1:6 – Arg dezimierte Eisbären ohne Chance in Nürnberg

Die Eisbären Berlin bleiben ohne Punkt an diesem DEL-Wochenende. Zwei Tage nach der 3:4-Niederlage gegen Tabellenführer Red Bull München verloren die Hauptstädter auch beim Tabellenzweiten Thomas Sabo Ice Tigers. Vor 5.030 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung hieß es am Ende 1:6 (1:1,0:2,0:3). Die Eisbären gingen zwar in Führung, doch letztendlich hatte man dem Top-Team nicht viel entgegenzusetzen.

Wie auch, fehlten Chefcoach Uwe Krupp im Frankenland doch heute Abend tatsächlich acht Stammspieler (!). Am Freitag fehlten bereits Bruno Gervais, Jonas Müller, Nick Petersen, Darin Olver, Sven Ziegler und Marcel Noebels. Heute fehlten dann auch noch Torhüter Petri Vehanen und Stürmer Julian Talbot. So begannen die Berliner mit Maximilian Franzreb im Tor und Marvin Cüpper auf der Bank. Youngster Vincent Hessler war der neunte Stürmer im Kader der Eisbären.

Keine guten Voraussetzungen also für die Partie bei den so starken Franken. In den ersten zehn Minuten passierte jedoch noch nicht viel. Die Eisbären standen hinten relativ sicher, Nürnberg zeigte noch nicht, warum sie auf Platz Zwei der Tabelle stehen.
Gegen Mitte des Drittels wurden die Hausherren dann aber stärker und kamen auch zu guten Torchancen. Aber Maximilian Franzreb im Berliner Tor ließ nichts zu. Als Nürnberg in der Schlussphase zwei Strafzeiten innerhalb von vier Sekunden kassierte, waren die Berliner plötzlich in doppelter Überzahl. Und da klingelte es im Nürnberger Tor. Frank Hördler mit dem Querpass, Micki DuPont mit der Direktabnahme und der 1:0-Führung der Gäste (18.). Zu diesem Zeitpunkt sehr überraschend.
Aber Nürnberg schlug in Unterzahl (!) zurück. Frank Hördler vertändelte die Scheibe vor dem eigenen Tor, Brandon Prust legte die Scheibe zurück auf Brandon Segal, welcher zum 1:1 traf (20.).
Angesichts eines Torschuss-Verhältnis von 16:5 für Nürnberg ein schmeichelhafter Spielstand für die Eisbären.

Das zweite Drittel begann sehr verhalten. Erst nach gut drei Minuten nahm der Druck der Hausherren zu, die Ice Tigers suchten nun immer wieder den Abschluss. Und der Druck sollte sich auszahlen. Constantin Braun vertändelte die Scheibe, Danny Syvret kam an der blauen Linie zum Schuss und überwand Maximilian Franzreb – 2:1 (25.).
Wenige Sekunden später war die Partie für Kai Wissmann beendet. Nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge erhielt der Verteidiger eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Und Nürnberg nutzte dieses Powerplay schnell aus. Yasin Ehliz auf Patrick Reimer, der wurde nicht gestört und konnte so zum 3:1 einnetzen (26.).
Andrew Kozek dann mit einer weiteren Riesenchance in der fünfminütigen Überzahl, aber er traf nur den Pfosten. Auf der Gegenseite hatte Kyle Wilson nach einem Fehler von Jesse Blacker die Chance in Unterzahl, scheiterte jedoch an Jochen Reimer.
Mitte des zweiten Drittels dann mal eine starke Kombination der Eisbären. Florian Busch und Laurin Braun mit einem Doppelpass, Busch scheiterte jedoch an Jochen Reimer.
Die Eisbären zeigten sich jetzt durchaus bemüht, sie kämpften und suchten auch immer wieder den Abschluss vor dem Tor. Nur hatten sie kein Glück in ihren Aktionen. Auch nicht in der letzten Minute, als Kyle Wilson alleine vor Jochen Reimer auftauchte, an diesem aber scheiterte. So ging es beim Stand von 3:1 in die zweite Pause.

Im letzten Drittel sorgte Nürnberg dann schnell für die endgültige Entscheidung. Marius Möchel kam über links ins Berliner Drittel und zielte ganz genau ins lange Eck – 4:1 (43.).
Sieben Minuten später Nürnberg mit dem Schuss von der blauen Linie, Franzreb ließ nach vorne prallen und Brandon Prust staubte ab – 5:1 (50.).
Das sollte aber noch immer nicht der Schlusspunkt gewesen sein. In Überzahl legten die Franken noch einmal nach. Marco Pfleger mit dem Pass von hinter dem Tor auf Andrew Kozek, welcher seitlich neben dem Tor stand und die Scheibe ins lange Eck schlenzte – 6:1 (54.).
Die Eisbären versuchten zwar alles, aber gegen Ende der Partie ging ihnen dann verständlicherweise die Kraft aus und Nürnberg zeigte sich vor dem Tor eiskalt. Am Ende blieb es beim verdienten 6:1 für Nürnberg.

Die Eisbären haben die erwartete Niederlage im Frankenland kassiert. Mit 1:6 fiel diese zwar ganz schön hoch aus, aber die Eisbären traten auch arg dezimiert in Nürnberg an. Den Ausfall von gleich acht Leistungsträgern kann man eben nicht mal so ganz nebenbei weg stecken. Der Mini-Kader der Eisbären machte das im Rahmen der Möglichkeiten ganz ordentlich, aber natürlich konnte man mit dem vorhandenen Personal nicht erwarten, dass man Nürnberg besiegen würde. Mehr ist eben aktuell nicht drin für die Eisbären und die beiden Gegner vom Wochenende – München und Nürnberg – sind eben derzeit mehr als eine Nummer zu groß für die Eisbären.
Für die Berliner steht am Dienstagabend das viel wichtigere Spiel gegen Verfolger Schwenningen an. Da ist ein Sieg Pflicht. Man kann nur hoffen, dass sich die Personalsituation bis dahin vielleicht ein wenig entspannt, wenn gleich ich da wenig Hoffnung habe. Aber vielleicht präsentiert uns das Management morgen ja noch einen Neuzugang. Auch wenn Florian Busch nach dem Spiel sagte, es liegt nicht daran, dass man zu viele Ausfälle hat. Man gibt trotzdem alles und sollte die Niederlage nicht auf die vielen Ausfälle schieben.

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