
Nun ist das eingetreten, was man am Freitag nach der 3:6-Niederlage bei den Augsburger Panthern befürchtet hatte. Die Eisbären Berlin sind aus den Pre-Play-Off-Rängen gestürzt und sind nun nur noch Tabellenelfter. Dieser Platz würde das Ende der Saison nach der Hauptrunde bedeuten. Letztmals war dies in der Saison 2000/2001 unter Trainer Uli Egen der Fall. Dieses Szenario droht in der Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Eisbären nun erneut. Grund dafür ist eine knappe 4:5 (1:1, 2:4, 1:0)-Niederlage bei den Kölner Haien am Sonntagabend. Eine Niederlage, die bitter ist, welche man sich aber letztendlich wieder einmal selbst zuzuschreiben hat. Denn die Leistung der jungen Truppe war erneut wieder gut gewesen, nur hat man sich für sein Bemühen nicht belohnt. Torhüter Sebastian Elwing brachte es nach dem Spiel im Interview bei Servus TV auf den Punkt, als er meinte, es sei zwar „schön, dass man sich vorne die Chancen heraus spielt, aber man darf dann nicht die Abwehrarbeit vernachlässigen. Dann ist das alles umsonst“. Mit diesen Worten hat Elwing auf jeden Fall Recht.
Das Spiel in der Lanxess-Arena begannen die Eisbären gut, sie versuchten sofort präsent zu sein, wollten direkt erste Akzente in der Offensive setzen. Das klappte auch sehr gut. Die Hausherren, welche eine Woche spielfrei hatten, mussten erst einmal wieder ihren Rhythmus finden, kamen erst nach gut vier Minuten zum ersten Torabschluss.
Die Eisbären ließen sich aber von ihrem Weg nicht abbringen und machten weiterhin Druck. In der siebten Minute belohnten sich die Gäste dafür dann auch mit dem Führungstreffer. Bully im Kölner Drittel, die Haie gewannen zwar das Bully, doch der Puck kam irgendwie zu Shawn Lalonde. Der zog von der blauen Linie ab, KEC-Goalie Danny Aus den Birken verlor für einen kurzen Moment die Übersicht, Darin Olver behielt diese und konnte den Puck im leeren Tor versenken – 0:1 (7.). Kurz nach dem Führungstreffer hatten die Berliner die große Chance zum 2:0, doch Mark Bell scheiterte bei seinem Versuch aus dem Slot an Danny Aus den Birken.
Die Hausherren fanden erst Mitte des ersten Drittels besser ins Spiel und kamen auch zu Chancen. 2-auf-1 Angriff der Haie, Philip Gogulla rüber zu Chris Minard, doch der scheiterte an Sebastian Elwing.
In der 12. Spielminute kassierte Frank Hördler eine Strafe wegen Hakens. Die Domstädter mit einem bärenstarken Powerplay und jeder Menge Schüssen. Einen Schuss von Philip Gogulla konnte Elwing nicht festhalten, Andreas Falk nutzte den Nachschuss zum Ausgleich – 1:1 (13.).
Nur zwei Minuten später hätten die Kölner sogar in Führung gehen können, doch Marcel Müller scheiterte bei einem Konter in Unterzahl an Sebastian Elwing. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die Kabinen.
Das zweite Drittel begannen die Domstädter in Überzahl, doch einen Treffer konnten sie dabei nicht erzielen. Auch die Eisbären hatten kurz darauf ein Powerplay, aber Köln mit einem sehr guten Penaltykilling. Beide Mannschaften waren in den Anfangsminuten des zweiten Drittels eher auf eine sichere Defensive bedacht als auf die Offensive.
Sechs Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, da musste Ales Kranjc wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. Die Eisbären konnte das folgende Powerplay ausnutzen. Frank Hördler zog von der blauen Linie ab und hatte mit diesem Schuss Erfolg – 1:2 (27.).
Wie im ersten Drittel fanden die Domstädter auch im zweiten Drittel erst Mitte des Drittels besser ins Spiel. Die Haie setzten die Eisbären nun ordentlich unter Druck. Und so war es klar, dass irgendwann der Ausgleich fallen sollte. Rok Ticar mit einem klasse Pass von hinter dem Tor vor das Tor, wo Marcel Müller eiksalt abschloss – 2:2 (33.).
Es sollte der Auftakt für furiose Kölner Minuten werden. Denn nur eine Minute später lagen die Domstädter plötzlich in Führung. Die Kölner mit einem aggressiven Forechecking im Berliner Drittel, Andreas Falk erkämpfte sich die Scheibe, spielte sie quer rüber zu Philip Gogulla, der direkt abzog. Sein Hammer schlug hinter Elwing im Tor ein – 3:2 (34.). Für Gogulla war es der erste Treffer seit 17 Spielen.
Köln auch danach weiterhin sehr druckvoll, doch auch die Eisbären waren bei ihren Kontern gefährlich. Aber die Eisbären schwächten sich selbst. Sebastian Elwing fuhr aus seinem Tor heraus, um vor einem Kölner Spieler zu klären. Der Puck ging über das Plexiglas und „Elle“ kassierte folgerichtig zwei Minuten wegen Spielverzögerung. Köln nun mit einem 4:3-Überzahlspiel (zuvor mussten Philip Riefers und Henry Haase schon auf die Strafbank), welches sie auch ausnutzten. Chris Minard nahm einen Pass direkt und versenkte den Puck im Tor – 4:2 (38.). Für Minard der erste Treffer seit neun Spielen.
Die Eisbären nun mit ordentlich Frust und so kam es zu einer ersten kleinen Prügelei. Die beiden Hauptschiedsrichter Aumüller und Brill schickten jedoch nur einen Kölner (Ankert) aber gleich zwei Eisbären (Sharrow und Bell) in die Kühlbox. Etwas merkwürdig diese Entscheidung. Den Haien war es egal, denn sie konnten schon wieder 4:3-Überzahl spielen. Und erneut treffen. Ein Schuss der Haie auf das Tor ging an die Bande hinter dem Tor, der Puck kam zurück vor das Tor, wo Alex Weiß stand und den Puck im Tor versenken konnte – 5:2 (39.).
Kurz darauf dann die Kölner mit einer Strafe wegen Spielverzögerung (Zerressen) und die Eisbären konnten in dieser Überzahl verkürzen. Barry Tallackson per Abstauber – 5:3 (40.). Danach war dieses furiose Mitteldrittel vorbei.
Den Schwung des Anschlusstreffers nahmen die Eisbären mit ins letzte Drittel. Die Eisbären kamen gut aus der Kabine und machten sofort deutlich, dass sie hier noch nicht aufgegeben hatten. Sie waren bemüht, Köln unter Druck zu setzen. Doch man kam zu selten zum Abschluss, weil die Kölner sich nur noch auf die Defensive konzentrierten und nach vorne kaum noch etwas machten. Wenn man dann aber doch einmal durch kam, fehlte entweder das nötige Glück oder aber Danny Aus den Birken stand im Weg.
Köln wurde erst in den letzten fünf Minuten wieder etwas aktiver und setzte die Eisbären ein wenig unter Druck. Zwei Minuten vor dem Ende nahm Jeff Tomlinson seinen Goalie Sebastian Elwing vom Eis. Mit Erfolg, denn die Eisbären konnten tatsächlich noch einmal verküzen. Vor dem Kölner Tor kam es nach einem Schuss zum Gewühl, in dem Darin Olver die Übersicht behielt und zum 5:4 einnetzen konnte. 82 Sekunden waren da noch auf der Uhr.
Sebastian Elwing fuhr wieder zurück ins Tor, verließ dieses aber gleich nach dem Bully wieder. Tomlinson nahm 52 Sekunden vor dem Ende dann noch eine Auszeit, um seine Jungs auf die letzten Minuten vorzubereiten. Und die Eisbären machten in der letzten Minute auch ordentlich Druck, brachten die Scheibe immer wieder zum Tor. Doch die Kölner verteidigten die knappe Führung mit Glück und Geschick und einem starken Danny Aus den Birken. Somit standen die Eisbären trotz einer guten Leistung wieder einmal mit leeren Händen da.
Es ist einfach zum verzweifeln. Die Mannschaft hat sich wieder einmal um den Lohn der eigenen Arbeit gebracht. Die dritte Niederlage in Folge kam eigentlich wie die beiden anderen zuvor auch zu Stande. Die Mannschaft eigentlich mit einer guten Leistung und zudem in Führung, doch dann lässt man für einen Moment im Spiel nach und lässt so den Gegner wieder zurück ins Spiel kommen. Wenn die Gegner in den Momenten dann so eiskalt zuschlagen, wie es Augsburg am Freitag und Köln heute getan haben, dann ist es schwer, am Ende noch einmal zurückzukommen. Die Mannschaft muss also einfach die Konzentration über die gesamte Spielzeit hoch halten und die kleinen Fehler abstellen, dann kann man auch wieder Spiele gewinnen und vielleicht die so dringend benötigte Siegesserie starten. Die Saison ist noch nicht zu Ende, aber es wird in den nächsten Wochen für die Eisbären nicht einfacher. Das Ziel sind wieterhin die Pre-Play-Offs und möglich sind diese allemal. Aber dafür muss man die Kleinigkeiten, die man im Moment falsch macht, abstellen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu Letzt.
Weitere Berichte zum heutigen Spiel findet Ihr hier.

In der Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist Halbzeit. 26 Spieltage sind gespielt, was für uns ein Grund ist, mal ein erstes kleines Fazit zu ziehen. Denn zur Halbzeit kann man schon einmal erahnen, wohin es für die jeweiligen Mannschaften gehen wird. Welche Mannschaften haben bisher überzeugt, welche eher enttäuscht? Hier unser Fazit zu den ersten 26 DEL-Spieltagen:
Dahinter stehen die Thomas Sabo Ice Tigers auf Platz Drei. Mit den Franken hatte man bereits letztes Jahr da oben gerechnet, doch damals war die Star-Truppe der Ice Tigers noch nicht eingespielt. Nun haben sich die Franken aber eingespielt und sie halten sich nach dem sensationellen Start in die Saison weiterhin in der Spitzengruppe der DEL. Mit Nürnberg muss man diese Saison rechnen.
Auf Platz Vier findet man die Krefeld Pinguine, was wohl die größte Überraschung bisher ist. Die Seidenstädter sorgten bereits in der vergangenen Saison für Furore und scheiterten erst im Halbfinale am späteren Meister Berlin. Viele Experten hielten es nicht für möglich, dass der KEV dieses Kunststück wiederholen könnte. Doch die Krefelder haben alle Kritiker verstummen lassen und knüpften nahtlos an die Leistungen aus der letzten Saison an. Die Pinguine sind mit einem Mix aus erfahrenen und jungen Spielern auf einem sehr guten Weg.
Auch das Team auf Platz Fünf, die Grizzly Adams Wolfsburg, hatte man nun nicht unbedingt auf diesem Platz erwartet. Doch die Niedersachsen spielen in dieser Saison sehr unbekümmert und halten sich stabil in der Spitzengruppe der Liga. Man wollte nicht noch einmal so eine Saison wie letztes Jahr erleben, als man sich mit einem Kraftakt gerade noch so in die Pre-Play-Offs rettete. Die Niedersachsen sind aktuell auf einem guten Weg.
Der einstige DEL-Rekordmeister Adler Mannheim kann noch nicht an die guten alten Zeiten anknüpfen. Die Mannheimer stehen derzeit auf Platz Sechs, welcher gerade noch für die direkte Play-Off-Qualifikation genügen würde. Doch die Kurpfälzer gleichen in dieser Saison einer Wundertüte. Auf der einen Seite fegt man Geheimfavorit München mit 9:0 vom Eis, auf der anderen Seite verliert man gegen Straubing auf eigenem Eis sang- und klanglos mit 0:4. Die Mannheimer suchen noch nach ihrer konstanten Form.
Der ERC Ingolstadt wartet nach wie vor auf den großen Durchbruch in der DEL. Weiter als bis ins Halbfinale haben es die Schanzer bisher noch nie in der Liga geschafft. Jedes Jahr starten die Panther einen neuen Anlauf, doch ob dieser ausgerechnet in diesem Jahr von Erfolg gekrönt sein wird, ist fraglich. Zu stark ist die Konkurrenz und zu schwankend die Leistung des ERCI.
Der EHC Red Bull München galt vor der Saison als der große Geheimfavorit auf die Meisterschaft. Doch diese Erwartungen konnten die Mannen von Coach Pierre Pagé bisher nicht wirklich erfüllen. Platz Acht entspricht nicht den Erwartungen der Verantwortlichen in München. Es scheint fast so, als ob sich die Star-Truppe der Münchner noch nicht so wirklich eingespielt hat. Aber Pagé hatte ja angekündigt, dass das „Projekt München“ Zeit braucht.
Die Straubing Tigers wollten nach den Play-Off-Teilnahmen in den letzten beiden Jahren auch in diesem Jahr wieder die Play-Offs anpeilen. Doch diesem Ziel hinken sie in Niederbayern derzeit deutlich hinterher. So wirklich überzeugend waren die Leistungen der Tigers bisher nicht. Es scheint fast so, als ob den Tigers in diesem Jahr die dritte Play-Off-Qualifikation in Folge nicht gelingen wird. Zu schwach waren die bisherigen Auftritte der Straubinger.
Auch die Iserlohn Roosters hatten vor dem Saisonstart große Erwartungen, doch bisher regiert am Seilersee eher die Enttäuschung. Der bisherige Saisonverlauf der Sauerländer verlief nicht wirklich nach Wunsch. Mit Platz Zwölf kann man nicht zufrieden sein. Ein Grund für den fehlenden sportlichen Erfolg sind sicherlich auch die Unruhen im Team. Trainer Doug Mason wurde entlassen, Star-Goalie Sébastien Caron aus dem Verein geschmissen und Top-Stürmer Mark Bell verließ den Verein Richtung Berlin. Zudem ist das Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans in dieser Saison bisher nicht das beste. Mal sehen, wo der Weg der Roosters am Ende hinführen wird.
Tabellenschlusslicht zur Halbzeit ist wie erwartet die Düsseldorfer EG. Es war klar, dass deren Kader nur bei Vollbesetzung konkurrenzfähig wäre. Doch die DEG hatte bisher mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Umso beeindruckender sind jedoch die Auftritte der Rheinländer, denn sie haben bisher in jeder Partie immer bis zum Schluss alles gegeben, stark gekämpft, wurden dafür aber nur selten belohnt. Das Tabellenende werden die Düsseldorfer aber meiner Meinung nach bis zum Saisonende nicht mehr verlassen.


Bayern-Derby 1: