ein Kevin Poulin oder ein Florian Kettemer würden auf dem Eis Emotionen zeigen. Spieler, die gerade mal seit dieser Saison beim Hauptstadt-Club sind. Vielmehr hätte man diese von langjährigen Spielern erwartet, aber diese vermissen die Fans seit Jahren schon. Ein Fan meinte auch, dass Kevin Poulin bei einem Spiel mal wutentbrannt zur Bank gefahren ist und den Kollegen die Meinung gegeigt hatte, diese ihn aber nicht wirklich beachtet haben. Richer über Poulin:

Poulin zeigt manchmal zu viel Emotionen. Andere wollen Emotionen zeigen, können es aber nicht.

Dass es im Team der Eisbären aber an allen Ecken Probleme gibt, ist unübersehbar. Daher wurde natürlich die große Frage angesprochen, warum ein Clément Jodoin entlassen wurde und warum ein Stéphane Richer immer noch Trainer ist. Darauf gaben die Drei folgendes an:

Für viele Spieler war Clément Jodoin zu streng, er erreichte damit irgendwann nicht mehr die Mannschaft und man habe sich dann eingestanden, das es wohl ein Fehler war, Clément Jodoin zum Headcoach zu ernennen. Deshalb kam es zur Trennung.

Natürlich kam die weitere Frage auf, warum man für die restliche Hälfte keinen neuen Trainer engagiert hatte und stattdessen mit Richer weiter machte, der ja anscheinend nicht viel besser als Jodoin ist und dem Team nicht zum erhofften Erfolg verholfen hat. Richer begründete das damit, dass er so näher an der Mannschaft wäre und genau sehen könne, warum es nicht läuft und was besser gemacht werden muss. Zur Trainersuche sagte er, dass die Eisbären eben keinen Trainer für drei Monate haben wollen, so wie es die Eisbären-Philosophie halt vorgibt. Da hatte man immer Trainer über eine längerfristige Zeit – Pierre Pagé, Don Jackson, Uwe Krupp:

Wir wollen uns die Zeit nehmen, einen langfristigen Trainer zu finden. Einen mit Führungsqualität und Kommunikation. Einen, der eine klare Linie hat und diese auch zieht. Einen, der dann auch mit den Spielern spricht.

Was sicher einleuchtend ist, bringt doch ein Schnellschuss nur selten etwas, nur sollte man so etwas den Fans auch einmal genau erklären, denn sonst kommt es so rüber, dass man gar kein Interesse hat, etwas zu ändern. Denn unter Richer wurden die Leistungen noch schlechter, aber es tat sich nichts bei den Eisbären. Fehlende Transparenz wurde heute immer wieder angemahnt, ein Problem, welches sich über Jahre bei den Eisbären schon wie ein roter Faden durchzieht. Aber die Eisbären haben heute einige plausible Erklärungen abgegeben, womit sicherlich nicht jeder Fans zufrieden ist, aber es war endlich mal ein erster Schritt. Denn Richer sagte auch, dass man selbst wenn man die Pre-Playoffs erreichen sollte, darüber ins Viertelfinale einzieht und dann noch weiter kommt, man trotzdem Konsequenzen ziehen wird. Man wird einen langsamen Umbruch vollziehen, aber erst einmal hat die Trainersuche höchste Priorität.

Man hat zum Beispiel auch einen Fehler beim Abgang von Nick Petersen eingeräumt. Er war einer der wichtigsten Leistungsträger in der Vizemeister-Saison, doch letztendlich wechselte er nach Österreich. Richer meinte, man habe früh mit ihm gesprochen, doch da hat er sein Ziel KHL geäußert und dann ist es natürlich schwer, so einen Spieler zu halten, denn die KHL ist noch einmal eine andere Hausnummer. Und dann kam doch alles anders als gedacht und Richer gestand Fehler ein, dass man Petersen dann hat zu einfach ziehen lassen, weil man eben dachte, er würde in die KHL gehen. Man hätte mehr Geduld haben müssen, hätte dran bleiben müssen.

Diese Saison ist aber nun eh für viele Fans gelaufen und nicht wenige Fans wünschen sich ein frühes Saisonende nach der Hauptrunde. Aber nun sagten die Verantwortlichen ja, man würde selbst bei Erreichen der Playoffs Konsequenzen nach dieser Saison ziehen. Angesprochen darauf, welche Philosophie die Eisbären überhaupt verfolgen, antwortete Richer:

Unsere Philosophie ist es, erfolgreich Eishockey zu spielen. Wir wollen offensiv spielen, wir wollen Tore schießen.

Die Eisbären verfolgen seit Jahren das Ziel Top-4, doch sind wir ehrlich, schon seit der letzten Meisterschaft 2013 sind einige Dinge schief gelaufen, auch schon in der letzten Meistersaison wurden viele Fehler gemacht, aber der Titel hat vieles verdeckt. So war es auch mit der letzten Saison, welche mit der Vizemeisterschaft und der knappen Entscheidung in Spiel Sieben nach außen hin sicher eine klasse Saison darstellen mag, aber auch da liefen viele Dinge nicht so gut wie es aussah.

Stéphane Richer ist vor drei Jahren mit einem Drei-Jahres-Plan angetreten. Man hatte natürlich am Ende das Ziel, Meister zu werden. Man hat sich über das Halbfinale im ersten Jahr ins Finale im zweiten Jahr vorgearbeitet. Klar hatte man dann für diese Saison das große Ziel Meisterschaft ausgegeben, aber dieses werden die Jungs wohl deutlich verfehlen und daran sind einige Punkte dran schuld.
Man habe wie bereits erwähnt immer das Ziel Top-4, man wolle sich auf der deutschen Seite verjüngern und hat dies in der vergangenen Saison auch getan mit dem Trade mit Ingolstadt, als man sich im Tausch Thomas Oppenheimer und Martin Buchwieser sicherte. Man hat einen Weg eingeschlagen und diesen versuchen die Eisbären auch zu verfolgen. Aber viele Fans würden sich wünschen, dass die Verantwortlichen viel offener mit den Fans umgehen und sagen, was sie vor haben. Keiner hat damit ein Problem, mal drei schlechte Jahre während eines Umbruchs zu haben. Wenn man einen Plan verfolgt, an diesem festhält und junge Spieler einbauen möchte, dann dauert das eben seine Zeit, aber wenn man weiß, was der Verein vor hat, dann werden die Fans diesen Weg mitgehen und viel Geduld zeigen.
Aber wenn man dann so eine Saison wie diese sieht, wo man sich denkt, die Spieler auf dem Eis haben keinen Bock und den Verantwortlichen ist alles egal, dann wird man zu Recht sauer und machte bereits mehrfach berechtigterweise seinem Unmut deutlich. Aber wenn die Eisbären so offen agieren würden, wie sie es heute teilweise getan haben, dann wäre vieles einfacher und die Fans würden viele Dinge viel besser verstehen und nachvollziehen können.

Beenden wollen wir den Bericht mit den Worten von Trainer und Sportdirektor Stéphane Richer, welche er zu Beginn des Abends gesagt hatte:

Ich bin ein Mensch wie Ihr. Ein Eisbär wie Ihr. Ich war in Mannheim, Frankfurt und Hamburg. Aber die Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich bin Eisbär durch und durch. Ich will immer gewinnen und gebe immer mein Bestes.

Selbstbedienungsladen Arena am Ostbhanhof: Die Eisbären verlieren das vierte Heimspiel in Folge und bleiben dabei zum dritten Mal ohne eigenen Treffer

 

Ausgabe #26:

Es gab mal Zeiten, da waren die Eisbären extrem heimstark und die Arena am Ostbahnhof eine uneinnehmbare Festung. Doch das muss sehr lange her sein. Im Moment verkommt die Mercedes-Benz Arena viel mehr zu einem Selbstbedienungsladen, wo sich jeder Gegner drei Punkte mitnehmen kann. Am Sonntagnachmittag verloren die Eisbären Berlin auch das vierte Heimspiel in Folge. Die Augsburger Panther setzten sich vor ausverkauftem Haus mit 1:0 (0:0,1:0,0:0) durch und sorgten dafür, dass die Eisbären nun bei drei der vier Niederlagen ohne eigenen Treffer blieben und nur ganze zwei Tore (!) in den letzten vier Heimspielen geschossen haben. Und das ist einfach nur mehr als peinlich, gerade für eine Mannschaft, wie es die Eisbären mal waren bzw. sein wollen.

Bei den Eisbären kehrte Verteidiger Danny Richmond zurück in den Kader und nach zwei Spielen als Back-up auf der Bank kehrte Kevin Poulin zurück ins Bären-Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im letzten Heimspiel gegen München hatten die Eisbären den Start komplett verschlafen und nach nicht einmal sieben Minuten schon mit 0:3 hinten gelegen. Heute klappte das schon besser, wenn gleich Augsburg dennoch den besseren Start hinlegte. Von Beginn an drückte der AEV aufs Tempo und hatte früh zwei richtig gute Chancen, doch Kevin Poulin war zur Stelle. Und auf der Gegenseite hatte Jamie MacQueen eine richtig gute Chance, welche Olivier Roy im AEV-Tor mit einem klasse Save zu Nichte machte.
Nach guten ersten zehn Minuten der Augsburger mit guten Chancen kamen die Eisbären in den letzten zehn Minuten besser ins Spiel hinein, versuchten auch, sich Chancen zu erspielen, aber die Panther-Defensive machte es den Eisbären schwer, drängte sie immer wieder nach außen und zwang sie somit auch zu Schüssen von außen, was dann kaum Gefahr brachte. Nur selten kamen die Eisbären von der blauen Linie oder im Slot zum Abschluss.
Torlos endeten die ersten 20 Minuten, statistisch gesehen mit mehr Torschüssen für die Eisbären, was aber keinesfalls Hochkaräter waren.

Augsburg kam bärenstark aus der Kabine und belagerte das Eisbären-Tor, Kevin Poulin konnte sich

Foto: eisbaerlin.de/walker

ein ums andere mal auszeichnen und verhinderte mehrfach den Rückstand, welcher inzwischen absolut verdient gewesen wäre.
Die Eisbären dann mal mit einem Powerplay und der Möglichkeit, sich vom Druck der Fuggerstädter zu befreien, klappte jedoch nur bedingt, denn das Powerplay war keinesfalls gut gewesen. Und kaum war Augsburg wieder komplett, klingelte es im Berliner Gehäuse. Thomas Holzmann mit dem Pass von rechts außen vor das Tor, wo Sahir Gill am langen Pfosten lauerte und zum 0:1 einnetzen konnte (29.).
Auch danach Augsburg weiter am Drücker, sie waren die aktivere Mannschaft und hatten richtig gute Chancen. Aber Kevin Poulin machte immer wieder eine klasse Figur und ließ die Panther-Spieler reihenweise verzweifeln.
Als Augsburg zum Drittelende hin in Überzahl war, hatten die Eisbären bei zwei Kontern ihre gefährlichsten Aktionen im Mitteldrittel. Aber Florian Busch und Jamie MacQueen scheiterten jeweils im Abschluss, der Erste scheiterte an Roy, der Zweite schoss knapp am Tor vorbei.
So blieb es beim 0:1 nach 40 Minuten und die Hausherren konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, dass es nur ein Tor Rückstand war, denn Augsburg hätte hier gut und gerne 3:0 oder gar 4:0 führen können.

Foto: eisbaerlin.de/walker

So war aber für das Schlussdrittel noch alles offen und die Eisbären noch im Spiel. Und man merkte den Eisbären im Schlussdrittel auch an, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Sie berannten das Augsburger Tor, aber die Defensive der Panther war nur schwer zu knacken. Immer wieder warfen sich die Augsburger Spieler in die Schüsse. Wenn die Eisbären es doch einmal bis in die Drittelmitte schafften und zum Abschluss kamen, ging der Puck entweder knapp drüber oder vorbei oder landete im Fanghandschuh von Olivier Roy. Es war zum verzweifeln, die Eisbären gaben sich ja im letzten Drittel Mühe, mussten aber bei Augsburger Gegenangriffen immer wieder aufpassen, nicht das zweie Gegentor zu kassieren.
Und meistens versuchte man es vor dem Tor zu kompliziert, statt einfach zu spielen. Aber so ist das eben, wenn man in einer Krise steckt und es überhaupt nicht läuft. Dann denkt man zu viel nach und entscheidet sich instinktiv immer falsch. Hast du Scheiße am Schläger…
Egal, was die Eisbären auch versuchten, am Ende verteidigten die Augsburger das knappe 1:0 bis zum Spielende und nahmen die drei Punkte mit nach Hause.

Die Eisbären scheinen es zum Ende der Saison tatsächlich noch zu schaffen, die einst sicher geglaubte Pre-Playoff-Qualifikation noch zu verspielen. Mit der Niederlage  gegen die Panther rutschte man auf Platz Zehn ab und hat auf den Elften Krefeld nur noch fünf Zähler Vorsprung, der nächste Heim-Gegner sind übrigens die Pinguine, die können also schon einmal drei Punkte mehr einplanen, denn in Berlin gibt’s die Punkte gerade auf dem Silbertablett serviert. Wer will nochmal, wer hat noch nicht…
Zwei Drittel taten sich die Eisbären gegen eine starke Augsburger Defensive sehr schwer, kamen meistens nur von außen zum Abschluss und konnten so für keinerlei Gefahr sorgen. Im letzten Drittel drückte man dann noch einmal auf das Tempo und hatte durchaus gute Möglichkeiten, aber im Abschluss fehlt den Jungs momentan das nötige Quäntchen Glück. „Aber so ist das eben, wenn du im Tabellenkeller stehst„, so analysierte Martin Buchwieser das Spiel nach der Schlusssirene.
Dass Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel auf der PK davon gesprochen hat, es war ein gutes Spiel zweier Mannschaften, lässt einen dann nur noch kopfschüttelnd zurück. Und auch die Tatsache, dass er darauf hofft oder viel mehr spekuliert, dass nach der Länderspielpause drei bis vier Spieler wieder zurückkommen und dann alles besser wird, lässt einen nur noch schmunzeln. Die verletzten Spieler werden nicht sofort wieder auf Betriebstemperatur sein und somit nur bedingt eine Verstärkung für die Eisbären darstellen. Aber in Berlin redet man sich derzeit ja alles schön und träumt vermutlich auch daran, dass man bei erfolgreicher Qualifikation für die Pre-Playoffs diese übersteht und dann in den Playoffs noch für Furore sorgen wird. Träume muss man haben, aber lassen wir die Verantwortlichen in der Eisbären-Etage mal weiter träumen und wecken sie dabei nicht auf.

Gastbeitrag – Hannes‘ Analyse: Maxi Adam – Warum ein Wechsel nach Wolfsburg für die Eisbären fataler wäre als für Adam

Unser Gastautor Hannes von der Eisbären Sektion Nord hat sich mal wieder hingesetzt und für uns ein paar Zeilen verfasst. Dieses Mal beschäftigt er sich mit Maximilian Adam und einen möglichen Wechsel nach Wolfsburg. Aber lest selbst:

Wie der Sportbuzzer der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung bereits am 22.Januar berichtete, ist Maximilian Adam für die kommende Saison eine Option für die Verteidigung der Grizzlys Wolfsburg.

Sollte Adam tatsächlich nach Wolfsburg wechseln, wäre das ein Armutszeugnis für die Eisbären. Nach der aktuellen Saison ist klar, dass ein weiterer Umbruch von Nöten ist. Vor allem die Defensive muss sich schleunigst verjüngen.

Mit Micki DuPont (38), Frank Hördler (34), Danny Richmond (34), Jens Baxmann (33), Florian Kettemer (32) und Constantin Braun (30) stehen aktuell sechs Verteidiger im Kader, die die 30 Jahre überschritten haben. Nur die Iserlohn Roosters beschäftigen sogar sieben Verteidiger über 30 – und die stehen bekanntermaßen noch schlechter da als die Eisbären.
Durchaus möglich, dass einige der genannten in den nächsten zwei bis drei Jahren ihre Karrieren beenden werden.
Die Verträge von Jens Baxmann und Mark Cundari laufen am Ende der Saison aus. Baxmanns Vertrag wurde erst spät für die aktuelle Saison verlängert, Cundaris Zukunft ist durch seine schwere Knieverletzung fraglich, obwohl er mit sieben Punkten aus 14 Spielen durchaus auf Kurs war. Zu Constantin Brauns Zukunft lässt sich aufgrund seiner psychischen Probleme nur schwer etwas sagen.
In Summe sind dies vier bis fünf Plätze in der Defensive, die in den kommenden Jahren neu besetzt werden müssen. Maximilian Adam müsste hierfür eigentlich die erste Option sein.

Adams Werdegang zeigt die Möglichkeiten auf, die die Eisbären jungen Spielern für ihre Entwicklung geben können. Mit 14 kam er aus Weißwasser zum Schülerteam der Eisbären Juniors, gab mit 15 sein Debüt im DNL Team, kam mit 16 auf seine ersten Spiele beim damaligen Oberliga-Kooperationspartner FASS Berlin und mit 17 bereits zu seinen ersten drei DEL Einsätzen. Es folgte, hauptsächlich durch Verletzungssorgen im Profiteam, seine erste vollständige DEL Saison (2017/2018) eher er zwischen Berlin und dem DEL2 Kooperationspartner aus Weißwasser pendelte. Gerade seine Entwicklung in der DEL2 ist durchaus beeindruckend. Als 19-Jähriger machte er vergangene Saison 19 Punkte in 31 Spielen (0,61 Pkt/Spiel), diese Saison sogar neun Punkte in 11 Spielen (0,81 Pkt/Spiel). Hinzu kommt sein erstes DEL Tor im Spiel gegen Wolfsburg.

Eine richtige Rolle im Team konnten die Verantwortlichen für Maximilian Adam in dieser Saison noch nicht finden. In der Verteidigung spielte er bereits neben Micki DuPont, Florian Kettemer und Frank Hördler, allerdings wurde er auch oft als siebter Verteidiger – und zuletzt sogar wieder als Stürmer aufgestellt. So pendelte seine Eiszeit in den Spielen auch zwischen 34 Sekunden (Spieltag 24 gegen Mannheim) und fast 20 Minuten (17. Spieltag gegen Schwenningen). Nach Eiszeit in den Special Teams sucht man bei ihm fast vergeblich, nur in sieben von 37 Spielen bekam er bspw. relevante Eiszeit in Unterzahl. Wechselnde Partner, Einsätze im Sturm, schwankende Eiszeit, keine Special Teams, sporadische Einsätze in Weißwasser – so wenig Konstanz ist alles andere als förderlich für die Entwicklung eines noch immer erst 20-Jährigen.

Als Vergleich dazu kann man schauen, wie man es in Mannheim schafft, Moritz Seider, eines der größten Verteidigertalente Deutschlands, bereits mit 17 Jahren ins DEL Team einzubinden. Seider spielt bereits die komplette Saison (wenn er nicht gerade verletzt ist) neben Joonas Lehtivuori und bekommt regelmäßig seine Eiszeit, auch in Unterzahl.

Warum Wolfsburg keine schlechte Station wäre

Ein Wechsel Maximilian Adams nach Wolfsburg wäre für seine Entwicklung ein guter Schritt. Das zeigen zum Beispiel die Werdegänge von Kai Hospelt, Christopher Fischer oder zuletzt auch Fabio Pfohl und Björn Krupp. Alles Spieler, die spätestens mit 24 Jahren nach Wolfsburg kamen und sich dort zu Leistungsträgern entwickelt haben, bevor sie wieder zurück nach Mannheim oder Köln gewechselt sind.
Auf jeden Fall würde Maxi Adam seinen Platz in der Verteidigung Wolfsburgs sicher haben und sich damit auch wertvolle Eiszeit für seine Entwicklung sichern. In dieser Saison ist Torsten Ankert der Grizzly-Verteidiger, der mit knapp 19 Shifts und ca. 13,5 Minuten/Spiel am wenigsten spielt – das sind immer noch dreieinhalb Minuten mehr Eiszeit und 6 Shifts mehr pro Spiel als Maxi Adam bei den Eisbären. Außerdem wird der Platz von Björn Krupp frei, der in der kommenden Saison für Mannheim spielen wird und durchschnittlich sogar über 19 Minuten pro Spiel auf dem Eis stand.

Ein Wechsel nach Wolfsburg wäre für Adam also kein Beinbruch und wie die Vergangenheit zeigt, ist auch eine Rückkehr nach Berlin noch immer eine Option, wenn er sich in der Autostadt zu einem gestandenen DEL Profi entwickeln würde. Schöner wäre es natürlich, wenn die Eisbären ihrem Eigengewächs vertrauen würden und ihn in den Umbruch mit einplanen würden. Der Zeitpunkt dafür könnte jedenfalls nicht besser sein.

2:6 gegen Meister München: Eisbären verschlafen den Start komplett – Münchens Youngsters schießen die Eisbären ab

 

Ausgabe #25:

Am Sonntagnachmittag beendeten die Eisbären Berlin die Niederlagenserie mit einem 5:4-Auswärtssieg in Bremerhaven, doch bereits am Dienstagabend setzte es gleich die nächste Niederlage. Vor 11.492 Zuschauen setzte es in der Arena am Ostbahnhof eine verdiente 2:6 (0:3,1:1,1:2)-Niederlage gegen den Deutschen Meister und CHL-Finalisten EHC Red Bull München. Dabei war die Partie bereits nach 6:23 Minuten entschieden, denn da führte die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson schon 3:0.

Keine Änderung im Eisbären-Kader im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel, die verletzten Spieler fehlten nach wie vor und auch gegen München stand Maximilian Franzreb im Berliner Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Nur allzu lang sollte sein Arbeitstag nicht werden. Denn München spielte zwar keinesfalls groß auf, aber konnte die Eisbären in den ersten zehn Minuten leicht und locker abschießen, denn die Hauptstädter verschliefen den Start komplett.
Frank Mauer hätte schon in der dritten Minute die Führung für die Gäste erzielen können, scheiterte jedoch mit seinem Alleingang an Franzreb. Fünf Sekunden später spielte Mauer einen klasse Querpass auf Youngster Maximilian Daubner, welcher keine Mühe hatte, seinen Namensvetter im Eisbären-Tor zu überwinden – 0:1 (3.).
55 Sekunden später schlug es erneut hinter Franzreb ein. Andreas Eder zog vom linken Bullykreis ab und überwand damit Maximilian Franzreb zum zweiten Mal an diesem Abend – 0:2 (4.).
Eisbären-Coach Stéphane Richer nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, was aber auch nicht viel half. Eine Bruder-Kombination führte zum 0:3. Tobias mit dem Querpass auf Andreas, der mit dem Onetimer ins Berliner Tor (7.).
Danach war der Arbeitstag von Maximilian Franzreb beendet, er verließ unter „Franzreb, Franzreb-Rufen“ das Eis, Kevin Poulin kam für ihn ins Tor.
München ließ es nun locker angehen, nicht, dass sie zuvor 100 Prozent gegeben hätten, denn dann wäre es noch schlimmer geworden für die Eisbären. Aber dadurch, dass es die Eisbären München so leicht machten, hatten diese keine großen Probleme, die Tore zu erzielen. Als sie locker ließen, tauchten die Eisbären in der Offensive auf und hatten auch Chancen, aber Danny Aus den Birken ließ im Auftaktdrittel keinen Puck durch, weshalb München souverän und hochverdient mit 3:0 nach 20 Minuten vorne lag.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären sehr druckvoll und äußerst engagiert, es wurde wohl laut in der

Foto: eisbaerlin.de/walker

Kabine nach diesen katastrophalen ersten 20 Minuten. Sean Backman und Florian Busch setzten Marcel Noebels in Szene, welcher aus der Drittelmitte vollenden konnte – 1:3 (22.). Sein 50. DEL-Tor, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.
Und der Anschlusstreffer gab den Eisbären noch mehr Rückenwind und das sah auf einmal wirklich wie Eishockey aus. Sie setzten sich fest und kamen zu Chancen, aber sie schafften es nicht, Aus den Birken ein zweites Mal zu überwinden. Dabei hätten sich die Hausherren den zweiten Treffer mehr als verdient gehabt.
Und München? Die nutzten genau zur Spielmitte einen individuellen Fehler zum 4:1 aus. Matt Stajan alleine vor Kevin Poulin, welchem er keine Chance ließ und zum vierten Münchner Treffer einnetzen konnte (30.).
München wurde danach wieder aktiver und spielte wieder mehr nach vorne. Was auch daran lag, dass sie nach einer berechtigten Spieldauer gegen Frank Hördler fünf Minuten in Überzahl agieren konnten, was aber nicht wirklich gefährlich für die Eisbären wurde, weshalb es nach 40 Minuten 1:4 stand. Zwar kein schlechtes Drittel der Eisbären, aber der Rückstand betrug nach wie vor noch drei Tore.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin, ehe es dann doch auf einmal aufregend wurde. Unterzahlkonter der Eisbären, Marcel Noebels mit dem Schuss und Florian Busch war letztendlich als Letzter am Puck und drückte die Scheibe irgendwie über die Linie – 2:4 (45.). Der erste Unterzahltreffer der Berliner in dieser Saison. Das beenden von Serien ging also nahtlos weiter.
Sollte jemand auf den Rängen nun auf die Aufholjagd gehofft haben, so wurde er von München schnell aus all seinen Träumen gerissen. Maximilian Daubner mit dem Schuss von der blauen Linie, welcher sein Ziel erreichen sollte – 2:5 (47.).
Fortan die Eisbären immer wieder nach vorne bemüht, aber ohne zwingende Ideen gegen eine kompakte Münchner Defensive. Und die Gäste aus Bayern fuhren immer wieder gefährliche Konter, einen davon konnten sie auch noch nutzen. Matt Stajan legte quer in den Slot und Konrad Abeltshauser klinkte die schwarze Hartgummischeibe im Tor ein – 2:6 (52.).
Mehr passierte anschließend nicht mehr, Berlin konnte nicht mehr zeigen und München musste nicht mehr zeigen, die drei Punkte waren ihnen schon sicher gewesen.

Wie hatte ich am Sonntag noch so schön geschrieben? Die Eisbären sollten an den Sieg in Bremerhaven anknüpfen, denn bei einer Niederlage gegen den Deutschen Meister wäre der Dreier an der Küste nichts mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und genau so sollte es kommen. Statt voller Euphorie angesichts der beendeten Niederlagenserie in das Heimspiel gegen München zu starten, wo man nach dem 0:7-Debakel gegen Mannheim eh noch etwas gut zu machen hatte, verschlief man den Start komplett und lag nach nicht einmal sieben Minuten schon mit 0:3 hinten. So kannst du kein Heimspiel starten, somit hat man sich früh aller Siegchancen beraubt. Man konnte nur von Glück reden, dass München mit angezogener Handbremse gespielt hatte und sich nicht in einen Rausch spielen wollte, denn dann wäre es ganz übel für die Eisbären ausgegangen. So aber konnte man im Mitteldrittel dank einer guten Phase noch einmal Hoffnung auf ein gute Ende schöpfen, machte sich diese aber durch individuelle Fehler selbst kaputt.
Aber hat wirklich einer daran geglaubt, dass man den Meister schlagen würde? Ich überhaupt nicht, aber mit einem anderen Auftritt hatte ich schon gerechnet. Aber man sollte derzeit rein gar nichts von den Eisbären erwarten. Die haben heute zumindest aufgezeigt bekommen, wie weit sie von der DEL-Spitze inzwischen entfernt sind. Ein mit halber Kraft spielender Deutscher Meister zerlegt die Eisbären in deren Halle mit 6:2, mehr muss man über den aktuellen Leistungsstand der Eisbären nicht sagen. Am Sonntag sollte man dann aber Wiedergutmachung betreiben, wenn gleich den Fans das inzwischen auch egal ist, denn die feierten ihre eigene Party auf den Rängen, interessierten sich nicht wirklich für das Geschehen auf dem Eis.

5:4! Eisbären erkämpfen sich drei Punkte und beenden Niederlagenserie

Ausgabe #24:

Das lange Warten hat endlich ein Ende gefunden. Sieben Niederlagen setzte es in Folge, ehe den Eisbären Berlin am Sonntagnachmittag endlich wieder ein Sieg gelang. Vor 4.647 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven setzten sich unsere Jungs nach hartem Kampf mit 5:4 (0:1,2:2,3:1) gegen die heimischen Fischtown Pinguins durch. Und damit schloss sich auch der Kreis, denn der letzte Drei-Punkte-Sieg datiert vom 26.12.2018. Am zweiten Weihnachtstag gewannen die Eisbären mit 5:3 gegen? Genau, Bremerhaven!

Die Eisbären nur mit einer Änderung im Vergleich zum Nürnberg-Spiel, Maximilian Franzreb hütete das Berliner Tor,  Kevin Poulin war Back-up.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Hausherren starteten druckvoll in ihr Heimspiel, machten sofort Druck auf das Eisbären-Tor. Lohn der Mühen war das frühe 1:0 nach fünf Minuten. Mark Zengerle wurde vor dem Tor angespielt, hatte viel Platz und Zeit, um sich die Ecke auszusuchen, Franzreb war die Sicht versperrt und schon führte Bremerhaven – 0:1.
Danach direkt ein Powerplay für die Eisbären, doch gefährlich wurde es kaum und die Hausherren überstanden die Unterzahl schadlos.
Fortan Bremerhaven immer wieder im Drittel der Berliner, wo sie zu einfach zum Abschluss kamen. Maximilian Franzreb war jedoch stets zur Stelle und verhinderte einen möglichen höheren Rückstand.
Nach vorne taten sich die Eisbären schwer, wirkten ideenlos. Das 0:1 nach 20 Minuten war also eher schmeichelhaft für die Eisbären.

Die ersten Minuten des zweiten Drittels waren durch Strafzeiten geprägt. Zunächst traf es die Eisbären, dann zweimal die Gastgeber, so dass Berlin 4-gegen-3-Überzahl spielen konnte. Und in diesem war es Oldie Micki DuPont, welcher den Puck rechts oben versenken konnte – 1:1 (27.).
Die Eisbären wollten dann den Schwung des Ausgleichs mitnehmen und machten gut Druck,

Foto: eisbaerlin.de/walker

aber im Abschluss fehlte das nötige Quäntchen Glück. Und dann zeigte Bremerhaven, warum sie in diesem Jahr so weit oben stehen. Schneller Konter über Justin Feser, welcher mit viel Zug über links ins Angriffsdrittel kam und die Scheibe rechts im Netz versenken konnte – 1:2 (30.).
Und Bremerhaven hatte danach die Riesenchance zum Nachlegen, denn sie waren für eine Minute zwei Mann mehr auf dem Eis. Bremerhaven mit einem starken Powerplay und richtig guten Chancen, aber Franzreb zeigte eine klasse Leistung und parierte sehr stark. Aber generell die Eisbären in diesem Unterzahlspiel mit großem Kampf vor dem eigenen Tor. Man merkte ihnen heute den unbedingten Willen an.
Powerplay konnten dafür die Eisbären heute sehr gut. Denn das 2:2 fiel erneut in Überzahl. Nach einem Schuss von Florian Busch lag die Scheibe links frei, Marcel Noebels sah den Puck und schoss ihn ins Tor – 2:2 (37.). Sein erstes Tor seit 25 Spielen!
Die Eisbären mit dem verdienten Ausgleich, aber Bremerhaven schlug zurück. Nach einem Schuss entstand ein Gestocher vor dem Berliner Tor, an deren Ende Mike Moore der Nutznießer war und die Pinguins zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung brachte – 2:3 (39.).
So lagen die Berliner nach einem eigentlich guten zweiten Drittel 2:3 hinten, weil Bremerhaven eben eiskalt vor dem Tor war.

Das Schlussdrittel begann furios. Colin Smith wurde vor dem Tor im letzten Moment gestört, die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf Penalty, wollten aber vorher im Videobeweis noch eimal kurz überprüfen, ob der Puck nicht doch im Tor war. Das war nicht der Fall, also gab es Penalty, Smith lief an und ließ Ex-Eisbär Tomas Pöpperle keine Chance – 3:3 (42.). Smiths Durtstrecke war noch länger als die von Noebels, er traf erstmals seit 37 Spielen wieder.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Spiel begann also von vorne und beide Teams hatten Chancen zur Führung, die Eisbären dabei die größte, als Jamie MacQueen nur die Latte traf (46.).
Nur eine Minute später zielte Martin Buchwieser besser und hämmerte die schwarze Hartgummischeibe unter die Latte – 4:3 (47.). Das erste Tor für die Nummer 56 seit 30 Spielen sorgte für die erstmalige Berliner Führung an der Küste.
Bremerhaven dann mit einem Powerplay, 19 Sekunden davon in doppelter Überzahl. Aber ganz starke Defensivarbeit der Eisbären, man verteidigte mit allem was man hatte sein Tor und unterstütze Maxi Franzreb nach allen Kräften.
Unterzahl überstanden, Konter eiskalt verwertet. Jamie MacQueen scheiterte noch, Brendan Ranford war zur Stelle und staubte ab – 5:3 (57.).
Das Ende der Niederlagenserie war zum Greifen nahe, aber Bremerhaven machte es nochmal spannend. Jan Urbas auf Miha Verlic, welcher den Innenpfosten und von da ins Tor traf – 5:4 (58.).
Pinguins-Coach Thomas Popiesch versuchte nun alles, Torwart raus und kurz vor dem Ende noch die Auszeit. Aber die Eisbären verteidigten bis zum Schluss sehr stark und kämpften mannschaftlich geschlossen bis zur letzten Sekunde, um die drei Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. Es sollte klappen und Spieler und rund 400 Berliner Fans feierten das Ende der Pleitenserie.

Was für ein wichtiger Sieg, was für ein großartiger Kampf der Eisbären. Dabei sah das im

Foto: eisbaerlin.de/walker

ersten Drittel überhaupt noch nicht nach einem positiven Ende des Spiels aus. Denn Bremerhaven war klar besser, die Eisbären mit zu vielen Fehlern und Ideenlosigkeit in der Offensive.
Aber ab dem zweiten Drittel kämpfte die Mannschaft verbissen, überstand Unterzahlsituationen, kreierte Chancen und konnte diese auch nutzen. Und auch wenn Bremerhaven immer zurück schlug, die Eisbären ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielten an ihrem Spielplan fest.
Im Schlussdrittel drehte man das Spiel, überstand eine doppelte Unterzahl und schockte die Hausherren mit dem 5:3. Am Ende musste man zwar nochmal zittern, kämpfte aber mannschaftlich geschlossen bis zum Ende für drei Punkte.
Der Sieg war enorm wichtig für das Selbstvertrauen. Nur jetzt heißt es, nicht nachlassen sondern darauf aufbauen und vielleicht mal eine Siegesserie starten. Denn wenn man jetzt nicht nachlegt, wäre der Erfolg heute zwar schön und gut, aber nichts weiter als ein Tropfen auf dem heißen Stein.

4:6 nach 4:2-Führung: Eisbären brechen nach starkem zweiten Drittel im Schlussdrittel komplett ein

Nach 40 Minuten dachte man, die Eisbären Berlin würden heute Abend die Niederlagenserie beenden, führten sie doch mit 4:2 bei den Thomas Sabo Ice Tigers. Um kurz vor 22 Uhr war jedoch klar, dass es die siebte Niederlage in Folge setzen würde. Vor 6.549 Zuschauern verloren die Berliner das „Sechs-Punkte-Spiel“ bei den Franken mit 4:6 (1:2,3:0,0:4) und rutschten damit auf Platz Zehn in der Tabelle ab. Die Pre-Playoffs geraten mehr denn je in Gefahr.

Auch heute fehlten dem Hauptstadtclub neun Stammspieler. Dafür gaben zwei Verteidiger ihr Comeback. Kai Wissmann kehrte nach überstandener Verletzung zurück ins Team, Constantin Braun gab sogar sein Saison-Debüt. Und „Tine“ wusste um die Bedeutung dieser Partie, wie er im Vorfeld im Interview bei Magenta Sport sagte:

Nürnberg ist generell immer heimstark. Wir wissen, worum es geht. Es wird eine Schlacht mit Playoff-Charakter.

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen nicht sein können. Während Nürnberg einen guten Lauf hatte – vier Siege aus den letzten fünf Spielen – verloren die Eisbären die letzten sechs Spiele. Und dennoch war es ein Duell auf Augenhöhe in den ersten 20 Minuten.
Vom ersten Bully an war es ein hart umkämpftes Spiel mit intensiven Zweikämpfen, beide Teams wussten um die Bedeutung dieses „Sechs-Punkte-Spiels“. Die erste Chance der Partie hatten dann die Gäste von der Spree. Starker Forecheck von Brendan Ranford, der hinter der Torlinie die Scheibe erkämpfte und sie vor das Tor spielte, wo sein Kumpel Colin Smith zum Abschluss kam, aber an Niklas Treutle scheiterte. Es war der Beginn einer guten Phase der Eisbären mit zwei weiteren guten Möglichkeiten.
Doch nur wenige Augenblicke später fuhr Chris Brown alleine auf Kevin Poulin zu, doch der Berliner Goalie wehrte den Schuss ab. Es entwickelte sich nun ein hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss vor dem Tor.
In der sechsten Spielminute konnten die Nürnberger erstmals an diesem Abend jubeln. Ein klasse Aufbaupass von Oliver Mebus auf Chad Bassen, der passte die Scheibe rüber zu Will Acton in den Slot und dieser vollendete eiskalt – 0:1.
Aber kurz darauf die Eisbären in Überzahl und eher durch Zufall landete die Scheibe nach einem Frank Hördler Schuss und einem Marcel Noebels Abfälscher vor dem Schläger von Sean Backman, welcher die Scheibe im halbleeren Tor versenken konnte – 1:1 (7.).
Nur zwei Minuten später Nürnberg mit der nächsten dicken Chance. Daniel Weiß mit dem Querpass von rechts in den Slot, wo Max Kislinger zum Abschluss kam, in Kevin Poulin aber seinen Meister fand. Und die Eisbären waren zweimal durch Marcel Noebels gefährlich, der einen Schuss vor dem Tor abfälschen und so richtig gefährlich machen konnte. Auch der Nachschuss wurde zu einer guten Chance der Eisbären.
Und dann kam es mal wieder zu einer unnötigen Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Brandon Buck mit einem klasse Zuspiel von links vor das Tor, wo Chris Brown im Zweikampf mit Constantin Braun nur noch die Kelle hinhalten musste – 1:2 (14.).
Und Nürnberg hätte wenige Augenblicke später nachlegen können, doch Patrick Reimer traf nur den Pfosten. Die Eisbären anschließend noch einmal mit einem Powerplay, welches aber harmlos war und somit nahm Nürnberg das 2:1 mit in die Kabine.

Das Mitteldrittel begannen die Eisbären äußerst druckvoll und es sollte ein Vorgeschmack auf die folgenden 20 Minuten werden. Denn das Drittel dominierten eindeutig die Eisbären, mit zunehmender Spieldauer wurden die Hausherren verunsicherter.
Der Aufwand der Berliner wurde in Minute 27 belohnt. Frank Hördler zog einfach mal von der blauen Linie ab, vor Niklas Treutle war viel Verkehr und schon schlug der Puck im Nürnberger Tor ein – 2:2.
Nur 33 Sekunden später lagen die Eisbären plötzlich vorne. Oliver Mebus schlug an der eigenen blauen Linie über die Scheibe, Sean Backman schnappte sich das Spielgerät, spielte einen Doppelpass mit Marcel Noebels und am Ende hatte Backman das leere Tor vor sich und natürlich keine große Mühe, die Scheibe dort zu versenken – 3:2 (27.).
Von Nürnberg war kaum etwas zu sehen, das Spiel Geschehen spielte sich hauptsächlich im Drittel der Franken ab. Die Eisbären noch einmal mit zwei Überzahlspielen, welche sehr gut aussahen. Man fand in die Formation, man spielte gute Pässe und man nahm die Schüsse. Und im zweiten Powerplay sollte sich die gute Arbeit auch belohnen. Colin Smith mit dem Zuspiel auf Micki DuPont an die blaue Linie, welcher vollkommen alleine gelassen wurde. Der Eisbären-Oldie zog ab, Vincent Hessler fälschte unhaltbar ab und schon stand es 4:2 für Berlin (36.). Was zugleich der Pausenstand im Frankenland nach zwei Dritteln war.

Nürnberg kam engagiert aus der Kabine und machte sofort deutlich, dass sie dieses Spiel noch nicht aufgegeben hatten. Und die Eisbären nahmen sofort die nächste unnötige Strafzeit, Kai Wissmann wegen Spielverzögerung. Und Nürnberg nutzte auch das zweite Powerplay an diesem Abend. Klasse Kombination der Franken, Shawn Lalonde wurde auf links außen angespielt und schoss fast auf der Torlinie stehend ein – 4:3 (43.).
Die nächste Strafe ließ nicht lange auf sich warten, dieses Mal traf es Colin Smith wegen Hakens. Zwar überstanden die Berliner diese Unterzahl, aber kaum waren sie komplett, fehlte die Zuordnung noch, was Nürnberg ausnutzen konnte. Patrick Reimer kam am linken Bullykreis zum Schuss, welcher Poulin durch die Schoner ging – 4:4 (48.).
Nürnberg war wieder zurück im Spiel und es sollte noch schlimmer kommen. Die Eisbären vertändelten die Scheibe in der neutralen Zone, 2-auf-1 der Gastgeber, Patrick Reimer mit dem Querpass, welchen Micki DuPont ins eigene Tor lenkte – 4:5 (49.).
Unfassbar, nach dem zweiten Drittel komplett verunsicherte Nürnberger waren auf einmal wieder hellwach und die klar dominierende Mannschaft, während im Mitteldrittel noch überlegene Eisbären völlig auseinander fielen und wenig Gegenwehr zeigten. Ja, sie bemühten sich, ja, sie versuchten viel, aber man merkte ihnen dann wieder die Verunsicherung an und es waren wieder nur halbe Aktionen. Nürnberg stand hinten nun aber auch kompakt und blockte viele Schüsse, machte es den Eisbären so sehr schwer. Und wenn die Eisbären doch aussichtsreich zum Abschluss kamen, war Niklas Treutle im Nürnberger Tor zur Stelle.
Die Eisbären mussten in der Schlussphase aufmachen, was Nürnberg Platz zum Kontern brachte, aber Kevin Poulin war zur Stelle. Nürnberg kassierte dann gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal eine 2+2-Minuten Strafe, die Eisbären also in Überzahl. Die große Chance, mit zwei Mann mehr den Ausgleich zu erzielen, denn Trainer Stéphane Richer nahm natürlich wenig später Goalie Kevin Poulin vom Eis. Aber Nürnberg erkämpfte die Scheibe und Patrick Reimer sorgte mit seinem dritten Treffer an diesem Abend für den Schlusspunkt unter dieser sehr unterhaltsamen Partie – 4:6 (59.).
Mit den drei Punkten zogen die Franken in der Tabelle an den Eisbären vorbei, welche damit nur noch Zehnter sind.

Nun ja, was will man über das Spiel jetzt sagen? Die Eisbären waren nach 40 Minuten auf der Siegerstraße, spielten ihr bestes Drittel in diesem Jahr und führten mit 4:2 bei komplett verunsicherten Nürnbergern. Da muss man ganz anders zum letzten Drittel aus der Kabine kommen, da muss man dem Gegner zeigen, egal was ihr versuchen werdet, wir geben das Spiel nicht mehr her. Aber Nürnberg hat die Eisbären von Anfang an unter Druck gesetzt und relativ schnell für den Ausgleich gesorgt und dann das Spiel tatsächlich noch komplett gedreht. Weil die Eisbären mit jedem weiteren Gegentreffer mehr und mehr auseinander gefallen sind. Zwar haben sie sich anschließend noch einmal bemüht, aber von der Entschlossenheit, welche man im Mitteldrittel an den Tag gelegt hatte, war nichts mehr zu spüren. Man baute eine komplett verunsicherte Nürnberger Mannschaft wieder auf und gab dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ noch aus der Hand. Weil Nürnberg im letzten Drittel mehr Willen und Kampfgeist an den Tag legte als die Eisbären.
Die hätten einfach so weiterspielen müssen, wie die 40 Minuten zuvor bzw. so wie im zweiten Drittel, das war manlwieder richtig starkes Eisbären-Eishockey gewesen. Aber erneut schaffte man es, sich im letzten Drittel um den Lohn einer eigentlich guten Leistung zu bringen. Das war am Sonntag in Wolfsburg schon der Fall, als man den sicher geglaubten Punkt noch aus der Hand gab. Und heute dachten wohl alle nach dem zweiten Drittel, es könnten tatsächlich mal wieder drei Punkte werden.
Man hat halt mal wieder einen Weg gefunden, das Spiel noch zu verlieren. Man hätte in den letzten 20 Minuten genauso weiterspielen müssen, dann wären die Nürnberger nicht zurückgekommen aber man hat das Eishockey spielen fast schon wieder eingestellt und sich seinem Schicksal ergeben. Man fragt sich, wann diese Mannschaft die Niederlagenserie beenden will? Heute war die beste Gelegenheit dazu, die Mannschaft zeigte 40 Minuten lang, dass sie wussten, was auf dem Spiel stand. Nur leider hat ein Eishockeyspiel 60 Minuten.

Florian Busch mit seiner Analyse nach dem Spiel:

Die Strafzeiten waren unglücklich. Wir schießen im zweiten Drittel drei Tore, die im dritten Drittel vier. Die Strafen haben es letztendlich ausgemacht. Wir spielen kein schlechtes Eishockey, wir müssen halt nur mal Erfolg haben. Wir waren Sonntag schon nah dran, heute auch wieder. Wir brauchen Punkte. Wir sind Berlin, wir geben nicht auf.

Sechs-Punkte-Spiel im Kampf um Platz Zehn: Können die Eisbären in Nürnberg die Niederlagenserie stoppen?

Lange Zeit dachten sich alle, die Pre-Playoffs wären sicher, die Eisbären Berlin hätten zumindest diese erreicht. Doch vor dem morgigen Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr) ist der Vorsprung auf eben jene elftplatzierte Nürnberger auf mickrige drei Zähler zusammen geschrumpft. Und die Franken haben sogar noch ein Spiel weniger als die neuntplatzierten Eisbären absolviert. Bereits mit einem Sieg morgen Abend im direkten Duell könnten die Ice Tigers an den Eisbären in der Tabelle vorbeiziehen. Und wenn Krefeld zeitgleich in Schwenningen siegt, würden die Eisbären sogar komplett aus den Playoff-Rängen rutschen.

Und das alles nur, weil die Eisbären sich derzeit in der schwersten Krise der letzten Jahre befinden. Sechs Niederlagen setzte es in Folge, nur ein Sieg gelang in den letzten neun Spielen und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht. Wenn gleich man sagen muss, dass die Eisbären am Sonntag in Wolfsburg zwei Drittel gut spielten und bis 73 Sekunden vor dem Ende des Spiels auf Punktekurs waren. Doch ein sehr harmloses und schwaches letztes Drittel brachte die Hauptstädter erneut um mögliche Punkte und ließ das Selbstvertrauen weiter sinken. Da warst du so nah dran, endlich mal wieder zu punkten und gibst die Punkte dann so leichtfertig wieder aus der Hand, was nicht einfach zu verkraften gewesen sein dürfte. Vor allem nicht in der jetzigen Situation und Verfassung, in der sich die Berliner befinden.

Und morgen Abend trifft man auf einen sehr heißen Gegner, welcher in den letzten Wochen den Rückstand auf die Pre-Playoff-Plätze kontinuierlich reduziert hat und im direkten Duell nun an den Eisbären vorbeiziehen kann. Die Nürnberger sind heiß auf dieses Spiel, wollen ihre Aufholjagd am Ende natürlich mit einem Platz unter den ersten Zehn krönen. Hoch motivierte Ice Tigers treffen auf sehr verunsicherte Eisbären, die ein Weg aus der Krise finden müssen.

Aber das Vorhaben werden sie erneut mit einer Rumpftruppe angehen. Gleich auf neun Stammspieler muss Trainer Stéphane Richer im Frankenland verzichten. Neu im Lazarett sind Verteidiger Danny Richmond und Stürmer Louis-Marc Aubry.
Dafür gibt es aber auch gute Nachrichten vom Hauptstadtclub. Denn die beiden Verteidiger Kai Wissmann und Constantin Braun kehren in den Kader zurück. „Tine“ wird sogar sein Saisondebüt in Nürnberg geben, was doch sehr überraschend kommt, aber er wollte es selbst so (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 24.01.2019):

Wir haben diese Woche gut gearbeitet und müssen auch morgen wieder kämpfen, kämpfen,
kämpfen, um einen Weg zu finden, das Spiel zu gewinnen. Brauni ist zu mir gekommen und hat gesagt, er will spielen, der Mannschaft helfen. Er hat die letzten Wochen sehr hart gearbeitet und man sieht, dass er mit dem Tempo kein Problem hat. Wir haben uns auch mit seinen Therapeuten unterhalten. Auch sie haben einen Einsatz empfohlen.

Natürlich darf man von Constantin Braun nach der langen Zeit noch keine Wunderdinge erwarten, aber vielleicht bringt er ja den so dringend benötigten frischen Wind ins Team der Eisbären. Wollen die Berliner Nürnberg siegreich verlassen und damit die Niederlagenserie beenden, müssen sie zurück zum einfachen Eishockey finden. Hinten kompakt stehen und so wenig wie möglich zu lassen. Und wenn sie offensiv spielen, jede Scheibe zum Tor bringen und für Verkehr vor dem gegnerischen Tor sorgen, um dem gegnerischen Goalie die Sicht zu nehmen. Einfach spielen, nicht kompliziert, keine verrückten Sachen probieren sondern sich einfach auf die einfachsten Dinge konzentrieren. 60 Minuten hoch konzentriert seinen Gameplan durchziehen und wenn möglich von der Strafbank fernbleiben. Denn in der Partie steht für beide Mannschaften viel auf dem Spiel, dementsprechend wird es heiß her gehen und es wird sehr umkämpft werden. 

Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Die verletzten Spieler tun sicherlich weh, aber dann müssen jetzt eben die übrig gebliebenen Akteure alles geben, die erfahrenen Spieler müssen in die Bresche springen und die Youngsters führen. Die Mannschaft muss morgen Abend ein Zeichen setzen, dass sie noch lebt, dass sie die Pre-Playoffs noch erreichen will. Es wird ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel, gewinnen die Eisbären, halten sie Nürnberg vorerst auf Abstand, verlieren sie jedoch, droht der Sturz auf Platz Elf. Man kann nur hoffen, dass der Mannschaft der Ernst der Lage klar ist und sie sich morgen 60 Minuten lang zerreißen und alles geben für das Team, für den Kampf um die Pre-Playoffs. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 25.01.2019 um 19:30 Uhr:

Tor:

Maximilian Franzreb, Kevin Poulin

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Eric Mik, Constantin Braun

Angriff:

Maximilian Adam, Nino Kinder, Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Florian Busch, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Louis-Marc Aubry, Danny Richmond, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Florian Kettemer, Mark Cundari, André Rankel, James Sheppard, Jake Ustorf (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Tobias Ancicka, Cedric Schiemenz, Thomas Reichel, Lukas Reichel