4:2 gegen Straubing! Eisbären ziehen mit sechstem Sieg in Folge ins Playoff-Viertelfinale ein

 

Ausgabe #29:

Eisbären-Trainer Stéphane Richer sagte vor dem Spiel, er erwarte erneut ein enges Spiel und hoffe darauf, dass das glücklichere Ende wieder auf Seiten der Eisbären sei. Er sollte mit beiden Aussagen recht behalten. Die Eisbären gewannen auch Spiel Zwei der Pre-Playoff-Serie gegen die Straubing Tigers und zogen dank des 4:2 (2:0,1:1,1:1)-Heimsieges ins Playoff-Viertelfinale ein. Und auch wenn es das Ergebnis vielleicht nicht vermuten lässt, es war das erwartet enge Spiel. Straubing zeigte eine klasse Auswärtspartie, brachte sich aber letztendlich durch individuelle Fehler um den Erfolg und ein mögliches drittes und alles entscheidendes Spiel am Pulverturm. 

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Berlin hatte sieben der letzten acht Spiele gewonnen, Straubing vier der letzten fünf Auswärtsspiele verloren. Aber die Tigers mussten heute natürlich hier gewinnen, sonst droht das frühe Aus in den Pre-Playoffs.
Den Start hatten sich die Niederbayern aber sicher anders vorgestellt. Keine zwei Minuten waren gespielt, da klingelte es bereits erstmals im Tor von Jeff Zatkoff. Ein überragendes Zuspiel von Sean Backman, der auf der rechten Seite stand, in den Slot zu Marcel Noebels und der versenkte die Scheibe eiskalt per Rückhand – 1:0 (2.). Dem Treffer war ein Wechselfehler der Gäste hervor gegangen, deshalb standen gleich zwei Eisbären-Spieler frei vor dem Tor.
Aber Straubing war keinesfalls geschockt, spielte munter nach vorne und hatte durch Michael Connolly nur eine Minute später die dicke Möglichkeit zum Ausgleich, aber Kevin Poulin war zur Stelle.
Beide Mannschaften gingen nun ein hohes Tempo, es ging hin und her, beide Teams suchten sofort den Torabschluss und erspielten sich gute Chancen, überbrückten schnell die neurale Zone, Unterbrechungen waren zu Beginn sehr selten gewesen.
Die erste Strafe der Partie folgte in der 14. Spielminute, als James Sheppard in die Kühlbox musste. Kevin Poulin bewahrte die Eisbären mehrfach vor dem möglichen Ausgleich.
Powerplay nicht genutzt und dann eiskalt ausgekontert. Schneller Angriff der Eisbären, Micki DuPont mit dem klasse Aufbaupass auf rechts außen zu Colin Smith, der passte die Scheibe haargenau vor das Tor zu Jamie MacQueen, welcher seinem Bewacher Frederik Eriksson entwischt war. Und die Nummer 17 spitzelte den Puck mit seinem Schläger über die Linie – 2:0 (18.).
Zum Ende hin die Berliner noch einmal mit einem Überzahlspiel, welches sie jedoch bis zum Ende des Auftaktdrittels nicht nutzen konnten. Mit 2:0 gingen die Eisbären, welche mit dem selben Team wie in Spiel Eins antraten, in die erste Drittelpause.
Ex-Eisbär und Straubing-Stürmer Sven Ziegler mit seinem Statement zum ersten Drittel:

Wir haben uns vorgenommen, sicher hinten heraus zu spielen und keine Fehler zu machen. Doch genau diese haben wir gemacht und Berlin nutzt so was eiskalt aus. Das hat unseren Gameplan schon so ein bisschen über den Haufen geworfen.

Doch aufgeben gibt es bei den Niederbayern nicht. Das Team von Trainer Tom Pokel kam engagiert

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aus der Kabine und wollte das vorzeitige Saisonende hier noch abwenden. Und früh bot sich den Gästen die Chance, in Überzahl zu agieren. Und da hatten die Tigers zwei, drei gute Chancen, aber nutzen konnten sie diese nicht. Louis-Marc Aubry hatte sogar eine gute Unterzahlchance.
In der 25. Spielminute belohnten sich die Gäste dann aber doch für ihren Aufwand. Steven Seigo hatte von der blauen Linie abgezogen, Sandro Schönberger parkte vor Poulin und fälschte die Scheibe unhaltbar für diesen ab – 2:1.
Die Tigers waren nun besser drin im Spiel, die Eisbären hielten aber gut dagegen. Beide konzentrierten sich auf ihre Defensive, ließen nun wenig klare Chancen zu. Straubing lauerte hier nach wie vor auf die Chance zum Ausgleich.
Doch diese Hoffnung wurde in der 31. Spielminute zu Nichte gemacht. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen und André Rankel unhaltbar für Zatkoff abgefälscht – 3:1.
Dieser Treffer hatte die Mannschaft von Coach Tom Pokel sichtlich geschockt. Fortan kam wenig nach vorne von den Niederbayern, dafür umso mehr von den Eisbären. Die nun richtig druckvoll in ihren Offensivaktionen waren, sich gute Chancen herausspielten und durchaus hätten höher führen können als „nur“ 3:1 nach 40 Minuten.
Florian Kettemer war zufrieden mit dem Spiel, gab aber als Marschroute für das letzte Drittel heraus, dass man keinesfalls das Ergebnis verwalten wolle:

Wir führen, dass war auch unser Ziel. Wir wollten mit einer Führung ins letzte Drittel gehen. Wir werden jetzt aber keinesfalls das Ergebnis verwalten und defensiver spielen. Wir wollen genauso weiter spielen, weiter Druck machen, Tore schießen. Wir wollen einfach Spaß am Hockey haben.

Foto: EisbärenSektion Nord/christian

Und den Spaß merkte man dem Team von Chefcoach Stéphane Richer auch an. Die Freude am Eishockey ist in den letzten Wochen dank der Erfolgsserie wieder zurückgekehrt. Und vier Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da hatten die Eisbären die große Chance, in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Und Chancen waren da, es wurde gefährlich vor dem Tor von Jeff Zatkoff, aber die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor. Doch auch Straubing hatte in Unterzahl durch Stefan Loibl eine gute Chance gehabt, daber auch er bekam den Puck nicht im Tor untergebracht.
Beide Mannschaften suchten fortan den Weg nach vorne, suchten den Weg zum Tor und auch den Abschluss. Berlin wollte die Entscheidung, Straubing den Anschlusstreffer.
Und Berlin gelang der vierte Treffer. James Sheppard setzte sich auf der linken Seite klasse durch, schüttelte den Tigers-Verteidiger stark ab, zog vor das Tor und brachte die Scheibe irgendwie im Fallen über die Torlinie – 4:1 (51.). Eine ganz starke Aktion der Nummer 88, gekrönt mit einem Tor.
Und die Eisbären wollten die letzten Zweifel am Sieg beseitigen. Austin Ortega setzte sich auf rechts klasse durch, brachte den Puck an den langen Pfosten, wo Aubry lauerte, aber Zatkoff parierte stark.
Und direkt im Gegenzug hauchte Stephan Daschner den Niederbayern wieder neues Leben ein. Am rechten Bullykreis wurde er angespielt, Ortega warf sich in die Schussbahn, doch Daschner verzögerte und verzögerte, wartete auf den perfekten Moment, in dem Poulin keine Sicht hatte. Mit Erfolg, sein Schuss schlug im Berliner Tor ein – 4:2 (54.).
Auf einmal war Straubing wieder da, drängte auf das Berliner Tor. Der Glaube an sich selbst war wieder da. Und Tom Pokel nahm 3:14 Minuten vor dem Spielende eine Auszeit, welche Ex-Eisbär und Co-Trainer Rob Leask nutzte, um dem Team die letzten Anweisungen mit auf den Weg zu geben. Zudem blieb Jeff Zatkoff gleich auf der Bank, da das Bully vor Kevin Poulin statt fand. Und Straubing machte gehörig Druck, setzte die Eisbären im eigenen Drittel fest. Die Eisbären wackelten, sie fielen aber nicht. Straubing hatte beste Möglichkeiten, aber es gelang ihnen kein weiterer Treffer mehr, weshalb die Eisbären das 4:2 über die Zeit brachten und den Einzug ins Viertelfinale perfekt machten.

Wer hätte das vor einem Monat noch gedacht? Die Eisbären im Viertelfinale, das war zum damaligen

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Zeitpunkt einfach unglaubwürdig. Zu grausam waren die Leistungen der Eisbären in der Hauptrunde, mansehnte sich ein schnelles Saisonende nach der Hauptrunde herbei.
Und nun? Nun haben die Eisbären sechs Siege in Folge gefeiert, gewannen acht der letzten neun Spiele und sind derzeit richtig gut in Form. Und zwar genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison, den Playoffs. Und in den Playoffs spielt keiner gerne gegen die Eisbären. In dieser Form schon einmal gar nicht.
Kapitän André Rankel war nach dem Spiel rundum zufrieden:

Das war ein sehr gutes Spiel über 60 Minuten. Wir sind sehr zufrieden, es heute geschafft zu haben. Wir wollten am Sonntag nicht noch einmal nach Straubing fahren. Das war eine super Teamleistung heute, angefangen beim Torhüter bis zum letzten Stürmer. Es ist egal, gegen wen es jetzt geht. Wir müssen uns auf uns konzentrieren.

Pre-Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. Straubing Tigers 2:0 (3:2 n.V.,/4:2)

Austin Ortega: Wird er für die Eisbären zum entscheidenden Faktor in den Playoffs?

Im Moment läuft es bei den Eisbären Berlin sehr gut. Fünf Siege feierte der Hauptstadt-Eishockeyclub zuletzt in Folge, es ist die längste Siegesserie in dieser Saison. Sieg Nummer Fünf folgte gestern Abend im ersten Pre-Playoff-Spiel bei den Straubing Tigers, weshalb die Berliner nun mit 1:0 in der Serie führen und morgen Abend mit einem Heimsieg (Mercedes-Benz Arena/Bully: 19:30 Uhr) den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen könnten. Einen großen Anteil daran, dass dieses Spiel am Pulverturm gewonnen wurde und dass es generell derzeit so gut beim DEL-Rekordmeister läuft, hat der erst vor kurzem verpflichtete Austin Ortega. 

Ganze sechs Spiele hat der 24-jährige Stürmer erst für die Eisbären absolviert, in diesen trumpfte der kleine Mann aber bereits riesig auf. In fünf Hauptrundenspielen gelangen ihm zwei Tore, zudem bereitete er sieben weitere Treffer vor. Gestern Abend folgten in Straubing zwei weitere Treffer, weshalb seine Bilanz derzeit bei elf Punkten aus sechs Spielen steht. Eine bärenstarke Statistik der neuen Nummer 21 des EHC. Zum Vergleich: In Schweden kam er bei Växjö, von denen er an die Spree wechselte, auf 15 Scorerpunkte (3 Tore/12 Vorlagen) in 31 Spielen. Das Spiel in Berlin und der DEL scheint dem flinken Flügelstürmer besser zu liegen als das in Schweden. 

Mit ihm blühten auch seine beiden Reihenpartner Louis-Marc Aubry und Brendan Ranford auf. Diese Reihe wirbelte die gegnerischen Abwehreihen zuletzt nur so durcheinander und sorgte für so manchen wichtigen Treffer und vor allem für sehr viel Torgefahr. Aubry drehte in den letzten acht Spielen der Hauptrunde so richtig auf und sammelte starke 18 Scorerpunkte, was ihm noch den inoffiziellen Titel als Eisbären-Top-Scorer nach der Hauptrunde bescherte. 16 Tore und 23 Vorlagen gelangen der Nummer 41 der Eisbären.

Mit dem Transfer von Austin Ortega ist den Eisbären ein absoluter Glücksgriff gelungen. Er verleiht dem Kader mehr Tiefe und zudem passen Aubry, Ranford und Ortega sehr gut zusammen. Die drei harmonieren perfekt auf dem Eis und verstehen sich blind. Das hat man erst gestern wieder gesehen, als Ortega und Ranford in der Verlängerung einen klasse Doppelpass spielten und Ortega anschließend das leere Tor vor sich hatte. Diese Reihe sorgt derzeit also für Angst und Schrecken bei der Konkurrenz. 

Und generell dürfte der Konkurrenz wieder Angst und Bange werden. Denn die Eisbären, die sich mehr oder weniger durch die Hauptrunde geschleppt hatten und teilweise erschreckend schwaches Eishockey zeigten, scheinen gerade zum richtigen Zeitpunkt ihre Top-Form wieder gefunden zu haben. Fünf Siege in Folge gab es in dieser Spielzeit zuvor noch nicht zu bejubeln. Das Team spielt endlich über 60 oder auch mehr Minuten hoch konzentriert, hält sich an den Gameplan, jeder unterstützt jeden, die Kampfbereitschaft, die Leidenschaft, der Wille, die Moral, all diese wichtigen Eigenschaften, auf die es in den Playoffs ankommen wird, sind endlich wieder da. Und mit jedem weiteren Sieg steigt das Selbstvertrauen der Eisbären. Dieses hat in den letzten Monaten doch arg gelitten.

Aber seit dem einige verletzte Spieler wieder zurückkehrten, läuft es wieder beim DEL-Rekordmeister. Was aber eben auch stark mit dem Transfer Ortegas zusammenhängt. So klein der Stürmer auch sein mag, auf dem Eis ist er derzeit der Mann für die großen Dinge. Das haben gestern Abend die Straubing Tigers schmerzlich erfahren müssen, als er ihnen nach 70:31 Minuten das Heimrecht aus der Hand riss und den Hexenkessel am Pulverturm von der einen auf die andere Sekunden verstummen ließ. 

Kleiner Mann ganz groß! Austin Ortega mit zwei Treffern Matchwinner beim 3:2-Sieg n.V. am Straubinger Pulverturm

Sechs Playoff-Duelle umfasste die Begegnung zwischen den Straubing Tigers und den Eisbären Berlin bisher. In Erinnerung ist vor allem die letzten Pre-Playoff-Partie geblieben, welche die Hauptstädter vor zwei Jahren in der dritten Verlängerung nach 104 Minuten für sich entschieden. Siegtorschütze damals war Jamie MacQueen gewesen. Auch heute ging es in Spiel Eins mal wieder in die Overtime. Und erneut behielten am Ende die Eisbären die Oberhand. „Nur“ 70:31 Minuten dauerte das Spiel diesmal und Austin Ortega hieß der Held auf Seiten der Berliner. Er entschied Spiel Eins nicht nur mit seinem Treffer in der Verlängerung, nein, er erzielte zuvor auch in der regulären Spielzeit das 2:1. Der kleine Mann entwickelt sich immer mehr zum größten Trumpf der Eisbären. Dieser Transfer hat sich bereits jetzt mehr als gelohnt. 

Vom ersten Bully an wurde hier deutlich, um was es für beide Mannschaften geht. Das erste Spiel in so einer kurzen Serie (Best-of-three) ist enorm wichtig, gerade für das Heimteam, welches mehr Druck hat als der Gast. Beide starteten hoch konzentriert, standen hinten sehr kompakt und wollten keine Fehler machen. Jeder Zweikampf wurde zu Ende gefahren und erste Duftmarken gesetzt. Eben Playoff-Hockey.
Beide Teams störten den Frühaufbau des Gegners früh, spielten ein aggressives Forechecking. Die Special Teams könnten ein entscheidender Faktor in den Playoffs sein, das erste Powerplay der Partie gehörte den Hausherren, aber das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit und so überstanden die Berliner die erste Unterzahl schadlos.
Das Spiel wog hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, hundertprozentige Chancen suchte man jedoch vergeblich, was an den starken Defensivreihen lag. Beide Teams anschließend noch einmal mit der Chance in Überzahl, Straubing einmal und Berlin zweimal. Beide versuchten bei numerischer Überzahl Chancen zu kreieren, beide Unterzahlformationen arbeiteten jedoch stark und wenn Chancen da waren, dann behielten beide Goalies – Jeff Zatkoff und Kevin Poulin – die Oberhand. Richtig brenzlig wurde es nur kurz vor der ersten Drittelpause bei einem Powerplay der Berliner, doch Jamie MacQueen und Brendan Ranford vergaben die dicksten Chancen im Auftaktdrittel, welches somit torlos enden sollte.

Dieses Powerplay nahmen die Gäste von der Spree mit ins Mitteldrittel und da hatte Jamie MacQueen eine gute Chance, doch Zatkoff war auf dem Posten. Aber die Berliner nahmen den Schwung mit und starten äußerst druckvoll in den zweiten Abschnitt, setzten Straubing in deren Drittel fest und nahmen das Tor von Zatkoff unter Beschuss.
Aber dann liefen sie in einen der gefürchteten Straubinger Konter, Sven Ziegler mit dem Schuss von der linken Seite, Kevin Poulin parierte, ließ die Scheibe aber zur Seite prallen, wo Vladislav Filin lauerte und abstauben konnte – 0:1 (24.). Der Konter kam nach einer Chance von Kai Wissmann zu Stande.
Der Gegentreffer schockte die Eisbären aber keinesfalls, sie spielten weiter nach vorne und machten Druck. Dann gerieten beide Teams nach einer Eisbären-Chance aneinander, auf Seiten der Tigers mussten Michael Connolly, Marcel Brandt und Kael Mouillierat in die Kühlbox, bei den Eisbären Louis-Marc Aubry und Jonas Müller. Die etwas längere Pause nach der Rauferei tat den Eisbären besser. André Rankel wurde vor dem Tor angespielt, schoss, die Scheibe rutschte Zatkoff durch die Schoner, lag frei vor der Torlinie. Martin Buchwieser sah die Scheibe, schaltete am schnellsten und brachte sie über die Linie – 1:1 (30.).
Das zweite Drittel entwickelte sich größtenteils zu einem Spiel auf ein Tor – und zwar das von Jeff Zatkoff, welcher aber außer dem Treffer von Martin Buchwieser nichts zu ließ.
Straubing kam erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels wieder besser ins Spiel, kam wieder öfters ins Drittel der Eisbären und durch Top-Scorer Jeremy Williams zu einer richtig guten Chance, aber Poulin war zur Stelle und hielt das 1:1 nach 40 Minuten fest.

Das letzte Drittel begann mit einem Paukenschlag der Eisbären. 42 Sekunden waren gerade einmal gespielt, da zog Micki DuPont von der blauen Linie ab, Austin Ortega hielt die Kelle in den Schuss und schon lagen die Berliner erstmals an diesem Abend vorne – 2:1 (41.).
Erneut ein guter Beginn der Eisbären, die durch Sean Backman die nächste dicke Chance hatten, als er freistehend im Slot zum Abschluss kam, jedoch knapp am Tor vorbei zielte.
Straubing musste sich von diesem Schock erst einmal erholen, sich kurz schütteln, suchte dann aber sofort den Weg nach vorne und kam mit zunehmender Spieldauer immer besser ins Spiel. Und als sich die Tigers im Angriffsdrittel festsetzten und eine Druckphase hatten, klingelte es im Berliner Gehäuse. Zuvor schon gute Möglichkeiten für die Hausherren, die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Steven Seigo zog von rechts ab, Antoine Laganiére hielt sein Arbeitsgerät in den Schuss und fälschte unhaltbar für Poulin ab – 2:2 (47.).
Nach dem Ausgleichstreffer hatten die Gastgeber das Momentum auf ihrer Seite, wollten den Schwung mitnehmen und hatten dann auch erneut ein Powerplay nach einer Strafe gegen Florian Kettemer. Und in diesem hatte Williams die beste Chance, fand aber in Poulin seinen Meister.
Die Eisbären fortan mit einem guten Forechecking, mit einer guten Phase, drängten ihrerseits auf das 3:2. Aber ein Check von Jonas Müller gegen Vladislav Filin sorgte für die nächste Eisbären-Unterzahl. Aber die Berliner mit einem starken Penaltykilling, ließen keine gefährliche Chance zu, überstanden die Unterzahl also schadlos und hätten beinahe 3,3 Sekunden vor dem Ende noch den Siegtreffer erzielt. Aubry kam vor dem Tor zum Schuss, Tigers-Verteidiger Frederik Eriksson bekam jedoch im letzten Moment seinen Schläger dazwischen und sorgte somit dafür, dass die Partie in die Verlängerung ging.

So wie vor zwei Jahren, beim letzten Pre-Playoff-Duell dieser beiden Mannschaften, als es bis zur 104. Spielminute dauern sollte, ehe Jamie MacQueen für die Entscheidung in der Partie und der Serie sorgte. Florian Kettemer wurde nach dem letzten Drittel auf das heutige Spiel angesprochen und er sagte, keiner wolle den entscheidenden Fehler machen und man selbst weiß, dass Jeder im Team scoren kann und darauf verlasse man sich.
Und die Eisbären waren es, die die ersten Duftmarken in der ersten Verlängerung abgaben. Sie setzten sich erstmals fest und brachten jede Scheibe zum Tor, Jeff Zatkoff hatte alle Hände voll zu tun.
In der 65. Spielminute hatte dann aber Tigers-Topscorer Jeremy Williams die Riesenchance zum Siegtreffer, als er auf der linken Seite freistehend zum Abschluss kam. Kevin Poulin machte aber die Schotten dicht. Williams schlug mit dem Schläger dann nochmal nach und so kassierte er zwei Minuten, die Berliner also mit dem Powerplay, in dem Straubing durch Michael Connolly jedoch die beste Chance hatte, aber auch er scheiterte an Poulin.
Anschließend ging es hin und her, beide Teams suchten den Weg zum Tor, wollten die Entscheidung erzwingen. Für diese sorgten am Ende die Eisbären. Konter der Berliner, Ortega und Ranford spielten einen klasse Doppelpass und Ortega hatte dann keine große Mühe, die Scheibe im leeren Straubinger Tor unterzubringen – 3:2 nach 70:31 Minuten!

Unglaublich, den Eisbären gelingt in Straubing der fünfte Sieg in Folge und dieser ist auch absolut verdient. Immer wieder habe ich über die Saison kritisiert, dass die Mannschaft nie über die volle Spieldauer alles geben würde, es immer wieder Phasen gab, in denen man einfach nicht gut Eishockey spielte. Und nun? Nun legen die Berliner die längste Siegesserie der Saison hin, spielten über fast 71 Minuten sehr konzentriert, standen hinten sehr kompakt und ließen wenig hochkarätige Chancen zu. Jeder unterstützte Jeden, die Defensive die Offensive und umgekehrt. Die Mannschaft kämpfte geschlossen um den Sieg, was in dieser Saison eher selten der Fall war. Aber die Eisbären scheinen gerade zur richtigen Zeit ihre Mentalität, ihre Moral, ihren Kampfgeist wieder zu finden. Alles Eigenschaften, die in den Playoffs von großer Bedeutung sein können. Und dass die Eisbären in den Playoffs ein sehr unbequemer Gegner sein können, dass wissen alle Mannschaften in der DEL. Und das Selbstvertrauen des DEL-Rekordmeister wächst mit jedem weiteren Sieg. Fünf Siege in Serie sind es nun und ein Ende der Serie ist aktuell nicht in Sicht.
Doch die Eisbären sind gut beraten, nur von Spiel zu Spiel zu denken. Heute war Spiel Eins, dieses hat man gewonnen und sich somit das Heimrecht geholt. Am Freitag kann man das Viertelfinal-Ticket buchen. In der derzeitigen Verfassung der Eisbären sollte dieses Vorhaben am Freitag in die Tat umgesetzt werden. Und dann ist wirklich alles möglich!

Pre-Playoff-Stand: Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin 0:1 (2:3 n.V.)

Pre-Playoffs/Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin: Zuletzt sehr starke Eisbären treffen auf ihren Angstgegner

Die Hauptrunde ist Geschichte und die Playoffs stehen vor der Tür. Eine aus Sicht der Eisbären grausame Hauptrunde nahm am Ende doch noch ein versöhnliches Ende. Zwar entspricht Platz Neun keinesfalls den Ansprüchen der Berliner und waren die Pre-Playoffs nicht das erklärte Ziel der Hauptstädter, doch zeigte die Formkurve gerade rechtzeitig deutlich nach oben. Erstmals in dieser Spielzeit gelangen dem Team von Chefcoach Stéphane Richer vier Siege in Folge. Zudem gewann man sechs der letzten sieben Spiele, ist das aktuell heißeste Team der Liga. Das Problem? Die Niederlage setzte es bei den Niederbayern,  dem jetzigen Gegner im Kampf um einen Platz im Viertelfinale. Mit 3:7 kamen die Eisbären vor kurzem am Pulverturm unter die Räder. Generell lag Straubing den Eisbären in dieser Saison überhaupt nicht und war der Pulverturm zuletzt kein gutes Pflaster für Berlin.

Schauen wir aber auf die Historie dieses Duelles, dann kann man positiv der Serie entgegen blicken. Denn sowohl die Halbfinalserie 2012 als auch die Pre-Playoff-Serie vor zwei Jahren entschied der Hauptstadt-Club für sich. Besonders Jamie MacQueen dürfte die Serie von vor zwei Jahren bestens in Erinnerung haben, war er es doch, der damals den Einzug ins Viertelfinale perfekt machte, als er in der dritten Verlängerung das 3:2 erzielte. Es war der einzige Sieg in den letzten sieben Gastspielen in Niederbayern.
So oder so sind also noch Rechnungen offen, auf beiden Seiten.

In dieser Saison trafen beide Mannschaften viermal aufeinander. Straubing gewann beide Heimspiele (5:3/7:3) und einmal in Berlin (1:0 n.P.). Die Eisbären gewannen 4:0 auf eigenem Eis.

Lässt Kevin Poulin die Straubinger verzweifeln? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

In dieser kurzen Serie über maximal drei Spiele wird es allen voran auf die Torhüter ankommen. Und da verfügen beide Teams in Jeff Zatkoff (Straubing) und Kevin Poulin über zwei enorm starke Goalies. Beide können Spiele im Alleingang gewinnen. Gerade Poulin haben es die Berliner zu verdanken, dass sie überhaupt noch spielen können, denn so mancher Sieg war nur dank seiner unglaublichen Paraden möglich. Zwar ließ sich Poulin zuletzt auch von der Unsicherheit seiner Vorderleute anstecken, fing sich aber relativ schnell wieder.
Poulin wehrte 91,5 % aller Schüsse ab, Zatkoff 91,0 %. Beide Goalies feierten vier Shutouts.
Ich sehe hier keinen Goalie im Vorteil.

Vor den Goalies ist die Defensive tätig und da kassierten die Tigers 151 Gegentore, Berlin mit 164 deutlich mehr. Da stand die Abwehr der Tigers in manchen Situationen sicherer als die der Eisbären.
Aber beide Mannschaften verfügen über Verteidiger, die sich entscheidend ins

Trumpft Florian Kettemer auch in den Playoffs auf und sorgt für Siegtreffer? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Offensivspiel einschalten können. Bei Straubing sei da allen voran Oldie Frederik Eriksson genannt (5 Tore/25 Vorlagen). Aber auch auf Marcel Brandt, dem acht Tore gelangen, sollten die Berliner aufpassen. Insgesamt punkteten fünf Tigers-Defender zweistellig.
Ebenso auch bei den Eisbären, wo das Hauptaugenmerk auf Oldie Micki DuPont (5 Tore/23 Vorlagen) und Neuzugang Florian Kettemer (10/9) liegt.
Beide Teams verfügen über gefährliche Verteidiger, ihren eigentlichen Job während der Hauptrunde, das Tore verteidigen, machten die Niederbayern aber etwas besser. Von daher ist Straubing hier sicher leicht im Vorteil.

Defensive gewinnt Meisterschaften, Offensive Spiele. Da es derzeit nur um Siege geht, um in den Playoffs möglichst weit zu kommen, ist natürlich auch die Offensive von großer Bedeutung. Und auch hier ist Straubing 13 Tore besser (159 zu 146).

Jubeln die Eisbären öfters als die Straubinger?
Foto: eisbaerlin.de/walker

Gerade auf Jeremy Williams sollten die Eisbären gehörig aufpassen, erzielte der Angreifer doch satte 30 Tore. Mit Stefan Loibl (21) und Ex-Eisbär Sven Ziegler (18) trafen zwei deutsche Stürmer so gut wie nie zuvor. Sechs Straubinger Angreifer trafen doppelt.
Auch bei den Eisbären waren es deren sechs Stürmer. Vor allem die Paradereihe Aubry-Ortega-Ranford wirbelte die gegnerischen Abwehrreihen zuletzt nur so durcheinander. Aubry scorte in den letzten acht Spielen, sammelte 18 Scorerpunkte und wurde so am Ende mit 16 Toren und 23 Vorlagen noch Top-Scorer der Berliner. Jamie MacQueen war mit 21 Treffern der Top-Torschütze der Eisbären.
Hier sehe ich beide Offensivreihen durchaus auf Augenhöhe.

Entscheidend können auch die Special Teams sein. Und da haben die Berliner die Nase vorne. Mit 19,2 % stellen sie das zweitbeste Powerplay der Hauptrunde. Nicht unwichtig, hat Straubing doch das schlechteste Penaltykilling der DEL (78,0 %).
Straubing stellt mit 18,2 % das fünftbeste Powerplay, Berlin mit 83,1 % das siebtbeste Unterzahlspiel.
Die Eisbären sollten Straubing also dazu bringen, Strafen zu nehmen, dann könnte das Powerplay eine entscheidende Rolle spielen. Und das in diesem Duell immer viel Gift drin ist, weiß man. Selbst wenn Sena Acolatse den Tigers vorerst fehlen wird, aber auch andere Straubinger Spieler sind keine Kinder von Traurigkeit.

Wird der Heimvorteil entscheidend sein? Straubing gewann wie Berlin nur 14 der 26 Heimspiele, was nur Platz Acht bedeutet. Als heimstark ist Straubing also in dieser Saison nicht unbedingt bekannt, wenn gleich jeder weiß, wie ungemütlich der Pulverturm werden kann. Das Stadion wird ein Hexenkessel werden, in dem die Eisbären vor allem die Anfangsphase schadlos überstehen müssen. Je länger es morgen Abend 0:0 steht, desto größer wird der Druck auf Straubing werden. Verlieren sie Spiel Eins, droht in Berlin am Freitag das Saisonende.

Nun ist viel über diese Serie geschrieben und gesprochen worden. Am Ende wird

Können die Eisbären schon am Freitag mit den Fans den Einzug ins Viertelfinale feiern? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

die Entscheidung auf dem Eis fallen. Und geht man nach der aktuellen Form, sind die Eisbären Favorit. Aber sie müssen einmal in Straubing gewinnen und am einfachsten wird das in Spiel Eins werden, denn der Druck liegt auf Seiten der Niederbayern. Bei einem alles entscheidenden dritten Spiel am Pulverturm wäre der Vorteil klar auf Seiten der Tigers, denn deren Fans würden das Stadion in einen Hexenkessel verwandeln.
Gewinnen die Eisbären Spiel Eins, kommen sie weiter, verlieren sie morgen, wird es ganz schwer.

Vierter Sieg in Folge! Eisbären zur richtigen Zeit in Bestform?

 

#Ausgabe 28:

Immer wieder wird gesagt, die 52 Hauptrundenspiele sind nur das Vorspiel für die Playoffs, die Kür einer jeden DEL-Saison. Egal, welchen Platz du nach der Hauptrunde belegst, in den Playoffs kann jeder Deutscher Meister werden, denn da werden die Karten neu gemischt. An diese Weisheit scheinen sich derzeit die Eisbären Berlin zu erinnern, die scheinbar genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Form wieder gefunden haben und zum Abschluss der Hauptrunde 2018/2019 mit vier Siegen in Folge die längste Siegesserie der Saison hingelegt haben. Und von den letzten sieben Spielen gewannen die Berliner nun deren sechs, man ist zum richtigen Zeitpunkt der Saison heiß gelaufen und dass die Hauptstädter ein unbequemer Gegner in den Playoffs sein können, hat sich auch schon herum gesprochen. Jedenfalls starten die Eisbären nun mit sehr viel Selbstvertrauen in die Pre-Playoffs, dafür haben die letzten Spiele gesorgt.

Ohne Marvin Cüpper, Mark Cundari, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, Jens Baxmann und Mark Olver gelang den Eisbären ein verdientes 2:0 (0:0,1:0,1:0) gegen die Düsseldorfer EG. Somit legten die Eisbären zum Hauptrunden-Abschluss nochmal ein Sechs-Punkte-Wochenende hin, ein äußerst seltenes Erlebnis in der diesjährigen Hauptrunde. Aber auch ein Indiz dafür, dass die Mannschaft seit der Februar-Pause richtig gut in Tritt gekommen ist und auf einmal ihr Potential jede Woche aufs Neue abruft und Erfolgserlebnisse feiert. Und jeder Sieg lässt das Selbstvertrauen steigern und so lässt es sich doch gut in die Pre-Playoffs starten, wo nun die Straubing Tigers warten. Ein äußerst unbequemer Gegner, ein Angstgegner der Eisbären, wo man zuletzt noch 3:7 unter die Räder kam. Nun besteht also die Chance auf die Revanche. Und die Eisbären sind heiß darauf.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Gleich früh im Heimspiel gegen Düsseldorf bietet sich den Eisbären die Chance in Überzahl zu agieren. Nach bereits 33 Sekunden suchte Ken-Andre Olimb den Weg in die Kühlbox. Während die Eisbären in sieben der letzten acht Heimspiele kein Powerplaytreffer erzielten, stellt die DEG das beste Unterzahlteam der Liga. Die Chancen der Eisbären, ihre Negativserie zu Hause in Überzahl zu beenden standen also schlecht. Und so überstand die DEG die Unterzahl auch schadlos. Zwar fanden die Hausherren ihre Formation, aber die DEG stellte die Schusswege gut zu.
Fortan gehörten die ersten zehn Minuten aber den Gästen. Sie spielten druckvolles Eishockey und suchten immer wieder den Weg Richtung Kevin Poulin im Bären-Tor. Doch Jaedon Deschenau, Calle Ridderwall und Ken-Andre Olimb vergaben hochkarätige Torchancen, scheiterten an Poulin.
Die Eisbären kamen erst in den zweiten zehn Minuten besser ins Spiel, bauten mehr Druck auf und gaben jede Menge Torschüsse ab. Allerdings waren die Schüsse bei weitem nicht so gefährlich wie die der DEG. Die beste Chance hatten die Berliner zwei Minuten vor der ersten Pause, als der DEG ein Fehler im Spielaufbau unterlief, Marcel Noebels an die Scheibe kam, sie zu Sean Backman durchsteckte, welcher vor dem Tor zum Abschluss kam, aber an Matthias Niederberger scheiterte.
So endete das erste Drittel in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena torlos, trotz eines Schussübergewichtes der Eisbären, aber die Schüsse der DEG waren weitaus gefährlicher.

Das zweite Drittel begann mit zwei kompakten Defensivreihen. Beide

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Mannschaften versuchten immer wieder Wege durch die Abwehrreihen zu finden. Nur selten waren diese Versuche von Erfolg gekrönt. Mal wieder musste ein individueller Fehler her, um eine gute Chance zu kreieren. Der DEG unterlief im Spielaufbau dieser Fehler, Daniel Fischbuch mit dem Zuspiel auf Martin Buchwieser, doch auch er fand in Niederberger seinen Meister, der Düsseldorfer Goalie mit einem klasse Save.
Mitte des Spiels nahmen die Rheinländer die nächste Strafe der Partie und dieses Mal war die beste Unterzahl der DEL machtlos. Und es war kein Wunder, dass Louis-Marc Aubry den Torreigen eröffnen sollte. Die Nummer 41 hat derzeit einen Lauf und holte seinen 17. Scorerpunkt im achten Spiel in Folge. Aubry und Brandon Ranford spielten Doppelpass, Ranford scheiterte an Niederberger, dieser wurde anschließend von seinem Mitspieler behindert. Aubry sah die Scheibe frei liegen und schob sie über die Linie – 1:0 (30.). Die beiden Hauptschiedsrichter Bauer und Iwert überprüften den Treffer nochmal, aber gaben anschließend den Treffer, da die Torhüterbehinderung vom DEG-Verteidiger ausging.
Düsseldorf danach mit wütenden Angriffen, wollte sofort den Ausgleich erzielen, aber die Eisbären-Defensive ließ wenig zu und wenn war Poulin zur Stelle.
Die Eisbären anschließend mit weiteren Chancen, aber es blieb beim 1:0 nach 40 Minuten. Frank Hördler fand im Pauseninterview, dass sich die Berliner ins Spiel rein gearbeitet haben und der Treffer die Folge des Drucks auf das DEG-Tor waren.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Das letzte Drittel begann mit einer frühen Unterzahl der Eisbären und da zeigten sie ein bärenstarkes Penaltykilling, ließen das Powerplay der DEG gar nicht zur Geltung kommen.
Fortan wog das Spiel hin und her, aber beide Defensivreihen standen weiterhin sehr kompakt und ließen kaum Lücken für Schüsse. Man vermisste so eine richtige Schlussoffensive der Rheinländer, die zwar viel versuchten, aber die Eisbären-Abwehr stand felsenfest. Fünf Minuten vor dem Ende wurde es nochmal gefährlich. Manuel Strodel schoss, die Scheibe ging an die Bande hinter dem Tor und sprang auf der anderen Seite wieder zurück vor das Tor, wo Patrick Buzas lauerte, aber auch an Poulin scheiterte.
Vier Minuten vor Spielende die DEG erneut in Überzahl, aber die Eisbären halt wieder mit einem bockstarken Unterzahlspiel, störten die Gäste schon in der neutralen Zone.
Alles, was Düsseldorf versuchte, half nicht. Weder die Auszeit noch Goalie vom Eis. Im Gegenteil, das nutzten die Berliner durch Aubry zum 2:0. Aubry kam im Fallen noch an den Puck und so ging die Scheibe von der Mittellinie aus ins Tor – 43 Sekunden vor dem Ende der 18. Scorerpunkt von Aubry in den letzten acht Spielen. Damit war die Partie hier auch durch und die drei Punkte eingetütet.

Ein verdienter Sieg der Hausherren. Nur zehn Minuten lang taten sie sich schwer und überließen den Rheinländern das Spiel, danach fand man besser ins Spiel, wenn gleich die Schüsse noch harmlos waren. Aber ab dem zweiten Drittel spielte man aus einer kompakten Defensive heraus und erarbeitete sich gute Chancen. Dass es dann Aubry war, der eine davon nutzen konnte, passt derzeit in das Bild des zur Zeit überragend spielenden Louis-Mar Aubry, dessen Reihe um Ranford und Austin Ortega im Moment die Paradereihe der Berliner darstellt. Auf die Drei wird es auch in den Pre-Playoffs nun ankommen. In Top-Form sind sie auf jeden Fall, genau wie die gesamte Mannschaft aktuell. Warum das derzeit so ist? Martin Buchwieser hat da eine Antwort parat:

Wir haben seit der Februar-Pause deutlich besseres Eishockey gespielt. Die Verletzten haben einen großen Anteil daran, aber generell hat sich die Mannschaft deutlich gesteigert.

Die Eisbären gewinnen ihr vorletztes Heimspiel mit 5:4 und sichern sich somit souverän Platz 9 in der Tabelle

„I want it all and I want it now“ . Der Kulthit von Queen erklang vor dem Spiel in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena und machte Lust auf mehr. Durch die zwei zuletzt gewonnenen Auswärtsspiele war das Ziel klar. Ein Heimsieg musste her, um Platz neun für die Pre-Playoffs zu festigen.

Heute fehlten weiterhin verletzungsbedingt Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Florian Busch, Marvin Cüpper sowie Mark Cundari. Jens Baxmann war überzählig. Das Tor hütete wie auch schon zuletzt in Ingolstadt und Iserlohn  Kevin Poulin. Backup-Goalie war diesmal Tobias Ancicka.

Mit den Kölner Haien hatten die Haupstädter heute einen Gegner zu Gast, der zurecht in dieser Saison auf Tabellenplatz vier weilt und auch auswärts die drittbeste Mannschaft der Liga ist. Genau das sollten die Eisbären heute zu spüren bekommen…

Bereits in der ersten Minute musste Kai Wissmann wegen Beinstellens auf die Bank und die Gäste nutzten dies eiskalt aus. Sie bekamen die Scheibe nicht frei, Kevin Poulin wurde arg von Frederik Tiffles bedrängt, Ben Hanowski witterte den Nachschuss und versenkte den Puck im rechten Eck (0:1). Das war ein starker Beginn, doch Berlin wollte das so nicht hinnehmen und nutzte die Abwehrschwäche von Köln. Louis-Marc Aubry erwischte die Scheibe, kam über die rechte Seite, stoppte plötzlich ab, spielte in den Slot vom mitgefahrenen Micki DuPont und der versenkte den Puck unhaltbar für Gustaf Wesslau (1:1). Köln baute nach dem Ausgleich weiter Druck aus und Kevin Poulin bekam viel zu tun und parierte ordentlich. Bis zur neunten Minute. Pascal Zeressen passte auf den langen Pfosten und Jason Akeson erhöhte passiv mit seinem Schlittschuh zum 2:1. Das entschieden die Unparteilichen nach dem Videobeweis. Die Eisbären taten sich schwer ins Spiel zu finden, Kölns Defensive arbeitete gut und wenn die Domstädter torgefährlich wurden, dann uneinsehbar für den Berliner Goalie. Doch Berlin kämpfte. Daniel Fischbuch nutzte den Fehler im Kölner Spielaufbau aus, fing einen Aufbaupass ab und zog vors Tor. Diesen  Schuss entschärfte Wesslau zunächst. Doch in der 14. Spielminute spielte Austin Ortega  einen feinen Pass auf Aubry. Der schoss aus dem Slot und Wesslau rutschte der Puck durch (2:2). Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Keine zwei Minuten später ließ Sebastian Uvira den Puck für Felix Schütz liegen, der zum 2:3 erhöhte. Die Eisbären danach noch mit ein paar Tormöglichkeiten, die aber ungefährlich für Wesslau waren.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Auch das zweite Drittel startete druckvoll aus Sicht der Gäste. Fabio Pfohl und Lucas Dumont nahmen Poulin gefährlich unter Beschuss, doch die Berliner Defensive störte rechtzeitig und holte zum Gegenschlag aus. In der 26. Minute  passte Collin Smith haargenau auf André Rankel, der nahm den Puck dankbar an und verwandelte diesen eiskalt (3:3). Die Berliner schienen erwacht zu sein, denn fortan kam der Druck von Seiten der Hauptstädter. Und wenn doch mal eine Scheibe durchkam, war Poulin zur Stelle. In der 36. Spielminute sollte es erneut André Rankel sein, der die Eisbären das erste Mal an diesem Abend in Führung bringen sollte. Jamie MacQueen legte mit der Rückhand quer auf den Kapitän und der netzte heute zum zweiten Mal ein (4:3) Der erste Doppelpack für ihn in dieser Saison. Köln schien wegen Führung der Eisbären verwirrt zu sein und leistete sich zusehends Fehler in der Defensive, welch die Eisbären für sich zu nutzten wussten. Zwei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels spielte Austin Ortega die Scheibe aus dem eigenen Drittel, fand in Brandan Ranford einen dankbaren Abnehmer, der ihn passgenau auf Louis-Aubry spielte, der ihn unaufhaltsam versenkte (5:3). Somit ging ein straffreies zweites Drittel zu Ende.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Im letzten Drittel hieß es die Zwei-Tore- Führung zu halten, besser noch, auszubauen. Gleich zu Beginn nutzten die Berliner das erste Powerplay, um Wesslau ordentlich unter Beschuss zu nehmen. Die Eisbären jetzt mit viel Druck und Torgefahr, doch sowohl Aubry als auch Ranford scheiterten am Kölner Goalie. In der 51. Spielminute war die Scheibe im Netz, das Tor wurde aber nicht gegeben, weil die Schiedsrichter vorher das Spiel wegen eines hohen Stocks von Zerressen in Daniel Fischbuchs Gesicht abgepfiffen hatten. Leidtragender in dieser Szene war Charly Jahnke. Das zweite Powerplay konnte von den Eisbären dann nicht mehr genutzt werden. Stattdessen schien man sich mit dem Sieg in Sicherheit zu wiegen und zeigte einen kurzen Moment Schwäche, welche Köln sich zunutze machte. Tiffels erkämpfte sich den Puck, tanzte die gesamte Eisbärenverteidigung aus  und legte zurück zu Akeson. Der zog ab und verkürzte zum 5:4. Köln wollte nun scheinbar den Ausgleich, die Eisbären lauerten jedoch auf mögliche Konter. Köln nahm in der letzten Spielminute nach einer Auszeit den Torwart raus und versuchte nun mit sechs Mann die Berliner Defensive zu überwinden, ohne Erfolg.

Foto: EisbärenSektionNord/Christian

Der dritte Sieg in Folge für die Eisbären, die scheinbar zur richtigen Zeit in Form kommen. Wenn gleich im ersten Drittel die Zeichen noch nicht auf Sieg standen. Zu viele unnötige Fehler ermöglichten es Köln immer wieder für Gefahr zu sorgen. Die Kaltschnäuzigkeit und die gnadenlose Effektivität der Eisbären hielt sie jedoch im Spiel. Und im zweiten Drittel reichten den Berliner zehn Torschüsse für drei Tore. Von dem Schock erholten sich die Domstädter nicht mehr.

Der Auftritt der Eisbären macht Hoffnung für die bevorstehenden Pre-Playoffs. Louis-Marc Aubry scort derweil wie er will, ebenso Austin Ortega. Und auch Kapitän André Rankel netzte gegen Köln erstmals in dieser Saison doppelt ein. Sind die Eisbären rechtzeitig zum Saison-Höhepunkt in Top-Form? Das werden die Pre-Playoffs zeigen.

Nimmt die Saison etwa doch noch ein gutes Ende? Die Eisbären gewinnen motiviert und hochverdient mit 5:2 am Seilersee in Iserlohn

Stéphane Richer sagte vor dem Spiel gegen Iserlohn, dass es ein hartes und schweres Spiel werden würde, die Mannschaft würde Vollgas geben und man wäre gut vorbereitet. Und er sollte Recht behalten…

Es fehlten heute in der Eishalle am Seilersee Jens Baxmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Mark Cundari und Florian Busch. Wieder mit dabei war Austin Ortega. Im Tor stand erneut Lebensversicherung Kevin Poulin.

Hinein ins erste Drittel. Gleich zu Beginn wurde klar, für beide Mannschaften geht es um den Einzug in die Pre-Playoffs, denn von Anfang an spielten Beide mit viel Druck. Die erste große Chance ergab sich in der vierten Spielminute. Austin Ortega ließ den Puck für Louis-Marc Aubry liegen, welcher über die rechte Seite ins Angriffsdrittel fuhr und in Florian Kettemer einen dankbaren Abnehmer fand, der die Eisbären mit seinem zehnten Saisontor gekonnt in Führung brachte (1:0).
Iserlohn schien von der frühen Berliner Führung geschockt zu sein und erhöhte fortan den Druck. Luigi Caporusso hatte in der sechsten Spielminute eine dicke Chance auf den Ausgleich, doch die Scheibe ging am Tor vorbei. Auch die erste Überzahl konnten die Gastgeber nicht nutzen, denn die Berliner Defensive spielte gut und sicher und Kevin Poulin war stets zur Stelle.
Berlin erhöhte den Druck jetzt nochmal und das Spiel wurde intensiver, es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. In der neunten Spielminute traf Caporusso hart den Pfosten und Poulin musste richtig Körpereinsatz zeigen. Mit seinem überragenden Return-Split-Save verhinderte er den möglichen Ausgleich. Aber nicht für lange. Caporusso erzielte in der 15. Spielminute unhaltbar für den Berliner Goalie ins rechte hohe Eck das 1:1.
Für beide Mannschaften war nun wieder alles offen und auf beiden Seiten wurde schnelles und druckvolles Eishockey gespielt, es gab gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, aber Poulin und Niko Hovinen verhinderten eine mögliche Führung.
Bis hierhin ein schnelles, intensives und ereignisreiches Spiel mit einem gelungenen Start für die Eisbären.

Zum zweiten Drittel kamen die Eisbären hochmotiviert aus der Kabine. In der 22. Spielminute schoss James Sheppard auf das Tor von Hovinen, es kam zum „Gewühle“, in dem Marcel Noebels den Überblick behielt und die Scheibe im Tor versenkte (2:1).
Iserlohn war jetzt noch angriffslustiger und nutzte, während Frank Hördler die Kühlbox bewachte, ihr Powerplay zum Ausgleichstreffer durch Anthony Camera (2:2). Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen für die Berliner, die mit einer guten und druckvollen Defensive spielpräsent waren und sich mit dem Führungstreffer in der 40. Spielminute durch Frank Hördler belohnten (3:2). Eingefädelt wurde dieses wichtige Führungstor durch eine starke Passkombination von Aubry und Ortega, die Hördler im Nachschuss verwandelte.
Auch im zweiten Drittel sah man die Spiellust der Eisbären, ihre gute Defensive und man erhoffte sich „mehr“ für das Schlussdrittel.

Und so sollte es auch sein. Zunächst erhöhte Iserlohn den Druck, sie hatten sich scheinbar viel vorgenommen, attackierten das Berliner Tor, doch Poulin parierte wachsam und die starke Defensive um Frank Hördler und Constantin Braun verhinderte schlimmeres. Es gelang den Eisbären sogar in der 50. Spielminute in Unterzahl in Führung zu gehen (4:2). Daniel Fischbuch fing den Puck in der neutralen Zone ab, ging ins gegnerische Drittel, Aubry ging mit und versenkte die Scheibe unter der Latte des Iserlohner Tores.
Iserlohn schien aufgegeben zu haben und der „Torhunger“ der Berliner war noch nicht gestillt. In der 54. Spielminute hämmerte Jamie MacQueen den Puck unter die Latte (5:2), uneinsehbar für Hovinen. Vorher entschärfte Poulin einen Unterzahl-Konter von Justin Florek mit einem starken Save.

Das sollte auch der Endstand sein. Die Eisbären gewinnen verdient vor 4550 Zuschauern und einer großen Zahl mitgereister Eisbärenfans in der Eishalle am Seilersee. Es war ein schweres Spiel für die Berliner, man spielte jedoch effektiv und solide. Die Defensive arbeitete hart und Kevin Poulin parierte großartig.
Das Trainingslager in Garmisch- Patenkirchen scheint den Eisbären gut getan zu haben, denn man hatte nach langer Zeit mal wieder den Eindruck, dass „eine Mannschaft“ auf dem Eis steht. Es gab weniger Fehlpässe als noch zu Saisonbeginn und auch Poulin konnte auf eine konzentrierte und im Nachhinein effektive Verteidigung zurückgreifen. Und so konnte man sich mit drei wichtigen Punkten belohnen und bereits heute das Minimalziel erreichen, wenn gleich es natürlich weit entfernt vom eigentlichen Saisonziel ist, aber der Aufwärtstrend in unverkennbar, denn nach der Länderspielpause im Februar wurden vier der fünf Spiele gewonnen.

Wendet sich die Saison jetzt doch zum Guten? Die nächsten Spiele werden es zeigen…

3:2-Sieg nach einem hartem und intensiven Spiel in der Saturn Arena in Ingolstadt

Nach dem 3:7 in Straubing hatte sich die Mannschaft viel vorgenommen und wollte ein bisschen was gut machen im Kampf um die Pre-Playoffs. Die Aufstellung war zumindest die gleiche wie in Straubing. Es fehlten weiterhin verletzungsbedingt Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, Florian Busch, Mark Cundari, Jake Ustorf sowie Neuzugang Austin Ortega (fiebrige Erkältung). Kevin Poulin hütete das Berliner Tor.

Das erste Drittel startete rasant mit vielen Torschüssen auf beiden Seiten, welche aber erst in der sechste Minute durch Brendan Ranford zum Erfolg führten. Louis-Marc Aubry mit einem tollen Pass zu Ranford, der nach einem Abpraller den Puck im zweiten Versuch hinterm rechten Pfosten hinter Jochen Reimer versenken konnte. (1:0). Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Nur 41 Sekunden später legte Ex- Eisbär Darin Olver die Scheibe quer auf Ryan Garbutt, der zog ab und traf unter die Latte zum 1:1. Bis dahin spielten die Eisbären mit guter Offensive, Ingolstadt hoffte auf ein schnelles Umschaltspiel, tat sich aber schwer, was sich in zwei kurz aufeinanderfolgenden Strafzeiten auch zeigte. Die Eisbären probierten mit diversen Direktschüssen durch Aubry, MacQueen und DuPont den Puck zu versenken, scheiterten aber konsequent an Jochen Reimer und der guten Verteidigung der Ingolstädter. Diese überstanden die doppelte Unterzahl schadlos. Die Eisbären mussten aber nochmal ran. In der 13. Spielminute musste André Rankel wegen Beinstellens in die Kühlbox. Ingolstadt tat sich schwer einen richtigen Spielaufbau hinzubekommen, zudem ließ die Verteidigung kaum verwertbare Chancen zu. So endete das erste Drittel mit 16:5-Torschüssen gut aus Sicht der Berliner, dafür spielte Ingolstadt etwas effektiver.

Hinein ins strafenreiche zweite Drittel, welches mit einem Powerplay für die Gastgeber begann. Doch während Kai Wissmann die Strafbank bewachte, zeigten die Eisbären Willensstärke und ein starkes Unterzahlspiel, in dem sie wenige Torschüsse zu ließen und mit Jamie MacQueen sogar eine gute Unterzahlchance erspielten, die aber vor Reimer endete.
Danach ging es für beide Teams hin und her ohne erwähnenswerte gefährliche Torschüsse, dafür mit unnötigen Puckverlusten. In der 29. Minute nahm Ingolstadt gleich zwei Strafzeiten, welche die Eisbären jedoch nicht nutzten und das 5:3-Powerplay durch die Strafzeit von Sheppard sogar noch eine halbe Minute in ein Unterzahlspiel verwandelten. Beste Chance der Eisbären nach Ablauf der Strafe: Aubry setzte sich auf rechts durch, legte quer, Marcel Noebels schoß und Reimer ist dran. Danach verpasste Sean Backman noch mal einen Querpass zum Direktschuss.
Kurz darauf folgte eine doppelte Überzahl für Ingolstadt, die sich durch viel Druck auf das Tor von Kevin Poulin auszeichnete und der viel zu parieren hatte. Erst in der 39. Spielminute nutzen die Eisbären die genommene Strafzeit von Ingolstadt. James Sheppard spielte von hinterm Tor auf MacQueen, der den Puck am rechten Pfosten hinter der Linie ablegte (2:1). Nach einem kurzen Austausch von Nickligkeiten, welche Strafen auf beiden Seiten nach sich zogen, endete das zweiten Drittel mit guten Torchancen für Berlin. Bis hierhin war es ein hartes Spiel mit vielen Checks und unnötigen Strafzeiten.

Das letzte Drittel begann aus Sicht der Gäste mit einem Powerplay, welches die Berliner aber nicht nutzen konnten. Nach der abgelaufenen Strafe gab es Chancen auf beiden Seiten, wobei Ingolstadt mit zunehmender Spieldauer stärker wurde. Kevin Poulin musste ordentlich ackern, um Berlin im Spiel zu halten. Die Panther zeigten ihre Willensstärke nach einer unnötige Strafe von Sheppard. David Elsner zog ab und Brandon Mashinter fälschte unhaltbar für Poulin ab – 2:2. Doch die Eisbären ließen sich nicht verunsichern und hatten prompt die Antwort parat. Sean Backman scheiterte an Reimer und Noebels nutzte den Abpraller zum 3:2. Ingolstadt war nun wild entschlossen, den möglichen Sieg der Gäste zu verhindern und nahm das Berliner Tor unter Dauerbeschuss. Poulin parierte mehfach sehr stark und auch die Berliner Defensive gab alles um den Spielstand über die Zeit zu retten. Das gelang den Eisbären und sie nahmen drei wichtige Punkte mit.

Insgesamt war es hartes und intensives Spiel, welches von teils unnötigen Strafzeiten geprägt war. Aber es geht ja auch um was. Die Eisbären haben aktuell neun Punkte Vorsprung auf Platz 11 in der Tabelle, was fast gleichbedeutend mit der Direktqualifikation für die Pre-Playoffs ist. Rechnerisch fehlt nur noch ein Punkt um dieses Minimalziel zu erreichen. Für diesen einen Punkt haben die Eisbären jetzt noch drei Spiele Zeit, aber es sieht ja bereits jetzt schon sehr gut aus. Vorrausgesetzt der Kampfgeist und die Leistung aus dem heutigen Spiel werden in die nächsten Spiele mitgenommen.

3:7-Debakel am Pulverturm: Straubing schießt die Eisbären ab – Charlie Jahnke gelingt erstes DEL-Tor

Groß war sie, die Freude der Eisbären nach dem Sechs-Punkte-Wochenende mit Siegen in Schwenningen und gegen Krefeld. Vermutlich hat man diesen „Erfolg“ aber zu lange gefeiert, denn das böse Erwachen folgte am heutigen Dienstagabend, als man bei den Straubing Tigers mit 3:7 (2:3,0:2,1:2) unter die Räder kam und nun doch wieder um die Pre-Playoffs zittern muss. Denn Playoff-tauglich war die Leistung über weite Strecken heute nicht und zudem verkürzte Krefeld den Rückstand auf Platz Zehn. Das große Zittern geht also wieder los.

Im Vergleich zum 6:3-Sieg gegen die Krefeld Pinguine gab es zwei Änderungen im Eisbären-Kader. Austin Ortega (Erkältung) und Florian Busch (verletzt) fehlten, dafür spielten Charlie Jahnke und Daniel Fischbuch. im Tor stand wieder Kevin Poulin.

Die Eisbären hatten am Sonntag neues Selbstvertrauen getankt, wie Kapitän André Rankel im Vorfeld der Partie bei Magenta Sport sagte:

Das war enorm wichtig. Es hat gezeigt, wo die Reise hingeht. Wir haben dreimal hinten gelegen, sind aber immer wieder zurückgekommen, wir haben immer an uns geglaubt. Das war wichtig für das Selbstvertrauen.

Hinein in ein furioses erstes Drittel. Schon nach 33 Sekunden hätte es im Straubinger Tor klingeln können, doch James Sheppard scheiterte vor dem Tor stehend an Jeff Zatkoff, der einen starken Reflex zeigte und parieren konnte.
Die Eisbären dann früh mit der ersten (unnötigen) Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Und Straubing traf in den letzten elf Spielen jeweils in Überzahl. Diese Serie sollte auch heute weitergehen. Sven Ziegler zog die Verteidiger auf sich, spielte die Scheibe dann an den langen Pfosten zu Jeremy Williams, welcher ohne große Probleme einnetzen konnte – 0:1 (3.).
Direkt im Gegenzug hatte jedoch Jamie MacQueen die große Möglichkeit zum Ausgleich. Zatkoff wollte den Puck hinter dem Tor klären, schaffte das nicht richtig, MacQueen kam an die Scheibe, doch vor der Linie retteten die Tigers.
Straubing spielte ein sehr aggressives Forechecking, machte jede Menge Druck auf das Berliner Tor und suchte immer wieder den Abschluss, überbrückte sehr schnell die neutrale Zone. Fast jeder Angriff der Tigers war äußerst gefährlich. Was aber auch daran lag, dass die Zuordnung in der Berliner Defensive nicht stimmte. Man ließ auch immer wieder Konter zu, so der von Mike Connolly in der sechsten Minute, doch Kevin Poulin war zur Stelle.
Dann konnten die Eisbären endlich jubeln und es war ein historischer Treffer. Im 52. DEL-Spiel klappte es endlich mit dem ersten DEL-Tor für Charlie Jahnke. Martin Buchwieser mit einem starken Forecheck, erzwang somit den Fehler der Straubinger, Charlie Jahnke kam angerauscht, zog ab und versenkte den Puck im Tor – 1:1 (8.). Herzlichen Glückwunsch zum ersten DEL-Tor, Charlie!
Mitte des ersten Drittels die erste Strafe gegen Straubing, es traf Fredrik Eriksson, doch das Powerplay blieb ungenutzt. Als Eriksson zurück auf dem Eis war, ging es ganz schnell, Eine klasse Kombination der Hausherren, die spielten „Tiki-Taka“ und am Ende der Pass-Stafette war Antoine Laganiére zur Stelle und brachte Straubing wieder in Front – 1:2 (12.).
Und Straubing kannte weiter nur den Vorwärtsgang, suchte immer wieder den Abschluss, aber Poulin hatte etwas dagegen.
Dann mal wieder die Eisbären in der Offensive tätig. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Marcel Noebels hielt die Kelle in den Schuss und die Scheibe prallte an den Pfosten. Aber nur eine Minute später war Louis-Marc Aubry zur Stelle und glich zum 2:2 aus. Im ersten Versuch scheiterte er noch an Zatkoff, dann kurvte er ums Tor und schob die Scheibe zwischen Schoner und Pfosten durch (18.).
Aber für den Schlusspunkt im Auftaktdrittel sorgten die Hausherren. Danny Richmond vertändelte die Scheibe im Angriffsdrittel, Stephan Daschner mit einem klasse Pass durch die neutrale Zone auf Kael Mouillierat, welcher alleine auf Poulin zu fuhr und diesem keine Chance ließ – 2:3 (19.).
Debüt-Torschütze Charlie Jahnke war nicht zufrieden mit den ersten 20 Minuten, dafür aber froh über sein erstes DEL-Tor, wie er im Interview bei Magenta Sport sagte:

52 Spiele hat es gedauert, umso besser, dass es jetzt da ist. Wir müssen uns besser an das System halten, die ersten zehn Minuten waren ein durcheinander.

Und für das zweite Drittel hatten sich die Eisbären auch sehr viel vorgenommen, sie kamen wild entschlossen aus der Kabine und setzten Straubing früh unter Druck, setzten sich im Drittel der Tigers fest und suchten immer wieder den Abschluss, brachten die Scheiben zum Tor. Es war gefühlt ein Spiel auf ein Tor, die Eisbären hatten das Geschehen im zweiten Drittel im Griff, einzig und allein das Tor fehlte. Man belohnte sich nicht für den Aufwand, den man betrieb. Entweder stand Zatkoff im Weg, oder aber die Straubinger blockten die Scheiben oder aber die Scheiben gingen denkbar knapp vorbei. Da helfen eben auch 10:1-Schüsse nach 13 Minuten im Mitteldrittel nicht viel, wenn die Scheibe einfach nicht ins Tor geht.
Und wie das im Sport eben so ist, wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, wird man hinten eiskalt bestraft. Die Niederbayern waren gerade wieder etwas besser drin im Spiel und schon erhöhte Marco Pfleger auf 4:2. Unnötiger Scheibenverlust der Eisbären, Ex-Eisbär Vladislav Filin mit dem Querpass auf Pfleger und der ließ sich diese Chance nicht nehmen (36.).
Und es sollte noch schlimmer kommen aus Berliner Sicht. Auf einmal hatte Jeremy Williams die Scheibe, Platz und Zeit, suchte sich die Ecke aus und netzte eiskalt zum 5:2 ein (38.).
Straubings Stürmer Marco Pfleger war vom Auftritt seiner Mannschaft in den zweiten 20 Minuten keinesfalls begeistert, er meinte, dass es nicht das gewesen wäre, was man spielen wollte, aber man das Glück hatte, dass die Eisbären vorne ihre Chancen nicht nutzen, denn die Berliner war seiner Meinung nach klar besser gewesen. Nur dafür kannst du dir eben nichts kaufen.

Zum Schlussdrittel wechselten die Hauptstädter den Torhüter, Kevin Poulin verließ seinen Arbeitsplatz, Maximilian Franzreb kam für ihn ins Spiel. Viel zu tun bekam er aber zunächst nicht. Die Luft aus dieser Partie war irgendwie raus gewesen, es ging zwar hin und her, auch mit Torschüssen, aber so richtig zwingende Chancen waren nicht dabei. Das sollte sich erst in den letzten zehn Minuten des Spiels ändern. Dann nahm das Spiel noch einmal kurz Fahrt auf.
Eine Reihe von Ex-Eisbären-Spielern sorgte für en sechsten Straubinger Treffer an diesem Abend. T.J. Mulock mit dem Zuspiel auf Vladislav Filin, der zog vor das Tor und schoss, die Scheibe ging von Franzreb zu Sven Ziegler und der staubte ab – 6:2 für die Tigers (53.). Der 17. Saisontreffer des Ex-Eisbären, da kann man mal sehen, was für ein Talent die Berliner haben ziehen lassen. In Niederbayern zeigt Ziegler, was er kann und mich freut das riesig.
Praktisch im Gegenzug oder um genauer zu sagen 42 Sekunden später sorgte Micki DuPont mit einem Schuss von der blauen Linie für Ergebniskosmetik – 6:3 (54.).
Die Partie war durch gewesen, aber die Hausherren hatten trotzdem immer noch Lust auf Tore, eines sollte ihnen dann auch noch gelingen. Puckverlust der Eisbären im Angriff, Straubing kontert ganz schnell, Jeremy Williams zog ab, die Eisbären können die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone bringen und Kael Mouillierat netzte zum zweiten Mal an diesem Abend ein – 7:3 (57.). Danach passierte aber nichts mehr und das Debakel war perfekt.

Nach zwei Siegen in Folge landeten die Hauptstädter knallhart wieder auf dem Boden der Tatsachen. Vor allem wenn man bedenkt, dass eben genau diese Straubing Tigers ein möglicher Gegner in den Pre-Playoffs sein könnten. Wobei soweit möchte ich gar nicht denken, denn Krefeld hat heute München besiegt und den Rückstand auf sechs Zähler reduziert. Zum Glück befinden sich die Nürnberger aber weiterhin im Tiefflug, was aber nichts zu heißen hat. Den Eisbären stehen auch noch vier schwere Spiele bevor.
Und die Niederlage war heute hausgemacht. Im ersten Drittel stimmte defensiv die Zuordnung überhaupt nicht, zu oft konnte Straubing kontern. Im zweiten Drittel spielte man dann sehr gutes Eishockey, man traf jedoch nicht das Tor. Und im letzten Drittel mangelte es mir am Aufbäumen, jedenfalls zeigte die Körpersprache alles aber kein Aufbäumen, kein „Hey, wir geben nicht auf und versuchen noch einmal alles„. Dagegen sah man bei den Tigers trotz der hohen Führung immer wieder die Spielfreude, sie hatten richtig Lust auf Tore schießen. Sie mussten nicht viel im letzten Drittel machen, denn sie führten beruhigend und von den Eisbären ging nicht viel Gefahr aus, aber immer wieder juckte es die Straubinger dann doch noch und sie fuhren gute Angriffe, wovon zwei zu Torerfolgen führten.
Dieses Spiel sollte den Eisbären Warnung genug sein, dass trotz zweier Siege in Folge noch lange nicht alles wieder gut ist. Das waren ja auch zwei Gegner, die hinter den Berlinern in der Tabelle standen. Aber heute hat man die Defizite gesehen, gemerkt, woran es noch hapert und woran man noch arbeiten muss. So gut das zweite Drittel spielerisch auch aussah, wenn du kein Tor erzielst, redet über das gute spielerische keiner mehr danach. Aber das Problem der Eisbären, welches sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht, zeigte sich mal wieder nach dem Spiel, als Verteidiger Constantin Braun dieses Statement abgab und die Partie praktisch wieder schön redete:

Das Positive ist, wir haben das Spiel selbst aus der Hand gegeben. Die letzten fünf Minuten im zweiten Drittel haben das Spiel kaputt gemacht. Ansonsten haben wir ein gutes Spiel gemacht.

6:3 im „Sechs-Punkte-Spiel“: Eisbären machen großen Schritt Richtung Pre-Playoff – Louis-Marc Aubry mit fünf Torvorlagen

 

Ausgabe #27:

Das wir das noch erleben dürfen: Die Eisbären Berlin feiern zwei Siege und legen somit erst das dritte „Sechs-Punkte-Wochenende“ der Saison hin. Aber der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können, sicherte man sich dieses doch im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um Platz Zehn. Vor ausverkauftem Haus setzten sich die Berliner in der Arena am Ostbahnhof gegen die Krefeld Pinguine mit 6:3 (1:1,1:2,4:0) durch und machten damit einen großen Schritt Richtung Pre-Playoffs, verbesserten sich dabei sogar noch auf Platz Neun in der Tabelle. Und das alles vor den Augen der Eisbären-Legenden Mikael Wahlberg, Pelle Svensson, Leif Carlsson, Derek Mayer und Mikael Wahlberg. War schön, die alten Helden mal wieder zu sehen. Und am Ende haben sie ja sogar Glück gebracht.

Bei den Eisbären fehlten heute Marvin Cüpper, Mark Cundari, Thomas Oppenheimer, Daniel Fischbuch und Mark Olver sowie die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Kapitän André Rankel kehrte in den Kader zurück. Und im Bären-Gehäuse stand erneut Kevin Poulin.

KEV-Goalie Dimitri Pätzold in Erwartung eines Eisbären-Torschusses. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das Spiel begann gleich einmal mit einem schnellen Überzahlspiel für die Hausherren nach einer Strafe gegen Krefeld wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Und die Eisbären mit einem guten Powerplay, sie machten ordentlich Druck und prüften gleich einmal KEV-Goalie Dimitri Pätzold, welcher jedoch nichts durch ließ.
Auch weiterhin die Berliner am Drücker, Krefeld brauchte ein wenig, um ins Spiel zu finden, als sie das taten, war es ein Spiel, welches hin und her ging. Und dennoch fiel der Krefelder Führungstreffer relativ überraschend. Chad Costello mit dem Querpass auf Daniel Pietta und der ließ sich nicht zweimal bitten und überwand Kevin Poulin – 0:1 (10.).
Der Rückstand schockte die Eisbären kurz, Krefeld versuchte nachzulegen, das gelang ihnen jedoch nicht, dafür sorgten die Berliner für den Ausgleich. 14 Minuten waren gespielt, da zappelte die Scheibe erstmals an diesem Nachmittag im Tor. Louis-Marc Aubry mit dem Pass an den langen Pfosten, wo Neuzugang Austin Ortega mit dem Knie zur Stelle war und den Puck über die Linie drückte – 1:1. Sein dritter Scorerpunkt im zweiten Spiel und zugleich sein erstes DEL-Tor.
Ortega und Brandon Ranford anschließend noch einmal mit zwei Chancen, aber es blieb letztendlich beim 1:1 nach 20 Minuten. Nach der Schlusssirene gerieten Daniel Pietta und Colin Smith noch aneinander und tauschten ein paar Nettigkeiten aus.,was beiden Spielern 2+2-Minuten einbrachte.

Den besseren Start ins zweite Drittel hatten die Seidenstädter. Travis Ewanyk kam über rechts ins Angriffsdrittel, hatte jede Menge Platz und Zeit, zog auf Höhe des Bullypunktes ab, tunnelte Kevin Poulin und schon lag der KEV wieder vorne – 1:2 (22.). Poulin sah dabei gar nicht gut aus.
Die Eisbären fortan bemüht, den Ausgleich zu erzielen, aber Krefeld stand hinten sehr kompakt, ließ nur wenig zu. Den Eisbären mangelte es an Ideen, meistens waren es Einzelaktionen, welche etwas brachten. Aber Team-Aktionen gab es kaum welche zu bestaunen. Auch leistete man sich zu viele

Das Spiel war hart umkämpft, man merkte, dass beide Teams wussten, worum es hier ging. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Fehler, unnötige Scheibenverluste.
Aber die Eisbären fanden dann doch ein Mittel gegen die Defensive der Pinguine. Aubry mit dem Pass auf Jamie MacQueen, welcher in Überzahl mal zum Schlagschuss ausholte und die schwarze Hartgummischeibe ins Krefelder Tor hämmerte – 2:2 (32.).
Die Freude über den Ausgleich währte jedoch nur ganze 39 Sekunden, dann schlug Pietta wieder zu. Chad Costello mit dem Pass an den langen Pfosten, Poulin kam nicht schnell genug rüber und Pietta netzte einhändig ein – 2:3 (32.).
Aber die Eisbären ließen sich nicht unterkriegen, hätten durch Aubry beinahe den Ausgleich erzielt, der Pfosten verhinderte den dritten Eisbären-Treffer jedoch. Martin Buchwieser probierte es auch, sein Schuss verfehlte das Tor nur denkbar knapp.
Krefeld nahm das 3:2 mit in die zweite Drittelpause, bevor beide Mannschaften aber die Kabine aufsuchen konnten, gerieten James Sheppard und Torsten Ankert noch aneinander, Ankert bekam zwei Minuten mehr als Sheppard und somit starteten die Hausherren mit einem Powerplay ins Schlussdrittel.

Das Powerplay konnten die Eisbären aber nicht nutzen, doch in der 47. Spielminute klingelte es dann doch im Krefelder Tor. Florian Kettemer schlenzte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Pätzold und der Puck schlug im Eck ein – 3:3.
Nun wollten die Eisbären noch mehr, vor allem der kleine wendige Austin Ortega, der innerhalb weniger Sekunden zwei dicke Chancen hatte. Es brauchte aber ein Überzahlspiel, um erstmals in diesem Spiel in Führung zu gehen. Krefeld mit zwei Strafen innerhalb von nur drei Sekunden, Jamie MacQueen bekam die Scheibe und hatte sich wohl für heute vorgenommen, Schlagschüsse zu üben. Denn er zog noch einmal härter als bei seinem ersten Treffer ab und hatte natürlich auch diesmal wieder Erfolg – 4:3 (54.).

Torjubel der Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären waren nun richtig gut drin im Spiel, beherrschten das Geschehen und konnten sogar nachlegen. Jonas Müller auf Marcel Noebels und der lenkte die Scheibe ins Tor – 5:3 (56.).
Krefeld probierte am Ende noch einmal alles, nahm den Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und eine Auszeit, aber das nutzte Austin Ortega für seinen zweiten Treffer, als er von links mit der Rückhand die Scheibe im verwaisten Krefelder Tor versenken konnte – 6:3 (60.). Ich brauch wohl nicht erwähnen, dass Louis-Marc Aubry das Tor vorbereitete, es war seine fünfte Vorlage an diesem Nachmittag gewesen.
Danach war die Partie vorbei und zur Abwechslung gab es mal kein Austausch weiterer Nettigkeiten sondern die Spieler beider Mannschaften reichten sich artig die Hände nach dem Spielende.

Ein enorm wichtiger Sieg für die Eisbären, aber sie haben es mal wieder äußerst spannend gemacht. Sie haben gut ins Spiel rein gefunden, ordentlich Druck gemacht und Chancen gehabt, aber dann ging Krefeld überraschend in Führung. Was die Eisbären schon schockte, aber sie spielten weiter nach vorne und konnten die drei Krefelder Führungen immer wieder kontern. Man musste immer wieder hinterherlaufen, aber bewies am Ende Moral und konnte sich dank eines furiosen letzten Drittels doch noch die drei Punkte sichern. Was man vor allem der Ranford-Aubry-Ortega Reihe zu verdanken hatte,

Austin Ortega bei seiner ersten Ehrenrunde in Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

denn Austin Ortega mit zwei Toren und einer Vorlage sowie Louis-Marc Aubry mit fünf Torvorlagen waren die Matchwinner am Ende. Ortega hat in zwei Spielen deutlich bewiesen, dass er die erhoffte Verstärkung ist und dass er dem Team sehr weiterhelfen kann. Die Reihe harmoniert sehr gut zusammen, was Trainer Stéphane Richer nach dem Spiel auch auf der PK sagte. Aber er lobte auch Ortegas Einsatz, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. 
Zwar lief auch heute längst nicht alles rund, vor allem im zweiten Drittel waren zu viele unnötige Fehler dabei, das muss man abstellen. Aber was gefallen hat, man hat sich von den Rückschlägen in Form von Gegentoren nie aus der Ruhe bringen lassen und im letzten Drittel einen Weg gefunden, die kompakte Krefelder Defensive doch noch zu knacken. Man ist dran geblieben und hat nicht aufgegeben, ist nach den Gegentoren nicht in sich zusammengefallen. Vielleicht erleben wir ja nun doch einmal den Start einer längeren Siegesserie, den zweiten Erfolg feierte man ja nun schon in Serie. Weitere Siege sind gerne gesehen.