Heimspiel gegen Wolfsburg am Dienstagabend: Das einspielen für die Playoffs beginnt

Die Erleichterung im Lager der Eisbären Berlin war riesengroß gewesen. Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge mit insgesamt 7:17-Toren beendeten die Berliner die Mini-Krise am Sonntagnachmittag mit einem 3:1-Auswärtssieg bei den Kölner Haien. Dabei zeigten die Hautstädter über 60 Minuten eine äußerst konzentrierte Leistung und kämpften mannschaftlich geschlossen um die drei Punkte. Daran wollen die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp morgen Abend natürlich sehr gerne anknüpfen.

Dann kommt es zum Duell des Tabellendritten gegen den Tabellenvierten. Die Eisbären Berlin empfangen die Grizzlys Wolfsburg. Was in den letzten Jahren zu diesem Zeitpunkt der Saison immer ein enorm wichtiges Verfolgerduell im Kampf um Heimrecht im Viertelfinale gewesen wäre, ist morgen Abend ein Spiel der Gegensätze. Die Eisbären stehen mit 85 Punkten souverän und sicher auf Platz Drei, während Wolfsburg mit 67 Punkten zwar Vierter ist, aber nur sieben Punkte Vorsprung auf den Elften Düsseldorf hat. Platz Elf wäre gleichbedeutend mit dem Saisonende nach der Hauptrunde. Und das will man in Niedersachsen so früh definitiv nicht haben.

Für die Eisbären werden die verbleibenden sieben Hauptrunden-Spiele somit zur Generalprobe für die bevorstehenden Playoffs. Musste man in den vergangenen Jahren doch sehr oft bis zum Ende der Hauptrunde um das Playoff-Ticket zittern, kann man in diesem Jahr schon sehr früh für das Viertelfinale planen. Somit kann man sich in den restlichen sieben Spielen für die Playoffs einspielen. So, dass man zum Start der Playoffs in Top-Form ist.

Die letzten Spiele gaben dabei großen Anlass zur Sorge, den nicht nur die Niederlagen und die Gegentorflut machten einem zu schaffen. Nein, auch das Auftreten der Mannschaft an sich war einfach nur unterirdisch. Hinten offen wie ein Hühnerhaufen und vor dem Tor harmlos wie kleine Eisbärchen. Zudem zu viele leichtsinnige Fehler im Spielaufbau und generell erhöhte sich in den letzten Wochen die Fehlerquote. Dazu das äußerst miserable Powerplay. Konstanz war in den letzten Wochen ein Fremdwort für die Eisbären. Uwe Krupp sagte im Vorfeld der Partie in Köln nicht ohne Grund, dass „man immer mal wieder nur für zehn Minuten oder mal ein Drittel gut spielt. Aber eben nicht über 60 Minuten und das muss man machen, um in dieser Liga erfolgreich zu sein„.

Das Spiel in Köln gestern Nachmittag war da schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Mit 3:1 setzte man sich in der Domstadt durch. Alle drei Tore erzielte man im Mitteldrittel, wenn gleich man bei zwei Toren die Mithilfe von Haie-Keeper Gustaf Wesslau bekam. Aber auch das Glück muss man sich wieder erarbeiten.
Über 60 Minuten spielte man konzentriert Eishockey, ließ hinten nicht viele hochkarätige Torchancen zu und war vor dem Tor eiskalt. Bezeichnend für das schlechte Powerplay der Eisbären war die Tatsache, dass Köln in Unterzahl die besten Chancen hatte. Bei 5-gegen-5 ließen die Eisbären nicht viel zu. Und wenn doch, dann war da immer noch Petri Vehanen zur Stelle, der mal wieder rechtzeitig zum Saison-Höhepunkt in Top-Form kommen will.

Gegen Wolfsburg wollen die Eisbären morgen natürlich an den 3:1-Sieg in Köln anknüpfen und vielleicht zum Abschluss der Hauptrunde noch einmal eine Siegesserie starten, um mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs zu gehen. Die Bilanz in dieser Saison spricht bisher für die Eisbären mit 2:1-Siegen. In Berlin gewann man mit 2:1 und in Wolfsburg mit 5:2. Die einzige Niederlage in der Autostadt war aber eine deutliche, denn man verlor mit 4:7 bei der Mannschaft von Chefcoach Pavel Gross. Die Eisbären brennen sicherlich auf Wiedergutmachung.

Die letzten fünf Heimspiele gegen Wolfsburg waren immer hart umkämpft, es fielen nicht viele Tore und am Ende lag immer nur ein Tor zwischen beiden Mannschaften. Die Eisbären gewannen in diesem Zeitraum zweimal mit 2:1 sowie je einmal mit 1:0 und 3:2. Der einzige Sieg gelang Wolfsburg in der letzten Saison bei einem 3:2 n.V.

Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. 

Offensive Top, Defensive Flop: Eisbären verlieren mit 4:7 in Wolfsburg

Auch das zweite Spiel an diesem Wochenende haben die Eisbären Berlin verloren. Zwei Tage nach der 3:5-Heimniederlage gegen die Kölner Haie setzte es für den DEL-Spitzenreiter eine derbe 4:7 (2:3,0:3,2:1)-Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg. Dabei zeigten die Eisbären kein schlechtes Spiel, hatten auch zahlreiche Chancen, aber auf der Strafbank gewinnst du eben kein Spiel. Und zudem war die Defensive der Berliner heute äußerst anfällig, was letztendlich zur Niederlage führte. Wolfsburg war im Abschluss eben einfach effektiver als die Eisbären. 

Die Eisbären mussten weiterhin auf Frank Hördler, Danny Richmond und Florian Busch verzichten. Zudem fehlten auch die Youngsters um Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Dafür kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück in den Kader, saß als Backup auf der Bank.

Hinein ins 50. DEL-Duell zwischen den Niedersachsen und den Hauptstädtern, welche 34 der bisherigen 49 Spiele gegen Wolfsburg gewannen. Und das erste Drittel bot den 3.922 Zuschauern in der Eis-Arena ein furioses Eishockey-Spiel. Die Gäste von der Spree kassierte durch Micki DuPont früh die erste Strafe der Partie. Und Chefcoach Uwe Krupp hatte nicht ohne Grund vor der Partie vor dem gefährlichen Powerplay der Wolfsburger gewarnt. Denn die Wolfsburger haben das drittbeste Powerplay der Liga. Und die Hausherren sollten in Überzahl auch treffen, wenn gleich es kein typisches Powerplaytor war. Kris Foucault marschierte wie durch Slalomstangen ins Berliner Drittel, tunnelte mit seinem Schuss Jonas Müller und die Scheibe schlug hinter Marvin Cüpper im Tor ein – 0:1 (5.).

Foto: S. Kramer

Nur wenige Zeit später die nächste Strafe für die Eisbären, diesmal für Martin Buchwieser und zwar gleich eine 2+2-Minuten-Strafe. Jeff Likens nahm von der blauen Linie Maß, sein Schuss ging aber an den Pfosten. Was die beiden Hauptschiedsrichter Hurtik und Piechaczek per Videobeweis noch einmal überprüften. Dann wurde Jeremy Dehner am langen Pfosten frei gespielt, doch Cüpper mit einem Riesen-Save. Im Anschluss daran dann aber die nächste Strafe für Mark Olver, somit Wolfsburg für 1:49 Minuten mit zwei Mann mehr. Und so eine Gelegenheit lässt sich eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht nehmen. Die Scheibe lief sehr gut, am Ende wurde Gerrit Fauser am langen Pfosten angespielt und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 0:2 (11.).
Und es sollte noch schlimmer für die Eisbären kommen. Björn Krupp kam über die rechte Seite zu leicht ins Berliner Drittel, schoss auf das Tor und von Jens Baxmann ging die Scheibe letztendlich ins eigene Tor – 0:3 (14.).
Die Entscheidung? Nein! Denn nur 32 Sekunden später die Eisbären mit der ersten Antwort. Thomas Oppenheimer mit dem Pass auf Martin Buchwieser, der legte die Scheibe per Rückhand zurück auf André Rankel, welcher direkt abgezogen hatte und zum Anschlusstreffer einnetzte – 1:3 (14.). Allerdings wurde dieser Treffer noch einmal per Videobeweis überprüft, doch der Treffer wurde gegeben.
Und keine zwei Minuten später waren die Eisbären wieder komplett zurück im Spiel. André Rankel mit dem Schuss aus spitzem Winkel und irgendwie rutschte die Scheibe am Pfosten durch und schon stand es nur noch 2:3 (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten in der Autostadt. Doppel-Torschütze André Rankel mit seinem Statement zum Auftaktdrittel:

Die zweiten zehn Minuten liefen besser für uns. Wir haben zu Beginn zu viele Strafen kassiert. Wolfsburg ist stark im Powerplay, da haben wir uns nicht gut angestellt. Aber wir haben das Selbstvertrauen, um auch danach zurückzukommen.

Im Mitteldrittel erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Kris Foucault mit dem Alleingang

Foto: S. Kramer

Richtung Cüpper, Kai Wissmann konnte ihn nicht mehr entscheidend stören und so schloss Foucault wunderschön per Rückhand ab – 2:4 (22.).
Doch direkt im Gegenzug James Sheppard mit einer guten Chance, nur leider konnte er diese nicht nutzen. Auf der anderen Seite setzte sich Jeremy Dehner klasse durch, scheiterte aber an Cüpper.
Dann ging es wieder zu einfach. Wolfsburg überbrückte schnell und zu einfach die neutrale Zone, Mark Voakes kam über links ins Angriffsdrittel, zog ab und erhöhte auf 5:2 für Wolfsburg (25.). Da machten es die Eisbären den Hausherren deutlich zu einfach.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, aber bis zum nächsten Tor sollte es bis zur Mitte der Partie dauern.
Wolfsburg mal wieder in Überzahl, Kris Foucault spielte Doppelpass mit einem Mitspieler und schloss eiskalt ab – 2:6 (31.). Der Hattrick für Foucault war perfekt, der Wolfsburger Stürmer machte ein überragendes Spiel.
Die Eisbären gaben hier aber nicht auf und spielten weiterhin nach vorne, suchten immer wieder den Abschluss. Aber Brückmann ließ nichts zu.
Gegen Ende des Drittels wurde es zunehmend ruppiger auf dem Eis, das Spiel bekam immer mehr einen Playoff-Charakter. Mit 2:6 lagen die Berliner nach 40 Minuten hinten.

Wie sagte André Rankel nach dem ersten Drittel so schön? „Wir haben das Selbstvertrauen, um zurückzukommen.“ Das hatten sie auch im Schlussdrittel, denn in den letzten 20 Minuten spielten eigentlich nur die Eisbären, die hier wirklich in der Offensive alles versuchten, um das Spiel noch irgendwie zu drehen. Aus allen Lagen feuerten die Berliner auf das Wolfsburger Tor. Mal wurde der Schuss geblockt, mal stand Felix Brückmann im Weg, mal ging die Scheibe knapp vorbei oder über das Tor. Aber zwei Schüsse fanden im letzten Drittel dann doch noch den Weg ins Tor.
Wolfsburg kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafe, was die Eisbären durch Mark Olver nutzen konnten. Die Scheibe lief perfekt im Powerplay der Eisbären, Olver schloss die tolle Kombination erfolgreich ab – 3:6 (44.).
Und jener Olver war es auch, der nur drei Minuten später die Hoffnung zurück brachte. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen, Brückmann konnte nur prallen lassen und Olver staubte eiskalt ab – 4:6 (47.).
Danach nahm der Druck der Eisbären immer mehr zu, Wolfsburg wackelte gehörig und konnte zunächst nur selten für Entlastung sorgen. Aber die Druckphase der Eisbären wurde nicht belohnt.
Am Ende riskierte Uwe Krupp alles, nahm gut 90 Sekunden vor dem Ende Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was Mark Voakes allerdings zum 7:4 ausnutzte (60.). Somit beenden die Eisbären das Wochenende mit null Punkten.

Eine Niederlage, die man zum einen den zu vielen Strafen zu verdanken hat und zum anderen der anfälligen Defensive. Wolfsburg kam vor allem im Mitteldrittel zu einfach durch die neutrale Zone und stand so frei vor Cüpper. So stark die Offensive heute war, so schwach war leider die Defensive, was sieben Gegentore beweisen.
Aber es war sicherlich allen klar, dass die Erfolgsserie der Eisbären nicht bis zum Ende der Saison jetzt so weitergehen würde. Jede Mannschaft hat  während einer Saison immer mindestens eine Phase zu durchleben, in der es nicht so gut läuft. Und wenn die Eisbären diese im Dezember haben, ist das nicht so schlimm wie im März/April. Zwei Niederlagen in Folge sind sicherlich nicht schön und wird die Mannschaft auch ärgern, aber aus Niederlagen lernt man, um es in Zukunft besser zu machen. Sah auch Verteidiger Kai Wissmann nach der Partie so:

Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Aber wir haben weiter gekämpft, hinten aber auch weiter Fehler gemacht. Das hat Wolfsburg eiskalt ausgenutzt. Wir müssen jetzt gucken, dass wir wieder besser spielen. Wir müssen die Kleinigkeiten verbessern, dann holen wir wieder drei Punkte.

Dreimal zu Hause, einmal „Auswärts“: Vier Spiele in sieben Tagen für die Eisbären Berlin

30 von insgesamt 52 Hauptrunden-Spieltagen sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert. Aufgrund der Olympischen Spiele 2018 im Februar ist der Spielplan in der Liga dicht gedrängt und für die Eisbären Berlin gibt es daher in den nächsten sieben Tagen gleich satte vier Spiele (!) zu absolvieren. Dabei tritt der Tabellenführer dreimal zu Hause und nur einmal Auswärts an. Wobei man eigentlich sagen muss, es sind vier Heimspiele, zählen doch die Auswärtsspiele in Wolfsburg immer zu den Heimspielen Nummer 27 und 28.

Und ausgerechnet während dieses Spiele-Marathons plagen die Hauptstädter arge Personalsorgen. Neben Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und André Rankel fallen nun auch noch Petri Vehanen und Florian Busch aus. Goalie Vehanen fiel bereits am Sonntag in Mannheim aufgrund einer Oberkörper-Verletzung aus, Busch zog sich in jenem Spiel eine Schädelprellung zu und fällt bis auf weiteres aus. Zählt man die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler dazu, die bei der U20-WM weilen, stehen Chefcoach Uwe Krupp gleich acht Spieler nicht zur Verfügung.
Aber zum Glück ist der Kader der Berliner in dieser Saison so tief besetzt, dass man immer noch mit zwei Torhütern, sechs Verteidigern und elf Stürmern antreten kann. Wenn gleich Uwe Krupp sicherlich froh wäre, wenn er in Bestbesetzung antreten könnte.

Aber es läuft ja auch so derzeit richtig gut für die Eisbären, grüßen sie doch nach wie vor von der Tabellenspitze. Die Hauptstädter gewannen acht der letzten zehn Ligaspiele, punkteten zudem auch bei den beiden Niederlagen. Letztmals ohne Punkte verließen die Berliner das Eis beim Heimspiel gegen Iserlohn am 03.11.2017, als man knapp mit 2:3 verlor. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit also groß, dass die Eisbären auch in den anstehenden vier Spielen wieder gut punkten werden. Dafür muss man einfach sein Spiel durchziehen. Hinten kompakt stehen und wenig zulassen sowie vorne eiskalt die Chancen nutzen. Wenn man dann noch diszipliniert auftritt und von der Strafbank fern bleibt sowie über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht, sind die nächsten Siege im Bereich des Möglichen.

Der morgige Gegner Krefeld Pinguine (Bully: 19:30 Uhr) kämpft um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Aktuell haben die Seidenstädter als Tabellenzwölfter fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenzehnten Düsseldorf. Dem KEV gelang nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, punktete aber immerhin bei drei der vier Niederlagen. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Bisher gewann stets das Heimteam. Krefeld setzte sich mit 3:2 n.P. durch, Berlin gewann mit 4:3. Dieser Sieg bedeutete den ersten Dreier nach zuvor sieben vergeblichen Anläufen auf eigenem Eis gegen die Pinguine.

Zum DEL-Klassiker gegen die Kölner Haie kommt es am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr). Während man in Berlin mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden ist, hinkt man in der Domstadt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Aktuell stehen die Haie auf Platz Sieben, haben aber schon satte 21 Punkte (!) Rückstand auf die Eisbären. Auch nach dem Trainerwechsel von Cory Clouston zu Peter Draisaitl will es bei den Kölnern noch nicht so recht laufen, was die beiden Heimniederlagen in Folge zuletzt zeigten. Da verlor man gegen Schwenningen (4:5 n.P.) und gegen Nürnberg (2:3). Davor setzte man sich aber immerhin dreimal in Folge durch. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Beide Spiele gingen bisher an Berlin. 3:2 an der Spree, 4:2 am Rhein. Der Heimsieg beendete zugleich eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Haie.

Am Sonntag steht dann wieder einmal das besagte „Auswärts-Heimspiel“ in Wolfsburg auf dem Programm (Bully: 14:00 Uhr). Wolfsburg kam nach schwachem Saisonstart immer besser in Fahrt und hat sich seitdem in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und steht aktuell auf Platz Vier. Auch hier treffen sich beide Mannschaften bereits zum dritten Mal in dieser Saison und auch hier gingen beide bisherigen Spiele an die Eisbären, welche sich zu Hause mit 2:1 und in Wolfsburg mit 5:2 durch setzten. Dieser Sieg beendete eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie in der Autostadt.

Abgeschlossen wird der Viererpack mit dem Heimspiel am Dienstagabend gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr), welches zugleich das Top-Spiel darstellt, trifft doch der aktuelle Tabellenführer auf den Tabellendritten. Beide Mannschaften trennen nur drei Punkte. Da können wir uns also auf Spitzen-Eishockey einstellen und das an einem Dienstagabend. Und die Eisbären dürften richtig heiß sein auf dieses Match, hat man doch die bisherigen beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison verloren, 2:4 auf eigenem Eis und 1:2 n.P. in Nürnberg. Auch in der vergangenen Saison hatte man arge Probleme mit den Ice Tigers, verlor man doch drei der vier Duelle während der Hauptrunde und benötigte beim einzigen Sieg auch noch das Penaltyschießen (3:2 n.P. in Berlin). 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine am 13.12.2017:

Tor:

Marvin Cüpper, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (alle U20-WM), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Petri Vehanen (Oberkörper), Florian Busch (Schädelprellung)

Gegen Iserlohn und in Wolfsburg: Eisbären mit Personalsorgen – Knackt Sean Backman den Rekord von Steve Walker?

Zwei Spiele sind es noch für die Eisbären Berlin, dann ist erstmal Länderspielpause wegen des Deutschland Cups. Und das ist auch gut so, denn vor diesen letzten beiden Spielen gegen die Iserlohn Roosters am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr) und bei den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag (Bully: 14:00 Uhr) wird die Personaldecke des DEL-Rekordmeisters immer dünner. Gleich sechs Leistungsträger werden Chefcoach Uwe Krupp in diesen beiden Duellen nämlich fehlen.

Louis-Marc Aubry, Thomas Oppenheimer und Constantin Braun fehlten bereits die letzten Spiele. Neu im Berliner Lazarett sind nun aber noch Danny Richmond, Frank Hördler und Florian Busch hinzugekommen. Immerhin kehrt Kapitän André Rankel zurück ins Line-up. Zudem rückt Youngster Vincent Hessler in den Profi-Kader auf und soll dort wie bereits die beiden anderen Youngsters Maximilian Adam und Charlie Jahnke die Lücken im Kader füllen. 

Uwe Krupp lässt sich aber von diesen Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen, sagte im Vorfeld der beiden Partien am Wochenende (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.11.2017):

Durch dieses Wochenende müssen wir jetzt durch. Wir haben uns gut vorbereitet und wollen unseren eingeschlagenen Weg auch in den zwei Spielen vor der Pause weitergehen.

Einfach werden diese beiden Spiele aber nicht, treffen die Eisbären doch auf zwei starke Mannschaften, die ebenfalls vor der Länderspielpause noch einmal punkten wollen. Morgen Abend geht es zunächst einmal gegen den aktuelle Tabellenelften Iserlohn Roosters, welche zuletzt zwei Siege in Folge feierten und dabei u.a. beim Meister München überraschend mit 2:1 gewannen. Die Eisbären sollten also auf der Hut sein und die Sauerländer nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal die Roosters mit ihrem neuen Trainer Rob Daum richtig gut in Fahrt gekommen sind, nach dem der Saisonstart ja völlig verkorkst war. Somit sind die Roosters von der Spielweise her mit Sicherheit nicht zu vergleichen mit denen, die das erste Aufeinandertreffen am Seilersee mit 3:6 gegen die Berliner verloren. In der vergangenen Saison konnten die Eisbären beide Heimspiele gegen Iserlohn gewinnen (4:3/4:1). Diese Serie darf morgen Abend gerne fortgesetzt werden.

Am Sonntag wird es nicht viel leichter, wenn man bei den Grizzlys Wolfsburg zu Gast sein wird. Auch wenn diese Partie, wie eigentlich immer, eher als Heimspiel anzusehen ist und nicht als Auswärtsspiel, werden die Eisbären doch von rund 900 EHC-Fans in der Autostadt unterstützt. Die Unterstützung ist auch dringend notwendig, gewann Wolfsburg doch die letzten drei Spiele in Folge und ist aktuell Tabellenfünfter. Auch die Niedersachsen hatten keinen guten Saisonstart, haben sich inzwischen aber gefangen und spielen wieder sehr gutes Eishockey. Bereits beim ersten Duell gegen die Mannschaft von Trainer Pavel Gross taten sich die Eisbären schwer, setzten sich am Ende knapp mit 2:1 durch. In Wolfsburg taten sich die Eisbären zuletzt auch äußerst schwer, wurden doch sieben der letzten neun Gastspiele in Wolfsburg verloren. Darunter war auch das 1:7 im letzten Duell in der Autostadt sowie ein 0:8-Debakel. Wollen wir mal hoffen, dass der Negativ-Trend in Wolfsburg gestoppt werden kann. 

Ganz nebenbei könnte morgen Abend ein Rekord bei den Eisbären Berlin eingestellt werden, der seit der Saison 2007/2008 bestand hat. Aufgestellt von einer Eisbären-Legende und zugleich Lieblingsspieler des Autors – Steve Walker. Sean Backman hat in den letzten sechs Spielen immer ein Tor erzielt. Steve Walker erzielte damals sogar in sieben Spielen in Folge je ein Tor. Diese Marke könnte morgen eingestellt werden und so wie Backman zuletzt drauf war, ist ihm das durchaus zuzutrauen. Insgesamt elf Tore sind Sean Backmann bisher in 18 Spielen geglückt, insgesamt 18 Scorerpunkte weist der Top-Scorer der Berliner aktuell auf. 

Interessieren tut die mögliche Einstellung des Tor-Rekords Sean Backman jedoch nicht wirklich (Quelle):

Das wäre natürlich eine tolle Sache. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft so zu helfen, dass wir zusammen Erfolg haben.

Das macht Sean Backman so sympathisch. Er spielt eine bisher überragende Saison, hat die meisten Tore erzielt, wo auch einige wichtige dabei waren und ist Top-Scorer der Eisbären. Doch für den Neuzugang zählt einzig und allein der Team-Erfolg. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 03.11.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, André Rankel, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb, Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur), Danny Richmond (Oberkörper), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, Florian Busch (beide Unterkörper), Constantin Braun

 

Jonas Müller: „Wir haben eine ordentliche Ansage in der Drittelpause bekommen“

Die Eisbären Berlin feierten am Freitagabend in der Arena am Ostbahnhof einen hart erkämpften 2:1-Heimsieg gegen die Grizzlys Wolfsburg. Danach sah es zu Beginn der Partie jedoch nicht aus, Wolfsburg überrannte die Eisbären förmlich, einzig und allein Petri Vehanen war es zu verdanken, dass die Partie nach Drittel Eins noch nicht entschieden war. Daniel Fischbuch brachte es daher nach dem Spiel beim Fan-Talk auf den Punkt, als er meinte, dass man 60 Minuten spielen müsse und nicht nur 40. Denn so gewinnst du kein Spiel:

Im ersten Drittel sind wir schwach ins Spiel gekommen. Da waren die Wolfsburger körperlich und in den Zweikämpfen überlegen. Defensiv haben wir auch nicht gut gestanden. Zum Glück haben wir uns im zweiten Drittel dann wieder gefangen und am Ende denke ich auch verdient gewonnen. Wir müssen 60 Minuten spielen, nicht nur 40. So kannst du in der DEL kein Spiel gewinnen. 

Jonas Müller sprach nach dem Spiel ebenfalls von einem schlechten Start und dass es deswegen in der ersten Drittelpause auch eine ordentliche Ansage in der Kabine gab:

Im ersten Drittel waren wir noch gar nicht da. Wir haben viele Chancen für den Gegner zugelassen und deswegen haben wir auch eine ordentliche Ansage in der Drittelpause bekommen. Danach haben wir uns, denke ich, ein bisschen gefangen.

Dass das erste Drittel überhaupt nicht gut von den Eisbären war, darüber waren sich nach dem Spiel alle einig. So kannst du ein Spiel im eigenen Stadion nicht beginnen, meinte James Sheppard im Interview:

Man will so ein Spiel im eigenen Stadion nicht beginnen, wie wir es heute getan haben. Das war nicht gut. Aber wir haben uns zurück ins Spiel gekämpft. Hut ab vor der Leistung von unserem Kapitän André Rankel. Der trägt nicht umsonst das „C“ auf der Brust. Aber auch ein wahnsinnig starkes Spiel von Petri Vehanen. 

Matchwinner André Rankel sprach nach dem Spiel von einem unheimlich wichtigen Sieg, den man unbedingt einfahren wollte:

Es ist unheimlich wichtig. Wir wollten gleich in unserem zweiten Heimspiel den ersten Sieg zu Hause holen. Wir wollen zu Hause einfach stark sein, wollen die Punkte hier holen und den Fans somit auch für die super Unterstützung danken. 

Eisbären-Coach Uwe Krupp war einfach nur froh über die drei Punkte, die hart erkämpft waren. Zufrieden war er jedoch nur mit 40 Minuten, wie er auf der Pressekonferenz sagte:

Das erste Drittel geht komplett an Wolfsburg. Das Ergebnis war recht schmeichelhaft nach dem ersten Drittel. Wir wussten, wir müssen im zweiten Drittel reagieren und das hat die Mannschaft gemacht. Wir haben uns zusammen gerauft und mit mehr Energie und Entschlossenheit gespielt. Wir haben uns im zweiten Drittel gute Chancen erspielt und mit viel Druck gespielt. André hat das Spiel mit seinen beiden Toren für uns entschieden. Insgesamt bin ich wieder mit 40 Minuten zufrieden. Wir haben besonders im zweiten und letzten Drittel gutes Eishockey gespielt. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte geholt haben. Es war ein hartes Stück Arbeit. 

Pavel Gross, Trainer von Wolfsburg, sah in den beiden Torhütern die Spieler des Spiels:

Wir haben eine interessante Partie gesehen. Die beiden besten Spieler waren mit Abstand die beiden Torhüter. So viele Chancen, wie wir heute hatten, hatten wir in den letzten vier Spielen nicht. Berlin hat den Ausgleich unbedingt gewollt und danach haben sie zwei Minuten später ein weiteres Tor geschossen. Wir müssen weiter arbeiten. Der Weg, wie wir gespielt haben, war nicht schlecht, aber nicht gut genug. 

O Captain, My Captain – André Rankel schießt die Eisbären im letzten Drittel zum 2:1-Sieg gegen Wolfsburg

Ausgabe #3:

Das war ein hartes Stück Arbeit. Vor 9.431 Zuschauern (!) in der Mercedes-Benz Arena setzten sich die Eisbären Berlin gegen Schlusslicht Grizzlys Wolfsburg knapp mit 2:1 (0:1,0:0,2:0) durch und feierten somit den zweiten Sieg in Folge und zugleich den ersten Heimsieg der noch jungen DEL-Saison. Matchwinner war zum einen Kapitän André Rankel mit zwei Toren und zum anderen Goalie Petri Vehanen, der seine Mannschaft mit starken Paraden immer wieder im Spiel hielt.

Keine Veränderung im Team der Eisbären, Chefcoach Uwe Krupp konnte also wieder nahezu in Top-Besetzung spielen lassen.

Die Eisbären feiern den ersten Heimsieg. Danach sah es nach den ersten 20 Minuten aber überhaupt nicht aus. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wolfsburg begann äußerst aggressiv, machte sofort deutlich, dass sie nach zwei Niederlagen zum Auftakt auf Wiedergutmachung aus sind. Und so dauerte es auch nur ganze 54 Sekunden, ehe die Scheibe erstmals im Berliner Netz lag. Ex-Eisbär Alex Weiß brachte den Puck mit der Rückhand aufs Tor, Petri Vehanen ließ nur prallen und Brent Aubin schaltete am schnellsten, kam an den Puck und schoss ihn über den am Boden liegenden Finnen ins Tor – 0:1 (1.).
Was für ein Schock für die Hausherren und Wolfsburg machte hier weiter gehörig Druck. Nach gut vier Minuten bekamen die Niedersachsen das erste Powerplay zugesprochen, in diesem aber kamen sie nicht zum nächsten Torerfolg, da dass Unterzahlspiel der Berliner durchaus gute Arbeit leistete.
Kaum wieder vollzählig, sahen sich die Eisbären den nächsten Wolfsburger Angriffen ausgesetzt. Es war fast schon ein Wunder, dass sie hier nicht längst höher hinten lagen. Einzig und allein Petri Vehanen war es zu verdanken, dass es nach wie vor nur 0:1 stand. Was vor allem auffiel, wie oft die Wolfsburger alleine auf den finnischen Goalie zulaufen konnten. Das darf den Eisbären in dieser Häufigkeit einfach nicht passieren.
Die Eisbären überhaupt nicht drin im Spiel, defensiv ohne Zuordnung und dann kassierte Sean Backman knapp zwei Minuten vor der ersten Drittelpause auch noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken. Wolfsburg konnte diese numerische Überlegenheit bis zum Ende des Auftaktdrittels jedoch nicht ausnutzen und so stand es nach 20 Minuten 0:1 aus Berliner Sicht. Äußerst schmeichelhaft, zu überlegen war Wolfsburg.

Bekam ab dem zweiten Drittel deutlich mehr zu tun. Wolfsburgs Goalie Jerry Kuhn. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Zu Beginn des zweiten Drittels machten zunächst die Mannen von Chefcoach Pavel Gross weiter Druck, aber dann kamen auch die Eisbären besser ins Spiel und suchten den Weg in die Offensive, versuchten dort für Gefahr zu sorgen. Was Gross auffiel und ihn dazu brachte, nach 26 Minuten eine Auszeit zu nehmen.
Die Eisbären machten nun ordentlich Druck und suchten immer wieder den Abschluss. Aber egal, was sie auch versuchten, ein Wolfsburger Schläger oder aber Jerry Kuhn, der heute sein DEL-Debüt für Wolfsburg feierte, waren zur Stelle. Die Scheibe wollte einfach nicht über die Wolfsburger Torlinie gehen.
Und was machten die Niedersachsen im Mitteldrittel? Die waren längst nicht mehr so präsent wie noch in den ersten 20 Minuten, sorgten aber bei wenigen Kontern immer wieder für Gefahr. Und Ex-Eisbär Alex Roach, der vor allem durch ständiges provozieren auffiel, kassierte eine 2+10-Minuten-Strafe wegen Checks von Hinten.
Tore fielen im Mitteldrittel keine, somit stand es auch nach 40 Minuten weiterhin 0:1 aus Berliner Sicht.

Pure Erleichterung beim Torjubel der Eisbären nach dem 1:1-Ausgleich durch Rankel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann einiges vorgenommen und als Wolfsburg nach gut drei Minuten im Schlussabschnitt eine Strafe kassierte, bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Ein klasse Pass von Nick Petersen auf den langen Pfosten, wo Kapitän André Rankel lauerte und die schwarze Hartgummischeibe problemlos im Tor von Jerry Kuhn unterbrachte – 1:1 (44.). Der Ausgleich war also gefallen und zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient.
Knapp zwei Minuten später war Rankel schon wieder zur Stelle. Thomas Oppenheimer legte die Scheibe in den Slot, wo André Rankel angefahren kam und zum Schuss ausholte. Sein Schuss ging durch Jerry Kuhn’s Schoner und trudelte über die Linie – 2:1 (46.). Ein bisschen Glück muss man eben auch mal haben, jedoch war der Führungstreffer ebenso verdient wie der Ausgleich zuvor.
Auch danach nahmen die Eisbären den Fuß nicht vom Gaspedal, wollten weiter offensives Eishockey spielen und störten Wolfsburg mit aggressiven Forechecking schon früh in deren Drittel. Was den Niedersachsen sichtlich nicht schmeckte. Die letzte größere Chance der Wolfsburger gab es so sieben Minuten vor dem Ende der Partie zu verzeichnen, als Brent Aubin alleine auf Vehanen zu lief, im Finnen jedoch seinen Meister fand.
Letztendlich spielten die Eisbären das konsequent und souverän zu Ende, ließen hinten nicht mehr viel zu und hatten Pech, dass Aubry’s Schuss  30 Sekunden vor der Schlusssirene knapp am leeren Tor vorbei ging. Somit blieb es beim 2:1 nach 60 Minuten.

Petri Vehanen war einmal mehr der Fels in der Brandung. Folgerichtig wurde er nach dem Spiel von der Fankurve gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wir warten immer noch auf das erste DEL-Spiel der Eisbären, in dem sie über 60 Minuten ihre Leistung konsequent durchziehen. Gegen Nürnberg und in Bremerhaven war es noch nicht der Fall gewesen und auch heute sahen wir wieder ein Spiel mit unterschiedlichen Dritteln. Im ersten Drittel waren die Eisbären überhaupt nicht bei der Sache, hinten stimmte die Zuordnung überhaupt nicht und man lud Wolfsburg förmlich zu Alleingängen ein. Im Mitteldrittel sollte es besser werden, da konnte man schon Druck auf das Wolfsburger Tor entfachen. Die Niedersachsen aber hielten mit allem, was sie hatten, dagegen. Im letzten Drittel mussten sich die Wolfsburger dem Druck der Eisbären dann aber doch geschlagen geben.
Die Berliner haben sich sozusagen von Drittel zu Drittel gesteigert und sicherten sich letztendlich den Sieg dank einer starken Moral und einem unbedingten Siegeswillen.

Doppel-Heimspiel-Wochenende: Eisbären treffen auf Wolfsburg und Straubing

Am kommenden Wochenende geht es in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit den Spieltagen Drei und Vier weiter. Für die Eisbären Berlin stehen an beiden Spieltagen Heimspiele an. Am Freitagabend ist Vizemeister Grizzlys Wolfsburg (Bully: 19:30 Uhr) zu Gast und am Sonntag kommt der letztjährige Pre-Play-Off-Gegner Straubing Tigers (Bully: 14:00 Uhr) in die Arena am Ostbahnhof. Für die Eisbären also die Chance, zu Hause direkt nachzulegen, nach dem man am Sonntag in Bremerhaven mit 7:2 erfolgreich war. 

Was zunächst einmal sehr deutlich klingt, war aber in Wirklichkeit ein sehr schweres Stück Arbeit. 40 Minuten lang war es ein Duell auf Augenhöhe, mit Chancen hüben wie drüben und streckenweise sogar leicht überlegenen Pinguins. Im letzten Drittel zeigten die Eisbären dann aber, warum sie eine Spitzen-Mannschaft in der Liga sind, als sie die Fehler der Bremerhavener eiskalt ausnutzten und das Spiel letztendlich deutlich für sich entschieden. Auch für Chefcoach Uwe Krupp fiel das Ergebnis am Ende ein bisschen zu hoch aus. 

Diese Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor werden die Eisbären auch morgen Abend brauchen, wenn es gegen den Vizemeister Wolfsburg geht. Denn die Niedersachsen werden mit ordentlich Wut im Bauch nach Berlin reisen, stehen sie doch als einziges Team mit null Punkten derzeit am Tabellenende. Dem 3:6 in Mannheim folgte eine 2:4-Pleite auf eigenem Eis gegen Köln. Daher ist die Stimmung beim Vizemeister derzeit auch nicht wirklich gut. Den Fehlstart auf die Ausfälle schieben tut Manager Karl-Heinz Fliegauf aber nicht (Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News vom 12.09.2017):

Damit können wir nicht zufrieden sein. Das können wir so nicht akzeptieren. Einige Spieler sind noch nicht in der Form, wie sie gebraucht werden. Die Ausfälle spielen dabei keine Rolle. Es fehlen Typen, die das Heft auch in die Hand nehmen. 

Da müssen sich die Eisbären also auf einen Gegner einstellen, der von der ersten Sekunde an hochmotiviert sein wird, den Fehlstart vergessen zu machen. Mit drei Niederlagen in die Saison starten will die Mannschaft von Trainer Pavel Gross mit Sicherheit nicht. Die Eisbären sollten also gewarnt sein.

Gegen Wolfsburg spielten unsere Jungs zuletzt sehr gerne – zumindest auf eigenem Eis. Fünf der letzten sechs Heimspiele gegen Wolfsburg wurden gewonnen und auch bei der Niederlage konnte man punkten. Und die Hauptstädter dürften auf Revanche brennen, verlor man doch in der letzten Saison das letzte Spiel in Wolfsburg mit 1:7. 

Am Sonntag gibt es dann das Wiedersehen mit den Straubing Tigers, die man in den Pre-Playoffs der letzten Saison ausschaltete. Die Niederbayern erlebten ein gemischtes Auftakt-Wochenende. Dem 4:2-Derbysieg in Ingolstadt folgte eine bittere 3:6-Heimniederlage gegen die Düsseldorfer EG. Somit werden die Mannen von Coach Bill Stewart ebenfalls auf Wiedergutmachung aus sein und wie gefährlich sie sind, haben sie bereits in Ingolstadt gezeigt.

Sieben der letzten acht Heimspiele gegen Straubing gewannen die Eisbären, die einzige Niederlage in diesem Zeitraum kassierte man bei einem 1:2 n.V. in der letzten Saison. 

1:7-Blamage in Wolfsburg: Die Eisbären-Fans zeigen mehr Leidenschaft und Einsatz als die Mannschaft

Was bitte war das? Die Eisbären Berlin haben sich am Sonntagnachmittag bis auf alle Knochen blamiert. Vor 4.354 Zuschauern verloren unsere Jungs mit 1:7 (0:3,1:2,0:2) bei den Grizzlys Wolfsburg und boten dabei eine unterirdische Leistung an. Aber was will man auch erwarten, wenn die Fans auf den Rängen mehr Leidenschaft und Einsatz zeigen als die Mannschaft unten auf dem Eis. Dann kann das ja nur in die Hose gehen. Und genau das ist heute auch passiert.

Sein Jubiläum hatte sich Kapitän André Rankel sicherlich anders vorgestellt. Die Nummer 24 der Eisbären absolvierte heute sein 700. DEL-Spiel für die Berliner. Glückwunsch an dieser Stelle zum Jubiläum. Im Tor gab es wieder einen Wechsel, Maximilian Franzreb stand statt Marvin Cüpper heute im Tor.

Am Freitagabend gab Louis-Marc Aubry sein DEL-Debüt im Eisbären-Trikot. Seine erste Amtshandlung war eine Strafzeit, die zum 1:0 der Augsburger führte. Das schien Aubry ziemlich gut gefallen zu haben, also dachte er sich heute, das mache ich nochmal. 24 Sekunden waren gespielt, da kassierte Aubry die erste Strafe der Partie. Das Wolfsburg ein sehr starkes Powerplay hat, sollten die Eisbären wissen. 19 Sekunden dauerte es daher nur, ehe die Grizzlys das Überzahlspiel nutzten. Brent Aubin mit dem Rückhandschuss, Nick Johnson nahm Franzreb die Sicht und die Scheibe rutschte dem EHC-Goalie durch die Schoner – 1:0 nach 43 Sekunden.
Und Wolfsburg legte nicht viel später sofort nach. Tyler Haskins wurde von Frank Hördler nicht entscheidend gestört, kurvte ums Tor und passte die Scheibe rüber auf Gerrit Fauser, welcher am langen Pfosten lauerte und den Puck mühelos zum 2:0 einschieben konnte (4.).
Im Gegenzug der erste Abschluss der Eisbären, André Rankel auf Florian Busch, der scheiterte aber an Felix Brückmann. Die Eisbären taten sich enorm schwer, spielten zu viele ungenaue Pässe, kamen so selten in einen geordneten Spielaufbau. Wolfsburg zu Beginn mit einem aggressiven Forechecking.
Elf Minuten waren gespielt, da spielte Patrick Seifert einen klasse Aufbaupass quer über die Eisfläche auf Tyler Haskins, der fuhr über rechts ins Drittel und schoss die Scheibe ins rechte Eck zum 3:0. Danach war der Arbeitstag von Maximilian Franzreb vorbei, Marvin Cüpper stand von nun an im Tor. Franzreb traf jedoch keine Schuld an dem Spielstand.
Die Eisbären im ersten Drittel dann noch einmal mit zwei Überzahlspielen, aber lassen wir es sein, darüber braucht man kein Wort zu verlieren. Wolfsburg hätte hier beinahe sogar 4:0 nach 20 Minuten geführt, aber der Treffer wurde wegen Torraumabseits nicht gegeben. So stand es 3:0 für die Hausherren nach 20 Minuten. Continue reading

In Augsburg und Wolfsburg: Jonas Müller und Darin Olver kehren zurück – Louis-Marc Aubry der nächste Neuzugang

Ganz schön was los bei den Eisbären Berlin in dieser Woche. Montagabend wurde die Verpflichtung von Stürmer Charles Linglet bekannt gegeben, Dienstagabend setzte man sich im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen die Schwenninger Wild Wings mit 1:0 durch und machte damit einen großen Schritt Richtung erste Play-Off-Runde. Und am heutigen Donnerstag wurde gleich der nächste neue Stürmer verpflichtet. Louis-Marc Aubry stürmt bis Saisonende für den Hauptstadt-Club. Der 25-jährige Kanadier kommt aus der AHL von den Grand Rapids Griffins und wird in Berlin die Nummer 41 erhalten. Wenn alles klappt, kann er gleich morgen Abend sein Debüt für die Eisbären geben.

Dann geht es für unsere Jungs gegen die Augsburger Panther. Man ist ab 19:30 Uhr zu Gast im Curt-Frenzel-Stadion bei den fünftplatzierten Panthern. Doch nicht nur Aubry ist dann (wahrscheinlich) mit an Board, auch Verteidiger Jonas Müller und Stürmer Darin Olver kehren in den Kader der Berliner zurück. Dafür wird Micki DuPont wohl für vier Wochen ausfallen. Zudem fehlen auch Petri Vehanen, Nick Petersen, Julian Talbot, Sven Ziegler und Marcel Noebels.

Warum die Eisbären Louis-Marc Aubry verpflichtet haben, verrät der sportliche Leiter der Eisbären, Stefan Ustorf (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 02.02.2017):

Louis-Marc Aubry haben wir vor allem aufgrund der ungewissen Ausfalldauer von Julian Talbot verpflichtet. Sein Vertrag läuft bis Saisonende.

Der morgige Gegner Augsburger Panther ist für viele das Überraschungsteam der Saison. Seit einiger Zeit halten sich die Fuggerstädter auf einem direkten Play-Off-Platz, welchen sie jetzt natürlich bis zum Ende der Hauptrunde auch halten wollen. Demnach engagiert werden die Panther auch morgen Abend in das Heimspiel gegen Berlin gehen. Im Curt-Frenzel-Stadion wechselten sich beide Mannschaften in den letzten fünf Spielen immer mit dem Siegen ab. Der AEV gewann das erste Spiel in dieser Saison knapp mit 2:1. Demnach wären also die Eisbären morgen Abend wieder mit einem Sieg dran.

Viel einfacher wird es am Sonntagnachmittag nicht, wenn die Berliner beim Tabellensechsten Grizzlys Wolfsburg (Bully: 14:00 Uhr) zu Gast sind. Die Wolfsburger spielen wie in den Jahren konstant in der oberen Tabellenhälfte mit, werden auch in diesem Jahr wieder die Play-Offs erreichen. Der einstige Lieblingsgegner der Eisbären hat sich inzwischen zum Angstgegner entwickelt. Vier der letzten fünf „Gastspiele“ (angesichts der Unterstützung sind es eigentlich immer Heimspiele in Wolfsburg) in der Autostadt wurden verloren. So auch das erste Duell in dieser Saison, welches Wolfsburg mit 3:2 n.V. gewann. Auch die beiden anderen Spiele endeten mit nur einem Tor Differenz. Wolfsburg gewann in Berlin mit 3:2 n.V., verlor Spiel Zwei dann aber mit 1:2. Viel mehr Tore sollte man auch am Sonntag nicht unbedingt erwarten.

Gelingt es den Eisbären am Wochenende, ein oder vielleicht sogar beide Spiele zu gewinnen, sollte Ihnen die Teilnahme an der ersten Play-Off-Runde wohl nicht mehr zu nehmen sein. Verliert man jedoch eine oder sogar beide Partien, könnte es noch einmal eng werden mit Platz Zehn. Natürlich nur, wenn die Verfolger der Eisbären punkten sollten.

Von daher ist es natürlich enorm wichtig, dass die Eisbären mit zwei Torhütern, acht Verteidigern und zwölf Stürmern am Wochenende spielen können. Man muss beide Spiele über 60 Minuten hoch konzentriert sein, versuchen, so einfach wie möglich zu spielen, hinten sehr kompakt stehen und vorne sich die bietenden Chancen eiskalt nutzen. Und wenn möglich, auch von der Strafbank fern bleiben. Dann hat man am Wochenende durchaus Chancen, zu punkten.

Beide Spiele werden wieder von Telekom Eishockey übertragen. Am Freitagabend ist der Sendebeginn um 19:15 Uhr, am Sonntagnachmittag dann um 13:45 Uhr.

Der Eisbären-Kader für das Spiel bei den Augsburger Panthern am 03.02.2017:

Tor:

Marvin Cüpper, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Bruno Gervais, Alex Roach, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Jens Baxmann, Constantin Braun

Angriff:

Charles Linglet, Spencer Machacek, Laurin Braun,Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Darin Olver, Louis-Marc Aubry, Daniel Fischbuch

Alex Roach: „Es war cool“

Julian Talbot (Stürmer Eisbären Berlin/ein Assist gegen Wolfsburg):

Es war unheimlich wichtig, dass wir diesen Sieg einfahren konnten nach zuletzt drei Niederlagen in Folge. Man hat gesehen, die hatten ihre Chancen gehabt, wir hatten unsere Chancen gehabt. Wolfsburg ist eine sehr gute Mannschaft. Aber Kompliment an die Mannschaft, wir sind mannschaftlich aufgetreten und haben mannschaftlich gewonnen.

Alex Roach (Verteidiger Eisbären Berlin/DEL-Debüt gegen Wolfsburg):

Es war cool. Ich habe von einigen Leuten gehört, was auf mich zukommt. Es war super, die Lichter, die Effekte, wie Laut die Fans gesungen haben. Es war wunderbar. Es hat mich etwas überrascht, aber ich habe es genossen. Es war ein guter Sieg. Wolfsburg ist eine gute Mannschaft, das hat man gesehen. Aber für uns war es wichtig, zu gewinnen. Und auf diesem Sieg wollen wir aufbauen und weitere Siege in Folge einfahren.

André Rankel (Stürmer und Kapitän Eisbären Berlin)

Wir haben heute die ganzen 60 Minuten defensiv sehr, sehr gut gespielt. Gerade im letzten Drittel waren wir sehr gut, Wolfsburg hat vier Schüsse aufs Tor gehabt. Das ist schon eine gute defensive Leistung, auf die wir aufbauen können und wollen. Das haben wir in den letzten Wochen besprochen, dass wir ohne die Scheibe besser arbeiten müssen und das haben wir heute definitiv viel besser gemacht als vorher.

Stefan Ustorf (Sportlicher Leiter Eisbären Berlin):

Bei 43:19-Schüssen und nur vier zugelassenen Torschüssen im letzten Drittel kann man glaube ich schon von einem verdienten Sieg sprechen. Ein enger Sieg. Wir haben defensiv sehr gut gespielt. Wolfsburg ist eine gute Mannschaft, alle Spiele in dieser Saison waren entweder Overtime, Penalty oder aber heute ein Tor. Wir waren bereit, 60 Minuten mindestens genauso hart oder sogar härter zu arbeiten als Wolfsburg.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Spiele gegen Wolfsburg sind enge und schnelle Eishockeypartien. Da geht es hoch und runter mit Torchancen auf beiden Seiten. Ich freue mich für die Jungs. Wir waren in den letzten Spielen nah dran, da haben wir hart gearbeitet, aber am Ende mit einem Tor verloren. Heute haben wir mit einem Tor gewonnen. Wir haben uns für unsere Arbeit belohnt.

Pavel Gross (Trainer Grizzlys Wolfsburg):

Drei Spiele gegen die Eisbären, drei sehr ausgeglichene Spiele. Gratulation an Uwe und seine Mannschaft, die heute ein paar Prozent mehr gegeben hat als wir. Du musst dir das Glück im Spiel erarbeiten und das haben die Berliner heute gemacht. Wir wollten defensiv gut stehen und das haben wir teilweise auch gemacht. Aber wenn man sich die beiden Gegentore anschaut, stellt man fest, dass beide gleich waren. Es kommt ein Schuss aufs Tor, den konnte Sebastian Vogl noch parieren, aber dann kommt ein zweiter Berliner Spieler und der schießt das Tor. Das geht nicht, der erste Schuss muss für den Torwart sein, der zweite muss unserer sein. Das war die ein oder andere Kleinigkeit, die die Berliner heute besser gemacht haben. Der Sieg geht verdient an die Berliner.