7:4 in Düsseldorf: Eisbären verspielen 4:1-Führung, finden aber am Ende doch noch einen Weg, um das Spiel zu gewinnen.

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in Serie eingefahren. Am Freitagabend setzten sich die Hauptstädter mit 7:4 (2:1,2:2,3:1) bei der Düsseldorfer EG durch und festigten damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Dabei verspielten die Berliner zwischenzeitlich eine 4:1-Führung, fanden am Ende aber doch noch einen Weg, um das Spiel für sich zu entscheiden.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste auf Manuel Wiederer (Corona) und Yannick Veilleux (fühlte sich nicht gut) im Vergleich zum Augsburg-Spiel verzichten. Und so wurden die Angriffsreihen auch verändert und auf drei Reihen reduziert. Die Paradereihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron blieb zusammen. In der zweiten Reihe ersetzte Giovanni Fiore Kevin Clark und stürmte an der Seite von Matt White und Mark Zengerle. Die dritte Reihe bildeten Kevin Clark, Sebastian Streu und Marco Baßler. Eric Mik war als siebter Verteidiger dabei. Und im Tor stand Mathias Niederberger.

Zweimal trafen beide Teams in dieser Saison bisher aufeinander, zweimal gewann die DEG und das jeweils in Berlin – 1:3, 6:7 n.V.

Verhaltener Beginn im ISS-Dome, was sicher auch daran lag, dass die Eisbären angesichts von nur drei Reihen mit ihren Kräften haushalten wollten. Die DEG war die aktivere Mannschaft zu Beginn, etwas hochkarätiges sprang dabei aber nicht heraus außer ein paar Schüssen auf das Berliner Tor.
Die Gäste aus der Hauptstadt fanden dann aber auch ins Spiel und zeigten sich mal im Angriffsdrittel, wo man sich auch mehrmals festsetzen konnte, doch die DEG ließ ebenso wenig Platz für gefährliche Abschlüsse. Dennoch war es keine schlechte Partie, denn beide Teams waren offensiv ausgerichtet und spielten mit viel Tempo.
Die erste gefährliche Szene vor dem Tor gehörte den Hausherren. Die Rheinländer brachten die Scheibe vor das Berliner Tor, dort entstand eine unübersichtliche Situation, in der Carter Proft die Übersicht behielt und zum 1:0 einschießen konnte. Im dritten Spiel im neuen Jahr der dritte Rückstand der Eisbären.
Doch die Berliner schlugen nur zwei Minuten später eiskalt zurück. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen und Marco Baßler fälschte die Scheibe entscheidend ab – 1:1 (12.). Das erste Tor des Neuzuganges im Trikot der Eisbären.
Was einmal klappt, klappt auch zweimal. Frank Hördler zog aus identischer Position ab und dieses Mal war es Mark Zengerle, welcher vor dem Tor die Scheibe als letzter berührte – 2:1 (16.).
Die Gäste zeigten sich hier äußerst effektiv in den ersten 20 Minuten, denn die DEG hatte deutlich mehr Schüsse zu diesem Zeitpunkt abgegeben. Aber viel Gefahr konnten sie damit nicht erzeugen, während die Berliner zweimal gut vor dem gegnerischen Tor „parkten“ und so führte man hier nach 20 Minuten mit 2:1.

Im Mitteldrittel legten die Berliner gleich noch einen drauf. Kai Wissmann wurde im Angriffsdrittel angespielt, hatte zu viel Platz und Zeit, holte zum Schlagschuss aus und hämmerte die Scheibe ins Tor – 3:1 (23.).
Und jetzt waren die Berliner richtig gut drin, fingen die Scheibe ab, Blaine Byron kam über rechts zum Abschluss und schon stand es 4:1 (25.). Das ging jetzt alles zu schnell für die DEG. Und den Eisbären gab das natürlich noch mehr Selbstvertrauen, was bei so einer kurzen Bank wichtig war. Bei der DEG kamen dagegen die Gedanken zurück, welche man nach sechs Niederlagen in Folge mit sich rum trägt. Die Verunsicherung war zu spüren, was auch die Eisbären merkten und so versuchten sie, direkt nachzulegen. Sie dominierten das Spiel nun voll und ganz, Düsseldorf wurde immer weiter ins eigene Drittel rein gedrängt und geriet ins schwimmen.
Die DEG konnte sich dann zwar mal befreien, aber dennoch waren die Eisbären weiter am Drücker. Und rund sechs Minuten vor der zweiten Pause bot sich den Eisbären auch noch die Chance, in Überzahl nachzulegen. Aber das Powerplay ist ja d a s Sorgenkind der Berliner. Doch das sollte auch nur 44 Sekunden dauern, dann musste auch Kai Wissmann auf die Strafbank. Und das nun folgende 4-4 wusste die DEG für sich zu nutzen. Daniel Fischbuch kam über rechts zum Abschluss und düpierte Mathias Niederberger, denn die Scheibe rutschte dem Berliner Goalie durch die Schoner – 4:2 (35.).
Der Ex-Eisbär hauchte seiner DEG also nochmal neues Leben ein. Und die Chane zum dritten Tor bot sich den Hausherren ja auch direkt im Powerplay, denn rund 40 Sekunden hatte Düsseldorf dann noch einen Mann mehr auf dem Eis. Brenzlig wurde es zwar vor Niederberger, aber ein Tor sollte der DEG hier nicht gelingen. Das gelang ihnen dann aber bei angezeigter Strafzeit gegen Berlin. Tobias Eder war der Torschütze gewesen und auf einmal stand es nur noch 3:4 (37.).
Nicht nur den Eisbären gelang also hier der Doppelschlag, auch Düsseldorf schlug zweimal innerhalb kürzester Zeit zu und plötzlich war wieder Spannung im Spiel. Und nun war es die DEG, welche hier am Drücker war. Nun waren es die Eisbären, die jetzt erstmal unter Druck waren. So schnell kann es eben im Eishockey gehen. Die Berliner retteten die 4:3-Führung aber in die Drittelpause und konnten sich so noch einmal für das letzte Drittel sammeln. Denn da würde die DEG noch einmal alles nach vorne werfen und die Kraft-Frage würde wieder eine Rolle spielen.

Denn die DEG konnte ja mit vier Reihen spielen, während die Eisbären nur drei zur Verfügung hatten. Und es passierte das, was zu erwarten war. Ex-Eisbär Cedric Schiemenz ließ Morgan Ellis alt aussehen und netzte zum 4:4 ein (44.). Die Eisbären hatten leichtfertig ein 4:1 verspielt, obwohl man eigentlich alles im Griff hatte. Doch durch Nachlässigkeiten brachte man Düsseldorf wieder zurück ins Spiel und auf einmal war man wieder an das 6:7-Spiel in Berlin erinnert. Auch da vernachlässigten die Berliner ihre Defensive.
Die Eisbären versuchten danach eine Antwort zu finden und sorgten auch für Gefahr vor Hendrik Hane. Aber es fehlte ihnen noch das Glück im Abschluss. Doch die Richtung stimmte nun wieder. Und als Blaine Byron die Scheibe hatte und keine Anspielstation fand, zog er einfach mal ab. Mit Erfolg, die Scheibe schlug im Winkel ein – 5:4 (50.). Da trifft dann eben das Motto wieder zu: „Jede Scheibe auf das Tor ist eine gute!“. Angedeutet hatte sich das Tor aber nicht, doch das war den Eisbären relativ egal.
Nun hatten sich die Vorzeichen wieder geändert, denn jetzt musste Düsseldorf wieder eine Antwort finden und mehr ins Spiel investieren. Aber die Eisbären ließen hinten nicht mehr viel zu und vorne sorgten sie für die endgültige Entscheidung. Giovanni Fiore sah Matt White am linken Pfosten stehen und der schoss die Scheibe ins leere Tor – 6:4 (59.).
DEG-Coach Harold Kreis versuchte dennoch alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzten jedoch die Berliner zum 7:4, Marcel Noebels mit dem Empty-Net-Goal (60.). So zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge und sicherten sich die nächsten drei Punkte.

Mal wieder ein Spiel, in dem die Eisbären ihre zwei Gesichter und erneut nicht über 60 Minuten Konstanz zeigten. Die DEG fand besser ins Spiel und ging folgerichtig in Führung. Doch durch gnadenlose Effektivität drehten die Berliner noch im ersten Abschnitt das Spiel. Im Mitteldrittel hatte man dann vermeintlich alles im Griff, zog auf 4:1 davon, verpasste es im Anschluss aber, das Spiel zuzumachen. So brachte man Düsseldorf durch Nachlässigkeiten wieder zurück ins Spiel und die Rheinländer wussten das zu nutzen. Im Schlussdrittel glich die DEG tatsächlich zum 4:4 aus, aber die Eisbären bewiesen einmal mehr, dass sie auch in engen Spielen Wege finden, diese für sich zu entscheiden. Ein Talent, welches in den Playoffs noch wichtig werden könnte. Dennoch dürften Trainer Serge Aubin die Unkonzentriertheiten mitten im Spiel geärgert haben. Eine Reaktion zeigten seine Spieler dann aber im Schlussdrittel.

3:1 vs. Augsburg! Die Eisbären feiern einen glanzlosen Sieg

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #19:

Die Eisbären Berlin haben im zweiten Heimspiel des neuen Jahres den ersten Sieg eingefahren. Gegen die Augsburger Panther gewann man am Ende glanzlos mit 3:1 (0:1,1:0,2:0). Hatte man am Sonntag gegen Bietigheim das Spiel im letzten Drittel noch verloren, gewann man es heute dank zweier Tore in den letzten 20 Minuten. Doch zufrieden gewesen sein dürfte Coach Serge Aubin mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht komplett. 

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie bei der 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen am Sonntagnachmittag gegen Aufsteiger Bietigheim. Dennoch änderte er an den Reihenzusammenstellungen etwas. So kehrte Blaine Byron wieder in die Paradereihe mit Marcel Noebels und Leo Pföderl zurück. Seinen Platz in der zweiten Reihe zwischen Kevin Clark und Matt White nahm Mark Zengerle ein. Eine Belohnung für seine beiden Tore gegen Bietigheim. Die dritte Formation bildeten Giovanni Fiore, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Und in der nominell vierten Reihe spielten Marco Baßler, Sebastian Streu und Eric Mik.
In der Defensive gab es nur eine Änderung: Simon Després verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler. Dort ersetzte er Eric Mik, welcher heute im Sturm aushalf. Das machte Després am Sonntag noch selbst. Und im Tor stand erstmals in diesem Jahr Stammgoalie Mathias Niederberger.

Natürlich wollten die Eisbären Wiedergutmachung betreiben, nach dem der Start ins neue Jahr gegen Bietigheim verpatzt wurde. Coach Aubin war auch keinesfalls zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft und dürfte daher heute eine Reaktion seiner Mannschaft erwartet haben.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch die Gäste aus Augsburg kamen gut rein ins Spiel und konnten sich sofort im Berliner Drittel festsetzen. Und nach wenigen Sekunden hatte Colin Campbell bereits die erste dicke Chance, als er im Slot angespielt wurde und zum Abschluss kam. Mathias Niederberger war aber zur Stelle und parierte dessen Schuss. Aber die Eisbären standen dem in nichts nach und hatten durch Sebastian Streu die erste gute Chance.
Direkt danach hatten die Berliner das erste Powerplay und da wäre beinahe das 1:0 gefallen. Die Scheibe trudelte Richtung rechten Pfosten, wo Marcel Noebels sie nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen, doch das schaffte er nicht. Pech für die Hausherren, Glück für die Gäste, welche die Unterzahl schadlos überstanden.
Danach plätscherte das Spiel so ein wenig vor sich hin, typisch für einen Dienstagabend. Doch dann kam der AEV mal ins Angriffsdrittel, konnte die Scheibe dort auch behaupten, Matt Puempel wurde im Slot angespielt, nahm die Scheibe an, drehte sich einmal und zog dann ab und überwand Niederberger erstmals an diesem Abend – 0:1 (8.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch im zweiten Heimspiel des neuen Jahres also ein Rückstand für die Eisbären. Und so wirklich eine Antwort darauf fanden die Berliner nicht. Weil sie auch nicht wirklich drin waren im Spiel, der Spielaufbau wirkte doch arg langsam, als ob die Spieler noch schwere Beine hätten. So richtig in Tritt kam man hier jedenfalls nicht und so konnte man bis hierhin auch noch keine Wiedergutmachung für das Bietigheim-Spiel betreiben. Die Panther hatten so auch keine großen Probleme, das eigene Tor zu verteidigen und der Spielstand spielte der Mannschaft von Coach Mark Pederson ja auch noch in die Karten.
Die Chance auf das zweite Tor bot sich den Gästen knapp acht Minuten vor der ersten Pause, als Marcel Noebels die erste Strafzeit der Eisbären kassierte. Unterzahl? Da kamen Erinnerungen an Sonntag hoch, als die Steelers mit drei Powerplaytoren im Schlussdrittel die Partie drehten. Doch diesmal überstand man die Unterzahl schadlos, außer zwei Schüssen von Torschütze Puempel kam nicht viel vom AEV in Überzahl.
Die Eisbären kamen auch weiterhin nicht ins Spiel, alleine der Spielaufbau bereitete ihnen schon große Probleme. Da fehlte es an der nötigen Kreativität, mal einen gelungenen Angriff aufzuziehen. Man konnte wieder vom typischen verschlafen des ersten Drittels sprechen. Und Augsburg merkte, dass hier was gehen könnte in der Hauptstadt und suchte immer wieder den Weg nach vorne und hatte da durchaus ein, zwei gefährliche Abschlüsse bei. Die Panther wirkten schneller, spritziger, agiler, man merkte ihnen die Lust auf Eishockey an. Selbiges ließen die Eisbären mal wieder vermissen. Muss wohl noch der Neujahrsblues sein. So führte der AEV hier nicht unverdient mit 1:0 nach 20 Minuten in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Mitteldrittel war die vierte Reihe verantwortlich für den Ausgleich. Marco Baßler setzte an der gegnerischen blauen Linie nach, über Sebastian Streu kam die Scheibe zu Eric Mik, welcher ins Drittel hinein fuhr und abzog. Gegen seinen Schlagschuss hatte Ex-Eisbären-Goalie Markus Keller keine Chance – 1:1 (23.).
Das Spiel der Hausherren wirkte schon besser und auch offensiver als noch im ersten Drittel. Hinten leistete man sich aber weiterhin Fehler und so hatte auch Augsburg seine Möglichkeiten. Aber so richtig vom Hocker riss diesen Spiel niemanden. Immerhin war es umkämpft, aber hochklassig keinesfalls.
Für einen kurzen Wachmacher sorgte dann Ex-Eisbär Henry Haase, als sein Schuss von der blauen Linie ans Aluminium ging. Auch ein Augsburger Powerplay kurz darauf sorgte nicht für mehr Action auf dem Eis. Man musste hier schon fast aufpassen, nicht einzuschlafen, so langweilig war dieses Spiel.
Fortan ging es hin und her, aber hochkarätige Chancen gab es erst zum Ende des Mitteldrittels zu sehen. Doch sowohl die Eisbären als auch Augsburg konnten diese nicht nutzen.
79 Sekunden vor der zweiten Drittelpause bot sich den Eisbären nochmal die Chance, in Überzahl für Torgefahr zu sorgen. Das schafften sie aber nicht und so stand es nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden und die Eisbären nahmen noch 40 Sekunden Powerplay mit ins Schlussdrittel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch Erfolg brachte das Überzahlspiel nicht mehr ein. Und so lebte dieses Spiel vor allem von der Spannung. Die Eisbären waren zu Beginn die aktivere Mannschaft, belagerten das Augsburger Tor, doch deren Defensive stand hinten sehr kompakt und ließ wenig zu. Aber durch das druckvolle Forechecking holten die Berliner eine Strafzeit heraus, welcher aber nur angezeigt wurde. Denn ausgesprochen wurde sie nicht. Simon Després spielte die Scheibe links raus zu Giovanni Fiore und der zog humorlos ab – 2:1 (46.).
Und jener Fiore war wenige Sekunden später schon wieder in Aktion, tankte sich klasse bis vor das Tor von Markus Keller durch, scheiterte aber im letzten Moment am Augsburger Schlussmann.
Nach dem Powerbreak konnten die Gäste in Überzahl agieren, da Manuel Wiederer auf der Strafbank Platz nehmen musste. Doch das Penaltykilling der Eisbären zeigte sich heute stark verbessert und überstand somit auch diese Situation ohne Gefahr und Gegentor.

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Die Gäste aus der Fuggerstadt rannten in der Folgezeit nochmal an, wollten hier noch unbedingt den Ausgleich erzielen. Aber noch stand die Defensive der Eisbären sehr kompakt und alles was auf das Tor kam, war eine sichere Beute von Mathias Niederberger.
Die Gäste schwächten sich in der Schlussphase aber selbst, als Colin Campbell rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie in die Kühlbox musste. Im Powerplay fanden die Berliner zwar die Formation, aber keine Idee, das Bollwerk der Augsburger mal zu knacken. Dafür hätte mehr Bewegung im Überzahlspiel sein müssen, doch das wirkte teilweise wie Stand-Hockey. So mussten die Eisbären noch zittern, denn sie ließen die Chance zur Vorentscheidung liegen.
Für die sorgte man dann 92 Sekunden vor dem Spielende, als Augsburg bereits seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte. Yannick Veilleux hatte die Scheibe aus dem eigenen Drittel heraus im leeren Panther-Tor versenkt – 3:1 (59.). Damit war die Partie entschieden und die Eisbären fuhren die ersten drei Punkte im neuen Jahr ein.

Ein hartes Stück Arbeit war der Sieg aber schon. Die Eisbären kamen schlecht rein ins Spiel, liefen keine Schlittschuhe, wirkten immer einen Schritt langsamer und lagen somit folgerichtig mit 0:1 hinten. Im zweiten Drittel war es der vierten Reihe zu verdanken, dass man den Ausgleich erzielen konnte. Doch danach flachte die Partie weiter ab. Im Schlussdrittel sorgte Giovanni Fiore für die erstmalige Führung, welche man anschließend mit viel Einsatz und Leidenschaft vor dem eigenen Tor verteidigte und kurz vor dem Ende noch auf 3:1 ausbauen konnte. Ein am Ende glanzloser Sieg, der aber eben auch drei Punkte gebracht hat. Aber nach wie vor fehlt die Konstanz über 60 Minuten.

4:5 n.P.! Aufsteiger Bietigheim schockt die Eisbären und gewinnt verdient in Berlin

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #18:

Das erste Heimspiel im neuen Jahr war nichts für schwache Nerven. Die reguläre Spielzeit und auch die fünf Minuten Verlängerung reichten nicht aus, um die Partie der wechselnden Führungen zu entscheiden. Am Ende musste das Penaltyschießen über den Sieger des Spiels der Eisbären Berlin und den Bietigheim Steelers entscheiden. Am Ende gewann der Aufsteiger verdient mit 5:4 n.P. (1:0,0:3;3:1/0:0,1:0).

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin musste auf Stürmer Frans Nielsen verzichten, weshalb es zu Umstellungen im Line-up kam. Die Paradereihe wurde auseinandergerissen, da Blaine Byron den Platz von Nielsen zwischen Matt White und Kevin Clark in der zweiten Reihe einnahm. Yannick Veilleux rückte daher hoch in die erste Reihe zu Marcel Noebels und Leo Pföderl. Veilleux stürmte am Dienstag in Köln noch in der dritten Formation an der Seite von Giovanni Fiore und Mark Zengerle. Dort kam heute Verteidiger Simon Després zum Einsatz, welcher das in dieser Saison schon ein paar Mal gemacht hatte und dort zu überzeugen wusste. Die vierte Reihe mit den Youngsters Sebastian Streu, Manuel Wiederer und Marco Baßler blieb zusammen. Die Verteidiger-Pärchen waren heute Morgan Ellis und Jonas Müller, Kai Wissmann und Nicholas B. Jensen sowie Eric Mik und Kapitän Frank Hördler. Und das Tor hütete heute Tobias Ancicka.

Es war ein Novum, denn erstmals trafen die Eisbären Berlin in einem Heimspiel der PENNY DEL auf den Aufsteiger Bietigheim Steelers. Zweimal trafen beide in Bietigheim in dieser Saison aufeinander, zweimal gewannen die Berliner (4:2/5:4 n.P.).
Doch auf die leichte Schulter sollte man die Steelers nicht nehmen, was diese beiden Duelle bereits gezeigt haben. Und der Aufsteiger ist derzeit richtig gut drauf, gewann zuletzt u.a. Mannheim und München und die letzten drei Spiele sogar in Folge.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und der Aufsteiger versteckte sich hier auch keinesfalls. Bietigheim suchte den Weg in die Offensive und setzte dort auch erste kleinere Akzente. Aber wie auch die Eisbären verstanden es die Steelers, hinten die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen und so nur Schüsse aus weniger gefährlichen Bereichen zu ermöglichen. So entwickelte sich von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe, welche hart umkämpft war und es zunächst kaum Unterbrechungen gab, was dem Spielfluss gut tat.
Mitte des ersten Drittels hatte Brendan Ranford die erste dicke Chance, als Bietigheim konterte, aber Tobias Ancicka machte sich ganz lang und parierte mit einem ganz starken Save. Doch in der elften Minute konnte Ancicka nichts ausrichten, als sich C.J. Stretch klasse durch setzte, zwei Berliner Verteidiger stehen ließ und den Berliner Goalie durch die Schoner überwand – 0:1.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und die Führung war nicht mal unverdient, denn die Steelers legten hier einen richtig starken Auftritt hin, hatten keinerlei Respekt vor dem achtmaligen Deutschen Meister, welcher noch nicht so richtig im Spiel angekommen war und mit der Spielweise der Gäste so seine Probleme hatte. Vor dem eigenen Tor verteidigte Bietigheim ganz stark und machte den Eisbären so das Leben enorm schwer.
Auch weiterhin war Bietigheim die bessere Mannschaft, die hier einfaches Eishockey spielte und immer wieder gefährlich vor das Tor der Eisbären kam. So einfach, wie die Steelers manchmal durch kamen, so schwer taten sich die Hausherren, überhaupt mal in aussichtsreicher Position zum Abschluss zu kommen. Somit war die Führung der Steelers nach dem ersten Drittel absolut verdient.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und aus der Kabine kam Bietigheim wie die Feuerwehr, setzte sich sofort im Berliner Drittel fest und feuerte die ersten Schüsse ab. Das Geschehen beobachtete von ganz hinten Goalie Cody Brenner, welcher zu Beginn des zweiten Drittels das Tor der Gäste hütete. Sami Aittokallio hatte sich wohl verletzt, jedenfalls saß er nicht auf der Spielerbank.
Fünf Minuten war das Mitteldrittel alt, da kombinierte sich Bietigheim klasse vor das Tor, auf einmal stand Alexander Preibisch frei vor Tobias Ancicka und hatte dick große Chance auf das 2:0, doch der Berliner Goalie behielt in diesem Duell die Oberhand. Dabei hätten sich die Eisbären nicht darüber beschweren können, wenn man hier mit zwei Toren hinten gelegen hätte. Denn der Auftritt der Berliner war nicht gut, es war kein Gameplan zu erkennen, die Kreativität vor dem Tor fehlte. Die Steelers wirkten spritziger, waren gefühlt immer einen Schritt schneller als die Hausherren.
Das änderte sich in der 29. Spielminute, denn da kombinierten sich die Berliner mal stark vor das Tor. Giovanni Fiore fing die Scheibe beim Spielaufbau der Gäste ab, spielte sie quer rüber zu Matt White, welche sie direkt weiter zu Mark Zengerle passte und der schloss eiskalt ab – 1:1 (29.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Sollte es nun ein besseres Spiel der Gastgeber werden? Erstmal nicht, denn Bietigheim schüttelte den Ausgleich ganz cool ab und spielte sofort weiter nach vorne und kam zu guten Chancen. Tobias Ancicka musste ein ums andere mal retten. Die nötige Sicherheit gab der Treffer den Eisbären jedenfalls nicht.
Dann kam die 34. Spielminute. Constantin Braun mit dem Querpass an der gegnerischen blauen Linie, doch den fing Leo Pföderl ab und zog auf und davon Richtung Cody Brenner. Dem Goalie der Steelers ließ Pföderl keine Chance und brachte die Eisbären erstmals an diesem Nachmittag in Führung – 2:1.
Und nur eine Minute später schlugen die Hausherren erneut zu. Die Eisbären hielten die Scheibe im Angriffsdrittel, Marco Baßler passte sie zu Sebastian Streu, der sah Mark Zengerle und der hatte heute richtig Lust auf Tore – 3:1 (35.).
Wie würden die Gäste auf diesen Doppelschlag der Eisbären reagieren? Zunächst einmal hatten sie die Chance zum Anschlusstreffer, als Yannick Veilleux in der 37. Spielminute die erste Strafzeit der Partie kassierte. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit ganz starker Arbeit, so überstanden die Eisbären diese Unterzahl schadlos, während die Steelers eine große Chance vergaben. Doch die nächste Chance folgte sogleich. Marcel Noebels dachte sich, der Platz auf der Strafbank ist noch warm, da geh ich doch mal raus. Und im zweiten Powerplay kam Bietigheims Torjäger Riley Sheen zum Abschluss, doch Tobias Ancicka fuhr die Schoner aus und parierte dessen Schuss. So nahmen die Eisbären eine 3:1-Führung mit in die Pause, Bietigheim noch 52 Sekunden Powerplay.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels überstanden die Hauptstädter aber schadlos. Das Penaltykilling der Hausherren war dann aber fünf Minuten später wieder gefragt, als Yannick Veilleux zwei Minuten wegen eines Kniechecks erhielt und danach kurz mit Markus Kojo aneinander geriet, doch der Fight war vorbei, bevor er überhaupt richtig angefangen hatte. Und dieses Powerplay nutzten die Gäste aus. In der 46. Spielminute hämmerte Ex-Eisbär Constantin Braun die Scheibe von der blauen Linie ins Tor – 3:2. Ausgerechnet ein Ex-Eisbär sorgte hier also wieder für Spannung.
Die Eisbären versuchten sofort darauf zu antworten, nur an der Präzision im Abschluss haperte es. Aber die Eisbären waren hier jetzt bemüht, den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen. Doch man kassierte inzwischen wieder zu viele Strafzeiten, Marcel Noebels mit der nächsten und so hatte Bietigheim die Chance, in Überzahl erneut zuzuschlagen. Und das taten sie sofort. Riley Sheen traf auf Zuspiel von Constantin Braun und Evan Jasper – 3:3 (52.). Wenn man die ersten 30 Minuten zu Grunde legt, ein absolut verdienter Ausgleich.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Partie ging also wieder von vorne los und das Momentum gehörte hier den Steelers, die – so ehrlich muss man sein – sich hier mindestens einen Zähler verdient hätten. Aber daran arbeiteten die Eisbären ganz hart, denn Kevin Clark mit der nächsten Strafzeit für die Berliner. Zweimal schlugen die Steelers im Schlussdrittel schon mit einem Mann mehr zu, folgte der dritte Streich? Deren zahlreich vertretene Fans feuerten sie jedenfalls mächtig an und sorgten für ein „Heimspiel“ von Bietigheim in der Hauptstadt. Wahnsinn! Ebenso Wahnsinn, wie Bietigheim Powerplay spielt. Die Eisbären wurden schwindelig gespielt, wussten nicht mehr, wo hinten und vorne ist und lagen nun 3:4 hinten. Riley Sheen wurde wieder alleine gelassen und machte das, was er am besten kann – Tore schießen (56.).
Wie würden die Eisbären darauf reagieren? Mit dem Ausgleich! Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen und Leo Pföderl hielt die Kelle in den Schuss – 4:4 (57.).
Was war das hier jetzt für ein wildes Spiel, woran aber auch der Aufsteiger ganz großen Anteil hatte. Und die Eisbären hätten gewarnt sein sollen, hatten die Steelers doch gegen Mannheim zuletzt sogar 1:4 vor dem letzten Drittel hinten gelegen und am Ende noch mit 5:4 gewonnen. Ein Sieg in der Hauptstadt war auch heute möglich für Bietigheim. Doch über den Sieger sollte erst die Verlängerung entscheiden, denn nach 60 Minuten stand es 4:4-Unentschieden und diesen Punkt hatten sich die Gäste auf jeden Fall verdient. Aber natürlich auch die Eisbären, welche nach dem Dreierpack der Gäste noch einmal zurück schlugen.

In der Verlängerung bot sich den Eisbären die Chance zum ersten Powerplay, Evan Jasper musste in die Kühlbox. Serge Aubin reagierte sofort und nahm die Auszeit, um seine Jungs auf das bevorstehende Powerplay einzustimmen. Sollte das kränkelnde Powerplay hier tatsächlich für die Entscheidung sorgen? In diesem verrückten Spiel schien alles möglich zu sein. Nein, weil man es zu statisch spielte und außer zwei Chancen für Blaine Byron und Kevin Clark nicht viel bei rum kam. Bietigheim hatte durch Alexander Preibisch sogar noch die Chance auf den Shorthander, aber Tobias Ancicka machte die Schoner zu. Und so überstanden die Steelers diese Unterzahl schadlos. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung und zum Penaltyschießen wollte Jalen Smereck nicht bleiben, er geriet mit Jonas Müller aneinander und kassierte wie Müller zwei Minuten wegen unnötiger Härte. Da sich Smereck aber nicht beruhigte und auf der Strafbank weiter rum meckerte, bekam er noch eine Disziplinarstrafe dazu. 

Und im Penaltyschießen trafen beide Steelers-Schützen, während beide Eisbären-Spieler vergaben. Bietigheim gewann somit sein erstes Gastspiel in der Hauptstadt mit 5:4 n.P. Und das absolut verdient. 

Was war das für ein Spiel: Der Aufsteiger forderte den Eisbären alles ab, war über weite Strecken die bessere Mannschaft und führte folgerichtig mit 1:0 nach dem ersten Drittel. Im Mitteldrittel waren die Steelers zunächst wieder die stärkere Mannschaft, aber individuelle Fehler sorgten für einen 1:3-Rückstand zur Pause. Doch mit der Moral, welche die Steelers an den Tag legten, war auch das für sie kein Problem, denn die Eisbären nahmen fleißig Strafzeiten und so kam Bietigheim mit drei Powerplaytreffern in Folge zurück ins Spiel. Die Eisbären retteten sich, so muss man es sagen, in die Verlängerung. Im Penaltyschießen hatten die Gäste das bessere Ende auf ihrer Seite und sicherten sich verdient die zwei Punkte.

Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Heute endet also das Jahr 2021 und wir alle hoffen doch, dass das nächste Jahr wieder besser wird und wir die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. Dass wir endlich wieder Eishockey in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sehen können und das Team unbeschwert supporten können. Denn das fehlt uns seit nun fast 2 Jahren.

Auch wenn wir aktuell noch Eishockey vor Zuschauern sehen, es ist nicht dasselbe wie vor 14.200 frenetischen Fans, die die Arena zum kochen bringen. Aber alles ist besser als diese Geisterspiele, wie wir sie noch in der vergangenen Saison gesehen haben oder aber wie sie in der DEL gerade wieder vorkommen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht schön war, diesen Geisterspielen beizuwohnen. Klar, man war dabei, als die Eisbären die achte deutsche Meisterschaft gewonnen haben, aber man war eben emotional nicht so dabei, weil das Herz des Sports fehlte – die Fans! Man freute sich mit den Spielern auf dem Eis, dachte in dem Moment aber daran, wie es wohl wäre, wenn die Arena jetzt ausverkauft wäre. Das wäre eine weitere legendäre Meisternacht geworden.

So bleibt uns die Hoffnung, dass wir den neunten Meistertitel wieder zusammen mit der Mannschaft feiern können. So wie sie es sich auch verdient haben. Aktuell sieht es ja schon wieder sehr gut aus. Man ist zum Jahreswechsel Tabellenführer, und das, obwohl man noch viel Luft nach oben hat. Sei es die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen, sei es die mangelnde Konstanz über volle 60 Minuten oder das kränklende Powerplay. Wenn die Eisbären in diesen Bereichen besser werden, dann kann die deutsche Meisterschaft in dieser Saison nur über die Eisbären gehen.

Das Team dazu hat man. Mit Mathias Niederberger hat man endlich wieder den Rückhalt im Tor, den es gebraucht hat, um wieder deutscher Meister zu werden. Dazu hat man das Meisterteam punktuell verstärkt und ist so zu noch einer stärkeren Mannschaft geworden. Die neuen Stürmer wie z.B. Blaine Byron oder Yannick Veilleux haben voll eingeschlagen.
Gerade nach dem Abgang von Lukas Reichel hatte man Sorgen, dass es ohne die Paradereihe mit Reichel, Marcel Noebels und Leo Pföderl schwer werden wird. Doch dann kam Byron und nun nehmen die drei Stürmer die DEL eben auseinander. Und wenn Byron verletzt fehlt, vertritt ihn Veilleux hervorragend.
Und wenn die Reihe mal nicht wie gewohnt scort, tritt die Reihe um Matt White, Frans Nielsen und Kevin Clark in Erscheinung.
Die Eisbären sind so schwer auszurechnen, weil von jeder Reihe Gefahr ausgeht.

Hoffen wir also, dass uns die Eisbären auch 2022 wieder so viel Freude bereiten wie in diesem Jahr. Und hoffen wir, dass bald wieder mehr Fans die Spiele der Eisbären live vor Ort sehen können. Denn die Fans sind nun mal das Salz in der Suppe.

Wir wünschen Euch jetzt aber erst einmal einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres 2022. Bleibt weiterhin gesund und vor allem negativ!
Zugleich wollen wir uns bei Euch für Eure Treue im abgelaufenen Jahr bedanken! Wir werden auch weiterhin für Euch von den Spielen der Eisbären Berlin berichten und euch mit den Stimmen der Spieler und Trainer versorgen.

Kommt gut rüber und wir sehen uns im neuen Jahr, welches ja gleich mit einem Heimspiel am Sonntag gegen Aufsteiger Bietigheim beginnt!

2:1 in Köln! Nicht gut gespielt, aber dennoch drei Punkte geholt

Die Eisbären Berlin haben das Eishockey-Jahr 2021 mit einem Auswärtssieg beendet. Bei den Kölner Haien setzte man sich mit 2:1 (0:0,1:1,1:0) durch und festigte damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Dass es am Ende drei Punkte werden, damit hatte man nach 40 Minuten aber noch nicht rechnen können. Denn die Spieler und auch Trainer Serge Aubin waren sich darüber einig, dass Köln eigentlich die bessere Mannschaft war. Am Ende war es jedoch das Schlussdrittel, was den Berlinern die letzten drei Punkte im Jahr 2021 sicherte. 

Nach torlosem Auftaktdrittel ging Köln früh im Mitteldrittel in Überzahl durch Sebastian Uvira in Führung. Der Stürmer hatte einen Schuss von der blauen Linie von Maury Edwards entscheidend abgefälscht (22.). Rückkehrer Blaine Byron sorgte jedoch in der 31. Spielminute für den Ausgleich. Im dritten Drittel nutzten die Eisbären dann eine Matchstrafe gegen Ex-Eisbär Mark Olver, um dieses Spiel für sich zu entscheiden. Kevin Clark war es am Ende, welcher das 2:1 erzielte.

Clark war zwar der Torschütze des Siegtreffers, doch dass man überhaupt noch die Chance auf drei Punkte hatte, war vor allem Goalie Mathias Niederberger zu verdanken, der von allen am Ende gelobt wurde. So auch von Trainer Serge Aubin: 

Ich freue mich über die drei Punkte. Köln war heute aber sehr stark und die bessere Mannschaft. Die ersten beiden Drittel haben wir nicht gut gespielt, vor allem das Startdrittel hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Im Schlussabschnitt waren wir dann etwas besser. Respekt an meine Spieler, sie haben einen Weg gefunden, die Partie zu gewinnen. Mathias Niederberger hat herausragend gehalten.

Das konnte man in dieser Saison schon mehrfach sehen, dass die Eisbären immer wieder einen Weg finden, Spiele zu gewinnen, in denen sie nicht ihr bestes Eishockey zeigen. Oder aber, wo sie nur ein oder zwei Drittel ihre Leistung abrufen. Und trotzdem stehen die Eisbären auf Platz Eins in der PENNY DEL, obwohl sie noch nicht ihr bestes Eishockey spielen. Noch immer hat man ordentlich Luft nach oben. Sei es bei den Heimspielen, wo es noch nicht so gut läuft wie auswärts in dieser Saison. Oder aber beim Powerplay, was mal wieder ein großes Sorgenkind ist. Oder aber die schwankenden Leistungen, dass man es eigentlich selten schafft, mal über 60 Minuten sein Spiel konstant durchzuziehen. Wenn diese ganzen Sachen nun auch noch besser werden, dann macht man den Berlinern den Platz an der Sonne so schnell nicht streitig.

Sieg-Torschütze Kevin Clark meinte nach dem Spiel auch, dass es nicht das beste Spiel gewesen sei, man aber glücklich über die drei Punkte sei:

Es war eine intensive und körperbetonte Partie. Die Special Teams haben heute den Unterschied ausgemacht. Unser Unterzahlspiel hat sehr gut funktioniert. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Ich freue mich über mein Tor und dass ich meiner Mannschaft zum Sieg verhelfen konnte. Mathias Niederberger hat uns einige Male im Spiel gehalten.

Und der Berliner Goalie fand es ein sehr schweres Spiel in Köln, sah aber im Schlussdrittel den Grund für den nächsten Auswärtssieg:

Das war wirklich schwierig, weil am Anfang ist Köln gekommen. Die waren wirklich bereit, das Spiel zu übernehmen und zu gewinnen. Aber wir haben dagegen gehalten, haben aber ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Im dritten Drittel haben wir dann dominiert und das war ausschlaggebend dafür, dass wir gewinnen konnten.

Was aber macht die Hauptstädter so stark auf gegnerischem Eis, wo man elf Siege eingefahren und nur dreimal verloren hat? Dabei holte man nur einmal keine Punkte auf fremden Eis. Mathias Niederberger mit seiner Erklärung dazu:

Wir sind relativ kompakt und dann zwingen wir die Gegner zu Fehlern. Wir sind früh am Mann, wenn die aufbauen und dann kriegen wir große Chancen, weil der Gegner normalerweise zuhause immer ein bisschen offener spielt. Wir schaffen es dann immer ein Tor zu schießen, was uns das Spiel dann öffnet. 

Dass es gestern aber noch mit einem Auswärtssieg klappte, war am Ende doch auch ein wenig glücklich, wie Verteidiger Kai Wissmann nach dem Spiel zu gab:

Vor allem im ersten Drittel war es eins der schlechtesten Drittel von uns in dieser Saison. Aber Mathias hat uns grandios im Spiel gehalten, vor allem im ersten Drittel aber auch danach natürlich. Im dritten Drittel haben wir dann gut gespielt, haben auch vorne Druck aufbauen können. Das zweite Drittel war auch schon einen Tick besser, aber auch nicht so, wie wir spielen wollen. Am Ende sicherlich ein bisschen glücklich der Sieg. 

 

5:1! Matt White erlegt Bremerhaven mit drei Toren im Alleingang

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #17:

Die Eisbären Berlin haben das Heimspiel-Jahr 2021 mit einem weiteren Heimsieg abgeschlossen. Gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven setzten sich die Berliner deutlich mit 5:1 (1:0,1:0,3:1) durch und festigten damit ihre Tabellenführung. Angesichts des Ergebnisses würde man von einer klaren Sache für die Eisbären sprechen, doch das war es bei weitem nicht. Bremerhaven machte ein starkes Auswärtsspiel, nutzte aber seine Chancen nicht so effektiv wie die Berliner, die zudem auch noch mit Mathias Niederberger einen absoluten Teufelskerl im Tor hatten.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste kurzfristig auf Top-Stürmer Blaine Byron verzichten, der sich nicht gut gefühlt hatte und somit geschont wurde. Yannick Veilleux vertrat ihn wie schon bei seinem letzten Ausfall in der Paradereihe mit Marcel Noebels und Leo Pföderl. Veilleux‘ Platz in der Formation mit Mark Zengerle und Giovanni Fiore nahm derweil Verteidiger Simon Després ein, der das ja auch schon in dieser Saison tat und sich in der Offensive pudelwohl fühlt. Die anderen beiden Angriffsreihen blieben unverändert. In der Defensive gab es jedoch Veränderungen. Morgan Ellis und Jonas Müller bildeten ein Duo, Kai Wissmann verteidigte an der Seite von Nicholas B. Jensen und Eric Mik spielte zusammen mit Kapitän Frank Hördler. Und im Tor stand Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Von Beginn legten beide Mannschaften ein hohes Tempo an den Tag, überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten den Abschluss. Hochkarätige Chancen entstanden dabei aber nicht. Die Chance dazu bot sich Bremerhaven nach sechs Minuten, als Giovanni Fiore die erste Strafzeit der Partie kassierte. Und die Pinguins kamen auch zu zwei guten Chancen, eine davon fischte Mathias Niederberger sehenswert mit der Fanghand herunter. Dafür bekam er natürlich Applaus von den Rängen der Arena am Ostbahnhof. Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos.
Kurz darauf bot sich dann den Hauptstädtern die Chance, in Überzahl in Führung zu gehen. Ross Mauermann musste bei den Gästen in die Kühlbox. Aber gefährlich wurden die Eisbären dabei nicht, kein Wunder bei dem Powerplay in diesem Jahr.
Insgesamt gesehen war es eine sehr hart umkämpfte Partie, was bei Duellen zwischen Berlin und Bremerhaven schon normal ist. Beide Mannschaften gaben keine Scheibe und keinen Zentimeter Eis verloren. Defensiv wurden die gefährlichen Räume sehr gut zugemacht, weshalb es wenig hochkarätige Chancen gab.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Eisbären bot sich sechs Minuten vor der ersten Drittelpause die zweite Chance, in Überzahl etwas gefährliches zu kreieren. Besser als das erste Powerplay sah es schon mal aus, doch trotz guter Möglichkeiten brachte es keinen Erfolg.
Drei Minuten vor der ersten Pause war Ziga Jeglic auf und davon, wollte Mathias Niederberger ausspielen, scheiterte jedoch und vergab die dicke Chance zur Führung. In dieser kurzen Phase waren die Gäste am Drücker und die Eisbären hatten große Probleme, sich mal von dem Druck zu befreien. Mathias Niederberger rückte in den Mittelpunkt des Geschehens, hielt sein Tor aber weiterhin sauber.
Selbiges galt aber nicht für Ex-Eisbären-Goalie Maximilian Franzreb, welcher 16,4 Sekunden vor der ersten Drittelpause doch noch durch Matt White bezwungen wurde. Ein Tor zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt – 1:0 (20.). 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Gäste aus Bremerhaven kamen wild entschlossen aus der Kabine und wollten direkt den Ausgleich erzielen. Aber auch die Eisbären suchten den Weg vor das Tor von Franzreb. Doch das optische Übergewicht gehörte wieder der Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch.
Doch dann kassierte Bremerhaven die erste Strafzeit im zweiten Drittel und ermöglichte den Eisbären das erste Powerplay im Mitteldrittel. Aber auch das sorgte für keinerlei Gefahr. Viel mehr fielen die Berliner durch Fehlpässe auf, was es den Gästen von der Küste leicht machte, die nächste Unterzahl schadlos zu überstehen.
Bei 5-5 waren die Eisbären dafür heute eiskalt. Morgan Ellis bekam die Scheibe an die blaue Linie hoch gespielt, holte aus und hämmerte die Scheibe in den Winkel – 2:0 (29.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Fortan ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor und kamen dort auch zum Abschluss. Immer wieder sorgte man damit auch für Gefahr, was aber weniger an der Qualität der Chancen lag sondern viel mehr daran, dass die Scheiben unglücklich sprangen und so gefährlich für die Torhüter wurden.
Rund sieben Minuten vor der zweiten Pause war Bremerhaven mal wieder ein Mann mehr auf dem Eis. Aber auch diese Unterzahl überstanden die Eisbären ohne Gegentor und hatten durch Leo Pföderl bei einem Break sogar die beste Chance.
Direkt im Anschluss durfte mal wieder das Berliner Powerplay ran, doch nach 48 Sekunden hatte das schon wieder Feierabend, denn Kai Wissmann musste ebenso auf die Strafbank. Eine sehr fragwürdige Strafzeit. Vor allem auch deswegen, weil wenig später Leo Pföderl  vor dem gegnerischen Tor zu Boden gecheckt wurde, was aber keine Strafe nach sich zog. Zum Glück blieb das Bremerhavener Powerplay im Anschluss ungenutzt und die Eisbären nahmen die 2:0-Führung mit in die zweite Drittelpause. Dahin nahm man aber auch noch ein Unterzahlspiel, denn Jonas Müller musste 36 Sekunden vor dem Ende noch auf die Strafbank. Eine einheitliche Linie der Hauptschiedsrichter war hier jedenfalls nicht zu erkennen. 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Berliner überstanden die Unterzahl zu Beginn des letzten Drittels jedoch schadlos und konnten daraus natürlich Kraft für die letzten 18 Minuten in diesem Spiel ziehen. Bremerhaven wiederum verpasste eine gute Möglichkeit, das Spiel nochmal spannend zu machen.
Doch danach versuchten die Gäste nochmal alles, suchten immer wieder den Abschluss, aber Mathias Niederberger war einfach nicht zu bezwingen. Während Bremerhaven auf der Suche nach dem Anschlusstreffer waren, wollten die Eisbären die Partie mit dem dritten Treffer vorentscheiden.
Rund sechs Minuten waren im letzten Drittel gespielt, da kassierten die Eisbären eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Wenn Bremerhaven hier also noch etwas Zählbares mitnehmen wollte, mussten sie fast schon dieses Powerplay nutzen. Taten sie, Ziga Jeglic verwandelte einen Penalty, welcher gegeben wurde, nachdem in einer unübersichtlichen Situation ein Eisbären-Spieler die Scheibe wohl im Torraum festgehalten haben soll. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl und eine einheitliche Linie hätte den beiden Hauptschiedsrichtern heute gut getan, denn so war Bremerhaven wieder im Spiel – 2:1 (49.).
Aber Matt White hatte die passende Antwort parat. Er zog vor das Tor und versenkte die Scheibe im langen Eck – 3:1 (50.).

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Doch die beiden Unparteiischen wollten hier noch was zu sagen haben, Yannick Veilleux kassierte die nächste Strafzeit wegen eines Bandenchecks, wie er im Eishockey nun mal vorkommt. Die Herren Andrew Wilk und Rainer Köttstorfer gucken aber anscheinend wenig Eishockey und sahen darin ein böses Foul…
Zum Glück überstanden die Hausherren diese Unterzahl ohne einen weiteren Gegentreffer.
Endgültig den Deckel auf diese Partie setzten die Eisbären rund vier Minuten vor dem Ende des Spiels. Kai Wissmann fuhr rum ums Tor, wollte den Bauerntrick machen, doch er scheiterte. Marcel Noebels kam an die Scheibe und schoss sie per Rückhand ins Tor – 4:1 (57.).
Wobei, vielleicht hatten Wilk und Köttstorfer ja noch eine Idee, wie man Bremerhaven zurück ins Spiel bringen kann!? Deren Trainer Thomas Popiesch nahm jedenfalls Goalie Franzreb vom Eis und versuchte es nun so. Half aber nicht, denn Matt White schnürte den Dreierpack – 5:1 (59.).
Jetzt war es aber wirklich durch und die Eisbären gewannen auch das letzte Heimspiel im Jahr 2021!

Ein am Ende hart erkämpfter Sieg, denn die Gäste von der Küste zeigten eine starke Partie, hatten immer wieder Phasen, in denen sie gute Chancen hatten. Aber Mathias Niederberger erwischte einen Sahne-Tag und war in diesen Situationen der Fels in der Brandung. Die Eisbären glänzten hingegen mit ihrer Chancenverwertung und schossen auch schon wieder Traumtore, allen voran natürlich Matt White. Der war natürlich mit seinen drei Toren der Matchwinner an diesem Nachmittag.

Platz Eins zu Weihnachten! Kapitän Frank Hördler schießt die Eisbären zum Heimsieg gegen Schwenningen

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #16:

Die Eisbären Berlin haben einen Abend vor Heiligabend ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings gewonnen. Am Ende setzte man sich mit 4:3 (2:1,1:2,1:0) gegen die Schwenninger Wild Wings durch. Ausgerechnet Kapitän Frank Hördler sicherte den Berlinern die drei Punkte. 

Eisbären-Coach Serge Aubin setzte auf die selbe Aufstellung, welche am Dienstagabend knapp mit 2:3 n.P. bei den Grizzlys Wolfsburg verloren hatte. Einzig im Tor gab es einen Wechsel, denn Tobias Ancicka stand zwischen den Pfosten, während Mathias Niederberger eine Pause bekam und auf der Bank als Back-up Platz nahm.

Statistisch gesehen war es das Spiel des Tabellenersten gegen den Tabellenvorletzten. Und die Eisbären waren auf Wiedergutmachung aus, hatte man doch das erste Duell daheim gegen Schwenningen mit 1:3 verloren. Im Schwarzwald revanchierte man sich dann mit einem 4:0-Auswärtssieg und heute sollte auf heimischen Eis ebenso ein Sieg her.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch den Start verpennte man gleich mal komplett. Ganze 44 Sekunden waren gespielt, da lagen die Wild Wings schon vorne. Alexander Karachun war der Torschütze gewesen, doch eigentlich wollte er die Scheibe nur in den Slot passen. Doch er fand nur Leo Pföderl und von dem ging der Puck ins Tor – 0:1. Ein unglückliches Gegentor gleich zu Beginn des Spiels.
Aber den Eisbären bot sich früh die Chance zum Ausgleich, denn nach nur drei Minuten hatte man bereits das erste Powerplay des Spiels. Gut sah es nicht aus, das Überzahlspiel der Berliner, aber wenn es am Ende effizient ist, dann ist das egal. Denn die Hausherren glichen mit einem Mann mehr auf dem Eis aus. Matt White hatte von der blauen Linie abgezogen, Yannick Veilleux vor dem Tor geparkt und die Scheibe entscheidend abgefälscht – 1:1 (5.).
Zwei Tore in den ersten fünf Minuten, so konnte es hier gerne weitergehen. Doch so ging es nicht weiter, eher schleppte sich die Partie so dahin. Die Eisbären wirkten dabei noch etwas besser, aber von den Sitzen haute das Spiel hier keinen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Gäste hatten Mitte des ersten Drittels ihr erstes Überzahlspiel und da wissen wir ja von Dienstag noch, dass da höchste Vorsicht geboten ist. Und Schwenningen setzte sich auch im Angriffsdrittel fest und versuchte, Chancen zu kreieren, doch das Penaltykilling der Eisbären mit starker Arbeit in Unterzahl und somit überstand man die erste Unterzahl ohne größere Probleme.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Während sich Tobias Ancicka auf Berliner Seite mit zwei starken Saves auszeichnen konnte, musste sein Gegenüber Joacim Eriksson ein zweites Mal hinter sich greifen. Die Eisbären kamen ins Angriffsdrittel, über Frank Hördler und Matt White kam die Scheibe zu Frans Nielsen, welcher zu viel Zeit und Platz hatte und sich den Schwenninger Goalie ausgucken konnte – 2:1 (16.). Diese Führung nahmen die Hausherren mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im zweiten Drittel kassierten die Berliner nach nur neun Sekunden die zweite Strafzeit der Partie. Aber auch dieses Mal funktionierte das Penaltykilling wieder hervorragend. Schwenningen hatte nicht eine gefährliche Chance.
Danach die Eisbären in der Vorwärtsbewegung und mit einigen Schüssen, aber Joacim Eriksson ließ keine weitere Scheibe passieren. Doch auch die Wild Wings versteckten sich nicht und suchten auch immer mal wieder den Weg vor das Berliner Tor. Der einzige Unterschied: Die Gäste aus dem Schwarzwald trafen. Die Eisbären mit dem Scheibenverlust und Travis Turnbull war auf und davon. Zwar parierte Tobias Ancicka dessen Schuss ganz stark, doch den Rebound bekam Turnbull, sah Patrik Lundh vor dem Tor lauern, spielte die Scheibe zu ihm und Lundh glich zum 2:2 aus (28.).
Nun kamen auch mal ein paar Emotionen rein in dieses vorweihnachtliche Spiel. Ex-Eisbär John Ramage hatte ein paar Dinge mit Neu-Eisbär Kevin Clark zu klären. Travis Turnbull wollte auch „mitspielen“, er durfte aber nicht mit in die Kühlbox. Dahin durften nur Ramage und Clark für je zwei Minuten wegen unnötiger Härte. Und das anschließende 4-4 nutzten die Eisbären zur erneuten Führung. Marcel Noebels mit einem Tor zum „Zunge schnalzen“. Morgan Ellis brachte die Scheibe von der blauen Linie runter zu Leo Pföderl, der spielte sie sofort rechts raus auf Marcel Noebels und der nahm sie an, spielte Eriksson eiskalt aus und netzte ins leere Tor ein – 3:2 (32.). Was für ein genialer Spielzug und ein ebenso geniales Tor des Spieler des Jahres!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, hatten aber Probleme beim Passspiel und der Passannahme. Wenn die Scheiben aber doch mal den Mitspieler fanden, kam man auch zum Abschluss, vergab aber auch beste Möglichkeiten. Selbst ein „Geschenk“ von Joacim Eriksson konnte man nicht annehmen. Der hatte seinen Arbeitsplatz verlassen, die Eisbären kamen aber an die Scheibe, konnten sie aber nicht im verwaisten Schwenninger Tor unterbringen.
Und Schwenningen? Die kamen 91 Sekunden vor der zweiten Drittelpause zum Ausgleich. Marcel Noebels mit dem Fehlpass, Ken-André Olimb nahm das „Geschenk“ dankend an, fuhr ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe quer rüber zu John Ramage und der ehemalige Berliner Verteidiger war komplett frei vor Ancicka und überwand ihn im kurzen Eck – 3:3 (39.).
Und die Schwenninger Nummer 55 wollte in den zweiten 20 Minuten besonders viel Aufmerksamkeit, denn in der Schlussminute musste er zum zweiten Mal in die Kühlbox. Ein Tor und zwei Strafzeiten in einem Drittel. Mal schauen, was da noch im Schlussdrittel von Ramage kam, der schien heute richtig heiß zu sein. Die Eisbären nahmen jedenfalls das Powerplay mit ins letzte Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

71 Sekunden standen noch auf der Powerplayuhr, nur nutzen konnten die Eisbären das Überzahlspiel nicht. Dafür hämmerte Kapitän Frank Hördler die Scheibe in der 43. Minute aus dem Slot heraus in die Maschen – 4:3! Was sollte er auch machen, wenn sie direkt vor seinen Schläger fiel. Da lässt sich auch die Berliner Nummer sieben nicht zweimal bitten und schon gar nicht so kurz vor Weihnachten.
Kurz darauf Schwenningen mit dem dritten Powerplay des Abends, Morgan Ellis suchte die Strafbank zum zweiten Mal in dieser Partie auf. Aber erneut die Eisbären mit einem ganz starken Unterzahlspiel, ließen die Wild Wings gar nicht erst in ihre Formation kommen.
Vor allem viel Kampf bestimmte die nächsten Minuten in diesem DEL-Spiel. Keine Mannschaft gab auch nur einen Zentimeter Eis verloren, um jede Scheibe wurde hart gekämpft. Torchancen waren in dieser Phase dadurch eher Mangelware. Weil es beide Teams eben auch verstanden, gut und hart vor dem eigenen Tor zu arbeiten und so wenig Raum in der gefährlichen Zone anzubieten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Erst in der Schlussphase wurde es noch mal brenzlig vor beiden Toren. Da bekamen sowohl Tobias Ancicka als auch Joacim Eriksson nochmal etwas zu tun. Schwenningen versuchte zum Ende hin nochmal ordentlich Druck aufzubauen, aber die Eisbären schafften es, die Wild Wings vom Tor fernzuhalten. 90 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Coach Christof Kreutzer seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und 36,7 Sekunden vor der Schlusssirene zudem auch noch seine Auszeit. Er versuchte also noch einmal alles, um hier die Verlängerung in Berlin zu erreichen. Doch das gelang der Mannschaft aus dem Schwarzwald nicht mehr. Sie schafften es nicht mehr, sich im Berliner Drittel festzusetzen und leisteten sich zwei unerlaubte Weitschüsse am Ende. So lief die Zeit herunter und die Eisbären gewannen diese Partie mit 4:3.

Auch dieser Sieg fällt wieder unter die „Kategorie“ Arbeitssieg. Man fand schlecht rein ins Spiel und lag schon in der ersten Spielminute mit 0:1 hinten. Danach kämpfte man sich zwar zurück ins Spiel und drehte dieses auch, ging im zweiten Drittel ein zweites Mal in Führung, aber durch zwei unnötige Fehler im Spielaufbau lud man Schwenningen jeweils zum Ausgleich im Mitteldrittel ein. Im Schlussdrittel war es eine Granate von Kapitän Frank Hördler, welche die drei Punkte gegen die Wild Wings sicherte. Drei weitere Punkte im Kampf um Platz Eins.
Es gab Licht und Schatten in diesem Spiel: An der Disziplin hatte man im Vergleich zum Dienstag gearbeitet und sich zudem auch im Penaltykilling stark verbessert gezeigt. Aber bei der Passannahme und generell beim Spielaufbau unterliefen den Eisbären doch zu viele unnötige Fehler. Zu oft kamen die Pässe nicht an oder man tat sich schwer beim annehmen dieser. Daraus resultierten am Ende zwei Gegentore. Da aber die Offensive wieder ihre Normalform hatte und man vier Treffer erzielte, fielen die Fehler am Ende nicht ins Gewicht.

2:3 n.P.: Die Eisbären verlieren auch das dritte Duell gegen Wolfsburg

Mit vier Siegen in Folge im Gepäck waren die Eisbären in die Autostadt gereist. Mit der dritten Niederlage im dritten Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg trat man am Ende die Heimreise wieder an. Die Berliner unterlagen im Spitzenspiel mit 2:3 (0:1,2:0,0:1/0:0,0:1) n.P. den Niedersachsen. Am Ende machten mal wieder die Special Teams den Unterschied aus. Kassierte man bei der ersten Niederlagen in Wolfsburg noch vier Gegentreffer in Unterzahl, waren es heute zwei. Und die sorgten dafür, dass es in die Verlängerung ging, wo sich die Grizzlys im Penaltyschießen den Zusatzpunkt sicherten.

Eisbären-Coach Serge Aubin vertraute auf die selben vier Sturmreihen, welche das Heimspiel gegen Iserlohn gewonnen hatten. In der Defensive kehrte Morgan Ellis zurück ins Line-up. Er verteidigte an der Seite von Eric Mik. Dessen Partner am Sonntag, Simon Després, bildete heute ein Verteidiger-Pärchen zusammen mit Kapitän Frank Hördler. Kai Wissmann, welcher gegen die Roosters zusammen mit Hördler spielte, bildete heute ein Defensiv-Duo mit Jonas Müller. Und dessen Partner Nicholas B. Jensen war der nominell siebte Verteidiger. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger, während Tobias Ancicka als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Zweimal trafen beide Mannschaften in dieser Saison bereits aufeinander – zweimal behielten die Niedersachen die Oberhand. Jeweils nach Verlängerung setzte sich Wolfsburg gegen Berlin durch. In der Hauptstadt feierte man einen 3:2-Sieg, zuhause gab es einen 5:4-Erfolg. Klappte es für die Eisbären also im dritten Anlauf endlich mit dem ersten Saisonsieg gegen Wolfsburg?

Von Beginn an war kein Abtasten angesagt. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten den Weg zum gegnerischen Tor. Die Eisbären waren dabei die bessere Mannschaft, konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel der Hausherren festsetzen. Das Forechecking der Berliner war von Beginn an enorm und stellte Wolfsburg vor Probleme. Die Schüsse waren jedoch noch nicht von großer Gefahr geprägt, da diese vermehrt neben das Tor gingen.
Aber die Hauptstädter näherten sich dem Ziel immer mehr an, hatten das Spiel in der Autostadt bis hierhin auf jeden Fall klar im Griff. Die Mannschaft von Coach Mike Stewart fand bisher überhaupt nicht ins Spiel. Das sollte sich in der neunten Spielminute ändern. Kapitän Frank Hördler kassierte die erste Strafzeit der Partie und das nutzte Wolfsburg zur Führung. Nur acht Sekunden dauerte es, da zog Jordan Murray von der blauen Linie ab und überraschte Mathias Niederberger und die Eisbären – 0:1. Damit konnte man nicht rechnen, aber so schnell kann es im Eishockey eben gehen. Und Unterzahl in Wolfsburg kennen die Eisbären ja, dass das keine so gute Idee ist. Satte vier Gegentreffer setzte es im ersten Aufeinandertreffen in der Autostadt in Unterzahl. Erinnerungen wurden dadurch natürlich wach.
Die Eisbären danach weiterhin mit mehr Spielanteilen. Zwar brachte man die Scheiben immer wieder auf das von Chet Pickard gehütete Tor, aber die Schüsse stellten den Wolfsburger Goalie nur selten vor Probleme. Wolfsburg konzentrierte sich auf eine sichere Defensive und lauerte auf Fehler der Berliner, um dann schnell umzuschalten und zu kontern. Und diese Taktik ging bisher auf, denn durch das Überzahltor nahmen die Hausherren eine knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.

Nur 43 Sekunden nach Wiederbeginn der Partie kassierten die Gastgeber die erste Strafzeit der Partie und ermöglichten den Eisbären so ihr erstes Powerplay heute Abend. Warum man da aber das zweitschlechteste Team der gesamten PENNY DEL ist, sah man in diesem Überzahlspiel eindrucksvoll.
Danach plätscherte die Partie so vor sich hin, es ging zwar hin und her, aber beide Defensivreihen ließen nichts zu. Doch dann unterlief den Wolfsburgern ein Fehler im eigenen Drittel, die Berliner konnten die Scheibe so im Angriffsdrittel halten, Simon Després mit dem klasse Zuspiel auf Marcel Noebels, welcher mit dem Rücken zum Tor stand und die Scheibe per Rückhand ins Tor schlenzte – 1:1 (27.).
Die Gastgeber suchten danach direkt eine Antwort und waren in dieser Phase die bessere Mannschaft und hatten auch mehr Abschlüsse als die Berliner. Doch man nahm sich selbst den Schwung, denn Ex-Eisbär Spencer Machacek kassierte die zweite Strafzeit der Grizzlys in diesem Spiel. Aber Gefahr brauchte man da nicht befürchten, denn das Powerplay bleibt eben das große Sorgenkind des Hauptstadtclubs.
Dafür nutzten sie heute eiskalt die Fehler der Niedersachsen aus. Gerrit Fauser mit dem Fehlpass hinter dem eigenen Tor, Kevin Clark schnappte sich die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo Matt White lauerte und zum 2:1 einschoss (35.).
Fortan versuchten die Eisbären die Führung auszubauen, was Chet Pickard jedoch nicht zu ließ. So stand es nach 40 Minuten 2:1 für die Gäste.

Im letzten Drittel war es weiterhin ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften waren vor allem darauf bedacht, hinten sicher zu stehen und keine Fehler zu machen. In so einer engen Partie können dann die Special Teams entscheidend sein. Und sowohl Wolfsburg als auch Berlin hatten Mitte des letzten Drittels je 90 Sekunden Überzahl. Die Eisbären zeigten dabei im dritten Powerplay der Partie die besten Ansätze, konnten es aber nicht nutzen. Kurz vor dem Wolfsburger Powerplay hatte dann aber noch Kai Wissmann die dicke Chance bei 4-4, als er sich klasse durch tankte und zweimal zum Abschluss kam. Doch Chet Pickard behielt zweimal die Oberhand gegen den Berliner Verteidiger. Im anschließenden Powerplay hatten die Grizzlys zweimal die dicke Chance, doch Mathias Niederberger hielt zweimal sehr stark. Beim dritten Versuch war er dann aber der Unglücksrabe. Chris DeSousa setzte nach seinem ersten Schuss nochmal nach, schoss den Berliner Goalie von hinter dem Tor an und von Niederberger ging die Scheibe letztendlich über die Linie – 2:2 (48.). Das zweite Unterzahlspiel, das zweite Gegentor. Und wieder fühlte man sich an das erste Duell in der Autostadt erinnert.
Den Hausherren bot sich rund sechs Minuten vor dem Ende die dritte Möglichkeit in Überzahl. Wie in Drittel Eins musste Kapitän Frank Hördler auf die Strafbank. Dort saß er bei seiner ersten Strafzeit nur ganze acht Sekunden, dieses Mal nutzte er die kompletten zwei Minuten in der Kühlbox, denn das Penaltykilling der Eisbären funktionierte diesmal wesentlich besser.
Knapp vier Minuten vor dem Ende war dann aber mal das Powerplay der Berliner gefragt. Nun bot sich also den Gästen die Chance, in Überzahl die erneute Führung zu erzielen. Doch das Überzahlspiel der Eisbären war einfach zu ungefährlich.
1:49 Minuten waren noch auf der Uhr, als die Eisbären nochmal eine Strafzeit kassierten. Frans Nielsen sorgte dafür, dass Wolfsburg den Rest der regulären Spielzeit in Überzahl agieren konnte. Die dicke Möglichkeit für die Hausherren also, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Doch die Berliner kämpften bis zur letzten Sekunde und retteten sich in die Verlängerung.

Auch das dritte Duell der beiden Mannschaften ging also in die Overtime. Und Wolfsburg hatte noch elf Sekunden einen Mann mehr auf dem Eis und bisher ja beide Spiele für sich entschieden. Doch die elf Sekunden überstanden die Berliner ohne Probleme. Im Anschluss ging es bis 80 Sekunden vor dem Ende ohne Unterbrechung mit 4-4 weiter, erst danach spielte man im regulären 3-3-Format. Aber auch dort fiel keine Entscheidung und somit gingen beide Teams ins Penaltyschießen.

Während Wolfsburg alle drei Penaltys verwandelte, traf auf Seiten der Eisbären nur Matt White. Somit ging auch das dritte Duell gegen Wolfsburg verloren.

In einem hart umkämpften Spiel müssen sich die Eisbären also geschlagen geben. Zwar fing man besser an und war die bessere Mannschaft im ersten Drittel, dennoch lag man hinten. Im Mitteldrittel war es zwar ein Duell auf Augenhöhe, aber zwei Fehler der Grizzlys nutzte man eiskalt aus und führte so nach 40 Minuten mit 2:1. Im Schlussdrittel schlug Wolfsburg in Überzahl zu und glich somit das Spiel aus. Die Special Teams waren damit ein entscheidender Faktor, denn Wolfsburg traf beide Male mit einem Mann mehr, während sich die Berliner weiterhin enorm schwer tun, im Powerplay für Torgefahr zu sorgen. Wenn man da endlich anfängt, besser zu werden, kann man solche Spiele auch gewinnen. Das Penaltyschießen war am Ende eine Lotterie, die in beide Richtungen hätte gehen können. Die Eisbären wissen also, was sie aus diesem Spiel mitnehmen müssen: Weniger Strafzeiten nehmen und besseres Powerplay spielen.

Eisbären Berlin: Platz Eins zur Saisonhälfte, aber noch Luft nach oben

28 Spiele haben die Eisbären Berlin bis gestern absolviert und somit die erste Saisonhälfte hinter sich gebracht. Und nach dieser steht der Deutsche Meister mit 56 Punkten und einem Punktequotienten von 2 Punkten pro Spiel auf Platz eins der PENNY-DEL-Tabelle. Mit 100 Toren und 74 Gegentoren stellt man in beiden Kategorien die zweitbeste Mannschaft. Als einzige Mannschaft hat man einen Punktequotienten von zwei. Alles bestens also bei den Berlinern, könnte man meinen. Aber dem ist nicht so. Denn trotz Platz eins zur Halbzeit  gibt es auch beim Rekordmeister noch Verbesserungspotential.

Jubelnde Eisbären, ein Bild, an welches man sich vor allem auswärts in dieser Saison gewöhnt hat. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Besonders sticht dem Fan die Diskrepanz zwischen den Heim-Eisbären und Auswärts-Eisbären ins Auge. In der Arena am Ostbahnhof hat man bisher 16 Spiele absolviert, von denen man jedoch nur acht gewann. Von 48 möglichen Punkten holte man nur mickrige 26 Zähler. Auch die Torausbeute von 48:48-Toren ist eigentlich nicht die eines Spitzenreiters.
Doch die starke Auswärtsbilanz in dieser Saison hat den Berliner Platz eins beschert. Denn von bis jetzt 12 Auswärtsspielen gewann man satte zehn. Hier holte man 30 der möglichen 36 Punkte und weist eine Torausbeute von 52:26-Toren auf. Man stelle sich jetzt mal nur vor, wie weit die Eisbären der Konkurrenz in der Tabelle enteilt wären, würde man zuhause genauso aufspielen, wie man es auswärts tut.
In den zwölf Gastspielen erzielten die Berliner zehnmal vier oder mehr Treffer, nur in einem Spiel ging man nicht als Sieger vom Eis. Zuhause traf man in 16 Spielen nur in sechs Spielen viermal oder mehr – auch hier gab es dann nur eine Niederlage.
Die Torgefährlichkeit, welche die Hauptstädter auf gegnerischem Eis auszeichnet, ist ihnen in dieser Saison auf eigenem Eis bisher verloren gegangen. Chancen erspielt man sich zwar sowohl daheim als auch auswärts, doch die Effektivität ist auf fremden Eis deutlich besser. Was sich am Ende auch in der Gesamtwertung in Sachen Torschuss-Effizienz widerspiegelt, wo man mit einer Erfolgsquote von 10,19 Prozent nur auf Platz sieben zu finden ist.

Goalie Mathias Niederberger überzeugt auch in dieser Saison wieder mit konstanten Top-Leistungen. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Einen Platz besser ist man in der Wertung der Torhüter-Fangquote, wo man insgesamt 90,85 Prozent aller Schüsse abgewehrt hat. Mathias Niederberger hat dabei die meisten Einsätze bisher absolviert, stand in 21 Spielen im Tor und kommt in diesen auf eine Fangquote von 92,69 Prozent. Zudem feierte der Nationaltorhüter auch schon einen Shutout.
Einen Shutout in fünf Spielen feierte Back-up Tobias Ancicka, dessen Fangquote bei 87,97 Prozent steht. Und Leon Hungerecker kam zweimal zum Einsatz und kommt in diesen beiden Einsätzen auf eine Fangquote von 86,9 Prozent. Was aber nicht seiner Leistung geschuldet ist, denn in den beiden Spielen in Bietigheim (5:4 n.P.) und gegen Düsseldorf (6:7 n.V.) wurde der junge Goalie mehrfach von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und gab mit zahlreichen Paraden seiner Mannschaft überhaupt erst die Chance, in den Spielen noch etwas Zählbares mitzunehmen.

Wenn man in den 28 Spielen bisher eins enorm kritisieren muss, dann ist es das Berliner Powerplay, wo man das zweitschlechteste Team ist. Nur 15,56 Prozent weist die Erfolgsquote der Berliner in Überzahl auf. Mit so einem Wert kann man eigentlich nicht Tabellenführer in der PENNY DEL sein.
Aber auch hier sieht man eine ähnliche Diskrepanz wie bei der Heim- und Auswärtsstatistik. Denn das Penaltykilling ist bisher das deutlich bessere Special Team, steht auf Platz acht und weist eine Erfolgsquote von 79,59 Prozent auf.

Torjubel: Über 100 Tore konnten die Eisbären und deren Fans bisher in dieser Saison schon jubeln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wenn man 100 Saisontore bisher geschossen hat, zeigt das die unglaubliche Offensiv-Qualität, welche die Eisbären Berlin besitzen. Von daher auch nicht verwunderlich, dass man den zweit- und drittbesten Scorer der gesamten PENNY DEL in den eigenen Reihen hat. Matt White und Marcel Noebels kommen beide auf insgesamt 33 Scorerpunkte. Da White aber 13 Tore und 20 Vorlagen erzielte, ist er auf Platz zwei, während Noebels mit seinen zehn Toren und 23 Scorerpunkten auf Platz drei steht.
Neben den Beiden haben mit Leo Pföderl (12), Blaine Byron (11) und Giovanni Fiore (10) drei weitere Stürmer bereits doppelt getroffen. Die Offensive der Hauptstädter ist somit also schwer für die DEL-Konkurrenz auszurechnen.

So weit die statistischen Werte der ersten 28 Spieltage. Doch was sagen eigentlich die Verantwortlichen und Spieler zur ersten Saisonhälfte? Das haben wir gestern mal Trainer Serge Aubin und Stürmer Marcel Noebels nach dem Sieg gegen die Iserlohn Roosters gefragt:

Aubin ist vor allem mit der Auswärtsstärke zufrieden und sieht gerade bei den Special Teams noch Verbesserungspotential:

Natürlich bin ich zufrieden. Vor allem auswärts spielen wir sehr, sehr solide. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass es ein Prozess ist, den wir durchlaufen. Wir wachsen immer weiter als Mannschaft zusammen. Die Saison ist aber trotzdem noch sehr, sehr lang, aber wir wissen, egal in welcher Situation, wie wir zu reagieren haben. Aber ich bin auch ganz ehrlich und muss zugeben, dass die Special Teams auch noch verbesserungswürdig sind.

Noebels hofft vor allem auf mehr Konstanz in den Auftritten der Eisbären, denn die ließ bisher doch arg zu wünschen übrig:

Es gibt viel Positives bisher, aber auch vieles, was wir in der zweiten Halbzeit noch verbessern müssen. Es ist auch wichtig, dass eine Mannschaft Spiele wie heute gewinnt, wo sie nicht gut spielt. Das haben wir in der Vergangenheit nicht so gut gemacht, da haben wir meistens verloren. Für die zweite Halbzeit ist es unheimlich wichtig, weil wir viel spielen. Jeder kennt die Tabelle, wie eng sie ist. Also ich glaube, bis zur Februar-Pause bzw. jetzt alleine bis ins neue Jahr kann man sich in der Tabelle schon so ein wenig orientieren, wo der Weg glaube ich hingeht. Da wo wir jetzt stehen, würde ich gerne bleiben bis zu den Playoffs. Wichtig ist glaube ich, dass wir in der zweiten Halbzeit viel konstanter werden. Viele Spiele werden enger jetzt. Auch eine Mannschaft, die um die Pre-Playoff-Plätze kämpft, verlangt einem alles ab und gerade da müssen wir lernen, in Zukunft auch solche Spiele zu gewinnen, so wie heute.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Eisbären Berlin in den ersten 28 Saisonspielen ihr Potential durchaus angedeutet, es aber eben noch nicht in allen Bereichen vollständig abgerufen haben. Und genau das dürfte die Konkurrenz in Angst und Schrecken versetzen. Denn wenn die Eisbären nun auch noch konstant gute Leistungen sowohl zuhause als auch auswärts abrufen und dann auch noch im Powerplay sich deutlich verbessern, dann geht auch in dieser Saison die Deutsche Meisterschaft nur über den DEL-Rekordmeister.

3:2 vs. Iserlohn! Blaine Byron führt die Eisbären zum vierten Sieg in Serie

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #15:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am vierten Advent gewonnen. Gegen die Iserlohn Roosters feierte man am Ende einen knappen 3:2 (1:0,0:1,2:1)-Sieg und gewann damit auch das vierte Spiel in Folge. Am Ende war es ein Arbeitssieg. Die Eisbären kämpften Iserlohn nieder und hatten im letzten Drittel das bessere Ende auf ihrer Seite. Aber auch das nötige Quäntchen Glück bei Byrons Tor zum 2:1. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin vertraute der gleichen Mannschaft, welche am Freitag mit 5:1 in Krefeld gewonnen hatte. Sowohl die drei Verteidiger-Pärchen als auch die vier Sturmreihen blieben unverändert. Mathias Niederberger hütete erneut das Berliner Tor. Und Stürmer Marcel Noebels absolvierte gegen Iserlohn sein 400. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, „Noebi“!

Zweimal trafen die Berliner in dieser Saison bereits auf die Sauerländer, welche inzwischen auf Platz 13 abgerutscht sind. Beide Spiele waren torreich und wurden am Ende vom Deutschen Meister gewonnen. Mit 7:4 setzte man sich am Seilersee durch, während man das zweite Aufeinandertreffen in Berlin mit 4:1 gewann. Folgte heute also der dritte Streich gegen die Mannschaft von Coach Brad Tapper?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen schon wieder gut rein in die Partie. Keine zwei Minuten waren gespielt, da erzielte Giovanni Fiore das 1:0. Iserlohn mit dem Wechselfehler, die Berliner dadurch mit einem 3-auf-1, Yannick Veilleux zog aus dem Slot heraus ab, Andreas Jenike bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle und Fiore setzte in echter Stürmer-Manier nach.
Die Hausherren hatten das Spiel hier zu Beginn im Griff, suchten immer wieder den Weg Richtung Iserlohner Tor und kamen dann auch zum Abschluss. Die Roosters kamen erst nach einem Scheibenklau an der eigenen blauen Linie mal zur ersten Chance. Ex-Eisbär Sven Ziegler blockte einen Berliner Schuss und fuhr alleine auf Mathias Niederberger zu, doch der Berliner Goalie parierte dessen Schuss ohne große Probleme. Mehr war aber von den Sauerländern nicht zu sehen, die Eisbären dominierten das Spiel und hätten eigentlich auch schon höher führen müssen.

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Den Gästen bot sich Mitte des ersten Drittels nach dem Powerbreak die Chance, einen Weg in dieses Spiel zu finden. Denn die Eisbären kassierten die erste Strafzeit der Partie, aber das Penaltykilling funktionierte wie bereits am Freitagabend in Krefeld wieder sehr gut. Kurz darauf bot sich den Eisbären die Möglichkeit, auch mal das andere Special Team zu testen, denn nun waren die Hausherren in Überzahl. Durchaus ein großes Problem der Berliner in dieser Saison. Auch wenn das am Freitag schon besser aussah und mit einem Tor belohnt wurde. Die Hauptstädter fanden zwar ihre Formation und ließen die Scheibe durchaus auch gut laufen, aber am Abschluss haperte es dann doch wieder.
Iserlohn war durchaus bemüht und kämpfte und ackerte, aber gleiches galt für die Berliner Defensive, die wenig vor dem eigenen Tor abgab und Iserlohn aus der gefährlichen Räumen fern hielt. So waren die Schüsse, welche Iserlohn abgab, auch kein großes Problem für Niederberger.
Der Berliner Goalie war auch nochmal 5,9 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels im Mittelpunkt, als ihm ein Schuss durchgerutscht war, er aber blitzschnell die Fanghand ausfuhr und die Scheibe in der letzten Sekunde noch von der Linie kratzte. Ein „Big-Save“ von der „Krake von Riga“. Somit nahmen die Eisbären eine knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.

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Im zweiten Drittel war dann wieder das Powerplay der Eisbären gefragt, denn nach rund vier Minuten kassierten die Roosters die erste Strafzeit des zweiten Drittels. Und auch hier sah das Powerplay wieder durchaus viel versprechend aus, aber es war erneut nicht von Erfolg gekrönt.
Insgesamt war es bis hierhin inzwischen durchaus ein Spiel auf Augenhöhe, denn auch die Roosters suchten immer mal wieder den Weg Richtung Berliner Tor, deren Abschlüsse waren aber genau wie die der Berliner nicht erfolgreich.
Wenn hier etwas gehen könnte, dann vielleicht in Überzahl. Diesmal waren wieder die Sauerländer ein Mann mehr auf dem Eis und da hatte die Mannschaft von Coach Brad Tapper durchaus gute Möglichkeiten, aber es blieb dabei. Das Tor der Eisbären war wie vernagelt, Mathias Niederberger ließ bis hierhin keine Scheibe durch.

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Mehr Glück hätten rund sieben Minuten vor der zweiten Pause die Eisbären gehabt, aber Giovanni Fiore zielte zu genau, traf nur das Aluminium. Kurz darauf kassierte Frank Hördler die nächste Strafzeit der Eisbären, das waren heute definitiv zu viele Strafen. Und beinahe wäre das bestraft worden. Luke Adam hatte auf der rechten Seite das leere Tor vor Augen, doch der Iserlohner Stürmer schoss die Scheibe tatsächlich daneben. Doch nur wenige Augenblicke später jubelten die Gäste dann doch. Sena Acolatse hatte abgezogen, Brent Raedeke hielt die Kelle in den Schuss und so stand es 1:1 (36.). Und unverdient war der Ausgleich nicht.
Nun waren aber die Eisbären mal wieder ein Mann mehr auf dem Eis. Doch für Gefahr konnte man nicht sorgen, denn Iserlohn machte die Box gut zu. Die Sauerländer verteidigten das gut weg und hatten 83 Sekunden vor der zweiten Drittelpause einen sehr fragwürdigen Penalty zugesprochen bekommen, den Luke Adam aber zum Glück an den Pfosten setzte. Wenn die Schiedsrichter da auf Penalty entscheiden, hätte man es auch zuvor auf der Gegenseite machen können, als Noebels zu Fall gebracht wurde. Da gab es aber nur eine Strafzeit für Iserlohn. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Es war also für Spannung im letzten Drittel gesorgt, denn beide Mannschaften hatten hier die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Und die erste Chance, den Führungstreffer zu erzielen, hatten die Eisbären, denn Iserlohn kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafzeit. Aber es blieb heute Nachmittag dabei. Im Ansatz sah das ja gut aus, aber den Eisbären mangelnde es an der nötigen Kreativität in Überzahl, um die enge Box der Iserlohner mal auseinander zu ziehen. Die Scheibe lief zwar gut, was aber fehlte, war mal wieder das entscheidende – der Abschluss.
Fortan ging es munter hin und her, aber die dicke Chance hatten die Berliner. Frans Nielsen kam auf der rechten Seite zum Schuss, aber auch er scheiterte wie Fiore im zweiten Drittel am Aluminium. Da hatten die Eisbären noch Pech, rund zehn Minuten vor dem Ende des Spiels dann aber auch mal Glück. Kevin Clark und Marcel Noebels setzten Blaine Byron am linken Pfosten in Szene und plötzlich jubelten die Hauptstädter. Warum? Weil Byron den Puck mit dem Helm über die Linie drückte. Sozusagen ein Kopfpucktor der Berliner Nummer 23. Sieht man auch nicht alle Tage, aber egal. Tor ist Tor – 2:1 (51.)!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch noch mussten die Eisbären um den Sieg und die nächsten drei Punkte zittern. Denn Torschütze Blaine Byron kassierte kurze Zeit später die nächste Strafzeit der Eisbären und ermöglichte Iserlohn so das nächste Powerplay in diesem Spiel. Doch in diesem hatten die Berliner durch Matt White die beste Chance. White mit dem Break in Unterzahl, er nahm richtig viel Tempo auf, doch er scheiterte am Ende an Andreas Jenike. Dennoch eine klasse Aktion der Berliner Nummer 97. Die Hausherren überstanden diese Unterzahl schadlos und schlugen danach eiskalt zu. Byron kam wieder zurück auf das Eis, wurde klasse von Leo Pföderl in Szene gesetzt und schlenzte die Scheibe ins lange Eck – 3:1 (55.).
Die Vorentscheidung in dieser engen Partie? Innerhalb von rund vier Minuten sorgte Blaine Byron für eine beruhigende Zwei-Tore-Führung. Einmal traf er mit Glück und einmal äußerst raffiniert.
Iserlohn gab aber nicht auf. Brad Tapper nahm seine Auszeit und zudem den Goalie vom Eis. Mit Erfolg, denn Brent Aubin hämmerte die Scheibe zweieinhalb Minuten vor dem Ende ins Berliner Tor – 3:2 (58.).
Nun hieß es also doch wieder zittern aus Berliner Sicht. Iserlohn zog 90 Sekunden vor dem Ende nochmal den Torhüter, riskierte erneut alles. Doch die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und sicherten sich drei weitere wichtige Punkte.

Am Ende kann der Sieg wohl unter der Kategorie „Arbeitssieg“ verbucht werden. Die Eisbären kamen sehr stark aus der Kabine und gingen folgerichtig früh in Führung. Bei besserer Chancenverwertung hätte man durchaus höher führen können. Doch so ließ man Iserlohn wieder ins Spiel kommen, deren Ausgleich keinesfalls unverdient war. Ab da war es ein Spiel auf Augenhöhe, welches in jede Richtung hätte kippen können. Am Ende war es Blaine Byron, welcher die Eisbären mit zwei Toren auf die Siegerstraße brachte. Zwar musste man nochmal zittern, aber man verteidigte das ganz stark zu Ende.