3. Sieg in Folge: Eisbären gewinnen mit 4:2 gegen Wolfsburg

Je näher der Saisonstart rückt, desto besser kommen die Eisbären Berlin in Fahrt. Nach vier Niederlagen zu Beginn der Saison-Vorbereitung, gewann der Hauptstadtclub jetzt drei Spiele in Folge. Dem 5:4-Heimsieg gegen Pardubice vom Freitagabend im „Welli“ folgte heute Nachmittag in Halle ein 4:2 (0:2,2:0,2:0)-Sieg gegen den direkten Liga-Rivalen Grizzlys Wolfsburg.

Wie bereits am Freitag nach dem Spiel angekündigt, ließ Trainer Serge Aubin das selbe Personal ran. Lediglich im Tor setzte er diesmal auf Maximilian Franzreb statt Neu-Goalie Sebastian Dahm.

Nur den Start in die einzige Vorbereitungspartie gegen einen direkten Konkurrenten dürfte sich Aubin komplett anders vorgestellt haben. Denn keine fünf Minuten war das Spiel alt, da lag Berlin bereits mit 0:2 hinten. Wade Bergman hatte in der dritten Minute für das 0:1 gesorgt, sein Schuss wurde von Leo Pföderl unhaltbar für Franzreb abgefälscht. Kurz darauf war Ex-Eisbär Spencer Machacek auf und davon, fand jedoch in Franzreb seinen Meister. Doch in der fünften Minuten klingelte es dann wie bereits erwähnt zum zweiten Mal im Bären-Käfig. Ryan Button mit dem Querpass vors Tor, wo Brent Aubin nur noch sein Arbeitsgerät hinhalten musste – 0:2.
Ein Schock für die Eisbären also, die sich erst einmal sammeln mussten, dann aber so nach und nach besser ins Spiel fanden, sich nur noch nicht auf der Anzeigetafel verewigen konnten. So führten die Niedersachsen mit 2:0 nach dem ersten Drittel.

Den besseren Start ins Mitteldrittel hatten dann die Eisbären. In der 22. Minute zog Constantin Braun von der blauen Linie ab und hatte damit Erfolg, Felix Brückmann war da ohne Chance – 1:2.
Als die Eisbären dann in Unterzahl ran mussten, fing Austin Ortega einen Pass ab, schickte Maxim Lapierre auf die Reise und der ließ dem Wolfsburger Schlussmann keine Chance – 2:2 (29.).
Die Eisbären hatten sich diesen Ausgleich verdient, hätten aber beinahe auch das zweite Drittel mit einem Rückstand abgeschlossen. Doch Armin Wurms Schuss prallte nur an den Pfosten (38.), somit blieb es beim 2:2-Unentschieden nach 40 Minuten.

Das letzte Drittel begann etwas schleppend, aber dann waren es die Eisbären, die das erste Ausrufezeichen setzen konnten. Marcel Noebels kam zum Abschluss, sein Schuss wurde nur prallen gelassen und Florian Busch war letztendlich der Nutznießer, sorgte für die erstmalige Eisbären-Führung an diesem Nachmittag – 3:2 (46.).
Und Mitte des Schlussdrittels legten die Eisbären nach einem gewonnenen Bully nach. Mark Olver wurde angespielt, zog ab und überwand Brückmann auf der Fanghand-Seite – 4:2 (50.).
Damit war den Grizzlys der Zahn gezogen und die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit, feierten somit ihren dritten Sieg in Folge und holten sich mit dem Sieg gegen den DEL-Auftaktgegner gleich einmal eine gehörige Portion Selbstvertrauen.

Und sie bewiesen Moral, nach dem man den Start völlig verpennt hatte. Schnell lag man 0:2 zurück, aber man behielt die Ruhe und kämpfte sich zurück ins Spiel, welches man am Ende auch noch komplett drehen konnte. Ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten ist immer wichtig und wird dem Trainerteam neue Erkenntnisse gebracht haben.
Was auch heute wieder sichtbar wurde: Neuzugang Maxim Lapierre könnte ein enorm wichtiger Spieler in der neuen Saison werden, erzielte auch heute wieder ein Tor und bereitete ein weiteren Treffer vor. Und Youngster Lukas Reichel sammelte seinen nächsten Assistpunkt. Auf ihn freue ich mich in der neuen Saison mal so richtig, er hat richtig viel Potential.

2:3 in Wolfsburg: Ex-Eisbär Spencer Machacek schockt die Eisbären 73 Sekunden vor dem Ende des Spiels

Eine Reaktion haben die Eisbären Berlin auf das 0:7 gegen die Adler Mannheim vom Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof gezeigt, der Befreiungsschlag und das Ende der Niederlagenserie ist der Mannschaft jedoch nicht geglückt. Am Sonntagnachmittag verloren die Hauptstädter vor 4.143 Zuschauern in der EisArena Wolfsburg mit 2:3 (2:1,0:0,0:2) und kassierten somit die sechste Niederlage in Folge sowie die achte Niederlage aus den letzten neun Spielen. Man muss mehr denn je um die Pre-Playoff-Teilnahme zittern.

Die Eisbären mussten heute neben den bereits bekannten Ausfällen auch noch kurzfristig auf Stammgoalie Kevin Poulin verzichten. Für ihn rückte Maximilian Franzreb zwischen die Pfosten, Tobias Ancicka saß als Backup auf der Bank. Martin Buchwieser kehrte in den Kader zurück.

Verteidiger Jonas Müller sagte vor dem Spiel bei Magenta Sport:

Wir spielen nicht genug als Team zusammen. Es sind immer individuelle Fehler, die sofort bestraft werden. Wir müssen jeder einen Schritt zu legen. Wir müssen mehr Pucks zum Tor bringen, wir müssen einen Schritt schneller als die Wolfsburger sein, wir müssen mehr Schüsse blocken.

Es war ein Duell der Gegensätze. Während die Eisbären am Freitag in heimischer Arena gegen Mannheim mit 0:7 unter die Räder kamen, gewann Wolfsburg mit dem selben Ergebnis in Nürnberg. Die Niedersachsen feierten somit den zweiten Sieg in Folge, während es für die Berliner die fünfte Pleite in Serie setzte.
Dennoch starteten die Eisbären besser ins Spiel. Sie suchten sofort den Weg zum Wolfsburger Tor, stoppten sich dann aber selbst durch eine Strafe gegen Jamie MacQueen. Im darauf folgenden Powerplay hatte Ex-Eisbär Spencer Machacek die beste Chance, er scheiterte jedoch am Pfosten.
Kaum war MacQueen wieder zurück auf dem Eis, lief er auf Jerry Kuhn im Grizzly-Tor zu, doch der Wolfsburger Schlussmann konnte diesen Schuss abwehren.
In der sechsten Spielminute schlossen die Eisbären aber einen schnellen Angriff mustergültig ab. Louis-Marc Aubry passte die Scheibe rüber zu Sean Backman, der spielte sie weiter auf den links mitgelaufenen Maximilian Adam, welcher die Scheibe annahm und trocken abzog, sein Schuss ging am kurzen Pfosten ins Tor – 1:0 für die Eisbären durch das erste DEL-Tor von Maximilian Adam. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an die Nummer Fünf der Berliner.
Die Eisbären waren gut drin im Spiel, hatten Chancen, aber auch Wolfsburg zeigte sich präsent vor dem Berliner Tor. Und sie sollten auch zum Ausgleich kommen. Björn Krupp hatte von der blauen Linie abgezogen und nur den Pfosten getroffen, den Abpraller verwertete anschließend Ex-Eisbär Petr Pohl – 1:1(10.).
Und die Niedersachsen wollten nachlegen, hatten kurz darauf eine gute Drangphase, in welcher die Eisbären ordentlich ins schwimmen gerieten und Machacek die beste Chance hatte, Maximilian Franzreb parierte aber ganz stark.
Während die Eisbären in den letzten Wochen nach Gegentoren förmlich auseinander fielen, spielten sie heute weiter nach vorne und belohnten sich auch. Sean Backman behielt die Scheibe so lange am Schläger, bis Micki DuPont am langen Pfosten in Position gelaufen war. Dann ein punktgenauer Pass auf die Nummer 25 und DuPont musste nur den Schläger hinhalten und schon stand es 2:1 für die Eisbären (16.).
Zum Ende hin noch einmal Überzahl für die Eisbären, welche sie mit ins zweite Drittel nahmen. Torschütze Maximilian Adam mit seinem Statement nach dem ersten Drittel, aus dem die Eisbären eine 2:1-Führung mit in die Kabine nahmen:

Ich bin glücklich, dass er endlich mal rein gegangen ist. Wir sind sehr gefährlich, laufen mehr, bringen mehr Scheiben zum Tor und stehen hinten sehr kompakt.

Das Mitteldrittel begannen die Gäste dann mit einem Mann mehr, aber das Powerplay war nichts erwähnenswert. Was auch nicht weiter verwunderlich war, traf man doch in den letzten sieben Spielen nur einmal im Powerplay. Daran sollte sich übrigens auch heute nichts ändern, diese Statistik wurde ausgebaut.
Im zweiten Drittel sollte dann nicht so viel passieren. Die Eisbären waren weiterhin offensiv bemüht, wollten nachlegen und ließen hinten kaum etwas von den Gastgebern zu, standen weiter sehr kompakt und unterstützten Maximilian Franzreb.
Als Wolfsburg nach 28 Minuten mal wieder in Überzahl ran durfte, kamen sie zu drei richtig guten Möglichkeiten, aber Franzreb ließ die schwarze Hartgummischeibe nicht durch.
Fünf Minuten vor der zweiten Pause mal die Eisbären mit einem Mann mehr, einmal wurden sie gefährlich, ansonsten blieb auch diese Überzahl harmlos.
Zwei gute Chancen hatte das zweite Drittel dann aber doch noch zu bieten. Für beide Teams je eine. Zunächst scheiterte Marcel Noebels mit einem Onetimer aus dem Slot an Jerry Kuhn. Und fünf Sekunden vor der zweiten Pause stimmte einmal die Zuordnung bei den Eisbären nicht, Daniel Sparre kam über links frei zum Schuss, Franzreb war zur Stelle und hielt die 2:1-Führung nach 40 Minuten fest.

Im letzten Drittel plätscherte die Partie dann zunächst nur so vor sich hin. Beide Mannschaften traten offensiv kaum in Erscheinung. Wolfsburg konnte irgendwie nicht mehr zeigen und bei den Eisbären hätte man sich gewünscht, sie würden auf das dritte Tor spielen, aber nach vorne ging bei den Eisbären fast gar nichts im Schlussdrittel.
Dann merkte Wolfsburg, dass von den Eisbären nicht mehr viel kam und wurde wieder aktiver. In der 46. Spielminute setzte sich Jeremy Welsh klasse durch, tauchte frei vor Franzreb auf, welcher dessen Schuss jedoch parieren konnte.
Nur zwei Minuten später zappelte der Puck dann aber doch im Tor der Hauptstädter. Christoph Höhenleitner kam über links zum Abschluss, Franzreb ließ die Scheibe nach vorne prallen, wo Marius Möchel stand und dieses Geschenk dankend annahm – 2:2 (48.).
Wolfsburg anschließend mit einem Überzahlspiel und der Chance zum nachlegen, doch das Powerplay war äußerst harmlos. Gefährlicher wurde es dann sieben Minuten vor dem Ende, als Wade Bergmann nur den Pfosten traf. Glück für die Eisbären.
In der Schlussphase war es eine vom Kampf geprägte Partie, beide Teams wollten das Spiel nicht verloren geben, es ging hin und her, ohne jedoch hochkarätige Torchancen zu kreieren.
Und als man sich schon gedanklich auf die Verlängerung einstellte und voller Vorfreude über den ersten Eisbären-Punkt seit vier Spielen war, schlugen die Grizzlies eiskalt zu. Jeremy Welsh fuhr mit der Scheibe rum ums Tor, passte sie vor das Tor, wo Spencer Machacek lauerte und eiskalt vollendete – 2:3 (59.). 73 Sekunden waren noch auf der Uhr, als der Ex-Eisbär die Eisbären komplett schockte.
Danach Wolfsburg mit einem aggressiven Forechecking, sie versuchten die Eisbären im eigenen Drittel festzusetzen, damit sie nicht die Möglichkeit bekamen, ihren Goalie vom Eis zu nehmen. Was auch klappte, erst 18 Sekunden vor der Schlusssirene konnte Franzreb vom Eis, nach vorne ging für die Eisbären nichts mehr und so stand man am Ende erneut mit leeren Händen da.

Diese Niederlage tut mal so richtig weh. Denn dass arg ersatzgeschwächte Eisbären-Team zeigte über zwei Drittel eine gute Partie, stand hinten kompakt und ließ nur wenig von Wolfsburg zu. Setzte vorne immer wieder selbst Akzente und konnte endlich auch einmal effektiv die Chancen nutzen. Man konnte mal wieder 1:0 in Führung gehen und ließ sich auch vom 1:1 nicht aus der Ruhe bringen, sondern legte das 2:1 nach. Im Mitteldrittel hielt man Wolfsburg schlau vom eigenen Tor fern, machte aber selbst nach vorne nicht zu viel, was aber erst einmal nicht schlimm war, führte man doch noch mit 2:1.
Aber im letzten Drittel hatte man dann das Gefühl, man wolle dieses 2:1 bis zum Ende verteidigen. Nach vorne passierte kaum noch etwas und hinten hoffte man darauf, dass Wolfsburg weiter eher ungefährlich blieb. Aber die Niedersachsen bemerkten das und wurden auf einmal aktiver und setzten die Eisbären unter Druck, was letztendlich zum 2:2 führte.
Danach war es ein offenes Spiel, ein hart umkämpftes, wo beide Mannschaften keinen Puck verloren geben wollten. Und dann passten die Eisbären doch einmal nicht auf, Jeremy Welsh entwischte den Eisbären, Spencer Machacek wurde nicht ausreichend vor dem Tor gestört und schon brachte man sich erneut um einen Punktgewinn, welcher so wichtig gewesen wäre. Für das Punktekoto und vor allem für das arg leidende Selbstvertrauen.
Doch nach dem eigentlich nicht schlechten Spiel muss man nun eher befürchten, dass das Ende die Spieler wieder herunterziehen wird. Denn das Ende wird ihnen vermutlich mehr in den Köpfen hängen bleiben als die guten und positiven Momente davor. Sie waren so nah dran an einem Punktgewinn und dann werden sie doch noch kurz vor Ende geschockt.
Aber das haben sie sich halt auch selbst zuzuschreiben. Denn man darf ein 2:1 im Eishockey nicht einfach verwalten. Da muss man auf das 3:1 spielen, muss versuchen nachzulegen, vor allem gegen einen Gegner, der nach dem 7:0 in Nürnberg heute nun wirklich keine große Angst verbreitete. Aber die Eisbären taten dies nicht, wollten das Ergebnis über die Zeit schaukeln und dass das in der jetzigen Phase, in der sich die Eisbären befinden, nicht klappen kann, hätte ihnen klar sein müssen. Ja, das Spiel heute war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber letztendlich stehst du am Ende doch wieder mit null Punkten da.
Die Eisbären müssen das Ende nun schleunigst aus den Köpfen bekommen und sich an die guten Sachen erinnern und diese versuchen, in Nürnberg beim nächsten direkten Konkurrenten im Kampf um Platz Zehn am Freitag erneut so umzusetzen, nur dann aber bitte bis zum Ende alles geben und nach vorne spielen.

Goalie Maximilian Franzreb mit seiner ehrlichen Analyse nach dem Spiel:

Wir haben eigentlich ein gutes Auswärtsspiel gemacht, aber das Glück hat am Ende gefehlt, dafür müssen wir härter arbeiten. Wir haben es im letzten Drittel nicht mehr geschafft, vor ihr Tor zu kommen, so wie noch im ersten und zweiten Drittel. Uns hat am Ende die Kraft gefehlt. Beim 2:2 sehe ich nicht gut aus, da lasse ich den Puck nach vorne prallen. Wir müssen die positiven Sachen mitnehmen und Freitag wieder angreifen.

2:4 in Wolfsburg: Auch der Tabellenletzte schlägt die Eisbären

Das macht alles einfach keinen Spaß mehr. Die Eisbären Berlin haben auch ihr Auswärtsspiel bei den Grizzly Wolfsburg verloren. Am Ende stand es 2:4 (0:0,0:2,2:2), was zugleich die vierte Niederlage in Folge bedeutete. Und diese hatte man sich selbst zuzuschreiben, weil man erst zum Ende der Partie aufwachte und dann alles gut machen wollte, was in den 50 Minuten vorher schlecht lief. Wolfsburg hatte so leichtes Spiel, zeigte sich vor dem Tor eiskalt und effektiv und hielt dem Druck der Eisbären in der Schlussphase stand und sicherte sich so drei wichtige Punkte, mit denen sie das Tabellenende verließen. 

Bei den Eisbären fehlten heute gleich acht Spieler. Im Vergleich zum Donnerstagspiel in Mannheim kam heute auch noch James Sheppard ins Lazarett hinzu, dafür rückte der in der Kurpfalz noch überzählige Daniel Fischbuch zurück in den Kader. Kevin Poulin hütete das Berliner Tor.

Zuletzt lief es ja überhaupt nicht bei den Eisbären, fünf der letzten sechs Spiele wurden verloren. Trainer Stéphane Richer sagte daher vor dem Spiel bei Magenta Sport:

Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute hart und konzentriert spielen. Wir müssen die unnötigen Fehler abstellen und von der Strafbank weg bleiben.

Der Start sah relativ gut aus, die Eisbären mit einem aggressiven Forechecking, setzten die Niedersachsen früh in deren Drittel unter Druck und störten sie so im Spielaufbau. Die Eisbären konnten sich so in der Anfangsphase zweimal im Wolfsburger Drittel festsetzen und Schüsse auf das Tor bringen, etwas gefährliches war da aber nicht unbedingt dabei, weil man statt einfach zu spielen es mal wieder zu oft kompliziert versuchte.
Wolfsburg kam mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel und hätte Mitte des ersten Drittels in Führung gehen können. Frank Hördler mit einem Fehler in der Rückwärtsbewegung, vertändelte ohne Not die Scheibe. Ex-Eisbär Spencer Machacek kam angerauscht, nahm die Scheibe mit, legte sie per Rückhand zurück auf Daniel Sparre, welcher die große Chance jedoch nicht nutzen konnte.
Zwei Minuten später die Eisbären mit einer guten Drangphase und auch guten Möglichkeiten. Es war die vierte Reihe um Vincent Hessler, Cedric Schiemenz und Florian Busch, welche für diese Drangphase verantwortlich war.
Dann aber mal wieder die Hausherren mit einem schnell vorgetragenen Angriff über Ex-Eisbär Jason Jaspers, Christoph Höhenleitner und Marius Möchel, Letzterer scheiterte an Kevin Poulin. Danach setzte sich Wolfsburg mal im Drittel der Eisbären fest und machte gut Druck, aber Poulin ließ nichts durch.
Auch sein Gegenüber David Leggio beendete das erste Drittel ohne Gegentor, musste in den letzten Sekunden aber noch einmal eingreifen. Danny Richmond kam im Slot an die Scheibe und aus der Drehung zum Abschluss, Leggio war zur Stelle. Im Anschluss kassierte Marcel Noebels noch eine Strafe, weshalb die Eisbären das Mitteldrittel in Unterzahl begannen.
Verteidiger Frank Hördler mit seinem Drittel-Fazit:

Ich denke, es war ein guter Start von uns. Wir brauchen jetzt mehr Zug zum Tor, müssen mehr Scheiben auf das Tor bringen.

Die Unterzahl überstanden die Eisbären schadlos. In der 24. Spielminute kam Alexander Karachun im Slot zum Abschluss, doch sein Schuss ging hauchdünn am linken Pfosten vorbei. Aber nur eine Minute später klingelte es dann doch im Berliner Kasten. Powerplay Wolfsburg, wo sie übrigens das schlechteste Team der DEL sind, Daniel Sparre kam am rechten Bullykreis zum Abschluss und sein Schuss schlug in der kurzen Ecke ein – 1:0 für die Wolfsburger (25.).
Dann mal die Eisbären in Überzahl, doch so richtig gefährlich wurden sie dabei nicht. Generell war im Mitteldrittel nach vorne wenig von den Berlinern zu sehen.
Und Wolfsburg zeigte sich eiskalt vor dem Tor. Cole Cassels mit einem scharfen Pass von rechts vor das Tor, Kevin Poulin lenkte die Scheibe dann selbst ins Tor – 2:0 (30.).
Wolfsburg spielte das anschließend souverän, stand hinten kompakt und versuchte vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen. Und die Eisbären? Die hatten immerhin noch zwei gute Möglichkeiten. Jonas Müller kam in aussichtsreicher Position zum Abschluss, David Leggio war zur Stelle. Und wenige Sekunden vor der zweiten Drittelpause lief Sean Backman alleine auf David Leggio zu, doch der Wolfsburger Goalie war der Sieger in diesem Duell.

Und für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären was vorgenommen, das merkte man, denn sie suchten sofort den Weg Richtung David Leggio und Wolfsburger Tor. Sie kamen auch zum Abschluss, aber das Tor fiel auf der Gegenseite. Zunächst scheiterten die Wolfsburger mit einem Konter, die Scheibe kam dann zu Daniel Sparre, welcher mit der Rückhand den Puck im langen Eck versenkte – 3:0 (47.).
Jener Sparre tauchte nur wenige Augenblicke nach einem weiteren Fehler der Eisbären frei vor Poulin auf, doch der Berliner Goalie war der Sieger in diesem Duell.
Zehn Minuten vor dem Ende die nächste unnötige Strafe gegen die Eisbären wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und doch hatte man in der Unterzahl die beste Chance. Denn Louis-Marc Aubry wurde bei einem Alleingang unsauber gestoppt, die Hauptschiedsrichter Stephan Bauer und Lasse Kopitz entschieden auf Penalty, welchen Jamie MacQueen nicht verwandeln konnte, David Leggio hielt den Penalty stark.
Die Hausherren setzten nach, machten Druck und hatten gute Möglichkeiten, Kevin Poulin war immer wieder im Mittelpunkt, zeigte mehrfach, dass er ein richtig guter Goalie ist.
Und sieben Minuten vor dem Ende der Partie tauchten dann auch die Hauptstädter auf der Anzeigetafel der EisArena Wolfsburg auf. Sean Backman hatte den Puck irgendwie über die Torlinie gestochert. Die Hauptschiedsrichter schauten sich die Szene aber noch einmal auf dem Video an und entschieden nach dem Videobeweis auf Tor für Berlin – 3:1 (53.).
Das war der Startschuss einer Schlussoffensive, die Eisbären drängten nun auf den nächsten Treffer, wollten das Spiel noch einmal spannend machen. Und man fragte sich nur, warum erst jetzt? Warum nur in den letzten gut zehn Minuten?
Und tatsächlich sollten sie zweieinhalb Minuten vor dem Ende noch zum Anschlusstreffer kommen. Micki DuPont schlenzte die Scheibe in Überzahl Richtung Tor, André Rankel hielt die Kelle hin und schon stand es nur noch 2:3 aus Sicht der Eisbären (58.).
Trainer Stéphane Richer probierte anschließend noch einmal alles – Auszeit, Torwart raus. Die Eisbären hatten auch dicke Chancen, aber Sebastian Furchner zerstörte alle Hoffnungen der Eisbären auf einen Punktgewinn in der Autostadt, als er ungestört auf das leere Berliner Tor zu fahren konnte und die Scheibe im verwaisten Berliner Tor unterbrachte – 4:2 für Wolfsburg 80 Sekunden vor der Schlusssirene (59.).
Damit war der Drops hier gelutscht und die Wolfsburger sicherten sich die drei Punkte, während die Krise der Eisbären immer schlimmere Züge annimmt.

Haben die Eisbären überhaupt noch Lust auf Eishockey? Auf die bevorstehenden Playoffs? Wenn man sich so die letzten lustlosen Auftritte anschaut, dann kann man nur zu einer Antwort kommen – NEIN!!! Wie oft hat man in dieser Saison schon gehört, es liegt nur an Kleinigkeiten, man muss die positiven Dinge aus den Spielen mitnehmen und die negativen im nächsten Spiel abstellen, dann würde alles besser werden. Nichts ist passiert, sie spielen genauso schlecht weiter wie zuvor. Bekommen keine Konstanz in ihre Leistung, lassen kein Spielsystem erkennen, nehmen weiter unnötige Strafzeiten, leisten sich nach wie vor zu viele unnötige Scheibenverluste, schaffen es einfach nicht, über 60 Minuten konzentriert zu spielen. Immer reicht es nur für ein paar Minuten gutes Eishockey, aber dann versucht man es mit der Brechstange. Nur dann ist es immer schon zu spät, weil man vorher lustlos über das Eis schlittert und keine Angst verbreitet.
Die Eisbären sind viel mehr zu Teddybären geworden, vor denen keine Mannschaft der Liga mehr Angst hat. Kommen die Eisbären zu Besuch, freut sich der Gegner, reisen Mannschaften nach Berlin, freuen sie sich, weil sie mit Punkten im Gepäck heim kommen. Man kann immer verlieren, das gehört im Sport dazu, aber es kommt immer auf das WIE an und das geht im Moment überhaupt nicht bei den Eisbären. Die schenken die Spiele teilweise kampflos her, fangen dann zum Schluss doch noch mal an, zu spielen, nur um sich am Ende hinzustellen und zu sagen, man habe ja gekämpft, alles gegeben, es fehlen nur Kleinigkeiten.
Die Spieler sollen einfach aufhören, immer den selben Mist zu erzählen, inzwischen hat jeder Fan kapiert, dass die Spieler auf dem Eis einfach keinen Bock auf die Playoffs haben, die Gesichter auf dem Eis sprechen da Bände, die Lustlosigkeit ist kaum noch zu übersehen und auch der Trainer/Sportdirektor Stéphane Richer zeigt nicht wirklich Regung angesichts der miserablen Leistung auf dem Eis.
Dabei ist doch er einer der Hauptschuldigen, er hat den Kader zusammengestellt, er hat mit dafür gesorgt, dass Uwe Krupp nicht verlängern wollte, er dachte, mit der Entlassung von Clément Jodoin würde es besser laufen. Doch genau das Gegenteil ist eingetreten und die Eisbären sind noch schlechter geworden. Ob ein neuer Trainer jetzt noch die Wende bringen würde, wage ich zu bezweifeln, denn was will er auch machen, wenn selbst die Spieler auf dem Eis keinen Bock mehr haben.
Die Eisbären scheinen es durch ihre lustlosen Auftritte tatsächlich noch zu schaffen, die sicher geglaubte Playoff-Qualifikation noch zu verspielen. Neun Punkte hat man nur noch Vorsprung auf Nürnberg, welche aber auch noch zwei Spiele weniger absolviert haben. Nur traurig wäre in Berlin wohl keiner, wenn die Saison nach 52 Spieltagen ihr Ende finden würde, denn das da auf dem Eis mag sich keiner mehr länger anschauen.

Nächste Heim-Klatsche: Eisbären verlieren 1:4 gegen den Vorletzten Wolfsburg

 

Ausgabe #15:

Heute vor einer Woche gelang den Eisbären Berlin der Auswärts-Coup in Mannheim, als man 18 Sekunden vor dem Ende durch ein Tor von Florian Busch im Mannheimer Ufo mit 3:2 gewann. Eine Woche später sind die Eisbären endgültig wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Der 2:3-Niederlage vom Freitagabend in Iserlohn folgte heute Nachmittag ein 1:4 (0:0,1:2,0:2) gegen den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg. Es war die zweite derbe Heimniederlage in Folge, zuvor hatte man ja bereits mit 0:4 gegen Köln verloren. Die Quittung bekam die Mannschaft nach der Schlusssirene, als den Spielern ein gellendes Pfeifkonzert entgegen schlug, so laut, wie es in der Arena am Ostbahnhof wohl noch nie oder aber nur sehr, sehr selten zu hören war. Die meisten der 13.418 Zuschauer waren sichtlich unzufrieden mit der Leistung der Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Dabei begannen die unveränderten Eisbären sehr stark und vor allem äußerst druckvoll in die Partie gegen die Niedersachsen. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und hätten bereits nach 41 Sekunden in Führung gehen können, doch Micki DuPont setzte seinen Schuss von der blauen Linie leider nur an den Pfosten. Wolfsburg hatte in den Anfangsminuten arge Probleme, das Tempo der Hausherren mitzugehen. Mit dem ersten Powerplay des Spiels wurden die Wolfsburger dann aber auch aktiver und suchten selbst den Weg in die Offensive, die Unterzahl überstanden die Berliner jedoch schadlos.
Fortan weiterhin die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder suchten sie den Weg zum Tor von David Leggio, immer wieder probierten sie es, aber im Abschluss fehlte den Eisbären das nötige Glück, so dass es nach 20 guten Minuten 0:0 stand, äußerst schmeichelhaft für Wolfsburg.

Dafür belohnten sich die Hausherren dann aber in der 23. Spielminute. Jonas Müller hatte von der

Foto: eisbaerlin.de/walker

blauen Linie Maß genommen und schon stand es 1:0 für Berlin.
Kurz darauf Wolfsburg mit einem weiteren Überzahlspiel, welches die Eisbären zwar überstanden, doch nur wenige Augenblicke später schlug der Puck doch hinter Kevin Poulin ein. Sebastian Furchner hatte abgezogen, Wade Bergmann abgefälscht und Kevin Poulin war da machtlos gewesen – 1:1 (26.).
Es ergab sich aber relativ schnell die Chance für die Eisbären, wieder in Führung zu gehen. Gleich zweimal innerhalb kürzester Zeit hatten die Eisbären zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber sie spielten es zu kompliziert, taten sich sehr schwer, die drei Wolfsburger zu überwinden. Die standen aber auch sehr gut und machten die Schusswege immer zu. Aber trotzdem, zweimal zwei Mann mehr auf dem Eis und es kommt zu keinerlei Torgefahr, das ist einfach zu wenig von den Eisbären, die es einfach zu schön spielen wollten.
Die Eisbären also zu umständlich in der Defensive und Wolfsburg lauerte auf seine Chancen, welche kamen. Und dann bekamen sie auch noch einen Penalty zugesprochen, welchen Cole Cassels eiskalt versenkte – 1:2 (36.). Wolfsburg hatte die Partie mit wenigen Chancen gedreht.
Dieser Spielstand spielte der Mannschaft aus der Autostadt natürlich in die Karten, nun konnten sie sich noch mehr auf die Defensive konzentrieren als es ohnehin schon der Fall war. Und so standen sie mit fünf Mann in der neutralen Zone und machten den Eisbären somit das Leben schwer. Die Eisbären verzweifelten so langsam aber sicher und der Frust wurde größer und größer.
Mit einem 1:2-Rückstand ging es in die zweite Drittelpause, es waren also noch 20 Minuten Zeit, die Niederlage abzuwenden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch Wolfsburg war es gewesen, welches mit viel Elan und Engagement ins Schlussdrittel ging. Und das zahlte sich in der 42. Spielminute aus. Brent Aubin spielte Kevin Poulin aus, passte die Scheibe rüber zu Nick Latta, welcher nur noch einnetzen musste – 1:3.
Und es sollte noch bitterer kommen. Überzahl Eisbären und Wolfsburg gelingt der Shorthander. Chaos vor Kevin Poulin, welcher am Boden lag, Jason Jaspers stocherte nach und letztendlich war es der Schlittschuh von Florian Kettemer, welcher den Puck ins Berliner Tor lenkte – 1:4 (48.).
Damit war die Partie hier entschieden. Wolfsburg zog sich mehr und mehr zurück, die Eisbären rannten planlos an, fanden keine Idee gegen das Wolfsburger Abwehrbollwerk, verzettelten sich in zu vielen Einzelaktionen statt mannschaftlich geschlossen zu versuchen, einen Weg zu finden, in dieses Spiel zurückzufinden. Der Unmut auf den Rängen wurde größer und größer, den Eisbären hallten Gesänge wie „Aufwachen, Aufwachen„, „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch, seht ihr nicht die Tore, seht ihr nicht die Tore, 1:4, 1:4“ oder aber „Wir wollen die Eisbären sehen“ entgegen. Nach Ende der Partie und ertönen der Schlusssirene gab es ein gellendes Pfeifkonzert für die Mannschaft, welche die Fans ein zweites Mal in Folge auf dem eigenen Eis enttäuschten.

Die Eisbären bleiben weiterhin die Wundertüte der Liga. Da ringt man Mannheim nach einem klasse Spiel und einer sehr starken Leistung in deren Halle nieder und geht mit viel Selbstvertrauen in die Spiele gegen die beiden schlechter platzierten Teams aus Iserlohn und Wolfsburg. Und dann denkt man, da reicht halbe Kraft und ein, zwei gute Drittel aus, um die Siege und Punkte mitzunehmen. Aber weit gefehlt, für diese Denkweise wurden die Eisbären Freitag und heute bestraft.
Man fing zwar äußerst gut und druckvoll an, konnte im ersten Drittel nur seine Chancen nicht nutzen. Dann geht man in Führung und bekommt das 2:0 praktisch auf dem Silbertablett serviert mit zwei aufeinanderfolgenden doppelten Überzahlspielen, aber die Eisbären konnten in diesen Situation keinerlei Gefahr entwickeln, stattdessen konnte Wolfsburg zweimal eiskalt zuschlagen und zeigen, wie man seine Chancen effektiv nutzt.
Das man den Start ins letzte Drittel bei einem 1:2-Rückstand dermaßen verpennt und prompt das 1:3 kassiert, passte dann einfach in das heutige Bild der Mannschaft, welche als solche nicht auftrat und einige Leistungsträger sich hinterfragen müssen, ob das, was sie auf dem Eis zeigen, überhaupt ausreichend ist für die DEL. Denn da laufen einige ihre Form meilenweit hinterher und der heutige Absturz auf Platz Acht war die Folge. Wer weiß, wo die Eisbären stehen würden, wenn man im Tor nicht Kevin Poulin stehen hätte, der der Mannschaft schon in so manchem Spiel den Arsch gerettet hat. Es ist an der Zeit, dass die Eisbären aufwachen und endlich wieder ihre Form finden, denn Konstanz ist für die Eisbären in dieser Saison ein Fremdwort. Und die Geduld der Fans ist auch so gut wie aufgebraucht.

Nach Mannheim-Coup: Eisbären wollen in Iserlohn und gegen Wolfsburg nachlegen

Wenn die Eisbären-Fans heute an die 60. Spielminute vom vergangenen Sonntag in Mannheim zurückdenken, bekommen Sie ein breites Grinsen im Gesicht. Warum? Ganz klar, denn 18,1 Sekunden vor dem Spielende schoss Florian Busch die Eisbären Berlin zum überraschenden aber keinesfalls unverdienten 3:2-Auswärtssieg in Mannheim und versetzte die Adler-Fans und deren Mannschaft in eine Schockstarre, war es doch zugleich die dritte Niederlage für die Kurpfälzer in Folge. Für die Eisbären war es dagegen die richtige Antwort auf das 0:4-Debakel gegen Köln, auf die völlig indiskutable Leistung gegen die Domstädter, als die Mannschaft ein Komplett-Ausfall war. 

Bei aller Freude über den 3:2-Coup in Mannheim darf man aber nicht vergessen, dass dieser Sieg nur halb so viel wert ist, wenn man jetzt am Wochenende nicht nachlegt und diesen Auswärtssieg vergoldet. Am Wochenende geht es mit Iserlohn (11.) und Wolfsburg (13.) gegen zwei Mannschaften, die hinter den Berlinern in der Tabelle stehen. Dennoch sollten die Eisbären beide Mannschaften nicht unterschätzen, das weiß auch EHC-Chefcoach Clément Jodoin, der im Vorfeld der Partie am Seilersee morgen Abend folgendes sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 06.12.2018):

Iserlohn ist eine gute, offensive Mannschaft, die viele Tore schießt, aber auch einige Tore
abgibt. Dort ist es immer sehr schwer zu spielen. Wir haben auf einigen Gebieten bereits einen guten Standard erreicht, müssen uns aber insgesamt noch weiterentwickeln.

Die Eisbären sollten an die letzten beiden Drittel aus Mannheim anknüpfen, als die Mannschaft geschlossen für den Erfolg gekämpft hat. Da hat Jeder für Jeden gekämpft, die Spieler gaben keinen Puck verloren, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg und haben immer an den Sieg geglaubt und diesen Willen auf dem Eis auch vermittelt. Gekrönt wurde diese klasse Moral mit dem Siegtreffer durch Buschi 18,1 Sekunden vor dem Ende. Dieser Erfolg sollte der Mannschaft nun Auftrieb geben, um wieder eine Siegesserie zu starten. Zwar gewann man vier der letzten fünf Spiele, aber auch wenn Siege dabei waren, spielerisch konnten die Eisbären nicht immer überzeugen und nach wie vor fehlt in einem Großteil der Spiele das System, was hinter dem Spiel der Eisbären steckt. Jedenfalls erkennt man kaum eins.

Morgen Abend treten die Eisbären bei den Iserlohn Roosters (Bully: 19:30 Uhr) an, welche aktuell auf dem elften Tabellenplatz stehen. Die Sauerländer stellen mit 81 Toren den zweitbesten Angriff der Liga, mit 94 Gegentoren aber auch die zweitschlechteste Defensive der DEL. Am Seilersee ist es aber immer schwer zu spielen, auch in dieser Saison wieder. Nur vier der zwölf Heimspiele haben die Sauerländer verloren, den Eisbären steht also eine schwere Aufgabe bevor. Doch die letzten beiden Auswärtsspiele am Seilersee gingen an die Eisbären, die letztmals 2008/2009 drei Siege in Folge nach regulärer Spielzeit in Iserlohn feierten. 

Am Sonntag sind dann ab 14:00 Uhr die Grizzlys Wolfsburg in der Mercedes-Benz Arena zu Gast. Ein Team, welches bisher eine absolut verkorkste Saison erlebt. Nach dem Weggang von Trainer Pavel Gross im Sommer läuft es beim Playoff-Dauergast der letzten Jahre überhaupt nicht rund, die Niedersachsen hängen am Tabellenende fest und es scheint fast so, als ob die Serie der Playoff-Teilnahmen der Wolfsburg in dieser Saison ein jähes Ende finden wird, denn der Rückstand auf Platz Zehn beträgt bereits jetzt schon 14 Zähler. Und auswärts läuft für Wolfsburg in dieser Saison bisher überhaupt nichts zusammen, man gewann nur eins von bisher 14 Gastspielen. Und nun tritt man in Berlin an, die nur drei von zwölf Heimspielen in dieser Saison bisher verloren haben. Zudem hat Wolfsburg die letzten sieben Auswärtsspiele in der Hauptstadt verloren. Gute Aussichten sind etwas anders für die Mannschaft aus der Autostadt.

Eisbären-Coach Clément Jodoin muss erneut auf Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer und Mark Olver verzichten. Zudem ist der Einsatz von Jamie MacQueen fraglich, für ihn würde Charlie Jahnke ins Line-up rücken.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters am 07.12.2018:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Thomas Oppenheimer, Mark Olver (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Tobias Ancicka, Konstantin Kessler, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Gegen Wolfsburg und in Köln: André Rankel und Martin Buchwieser kehren zurück, aber Top-Scorer Jamie MacQueen fällt wochenlang aus

Der Europapokal 2018/2019 ist für die Eisbären Berlin seit vorgestern Abend Geschichte, nun kann man sich voll und ganz auf die Deutsche Eishockey Liga (DEL) konzentrieren. Und das ist auch bitter nötig, hinken die Hauptstädter doch den eigenen Ansprüchen derzeit ein Stück weit hinterher. Was zum einen am spielerischen Niveau liegt, aber zum anderen natürlich auch an der unglaublichen Verletztenmisere, die den DEL-Rekordmeister in dieser Saison zu verfolgen scheint.

Da freut man sich, dass Trainer Clément Jodoin wieder auf die beiden Stürmer André Rankel und Martin Buchwieser am Wochenende zurück greifen kann, um sich in der anderen Sekunde schon wieder zu ärgern, dass mit Jamie MacQueen der Top-Scorer der Eisbären mindestens sechs Wochen fehlen wird. Die Nummer 17 der Eisbären zog sich im letzten Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt einen Syndesmosebandriss zu und hat damit nun die selbe Verletzung wie Goalie Marvin Cüpper. Die Tore von MacQueen werden den Eisbären in den nächsten Wochen fehlen, immerhin traf die Nummer 17 bereits siebenmal in dieser Saison und legte vier weitere Treffer auf. Ein herber Rückschlag für den Vizemeister.

Neben MacQueen werden am Wochenende weiterhin Goalie Marvin Cüpper, die Verteidiger Kai Wissmann und Jonas Müller sowie die Stürmer Thomas Oppenheimer und Mark Olver fehlen. Somit heißt es also wieder DEL-Eiszeit für die Youngster Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler, die bisher bei ihren Auftritten durchaus zu überzeugen wussten. Auch Verteidiger Mark Cundari, der zuletzt als überzähliger Importspieler auf die Tribüne musste, darf aufgrund der Verletzung von Jamie MacQueen wieder mitspielen.

Morgen Abend (Bully: 19:30 Uhr) empfangen die Berliner zum Wochenend-Auftakt den Tabellenvorletzten Grizzlys Wolfsburg. Und in diese Partie werden unsere Jungs eine Portion Selbstvertrauen mitnehmen, gewann man doch das bedeutungslose letzte CHL-Gruppenspiel am Dienstagabend bei HC Neman Grodno mit 4:2 und verbesserte sich somit noch auf Platz Drei in der Gruppe vor den Weißrussen von Grodno.
Wenn wir davon reden, dass es bei den Eisbären in dieser Saison noch nicht wie gewünscht läuft, was sollen dann die Verantwortlichen der Niedersachsen sagen? Nach dem Abgang von Coach Pavel Gross suchen die Grizzlies immer noch nach ihrer Form, sind aktuell Tabellenvorletzter mit nur acht Punkten aus elf Spielen. Und auswärts sind die Wolfsburger Punktelieferant, verloren alle ihre sieben Gastspiele und holten einen mickrigen Punkt. Gute Voraussetzungen also für die Eisbären, morgen Abend einen Heimsieg gegen Wolfsburg einzufahren. Zumal Wolfsburg der Lieblingsgegner der Berliner ist und die Niedersachsen zudem in keiner anderen DEL-Stadt erfolgloser sind als in der Hauptstadt.

Am Sonntagnachmittag treten die Eisbären dann ab 16:30 Uhr zum DEL-Klassiker bei den Kölner Haien an, welche aktuell auf Platz Acht in der Tabelle und damit exakt einen Platz vor den Eisbären stehen. Auch die Domstädter sind noch auf der Suche nach ihrer Form, während man die beste Defensive der Liga stellt (20 Gegentreffer), hat man derzeit Probleme mit dem Tore schießen (24 Tore/drittschwächster Angriff der Liga). 

Eisbären-Coach Clément Jodoin blickte nach dem heutigen Training aber zunächst einmal voraus auf das morgige Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten aus Wolfsburg (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 18.10.2018):

Wolfsburg hat vielleicht derzeit eine schwere Phase, aber sie sind trotzdem eine gute Mannschaft mit einem neuen Trainer. Es gibt keine schwachen Teams in dieser Liga. Das Spiel wird auf dem Eis entschieden. Für beide Mannschaften geht es morgen von Null los.

Worauf wird es ankommen? Die Eisbären sollten in etwa so spielen, wie sie es die letzten 40 Minuten in Krefeld getan haben. Mit viel Geduld, kompakt in der Abwehr stehen und so wenig wie möglich zulassen und vor dem Tor sich Chancen erarbeiten und diese eiskalt nutzen. Zudem sollte man diszipliniert spielen und von der Strafbank fern bleiben. Und man sollte Wolfsburg trotz sieben Auswärtsniederlagen in sieben Spielen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber dafür wird der Coach schon sorgen, dass das nicht passieren wird.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg:

Tor:

Kevin Poulin, Konstantin Kessler

Abwehr:

Maximilian Adam, Mark Cundari, Danny Richmond, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Frank Hördler

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper, Kai Wissmann, Jonas Müller, Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Jamie MacQuee (alle verletzt)

Für das DNL-Team, Weißwasser oder Hamburg im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Tobias Ancicka, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Cedric Schiemenz, Lukas Reichel

Martin Buchwieser: „Sind mit einem blauen Auge davon gekommen“

Martin Buchwieser (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Das Ende der Viertelfinalserie zwischen den Eisbären Berlin und den Grizzlys Wolfsburg bot noch einmal alles, was diesen tollen Sport so ausmacht. Spannung bis zum Ende, ständige Führungswechsel, eine furiose Schlussphase, drei Videobeweise, strapazierte Nerven. Zum Glück mit dem besseren Ende für die Eisbären, aber dennoch muss man der Wolfsburger Mannschaft für ihren Willen, ihre Moral und ihren Kampfgeist ein Riesen Kompliment aussprechen. Trotz der dünnen Personaldecke haben sie es bis zum Ende versucht und den Eisbären einen großen Kampf geliefert. 

Am Ende überwog bei den Eisbären natürlich die Freude über den Sieg und das Weiterkommen. Stürmer Martin Buchwieser meinte, man sei noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen:

Wir lagen drei Minuten vor Schluss zwei Tore vorne. Es ist bitter, wenn man es dann so spannend macht, aber ja, wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Wir haben nicht mehr ganz so konsequent gespielt in den letzten zehn Minuten, aber die Konzentration war schon noch da. Aber es waren einfach zwei blöde Gegentore Wir sind als Mannschaft gut zurück gekommen und haben verdient gewonnen.

Stürmer Marcel Noebels haderte mit der Leistung in den letzten fünf Minuten, welche einfach nicht ausreichend ist, um ein Spiel zu gewinnen:

Für uns Spieler und Trainer war es leider so ein Spiel, wo man sagen muss, dass es nicht so in unsere Karten gespielt hat am Ende. Die letzten fünf Minuten waren einfach nicht gut genug, um zu gewinnen. Nach dem 5:3 haben wir uns schon ein bisschen zu sicher gefühlt. Aber Wolfsburg hat Comeback-Qualitäten und das haben sie wieder gezeigt. Sie haben unsere Fehler eiskalt ausgenutzt und deshalb mussten wir Extra-Schichten schieben, haben aber glücklicherweise in der Overtime gewonnen. 

Siegtorschütze Rihards Bukarts fand es einfach nur wichtig, dass das Team am Ende den Sieg eingefahren hat:

Am Ende haben wir gewonnen und das ist das Wichtigste. Wir haben die Serie zu Hause beenden können und nun ein paar Tage zum ausruhen. Es war ein guter Job der Jungs, wie wir nach dem 1:3 zurückgekommen sind. Es war ein großer Sieg für uns, welcher uns in Zukunft helfen wird. 

Eisbären-Coach Uwe Krupp war sichtlich erleichtert, dass seine Mannschaft die Serie für sich entschieden hat, denn er sah eine sehr enge Serie zwischen Berlin und Wolfsburg:

Ich freue mich riesig für meine Jungs für den Sieg heute und den Gewinn der Serie. Jeder hat gesehen, wie Wolfsburg sich verkauft hat und wie gut sie gespielt haben in der Serie. Da war kein einziges Spiel dabei, wo ich das Gefühl hatte, wir waren dominant über 60 Minuten. Selbst das 8:1 war ein Spiel, dass erst mit einigen Toren entschieden wurde. Wir haben gesehen und wussten, dass Wolfsburg immer wieder eine Mannschaft ist, die die Möglichkeit hat zurückzukommen. Das haben sie auch heute wieder unter Beweis gestellt. Umso mehr freut mich, dass wir einen Weg gefunden haben. Manchmal gibt es Spiele, da musst du zeigen, dass du Spiele 1:0 oder 2:1 gewinnen kannst. Und du musst auch zeigen, dass du Spiele 6:5 oder 7:6 gewinnen kannst. Und in dieser Serie haben wir, glaube ich, beide Gesichter gezeigt. Es ist eine Top-Leistung, aber es geht jetzt weiter und der Blick ist auf das Halbfinale gerichtet. 

Pavel Gross, der sein letztes Spiel als Wolfsburg-Coach absolvierte, sprach seiner Mannschaft großen Respekt aus:

Wenn man die fünf Spiele sieht, muss man sagen, Berlin war optisch die bessere Mannschaft und ist verdient weiter gekommen. Trotzdem möchte ich sehr viel Respekt zeigen und aussprechen vor unserer Mannschaft. Wir wussten, dass wir Top-Leute draußen hatten. Das ist aber Playoff-Zeit, ich nehme es nicht als Ausrede. Unsere Jungs haben gute Arbeit geleistet, sie haben immer geackert und sind auch heute zweimal zurückgekommen. Traurig ist, du schießt sechs Tore hier und du gehst mit leeren Händen nach Hause. Aber das ist Eishockey, Berlin hat eine starke Mannschaft. Aber wir können trotzdem stolz darauf sein. Nicht jedes Jahr ist ein super Jahr. Dieses Jahr hat es nicht geklappt. 

Uwe Krupp (links) und Pavel Gross (rechts) bei der Pressekonferenz nach dem fünften Viertelfinalspiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

7:6 n.V.! Eisbären entscheiden nervenaufreibenden Eis-Krimi gegen Wolfsburg für sich und stehen im Playoff-Halbfinale

Ausgabe #31:

Es ist vollbracht. Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Bevor das jedoch vollbracht war, stand ein hartes Stück Arbeit gegen den Vizemeister der letzten beiden Jahre. In einem nervenaufreibenden fünften Viertelfinalspiel setzten sich die Eisbären gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 7:6 n.V. (1:2,3:1,2:3/1:0) durch und holten sich somit den entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen die Niedersachsen. 13.928 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof durften aber keine schwachen Nerven haben, denn das Spiel ging ganz schön an die Substanz. Mit dem glücklicheren Ende für die Berliner.

Bei den Eisbären fehlte heute zusätzlich noch Sven Ziegler, der am Mittwoch einen harten Check einstecken musste. Ihn ersetzte Youngster Charlie Jahnke, der ein gutes Spiel absolvierte. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wer erwartet hatte, dass Wolfsburg wie die Feuerwehr loslegen würde, sah sich zunächst getäuscht. Wirklich interessant war die Anfangsphase in Berlin nicht. Wenn aber überhaupt eine Mannschaft den Weg in Richtung Offensive suchte, waren es die Eisbären. Und sie erspielten sich auch gute Chancen, konnten diese jedoch nicht nutzen.
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gäste aus der Autostadt aber immer besser ins Spiel und trauten sich nach und nach mehr zu. Als die Niedersachsen ihr erstes Überzahlspiel hatten, zeigten sie mal wieder, wie stark sie dabei sind. Elf Minuten waren gespielt, als Tyson Mulock das 1:0 für Wolfsburg in Überzahl erzielte.
Fortan war es ein Spiel, welches hin und her ging. Und die Eisbären schlugen zurück. Konter der Hausherren, Daniel Fischbuch hatte abgezogen, Jerry Kuhn konnte parieren, doch Martin Buchwieser stand goldrichtig und netzte den Abstauber ein – 1:1 (19.). Dieser Treffer wurde jedoch erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Und Videobeweise war heute anscheinend an der Tagesordnung, denn zwölf Sekunden vor der ersten Drittelpause gingen die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Daniel Piechaczek erneut zum Videobeweis. Robbi Bina hatte abgezogen, Sebastian Furchner fuhr durch den Torraum, behinderte Vehanen aber nicht und somit lagen die Grizzlys nach 20 Minuten nicht ganz unverdient mit 2:1 vorne.

Und das Mitteldrittel begann aus Eisbären-Sicht nicht wirklich gut. 24 Minuten waren rum, da hatte Ex-

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbär Tyson Mulock erneut zugeschlagen. Christoph Höhenleitner hatte von der blauen Linie abgezogen, Tyson Mulock fing die Scheibe ab und bugsierte sie über die Linie – 1:3.
Das war schon ein kleiner Schock für die Hausherren und deren Fans, denn so richtig hatte damit keiner mehr gerechnet. Und Wolfsburg machte es den Eisbären in der Folgezeit auch nicht einfach, zu Chancen zu kommen. Aber in Überzahl fanden die Hauptstädter einen Weg. Micki DuPont hatte mal wieder zu einem seiner gefährlichen Schlagschüsse angesetzt, Nick Petersen hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit unhaltbar für Kuhn ab – 2:3 (28.).
Und nur zwei Minuten später sorgten die Eisbären für den Ausgleich. Jonas Müller brachte die Scheibe in den Slot, wo Martin Buchwieser lauerte und zum 3:3 einnetzen konnte (30.).
Und die Aufholjagd der Hauptstädter war noch lange nicht zu Ende. Bei 4-gegen-4 auf dem Eis legte Danny Richmond die Scheibe rüber zu Marcel Noebels in den Slot, welcher Kuhn zum 4:3 überwinden konnte (35.).
Nun stand die Arena am Ostbahnhof natürlich Kopf. Es war richtige Playoff-Stimmung in der Mercedes-Benz Arena. Mit 4:3 lagen die Hausherren nach 40 Minuten vorne. Und da wusste keiner, dass der Wahnsinn noch weitergehen und noch dramatischer werden sollte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Denn das Schlussdrittel sollte die Nerven aller Zuschauer mehr als strapazieren. Doch zu Beginn des Schlussdrittels sah es danach noch nicht aus. Berlin tat nicht mehr als nötig und von Wolfsburg war zunächst nicht viel zu sehen. Das war aber nur in den ersten zehn Minuten der Fall, danach nahm die Partie noch einmal richtig Fahrt auf.
50 Minuten waren gespielt, als Jens Baxmann einen Aufbaupass der Wolfsburger abfing, auf das Tor schoss, Louis-Marc Aubry die Kelle hinein hielt und somit zum 5:3 erhöhen konnte.
Das musste doch nun die Entscheidung sein. Zwei Tore vorne und noch zehn Minuten auf der Uhr. Doch Wolfsburg gab nicht auf, versuchte noch einmal alles hineinzuwerfen und auch Coach Pavel Gross rief seine Mannschaft nochmal zusammen zur Auszeit. Da waren fast 55 Spielminuten rum.
Und diese Worte, die Gross seiner Mannschaft gesagt hatte, zeigten Wirkung. Und was für welche. 56:45 Minuten waren gespielt, da fälschte Kris Foucault einen Höhenleitner-Schuss unhaltbar ab – 5:4.
Und nur ganze 18 Sekunden später egalisierte Wolfsburg den Spielstand wieder. Philip Riefers stand im Slot goldrichtig, schnappte sich die Scheibe und brachte sie im Berliner Tor unter – 5:5 (58.).
58:19 Minuten zeigte die Uhr auf dem Videowürfel der Mercedes-Benz Arena, da drohten alle Dämme zu brechen. Wieder setzte sich Müller klasse durch, spielte die Scheibe zu Marcel Noebels, welcher zu erneuten Führung einnetzen konnte – 6:5. Das Dach der Arena drohte wegzufliegen.
Aber nur 14 Sekunden später hatten die niemals aufgebenden Wolfsburger eine erneute Antwort parat und brachten die Arena zum Schweigen. Kris Foucault zog vor das Tor von Vehanen und überwand den Finnen zum 6:6-Ausgleich.
Der Wahnsinn ging also weiter und zwar bis in die Verlängerung.

Und für die Verlängerung dachten alle, Wolfsburg würde den Schwung der letzten Minuten mitnehmen, doch es kam ganz anders. Die Eisbären waren sofort zur Stelle und belagerten das Tor von Kuhn. Und nach 62:13 Minuten sorgte der erst kürzlich verpflichtete Lette Rihards Bukarts für die Entscheidung in dem Spiel und der Serie. Bukarts hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Wolfsburger Spieler fälschte den Schuss noch ab und die Scheibe schlug hinter Kuhn ein – 7:6 (63.). Allerdings wurde hier zum dritten Mal der Videobeweis bemüht, aber nach Ansicht gaben die Hauptschiedsrichter das Tor und der Jubel auf Seiten der Berliner kannte keine Grenzen mehr.

Was war das bitte für ein Herzschlagfinale? Eigentlich wähnten sich die Eisbären bereits auf der Siegerstraße, aber man muss der Wolfsburger Mannschaft einfach ein Kompliment machen. Sie haben sich nie aufgegeben, haben immer an sich geglaubt und weiter nach vorne gespielt. Und mit dem unbändigen Willen erkämpften sie sich auch noch den Ausgleich und belohnten sich damit für einen beherzten Auftritt, welcher sie noch in die Verlängerung brachte. Doch da machten die Eisbären kurzen Prozess, erhöhten nochmal kurz das Tempo und entschieden das nervenaufreibende Spiel für sich.

Playoff-Endstand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 4:1 (4:1/2:5/8:1/3:1/7:6 n.V.)

Matchpuck! Die Eisbären sind nach dem 3:1 in Wolfsburg nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins Playoff-Halbfinale entfernt. Am Mittwochabend gewannen die Hauptstädter Spiel Vier der Viertelfinalserie bei den Grizzlys Wolfsburg vor 4.122 Zuschauern in der Eisarena Wolfsburg mit 3:1 (1:1,1:0,1:0) und fuhren somit den dritten von insgesamt vier nötigen Siegen ein. Am Freitagabend kann in heimischer Arena der Halbfinaleinzug perfekt gemacht werden. 

Im Vergleich zu Spiel Drei gab es im Kader der Eisbären nur eine Änderung. Stürmer Thomas Oppenheimer stand Chefcoach Uwe Krupp nicht zur Verfügung. Und der Coach wollte das 8:1 vom Sonntag nicht überbewerten und meinte daher im Vorfeld der Partie:

Ich sehe es als eine enge Serie. Wolfsburg hat eine gute Mannschaft mit viel Erfahrung. Es geht heute wieder bei Null los und wird eine enge Sache.

Verteidiger Frank Hördler gab seine Marschroute für Spiel Vier aus:

Es ist wichtig, dass wir von der Strafbank weg bleiben. Wir müssen unser Spiel durchziehen, denn da sind wir gut bei.

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Für Wolfsburg war es eine enorm wichtige Partie, denn bei einer Niederlage würde am Freitag in der Hauptstadt das Saison-Aus drohen. Dementsprechend engagiert gingen die Niedersachsen zu Werke und brachten jede Scheibe auf das von Petri Vehanen gehütete Berliner Tor. So wirklich gefährlich waren die ersten Schüsse der Hausherren aber nicht gewesen.
Dann waren die Gäste mal gefährlich vor dem Tor von Jerry Kuhn und schon klingelte es im Wolfsburger Gehäuse. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Rihards Bukarts fälschte vor dem Tor unhaltbar ab und brachte die Eisbären mit seinem zweiten Playoff-Tor in Führung – 1:0 (4.).
Aber der Rückstand schockte die Gastgeber nicht, die weiter nur eine Richtung kannten und diese hieß volle Offensive. Und in der neunten Spielminute zappelte die Scheibe auch im Berliner Tor. Was war passiert? Petri Vehanen stürmte aus seinem Tor, um gegen Ex-Eisbär Alex Weiß zu retten. Alex Karachun kam anschließend an den Puck, setzte ihn jedoch neben das leere Tor. Karachun setzte nach, holte sich die Scheibe zurück und versenkte sie im Tor. Allerdings war das Berliner Tor da bereits aus der Verankerung gehoben, da James Sheppard gegen den Pfosten prallte. Nach Ansicht des Videobeweises gaben die beiden Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek und Lasse Kopitz den Treffer zu Recht nicht, da der Puck an den Pfosten gegangen wäre, wäre das Tor in der Verankerung geblieben.
Wolfsburg ließ sich aber auch dadurch nicht aus dem Konzept bringen, spielte weiter sein Spiel, mit aggressiven Forechecking, was die Eisbären vor Probleme stellte. Diese kamen zu selten zu ihrem Spiel und daher auch selten vor das Tor von Kuhn.
Zwei Überzahlspiele hatten die Niedersachsen in den ersten 20 Minuten. Beim ersten sorgten sie schon für zwei, drei gefährliche Szenen, konnten dieses aber nicht nutzen. Beim zweiten Überzahl taten sich die Grizzlys lange schwer gegen das kompakte und gute Penaltykilling der Berliner. Doch vier Sekunden vor Ende des Powerplays gelang Wolfsburg dann doch der mehr als verdiente Ausgleich. Jeremy Dehner mit dem Querpass an den rechten Bullykreis, wo Ex-Eisbär Alex Weiß lauerte und abzog. Christoph Höhenleitner fälschte entscheidend ab – 1:1 (16.).
Höhenleitner hätte eine Minute später auch beinahe erneut getroffen, doch er setzte einen Nachschuss knapp am halbleeren Tor vorbei. Das 1:1 nach dem ersten Drittel war aus Berliner Sicht doch etwas schmeichelhaft.
Alex Weiß sagte nach dem Auftaktdrittel:

Das Tor fiel zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt. Wir wussten, dass es ein enges Spiel werden würde.

Nach nur drei Minuten bot sich den Eisbären die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Die Gäste

Foto: eisbaerlin.de/niklas

fanden auch ihre Formation, ließen die Scheibe sehr gut laufen und kamen zu Schüssen. Aber die Niedersachsen kämpften mit allem was sie hatten und überstanden diese Unterzahl schadlos.
Aber die Eisbären waren wesentlich besser drin im Spiel als noch im ersten Drittel. Und folgerichtig gingen sie in Führung. Louis-Marc Aubry gewann im Angriffsdrittel das Bully, Micki DuPont zog sofort ab, Jerry Kuhn konnte den Puck nicht kontrollieren, Kapitän André Rankel schaltete am Schnellsten, nahm die Scheibe auf, kurvte um Kuhn rum und netzte eiskalt ein – 2:1 (27.).
Nur eine Minute später kassierte Stephen Dixon wegen eines zu harten Bandenchecks gegen Sven Ziegler zu Recht eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Ziegler blieb zunächst benommen auf dem Eis liegen und wurde anschließend behandelt. Die Eisbären fortan also fünf Minuten in Überzahl und sofort fanden die Berliner ihre Powerplay-Formation. Und die Gäste erspielten sich auch richtig gute Chancen, aber Nick Petersen, Frank Hördler und Sean Backman vergaben beste Möglichkeiten. Und als dann auch noch Philip Riefers in die Kühlbox musste, hatten die Hauptstädter gleich für volle zwei Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Und sie nahmen Jerry Kuhn unter Beschuss, allen voran Micki DuPont, der es gleich satte vier Mal probierte. Aber sowohl DuPont als auch Backman scheiterten an Kuhn. Wolfsburg überstand somit die fünfminütige Unterzahl schadlos und konnte sich bei Jerry Kuhn bedanken, dass man noch im Spiel war.
Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause dann mal wieder ein Powerplay für Wolfsburg und die Grizlys können Powerplay spielen, dementsprechend gute Chancen hatten sie auch. Aber auch Wolfsburg konnte die numerische Überlegenheit nicht ausnutzen, so stand es nach 40 Minuten 2:1 für Berlin in der Autostadt.
Kai Wissmann mit seiner Analyse nach 40 Minuten:

Wir sind zufrieden mit dem 2:1. Das erste Drittel war nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Im zweiten Drittel war es schon besser, aber das 5-gegen-3 wollten wir natürlich nutzen.

Foto: eisbaerlin.de/niklas

Ganze fünf Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da hatte Marcel Noebels DIE Riesenchance zur Vorentscheidung, als er alleine vor Kuhn auftauchte, doch der Wolfsburger Goalie behielt in diesem Duell die Oberhand.
Drei Minuten später war Kuhn schon wieder sehr stark zur Stelle. Noebels mit dem perfekten Zuspiel vor das Tor auf Aubry, der mit seinem Direktabnahme aber an Kuhn scheiterte.
Die Eisbären wollten hier für die Entscheidung sorgen und hatten nach 46 Minuten auch das nächste Überzahlspiel. Doch in dem hatten die Hausherren die besten Chancen. Sebastian Furchner und Alexander Karachun scheiterten an Vehanen.
Wolfsburg warf noch einmal alles hinein und zeigte sich äußerst bemüht, hier doch noch den Ausgleich zu erzielen. Und in den letzten Minuten bot sich die Gastgebern auch die Riesenchance, denn zunächst hatten sie eine zweiminütige und nur kurze Zeit später sogar eine vierminütige Überzahl. Und die Wolfsburger kämpften verbissen, wollten diese Möglichkeiten nutzen, aber das Penaltykilling der Eisbären leistete richtig starke Arbeit, machte es den Wolfsburgern sehr schwer, gute Chancen herauszuspielen. Einmal während der vierminütigen Überzahl hatte aber Conor Allen die Riesenchance, doch Vehanen war mit einem Big Save gegen die Direktabnahme des Verteidigers zur Stelle.
Pavel Gross, Trainer der Niedersachsen, versuchte noch einmal alles. Auszeit während des Powerplays und 90 Sekunden vor dem Ende auch noch Torhüter Kuhn zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Aber das nutzten die Berliner 53 Sekunden vor dem Ende für die Entscheidung aus. André Rankel brachte die Scheibe aus dem eigenen Drittel raus Richtung leeres Wolfsburger Tor, Marcel Noebels sprintete hinterher, spielte sie dann vor das Tor, wo Louis-Marc Aubry den Puck im verwaisten Wolfsburger Tor unterbringen konnte – 3:1 (60.). Dieser Treffer war zugleich der Schlusspunkt unter dieser Partie.

Die Eisbären haben das Spiel letztendlich verdient gewonnen. Sie haben sich von Drittel zu Drittel gesteigert, sich richtig gute Chancen – vor allem im Mitteldrittel – herausgespielt. Bei besserer Chancenverwertung hätte man die Partie auch früher entscheiden können. Aber Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn zeigte eine überragende Leistung und hielt seine Mannschaft immer wieder im Spiel. Aber auch die Feldspieler der Wolfsburger, der arg dezimierten Wolfsburger, gaben bis zum Schluss alles und kämpften bis zum Ende, mussten sich aber trotzdem den Eisbären geschlagen geben. Das starke Penaltykilling der Eisbären in den letzten zehn Minuten war letztendlich der Schlüssel zum dritten Sieg in dieser Viertelfinalserie.

Wolfsburgs Stürmer Sebastian Furchner wollte nach der Partie aber noch nicht aufgeben:

Wir lassen uns nicht brechen. Wir spielen am Freitag genauso weiter wie heute. Jeder hat Herz und Leidenschaft gezeigt, genau das, was die Grizzlys ausmacht. Wir schauen nur auf das nächste Spiel und wollen noch einmal zurück nach Wolfsburg kommen.

Eisbären-Kapitän André Rankel war zufrieden mit dem Spielausgang:

Wir wussten, dass es das schwerste Spiel der Serie werden würde und das war es auch. Wir haben etwas gebraucht, um reinzukommen, aber wir sind dann besser und besser geworden. Das starke Unterzahlspiel in den letzten zehn Minuten hat uns letztendlich das Spiel gewonnen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 3:1 (4:1/2:5/8:1/3:1)

8:1-Gala in Spiel Drei: Die Eisbären geben die richtige Antwort auf Freitag und fegen Wolfsburg deutlich aus der Arena am Ostbahnhof

Ausgabe #30:

Das war mal ein Statement und die richtige Antwort auf die Schlacht vom Freitag in Wolfsburg. Die Eisbären Berlin haben Spiel Drei der Viertelfinalserie gegen die Grizzlys Wolfsburg deutlich und hochverdient mit 8:1 (3:0,2:0,3:1) gewonnen und sich somit die 2:1-Führung in der Serie gegen die Niedersachsen geholt. In der ausverkauften Mercedes-Benz Arena hatte die arg dezimierte Mannschaft von Chefcoach Pavel Gross nicht den Hauch einer Chance gegen die Hausherren, die sich am Ende in einen Rausch spielten. Aber auch wenn sich so ein 8:1 schön liest, war es nur ein Sieg in einer Serie, in der man vier Siege zum weiterkommen braucht. Aber so ein hoher Sieg gibt dir natürlich Selbstvertrauen und regt den Gegner zum Nachdenken an.

Chefcoach Uwe Krupp konnte auf das selbe Personal wie in Wolfsburg zurückgreifen. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein ins Spiel, wo die Hausherren bereits nach 51 Sekunden in Führung hätten gehen können. Doch Nick Petersen scheiterte bei einem Alleingang an Jerry Kuhn im Wolfsburger Tor. Fortan versuchten beide Mannschaften hinten kompakt zu stehen, man wollte dem Gegner nicht so viel Platz lassen. Daher waren Torraumszenen in den ersten Minuten auch eher Mangelware.
Sieben Minuten waren gespielt, da setzte sich Daniel Fischbuch auf der rechten Seite klasse durch, zog zum Tor und auch ab. Kuhn konnte nur prallen lassen und vor dem Tor lauerte Verteidiger Jens Baxmann, welcher keine größeren Probleme hatten, die Scheibe über die Linie zu bugsieren – 1:0.
Doch Wolfsburg ließ sich davon nicht beirren und hatte selbst Chancen. So Philipp Riefers, der Mitte des ersten Drittels frei vor Vehanen auftauchte, doch der Finne behielt in diesem Duell die Oberhand.
Dann zog Nick Petersen mal ab, sein Schuss ging jedoch an die Bande hinter dem Tor, sprang auf der anderen Seite wieder zurück. James Sheppard ahnte dies, nahm den Puck auf, drehte sich und vollendete überragend mit der Rückhand – 2:0 (11.).
Und nun hatten die Eisbären Lust auf Tore. Marcel Noebels mit dem Zuspiel in Richtung blaue Linie zu Danny Richmond, welcher nicht lange fackelte und die schwarze Hartgummischeibe ins Wolfsburger Tor drosch – 3:0 (14.).
Wolfsburg Coach Pavel Gross nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um sein Team hier vor einem Debakel zu schützen.
Und Wolfsburg gab anschließend auch nicht auf, spielte weiter nach vorne und hatte auch noch zwei Überzahlspiele, wo sie zu Chancen kamen. Insgesamt hatten die Wolfsburger doppelt so viele Schüsse abgegeben wie die Eisbären (16:8), doch die Berliner zeigten sich vor dem Tor eben als die effektivere Mannschaft. So stand es nach 20 Minuten 3:0 an der Spree.

Im Mitteldrittel spielten die Berliner dann weiter offensiv, von Wolfsburg war relativ wenig zu sehen. Die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären erspielten sich auch gute Chancen ,mussten jedoch bis zu 30. Spielminute auf Treffer Nummer Vier warten. Marcel Noebels hatte an der blauen Linie zu viel Zeit, fuhr in Position, um dann einen satten Schlagschuss loszulassen – 4:0.
Die Eisbären überstanden anschließend eine Unterzahl und legten praktisch kurz danach das fünfte Tor nach. Ex-Eisbär Jimmy Sharrow verstolperte den Puck vor dem eigenen Tor, André Rankel nahm das Geschenk dankend an und schoss den Puck unter die Latte ins Grizzlys-Tor – 5:0 (34.).
Die Partie war hier natürlich längst entschieden. Die Eisbären hatten schon ein wenig Spielfreude, Wolfsburg dagegen war komplett harmlos. Und die Niedersachsen hatten sogar Glück, dass es nach 40 Minuten nicht 0:7 stand. Denn Frank Hördler traf nur die Latte (37.) und Mark Olver scheiterte am Außenpfosten (38.). So lag Wolfsburg nach 40 Minuten mit 0:5 hinten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn wurde zu Beginn des letzten Drittels ausgewechselt. Felix Brückmann hütete von nun an das Tor der Autostädter. Das erste, was er zu sehen bekam, war der Wolfsburger Ehrentreffer. Conor Allen kam im Slot zum Abschluss und tunnelte Petri Vehanen – 5:1 (44.).
Doch die Antwort der Berliner sollte nur 25 Sekunden auf sich warten lassen. Felix Brückmann wollte den Puck von seinem Tor weg spielen, doch Rihards Bukarts kam ihm zuvor und spitzelte die Scheibe vorbei an Brückmann ins Tor – 6:1 (45.).
In Unterzahl hatten dann die Eisbären richtig gute Chancen, Marcel Noebels vergab dabei die beste, als er nur den Pfosten traf. Doch bei einer anschließenden doppelten Überzahl klingelte es erneut im Wolfsburger Tor. Thomas Oppenheimer hatte von der blauen Linie abgezogen, Felix Brückmann ließ nur zur Seite prallen und James Sheppard versenkte den Nachschuss im Tor – 7:1 (49.).
Für den Schlusspunkt an diesem Nachmittag sorgte dann die Nummer Acht der Eisbären. Nick Petersen tankte sich klasse durch, tauchte frei vor Brückmann auf und ließ dem deutschen Nationaltorhüter keine Chance – 8:1 (57.).
Danach waren die Gäste endlich erlöst und konnten das Eis verlassen, während die Eisbären ihren 8:1-Sieg feierten und damit ein Ausrufezeichen in dieser Serie setzten.

So antwortet man auf eine Niederlage in Wolfsburg. Die Eisbären haben den Wolfsburgern die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Grenzen aufgezeigt und ihnen nicht den Hauch einer Chance gelassen. Im ersten Drittel versuchten die Gäste noch mitzuspielen und erarbeiteten sich auch Chancen, hatten sogar mehr Schüsse als die Eisbären abgegeben. Nur waren diese heute äußerst effektiv und spätestens nach dem 0:3 war die Messe hier gelesen. Wolfsburg hatte den Eisbären nichts mehr entgegenzusetzen und musste so am Ende mit einem Debakel die Heimreise antreten. Am Mittwoch geht es bereits weiter und dann wollen die Niedersachsen sicherlich Revanche nehmen.

Playoff-Stand: Eisbären Berlin vs. Grizzlys Wolfsburg 2:1 (4:1/2:5/8:1)