Dreimal zu Hause, einmal „Auswärts“: Vier Spiele in sieben Tagen für die Eisbären Berlin

30 von insgesamt 52 Hauptrunden-Spieltagen sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert. Aufgrund der Olympischen Spiele 2018 im Februar ist der Spielplan in der Liga dicht gedrängt und für die Eisbären Berlin gibt es daher in den nächsten sieben Tagen gleich satte vier Spiele (!) zu absolvieren. Dabei tritt der Tabellenführer dreimal zu Hause und nur einmal Auswärts an. Wobei man eigentlich sagen muss, es sind vier Heimspiele, zählen doch die Auswärtsspiele in Wolfsburg immer zu den Heimspielen Nummer 27 und 28.

Und ausgerechnet während dieses Spiele-Marathons plagen die Hauptstädter arge Personalsorgen. Neben Frank Hördler, Thomas Oppenheimer und André Rankel fallen nun auch noch Petri Vehanen und Florian Busch aus. Goalie Vehanen fiel bereits am Sonntag in Mannheim aufgrund einer Oberkörper-Verletzung aus, Busch zog sich in jenem Spiel eine Schädelprellung zu und fällt bis auf weiteres aus. Zählt man die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler dazu, die bei der U20-WM weilen, stehen Chefcoach Uwe Krupp gleich acht Spieler nicht zur Verfügung.
Aber zum Glück ist der Kader der Berliner in dieser Saison so tief besetzt, dass man immer noch mit zwei Torhütern, sechs Verteidigern und elf Stürmern antreten kann. Wenn gleich Uwe Krupp sicherlich froh wäre, wenn er in Bestbesetzung antreten könnte.

Aber es läuft ja auch so derzeit richtig gut für die Eisbären, grüßen sie doch nach wie vor von der Tabellenspitze. Die Hauptstädter gewannen acht der letzten zehn Ligaspiele, punkteten zudem auch bei den beiden Niederlagen. Letztmals ohne Punkte verließen die Berliner das Eis beim Heimspiel gegen Iserlohn am 03.11.2017, als man knapp mit 2:3 verlor. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit also groß, dass die Eisbären auch in den anstehenden vier Spielen wieder gut punkten werden. Dafür muss man einfach sein Spiel durchziehen. Hinten kompakt stehen und wenig zulassen sowie vorne eiskalt die Chancen nutzen. Wenn man dann noch diszipliniert auftritt und von der Strafbank fern bleibt sowie über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht, sind die nächsten Siege im Bereich des Möglichen.

Der morgige Gegner Krefeld Pinguine (Bully: 19:30 Uhr) kämpft um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Aktuell haben die Seidenstädter als Tabellenzwölfter fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenzehnten Düsseldorf. Dem KEV gelang nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, punktete aber immerhin bei drei der vier Niederlagen. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Bisher gewann stets das Heimteam. Krefeld setzte sich mit 3:2 n.P. durch, Berlin gewann mit 4:3. Dieser Sieg bedeutete den ersten Dreier nach zuvor sieben vergeblichen Anläufen auf eigenem Eis gegen die Pinguine.

Zum DEL-Klassiker gegen die Kölner Haie kommt es am Freitagabend (Bully: 19:30 Uhr). Während man in Berlin mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden ist, hinkt man in der Domstadt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Aktuell stehen die Haie auf Platz Sieben, haben aber schon satte 21 Punkte (!) Rückstand auf die Eisbären. Auch nach dem Trainerwechsel von Cory Clouston zu Peter Draisaitl will es bei den Kölnern noch nicht so recht laufen, was die beiden Heimniederlagen in Folge zuletzt zeigten. Da verlor man gegen Schwenningen (4:5 n.P.) und gegen Nürnberg (2:3). Davor setzte man sich aber immerhin dreimal in Folge durch. Beide Mannschaften treffen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Beide Spiele gingen bisher an Berlin. 3:2 an der Spree, 4:2 am Rhein. Der Heimsieg beendete zugleich eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis gegen die Haie.

Am Sonntag steht dann wieder einmal das besagte „Auswärts-Heimspiel“ in Wolfsburg auf dem Programm (Bully: 14:00 Uhr). Wolfsburg kam nach schwachem Saisonstart immer besser in Fahrt und hat sich seitdem in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und steht aktuell auf Platz Vier. Auch hier treffen sich beide Mannschaften bereits zum dritten Mal in dieser Saison und auch hier gingen beide bisherigen Spiele an die Eisbären, welche sich zu Hause mit 2:1 und in Wolfsburg mit 5:2 durch setzten. Dieser Sieg beendete eine drei Spiele andauernde Niederlagenserie in der Autostadt.

Abgeschlossen wird der Viererpack mit dem Heimspiel am Dienstagabend gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:30 Uhr), welches zugleich das Top-Spiel darstellt, trifft doch der aktuelle Tabellenführer auf den Tabellendritten. Beide Mannschaften trennen nur drei Punkte. Da können wir uns also auf Spitzen-Eishockey einstellen und das an einem Dienstagabend. Und die Eisbären dürften richtig heiß sein auf dieses Match, hat man doch die bisherigen beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison verloren, 2:4 auf eigenem Eis und 1:2 n.P. in Nürnberg. Auch in der vergangenen Saison hatte man arge Probleme mit den Ice Tigers, verlor man doch drei der vier Duelle während der Hauptrunde und benötigte beim einzigen Sieg auch noch das Penaltyschießen (3:2 n.P. in Berlin). 

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine am 13.12.2017:

Tor:

Marvin Cüpper, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Louis-Marc Aubry, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Constantin Braun, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Maximilian Adam (alle U20-WM), Thomas Oppenheimer (Fuß), Frank Hördler, André Rankel (beide Unterkörper), Petri Vehanen (Oberkörper), Florian Busch (Schädelprellung)

1:2 n.P. – Später Ausgleichstreffer sichert den Eisbären wenigstens einen Punkt beim Spitzenspiel in Nürnberg

Zweite Niederlage für die Eisbären Berlin in Folge. Am Freitagabend mussten die Hauptstädter wie bereits am Sonntag in Krefeld wieder ins Penaltyschießen und verloren dort bei den Thomas Sabo Ice Tigers mit 1:2 (0:1,0:0,1:0/0:0,0:1). Sean Backman sicherte den einen Punkt erst 41 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Ausgleichstreffer in Überzahl. Im Penaltyschießen verfügten die Franken über die cleveren Schützen. 

Gleich auf fünf Spieler musste Chefcoach Uwe Krupp heute verzichten. Neben André Rankel und Constantin Braun fehlten heute auch Louis-Marc Aubry, Nick Petersen und Martin Buchwieser. Dafür bildeten die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler die vierte Reihe der Eisbären, bei denen Petri Vehanen das Tor hütete. 

Die Partie der besten Heim-Mannschaft gegen die beste Auswärts-Mannschaft versprach großes Eishockey. Und die Eisbären legten auch gleich mal einen guten Start hin, hatten allerdings Pech, dass Danny Richmond nach gerade einmal 38 Sekunden nur die Latte traf. Das wäre natürlich der Traumstart beim Tabellenführer gewesen. Aber auch Nürnberg kam gleich danach zu den ersten beiden guten Chancen.
Von Beginn an suchten beide Mannschaften in Scheibenbesitz sofort den Weg zum Tor und versuchten da auch zum Abschluss zu kommen, doch meistens standen beide Defensivreihen sehr kompakt und ließen daher nicht viele hochkarätige Chancen zu.
In der neunten Spielminute erkämpfte Philippe Dupuis an der rechten Bandenrundung die Scheibe, spielte sie rüber zu Dane Fox, der den Puck von hinter dem Tor vor das Tor brachte und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Was war passiert? Petri Vehanen hatte den Puck an seinen Schläger bekommen und damit ins eigen Tor befördert. Eine unglückliche Situation, wo Vehanen natürlich nicht so gut bei aussah – 0:1.
Die Franken danach äußerst druckvoll und mit viel Zug zum Tor. Nürnberg wollte sofort nachlegen, aber das gelang ihnen nicht. Stattdessen ergab sich für die Eisbären die große Chance zum Ausgleich, denn nach 13 Minuten kassierte Ex-Eisbär Milan Jurcina die erste Strafzeit der Partie wegen Beinstellens. Aber Worte über das Powerplay der Eisbären brauchen wir nach wie vor nicht zu verlieren, da es einfach für keine Gefahr sorgt. Man fand zwar die Formation, aber außer eines Schusses von Danny Richmond kam nicht viel bei raus.
Kaum waren die Hausherren wieder komplett, hatten sie gleich drei Chancen innerhalb weniger Sekunden. Oliver Mebus mit der ersten Chance, Dane Fox versuchte sich im Nachschuss und wenig später kam auch noch Brandon Segal zu einer guten Chance.
Die Eisbären waren nur noch einmal im Auftaktdrittel gefährlich, als Thomas Oppenheimer den Puck zu Mark Olver passte und der per Direktabnahme an Andreas Jenike scheiterte.
Sekunden vor der ersten Pause noch einmal Alarm vor dem Berliner Tor nach einem Schuss von Brett Festerling. Die Scheibe lag hinter Vehanen frei, doch Florian Busch rettete in höchster Not und sorgte somit dafür, dass es aus Berliner Sicht nur 0:1 nach 20 Minuten stand. Busch sagte nach dem ersten Drittel bei Telekom Sport, dass es ein ausgeglichenes Spiel bisher sei, man sich aber ein paar leichtsinnige Fehler geleistet hat.

Das zweite Drittel begannen die Franken in Überzahl, da James Sheppard mit Ablauf des ersten Drittels noch eine Strafe wegen eines Stock-Checks kassiert hatte. Das Powerplay der Hausherren dabei auch deutlich gefährlicher als das der Eisbären, aber auch ohne Torerfolg.
Danach kamen die Eisbären zu guten Chancen, Sean Backman vergab gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden. Generell waren die Eisbären die optisch gesehen überlegene Mannschaft im Mitteldrittel, mit viel Scheibenbesitz und immer wieder guten Torschüssen durch Jamie MacQueen und eben jenen Backman. Aber auch wenn die Eisbären Schüsse zum Tor brachten, so wirklich viele Hochkaräter konnte man sich nicht erspielen, was aber auch an einer guten Nürnberger Defensive lag. Die Franken kamen seltener vor das Tor als noch im esten Drittel, hatten durch Eugen Alanov die beste Chance, der sich per Solo klasse durchtankte, dann aber an Petri Vehanen und Danny Richmond, welche im Verbund klärten, scheiterte.
Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass die Berliner auch in diesem Drittel ein Powerplay hatten, aber auch dieses wieder nicht nutzen konnten, wenn gleich es leicht besser war als das erste, dennoch keine wirkliche Gefahr für Nürnberg dar stellte. Somit blieb es auch nach 40 Minuten beim Spielstand von 1:0 für Nürnberg.

Im letzten Drittel waren es die Gastgeber, die für die erste Chance des Schlussabschnitts sorgten. Konter der Ice Tigers, Patrick Reimer auf Steven Reinprecht, doch der schoss knapp rechts vorbei. Dann Nürnberg mit der Riesenchance zur Entscheidung, als man nach Strafen gegen Blake Parlett und Florian Busch für 43 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte, aber die Franken konnten daraus keinen Nutzen ziehen und somit stand es weiterhin nur 1:0.
Die Eisbären zeigten sich auch bemüht, hatten erneut mehr Scheibenbesitz und viel Zug zum Tor, aber sie spielten es eben nur bis ins Nürnberger Drittel gut. So richtig gefährliche Torchancen konnte man sich keine erspielen. Weil Nürnberg hinten eben auch sehr kompakt stand und nach vorne nur noch auf Konter lauerte.
Zwei Minuten waren noch auf der Uhr, als Ex-Eisbär Milan Jurcina wegen eines Stock-Checks in die Kühlbox musste. Nun also die große Chance für die Eisbären, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Chefcoach Uwe Krupp nahm auch sofort eine Auszeit, aber Petri Vehanen nahm er erst 70 Sekunden vor dem Ende vom Eis. Nun spielten die Berliner also mit zwei Mann mehr und da gelang ihnen tatsächlich noch der Ausgleich – IN ÜBERZAHL! Blake Parlett hatte von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike ließ die Scheibe prallen und Sean Backman stand da, wo ein Torjäger eben steht und glich zum 1:1 aus – 41 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.

Somit ging es in die Verlängerung und da hatten die Nürnberger die beste Chance, als sie einen 2-auf-0-Konter nach einem Scheibenverlust der Eisbären fuhren, dort aber Brandon Segal an Petri Vehanen scheiterte. Es folgte wie bereits am Sonntag in Krefeld das Penaltyschießen und das auch mit dem gleichen Ausgang. Zwei Nürnberger (Steven Reinprecht und Philippe Dupuis) trafen, zwei Eisbären (Thomas Oppenheimer und Sean Backman) vergaben. Zumindest der zweite Nürnberger Penalty sorgte für etwas Gesprächsbedarf, forderten die Eisbären doch einen Videobeweis, da Dupuis den Puck zwischenzeitlich nicht mehr unter Kontrolle hatte und er kurz zurück sprang. Doch die Eisbären beschwerten sich vergeblich, die Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Gordon Schukies verwehrten den Videobeweis und somit holte Nürnberg zwei Punkte und die Eisbären nur einen.

Am Ende also immerhin noch einen Punkt, welcher angesichts der Bemühungen der Eisbären sicherlich auch verdient ist. Aber man muss halt auch bemängeln, dass man bis zum Nürnberger Tor das gut gespielt hat, sich dann aber kaum einen Hochkaräter erspielt hat. Es fehlten zündende Ideen, die kompakte Nürnberger Defensive mal zu knacken. Auch das Powerplay war – trotz des späten Tores – mal wieder mehr als kläglich, da man da die Scheibe zwar laufen lässt, sich aber selbst kaum bewegt und kaum Chancen herausspielt. Von daher muss man dann am Ende doch sagen, dass mehr als dieser eine Punkt eben auch nicht verdient war. Nürnberg spielte jetzt nicht überragend stark, aber sie machten eben das, was sie machen mussten mit der 1:0-Führung im Rücken. Hinten kompakt stehen und nicht viel zu lassen, vorne bei Kontern für Gefahr sorgen. Und im Penaltyschießen trauten sich die Ice Tigers-Spieler mehr als die Eisbären.

Eisbären-Verteidiger Jonas Müller nach dem Spiel:

Beide Mannschaften haben zu Beginn viel Gas gegeben. Wir haben am Ende verdient ausgeglichen. Am Ende hat das glücklichere Team gewonnen. Wir wollen jetzt am Sonntag drei Punkte holen, um oben dran zu bleiben.

Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer:

Man hat heute gemerkt, dass zwei Top-Teams aufeinander getroffen sind. Wir haben uns am Ende sicherlich um einen Punkt gebracht mit der unnötigen Strafe kurz vor Schluss. Aber die Punkteteilung war am Ende dann doch gerecht.

Beim Spitzenreiter und gegen den Tabellenzweiten: Eisbären vor schwerem Wochenende

In so einer langen DEL-Hauptrunde gibt es Spiele, auf die man sich nicht unbedingt freut und dann gibt es Spiele, da freut man sich richtig drauf. Am Wochenende gibt es zwei solcher Spiele, auf die man sich als Eishockey-Fan richtig freuen kann. Denn die Eisbären Berlin, aktuell Tabellendritter der Deutschen Eishockey Liga (DEL), treffen am Wochenende nacheinander auf den Tabellenersten und -zweiten. Am Freitagabend ist man bei Spitzenreiter Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast (Bully: 19:00 Uhr) und am Sonntag kommt der aktuelle Zweite der Liga, der EHC Red Bull München, in die Hauptstadt (Bully: 17:00 Uhr). Mehr Herausforderung geht nicht für die Eisbären Berlin.

Doch ausgerechnet jetzt vor diesen beiden absoluten Spitzenspielen plagen die Hauptstädter große Personalprobleme. Gleich fünf Leistungsträger fallen bei den Eisbären aus. Constantin Braun und Kapitän André Rankel fehlten ja bereits die letzten Spiele schon. Nun stehen auch die Stürmer Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis-Marc Aubry (Fingerfraktur) und Nick Petersen (Unterkörper) nicht zur Verfügung. Ersetzt werden die Drei durch die Youngsters Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler, welche zugleich ihr Saisondebüt in Nürnberg feiern werden.

Die vielen Ausfälle machen es nicht leichter für die Eisbären gegen zwei Gegner, gegen die es zuletzt überhaupt nicht lief. Nehmen wir da zunächst einmal den morgigen Gegner und Tabellenführer Nürnberg, bei dem man sechs der letzten sieben Gastspiele verlor und auch in dieser Saison bereits das erste Heimspiel mit 2:4 trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung verloren hatte. Vielleicht macht es ja die Tatsache einfacher, dass auch die Franken aktuell mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben. So fallen die beiden Verteidiger Patrick Köppchen und Colton Teubert noch einige Zeit aus und hinter den Einsätzen der Stürmer Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Patrick Buzas steht noch ein dickes Fragezeichen. Somit bestreiten also beide Mannschaften das Spitzenspiel morgen Abend mit dem sogenannten zweiten Anzug. Somit also auch eine Möglichkeit für Spieler, die sonst eher im Schatten der Leistungsträger stehen, in einem großen Duell für Aufsehen zu sorgen.

Am Sonntag kommt es dann zum zweiten Duell mit dem zweimaligen Deutschen Meister EHC Red Bull München in dieser Saison. Und die Bilanz gegen den Titelverteidiger sieht richtig düster aus. Die letzten fünf Gastspiele in Berlin hat München allesamt gewonnen. Auch das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison ging mit 4:2 an die Mannen von Coach Don Jackson. Und von den insgesamt letzten zehn Duellen zwischen diesen beiden Mannschaften gewannen die Eisbären nur eine einzige Partie – und diese auch erst nach Verlängerung (3:2 im ersten Halbfinalspiel der vergangenen Saison in München). Es wird Zeit, diese Negativserie zu beenden. 

Mit dem Saisonstart und aktuell Platz Drei kann man in Berlin sicherlich zufrieden sein, wenn gleich spielerisch noch immer richtig viel Luft nach oben ist. Vier Niederlagen in 13 Spielen sind definitiv keine schlechte Bilanz, schaut man aber auf die Gegner, gegen die man verloren hat, dann merkt man schon, dass den Eisbären zur Spitze doch noch einiges fehlt. Denn drei der vier Niederlagen setzte es gegen die Top-Teams Nürnberg, München und Mannheim. Die vierte Niederlage kassierte man im letzten Auswärtsspiel in Krefeld, als man eine 2:0-Führung verspielte und am Ende mit 2:3 n.P. den Kürzeren zog. Will man am Wochenende die Top-Teams aus Nürnberg und München besiegen, muss eine Top-Leistung abgerufen werden und das über die volle Spielzeit. Leisten sich die Eisbären erneut eine Auszeit und spielen nicht über 60 Minuten konzentriert Eishockey, klappt es erneut nicht mit einem Sieg gegen Nürnberg und München. Wenn die Eisbären jedoch ihren Gameplan durchziehen und beide Spiele gewinnen sollten, dann würden sie eindrucksvoll beweisen, dass in dieser Saison definitiv wieder mit Ihnen zu rechnen ist. 

Der voraussichtliche Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers am 20.10.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Maximilian Adam, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, Florian Busch, James Sheppard, Sven Ziegler, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Maximilian Franzreb (Weißwasser), André Rankel (Adduktoren), Martin Buchwieser (Zahn-OP), Louis Marc Aubry (Fingerfraktur), Nick Petersen (Unterkörper), Constantin Braun

Saison-Auftakt gegen Nürnberg: Eisbären gehen hochmotiviert in die neue Saison und wollen den nächsten Schritt machen

Wie lange haben wir darauf gewartet: Es geht endlich wieder los. Die DEL-Saison 2017/2018 startet morgen Abend und die Eisbären Berlin erwarten zum Auftakt gleich einmal einen sehr schweren Gegner in der Arena am Ostbahnhof. Mit den Thomas Sabo Ice Tigers treffen unsere Jungs auf einen von vielen Titel-Kandidaten. Für die Berliner wird das erste Saisonspiel also gleich einmal zum ersten Härtetest der neuen Saison werden.

Und in der Hauptstadt freut man sich riesig auf die neue Saison und sieht dem Saisonstart daher hochmotiviert entgegen, wie Coach Uwe Krupp im Vorfeld der Partie gegen Nürnberg sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 07.09.2017):

Ich sehe eine sehr gute Entwicklung in unserer Truppe seit dem ersten Trainingstag. Jeder ist gespannt auf das erste Punktspiel. Wir starten hochmotiviert und ambitioniert in die Saison. Mit Nürnberg treffen wir sofort auf einen sehr starken Gegner. Wir werden uns warm anziehen und werden mit der Euphorie des ersten Heimspiels und unseren Fans im Rücken ein gutes Eishockeyspiel bieten.

Als Saisonziel hat Chefcoach Uwe Krupp die direkte Playoff-Qualifikation ausgegeben, aber er sprach bei der gestrigen Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz auch davon, dass man nun den nächsten Schritt gehen will. Und der wäre demnach der Einzug ins Finale. Eine mutige Ansage von Krupp, der jedoch andere Mannschaften als Favoriten ausmacht:

Oben erwarte ich neben München auch Köln und Mannheim. Dahinter gibt es eine weitere Gruppe von Teams, die sich nach oben orientiert. Dazu wollen wir gehören. Und wenn es geht, ganz oben mitmischen.

In die neue Saison können die Eisbären nahezu in Bestbesetzung starten. Alle Neuzugänge sind dabei, es werden nur Vincent Hessler und Constantin Braun fehlen. Zudem sind die Youngster Maximilian Franzreb, Maximilian Adam und Charlie Jahnke für Kooperationspartner Weißwasser im Einsatz.
Zudem hat Uwe Krupp ein Luxus-Problem, denn aktuell stehen 22 Spieler zur Verfügung, nur 21 Spieler dürfen allerdings mitwirken. Keine so leichte Aufgabe für den Berliner Chefcoach.

Mit Nürnberg treffen unsere Jungs morgen Abend auf einen Gegner, der ihnen in der letzten Saison das Leben sehr schwer gemacht hat. Nur ganze zwei Punkte von maximal zwölf möglichen Zählern konnten die Eisbären gegen die Franken einfahren. Das gelang bei einem 3:2-Sieg n.P. auf eigenem Eis. Das zweite Match in Berlin ging mit 1:3 verloren. Noch deutlicher wurde es dagegen im Frankenland, wo die Eisbären mit 2:5 und 1:6 unter die Räder kamen.
In Berlin fühlte sich Nürnberg zuletzt eh sehr wohl, gewann in den letzten beiden Jahren immer eine Partie während der Hauptrunde. Zuvor feierte Nürnberg nur ein Sieg in elf Gastspielen an der Spree.

Während die Eisbären eine sehr gute Vorbereitung spielten, war die der Nürnberger nicht unbedingt so erfolgreich. Vier Siege feierten die Mannen von Coach Rob Wilson, drei Niederlagen kassierte das Team der Ice Tigers. Vor allem die deutliche Klatsche beim französischen Club Gap (3:6) sorge für viel Unmut im Umfeld.
Aber die Franken verfügen dennoch über ein sehr starkes Team, welches man definitiv in dieser Saison auf der Rechnung haben muss. Die Ice Tigers haben sich sehr gut verstärkt und werden im Kampf um die ersten sechs Plätze auf jeden Fall ein Wörtchen mitreden. In Nürnberg sind auch zwei ehemalige Eisbären-Spieler aktiv – Verteidiger Milan Jurcina und Stürmer Petr Pohl.
Das Saisonziel der Franken ist von Hauptsponsor Thomas Sabo klar und deutlich formuliert. Man will in die Champions Hockey League, nicht mehr und auch nicht weniger.

Los geht die Partie zwischen den Eisbären Berlin und den Thomas Sabo Ice Tigers morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes -enz Arena. Telekom Sport überträgt wie gewohnt die Partie auf seinen Plattformen live. 

Das Team der Eisbären Berlin für das Heimspiel am 01. Spieltag gegen die Thomas Sabo Ice Tigers am 08.09.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Blake Parlett

Angriff:

Nick Petersen, Jamie MacQueen, Thomas Oppenheimer, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, James Sheppard, Sven Ziegler, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, Mark Olver, Marcel Noebels

Für Weißwasser im Einsatz:

Maximilian Franzreb, Maximilian Adam, Charlie Jahnke

Verletzt:

Vincent Hessler (Rücken), Constantin Braun

1:6 – Arg dezimierte Eisbären ohne Chance in Nürnberg

Die Eisbären Berlin bleiben ohne Punkt an diesem DEL-Wochenende. Zwei Tage nach der 3:4-Niederlage gegen Tabellenführer Red Bull München verloren die Hauptstädter auch beim Tabellenzweiten Thomas Sabo Ice Tigers. Vor 5.030 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung hieß es am Ende 1:6 (1:1,0:2,0:3). Die Eisbären gingen zwar in Führung, doch letztendlich hatte man dem Top-Team nicht viel entgegenzusetzen.

Wie auch, fehlten Chefcoach Uwe Krupp im Frankenland doch heute Abend tatsächlich acht Stammspieler (!). Am Freitag fehlten bereits Bruno Gervais, Jonas Müller, Nick Petersen, Darin Olver, Sven Ziegler und Marcel Noebels. Heute fehlten dann auch noch Torhüter Petri Vehanen und Stürmer Julian Talbot. So begannen die Berliner mit Maximilian Franzreb im Tor und Marvin Cüpper auf der Bank. Youngster Vincent Hessler war der neunte Stürmer im Kader der Eisbären.

Keine guten Voraussetzungen also für die Partie bei den so starken Franken. In den ersten zehn Minuten passierte jedoch noch nicht viel. Die Eisbären standen hinten relativ sicher, Nürnberg zeigte noch nicht, warum sie auf Platz Zwei der Tabelle stehen.
Gegen Mitte des Drittels wurden die Hausherren dann aber stärker und kamen auch zu guten Torchancen. Aber Maximilian Franzreb im Berliner Tor ließ nichts zu. Als Nürnberg in der Schlussphase zwei Strafzeiten innerhalb von vier Sekunden kassierte, waren die Berliner plötzlich in doppelter Überzahl. Und da klingelte es im Nürnberger Tor. Frank Hördler mit dem Querpass, Micki DuPont mit der Direktabnahme und der 1:0-Führung der Gäste (18.). Zu diesem Zeitpunkt sehr überraschend.
Aber Nürnberg schlug in Unterzahl (!) zurück. Frank Hördler vertändelte die Scheibe vor dem eigenen Tor, Brandon Prust legte die Scheibe zurück auf Brandon Segal, welcher zum 1:1 traf (20.).
Angesichts eines Torschuss-Verhältnis von 16:5 für Nürnberg ein schmeichelhafter Spielstand für die Eisbären. Continue reading

Härtetest am Wochenende: Eisbären treffen auf die Top-Teams aus München und Nürnberg

Nach sieben Niederlagen in Folge haben die Eisbären zuletzt zurück in die Erfolgsspur gefunden. Zwei Siege holte man aus den vergangenen drei Spielen, punktete zudem auch bei der Niederlage und holte insgesamt sechs von neun möglichen Punkten. Als Tabellenneunter hat man derzeit elf Punkte Vorsprung auf den Elften Krefeld, die Pinguine haben aber noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Dass die Eisbären in den letzten drei Partien gepunktet haben, war ungemein wichtig, denn den Hauptstädtern steht ein Hammer-Wochenende bevor. Morgen Abend empfangen die Berliner Spitzenreiter Red Bull München in der Mercedes-Benz Arena (Bully: 19:30 Uhr). Am Sonntag gastiert man dann beim Tabellenzweiten Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:00 Uhr).

Und ausgerechnet jetzt haben die Berliner mit großen Personalsorgen zu kämpfen. Denn gleich sechs Spieler fehlen Chefcoach Uwe Krupp. Die Verteidiger Bruno Gervais und Jonas Müller sowie die Stürmer Nick Petersen, Darin Olver, Sven Ziegler und Marcel Noebels. Ziegler hat sich eine Schulterverletzung zugezogen und wird kommenden Mittwoch operiert.

Immerhin kann Krupp morgen Abend ein neues Gesicht an der Bande begrüßen. Denn was sich lange angebahnt hatte, wurde nun auch offiziell bestätigt. Die Berliner haben Stéphane Richer als Co-Trainer verpflichtet. Der 50-jährige war zuletzt Sportdirektor bei den Hamburg Freezers. Uwe Krupp äußerte sich zum neuen Co-Trainer wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 26.01.2017):

Je mehr Eishockeykompetenz wir haben, desto mehr profitiert die Mannschaft davon. Wir werden Stéphane (Richer) in alle Bereiche mit einbinden. Auf der Spielerbank wird er zwischen Marian und mir stehen.

Auch der neue Co-Trainer äußerte sich zu Wort:

Ich habe nicht so viele gute Erfahrungen gegen die Eisbären gemacht. Deshalb freue ich mich jetzt, für sie zu arbeiten

Der morgige Gegner ist der amtierende Deutsche Meister und Tabellenführer Red Bull München. Die von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson trainierten Münchner sind der Top-Favorit auf den DEL-Titel. Das haben sie mit ihren bisherigen Leistungen auch mehr als unterstrichen. Und gegen München lief es für die Eisbären zuletzt auch nicht wirklich gut, verlor man doch die letzten sechs Spiele in Folge und zudem auch die letzten beiden Heimspiele gegen München. In dieser Saison gingen alle drei Duelle an den Meister. 3:2 und 3:1 zu Hause, 4:2 in Berlin. Uwe Krupp im Vorfeld der Partie am Freitagabend:

Wir wissen, wo Münchens Stärken sind. Wir haben bisher gegen sie ganz gute Spiele abgeliefert, aber um sie schlagen zu können, brauchen wir ein perfektes Spiel, das hatten wir bisher noch nicht.

Sonntagabend wird es jedoch auch nicht viel einfacher, wenn man bei den Thomas Sabo Ice Tigers zu Gast ist. Die Franken spielen bisher eine überragende Saison und sind der Herausforderer Nummer Eins für München. Und auch gegen Nürnberg taten sich die Eisbären zuletzt sehr schwer. Im Frankenland setzte es acht Niederlagen in zehn Spielen. In dieser Saison gewannen die Berliner zu Hause 3:2 n.P., verloren aber das zweite Heimspiel 1:3 und in Nürnberg zudem mit 2:5.

Die Eisbären sind arg dezimiert und treffen ausgerechnet jetzt auf die beiden besten Mannschaften der Liga. Im Grunde haben unsere Jungs nichts zu verlieren. Sie sind in beiden Partien krasser Außenseiter und kaum einer rechnet wohl damit, dass sie etwas holen werden. Aber das dachte man auch gegen Mannheim und da zeigten die Jungs vor allem kämpferisch eine ganz starke Leistung, kämpften geschlossen als Mannschaft und zeigten große Moral. Jeder kämpfte für jeden und so holte man am Ende drei Punkte gegen die Adler. Und genau so, wie man gegen die Kurpfälzer gespielt hat, muss man auch gegen München und Nürnberg spielen, dann ist auch da durchaus etwas möglich, wenn gleich dafür mehr als Alles passen müsste.

Beide Spiele werden wie gewohnt von Telekom Eishockey übertragen. Freitagabend ab 19:15 Uhr, Sonntagabend ab 18:45 Uhr.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen Red Bull München am 27.01.2017:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Alex Roach, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Frank Hördler, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun

Angriff:

Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Julian Talbot, Daniel Fischbuch

Constantin Braun: „Uns fehlt die Konstanz“

Constantin Braun (Verteidiger Eisbären Berlin/erzielte das einzige Tor gegen Nürnberg):

Uns fehlt die Konstanz. Wir spielen ein Drittel gut, dann ein Drittel wieder nicht so gut, dann wieder ein halbes Drittel gut. Dann spielst du viel in Unterzahl. Wir waren dann nur mit vier, fünf Verteidigern hinten drin. Dann wird man auch müde. Wir haben in Iserlohn schon mit fünf Verteidigern gespielt. Wir sind dann nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Nürnberg hat dann clever gespielt und sie wissen, wie sie es runterspielen müssen.

Jens Baxmann (Verteidiger Eisbären Berlin/bereitete das Tor gegen Nürnberg vor):

Nürnberg spielt eine sehr gute Saison, Tabellenplatz Zwei sagt eigentlich alles aus. Da steht man glaub ich nicht umsonst. Ich glaube, wir haben zwei Sachen heute nicht ganz so gut gemacht. Zum Einen das Überzahlspiel, wo wir viele Chancen hatten und zum Anderen haben wir in der eigenen Zone nicht die besten Entscheidungen getroffen.

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wer das Spiel gesehen hat, das war für 40 Minuten eine ziemlich eindeutige Angelegenheit, Nürnberg war uns überlegen. Im letzten Drittel haben wir besser gearbeitet, haben besser gespielt und hatten auch die Möglichkeit, ein oder vielleicht sogar zwei Punkte zu holen. Oder das Spiel sogar noch zu gewinnen. Aber Nürnberg hat in den entscheidenden Momenten gut verteidigt. Nürnberg war uns überlegen, war die stärkere Mannschaft.

Rob Wilson (Trainer Thomas Sabo Ice Tigers):

Wir wollten ein gutes erstes Drittel spielen, wollten die Eisbären unter Druck setzen. Das ist uns ganz gut gelungen. Wir hätten auch ein Tor mehr schießen können, was uns leider nicht gelungen ist. Trotzdem bin ich mit dem Spiel zufrieden. Es war ein schweres Auswärtsspiel.

1:3 vs. Nürnberg: Eisbären, wie viele Fans wollt Ihr noch vergraulen?

Ausgabe #12:

Das war ein Wochenende zum vergessen für die Eisbären Berlin. Am Freitag holte man beim 3:4 n.P. bei den Iserlohn Roosters immerhin noch einen Punkt, heute gegen die Thomas Sabo Ice Tigers waren es dann aber null Punkte. Gegen die Franken unterlagen die Berliner verdient mit 1:3 (0:1,1:1,0:1). 9.690 Zuschauer (!) in der Mercedes-Benz Arena sahen eine blutleere Vorstellung der Eisbären in einer sehr mäßigen DEL-Partie. So einfach hatte es Nürnberg wohl noch nie, drei Punkte in Berlin mitzunehmen.

Ich war vor dem Spiel mit ein paar Freunden vom eisbaerlin.de-Fanclub auf dem Weihnachtsmarkt, um sich auf das Spiel gegen Nürnberg einzustimmen. Das Fazit nach dem Spiel: Wären wir mal lieber auf dem Weihnachtsmarkt geblieben. Denn das, was wir in der Arena am Ostbahnhof zu sehen bekamen, war eine absolute Frechheit der Eisbären. Eine Leistung, die es einfach nicht verdient, mit Punkten belohnt zu werden. Mit dieser Leistung wird man selbst die Pre-Play-Off-Ränge nicht erreichen. Dabei sind die Ziele in der Hauptstadt doch ganz andere, man will die Top-Sechs erreichen und damit sicher im Viertelfinale stehen. Es bleibt die Frage, wie man das Ziel erreichen will. Die Fans rennen den Eisbären jedenfalls schon davon, was die Zuschauerzahl heute mehr als deutlich macht. Und es werden wohl auch nicht die Letzten gewesen sein, wenn es nicht bald besser wird.

Schon im ersten Drittel bekam man Eishockey-Schonkost zu sehen. Die Eisbären nach vorne ohne Ideen, da war kein Spielkonzept von Coach Uwe Krupp zu erkennen. Das war ein kopflosen Anrennen, das hatte mit Eishockey nicht viel zu tun. Zweikämpfe nahm man so gut wie keine an, Schlittschuh läuferisch war man auch immer einen Schritt langsamer als die Gäste aus dem Frankenland. Das Powerplay? Mehr als peinlich. Dreimal hatte man im Auftaktdrittel die Möglichkeit in Überzahl zu spielen, für Gefahr sorgte man jedoch überhaupt nicht. Man merkte in Überzahl keinen Unterschied zum Spiel Fünf-gegen-Fünf, wo man doch letztens noch behauptete, bei Fünf-gegen-Fünf spiele man sehr gutes Eishockey. Heute war davon jedenfalls nichts zu sehen.
Und Nürnberg? Ich weiß nicht, welchen Gameplan deren Coach Rob Wilson seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte. Aber ich glaube nicht, dass seine Mannschaft diesen über 60 Minuten konsequent umgesetzt hat. Es sei denn, sein Team sollte hinten sehr kompakt stehen und auf Konter lauern. Denn mehr machte Nürnberg hier nach dem 1:0 nicht mehr. Neun Minuten waren gespielt, als David Steckel seinen eigenen Nachschuss verwertete. Petri Vehanen im Eisbären-Tor war dabei ohne Chance, parierte den ersten Schuss noch klasse.
Nürnberg sorgte mit seinen wenigen Angriffen nach vorne für mehr Gefahr als die Eisbären in ihren drei Überzahlspielen zusammen. Das sagt eigentlich schon alles über dieses erste Drittel aus. Continue reading

In Iserlohn und gegen Nürnberg: Gelingt den Eisbären endlich mal eine Siegesserie?

Am kommenden Wochenende stehen für die Eisbären Berlin zwei schwere Spiele auf dem Programm. Zwei Spiele, in denen es mal wieder um wichtige Punkte im Kampf um die Play-Off-Plätze geht. Morgen Abend ist man zu Gast bei den Iserlohn Roosters, dem Tabellenzehnten (Bully: 19:30 Uhr). Spiele am Seilersee sind immer enorm schwer, da die Halle am Seilersee einem Hexenkessel gleicht. Die IEC-Fans geben der eigenen Mannschaft in Heimspielen immer einen enormen Motivationsschub, weshalb es als Gast-Mannschaft sehr schwer ist, am Seilersee zu bestehen. Am Sonntag folgt dann zum Abschluss das Heimspiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers (Bully: 19:00 Uhr). Eine Mannschaft, welche bisher eine sehr starke Saison spielt und daher vollkommen zu recht auf Platz Zwei der Tabelle steht. Mit Nürnberg ist in dieser Saison definitiv zu rechnen.

Wenn die Eisbären beiden Spiele am Wochenende gewinnen würden, wäre dies ein Novum in dieser DEL-Saison. Denn mehr als zwei Siege am Stück gelangen bisher nicht. Da man am vergangenen Sonntag in Düsseldorf mit 3:0 gewann, kann man am Wochenende bei erfolgreichem Ausgang beider Spiele die erste richtige Siegesserie starten. Doch die Eisbären haben vor der Aufgabe in Iserlohn großen Respekt, wie Chefcoach Uwe Krupp sagte (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 15.12.2016):

In Iserlohn erwartet uns wieder ein Hexenkessel, darauf müssen wir uns auch mental einstellen. Wir müssen auf schnelle Konterangriffe vorbereitet sein, die Zuordnung muss stimmen, wir müssen diszipliniert und konzentriert spielen.

Das Problem der Eisbären in dieser Saison ist es, guten Spielen weitere gute folgen zu lassen. In den darauf folgenden Spielen gab es meist wieder eine schlechte Leistung und prompt eine Niederlage. Ohne eine richtige Siegesserie wird es schwer werden, einen Top-Sechs-Platz nach der Hauptrunde zu erreichen.

Und dass ausgerechnet bei den Iserlohn Roosters morgen Abend ein Sieg gelingt, ist auch nicht sicher. Denn am Seilersee taten sich die Hauptstädter zuletzt äußerst schwer, verloren vier Spiele in Folge – darunter auch ein 0:2 im ersten Aufeinandertreffen in Iserlohn in dieser Saison. Auf eigenem Eis gewannen die Berliner knapp mit 4:3. Vor den vier Siegen der Roosters in Folge gelangen jedoch den Eisbären vier Siege am Stück, davor jedoch wieder den Sauerländern. Morgen wäre es also an der Zeit, mal wieder so eine „Vier-Spiele-Serie“ am Seilersee zu starten. Was aber wie bereits erwähnt nicht einfach wird bei den heimstarken Roosters, zumal die Eisbären auswärts in dieser Saison nicht gerade Angst und Schrecken verbreiten.

Zwei Tage später empfangen die Eisbären dann die Thomas Sabo Ice Tigers in der Mercedes-Benz Arena. Die Franken sind gern gesehene Gäste in der Hauptstadt, gewannen die Berliner doch 16 der letzten 19 Heimspiele gegen Nürnberg – darunter ein 3:2 n.P. im ersten Duell dieser Saison. Dafür verloren die Eisbären in Nürnberg mit 2:5. Ein weiterer Beweis der eklatanten Auswärtsschwäche, während man zu Hause die beste Mannschaft ist.
Nürnberg sollte man aber trotz der aktuellen Heimserie gegen die Franken nicht unterschätzen, spielen sie doch bisher eine enorm starke Saison. Die Ice Tigers spielen attraktives und sehr offensiv geprägtes Eishockey und könnten durchaus ein Wort um den Titel mitreden.

Bei den Eisbären gibt es im Vergleich zum vergangenen DEL-Wochenende keine Veränderung im Kader. Marcel Noebels, Jonas Müller und Frank Hördler fallen weiterhin verletzt aus. Maximilian Franzreb (Weißwasser), Vincent Hessler (DNL-Team) sowie Charlie Jahnke (U20) stehen ebenso nicht zur Verfügung. Trotzdem besteht das Line-up wieder aus vollen vier Reihen.

Die Partie am Freitagabend bei den Iserlohn Roosters wird von den Herren Schrader und Schukies geleitet, die Heimpartie gegen die Thomas Sabo Ice Tigers leiten die Herren Aumüüler und Schütz. Beide Spiele werden wieder von Telekom Eishockey übertragen.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters am 16.12.2016:

Tor:

Petri Vehanen, Marvin Cüpper

Abwehr:

Maximilian Adam, Kai Wissmann, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun, Bruno Gervais

Angriff:

Nick Petersen, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch

Peinliches Defensiv-Verhalten: Eisbären „schenken“ Nürnberg den Sieg

125px-Nuernberg_Ice_Tigers_Logo_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin wollten mit einem Erfolgserlebnis aus der Länderspielpause kommen. Das ist gehörig schief gelaufen. Bei den Thomas Sabo Ice Tigers setzte es eine 2:5 (0:1,1:3,1:1)-Niederlage. Dabei wäre im Frankenland durchaus was drin gewesen, aber durch zu viele individuelle Fehler und ein mehr als peinliches Defensiv-Verhalten schenkte man die Partie leichtfertig ab und ging somit zum fünften Mal in Folge (!) auswärts als Verlierer vom Eis.

Die Eisbären mussten in Nürnberg auf Frank Hördler, Marcel Noebels, Laurin Braun und André Rankel verzichten. Im Tor stand wieder Stammgoalie Petri Vehanen. .

Beide Mannschaften starteten schwungvoll in die Partie, überbrückten schnell die neutrale Zone, um im Angriffsdrittel zu Chancen zu kommen. Doch beide Defensivreihen standen sehr kompakt hinten und ließen nicht viele hochkarätige Chancen zu. Die Eisbären hatte die erste richtig gute Chance in der achten Spielminute, als Darin Olver per Bauerntrick an Jochen Reimer im Nürnberger Tor scheiterte. Im Gegenzug hatte Andrew Kozek eine gute Chance, sein Schuss ging knapp am Eisbären-Gehäuse vorbei.
Beide Teams legten hier ein hohes Tempo vor, lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe und gaben keinen Zweikampf verloren, eine hart umkämpfte Partie war das hier in Nürnberg gewesen. Und die Eisbären hatten die besseren Chancen. Nürnberg zwar mit einem Schuss-Übergewicht nach den ersten 20 Minuten (10:5), aber die gefährlichen Einschuss-Gelegenheiten hatten die Berliner. So scheiterte Florian Busch per Direktabnahme aus dem Slot (10.) und Daniel Fischbuch bekam die Scheibe bei einem 2-auf-1-Konter der Eisbären nach Querpass von Nick Petersen nicht unter Kontrolle.
Als sich alle schon auf ein 0:0 nach dem ersten Drittel einstellten, fuhren die Hausherren noch einmal einen Konter. Philippe Dupuis setzte sich im Angriffsdrittel gegen Sven Ziegler durch und schoss den Puck unter der Stockhand von Petri Vehanen durch ins Tor zum doch etwas überraschenden 1:0 (20.). Mit diesem Paukenschlag endete das erste Drittel. Continue reading