Das Jahr 2020: Saison-Abbruch, Karriereende von Kapitän André Rankel, Entlassung vom jahrelangen Pressesprecher Daniel Goldstein, NHL-Draft von Lukas Reichel

Heute endet also das Jahr 2020. Ein Jahr, welches wohl keiner in positiver Erinnerung halten wird. Ein Jahr, in dem von einem auf den anderen Moment unser Leben auf den Kopf gestellt wurde und nichts mehr ist, wie es mal war. Die Corona-Pandemie hat die Welt voll im Griff und hat sie mit voller Wucht getroffen. So auch den Sport, bei uns insbesondere unser geliebtes Eishockey. Denn das letzte Mal, als wir unsere Mannschaft in der Arena am Ostbahnhof spielen sahen und sie zum 4:3-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Bremerhaven supporteten, ist schon wieder über neun Monate her. Am 08. März fand dieses Spiel statt. Knapp eine Woche später sollte das Playoff-Viertelfinale gegen die Düsseldorfer EG beginnen, die schönste Zeit des Jahres für uns Eishockey-Fans also.

Ausflug zum Spiel Düsseldorf gegen die Eisbären. (Foto: jasmin und walker)

Wie wir jetzt, am 31. Dezember wissen, sollte diese Serie nie stattfinden. Wie generell keine Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Ein Super-GAU für den Sport, an den zu Jahresbeginn niemand denken konnte. Da waren die Eisbären-Fans noch voller Vorfreude auf das bevorstehende Rheinland-Wochenende mit Spielen in Düsseldorf und Köln. So auch wir vom eisbaerlin-de-Fanclub, welche dieses Wochenende Mitte Januar in Düsseldorf und Köln verbrachten. Wir hatten drei wunderschöne Tage mit viel Sightseeing im Rheinland und zwei tollen Eishockeyspielen, welche mit einer Niederlage (1:2 in Düsseldorf) und einem Sieg (4:3 n.V. in Köln) endeten. Auf der Rückfahrt sprach man schon von den bevorstehenden Playoffs ab Mitte März, wenn wir wieder auf Reisen gehen wollten. Aber auch daraus sollte, wie wir jetzt wissen, nichts werden.

Die Eisbären feiern mit der Fankurve ihren Sieg gegen den Erzrivalen Mannheim. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Und im Vorfeld der Playoffs sollten die Eisbären auch noch Duftmarken setzen, welche der Konkurrenz deutlich machen sollten, dass in den Playoffs mit den Hauptstädtern zu rechnen ist. Man gewann zum Beispiel mit 3:2 n.V. in München und 4:3 n.V. gegen Mannheim. Aber man hatte eben auch bittere Niederlagen zu verkraften wie diese gegen Straubing, als man mit 1:2 verlor und zudem auch Platz Drei nach der Hauptrunde fast schon abhaken konnte. Dann verlor man auch noch gegen Düsseldorf mit 1:2 n.V. und das Heimrecht fing plötzlich an zu wackeln. Doch letztendlich sicherte man sich den vierten Platz, somit das Heimrecht im Viertelfinale gegen Düsseldorf und zudem die CHL-Qualifikation für die kommende Europapokalsaison.

Beendete 2020 seine einzigartige Karriere: André Rankel (Foto: eisbaerlin.de/jasmin) und walker)

Aber wie wir jetzt wissen, fand eben weder das Viertelfinale gegen die DEG statt, noch gibt es in dieser Saison die Champions Hockey League (CHL). Das Eishockey-Herz musste also in diesem von Corona geprägten Jahr viele Tiefschläge hinnehmen. Denn es war nicht nur das abrupte Saisonende ohne Playoffs am 10. März diesen Jahres.
Denn nur wenige Tage später gaben die Eisbären Berlin ihre Personalentscheidungen bekannt, welche Spieler den Verein verlassen werden müssen. Und darunter war ein Name, der die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte deutlich mit geprägt hat: André Rankel. Der langjährige Kapitän der Berliner erhielt keinen neuen Vertrag mehr und musste die Eisbären folglich nach 17 Jahren (!) verlassen. Er wollte seine Karriere anschließend noch fortsetzen, aber wie wir seit Dezember wissen, wurde auch daraus nichts, da er verletzungsbedingt seine Karriere beenden musste.
Auch diesen Tiefschlag musste man erst einmal verkraften. Denn auch wenn André Rankel in den letzten Jahren schon lange nicht mehr jene Leistungen aus den Meisterjahren abrufen konnte, so war er dennoch stets immer ein wichtiger Führungsspieler für die jungen Spieler im Team der Eisbären.

Musste die Eisbären nach über 20 Jahren Pressearbeit verlassen: Daniel Goldstein (Foto: eisbaerlin.de/rosi und jasmin)

Wenn man denkt, es kann eh nicht mehr schlimmer kommen, dann setzen die Eisbären dem Ganzen noch die Krone auf. Denn neben André Rankel musste auch ein weiterer langjähriger Vereinsangehöriger die Eisbären Berlin verlassen. Nach über 20 Jahren Pressearbeit für den Hauptstadtclub setzten die Eisbären den langjährigen Pressesprecher Daniel Goldstein vor die Tür. Was die Sache noch schlimmer machte und mit einem bitteren Beigeschmack versah: Die Eisbären machten die Trennung nicht öffentlich offiziell, sondern viel mehr musste man es aus der Presse (Tagesspiegel) erfahren. Noch heute schweigt der Verein zu diesem Vorgang. So brachten die Verantwortlichen der Eisbären die Fanszene gewaltig gegen sich auf.

Die große Frage der Fans war diese, wann es endlich wieder losgehen würde mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Oder besser gesagt, der PENNY DEL, wie sie inzwischen heißt. Aber auch da gab es ein sich hinziehendes Sommertheater, an deren Ende man den Start der neuen Saison immer wieder nach hinten schob und auch da gaben die DEL-Verantwortlichen keine gute Figur ab. Denn immer wieder stellte man Forderungen ohne aber nur mal eine vernünftige Idee zu präsentieren, wie man den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann. Eine lange Zeit hieß es dann immer nur, man kann die Saison definitiv nicht ohne Zuschauer beginnen, denn diese sind für die Zukunft der Vereine von großer Bedeutung. Doch wie wir jetzt wissen, hat man eine Woche vor Weihnachten nun doch ohne Fans die neue Spielzeit begonnen. Und es ist abzusehen, dass diese wohl gänzlich ohne Zuschauer stattfinden wird. Auf einmal ging es also doch. Verstehe einer das Vorgehen der DEL-Verantwortlichen.

Bis zum Saisonstart wurde uns die Zeit mit dem MagentaSport-Cup versüßt, wenn gleich dieser für die Eisbären keinesfalls erfolgreich war und nach bereits vier Spielen und vier Niederlagen beendet war. Der Grund dafür waren mehrere positive COVID-19-Test bei den Eisbären Berlin. So konnte man die letzten beiden bedeutungslosen Spiele nicht mehr absolvieren, was aber nicht wirklich schlimm war.
Viel mehr nutzte man die Zeit zur Regeneration und zur Aufarbeitung der sichtbaren großen Probleme während des Turniers. So reagierten die Verantwortlichen der Eisbären und verpflichteten kurzerhand noch drei Stürmer – Kris Foucault, Giovanni Fiore und Matt White. Diese Transfers waren auch bitter notwendig, denn genau in der Offensive drückte der Schuhe. Das kurzfristige Karriereende von Maxim Lapierre machte es dann nicht besser, aber bisher läuft die neue Saison der Eisbären ja sehr vielversprechend. Man punktete bisher in zwei der drei Spielen und gewann beide Heimspiele. Zudem ist man seit 125 Minuten ohne Gegentor und kassierte aus dem Spiel heraus erst zwei Gegentore. Da wächst also ein neues Team zusammen, welches eine erfolgreiche Saison spielen kann. Leider können wir Fans diese Spiele aber nur vor dem Fernseher sehen.

Hatte dieses Jahr 2020 denn eigentlich auch positive Dinge? Ja, und zwar für einen Youngster der Eisbären Berlin. Lukas Reichel ist im Oktober seinem Traum von der NHL ein Stück näher gekommen. In der ersten Runde wurde er an 17. Stelle von den Chicago Blackhawks gedraftet. Ausgerechnet Chicago, sein Lieblingsclub. So hatte also wenigstens für einen Eisbären das Jahr 2020 eine positive Note dabei.

Für das Jahr 2021 kann man sich aus Eishockey-Sicht eigentlich nur wünschen, dass alle Teams die Corona-Pandemie überstehen und keiner Insolvenz anmelden muss. Es ist gerade für alle keine leichte Zeit, aber da müssen wir nun alle gemeinsam durch. Und sollte im kommenden Jahr die Normalität Stück für Stück wieder zurückkommen, hoffen wir natürlich darauf, dass wir wieder ins unser zweites Wohnzimmer dürfen. Und dort dann unserer Leidenschaft nachkommen, die Eisbären Berlin leidenschaftlich zu supporten. Noch ist diese Vorstellung ein großer Traum für 2021, aber wir hoffen, dass dieser nächstes Jahr Realität wird.

Aber vor allem wünschen wir Euch eins: Ganz viel Gesundheit, dass jeder gesund durch diese Pandemie kommt und wir uns dann irgendwann wieder gesund und munter in unserem Wohnzimmer treffen werden. Und dann wird die Wiedersehensfreude riesengroß sein und eine Stimmung herrschen, wie sie die Arena am Ostbahnhof höchstens in den Meisterjahren erlebt hat.

Wir wünschen Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt negativ!

Nach über 20 Jahren Vereinsarbeit: Die Eisbären Berlin setzen Pressesprecher Daniel Goldstein vor die Tür

Daniel Goldstein (Foto: eisbaerlin.de/rosi und jasmin)

Nein, als Eisbären-Fan hat man es in diesem Jahr überhaupt nicht leicht. Erst das vorzeitige Saisonende mit der Absage der Playoffs in Folge des Corona-Virus, dann der Abschied vom langjährigen Kapitän André Rankel, und gestern dann der nächste Nackenschlag für die Fanszene der Eisbären Berlin: Die Eisbären haben Pressesprecher Daniel Goldstein von seinen Aufgaben entbunden.

Was an sich schon ein Hammer und für die Fanszene des Hauptstadtclubs überhaupt nicht nachvollziehbar ist, doch die Tatsache, dass diese Meldung nicht von den Eisbären Berlin selbst in einem Statement, in einer Pressemitteilung den Fans mitgeteilt wurde, sondern man es über den Tagesspiegel erfahren musste, macht das Ganze noch trauriger. In seinem Eishockey-Blog war es der Tagesspiegel, der die Fanszene der Eisbären gestern Mittag in eine Schockstarre versetzte und bis heute Abend wartet man noch immer auf ein Statement der Eisbären. Doch dass da nichts mehr kommen wird, darauf lassen die ersten Posts in den sozialen Netzwerken schließen, wo man lieber einem ehemaligen Eisbären (nichts gegen Sven Ziegler, alles Gute „Ziggi“) zum Geburtstag gratuliert oder aber auf einen Rabatt so hoch wie die Temperatur morgen im Fanshop an der Arena hinweist, statt einfach mal Daniel Goldstein anständig zu verabschieden. So, wie er es verdient hätte, nach allem, was er in den letzten Jahren für die Eisbären Berlin geleistet hatte. Das bisher einzige Statement von Geschäftsführer Peter-John Lee war äußerst schmal und wird Daniel in keiner Weise gerecht. Dem Tagesspiegel sagte Lee:

Daniel war ja fast genau so lange hier bei den Eisbären tätig wie ich. Aber mit den Restrukturierungen ist das eben nicht einfach für uns, diese Entscheidung war schwer.

Mehr hatte Peter-John Lee nicht zu sagen, zu einem Mann, der eben nicht „nur“ ein ganz normaler Pressesprecher eines Eishockeyvereins war. Für die Fanszene war er viel mehr. Er engagierte sich stets für soziale Projekte, war Ansprechpartner für die Fanclubs der Eisbären und half diesen in sämtlichen Angelegenheiten, auch wenn man ihm vielleicht manchmal damit auf die Nerven gegangen ist. Aber Daniel verlor nie die Fassung und war stets freundlich und kompetent, hatte immer die passende Lösung für alle Probleme parat.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang noch sehr gut an unsere erste „echte“ Begegnung. Klar, Daniel Goldstein kannte wohl jeder Eisbären-Fans schon sehr lange, gerade auch aus seiner Zeit beim Berliner Rundfunk, als dieser noch live zu den Eisbären-Spielen schaltete und ein gewisser Daniel Goldstein den Fans vor dem Radio in seiner gewohnt mitreißenden Art vom Spiel der Eisbären berichtete. Noch heute habe ich sein „Tooooor für die Eisbären“ im Ohr.
Aber zurück zu unserer ersten Begegnung, welche nach der ersten Meisterschaft war. Am Tage der Meisterfeier vorm Berliner Rathaus entschlossen sich mein Bruder, sein Schulkumpel und ich dazu, einen Fanclub zu gründen. Der Name war relativ schnell gefunden, aber mit dem Logo taten wir uns lange schwer. Es sollte ja einen Bezug zu den Eisbären haben, aber das war gar nicht so einfach. Als wir uns dann auf ein Logo einigten, fragten wir bei Daniel Goldstein an, ob wir dieses Logo so verwenden dürften, da ja der Eisbärenkopf mit drin war und man ja das nicht so einfach ohne Erlaubnis nutzen darf. Also legten wir ihm unseren Entwurf vor und er fand ihn nicht schlecht, aber kleine Änderungen mussten wir dann doch noch vornehmen. Es dauerte eine kleine Zeit, bis wir ihn und die Verantwortlichen im Verein zufrieden stellen konnten und wir unser Logo offiziell so verwenden durften, wie Ihr es nun seit inzwischen 15 Jahren kennt.

Der Kontakt zu Daniel war also hergestellt und schon damals merkte ich, was für ein feiner Mensch Daniel Goldstein doch ist. Über die Jahre hatten wir immer wieder mit ihm zu tun. Da erinnere ich mich auch an die damaligen Fanclub-Treffen mit Spielern. Ja, so etwas gab es mal bei den Eisbären Berlin, ist aber auch schon eine Ewigkeit her. Das war noch eine Zeit, in der der Verein noch die Fannähe suchte. Wir bekamen damals von Daniel Frank Hördler und André Rankel zugeteilt und Daniel meinte extra, zwei Stunden sollen die Spieler bleiben, nicht länger. Nun ja, „Nante“ und „Ranks“ fühlten sich aber so wohl bei uns, dass sie mehrere Stunden blieben und sich auch heute noch freuen, wenn man sich in den Katakomben der Arena am Ostbahnhof sieht und kurz darüber plaudert.
Aber auch wenn wir mal für runde Geburtstage von Fanclub-Mitgliedern Autogramme von der ganzen Mannschaft für eine Foto-Collage benötigten oder aber Unterschriften für Kinder auf deren Trikot, Daniel machte immer alles möglich. Ebenso setzte er sich auch dafür ein, dass die Schulklasse von unserem Fanclub-Mitglied Andrea immer wieder zum Training und auch mal zu Spielen kommen durfte und dann auch Zeit mit den Spielern bekamen, welche dann geduldig Foto- und Autogrammwünsche erfüllten und sich über die Geschenke von Andreas Schulklasse sehr freuten. Da sorgte Daniel immer wieder für glänzende Kinderaugen, was ja mit das schönste auf der Welt ist.

Ich persönlich habe Daniel Goldstein auch sehr viel zu verdanken. Ohne seinen Einsatz und sein Engagement wäre ich nie in die Welt der Eishockey-Journalisten gekommen. Dank ihm konnte ich noch besser für Euch berichten, konnte die Stimmen der Pressekonferenz hautnah einsammeln und auch in der Mixed-Zone bei den Spieler-Interviews dabei sein. Das Alles war der Lohn von Daniel für meine Arbeit in unserem Blog, was mich natürlich unheimlich stolz mache und dafür bin ich Daniel noch heute sehr dankbar.

Für die Verantwortlichen der Eisbären Berlin mag Daniel Goldstein nur ein Pressesprecher gewesen zu sein, welcher wohlmöglich der Corona-Krise und den Einsparungen zum Opfer fiel, doch für uns Fans war er mehr. Er war immer mit Herzblut dabei, leitete nicht nur sehr souverän durch die Pressekonferenzen und die Fan-Talks, nein, er war auch immer bei Fanstammtischen mit vor Ort und organisierte dieses und jenes für die Fanszene. Er war 24 Stunden/7 Tage die Woche ansprechbar. Soziale Projekte lagen und werden ihm sicherlich auch in Zukunft immer am Herzen liegen.
Zudem betreute er die Accounts in den sozialen Netzwerken und sorgte dort immer wieder für viel Abwechslungen mit seinen Posts. Auch teilte er stets die Berichte der Eishockey-Blogs, auch wenn sie noch so kritisch waren und meine Berichte waren des Öfteren kritisch, wenn die Mannschaft mal wieder grausames Eishockey spielte. Und doch teilte Daniel auch diese Spielberichte. Er selbst durfte diese als Vereins-Angestellter natürlich nie aussprechen und ausschreiben, dass er diese Berichte von anderen Leuten teilte, rechnete ich ihm immer hoch an.

Mit Daniel Goldstein verlieren die Eisbären Berlin nicht nur ihren Pressesprecher, nein, sie verlieren einen sehr sympathischen und allseits beliebten Menschen, welcher auch über Berlin hinaus für seine Arbeit gelobt und geschätzt wurde. Anders sind die Kommentare zu seinem Abgang gestern nicht zu deuten. Ein kleiner Ausschnitt:

Günter Klein, Chefreporter Sport beim Münchner Merkur auf Twitter:

Daniel Goldstein war der angenehmste Pressesprecher in der DEL. Die Eisbären Berlin müssen einen an der Waffel haben, sich von ihm zu trennen.

Christoph Fetzer, Reporter bei Magenta Sport auf Twitter:

Guter Mann. Kompetent, unaufgeregt, gewissenhaft, mit Haltung. Sein nächster Arbeitsgeber darf sich jetzt schon freuen. Und die Eisbären Berlin werden merken, dass das ein Fehler war.

Christoph Ullrich, der mit mehreren Pressesprechern aus verschiedenen Branchen zu tun hat, auf Twitter:

Ich hab mit vielen Pressesprechern aus mehreren Branchen zu tun. Daniel Goldstein von den Eisbären Berlin ist einer der besten. Ihm wurde gekündigt. Womit wir bei der angesprochenen Branche sind: Vor der verliere ich inzwischen jeden Respekt. (er meint die DEL)

Auch auf unser Facebookseite war das Unverständnis riesengroß, deshalb auch hier ein kleiner Auszug aus den Reaktionen der Fans:

Marco We.:

Der Verein verliert immer mehr Seele und Leidenschaft und Stallgeruch. Hauptsache der Herr Richer darf machen was er will. Und kein Deutscher steht mehr bei einem deutschen Verein in der deutschen Hauptstadt in vorderster Front. Traurig. Bald heißt es sicher nicht mehr Eisbären sondern Ice bear.

Sven L.:

Das sind dann wohl die „neuen“ Eisbären. Es fing schon mit Ustorf an, geht mit Goldstein weiter. Mal sehen, was noch kommt…. Nur leider gehen nicht die richtigen Leute.

Marco Wl.:

Bin ebenfalls schockiert, man kann über Goldi halten was man will, aber er war immer loyal, freundlich, hilfsbereit, menschlich. Ick kann nix schlechtes über ihn sagen. Ick bedauer es, das er nun nich mehr unser Pressesprecher is. Ick wünsche ihm beruflich wie privat weiterhin alles Gute, welches ick ihm privat schon schrieb vorhin heute. Danke Goldi für deine Art u Weise u alles was du für die Eisbären Berlin getan hast. Alles Gute dir gewünscht auf deinen weiteren Lebensweg.

Ich glaube, es ist nicht normal, dass ein Pressesprecher über seinen eigentlichen Verein hinaus geliebt und geschätzt wird. Aber das zeigt eben einmal mehr, welch besonderen Menschen die Eisbären da ziehen lassen. Warum, wieso, weshalb? Das sind die Fragen, die alle brennend interessieren. Und das nicht nur in Berlin, nein, deutschlandweit. Das über 24 Stunden nach Bekanntwerden des Abgangs von Daniel Goldstein noch immer kein Statement der Eisbären Berlin da ist, zeigt doch nur, wie wenig man seine Arbeit und ihn als Menschen geschätzt hat.

Die Eisbären Berlin entwickeln sich immer weiter weg vom Verein mit Fannähe hin zu seinem Produkt, so, wie es Eigentümer Phil Anschutz wohl auch will. Der Fan soll alles hinnehmen und möglichst seinen Mund halten. Das konnte man über die letzten Jahre sehr deutlich verfolgen und das hat den Verein schon viele Fans gekostet. Den Umzug vom altehrwürdigen Wellblechpalast in Hohenschönhausen in die Multifunktionsarena am Ostbahnhof haben schon einige alteingesessene Fans nicht mehr mitgemacht, weil Sie genau vor dieser Entwicklung Angst hatten. Und immer mehr bestätigen sich nun deren Ängste und immer wieder hörte man in den vergangenen Jahren, aber auch gestern wieder, „das sind nicht mehr meine Eisbären Berlin„. Die „Beziehung“ zu „seinen“ Eisbären überdenkt wohl gerade jeder Fan aufs Neue.
Viele Sachen von früher wie Fanclub-Treffen mit Spielern oder Dauerkarten-Saisoneröffnungs-Events wie eine gemeinsame Bootstour mit der Mannschaft sind verschwunden. Daniel Goldstein war aber in seiner Zeit immer derjenige, der die Verbindung zu den Fans aufrecht erhielt und bei dem man immer ein offenes Ohr für seine Anliegen fand. Aber wahrscheinlich war auch das den Verantwortlichen ein Dorn im Auge auf dem Weg hin zum reinen Produkt Eisbären Berlin und weg von der einst so berühmten Fannähe.
Für viele Fans fing das Dilemma mit der Verpflichtung von Stéphane Richer an, der auch mal beim Schwesterclub Hamburg Freezers angestellt war. Was mit den Hanseaten passierte, wissen wir alle nur zu gut. Und die Angst vieler Fans, dass die Eisbären Berlin ein Hamburg 2.0 werden, wird immer größer.
Mit der Entlassung von Daniel Goldstein und vor allem der Art und Weise, wie diese von statten ging, haben sich die Eisbären einen Bärendienst erwiesen. Nur gut für die Verantwortlichen, dass derzeit keine Spiele stattfinden, denn dann würde die Chefetage den Gegenwind der Fanszene deutlich zu spüren bekommen. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben…

Uns bleibt nur eins: Wir wollen uns bei Daniel Goldstein für fast 15 Jahre guter Zusammenarbeit bedanken. Dank ihm konnte unser Fanclub und unser Blog stetig wachsen und befindet sich heute genau da, wo er ist. Auch ich habe Daniel so viel zu verdanken, sein Feedback war und wird mir immer wichtig sein. Er war einer der ersten, der mich ermutigt hatte, die Spielberichte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Er hat uns immer wieder in verschiedenen Situationen unterstützt. Dafür danken wir ihm vom gesamten eisbaerlin.de-Team sehr.
Wir wünschen dir, lieber Daniel, alles erdenklich Gute für deine weitere Zukunft, wo auch immer diese weitergehen wird. Wir hoffen doch sehr, wie ich dir auch schon persönlich geschrieben habe, dass wir uns bald mal wieder über den Weg laufen werden. Aber davon gehe ich fest aus.

Auf jeden Fall werde ich persönlich deine Äußerungen zu „meinen Pöbeleien“ vermissen, wenn du mich darauf in der Mixed-Zone angesprochen hast. Spontan fällt mir da die Szene vom Mannheim-Spiel ein, welche mir sehr unangenehm war, du aber meintest:

Geile Aktion Kevin!

Genau so werden wir dich immer in unserem Herzen behalten. Ehrlich, sympathisch, freundlich hilfsbereit und immer für jeden da!

Bis ganz bald wieder, Daniel Goldstein!