Sven Ziegler: „Wir haben komplett den Faden verloren“

Uwe Krupp (links) und Mike Pellegrims (rechts) bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin haben das letzten Heimspiel des Jahres gegen die Düsseldorfer EG mit 2:3 verloren. Während bei den Eisbären die Enttäuschung groß war, freuten sich die Düsseldorfer natürlich riesig über ihren Auswärtssieg und die damit verbundenen drei Punkte in der Hauptstadt. Die Meinung der Eisbären war nahezu identisch, man habe gut angefangen, aber danach völlig den Faden verloren. Kapitän André Rankel zum Spiel:

Wir haben gut angefangen. Wir haben ein sehr, sehr gutes erstes Drittel gespielt. Im zweiten und dritten Drittel ist uns ein bisschen, ich weiß nicht, die Luft ausgegangen. Düsseldorf hat sehr gut im dritten Drittel gespielt und wir haben nicht die passende Antwort gefunden. 

Sven Ziegler sah es ähnlich:

Am Anfang sah es ziemlich gut aus mit der 2:0-Führung. Aber dann haben wir einfach komplett den Faden verloren, haben Düsseldorf wieder komplett ins Spiel kommen lassen. Es ist eine bittere Niederlage.

Die beiden Trainer fühlten sich an das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in Berlin erinnert. Uwe Krupp:

Es war ein ähnliches Spiel wie das letzte hier. Gutes erstes Drittel, 2:0-Führung nach 20 Minuten. Dann hat Düsseldorf sich ins Spiel rein gekämpft, hat viel investiert. Und wir haben etwas den Schwung, den wir uns im ersten Drittel erarbeitet haben, verloren. Bei 2:1 wussten wir, dass das Spiel ganz eng sein wird. Düsseldorf ist eine Mannschaft, die sich in den vergangenen Wochen schwer getan hat, Tore zu schießen. Sie haben auch einige enge Spiele verloren. Heute haben sie so gekämpft und so gearbeitet, dass das nicht passieren wird. Die drei Punkte waren am Ende verdient. 

Mike Pellegrims:

Wir sind sehr froh über die drei Punkte. Wir haben darüber geredet, dass wir uns nicht so präsentieren dürfen wie zuletzt in Ingolstadt. Leider war unser Start wieder nicht gut heute. Irgendwann war es wie ein Déjà-Vu zum letzten Mal hier. Wo wir zwischen dem ersten und zweiten Drittel miteinander geredet und gesagt haben, wir müssen mehr laufen und die Scheiben hinter die Verteidiger von Berlin bringen. Das ist uns gelungen. Im zweiten Drittel haben wir das übernommen und genau so musst du spielen. 

Manuel Strodel lobte den Charakter der Düsseldorfer Mannschaft:

So viel Charakter steckt in unserer Mannschaft drin. Das haben wir heute zwei Drittel gezeigt. Nach dem 2:0 sind wir stark zurück gekommen. Das gibt uns natürlich Selbstvertrauen für die Aufgabe am 02.01. gegen Köln. 

Niederlage zum Jahresausklang: Eisbären verspielen 2:0-Führung und verlieren mit 2:3 gegen Düsseldorf

Ausgabe #21:

Schade, die Eisbären Berlin haben das letzte Heimspiel des Jahres 2017 verloren. Gegen die Düsseldorfer EG hieß es am Ende vor ausverkauftem Haus 2:3 (2:0,0:1,0:2). Dabei verspielten die Berliner eine 2:0-Führung und verließen das Eis letztendlich nicht unverdient als Verlierer, weil die Rheinländer den Sieg am Ende mehr wollten als unsere Jungs.

Bei den Eisbären fielen weiterhin Danny Richmond, Florian Busch und Martin Buchwieser aus, dafür kehrte Frank Hördler zurück in den Kader. Im Tor stand dieses Mal Marvin Cüpper.

Es gab jede Menge Nickligkeiten in der Partie zwischen Berlin und Düsseldorf. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären kamen besser ins Spiel und hatten sofort Zug zum Tor. Man merkte der Mannschaft von Chefcoach Uwe Krupp deutlich an, dass sie das Jahr mit einem Sieg beenden wollten. Frühzeitig hatten die Hausherren auch zwei Überzahlspiele, konnten diese jedoch nicht zur Führung nutzen.
Die Eisbären waren die spielbestimmende Mannschaft im Auftaktdrittel, die DEG sorgte nur selten mal für Angriffe Richtung Berliner Tor. Und so war die Führung der Eisbären auch nicht verwunderlich.
14 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann auf der rechten Seite die Scheibe weiter zu Louis-Marc Aubry, der brachte sie per Rückhand vor das DEG-Tor, wo Marcel Noebels nur noch die Kelle hinhalten musste – 1:0.
Und die Eisbären konnten eine Minute vor der ersten Drittelpause nachlegen. Sven Ziegler kam über links ins Angriffsdrittel, zog trocken ab und platzierte die schwarze Hartgummischeibe hinter Dan Bakala im Tor – 2:0 (19.). Das erste Tor der Nummer 52 in dieser Saison. Das 2:0 war zugleich auch der Pausenstand in der Arena am Ostbahnhof.

Die Eisbären hatten hier also scheinbar alles im Griff, lagen völlig verdient in Front. Und zu Beginn des

Marvin Cüpper hielt die 2:0-Führung im Mitteldrittel mit seinen Paraden mehrfach fest. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Mitteldrittels bekam man schnell auch die Möglichkeit, in Überzahl nachzulegen. Doch diese Chance ließ man verstreichen.
Dann aber auch mal zwei Strafzeiten gegen die Eisbären und Düsseldorf folglich mit zwei Überzahlspielen. Auch wenn sie dabei nicht trafen, sorgten sie doch für einige Gefahr und prüften Marvin Cüpper nun mehrfach. Der Berliner Youngster im Tor stand immer mehr im Mittelpunkt und hielt das 2:0 mit klasse Paraden fest.
Fünf Minuten vor Ende des zweiten Drittels musste Cüpper dann aber doch hinter sich greifen. Ex-Eisbär Spencer Machacek hatte von rechts einfach mal abgezogen und irgendwie rutschte die Scheibe am kurzen Pfosten durch und so stand es nur noch 2:1 (35.). So ganz glücklich sah Cüpper da nicht aus, aber mit seinen Paraden vorher hatte er bereits mehrfach den Anschlusstreffer verhindert. Von daher, das kann passieren.
Die letzte Chance im Mitteldrittel gehörte dann noch einmal den Gastgebern, aber Jonas Müller zielte etwas zu genau, sein Schuss ging nur an die Latte. Es blieb also beim 2:1 für Berlin nach 40 Minuten.

Im Schlussdrittel merkte man der DEG dann an, dass sie hier noch lange nicht aufgegeben hatten und sie stattdessen was mitnehmen wollten. Dementsprechend engagiert gingen sie auch zu Werke. Man merkte bei den Düsseldorfern irgendwie mehr Siegeswillen als bei den Eisbären.
Und so war es dann auch keine Überraschung mehr, als John Henrion nach 46 Minuten zum 2:2 ausgleichen konnte.

Die Eisbären bissen sich in der Schlussphase an der DEG-Defensive die Zähne aus. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Partie ging also wieder von vorne los. Und beide Mannschaften zeigten sich auch bemüht, aber wie bereits eingangs erwähnt. Die DEG wirkte giftiger in den Zweikämpfen, zeigte mehr Biss als die Eisbären.
Und dann passierte es. Düsseldorf erkämpfte sich im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr einen schnellen Konter, Eduard Lewandowski mit dem Querpass auf Manuel Strodel und der hatte keine große Mühe, den Puck an Cüpper vorbeizubringen – 2:3 (54).
Was dann folgte, was ein Berliner Anrennen, allerdings ohne sich dabei zwingende Chancen herauszuspielen. Denn die DEG konzentrierte sich nun verstärkt auf die Defensive, die Eisbären fanden kein Mittel gegen das rheinländische Abwehr-Bollwerk. So überstand Düsseldorf die Schlussphase ohne größere Probleme und fuhr drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze ein.

Die Eisbären mit einer unnötigen Niederlage. Im ersten Drittel hatten die Hauptstädter alles im Griff und führten hochverdient mit 2:0. Doch spätestens ab Mitte des zweiten Drittels merkte Düsseldorf, dass hier doch was möglich wäre. Sie fanden immer besser ins Spiel, kamen zu Chancen und belohnten sich für ihren Aufwand. Nach dem Ausgleich hatte die DEG neues Selbstvertrauen getankt und glaubte mehr denn je daran, das Spiel noch komplett drehen zu können. Das taten sie sieben Minuten vor der Schlusssirene auch und verteidigten das 3:2 am Ende sehr geschickt und ließen hinten nichts mehr zu. Den Eisbären fiel nichts mehr ein und so standen sie am Ende des Jahres mit leeren Händen da. Unverdient war diese Niederlage letztendlich dann aber doch nicht, denn die DEG wollte wie mehrfach schon erwähnt den Sieg am Ende einfach mehr als die Eisbären.

Hattrick! Sean Backman schießt die Eisbären im Alleingang zum 4:2-Sieg in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven feierten die Eisbären beim letzten Auswärtsspiel des Jahres einen wichtigen und verdienten Auswärtssieg bei den Augsburger Panthern. Im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion setzten sich die Hauptstädter mit 4:2 (1:0,1:0,2:2) durch. Mann des Spiels war dabei ganz klar Top-Torjäger Sean Backman, der mit drei Toren maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt war. Aber auch Goalie Petri Vehanen hielt mit seinen großartigen Paraden die drei Punkte am Ende fest. 

Die Eisbären mit einer Änderung im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel vom Dienstag. Martin Buchwieser fehlte verletzungsbedingt, Charlie Jahnke rückte für ihn in den Kader.

Die Eisbären wollten vor allem die Anfangsphase überstehen, denn Augsburg beginnt seine Heimspiele immer sehr druckvoll und mit viel Zug zum Tor. So war das auch heute, denn nach gerade einmal einer Minute hatte Trevor Parkes das 1:0 auf dem Schläger, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Augsburg kam richtig gut rein in die Partie, aber sie konnten die gute Anfangsphase nicht mit einem Tor krönen. Mit einem Tor krönten dann aber die Eisbären einen Angriff nach acht Minuten. Die Berliner erkämpften die Scheibe, James Sheppard kam über rechts ins Angriffsdrittel, sah Top-Torjäger Sean Backman auf der linken Seite stehen, spielte die Scheibe quer rüber und Backman netzte per Onetimer zu seinem 20. Saisontor ein – 1:0 (8.).
Nur eine Minute später stecke Louis-Marc Aubry die Scheibe durch zu Daniel Fischbuch, der tauchte frei vor Olivier Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Goalie. Wieder nur eine Minute später tankte sich André Rankel klasse durch, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Roy. Und fünf Minuten vor der ersten Drittelpause eine weitere gute Chance für Fischbuch, aber erneut war Roy zur Stelle.
Dann wieder die Panther mit Chancen. Zum einen vergab Thomas Holzmann eine gute Chance drei Minuten vor der ersten Pause. Und dann kassierten die Eisbären kurz vor der ersten Drittelpause doch noch eine Strafe, was man ja gegen das drittbeste Powerplay der Liga vermeiden wollte. Und kurz vor der Pausensirene hatten die Hausherren nochmal zwei Riesenchancen, doch Petri Vehanen parierte die Schüsse und hielt das 1:0 zur Pause fest.

Ein paar Sekunden hatte Augsburg noch Überzahl im Mitteldrittel, aber sie konnten es nicht nutzen. Auf Seiten der Eisbären kam Charlie Jahnke nach 45 Sekunden zur ersten Chance, doch er scheiterte mit seinem Onetimer an Roy.
22 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann einen Zuckerpass aus dem eigenen Drittel an die gegnerische blaue Linie, wo Sean Backman lauerte und alleine auf Roy zulief, doch am AEV-Keeper scheiterte.
Die Eisbären kamen richtig stark aus der Kabine, machten unheimlich viel Druck und schnürten die Panther in den ersten fünf Minuten fast ausnahmslos in deren Drittel ein.
Erst nach den fünf Minuten konnte Augsburg das Spiel ein wenig beruhigen und den Berliner Druck aus dem Spiel nehmen.
In den letzten zehn Minuten durften dann auch die Special Teams mal wieder ran. Zunächst eine Strafe gegen Jens Baxmann, Augsburg also erneut in Überzahl. Aber das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit, Thomas Holzmann hatte noch die beste Chance in Überzahl für den AEV.
Dann gab es Strafen auf beiden Seiten, es wurde also 4-gegen-4 gespielt, was die Eisbären aber nicht interessierte. Denn die zogen ein Powerplay auf, machten weiterhin viel Druck, es fehlte einzig und allein der Lohn des großen Aufwands für die Eisbären.
Kurz vor der Drittelpause hatten dann die Eisbären ihr erstes Powerplay, spielten das auch gut, konnten aber kein Tor erzielen. Augsburg überstand die Unterzahl, doch zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelte es dann doch noch im Augsburger Tor. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen stoppte die Scheibe vor dem Tor, Sean Backman kam letztendlich an den Puck und schlenzte ihn ins lange Eck – 2:0 (40.).
Mit dem hochverdienten Treffer der Eisbären endeten die zweiten 20 Minuten und die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 in Augsburg vorne.

Im letzten Drittel sollte die Partie dann noch spektakulärer werden. Gleich zu Beginn eine Strafe gegen die Eisbären und Augsburg erneut in Überzahl. Und die Panther brachten die Scheiben zum Tor, sorgten für viel Druck, aber Petri Vehanen war weiterhin der Fels in der Brandung.
Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, aber der Druck der Hausherren war weiterhin enorm. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich der AEV für den Aufwand belohnen sollte. 45 Minuten waren gespielt, als Evan Trupp die Scheibe klasse abschirmte, hinter das Tor zog, die Scheibe wieder vor das Tor spielte und Scott Valentine ins halbleere Tor einschießen konnte. Petri Vehanen lag bereits geschlagen am Boden, weshalb Valentine keine große Mühe hatte, das Tor zu erzielen – 1:2.
Aber die Eisbären gaben die richtige Antwort auf den Anschlusstreffer. Ein Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt, aber sie blieben in ihrer Formation. Jens Baxmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Roy ließ die Scheibe prallen, Mark Olver legte den Puck quer zu Jamie MacQueen und der hatte das halbleere Tor vor sich – 3:1 (49.). Das achte Tor in den letzten sieben Spielen gegen Augsburg für Jamie MacQueen. Die Panther sind eben sein Lieblingsgegner.
Augsburg gab hier aber nicht auf und kam weiterhin zu sehr guten Chancen. So auch zehn Minuten vor dem Spielende, als Jaroslav Hafenrichter die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, David Stieler zum Abschluss kam, Vehanen die Scheibe jedoch an die Latte lenkte. Ein klasse Save des Finnen.
Drei Minuten später wurde Charlie Jahnke mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt, er tauchte frei vor Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Torhüter.
Doch nur wenige Sekunden später gab es erneut Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der den Puck direkt nahm und zu seinem dritten Tor an diesem Abend einnetzen konnte – 4:1 (53.). Zugleich das 22. Saisontor der Nummer 61.
Vom Ergebnis her war die Partie nun also entschieden, aber auf dem Eis ging es weiter zur Sache. Vier Minuten vor dem Ende der Partie lieferten sich Daniel Schmölz und André Rankel einen schönen Kampf.
Wenige Sekunden später war Trevor Parkes auf dem Weg Richtung Vehanen, Kai Wissmann störte ihn unsauber, weshalb es Penalty für die Panther gab. Trevor Parkes lief an und tunnelte Vehanen zum 2:4 in Unterzahl (56.).
In der Schlussphase nahm Augsburg dann noch eine Auszeit und den Goalie vom Eis, Strafen gab es auf beiden Seiten auch nochmal. Und Augsburg machte gehörig Druck, wollte hier unbedingt noch einmal treffen. Aber Petri Vehanen ließ nichts mehr zu. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten im 18. Auswärtsspiel der Saison 2017/2018 den zwölften Sieg. Eine starke Bilanz der Berliner.

Die Eisbären haben heute einmal mehr bewiesen, dass sie wieder eine Spitzen-Mannschaft in der DEL sind. Im ersten Drittel haben sie die Drangphase der Augsburger überstanden und zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 geschossen. Im Mitteldrittel entwickelte die Mannschaft von Uwe Krupp einen ungeheuren Druck auf das Augsburger Tor, verpasste es aber, das 2:0 nachzulegen. Dies holten sie dann aber zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause nach, erneut also ein Tor zum richtigen Zeitpunkt. Und so ging es auch im furiosem Schlussdrittel weiter, als Augsburg völlig verdient den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Eisbären konterten diesen Treffer mit den beiden Toren zum 3:1 und 4:1. Selbst danach gab sich Augsburg nicht geschlagen, aber die Eisbären nahmen den Kampf an, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, waren sich auch für keine Schlägerei zu schade (siehe Rankel) und sicherten sich am Ende verdient die drei Punkte im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2017. Und das beim Angstgegner in Augsburg, wo man die letzten drei Spiele in Folge und neun der letzten zwölf Gastspiele verlor. Diese Serie hat man zum bestmöglichen Zeitpunkt beendet.

Der dreifache Sean Backman war nach dem Spiel sehr zufrieden und verriet zudem ganz nebenbei, dass er seinen Vertrag in Berlin verlängert hat:

Es war ein gutes Spiel. Wir wollten von der Strafbank fern bleiben, das war wichtig. Es war mit den drei Toren natürlich ein besonderes Spiel für mich.

Vorletztes Spiel im Jahr 2017: Eisbären reisen ohne Martin Buchwieser nach Augsburg

Das Jahr 2017 neigt sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen. In vier Tagen ist Silvester und dann endet dieses Jahr. Vorher müssen die Eisbären Berlin aber noch zweimal in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) antreten. Das vorletzte Spiel in diesem Jahr steigt morgen Abend bei den Augsburger Panthern, wenn der Tabellenzwölfte den Tabellendritten zu Gast hat.

Die Eisbären und das Curt-Frenzel-Stadion – das passte zuletzt überhaupt nicht zusammen. Denn neun der letzten zwölf Auswärtsspiele in Augsburg gingen verloren. Dieser Horror-Serie wollen die Eisbären morgen Abend ein Ende setzen. Und dabei sicherlich auch Revanche nehmen für das erste Duell in dieser Saison bei den Panthern. 

Da verlor man nämlich mit 4:7 und musste am Ende feststellen, dass man sich Strafzeiten gegen Augsburg einfach nicht leisten darf. Zu stark sind die Fuggerstädter mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis. Vier der sieben Gegentreffer kassierte man in Unterzahl. Von daher ist die Marschroute für das zweite Duell in Augsburg klar, wie Chefcoach Uwe Krupp im Vorfeld des Spiels sagte:

Sie spielen das beste Powerplay der Liga. Wir müssen diszipliniert spielen und von der Strafbank wegbleiben.

Nur wenn die Eisbären unnötige Strafen vermeiden, haben sie auch eine Chance, in Augsburg drei Punkte zu holen. Zumindest wäre das ein Faktor, aber sicherlich der mit entscheidende, will man in Augsburg die Negativserie beenden. Zudem muss man von Beginn an hellwach sein, vor dem eigenen Tor so wenig wie möglich zulassen und vor dem gegnerischen Tor eiskalt seine Chance nutzen. Dann kann man auch Augsburg mal wieder als Sieger verlassen.

Am Besten wäre es da natürlich, würden die Eisbären so spielen, wie gegen Bremerhaven. Um genauer zu sein, wie zu der Phase, als man die Partie in viereinhalb Minuten von 0:0 auf 3:0 stellte. Da spielte man Bremerhaven schwindelig und nutzte eiskalt seine Torchancen. 

Beim Kampf um die drei Punkte nicht mithelfen kann Stürmer Martin Buchwieser, der aufgrund einer Unterkörper-Verletzung für das Spiel beim AEV ausfallen wird. Als Ersatz steht Youngster Charlie Jahnke im Berliner Kader.

Dis bisherigen beiden Aufeinandertreffen während der diesjährigen Hauptrunde gewann jeweils das Heimteam. Augsburg wie bereits erwähnt mit 7:4, die Eisbären benötigen auf eigenem Eis das Penaltyschießen, um die Panther mit 2:1 zu besiegen. 

Jamie MacQueen war mit zwei verwandelten Penaltys der Matchwinner beim 2:1-Heimsieg n.P. gegen Augsburg. Trifft er morgen Abend wieder gegen seinen Lieblingsgegner? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Von der aktuellen Form her sind beide in etwa gleich gut drauf derzeit. Augsburg gewann fünf, die Eisbären sechs der letzten zehn Ligaspiele. Während die Eisbären das Playoff-Ticket so gut wie sicher in der Tasche haben, kämpft Augsburg aktuell noch um wichtige Punkte im Kampf um einen Pre-Playoff-Platz. Als Zwölfter hat man derzeit vier Zähler Rückstand auf den Zehnten Mannheim. Von daher ist Augsburg gefühlt seit Wochen bereits im Playoff-Modus, da sie jede Partie gewinnen wollen, um Platz Zehn noch zu erreichen. Die Eisbären sollten also auf einen hochmotivierten Gegner gefasst sein, der von der ersten Sekunde an auf eigenem Eis Druck ausüben wird. Und Augsburg dürfte noch den Rückenwind des 5:1-Heimsieges gegen Schwenningen von gestern Abend mit in die Partie gegen Berlin nehmen. 

Während Augsburg also um jeden Punkt kämpft, geht es für die Eisbären auch um wichtige Punkte im Kampf um Platz Eins. Aktuell steht man nur einen Punkt hinter dem Führungs-Duo München und Nürnberg. Platz Eins zum Jahreswechsel winkt also. Den ersten Schritt dazu können die Eisbären morgen in Augsburg machen. Aber natürlich muss dann auch die Konkurrenz die entsprechenden Ergebnisse liefern. 

Thomas Popiesch: „Habe gedacht, wir könnten drei Tage spielen, ohne ein Tor zu schießen“

Foto: eisbaerlin.de/walker

Mit 4:1 haben die Eisbären Berlin ihr Heimspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven gewonnen und sich somit drei wichtige Punkte geholt. Den Grundstein für den Sieg legten die Berliner dabei im Auftaktdrittel, wie auch Marcel Noebels nach dem Spiel feststellte:

Wir haben im ersten Drittel direkt die Antwort parat gehabt. Wir haben sehr gut gestartet und das 3:0 war auch zurecht, war auch verdient. Wir haben vorne unsere Chancen genutzt und hinten sehr gut gespielt. Insgesamt sind wir im ersten Drittel so raus gekommen, wie wir es wollten. Bremerhaven war definitiv gefährlich. Die Spiele, die wir in Bremerhaven dieses Jahr hatten, hätten auch ganz anders ausgehen können. 

4:1 klingt zwar deutlich, aber so einfach war es dann doch nicht. Jonas Müller mit seinem Statement zur Partie:

Ja, es sah vielleicht leicht aus, aber war es am Ende gar nicht. Bremerhaven hatte auch gute Chancen. Es war wieder eine überragende Leistung von Petri im Tor. Schade, dass wir noch ein Gegentor bekommen haben. 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Kapitän André Rankel war froh, dass man endlich wieder drei Punkte zu Hause geholt hat. Das war heute auch das vorrangige Ziel gewesen:

Wir haben heute drei Punkte geholt. Das war ganz wichtig nach den beiden Heim-Niederlagen, die wir hatten. Wir wollten deswegen heute drei Punkte holen, das ist uns gelungen. Alles in Allem haben wir ganz solide gespielt. Es ist in jedem Spiel wichtig in Führung zu gehen. Damit ziehst du das Spiel auf deine Seite und das ist uns heute gut gelungen. In den ersten acht Minuten haben wir die Chancen gut ausgenutzt, haben sehr gutes Eishockey gespielt. Danach haben wir sehr solide gespielt und Petri hat uns im Spiel gehalten. 

Chefcoach Uwe Krupp sah eine insgesamt gute Mannschaftsleistung:

Wir haben einen guten Start erwischt. Wir haben unsere Chancen gut genutzt. Wir haben dieses Jahr schon viele Spiele gespielt, wo wir das nicht gemacht haben. Heute war ein Spiel, wo das halt gut geklappt hat. Mit der Führung im Rücken haben wir das Spiel mehr oder weniger verwaltet. Beste Spieler für uns war heute Petri Vehanen. Insgesamt war es eine gute Mannschaftsleistung. 

Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch haderte ein wenig mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft:

Ich würde nicht sagen, dass wir in den ersten zehn Minuten nicht da waren, aber da ist alles so ein bisschen gegen uns gelaufen. Wenn man dann natürlich 3:0 hinten liegt, wird es sehr schwer. Wir haben auch viele Sachen richtig gemacht. Wir haben uns viele Torchancen erarbeitet. Gerade im zweiten Drittel, wenn man da vielleicht früher den Anschlusstreffer schafft, ist vielleicht mehr möglich hier. Im letzten Drittel hatten wir uns eigentlich viel vorgenommen, aber dann kam gleich der Nackenschlag. Trotzdem hat die Mannschaft weiter gearbeitet und hat sich auch noch das Tor geholt, was sie sich heute verdient hat. Weil vorher habe ich gedacht, wir könnten drei Tage spielen, ohne ein Tor zu schießen. 

Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle war nach der Niederlage mächtig angefressen und kritisierte sein Team äußerst hart:

Die letzten zwei Spiele treffen wir einfach nicht. Und ich muss mal sagen, am zweiten Weihnachtsfeiertag fahren wir hier her und denken, das wär hier irgendwie ein Trainingsspiel, das ist einfach von der Einstellung her nicht genug. 

4:1-Heimsieg am zweiten Weihnachtsfeiertag: Eisbären legen in viereinhalb Minuten den Grundstein zum Sieg

Ausgabe #20:

Die Eisbären Berlin haben auch das dritte Hauptrundenspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven gewonnen. Und wie bei den beiden vorherigen Siegen spiegelte das Ergebnis nicht den Spielverlauf wieder. Denn mit 4:1 (3:0,0:0,1:1) setzten sich die Hauptstädter gegen die Pinguins durch, drei Tore schlechter waren die Gäste dabei aber definitiv nicht. Viel mehr war es Petri Vehanen zu verdanken, dass es nur ein Gegentor gab.

Die Eisbären auch heute wieder ohne Frank Hördler, Danny Richmond und Florian Busch sowie die Youngsters Maximilian Franzreb und Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Im Tor stand wieder Petri Vehanen.

Bremerhaven konnte auch in dieser Saison bisher wieder überraschen und dementsprechend selbstbewusst starteten die Gäste hier ins Spiel. Die Anfangsminuten gehörten klar den Mannen von Coach Thomas Popiesch. Aber bereits in der Anfangsphase merkte Bremerhaven, wie schwer es heute werden würde, Petri Vehanen zu überwinden. Der Finne einmal mehr mit einer überragenden Partie im Berliner Tor.
Die Eisbären taten sich schwer ins Spiel zu kommen, doch dann waren sie die Mannschaft, die hier plötzlich und zu diesem Zeitpunkt auch überraschend in Führung ging. Louis-Marc Aubry spitzelte die Scheibe zu Marcel Noebels, welcher aus der Drehung abzog und Jaroslav Hübl zum ersten Mal an diesem Nachmittag überwand – 1:0 (4.).
Und plötzlich war es eine ganz andere Partie. Die Eisbären machten auf einmal jede Menge Druck, spielten sich förmlich in einen Rausch, während Bremerhaven nun immer das Nachsehen hatte. Eineinhalb Minuten nach dem 1:0 legten die Berliner das 2:0 nach. Jens Baxmann hatte abgezogen, die Scheibe lag im Slot frei, wo Kapitän André Rankel blitzschnell reagierte und das Spielgerät im Tor unterbrachte (5.).

Kam beim Stand von 0:3 ins Tor und wurde von den Eisbären-Fans enthusiastisch empfangen und gefeiert. Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und weiter ging es im Eiltempo. Strafe Bremerhaven, Powerplay Eisbären und es dauerte ganze neun Sekunden, ehe die Scheibe schon wieder hinter Hübl im Netz zappelte. Constantin Braun kam mit seinem Schuss von der blauen Linie nicht durch, die Scheibe sprang vor die Kelle von Jamie MacQueen und der netzte zum 3:0 ein (8.). Innerhalb von viereinhalb Minuten hatten die Eisbären die Partie vermutlich schon entschieden.
Thomas Popiesch reagierte und nahm eine Auszeit. Zudem nahm er Hübl vom Eis und es kam mit Tomas Pöpperle eine Eisbären-Legende ins Tor. Dementsprechend wurde der Bremerhavener Goalie auch mit Sprechchören enthusiastisch empfangen und gefeiert. Er bedankte sich dafür mit seiner legendären „Winkehand“.
Und Pöpperle zeigte danach, dass er nach wie vor ein Top-Goalie ist. Die Eisbären machten weiter Druck und kamen zu Chancen, doch „Pöppi“ fischte alles weg, was auf sein Tor kam. Er hat in all den Jahren eben rein gar nichts verlernt.
Bremerhaven versuchte in den restlichen Minuten nach vorne auch noch mal etwas, aber Vehanen war einmal mehr eine unüberwindbare Mauer. So stand es nach 20 Minuten 3:0 für die Hausherren vor ausverkauftem Haus.

Bremerhaven startete besser ins erste Drittel und selbiges taten sie auch im Mitteldrittel. Erneut legten

Petri Vehanen ließ die Bremerhavener Spieler reihenweise verzweifeln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

die Mannen von Thomas Popiesch äußerst engagiert los und suchten sofort den Weg zum Berliner Tor. Früh ergab sich auch die Chance, in Überzahl zu agieren. Und Bremerhaven drängte auf den Anschlusstreffer, hatte beste Chancen für Tore, nur gab es da ein Problem. Petri Vehanen war immer und immer wieder zur Stelle und parierte teilweise sensationell, was ihm immer wieder jede Menge Applaus von den Rängen einbrachte.
Insgesamt gesehen gab es im Mitteldrittel zwar Chancen auf beiden Seiten, aber die Gäste von der Küste waren hier doch die bessere Mannschaft im zweiten Drittel und hätten Mitte der Partie per Penalty verkürzen können, doch Ross Mauermann fand in Vehanen seinen Meister.
Bremerhaven versuchte alles, aber auch nach 40 Minuten stand ein 3:0 auf dem Videowürfel der Arena am Ostbahnhof.

Kapitän André Rankel wurde nach dem Spiel für seine zwei Tore von den Fans gefeiert. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im letzten Drittel hatten die Eisbären schnell für die Entscheidung gesorgt. In der 44. Spielminute Sean Backman mit dem Pass auf André Rankel und der Kapitän holte den Hammer raus – 4:0.
Die Messe war gelesen, das Spiel war durch und auf den Rängen breitete sich Feier-Stimmung aus. Die ganze Arena hüpfte und erfreute sich am Spiel der Eisbären, die hier klar vorne lagen. Die Hausherren taten fortan auch nicht mehr als nötig, versuchten hinten sicher zu stehen und wenn sich Räume boten, zu kontern. Bremerhaven gab hier aber nicht auf, wollte unbedingt den Ehrentreffer erzielen. Und vier Minuten vor dem Spielende gab es dann doch noch Grund zum Jubeln für den mitgereisten Anhang der Gäste. Ross Mauermann hatte abgezogen und Petri Vehanen erstmals an diesem Nachmittag überwunden. Schade für den Finnen, der sich seinen Shutout so sehr verdient gehabt hätte. Aber anders herum hatten sich auch die Bremerhavener dieses Tor mehr als verdient, denn sie zeigten hier über 60 Minuten eine klasse Partie und hätten sich schon viel früher belohnen müssen. Wenn, ja wenn da nicht dieser Teufelskerl Petri Vehanen im Tor gestanden hätte.

Die Eisbären sichern sich drei Punkte am zweiten Weihnachtsfeiertag und das haben sie vor allem

Nach dem Spiel ließen Mannschaft und Fans Weihnachten gemeinsam ausklingen und feierten den Heimsieg. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Petri Vehanen zu verdanken. Denn der finnische Torwart-Oldie bewies einmal mehr seine absolute Klasse und ließ die Bremerhavener mit seinen wahnsinnigen Paraden reihenweise verzweifeln. Aber natürlich muss man auch die Eisbären loben, denn sie haben sich vom druckvollen Beginn der Gäste nicht aus der Ruhe bringen lassen und drehten danach gehörig auf und nahmen Bremerhaven innerhalb von viereinhalb Minuten mit drei Toren komplett auseinander. Zwar hatte man auch danach noch weitere gute Chancen gehabt, nur stand nach dem 3:0 bei Bremerhaven mit Tomas Pöpperle ein Torwart im Tor, der Petri Vehanen in nichts nach stand und ebenfalls sensationell parierte.

4:3 n.V.: Torjäger Sean Backman schießt die Eisbären zum Sieg in Krefeld

Die kleine Niederlagenserie der Eisbären Berlin ist beendet. Nach drei Niederlagen in Folge gewann der DEL-Rekordmeister sein Auswärtsspiel am Freitagabend bei den Krefeld Pinguinen vor 4.564 Zuschauern knapp mit 4:3 n.V. (2:0,0:2,1:1/1:0) und holte somit zwei wichtige Punkte im Kampf um Platz Eins in der Tabelle. Nach 20 Minuten sahen die Berliner schon wie der sichere Sieger aus, doch ab dem zweiten Drittel war es eine mehr als ausgeglichene Partie mit Krefeldern auf Augenhöhe, weshalb sich der KEV diesen einen Punkt auch mehr als verdient hat am Ende. 

Die Eisbären mit dem selben Kader wie am Dienstagabend gegen Nürnberg. Heißt, dass auch Petri Vehanen wieder das Tor der Berliner hütete.

Die Eisbären kamen hellwach aus der Kabine und waren von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Bereits nach 33 Sekunden gab es die erste Chance für Sean Backman, der mit seiner Direktabnahme jedoch an Dimitri Pätzold im Krefelder Tor scheiterte.
Die Berliner hatten die Partie voll im Griff, standen hinten sehr sicher und leitenden aus dieser kompakten Defensive ihre Angriffe ein. Und in der fünften Spielminute kam es so zu einer Dreifach-Chance für die Hauptstädter. Zunächst schoss Jens Baxmann über das Tor, danach Jamie MacQueen mit dem Zuspiel vor das Tor, wo Mark Olver lauerte, aber an Pätzold scheiterte. Auch den Nachschuss von MacQueen parierte der Pinguin-Goalie.
Die Eisbären machten hier fast alles richtig, standen hinten sehr gut und erspielten sich vorne bestmögliche Chancen. Einzig das Spielergebnis passte noch nicht zum Geschehen auf dem Eis.
Dann waren die Krefelder mal einmal gefährlich vorm Berliner Tor, als Martin Ness sein Schuss knapp am linken Pfosten vorbei rutschte.
Aber es war allen klar, dass der Aufwand der Berliner irgendwann belohnt werden musste. Micki DuPont zog vom rechten Bullykreis ab und überwand Pätzold erstmals an diesem Abend – 1:0 (10.). Für die Eisbären war es die erste Führung nach zuvor acht Spielen in Folge, in denen man mit 0:1 in Rückstand geraten war.
Aber direkt im Gegenzug die Chance zum Ausgleich für Krefeld. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Eisbären kam Marcel Müller zu einer guten Schusschance, scheiterte jedoch an Vehanen.
Auf der Gegenseite Krefelds Joel Keussen mit dem Fehler hinter dem eigenen Tor. Sean Backman spielte die Scheibe vor das Tor, wo Nick Petersen lauerte, aber an Pätzold scheiterte. Die nächste Riesenchance, die die Eisbären liegen gelassen hatten.
Vier Minuten vor der ersten Drittelpause die erste Strafe der Partie für Krefeld. Und das Powerplay der Eisbären dauerte nur ganze neun Sekunden. Die Scheibe lief wie am Schnürchen, Jamie MacQueen schloss letztendlich vom rechten Bullykreis aus eine klasse Kombination erfolgreich ab – 2:0 (16.).
Kurz vor der ersten Pause Krefeld noch einmal gefährlich bei 4-gegen-4 auf dem Eis, aber Marcel Müllers Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Somit stand es nach 20 Minuten 2:0 für Berlin.
EHC-Kapitän André Rankel mit seinem Fazit zum Auftaktdrittel:

Eine Führung ist immer gut, denn sie gibt dir Selbstvertrauen. Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, wir haben wenig zugelassen.

Im Mitteldrittel Krefeld zunächst noch mit 1:52 Minuten in Überzahl. Nach einer weiteren Strafe sogar für 1:21 Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Und da klingelte es im Berliner Tor. Dragan Umicevic mit dem Querpass auf Justin Feser an den langen Pfosten und der netzte zum 1:2 ein (22.).
Es ging mit einer einfachen Überzahl für den KEV weiter, nach einem Puckverlust von Markus Nordlund hatte jedoch André Rankel die Chance zum 3:1, aber Pätzold war zur Stelle.
Kurz vor Ablauf der Strafe noch einmal Umicevic, doch sein Schuss knallte an den Pfosten. Glück für die Eisbären.
Krefeld war nun deutlich besser drin im Spiel, hatte auch immer wieder gute Torschüsse zu verzeichnen. Die Eisbären kamen in den ersten fünf Minuten kaum vor das Krefelder Tor. Erst in der 26. Spielminute näherten sich die Berliner dem Pinguin-Tor an. Jamie MacQueen mit zwei guten Chancen, die er jedoch nicht verwerten konnte.
Vier Minuten später die nächsten beiden guten Chancen für die Eisbären. André Rankel scheiterte aber per Direktabnahme an Pätzold, Mark Olver schoss knapp drüber.
Danach ging es rauf und runter, ohne dabei jedoch sich zwingende Torchancen zu erspielen. Die sollte es erst wieder in den letzten beiden Minuten geben, als Krefeld ein Überzahlspiel hatte. Zunächst ein Break der Eisbären, aber Blake Parlett schoss knapp am Tor vorbei. Dann schoss Adrian Grygiel für den KEV knapp über das Tor. Und dann folgte der große Auftritt des Markus Nordlund, der aus dem eigenen Drittel startete, die Eisbären-Spieler scheinbar mühelos überlaufen konnte, Petri Vehanen letztendlich umkurvte und zum 2:2 ins leere Tor einschießen konnte (40.). From Coast to Coast zum Ausgleich zwölf Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels. Ein Wahnsinns-Tor des Krefelder Verteidigers (!). Da Nordlund beim Torschuss von Blake Parlett noch behindert wurde, ging es fortan mit dem nächsten Powerplay für Krefeld weiter, die damit auch das letzte Drittel mit einem Mann mehr begannen.
Torschütze Nordlund mit seinem Statement zum Tor und einen Ausblick aufs letzte Drittel:

So ein Tor nehme ich gerne jeden Tag. Wir müssen noch einiges besser machen, wir haben noch nichts gewonnen. Wir müssen ein Tor mehr schießen als Berlin.

Und die Unterzahl im Schlussdrittel überstanden die Eisbären schadlos. Danach nahm die Intensität mehr und mehr zu, man merkte beiden Mannschaften an, dass sie diese Partie hier nicht verlieren wollten. Dementsprechend hart umkämpft war das Spiel jetzt. Auch in der Defensive versuchten beide Mannschaften die Fehler so gering wie möglich zu halten, weshalb es bis zur 47. Spielminute dauern sollte, ehe es die nächste große Chance gab. Daniel Pietta mit dem klasse Pass aus dem eigenen Drittel heraus auf Marcel Müller, welcher alleine auf Petri Vehanen zulief, doch der Finne fischte die Scheibe relativ locker weg.
Zwei Minuten später kassierten die Hausherren eine Strafe und mussten fortan in Unterzahl ran. Das Powerplay der Eisbären war jetzt nicht wirklich gefährlich, erst zum Ende hin konnten sie sich im Drittel der Pinguine festsetzen und trafen anschließend nach Ablauf der Strafe bei angezeigter neuer Strafe gegen Krefeld zum 3:2. James Sheppard mit dem Querpass, Micki DuPont mit dem Onetimer und Nick Petersen fälschte unhaltbar für Pätzold ab (51.).
Und nur wenige Augenblicke später Sven Ziegler mit dem Alleingang Richtung Pätzold, im letzten Moment konnte Ziegler noch unsauber gestoppt werden, weshalb es Penalty für Berlin gab. Doch Ziegler schoss den Penalty daneben und vergab somit die Chance zur Vorentscheidung.
Und so kamen die Gastgeber zum nicht unverdienten Ausgleich. Adrian Grygiel mit dem Zuspiel von hinter der Torlinie vor das Tor, wo Ex-Eisbär Christoph Gawlik stand und per Onetimer zum 3:3 traf (55.).
Die letzte Riesenchance der Partie hatten dann die Eisbären. Micki DuPont hatte abgezogen, Pätzold ließ nur prallen und Thomas Oppenheimer mit der großen Chance zum Siegtreffer, aber Pätzold parierte sensationell mit seinem Schlittschuh. Es ging also in die Verlängerung.

Da zunächst Krefeld in den ersten 30 Sekunden mit zwei gefährlichen Aktionen, welche jedoch nicht die Entscheidung brachten. Die Entscheidung sollte 45,8 Sekunden vor Ablauf der Overtime fallen. Louis-Marc Aubry scheiterte im ersten Versuch noch an Pätzold, ging nach, passte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo Sean Backmann lauerte und zum 4:3 einschießen konnte (65.). Der 19. Saisontreffer des Top-Torjägers der Eisbären sorgte für die Entscheidung in Krefeld. Backman hatte zuletzt eine kleine Tor-Krise, traf nur zweimal in den letzten neun Spielen. Heute war die Nummer 61 wieder erfolgreich und sorgte somit gleich für den wichtigen Zusatzpunkt der Berliner.

Die Eisbären holen zwei Punkte in Krefeld, obwohl man nach dem ersten Drittel dachte, es werden drei Punkte sein. Die Eisbären hatten in den ersten 20 Minuten alles im Griff und hätten bei besserer Chancenverwertung höher als 2:0 führen können. Doch die Berliner spielten nicht so weiter und somit wurde die Partie wesentlich offener und ausgeglichener mit Chancen hüben wie drüben. Krefeld fand immer besser ins Spiel und verdiente sich somit am Ende diesen einen Punkt redlich. Die Eisbären werden sich trotzdem über die zwei Punkte freuen, bedeuten diese doch das Ende der Niederlagenserie.

Ex-Eisbär Christoph Gawlik war nach dem Spiel sprachlos:

Ich finde keine Worte, ich bin traurig. Wir haben nicht schlecht gespielt. Aber wie die ganze Hauptrunde schon steckt irgendwie der Wurm drin. Ich bin einfach sprachlos.

Siegtorschütze Sean Backman hatte natürlich eine ganz andere Gefühlslage nach dem Spiel:

Ich bin happy über den Sieg. Wir haben im ersten Drittel genauso gespielt, wie wir es wollten. Im zweiten Drittel haben wir dann aber den Faden verloren. Krefeld hat daher verdient einen Punkt geholt.

Erstmals drei Niederlagen in Folge: Eisbären wollen in Krefeld zurück in die Erfolgsspur finden

Am Freitagabend steht das letzte Spiel vor Heiligabend für die Eisbären Berlin an. Ab 19:30 Uhr gastiert der Tabellendritte beim Tabellenvorletzten Krefeld Pinguine. Beide Mannschaften treffen dann bereits zum vierten und letzten Mal in der diesjährigen Hauptrunde aufeinander. Und für beide Mannschaften geht es um wichtige Punkte. Die Pinguine benötigen dringend Punkte im Kampf um Platz Zehn und die damit verbundenen Pre-Playoffs, die Eisbären hingegen wollen oben an München und Nürnberg dran bleiben.

Zuletzt setzte es nämlich drei Niederlagen in Folge für den DEL-Rekordmeister, was erstmals in dieser Saison der Fall war und gleichbedeutend mit dem Absturz von Platz Eins auf Platz Drei war. Doch trotz der Niederlagenserie wird man bei den Eisbären nicht unruhig deswegen, spielte man doch trotzdem kein schlechtes Eishockey, wie Thomas Oppenheimer nach dem Nürnberg-Spiel am Dienstagabend sagte:

Wir haben die letzten drei Spiele zwar wenig Punkte raus geholt, aber wir haben eigentlich oft attraktives und gutes Eishockey gespielt und wenn wir das weiter durchziehen, werden wir auch wieder Punkte holen.

Auch, dass man jetzt mal drei Mal in Folge verloren hat, findet „Oppi“ nicht schlimm. Schließlich durchlebt jede Mannschaft während einer Saison mal eine Phase, in der es nicht wie gewünscht läuft:

Das ist ja normal. Alles andere wäre nicht normal. Aber ich finde, wir haben trotzdem kein schlechtes Eishockey gespielt und das ist das wichtigste. Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du. Aber Hauptsache, du hast gutes Eishockey gespielt. Wenn wir jetzt schlecht gespielt hätten, müssten wir uns Gedanken machen.

Doch nicht nur die Niederlagen sind zuletzt aufgefallen. Nein, auch die Tatsache, dass die Berliner in den letzten acht Spielen jeweils mit 0:1 in Rückstand geraten sind und nur vier Spiele danach noch in einen Sieg umwandeln konnten. Während der Saison sind die Eisbären schon häufiger in Rückstand geraten, fanden anschließend aber meistens immer noch einen Weg, um diese Spiele am Ende für sich zu entscheiden. Zuletzt sank die Quote also auf 50 Prozent. Aber auch das sieht Oppenheimer nicht weiter als gravierend an:

Wenn wir weiter und weiter in Rückstand geraten und wir gewinnen trotzdem noch, ist mir das eigentlich egal. Eine gute Mannschaft lässt sich davon nicht unterkriegen und marschiert weiter.

In den letzten Spielen fiel es deutlich auf, dass die Eisbären immer erst ein Gegentor brauchten, um richtig viel Druck zu entfachen und die Spiele noch einmal zu drehen. Zwar war man in den meisten Spielen auch immer wieder optisch überlegen und hatte auch Chancen, nur eben keine wirklich zwingenden. Und wenn die Gegner dann so effektiv spielen wie z.B. Köln oder Nürnberg zuletzt, dann läuft man eben einem Rückstand hinterher. Umso erstaunlicher ist es dann aber wieder, wie die Eisbären im letzten Drittel wieder zurückkommen und einen ungeheuren Druck entfachen können, wo fast jede Mannschaft in der DEL vor große Probleme gestellt wird. Lange Zeit belohnten sich die Eisbären dann auch noch für ihren Aufwand und gewannen die meisten Spiele noch, in den letzten acht Spielen war das dann aber nicht mehr so häufig der Fall und man gewann nur noch vier Spiele nach Rückstand. 

Aber lieber haben die Eisbären jetzt einen ersten kleinen Durchhänger als während der Playoffs. Und an der Tabellenspitze ist mit einem Punkt Unterschied ja immer noch alles dicht beieinander und die Eisbären haben, wie Oppenheimer ja schon sagte, nicht schlecht gespielt. Aber die Gegner waren in den entscheidenden Momenten eben effektiver und abgezockter als die Eisbären. Aber aus solchen Spielen und Phasen, in denen nicht alles so läuft, wie gewünscht, lernt man und kann in Zukunft die Kleinigkeiten besser machen, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. 

Und trotz der Niederlage gegen Nürnberg war Chefcoach Uwe Krupp ja auch nicht enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft, viel mehr lobte er die Moral seiner Spieler:

Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie sich zurück gekämpft hat. Nach dem 0:2 kann man auch den Kopf hängen lassen, das haben wir aber nicht gemacht. Am Ende haben wir uns den schwer erkämpften Punkt auch verdient.

Dennoch dürfte die Devise für das Auswärtsspiel im KönigPalast morgen Abend ganz klar sein: Von Beginn an hellwach sein, wenn möglich selbst in Führung gehen und dann sein Spiel über 60 Minuten durchziehen. Auch die Pinguine waren zuletzt nicht immer gut drauf und kamen zum Beispiel in Mannheim mit 0:7 unter die Räder, zeigten danach aber Moral und gewannen 7:3 gegen Ingolstadt und holten einen wichtigen Punkt in München bei der 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen. Die Pinguine werden von der ersten Sekunde an alles geben, um die drei Punkte in der Seidenstadt zu behalten. Darauf müssen die Berliner vorbereitet sein.

In den bisherigen drei Aufeinandertreffen gewann stets das Heimteam. Berlin mit 4:3 und 3:1, Krefeld mit 3:2 n.P. Krefeld gewann die letzten beiden Heimspiele gegen Berlin, letztmals drei Punkte auf eigenem Eis gegen die Hauptstädter holte der KEV aber im Januar 2015 bei einem 4:1-Sieg. 

Erneut kein Sieg gegen den Angstgegner: Eisbären verlieren Spitzenspiel gegen Nürnberg mit 2:3 n.V.

Ausgabe #19:

Die Thomas Sabo Ice Tigers bleiben DER Angstgegner der Eisbären Berlin. Die Franken gewannen am Dienstagabend das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Berlin mit 3:2 n.V. (0:0,2:0,0:2/1:0) und fügten den Eisbären die dritte Niederlage im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison zu. Bereits in der vergangenen Saison hatten die Berliner arge Probleme mit den Franken, gewannen auch da nur eine von vier Hauptrundenspielen und das auch erst im Penaltyschießen. Diese schwarze Serie setzt sich in dieser Saison nahtlos fort.

Chefcoach Uwe Krupp musste gegen Nürnberg auf Frank Hördler, Danny Richmond, Florian Busch, Maximilian Franzreb, Vincent Hessler und Charlie Jahnke verzichten. Petri Vehanen kehrte ins Berliner Tor zurück.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im ersten Drittel zeigten beide Mannschaften von Beginn an, worum es hier ging. Keiner wollte dieses Spitzenspiel verlieren, dementsprechend hart umkämpft war dieses Spiel. Jeder Zweikampf wurde zu Ende gefahren, kein Puck verloren gegeben. Und wenn beide Mannschaften nach vorne spielten, dann suchten sie auch sofort den Abschluss. Die Eisbären wirkten im ersten Drittel als leicht bessere Mannschaft, hatten auch mehr Torabschlüsse zu verzeichnen. Und einmal zappelte die Scheibe auch im Tor der Gäste, doch der Treffer wurde nach Ansicht des Videobeweises von den beiden Hauptschiedsrichtern Lasse Kopitz und Rainer Köttstörfer wegen Torhüter-Behinderung nicht gegeben. Wohl die richtige Entscheidung. So stand es nach 20 Minuten 0:0 in Berlin.

Im Mitteldrittel hatten die Franken den besseren Start, als Philippe Dupuis beinahe das 1:0 erzielte, doch am Pfosten scheiterte. Doch auch in den zweiten 20 Minuten wirkten die Berliner als die aktivere Mannschaft. Nürnberg konzentrierte sich auf seine Defensive, wollte so wenig wie möglich zu lassen und dann auf Fehler der Eisbären lauern, um eiskalt zuzuschlagen. Und dieser Gameplan ging perfekt auf. Leo Pföderl mit dem Querpass auf John Mitchell und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 0:1 (28.).
Die Franken machten wenig für die Offensive, waren bei ihren Chancen aber eben äußerst effektiv. Die

Foto: eisbaerlin.de/walker

Eisbären kurz nach dem Rückstand mit der schnellen Chance zum Ausgleich, als man ein Powerplay zugesprochen bekam, welches jedoch nicht wirklich gefährlich war.
Und dann waren sie wieder da, diese effektiven Nürnberger. Marius Möchel zog ab, Ex-Eisbär Petr Pohl hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 0:2 (32.).
Die Eisbären also mit zwei Toren in Rückstand und nun kam auch noch Schiedsrichter-Frust hinzu, denn die Strafenverteilung im Mitteldrittel war doch arg ungerecht verteilt. Die Krönung war sicherlich der hohe Stock gegen Jonas Müller, der von den „Unparteiischen“ nicht geahndet wurde. Co-Trainer Clément Jodoin und Chefoach Uwe Krupp waren nicht wirklich zufrieden mit der Leistung der beiden Hauptschiedsrichter und ließen an der Bande ihrem Frust freien Lauf. Verständlich, wie ich finde.
Was aber nicht der Grund für den Rückstand nach 40 Minuten war. Denn die Eisbären rannten zwar an, nur fehlte ihnen die zündende Idee, die kompakte Defensive der Ice Tigers mal in Verlegenheit zu bringen. Nürnberg zwang die Eisbären vermehrt zu Schüssen von außerhalb, was natürlich kein Problem für Andreas Jenike darstellte. Nürnberg stellte die Eisbären also vor große Probleme, stand hinten sehr gut und war vor dem Tor sehr effektiv. Die Eisbären fanden im Mitteldrittel noch nicht den Schlüssel, um Jenike zu überwinden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den sollten sie dann aber im letzten Drittel finden. Auf einmal gab es auch mal Strafen gegen Nürnberg und die Eisbären zwischenzeitlich mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch der Anschlusstreffer fiel bei einfacher Überzahl. Sean Backman hatte abgezogen, Jenike konnte die Scheibe nicht kontrollieren und Nick Petersen setzte entscheidend nach – 1:2 (44.).
Auf einmal war es ein Spiel auf ein Tor. Die Eisbären entfachten einen ungehörigen Druck auf das Nürnberger Tor, die sich vermehrt mit unerlaubten Weitschüssen helfen mussten. Die Eisbären wollten mit aller Macht den Ausgleich erzielen und dieser gelang ihnen in der 45. Spielminute auch, aber Sven Ziegler hatte den Puck per Kick-Bewegung über die Linie befördert, somit wurde der Treffer zu Recht nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben.
Aber die Eisbären blieben dran, ein Angriff nach dem anderen rollte in Richtung Andreas Jenike. Und knapp acht Minuten vor dem Ende war der Bann gebrochen und die Eisbären hatten den Ausgleich erzielt. Jamie MacQueen brachte die Scheibe zum Tor, wo Mark Olver erfolgreich abfälschen konnte – 2:2 (53.).
Fortan war es wieder eine ausgeglichene Partie, da die Franken nun auch wieder etwas für das Spiel taten. Beide Mannschaften wollten die drei Punkte, nur bekamen beide Teams zunächst nur einen Zähler. Denn nach 60 Minuten stand es 2:2 in der Arena am Ostbahnhof. Die 9.631 Zuschauer bekamen noch einen Nachschlag in diesem Spitzenspiel, denn es ging in die Verlängerung.

Und auch da ging es hin und her, Micki DuPont und Jamie MacQueen mit guten Chancen für die Eisbären, welche jedoch ungenutzt blieben. Und dann konterten die Ice Tigers, Brandon Segal legte quer rüber zu Philippe Dupuis und der netzte zur Entscheidung nach 62:17 Minuten ein. Der Zusatzpunkt ging somit ins Frankenland.

Erstmals in dieser Saison verlieren die Eisbären drei Spiele in Folge, rutschten damit auf Platz Drei in der Tabelle ab. Im ersten Drittel war man optisch überlegen und hatte auch mehr Torschüsse, konnte Andreas Jenike aber nicht überwinden. Im Mitteldrittel biss man sich die Zähne an der Nürnberger Defensive aus und musste zusehen, wie die Franken ihre Chancen effektiv nutzten. Und im letzten Drittel konnte man der Mannschaft keinen Vorwurf mehr machen, denn da war es über weite Strecken ein Spiel auf ein Tor. Der Druck der Berliner war enorm hoch und folgerichtig belohnten sie sich für den Aufwand auch mit dem Ausgleich. Danach war es aber wieder eine ausgeglichene Partie, in der Nürnberg das bessere und glücklichere Ende auf seiner Seite hatte.

Stürmer Thomas Oppenheimer analysierte die Partie anschließend wie folgt:

Erstmal muss man es ja positiv sehen, wir haben einen 2:0-Rückstand wieder wett gemacht und haben ein gutes Spiel dann gemacht. Und das ziehen wir jetzt erstmal raus, aber es ist natürlich ärgerlich, dass wir nicht den zweiten Punkt gekriegt haben. Aber so ist es, im nächsten Spiel läuft es wieder anders und dann holen wir wieder die Punkte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die beiden Trainer sagten auf der Pressekonferenz nach dem Spiel folgendes:

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Es war das erwartet schwere Spiel. Nürnberg steht sehr kompakt in der neutralen Zone und tief in ihrem eigenen Drittel. Du musst viel investieren, um dir deine Torchancen herauszuspielen. Im ersten Drittel haben wir nicht schlecht gespielt, aber ich hatte das Gefühl, dass Nürnberg in den entscheidenden Zweikämpfen sehr stark war. Im zweiten Drittel ist Nürnberg in Führung gegangen und dass war für uns der Moment, wo wir endlich mit der Entschlossenheit gespielt haben, mit der wir spielen müssen. Insgesamt war es eine Verbesserung im Vergleich zu den Spielen in Wolfsburg und gegen Köln. 

Rob Wilson (Trainer Thomas Sabo Ice Tigers):

Es war ein sehr harter Kampf. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel werden würde und die Eisbären mit viel Schwung anlaufen würden. Wir wollten versuchen, Konter zu vermeiden. Uns ist es gut gelungen, die Eisbären zu Schüssen von außen zu zwingen. Die Strafzeiten, die wir im letzten Drittel kassiert haben, haben den Eisbären mehr Schwung gegeben. So sind die Eisbären wieder ran gekommen. Wir sind natürlich froh, dass wir mit den Punkten nach Hause fahren können. 

Offensive Top, Defensive Flop: Eisbären verlieren mit 4:7 in Wolfsburg

Auch das zweite Spiel an diesem Wochenende haben die Eisbären Berlin verloren. Zwei Tage nach der 3:5-Heimniederlage gegen die Kölner Haie setzte es für den DEL-Spitzenreiter eine derbe 4:7 (2:3,0:3,2:1)-Niederlage bei den Grizzlys Wolfsburg. Dabei zeigten die Eisbären kein schlechtes Spiel, hatten auch zahlreiche Chancen, aber auf der Strafbank gewinnst du eben kein Spiel. Und zudem war die Defensive der Berliner heute äußerst anfällig, was letztendlich zur Niederlage führte. Wolfsburg war im Abschluss eben einfach effektiver als die Eisbären. 

Die Eisbären mussten weiterhin auf Frank Hördler, Danny Richmond und Florian Busch verzichten. Zudem fehlten auch die Youngsters um Maximilian Adam, Charlie Jahnke und Vincent Hessler. Dafür kehrte Stammgoalie Petri Vehanen zurück in den Kader, saß als Backup auf der Bank.

Hinein ins 50. DEL-Duell zwischen den Niedersachsen und den Hauptstädtern, welche 34 der bisherigen 49 Spiele gegen Wolfsburg gewannen. Und das erste Drittel bot den 3.922 Zuschauern in der Eis-Arena ein furioses Eishockey-Spiel. Die Gäste von der Spree kassierte durch Micki DuPont früh die erste Strafe der Partie. Und Chefcoach Uwe Krupp hatte nicht ohne Grund vor der Partie vor dem gefährlichen Powerplay der Wolfsburger gewarnt. Denn die Wolfsburger haben das drittbeste Powerplay der Liga. Und die Hausherren sollten in Überzahl auch treffen, wenn gleich es kein typisches Powerplaytor war. Kris Foucault marschierte wie durch Slalomstangen ins Berliner Drittel, tunnelte mit seinem Schuss Jonas Müller und die Scheibe schlug hinter Marvin Cüpper im Tor ein – 0:1 (5.).

Foto: S. Kramer

Nur wenige Zeit später die nächste Strafe für die Eisbären, diesmal für Martin Buchwieser und zwar gleich eine 2+2-Minuten-Strafe. Jeff Likens nahm von der blauen Linie Maß, sein Schuss ging aber an den Pfosten. Was die beiden Hauptschiedsrichter Hurtik und Piechaczek per Videobeweis noch einmal überprüften. Dann wurde Jeremy Dehner am langen Pfosten frei gespielt, doch Cüpper mit einem Riesen-Save. Im Anschluss daran dann aber die nächste Strafe für Mark Olver, somit Wolfsburg für 1:49 Minuten mit zwei Mann mehr. Und so eine Gelegenheit lässt sich eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht nehmen. Die Scheibe lief sehr gut, am Ende wurde Gerrit Fauser am langen Pfosten angespielt und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 0:2 (11.).
Und es sollte noch schlimmer für die Eisbären kommen. Björn Krupp kam über die rechte Seite zu leicht ins Berliner Drittel, schoss auf das Tor und von Jens Baxmann ging die Scheibe letztendlich ins eigene Tor – 0:3 (14.).
Die Entscheidung? Nein! Denn nur 32 Sekunden später die Eisbären mit der ersten Antwort. Thomas Oppenheimer mit dem Pass auf Martin Buchwieser, der legte die Scheibe per Rückhand zurück auf André Rankel, welcher direkt abgezogen hatte und zum Anschlusstreffer einnetzte – 1:3 (14.). Allerdings wurde dieser Treffer noch einmal per Videobeweis überprüft, doch der Treffer wurde gegeben.
Und keine zwei Minuten später waren die Eisbären wieder komplett zurück im Spiel. André Rankel mit dem Schuss aus spitzem Winkel und irgendwie rutschte die Scheibe am Pfosten durch und schon stand es nur noch 2:3 (16.).
So stand es auch nach 20 Minuten in der Autostadt. Doppel-Torschütze André Rankel mit seinem Statement zum Auftaktdrittel:

Die zweiten zehn Minuten liefen besser für uns. Wir haben zu Beginn zu viele Strafen kassiert. Wolfsburg ist stark im Powerplay, da haben wir uns nicht gut angestellt. Aber wir haben das Selbstvertrauen, um auch danach zurückzukommen.

Im Mitteldrittel erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Kris Foucault mit dem Alleingang

Foto: S. Kramer

Richtung Cüpper, Kai Wissmann konnte ihn nicht mehr entscheidend stören und so schloss Foucault wunderschön per Rückhand ab – 2:4 (22.).
Doch direkt im Gegenzug James Sheppard mit einer guten Chance, nur leider konnte er diese nicht nutzen. Auf der anderen Seite setzte sich Jeremy Dehner klasse durch, scheiterte aber an Cüpper.
Dann ging es wieder zu einfach. Wolfsburg überbrückte schnell und zu einfach die neutrale Zone, Mark Voakes kam über links ins Angriffsdrittel, zog ab und erhöhte auf 5:2 für Wolfsburg (25.). Da machten es die Eisbären den Hausherren deutlich zu einfach.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, aber bis zum nächsten Tor sollte es bis zur Mitte der Partie dauern.
Wolfsburg mal wieder in Überzahl, Kris Foucault spielte Doppelpass mit einem Mitspieler und schloss eiskalt ab – 2:6 (31.). Der Hattrick für Foucault war perfekt, der Wolfsburger Stürmer machte ein überragendes Spiel.
Die Eisbären gaben hier aber nicht auf und spielten weiterhin nach vorne, suchten immer wieder den Abschluss. Aber Brückmann ließ nichts zu.
Gegen Ende des Drittels wurde es zunehmend ruppiger auf dem Eis, das Spiel bekam immer mehr einen Playoff-Charakter. Mit 2:6 lagen die Berliner nach 40 Minuten hinten.

Wie sagte André Rankel nach dem ersten Drittel so schön? „Wir haben das Selbstvertrauen, um zurückzukommen.“ Das hatten sie auch im Schlussdrittel, denn in den letzten 20 Minuten spielten eigentlich nur die Eisbären, die hier wirklich in der Offensive alles versuchten, um das Spiel noch irgendwie zu drehen. Aus allen Lagen feuerten die Berliner auf das Wolfsburger Tor. Mal wurde der Schuss geblockt, mal stand Felix Brückmann im Weg, mal ging die Scheibe knapp vorbei oder über das Tor. Aber zwei Schüsse fanden im letzten Drittel dann doch noch den Weg ins Tor.
Wolfsburg kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafe, was die Eisbären durch Mark Olver nutzen konnten. Die Scheibe lief perfekt im Powerplay der Eisbären, Olver schloss die tolle Kombination erfolgreich ab – 3:6 (44.).
Und jener Olver war es auch, der nur drei Minuten später die Hoffnung zurück brachte. Jamie MacQueen hatte von der blauen Linie abgezogen, Brückmann konnte nur prallen lassen und Olver staubte eiskalt ab – 4:6 (47.).
Danach nahm der Druck der Eisbären immer mehr zu, Wolfsburg wackelte gehörig und konnte zunächst nur selten für Entlastung sorgen. Aber die Druckphase der Eisbären wurde nicht belohnt.
Am Ende riskierte Uwe Krupp alles, nahm gut 90 Sekunden vor dem Ende Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, was Mark Voakes allerdings zum 7:4 ausnutzte (60.). Somit beenden die Eisbären das Wochenende mit null Punkten.

Eine Niederlage, die man zum einen den zu vielen Strafen zu verdanken hat und zum anderen der anfälligen Defensive. Wolfsburg kam vor allem im Mitteldrittel zu einfach durch die neutrale Zone und stand so frei vor Cüpper. So stark die Offensive heute war, so schwach war leider die Defensive, was sieben Gegentore beweisen.
Aber es war sicherlich allen klar, dass die Erfolgsserie der Eisbären nicht bis zum Ende der Saison jetzt so weitergehen würde. Jede Mannschaft hat  während einer Saison immer mindestens eine Phase zu durchleben, in der es nicht so gut läuft. Und wenn die Eisbären diese im Dezember haben, ist das nicht so schlimm wie im März/April. Zwei Niederlagen in Folge sind sicherlich nicht schön und wird die Mannschaft auch ärgern, aber aus Niederlagen lernt man, um es in Zukunft besser zu machen. Sah auch Verteidiger Kai Wissmann nach der Partie so:

Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Aber wir haben weiter gekämpft, hinten aber auch weiter Fehler gemacht. Das hat Wolfsburg eiskalt ausgenutzt. Wir müssen jetzt gucken, dass wir wieder besser spielen. Wir müssen die Kleinigkeiten verbessern, dann holen wir wieder drei Punkte.