Finale 2025! Die sechste Playoff-Serie zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haien

Das lange Warten auf den diesjährigen Finalgegner hat seit gestern Abend ein Ende. Die Eisbären Berlin treffen in der Finalserie 2025 ab Donnerstagabend auf die Kölner Haie. Während die Hauptstädter zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren das Finale erreicht haben, zogen die Domstädter erstmals seit elf Jahren mal wieder ins DEL-Finale ein, wo sie nach ihrem ersten Meistertitel seit 23 Jahren (!) greifen. Beide Mannschaften trafen bereits fünfmal in den Playoffs aufeinander, viermal behielten die Eisbären am Ende die Oberhand. Ein Rückblick auf die bisherigen Playoff-Serien:

Florian Busch bei der Ankunft am Flughafen in Berlin (Foto: City-Press GmbH)

Das erste Aufeinandertreffen fand in der Saison 2007/2008 statt, als sich beide Mannschaften im Finale gegenüber standen. Spiel eins gewannen die Berliner damals im Welli mit 3:2 n.V, Steve Walker erzielte den Siegtreffer.
Spiel zwei in Köln ging mit 2:1 an die Haie, die einen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg drehten. Die KEC-Legende David McLlwain war damals der umjubelte Held.
Spiel drei war zugleich das letzte Spiel im altehrwürdigen Wellblechpalast vor dem Umzug in die Arena am Ostbahnhof. Auch hier war es Steve Walker, der das Spiel mit dem Tor zum 4:3 entschied.
In Spiel vier führten die Haie bis in die Schlussminute mit 1:0, ehe Deron Quint von der blauen Linie abgezogen hatte und das Spiel in die Verlängerung schickte. Dort avancierte Florian Busch (Foto oben) zum Helden, denn er schoss die Eisbären mit dem 2:1 zur Meisterschaft. Bei der Ankunft am Flughafen in Berlin hatte „Buschi“ bis auf die Schlittschuh noch die komplette Eishockey-Ausrüstung an. Ja, „Buschi“ war schon ein geiler Typ.

Das nächste Playoff-Duell folgte im Viertelfinale der Saison 2011/2012, als die Eisbären kurzen Prozess mit den Haien machten. Die Berliner setzten sich mit einem Sweep gegen die Haie durch und kassierten in den vier Spielen nur ganze vier Gegentore, während man selbst 15 Tore erzielte. Es war eine pure Dominanz seitens der Berliner, welche sich später im Finale gegen Mannheim durchsetzen konnten und erneut Deutscher Meister wurden.

Julian Talbot trifft gegen die Kölner Haie. (Florian Pohl / City-Press)

Nur ein Jahr später trafen sich Köln und Berlin im Finale bereits wieder, diesmal hatten die Haie Heimrecht. Doch dieses „klauten“ die Eisbären bereits in Spiel eins, als man sich mit 4:2 in der Domstadt durchsetzen konnte. Der heutige Co-Trainer André Rankel machte damals den Deckel drauf mit seinem Empty-Net-Goal.
Aber Köln schlug in Spiel zwei zurück und holte sich durch einen 3:1-Sieg das Heimrecht zurück. Marco Sturm eröffnete damals das Spiel mit dem 1:0 nach einer Minute. Ryan Caldwell konnte aber umgehend ausgleichen (3.). Am Ende aber waren die Haie die bessere Mannschaft und holten durch Tore von Andreas Falk und Charlie Stephens den Serienausgleich.
In Spiel drei drehten die Eisbären aber wieder auf und holten sich durch ein furioses 6:3 den Matchpuck in eigener Halle. Im Mitteldrittel legten die Berliner mit drei Toren den Grundstein zum am Ende klaren Sieg. Zwar verkürzte Köln damals bis zur 57. Spielminute noch auf 3:4, aber André Rankel und Mads Christensen trafen jeweils ins leere Kölner Tor.
In Spiel vier ließen die Eisbären dann nichts mehr anbrennen und machten durch einen 4:1-Sieg den Titel-Hattrick perfekt. Matchwinner war damals übrigens Julian Talbot (Foto oben) mit zwei Toren.

Auch Petri Vehanen konnte das Aus im Viertelfinale gegen Köln nicht abwenden. (Foto von Marco Leipold/City-Press GbR)

Im Viertelfinale der Saison 2015/2016 trafen beide Mannschaften im Viertelfinale aufeinander und erstmals – und bisher auch zum einzigen Mal – setzten sich am Ende die Domstädter durch. Spiel eins verloren die Berliner damals zuhause mit 0:3. Unter den Torschützen war mit Alexander Weiß damals auch ein Ex-Eisbär.
In Spiel zwei holten sich die Eisbären dann aber das Heimrecht wieder zurück. Laurin Braun entschied Spiel zwei mit dem 1:0 nach 62:40 Minuten in der Overtime. Petri Vehanen (Foto oben) feierte einen Shutout.
In Spiel drei ließen die Hauptstädter dann kurz die Muskeln spielen und schossen die Haie mit 5:1 aus der Arena. Köln fiel damals eigentlich nur durch Strafzeiten auf. 85 von insgesamt 119 Strafminuten in diesem Spiel kassierten die Haie.
In Spiel vier machten dann aber die Domstädter kurzen Prozess mit den Eisbären und feierten beim 4:0-Heimsieg bereits den zweiten Shutout in dieser Serie. Diesmal waren es die Berliner, welche ein Problem mit der Disziplin hatten und alle vier Gegentore in Unterzahl kassierten.
In Spiel fünf sicherten sich die Hauptstädter dann durch einen 4:1-Sieg den Matchpuck in dieser Serie. André Rankel erzielte damals in dem Spiel seinen 200. DEL-Treffer.
Den Matchpuck wehrte Köln in Spiel sechs jedoch eiskalt ab und gewann am Ende mit 5:1. Unter den Torschützen war mit Alexander Sulzer sogar der heutige Trainer von Bremerhaven.
Am Ostermontag verloren die Eisbären dann das alles entscheidende siebte Spiel zuhause gegen Köln. Die Haie lagen Mitte der Partie mit 3:0 vorne, die Eisbären wachten zu spät auf und konnten nur noch auf 2:3 verkürzen. Anschließend verabschiedeten sich die Berliner in die Sommerpause.

Das bisher letzte Aufeinandertreffen zwischen Berlin und Köln fand im Viertelfinale der Saison 2021/2022 statt. Die Eisbären machten es deutlich und schickten die Haie per Sweep in die Sommerpause. Einzig Spiel eins war sehr eng und endete mit einem knappen 2:1-Sieg für die Berliner. Mit Marcel Noebels und Leo Pföderl trafen zwei Spieler, die auch in dieser Playoff-Serie wieder mit dabei sein werden.
Spiel zwei gewannen die Berliner deutlich mit 5:1 in der Domstadt und sicherten sich damit bereits den Matchpuck. Verteidiger Jonas Müller traf damals doppelt.
Spiel drei ging dann mit 4:0 an die Eisbären, wo Mathias Niederberger einen Shutout feierte. Neben dem Goalie war Zach Boychuk mit zwei Toren der Matchwinner in diesem Spiel.

Die Eisbären Berlin und die Kölner Haie treffen im DEL-Finale 2025 aufeinander. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von den bisherigen fünf Playoff-Serien gingen also deren vier an die Eisbären. Immer, wenn die Eisbären in den Playoffs gegen Köln gewannen, wurden sie am Ende auch Deutscher Meister. Ein gutes Omen also für die sechste Serie zwischen den beiden Mannschaften? 22 Playoff-Spiele absolvierten Berlin und Köln bisher, satte 16 entschieden die Eisbären für sich.
Sowohl die Playoff-Historie als auch die Zahlen dieser Saison und Playoffs sprechen für die Eisbären und machen sie zum Top-Favoriten auf den Titel. Trotzdem sollte man Köln keinesfalls unterschätzen, denn wer im Finale steht, hat es sich zunächst einmal auch verdient. Und wer im Viertelfinale Bremerhaven und im Halbfinale den Hauptrundensieger Ingolstadt ausschaltet, steht vollkommen zurecht im Finale. Köln kann ein sehr unbequemer Gegner für die Eisbären werden. Gerade in Spiel eins oder besser gesagt im ersten Drittel, wenn die Eisbären die lange Pause noch spüren werden, während die Haie im Rhythmus sind.
Mit zunehmender Dauer der Finalserie wird aber auch ein anderer Faktor eine entscheidende Rolle spielen – die Ausdauer. Denn während die Eisbären bisher nur neun Spiele in den Playoffs absolviert haben, hat Köln bereits zwölf Spiele in den Knochen.

Eine ausführliche Vorschau auf die Finalserie liefern wir euch in unserem Podcast, den wir heute Abend aufnehmen und der dann rechtzeitig zum Start der Finalserie überall erhältlich sein wird. Und wer dann immer noch nicht genug hat, dem sei auch noch der Podcast der Kölner Kollegen vom Sharkbite empfohlen. Mit Tube und Markus nehmen Jule und Kevin morgen, also am Mittwoch, auf. Auch der Podcast wird rechtzeitig erscheinen.

Und nun wünschen wir Euch allen und uns eine sehr spannende und hart umkämpfte Finalserie. Beide Fanlager hoffen natürlich auf den großen Wurf, aber am Ende wünschen wir uns natürlich die elfte Meisterschaft der Eisbären Berlin. Alleine schon, um diese Saison für und mit Tobi Eder zu „krönen“!

Sweep im Halbfinale gegen Mannheim: Die Kräfteverhältnisse haben sich in den letzten Jahren deutlich verschoben

Vergangenen Dienstag startete die Halbfinalserie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim. Nur eine Woche später ist die zehnte Playoff-Serie zwischen den beiden Erzrivalen bereits Geschichte. Mit einem Sweep (!) lösten die Hauptstädter erneut das Finalticket und schickten Mannheim in die Sommerpause. Es war bereits die siebte Playoff-Serie, welche die Berliner in Folge für sich entscheiden konnten. Dazu kommen zwölf (!) Siege gegen Mannheim in Folge. Wow, was für eine unglaubliche Statistik!

Aber genau diese spiegelt die aktuellen Kräfteverhältnisse der beiden erfolgreichsten DEL-Teams wider. Die Eisbären sind den Mannheimern derzeit meilenweit voraus. Das hat nicht nur diese Playoff-Serie bewiesen. Und selbst als Eisbären-Fan sage ich, mir fehlen die Duelle – vor allem in den Playoffs – auf Augenhöhe. Wo um jeden Zentimeter Eis gekämpft wurde, wo sich beide Teams nichts schenkten und wo beide Teams Chancen auf Siege hatten. Doch alleine in dieser Spielzeit gab es in vier von acht Spielen derbe Niederlagen für Mannheim – allen voran das 3:9 auf eigenem Eis gegen Berlin.

Auch wenn es zwischenzeitlich sehr ruppig war, gab man sich nach der Halbfinalserie fair die Hände. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Siege gegen Mannheim sind natürlich immer schön und schmecken besonders gut. Aber die zurückliegende Playoff-Serie wirkte wie ein Klassenunterschied. Aber Mannheim macht eben seit Jahren den gleichen Fehler. Die Meisterschaft ist stets das Ziel in der Kurpfalz und die Spieler dafür haben sie auch. Das große Problem der Adler ist aber, dass viele gute Einzelspieler noch lange kein erfolgreiches Team garantieren, welches am Ende dann auch um den Henkelpott spielen kann. Was wiederum am Trainerteam um Dallas Eakins – aber auch seinen Vorgängern liegt – die es nicht hinbekommen, aus vielen guten Einzelspielern ein Team zu machen. Von daher sollte man in Mannheim vielleicht diesbezüglich einfach mal umdenken und nicht immer nur Stars verpflichten, denen ihr eigenes Ego meistens wichtiger ist als der Team-Erfolg.

Dieser Mann ist seit 23 Spielen nicht zu stoppen: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Und da sollte Mannheim vielleicht auch mal den Blick nach Berlin werfen. Denn auch dort spielen viele Stars, die aber eins von den Adler-Spielern unterscheidet: Sie stellen den persönlichen Erfolg hinter den Team-Erfolg. Bestes Beispiel ist da natürlich der neue DEL-Rekordhalter Ty Ronning (Foto oben), der seit 23 Spielen immer mindestens einen Punkt geholt hat. Er freut sich über diesen Erfolg, meinte aber zugleich, dass man als Team ein viel größeres Ziel verfolgt. Und genau diese Einstellung ist es, welche die Eisbären Berlin zu dem Top-Team der Liga machen.

Der Berliner Erfolgstrainer: Serge Aubin (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Ein Team, welches vor allem auch die richtigen Schlüsse aus bestimmten Saisons zieht und nicht in Panik verfällt, wenn es mal nicht läuft. Wer erinnert sich da nicht an die Saison 2022/2023 zurück, als die Eisbären sich plötzlich im Abstiegskampf wieder gefunden haben. Und das als Titelverteidiger. Bei allen anderen Vereinen, insbesondere in Mannheim, wäre Serge Aubin (Foto oben) frühzeitig vor die Tür gesetzt worden. So aber nicht in Berlin, denn dort vertraute man dem Coach weiterhin, weil man eben wusste, was er zuvor bereits mit dem Hauptstadtclub erreicht hatte. Nun haben Dallas Eakins und seine Vorgänger nicht die Erfolge vorzuweisen gehabt, wie ein Serge Aubin. Aber manchmal muss man auch Geduld beweisen, um am Ende zum gewünschten Ziel zu kommen. Diese Geduld hat man in Mannheim seit Jahren nicht, aber es wäre für die Adler zu wünschen, dass jetzt ein Umdenken stattfindet. Denn, auch wenn man sich über den Sweep freut, hart umkämpfte Duelle und Playoff-Serien gegen Mannheim sind mir dann doch lieber. Serien, die ins entscheidende siebte Spiel gehen und erst in der Overtime entschieden werden. All das gab es mal zwischen den beiden Erzrivalen und wird es in Zukunft hoffentlich wieder geben.

Auch er trumpfte in den Playoffs so richtig auf: Freddy Tiffels, der sowohl vorne als auch hinten für Furore sorgte. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

In der zurückliegenden Halbfinalserie waren die Adler jedenfalls chancenlos, was alleine die Torbilanz von 16:4 zeigt. Alleine die Berliner Paradereihe um Ty Ronning, Freddy Tiffels (Foto oben) und Leo Pföderl kam in den vier Spielen zusammen auf neun Tore und damit mehr als die gesamte Mannheimer Mannschaft. 25 Scorerpunkte holten diese drei Spieler zusammen in der Halbfinalserie gegen die Adler. Gerade in Spiel vier spielten sie die Mannheimer Defensive nach Belieben schwindelig. Kein Wunder, dass die drei Stürmer mit Abstand die besten Scorer im Team der Eisbären waren. Insgesamt neun verschiedene Spieler trafen für Berlin, darunter acht Stürmer.

Wenn man sich alleine mal die Schussquote bestimmter Berliner Spieler anschaut. Lean Bergmann kommt auf eine Schussquote von 40 Prozent. Fünfmal schoss er auf das Tor, zweimal zappelte die Scheibe im Tor. Ty Ronning machte aus acht Schüssen drei Tore (37,50 Prozent). Und auch Eric Hördler und Marcel Noebels kommen auf über 30 Prozent (33,33 Prozent).
Die Eisbären brauchten eben nicht viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen. Im Viertelfinale gegen Straubing hatte man in allen fünf Spielen weniger Schüsse als die Tigers abgegeben und sich am Ende trotzdem durchgesetzt. Und auch gegen Mannheim gab man in den ersten drei Spielen weniger Schüsse ab. Nur gestern im entscheidenden vierten Spiel waren es mehr Schüsse als die Adler. Und doch spricht die Schussstatistik im Halbfinale mit 109:101 knapp für die Kurpfälzer. Aber es kommt eben immer darauf an, von wo die Schüsse kommen. Und die Eisbären haben es eben erneut geschafft, die gefährlichen Räume zuzumachen und Jake Hildebrand meist freie Sicht zu gewähren.

Dürfte zu manchen blauen Fleck als Andenken aus der Halbfinalserie gegen Mannheim mitgenommen haben: Verteidiger Eric Mik (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Denn neben der gnadenlosen Effektivität in der Offensive stach natürlich auch die Defensive heraus, was bei vier Gegentoren in vier Spielen nicht verwundern dürfte. Mit welcher enormen Leidenschaft die Eisbären das defensiv verteidigt haben. Ausnahmslos jeder Spieler hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Die Spieler haben sich gegenseitig unterstützt. Immer wieder war im entscheidenden Moment noch ein Schläger dazwischen oder aber man warf sich in die Schüsse. Eric Mik (Foto oben) mit elf Blocks und Freddy Tiffels mit acht Blocks muss man da besonders hervorheben. Was die defensiv geleistet haben, kann man gar nicht genug loben. Und wenn man bedenkt, dass Tiffels Stürmer ist und dann hinten auch Schwerstarbeit verrichtet. Daran merkt man einfach, was für ein unglaubliches Team das ist. Da passt einfach alles zusammen, das Team ist perfekt zusammengestellt worden und das Trainerteam um Serge Aubin hat es im Saisonverlauf noch besser gemacht.

Aubin ist sowieso ein Phänomen. Seitdem er die Eisbären Berlin trainiert, haben die Berliner noch keine Playoff-Serie verloren. Wann immer die Berliner mit ihm in die Playoffs kamen, am Ende gewann man den Pokal. Weil Serge Aubin seine eigene Philosophie verfolgt. Man denkt nur von Spiel zu Spiel und dabei ist es ihm egal, ob es ein Dienstagabendspiel in der Hauptrunde ist oder aber ein entscheidendes Finalspiel. Wann immer die Eisbären während der Spiele mal Probleme hatten, Aubin fand stets die richtige Lösung, um am Ende das Spiel doch noch auf die eigene Seite zu ziehen und es am Ende zu gewinnen. Um diese Fähigkeit dürften ihn einige Trainer-Kollegen beneiden.

Mit Jonas Stettmer und Jake Hildebrand verfügen die Eisbären Berlin über das beste Torhüter-Duo in den Playoffs. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Beneiden dürften sie ihn auch angesichts der Luxus-Situation in den Playoffs. Im Viertelfinale entnervte Jonas Stettmer die Straubing Tigers und führte den Rekordmeister ins Halbfinale. Dort fehlte er angeschlagen diese gesamte Serie, aber er wurde hervorragend von Jake Hildebrand vertreten. Vier Gegentore in vier Spielen, eine Fangquote von 96,33 Prozent und ein Shutout – das sind die Werte von „The Wall“ im Halbfinale. Hildebrand spielte keine so gute Hauptrunde, weshalb er zu Playoff-Beginn seinen Status der Nummer eins an Jonas Stettmer verloren hatte. Dann aber so zurückzukommen und es allen Kritikern zu zeigen, damit hätten wohl die wenigstens gerechnet. Chapeau, Jake!

Neun Playoff-Spiele haben die Eisbären bisher in dieser Spielzeit absolviert und dabei nur ein Spiel verloren. Auf den Finalgegner warten sie im Moment noch. Aber egal, ob es der Vorrundensieger ERC Ingolstadt wird oder aber die Kölner Haie, die derzeit mit 2:1 in der Serie führen. Freuen dürften sich beide Mannschaften nicht auf die Eisbären Berlin, welche aktuell in überragender Form sind. Und das Schlimme für die Konkurrenz daran ist, dass die Hauptstädter längst noch keine 100 Prozent abgerufen haben. Man hat also nach wie vor Steigerungspotential. Und dazu hat man vor der Finalserie auch nochmal mehr als eine Woche Pause. Auch das kann am Ende ein Faktor sein, der für Berlin spricht. Aber generell sehen wohl viele DEL-Fans und Experten die Eisbären als den großen Favoriten auf die Meisterschaft an, denn es ist angesichts der bisherigen Leistungen in den Playoffs zu bezweifeln, dass eine Mannschaft die Eisbären viermal in einer Serie schlägt. Und dennoch sollten die Eisbären gut daran tun, sich auf sich und ihr Spiel zu konzentrieren. Denn man ist noch lange nicht am Ziel. Vier Siege fehlen noch bis zum elften Stern. Morgen in einer Woche geht es dann endlich los, der Kampf um die DEL-Meisterschaft. Bernd Römer kann bis dahin seine Gitarre schon einmal für die Nationalhymne einstimmen.

6:2 in Mannheim: Die Eisbären machen den Sweep und damit den erneuten Finaleinzug perfekt!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #52:

Halbfinalspiel 4 (Endstand: 0:4)

Es ist vollbracht: Die Eisbären Berlin stehen erneut im Finale der PENNY DEL und greifen damit ab dem 17. April in der Finalserie nach dem elften Stern. Auch in Spiel vier war es eine Machtdemonstration in der Halbfinalserie gegen den Erzrivalen Adler Mannheim. Am Ende gewann man in der SAP Arena deutlich und verdient mit 6:2 (2:0,1:1,3:1) und löste damit das Finalticket. Der Gegner steht noch nicht fest und entscheidet sich zwischen dem ERC Ingolstadt und den Kölner Haien. Egal, wer der Gegner wird, er wird auf einen extrem starken Gegner treffen. Das hat die Halbfinalserie einmal mehr bewiesen. Denn man schickt Mannheim nicht mal nebenbei mit einem „Sweep“ in die Sommerpause. Aber in Mannheim weiß man nun ein weiteres Mal, dass viele gute Einzelspieler noch lange kein gutes Team ausmachen, welches am Ende auch wieder um den Titel spielen kann. Denn das ist eigentlich jedes Jahr der Anspruch in der Kurpfalz.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den gesperrten Stürmer Zach Boychuk (vier Spiele Sperre) verzichten. Für ihn rückte Maxim Schäfer ins Line-up. Den Platz von Boychuk in der Reihe neben Lean Bergmann und Marcel Noebels nahm Blaine Byron ein. Dessen Platz in der vierten Reihe nahm Schäfer ein, der zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer stürmte.
Alles andere blieb unverändert. Somit war Jonas Stettmer auch heute Abend nicht fit. Aber mit Jake Hildebrand hatten die Eisbären ja einen weiteren überragenden Goalie im Kader, der in dieser Serie mit zu den Matchwinnern gehörte.

Rückte in der Halbfinalserie ins Tor und war am Ende einer der Matchwinner: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Für Mannheim ging es heute um alles und das merkte man vom ersten Bully an. Die Adler kamen wild entschlossen aus der Kabine und bauten von Beginn an Druck auf. Die Adler belagerten das Berliner Tor, doch die Eisbären-Defensive blieb wie in den Spielen zuvor auch diesmal wieder sehr ruhig und machte die Räume sehr gut zu. Die Berliner schauten sich die Anfangsphase erst einmal an, schalteten dann aber selbst auf Angriff um und ließen Mannheim direkt spüren, dass auch heute Abend nichts zu holen sein wird.
Allen voran die Reihe um Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels lieferte anschließend und spielte die Mannheimer Defensive ein ums andere Mal schwindelig. Ronning eroberte dank eines überragenden Forechecks die Scheibe, spielte sie umgehend weiter zu Tiffels, welcher Pföderl in Szene setzte. Und die Nummer 93 hatte zu viel Platz und hatte ja im vergangenen Spiel seinen Torriecher wieder gefunden. Daran knüpfte er nahtlos an und schockte Mannheim mit dem 1:0 (12.).
Fortan die Eisbären weiter am Drücker und mit dicken Chancen für weitere Tore. Mannheim wusste gar nicht, wie ihnen geschah. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hauptstädter das 2:0 nachlegten. Ronning und Tiffels machten mit Mannheim, was sie wollten, am Ende netzte Tiffels ein – 2:0 (19.). Dabei blieb es bis zum Ende des ersten Drittels und Mannheim konnte sich glücklich schätzen, nur mit zwei Treffern im Rückstand zu liegen. Angesichts der brutalen Leistung der Eisbären, die nochmal eine Schippe drauf packten heute.

Er scort und scort und scort: Ty Ronning, der mittlerweile 23. Spiele in Folge gepunktet hat. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel suchten die Adler, wie eigentlich bereits in der ganzen Serie, nach einem Mittel gegen das Abwehrbollwerk der Eisbären. Die spielten das hier wieder sehr cool runter und legten in der 28. Spielminute das 3:0 nach. Und es war klar, dass auch der dritte Spieler der Paradereihe auch noch treffen musste. Ty Ronning mit dem dritten Treffer und dem 23. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt. Seit gestern wissen wir ja auch sein Geheimnis, es lag an der nicht gewaschenen Unterhose.
So ganz kampflos wollten sich die Adler hier aber dann doch nicht in die Sommerpause verabschieden. Powerplay Mannheim, die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es mal wieder Austin Ortega, der zum 3:1 traf (31.).
Mannheim hatte somit wieder Hoffnung und versuchte weiterhin den Eisbären unter die Haut zu gehen. Das führte aber nur zu Strafzeiten, welche die Eisbären aber nicht in Tore ummünzen konnten. So blieb es bei einer Zwei-Tore-Führung, die noch nicht für ausreichend Ruhe sorgte. Denn im Eishockey hat man schon sehr viel erlebt. Vor allem in Mannheim. Gegen Berlin. Mit dem besseren Ausgang für die Eisbären. Daran erinnern sie sich heute noch ungern in Mannheim zurück. Ob der Schampus immer noch kalt steht oder was ist damit eigentlich damals passiert? Und was mit den Meister-Caps und Meister-Shirts? Das interessiert mich ja schon länger…

Lean Bergmann traf zweimal in Mannheim und wurde daher am Ende zu Recht von den eigenen Fans gefeiert. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Aber ich schweife ab vom Spiel und das war in der Tat noch lange nicht vorbei. Erst recht nicht nach dem Traumstart der Adler, die durch Kristian Reichel nach nur 55 Sekunden auf 3:2 verkürzten (41.).
Auf einmal waren auch die Fans im „Ufo“ wieder da und träumten noch vom „Wunder von Mannheim“. Dabei gibt es das doch bereits, denkt einfach an das 6:5 n.V. zurück.
Ein neues Wunder sollte auch nicht kommen, denn Mannheims Liebling Lean Bergmann sorgte für Ruhe in Mannheim – 4:2 (48.).
Damit war der Widerstand der Hausherren gebrochen, aber die Eisbären hatten nun so richtig Bock. Olivier Galipeau hatte abgezogen, Arno Tiefensee konnte nicht festhalten und Tiffels staubte eiskalt ab – 5:2 (54.).
Doch einen hatten die Eisbären noch. Eine Minute später wollte Lean Bergmann sich nochmal in Erinnerung bringen und machte das halbe Dutzend voll – 6:2 (55.). Ein Lachen konnte sich die Nummer zehn anschließend nicht verkneifen. Lean Bergmann hat also auch in dieser Serie wieder geliefert, wo aber war eigentlich Leon Gawanke? Hatte er vor der Halbfinalserie nicht von offenen Rechnungen gesprochen? Sind noch mal vier neue dazu gekommen, hoffentlich verlierst du den Überblick nicht, Leon!
Danach waren die Adler und ihre Fans erlöst. Die Eisbären schickten die Adler mit dem 6:2-Sieg und der zwölften Niederlage gegen den Erzrivalen in Folge (!) in die Sommerpause. Das und ein Sweep im Halbfinale – mehr Demütigung geht nicht und dann auch noch im Ufo.

Gemeinsam ins Finale: Die Eisbären Berlin und ihre Fans. Gemeinsam für und mit Tobi! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Während die Adler-Fans ihre Mannschaft in die Sommerpause verabschiedeten, feierten die mitgereisten Berliner Fans zusammen mit der Mannschaft den erneuten Finaleinzug. Bis die Finalserie losgeht, haben die Eisbären aber nochmal über eine Woche Pause. Keine guten Aussichten für Köln und Ingolstadt. Denn der Rekordmeister ist in den Playoffs nochmal deutlich stärker geworden, von jeder Sturmreihe geht Torgefahr aus. Die Defensive lässt kaum etwas Gefährliches zu und dann hat man hinten mit Jonas Stettmer und Jake Hildebrand ein überragendes Goalie-Duo. Und vorne überragen natürlich Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Aber auch die anderen Stürmer haben bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht.
Eins steht bereits jetzt fest und da wiederhole ich mich gerne: Egal, wer am Ende der Finalgegner der Eisbären Berlin wird, er hat eine enorm schwere Aufgabe vor der Brust. Acht von neun Playoff-Spielen gewonnen. Dazu die längere Regenerationszeit im Vergleich zu Köln und Ingolstadt. Und im Moment fehlt mir einfach der Glaube, dass ein Team die Eisbären in einer Serie viermal schlägt.
Und das soll auch nicht überheblich oder arrogant klingen. Aber die Eisbären haben sich in den Playoffs nochmal erheblich gesteigert und sind lt. Trainer Serge Aubin noch lange nicht am Maximum angekommen. Egal, wer der Gegner wird: Freuen wir uns auf eine erneut spannende und hart umkämpfte Finalserie. Einen hat man bereits jetzt aber schon sehr stolz gemacht: Tobi Eder feiert oben im Himmel den Finaleinzug seiner Kollegen. Das war auch für dich, Tobi!

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an die Adler Mannheim. Auch wenn in diesem Spielbericht ein paar Spitzen gefallen sind, danke für eine sehr spannende und hart umkämpfte Halbfinalserie. Irgendwann werden auch wir mal wieder das Nachsehen gegen euch haben, so lange freuen wir uns aber noch über unseren Lauf gegen Euch und freuen uns bereits jetzt schon riesig auf die Duelle in der neuen Saison. Denn diese sind immer von enorm viel Leidenschaft geprägt – auf und neben dem Eis!

5:1! Die Eisbären sichern sich den Matchpuck und Ty Ronning den DEL-Rekord

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #51:

Halbfinalspiel 3 (Stand: 3:0)

Matchpuck! Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom erneuten Finaleinzug entfernt. Am Sonntagnachmittag gewann der Titelverteidiger auch Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim mit 5:1 (1:0,2:0,2:1). Die Berliner Defensive war erneut überragend, während die Offensive vorne wie gewohnt ablieferte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Blaine Byron zurückgreifen, der nach Verletzung wieder fit war. Er rückte für Youngster Matej Leden in die vierte Reihe zu Eric Hördler und Manuel Wiederer. Alles andere blieb unverändert. Somit stand also auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor und Linus Vieillard saß als Back-up auf der Bank. Jonas Stettmer war weiterhin nicht fit.

Der Druck für Mannheim war vor diesem Spiel schon enorm hoch, denn die Eisbären konnten heute vor den eigenen Fans bereits den Matchpuck holen. Und bisher bissen sich die Adler an der Eisbären-Defensive die Zähne aus. Die Eisbären spielten bisher sehr abgezockt und clever – eben wie ein absoluter Titel-Kandidat. Holten die Berliner heute den dritten Sieg oder gelang Mannheim der erste Sieg in dieser Halbfinalserie?

Die nächste sensationelle Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute gab es vor dem Spiel wieder eine sensationelle Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve. Ihr übertrefft euch immer wieder, Jungs und Mädels. Einfach nur überragend!

Ein historischer Moment: Die Eisbären bejubeln das 1:0 durch Leo Pföderl. Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit im 22. Spiel in Folge gepunktet hat – neuer DEL-Rekord. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es wieder eine sehr intensive und rasante Partie. Die Zweikämpfe erwartungsgemäß hart umkämpft, jeder Check wurde zu Ende gefahren. Immer wieder gab es auch kleine Nickligkeiten, was ebenfalls zu erwarten war in dieser Serie. Man mag sich eben nicht, aber man respektiert sich.
In Überzahl hatten die Gäste die dicke Chance, aber die Rechnung ohne Jake „The Wall“ Hildebrand gemacht, der die Schoner ganz stark ausfuhr.
Kurz darauf dann wieder die Eisbären mit einem Mann mehr und da klingelte es endlich. Lange musste er warten, aber heute war es endlich so weit. Leo Pföderl mit seinem ersten Playoff-Tor zum 1:0 (16.). Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit auch im 22. Spiel in Folge gepunktet hat und somit neuer Rekordhalter in der PENNY DEL ist. Herzlichen Glückwunsch zu dieser unfassbaren Serie, Ty! Wahrscheinlich würde selbst das ihn nicht zum „Spieler des Jahres“ machen. Auch wenn es Leo Pföderl ebenso verdient hat, ist diese Wahl nach wie vor nicht nachvollziehbar.
Ein weiteres Powerplay zum Drittelende hin ließen die Berliner dann jedoch ungenutzt und nahmen somit die knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

War auch heute wieder „The Wall“: Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Mannheim wieder sehr bemüht, aber nach wie vor ohne den Schlüssel, um das Defensiv-Bollwerk des Rekordmeisters zu knacken. Nach über sieben Dritteln erst ein Tor gegen Jake Hildebrand erzielt, das zeigt, wie überragend die Defensivarbeit der Hauptstädter in der Halbfinalserie bisher war.
Nach vorne ging von den Eisbären im zweiten Drittel bis dato nicht viel, man konzentrierte sich vermehrt auf die eigene Defensive.
Als man dann aber mal wieder vorne auftauchte, klingelte es umgehend. Blaine Byron und Eric Hördler setzten Kai Wissmann in Szene, der Kapitän hatte zu viel Platz und erhöhte auf 2:0 (32.). Neben der überragenden Defensive ist auch die Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor mit ein Grund für die Berliner Dominanz in dieser Serie.
Nach dem zweiten Treffer hatten die Eisbären das Spiel wieder besser im Griff und ließen zweimal das 3:0 liegen. In der Schlussphase des Mitteldrittels durften die Hauptstädter nochmal in Überzahl ran und prompt fiel das 3:0. Freddy Tiffels fuhr bis zur Grundlinie vor und passte dann direkt auf die Kelle von Ty Ronning, welcher sich nicht zweimal bitten ließ (39.). Mit dieser doch sehr beruhigenden Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Dieser Mann ist nicht zu stoppen: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel das gleiche Bild wie in den 40 Minuten zuvor: Mannheim lief an, scheiterte aber immer wieder an Jake Hildebrand. Erneut eine überragende Performance von „The Wall“.
In Überzahl bot sich den Eisbären dann die Chance zur endgültigen Entscheidung, aber diesmal konnte man das Powerplay nicht nutzen.
Mitte des dritten Drittels belohnten sich die Adler dann aber doch und Austin Ortega verkürzte auf 3:1 und sorgte erst für das zweite Mannheimer Tor in dieser Halbfinalserie (51.).
Wurde es nun also doch nochmal spannend in diesem dritten Spiel? Mannheim versuchte natürlich nochmal alles und machte hinten auf, was den Eisbären wiederum Platz zum kontern gab. Eine spannende Schlussphase war jedenfalls vorprogrammiert.
Erst recht, als Dallas Eakins 4:30 Minuten vor dem Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog und somit All-in ging. Was blieb ihm auch anders übrig, es drohte schließlich die dritte Niederlage im dritten Spiel gegen den Erzrivalen. Und noch viel schlimmer: die elfte Niederlage in Folge. Leo Pföderl machte am Ende den Deckel drauf und stellte auf 4:1 (57.).
Mannheim hatte aber in der Folge nochmal ein Powerplay und zog Arno Tiefensee erneut vom Eis. Man versuchte es also mit zwei Mann mehr. Doch ein weiterer Treffer sollte den Kurpfälzern nicht gelingen. Dafür trafen die Eisbären auch noch ein fünftes Mal und zum zweiten Mal ins leere Tor – Yannick Veilleux mit dem 5:1 (60.). Damit sicherten sich die Hauptstädter den Matchpuck und können am Dienstag den erneuten Finaleinzug perfekt machen.

2:0 in Spiel zwei: Die nächste abgezockte Vorstellung der Eisbären – Ty Ronning stellt Uralt-Rekord ein

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #50:

Halbfinalspiel 2 (Stand: 0:2 )

Die Eisbären Berlin haben in der Halbfinalserie nachgelegt. Bei den Adler Mannheim gewann der Titelverteidiger Spiel zwei verdient mit 2:0 (0:0,2:0,0:0) und führt mit dem gleichen Ergebnis nun auch in der Halbfinalserie. Die Eisbären lieferten erneut eine sehr abgezockte und clevere Vorstellung ab. Defensiv verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft, hatte aber auch einmal Glück, als Mannheim im Mitteldrittel nur die Latte traf. Vorne machte man im richtigen Moment die Tore. Am Ende spielte man das routiniert zu Ende.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute dem gleichen Line-up aus Spiel eins. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor, während Linus Vieillard als Back-up auf der Bank Platz nahm. Jonas Stettmer war also erneut nicht fit und stand somit nicht im Kader.

Die Adler mussten heute eine Reaktion auf die Niederlage vom Dienstagabend zeigen. Aber das nicht nur, um die Serie auf 1:1 zu stellen. Nein, viel mehr auch für das Selbstvertrauen, denn vor dem heutigen Spiel hatten die Adler satte neun Spiele in Folge gegen den Erzrivalen verloren. Eine zehnte Niederlage wollte man unbedingt vermeiden. Der Unterstützung ihrer Fans waren sie sich bewusst, aber auch die Eisbären wurden zahlreich und vor allem lautstark unterstützt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Die Eisbären-Spieler warfen sich gefühlt in jeden Schuss, der auf ihr Tor kam. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Hinein ins Spiel, in dem Mannheim wie erwartete druckvoll los legte und auch früh das erste Powerplay im Spiel hatte. Aber bereits im ersten Unterzahlspiel bekam man einen ersten Eindruck von der Leidenschaft, mit der die Eisbären das hier heute verteidigen würden.
Danach entwickelte sich eine rasante und sehr intensive Partie. Beide Mannschaften fuhren jeden Check zu Ende. Es ging rauf und runter, beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, aber sowohl Arno Tiefensee als auch Jake Hildebrand ließen sich im ersten Drittel nicht überwinden. Trotz bester Chancen, aber da standen eben auch zwei überragende Goalies im Tor. So ging es torlos in die erste Drittelpause.

Er punktet und punktet und punktet: Ty Ronning hat den Uralt-Rekord von Peter Draisaitl eingestellt und auch im 21. Spiel in Folge gepunktet. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begann mit einer Choreo des Gästeblocks. Auch diese war wieder überragend – gefühlt war das jetzt fast in jedem Playoff-Spiel eine Choreo – Jungs und Mädels, ihr seid Weltklasse! Im Spiel mussten die Berliner auch im Mitteldrittel früh in Unterzahl ran, aber auch diese Unterzahl überstand man dank einer überragenden Leidenschaft in der Defensive ohne Gegentor.
Knapp vier Minuten waren gespielt, da hatten die Adler-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, aber Reichel hatte zu genau gezielt und scheiterte an der Latte. Da hatten die Eisbären Glück, das muss man zugeben. Eine Führung hätte den Kurpfälzern vielleicht sogar mehr Selbstvertrauen gegeben.
Fortan erspielten sich aber die Eisbären richtig gute Chancen, auch Mannheim hatte noch welche, doch am Ende waren es die Eisbären, die den Druck in ein Tor ummünzten. Marcel Noebels auf Zuspiel von Leo Pföderl und Ty Ronning zum 1:0 (31.). Und damit war der Rekord von Peter Draisaitl eingestellt. Die Nummer neun punktete auch im 21. Spiel in Folge und greift am Sonntag nun nach der alleinigen Bestmarke. Glückwunsch Ty, was für eine Rekord-Saison des wieselflinken Stürmers!
Die Eisbären legten anschließend sogar noch nach und das nach einer überragenden Kombination von Manuel Wiederer, Ty Ronning und Eric Hördler. Der Youngster war am Ende der Nutznießer und stellte auf 2:0 (35.).
Die Hausherren waren in der Schlussphase auf der Suche nach einer Antwort. Die Bemühungen waren der Mannschaft von Trainer Dallas Eakins anzusehen, einzig fehlte es am nötigen Mittel, dieses Abwehr-Bollwerk zu knacken. So nahmen die Eisbären eine 2:0-Führung mit in die zweite Drittelpause und stellten die Hausherren vor eine enorm schwere Aufgabe in den letzten 20 Minuten.

Hoch die Hände! Eric Hördler jubelt über seinen Treffer zum 2:0. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Und wenn die Eisbären mit einer Führung ins letzte Drittel gehen, ist das fast die halbe Miete für den erfolgreichen Ausgang des Spiels. Die Adler hatten sich viel vorgenommen für das dritte Drittel, aber sie hatten vergessen, einen Plan zu schmieden, wie man Lücken in der Berliner Defensive aufreißen kann, um dann zum Torerfolg zu kommen. Egal, was Mannheim auch versuchte, die Schüsse wurden überragend geblockt und das gefühlt von jedem Spieler. Egal ob Verteidiger oder Stürmer. Jeder Spieler stellte sich in den Dienst der Mannschaft und unterstützte Goalie Jake Hildebrand.
Was mir persönlich auch noch auffiel und das, obwohl ich heute mal wieder im Gästeblock stand und nicht die optimale Sicht hatte wie sonst, wie viel die Spieler während des Spiels auf dem Eis miteinander kommunizierten. Da wurde genau drauf geachtet, dass die Spieler auf ihren Positionen standen und die Räume zu machten. Hut ab an die Mannschaft aber auch an das Trainerteam um Head Coach Serge Aubin, die ihre Mannschaft erneut perfekt auf dieses Spiel eingestellt haben. Es ist kein Wunder, dass Serge Aubin in der PENNY DEL noch keine einzige Playoff-Serie verloren hat. Die Gegner beißen sich an seinem Team und seiner Spielweise immer wieder die Zähne aus. Mannheim kann in dieser Serie ein Lied von singen.
Mannheim versuchte es am Ende natürlich noch ohne Torhüter, aber auch mit einem Mann mehr fanden die Mannheimer keinen Weg vorbei an Jake Hildebrand. Der Goalie feierte damit seinen ersten Shutout im erst zweiten Playoff-Spiel in dieser Saison. Ein Gegentor in zwei Spielen. Trainer Serge Aubin ist zu beneiden, denn er verfügt über das beste Goalie-Duo in der PENNY DEL. Im Viertelfinale zog Jonas Stettmer den Straubing Tigers den Zahn und derzeit macht Jake Hildebrand selbiges mit den Adler Mannheim.
Am Sonntag geht die Halbfinalserie in der Hauptstadt weiter und dann muss Mannheim bereits Lösungen präsentieren, sonst droht ein schnelles Aus gegen den Erzrivalen. Die Eisbären tun gut daran, an ihrem Gameplan festzuhalten und nur von Spiel zu Spiel zu denken. Damit hatte man bisher Erfolg.

3:1 gegen Mannheim: Die Eisbären mit einer sehr abgezockten Leistung in Spiel eins

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #49:

Halbfinalspiel 1 (Stand: 1:0 )

Erfolgreicher Auftakt ins Playoff-Halbfinale für die Eisbären: Die Berliner gewannen Spiel eins verdient mit 3:1 (0:0,1:0,2:1). Es war ein sehr taktisch geprägtes Spiel, in dem die Eisbären am Ende mal wieder einen Weg gefunden haben, um ein Spiel für sich zu entscheiden. Eine Qualität dieser Mannschaft und des Trainers Serge Aubin, der bekanntlich in den Playoffs noch keine Serie verloren hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf Torhüter Jonas Stettmer (angeschlagen) verzichten. Jake Hildebrand rückte für ihn ins Tor, Linus Vieillard nahm als Back-up auf der Bank Platz.
Während in der Offensive alles unverändert blieb, gab es kleinere Veränderungen in der Defensive. Kai Wissmann bekam Jonas Müller an die Seite. Adam Smith verteidigte mit Korbinian Geibel und Eric Mik mit Olivier Galipeau. Norwin Panocha war als siebter Verteidiger dabei.

Es war mal wieder Zeit für eine Playoff-Serie zwischen den beiden Erzrivalen. Von den ersten neun Serien gewannen die Eisbären deren sechs – und diese sogar in Folge. Heute wollten die Berliner den ersten Sieg in der Halbfinalserie gegen Mannheim einfahren, aber die Kurpfälzer reisten hoch motiviert an und wollten die noch offenen Rechnungen begleichen. Wer hatte das bessere Ende in Spiel eins?

Auch Zweikämpfe gab es im ersten Drittel nicht so viele wie sonst gewohnt zwischen Berlin und Mannheim zu sehen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Verhaltener Beginn in der Hauptstadt, der Respekt beider Mannschaften war groß. Beide Mannschaften spielten abwartend und lieferten in der Anfangsphase noch kein Spektakel. Mannheim versuchte die Eisbären durch aggressives Forechecking früh im Spielaufbau zu stören. Die Berliner fanden dagegen nur selten ein Mittel, um sich spielerisch zu befreien.
Mannheim wirkte zunächst aktiver, die Eisbären konzentrierten sich vermehrt auf die Defensive und lauerten auf schnelle Umschaltmomente. Playoff-Charakter kam in den ersten Minuten nicht auf, weil das Spiel sehr taktisch geprägt war.
Erst in der 16. Spielminute gab es die erste Strafzeit in der Serie und es traf ausgerechnet Leon Gawanke. So durften die Berliner erstmals in Überzahl ran, doch auch da tat man sich im Spielaufbau sehr schwer und hatte ungewohnt viele Fehler im eigenen Spiel drin. So hatten die Kurpfälzer keine großen Probleme, die Unterzahl schadlos zu überstehen.
So endete das erste Drittel sehr unspektakulär 0:0. Es war auf beiden Seiten noch jede Menge Luft nach oben, denn wie Playoffs wirkte das hier gar nicht.

Liam Kirk eröffnete die Halbfinalserie gegen Mannheim mit dem 1:0 in der 22. Spielminute. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

67 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da klingelte es im Mannheimer Tor. Arno Tiefensee war noch außer Position und kam ewig nicht wieder hoch, Liam Kirk sah das und netzte ein – 1:0 in der 22. Spielminute.
Die Eisbären waren nun deutlich besser drin im Spiel und übten viel Druck auf das Mannheimer Tor aus. Von den Gästen aus der Kurpfalz war im zweiten Drittel bisher kaum etwas zu sehen, weil die Berliner aber auch nichts zu ließen.
Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich endlich das erwartet hart umkämpfte Spiel, in dem beide Teams vermehrt Zug zum Tor entwickelten und dort auch für Gefahr sorgten. Die Intensität stieg und auch das Tempo. Beide Teams erspielten sich gute Chancen, aber beide Goalies ließen sich nicht überwinden.
In der Schlussphase dominierten dann wieder die Defensivreihen das Spiel, weshalb die Eisbären die knappe 1:0-Führung mit in die zweite Drittelpause nahmen. Spannung für das letzte Drittel war also garantiert.

Überzeugte beim Debüt in diesen Playoffs: Jake Hildebrand. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel sorgte Ty Ronning nach knapp fünf Minuten für das so wichtige 2:0 in diesem Spiel. Freddy Tiffels und Leo Pföderl legten perfekt für den Goalgetter auf und der schaute sich Tiefensee aus und erhöhte auf 2:0 (45.).
Kurz darauf ließen die Eisbären auch das zweite Powerplay ungenutzt und waren auch diesmal nicht wirklich gefährlich bis auf einmal kurz vor Schluss. Da weiß man also direkt, was man aus diesem Spiel mitnehmen, analysieren und verbessern muss. Denn das Powerplay kann in dieser Serie noch einen wichtigen Faktor spielen.
Mannheim war fortan zwar bemüht, den Anschlusstreffer zu erzielen, aber ihre Angriffe prallten an der sehr kompakten Berliner Defensive wieder ab. Die Eisbären wiederum waren auf der Suche nach der endgültigen Entscheidung.
Knapp vier Minuten vor dem Ende bot sich Mannheim die XXL-Chance, denn sie hatten ihr erstes Powerplay und Trainer Dallas Eakins zog natürlich seinen Goalie Arno Tiefensee zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Die Adler somit mit zwei Mann mehr auf dem Eis und prompt gelang ihnen der Anschlusstreffer. Marc Michaelis brachte die Gäste aufs Scoreboard – 2:1 (57.).
Eakins zog anschließend erneut seinen Goalie, die Eisbären machten es den Adlern aber schwer, in aussichtsreicher Position zum Abschluss zu kommen. Freddy Tiffels beseitigte 22,2 Sekunden vor dem Ende die letzten Zweifel am Auftaktsieg der Eisbären. Eine sehr abgezockte Vorstellung des DEL-Rekordmeisters, den am Freitagabend aber eine andere Mannheimer Mannschaft erwarten wird, denn zuhause werden die Adler die Serie ausgleichen wollen.

Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim: Eine Halbfinalserie mit viel Playoff-Historie

Im Playoff-Halbfinale kommt es mal wieder zum Duell der ewigen Erzrivalen. Die Eisbären Berlin treffen auf die Adler Mannheim. Es wird bereits die zehnte Playoff-Serie zwischen den Hauptstädtern und den Kurpfälzern sein. Während sich die Berliner darauf freuen dürften, wird man in Mannheim dem Ganzen eher mit gemischten Gefühlen gegenüber stehen. Denn die Zeiten, in denen die Adler die Eisbären dominierten, sind lange vorbei. Ein Blick zurück in die Historie dieses Duells in den Playoffs.

Entschied damals das legendäre Finalspiel gegen Mannheim: Mikael Wahlberg (copyright City-Press Berlin; Foto Marco Leipold)

Die Playoff-Geschichte startete in der Saison 1997/1998, als sich beide Mannschaften im Finale gegenüber standen. Die ersten beiden Spiele gewann Mannheim und konnte somit in Berlin die Meisterschaft perfekt machen. Aber sie machten damals die Rechnung ohne die Eisbären, welche ein fulminantes Torspektakel damals mit 8:7 vor gefühlt 5.000 Zuschauern im altehrwürdigen Wellblechpalast gewannen. Zwischenzeitlich führten die Berliner sogar mit 5:1, Mannheim kam aber nochmal bis auf 7:7 ran, ehe Mikael Wahlberg (Foto) am Ende den viel umjubelten Siegtreffer erzielte. In Mannheim machte Mannheim dann die Meisterschaft perfekt.

Bereits im Jahr darauf kreuzten sich die Wege der beiden Erzrivalen bereits im Halbfinale und Geschichte sollte sich wiederholen. Mannheim gewann erneut die ersten beiden Spiele und hätte in der Hauptstadt ins Finale einziehen können, aber die Eisbären gewannen Spiel drei mit 2:1 n.V. Im vierten Spiel in der Kurpfalz machten die Adler dann aber kurzen Prozess mit den Eisbären und gewannen deutlich mit 9:3.  Bei diesem Ergebnis klingelt es bei euch? Genau, mit jenem Ergebnis demütigten die Berliner die Adler in der diesjährigen Hauptrunde im Januar in der SAP-Arena.

In der Saison 2001/2002 trafen sich beide Mannschaften bereits im Viertelfinale. Erneut setzte sich Mannheim am Ende mit 3:1-Siegen durch, doch die Spiele waren weitaus enger. Spiel eins konnten die Eisbären damals mit 3:2 n.V. in Mannheim gewinnen, ehe die Adler die drei darauffolgenden Duelle mit 3:2, 4:3 n.P. (ja, damals wurde Spiele in den Playoffs auch noch durch Penaltyschießen entschieden) und 3:1. Was damals noch keiner erahnen konnte: Es sollte die letzte erfolgreiche Playoff-Serie der Adler Mannheim gegen die Eisbären Berlin gewesen sein. Denn seit jener Viertelfinalserie warten die Mannheim auf einen Seriensieg gegen die Eisbären in den Playoffs.

Ein Bild für die Ewigkeit: Sven Felski und Hartmut Nickel nach der ersten DEL-Meisterschaft (Nickelcopyright City-Press GmbH)

Die Erfolgsgeschichte startete im Finale der Saison 2004/2005, als sich die Eisbären damals souverän mit 3:0-Siegen gegen die Adler durchsetzen konnten. Trainiert wurde Mannheim damals übrigens vom heutigen Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer. Jochen Hecht brachte seine Adler damals in Führung, doch zweimal Erik Cole (Foto unten), Steve Walker und Denis Pederson machten die erste DEL-Meisterschaft der Eisbären perfekt. Der Rest war Party pur – auf dem Eis und auf den Rängen. Wer erinnert sich nich noch gerne an jenes Jubel-Bild (Foto oben) von den Eisbären-Legenden Sven Felski und Hartmut Nickel zurück? Oder der Moment, als es endgültig war und die Eisbären den Meisterpokal in die Höhe stemmen konnten? Es war ein Abend und eine Nacht für die Ewigkeit. Und dass man ausgerechnet gegen den Erzrivalen die erste DEL-Meisterschaft erringen konnte, machte das Ganze damals umso schöner.

Wurde in den Playoffs 2005 damals zum MVP gewählt: Erik Cole (Colecopyright City-Press GmbH)

Es sollte dann bis zur Saison 2008/2009 dauern, ehe sich beide Mannschaften in den Playoffs wieder gegenüber standen. Im Halbfinale setzten sich die Berliner damals mit 3:1-Siegen durch. Eisbären-Goalie Rob Zepp feierte damals in Spiel eins und drei jeweils einen Shutout, denn die Berliner gewannen beide Spiele mit 4:0. Am Ende gewannen die Berliner auch das Finale gegen die DEG.

Der Held von Spiel vier: T.J. Mulock/rechts (Florian Pohl / City-Press)

Kommen wir zur nächsten Serie, die wohl jedem Eisbären-Fan noch freudig in Erinnerung sein wird, während die Adler-Fans dieses eine Spiel wohl am liebsten aus dem Gedächtnis verdrängen würden. Aber fangen wir von vorne an. Die Eisbären gewannen Spiel eins zu Hause mit 2:0, ehe sie Spiel zwei in Mannheim mit 1:4 verloren. Man hatte aber immer noch das Heimrecht, doch das gab man mit einer 1:2-Niederlage in Spiel drei ab. Es folgte Spiel vier und der wohl spektakulärste Verlauf aller Playoff-Spiele. Mannheim ging mit einer 3:2-Führung ins Schlussdrittel und konnte diese durch Tore von Magowan und MacDonald bis zur 46. Spielminute auf 5:2 ausbauen. In Mannheim begannen bereits die Feierlichkeiten, die Caps und T-Shirts wurden raus geholt, der Champagner stand bereit. Doch man hatte dabei vergessen, dass das Spiel noch lange nicht vorbei war und die Eisbären starteten die bis heute legendärste Aufholjagd in der DEL-Geschichte. Jimmy Sharrow und Barry Tallackson verkürzten per Doppelschlag auf 5:4, da waren gerade einmal 48 Minuten gespielt. Tyson Mulock schickte das Spiel in der 54. Spielminute mit dem Tor zum 5:5 in die Verlängerung, wo sein Bruder T.J. (Foto) zum Helden wurde. In der 64. Spielminute drückte er die Scheibe über die Linie und sorgte für grenzenlosen Jubel im Gästeblock und für Schockstarre bei den Adlern und ihren Fans. Von diesem Nackenschlag erholte sich Mannheim nicht mehr und am Ende wurden die Eisbären tatsächlich erneut deutscher Meister.

War damals der Matchwinner in Spiel fünf in Mannheim: Charles Linglet (Foto von Mathias Renner/City-Press GbR)

Es sollte bis zur Saison 2016/2017 dauern, ehe Mannheim die Chance bekam, sein Berlin-Trauma zu besiegen. Es war erneut eine epische Serie, welche über sieben Spiele ging. Bis zu Spiel sieben gewann stets das Heimteam, insgesamt drei der sieben Spiele gingen in die Overtime. Schon Spiel eins war äußerst dramatisch, sorgte doch Matthias Plachta erst 3,5 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit für das 3:3, um dann die Verlängerung nach nur 20 Sekunden mit dem Siegtreffer zu beenden. Der deutsche Nationalstürmer hatte damals alle vier Mannheimer Tore erzielt.
Spiel sechs in Berlin war ebenso dramatisch. Die Eisbären mussten gewinnen und führten nach gerade einmal zehn Minuten mit 3:0. Mannheim kämpfte sich aber zurück und sorgte für den 3:3-Ausgleich. Die Partie ging also erneut in die Verlängerung und zwar bis in die dritte. Nach 100:28 Minuten hatte Charles Linglet abgezogen und Marcel Noebels entscheidend abgefälscht.
Es gab also Spiel sieben und auch dieses wurde in der Verlängerung entschieden. Der erste Auswärtssieg in dieser Serie brachte den Seriensieg. Charles Linglet (Foto) hatte die Eisbären nach 69:32 Minuten ins Halbfinale geschossen. Dort scheiterte man am späteren Meister München.

In der Saison 2021/22 traf man dann wieder im Halbfinale aufeinander. Alles sah nach einem souveränen Sweep der Eisbären aus, welche die ersten beiden Spiele gewonnen hatten. Damals war es noch eine Best-of-Five-Serie. Aber Mannheim kämpfte sich mit zwei Siegen zurück in die Serie und bekam das alles entscheidende Spiel in Berlin, welches die Eisbären souverän mit 3:0 gewannen. Am Ende wurde man wieder Deutscher Meister.

Seit dieser Jubelpose wird Lean Bergmann von den Adler-Fans gehasst, aber von den Eisbären-Fans dafür geliebt. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Playoff-Duell fand in der letzten Saison statt und auch daran werden sich wohl beide Mannschaften und deren Fanlager noch bestens erinnern. Die Adler waren noch im Rhythmus durch die Pre-Playoff-Serie gegen Nürnberg und düpierten die Eisbären in Spiel eins mit 7:1. Auch in Spiel zwei in Mannheim sah alles nach dem zweiten Sieg der Adler aus. Nach fünf Minuten führten die Kurpfälzer bereits mit 2:0. Die Eisbären taten sich schwer, überhaupt einen Fuß in diese Serie zu bekommen. Doch in der 28 Spielminute sollte sich alles ändern. Innerhalb von 57 Sekunden glichen Ty Ronning und Marcel Noebels zum 2:2 aus und nur 45 Sekunden später sorgte ausgerechnet Lean Bergmann für die erstmalige Berliner Führung an diesem Abend. Seine Jubelpose (Foto) sorgte für Wut bei den Adler-Fans und Ex-Eisbär Leon Gawanke schnappte sich daraufhin Bergmann. Es sollte der Wendepunkt in dieser Serie sein, denn fortan konzentrierten sich die Mannheimer fast ausschließlich nur noch auf Lean Bergmann und sämtliche Provokationen, wovon sich die Eisbären aber nicht beeindruck ließen und fortan kein Spiel mehr abgaben. Am Ende gewann man zum zehnten Mal die deutsche Meisterschaft.

Ab Dienstagabend erhält dieses Playoff-Duell also eine Fortsetzung. Und man kann davon ausgehen, dass beide Team hoch motiviert sein werden, schließlich geht es gegen den Erzrivalen. Die Eisbären werden den nächsten Seriensieg einfahren wollen, während Mannheim das Berlin-Trauma endlich beenden will. Und dann wäre da ja noch Lean Bergmann, das Feindbild der Mannheimer Fans. Wird er wird zum Zünglein an der Waage? Freuen wir uns auf Teil zehn der Playoff-Serie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim!

Serge Aubin nach Halbfinaleinzug: „Es gibt noch einige Punkte zu verbessern!“

Seit Dienstagabend stehen die Eisbären Berlin bereits im Halbfinale der Saison 2024/2025. Mit 4:1-Siegen setzte sich der Titelverteidiger gegen die Straubing Tigers am Ende durch. Doch so deutlich, wie es das Endergebnis vermuten lässt, war die Viertelfinalserie gegen die Niederbayern bei weitem nicht. Wir blicken nochmal zurück auf eine hart umkämpfte Serie.

Von den Ergebnissen her waren nur die Spiele eins und fünf recht deutlich – Berlin gewann zuhause mit 5:1 und 4:1. Aber Spiel zwei bis vier war deutlich enger, was die Ergebnisse auch vermuten lassen. Spiel zwei gewannen die Berliner mit 4:2 am Pulverturm, ehe die Tigers Spiel drei mit 2:1 in der Hauptstadt gewannen. Noch enger wurde es in Spiel vier, als sich die Eisbären erst in der zweiten Verlängerung mit 4:3 bei den Straubing Tigers durchsetzen konnten.

Die Reise ist noch lange nicht zu Ende. Die Eisbären Berlin und ihre Fans feiern gemeinsam den Halbfinaleinzug. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Wenn man sich mal in allen fünf Spielen die Schussstatistik anschaut, fällt auf, das Straubing in allen Spielen (!) die meisten Schüsse abgegeben haben. Am Ende waren es 197:122 Schüsse, welche auf das Tor gingen. Insgesamt waren es sogar 325 Schüsse, welche Straubing abfeuerte, aber manche gingen am Tor vorbei und manche wurden von den Eisbären geblockt. Die Eisbären gaben übrigens nur 212 Schüsse in der gesamten Serie ab.
Nicht ohne Grund nannte Straubings Trainer Craig Woodcroft am Ende die Chancenverwertung als Knackpunkt in der Serie. Denn während die Berliner mit einer gnadenlosen Effektivität vor dem Tor glänzten, haderten die Niederbayern – wie übrigens auch im Vorjahr in der Halbfinalserie – mit der eigenen Chancenverwertung. Was auch an den Expected Goals (tatsächlich erzielte Tore im Vergleich zu den erwarteten Toren) deutlich wird. Die Eisbären erzielten fast fünf Tore mehr als erwartet, Straubing hingegen erzielte fast sechs Tore weniger als erwartet. Was neben der Chancenverwertung am Ende natürlich auch am überragenden Goalie Jonas Stettmer lag, der eine sensationelle Viertelfinalserie hingelegt hat. Straubing scheiterte am Ende sozusagen am Straubinger Jungen. Es verwunderte daher auch nicht, dass in fast allen Statement der Name Jonas Stettmer fiel, als es darum ging, weshalb die Serie zu Gunsten der Hauptstädter ausging. Trainer Serge Aubin über seinen jungen Goalie:

Jonas Stettmer hat die gesamte Serie über herausragend gehalten.

Stürmer Ty Ronning stimmte seinem Coach zu:

Jonas Stettmer hat während der gesamten Serie unglaublich gehalten.

Die Werte des 23-jährigen Torhüters sprechen eine deutliche Sprache. Mit Abstand war Stettmer der beste Goalie in den Viertelfinalserien. Seine Fangquote von 95,43 Prozent ist sensationell gut, ebenso der Gegentorschnitt von 1,68 pro Spiel. Stettmer steigerte seine Leistung im Vergleich zur Hauptrunde nochmal deutlich und rechtfertigte damit die Entscheidung von Trainer Serge Aubin, mit Jonas Stettmer als Nummer eins in die Playoffs zu gehen.

Wurde nach dem entscheidenden vierten Sieg in der Viertelfinalserie gegen die Straubing Tigers vollkommen zu Recht von den Eisbären-Fans gefeiert. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aber Jonas Stettmer war nicht der einzige Fakt, weshalb die Eisbären am Ende erneut das Halbfinale in der PENNY DEL erreicht haben. In diesen Wochen führt kein Weg an Ty Ronning vorbei, der warum auch immer nicht Spieler des Jahres geworden ist. Die Nummer neun punktete mittlerweile in 19 Spielen in Folge und kommt in diesem Zeitraum auf überragende 35 Scorerpunkte (20 Tore/15 Assists). In den Playoffs war der 27-jährige mit acht Scorerpunkten (5/3) erneut der Top-Scorer der Eisbären. Dahinter reihten sich Liam Kirk (3/3) und Freddie Tiffels (0/6) mit je sechs Scorerpunkten ein. Auch Marcel Noebels war in den ersten beiden Spielen mit vier Scorerpunkten (2/2) ein wichtiger Faktor. Und dann wären da auch noch die Youngsters, die auch in den Playoffs ihren Teil zum Erfolg beigetragen haben. Das beste Beispiel war Spiel vier, als Matej Leden in der zweiten Overtime das Bully gewann und Korbinian Geibel zum 4:3 traf. Daher bekamen die jungen Wilden von Serge Aubin auch nochmal ein Sonderlob:

Hat in dieser Saison den nächsten Schritt in seiner hoffnungsvollen Karriere gemacht und in Spiel vier den Gamewinner in der zweiten Verlängerung in Straubing erzielt: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Leistung der Youngsters hat mir sehr gut gefallen. Sie haben wirklich sehr gute Spiele abgeliefert. Man darf auch Korbinian Geibel nicht vergessen, der immer noch als U23-Spieler aufläuft. Wir sind das zweitjüngste Team der DEL. Im vierten Spiel in Straubing war die vierte Reihe im entscheidenden Moment auf dem Eis.

Trotz des Halbfinaleinzuges sieht der Trainer sein Team noch nicht am Limit und sieht weiteres Verbesserungspotential:

Es gibt noch einige Punkte zu verbessern. Es wird darum gehen, dass wir mit Selbstvertrauen spielen. Wenn man das macht, zieht man viel bessere Spielzüge auf und kann das Spiel auch viel besser lesen. Die erste Serie ist immer die schwerste. Es geht darum, unser Spiel auf ein noch höheres Level zu hieven. Das Viertelfinale war eine gute Benchmark und ich habe vollstes Vertrauen in meine Spieler.

Der Erfolgstrainer der Eisbären Berlin, der bisher noch keine Playoff-Serie in der DEL verloren hat: Serge Aubin (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zum einen dürfte Serge Aubin die Chancen gemeint haben, die man vom Gegner zulässt. Denn optisch gesehen waren die Straubinger über weite Strecken in den Viertelfinalspielen das bessere Team. Wenn du im Halbfinale dann auf eine Mannschaft triffst, die diese Chancen besser verwertet, wird es auch für die Eisbären sehr schwer werden. Daran wird man also arbeiten müssen.
Das Powerplay ist mit Platz fünf und 21,43 Prozent Erfolgsquote sicherlich gut, aber da geht noch weitaus mehr als die bisherigen drei Überzahltreffer.
Ein anderer Fakt, der die Hauptstädter auch schon über die gesamte Saison begleitet, ist der, dass man zu selten sein Spiel über die volle Spielzeit abruft. Wenn man daran und an den davor stehenden Dingen in der Pause bis zum ersten Spiel in der Halbfinalserie arbeitet, wird kein Team gerne auf die Eisbären treffen. Denn diese Mannschaft weiß, was man tun muss, um in den Playoffs zu bestehen. Die Eisbären sind noch lange nicht bei 100 Prozent, was ebenso Angst machen sollte. Und dann wäre da ja noch die Geschichte um Trainer Serge Aubin. Unter seiner Leitung hat der DEL-Rekordmeister noch nie (!) eine Playoff-Serie in der DEL verloren. All das macht Hoffnung auf weiterhin sehr erfolgreiche Playoffs. Egal, welches Team der Gegner wird, es muss sich warm anziehen.

4:1 – Ty Ronning schießt die Eisbären Berlin mit einem Hattrick ins Halbfinale!!!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #48:

Viertelfinalspiel 5 (Endstand 4:1)

Die Eisbären Berlin stehen im Playoff-Halbfinale!!! Der Hauptstädter gewannen das fünfte Viertelfinalspiel gegen die Straubing Tigers verdient mit 4:1 (1:0,1:0,2:1) und sicherten sich damit den entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen die Tigers. Es war erneut ein hart umkämpftes Spiel, die Eisbären machten die Tore immer genau zum richtigen Zeitpunkt, während Straubing ein weiteres Mal mit der eigenen Chancenverwertung haderte. Zudem verzweifelten die Tigers am Straubinger Jungen im Tor der Berliner.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Jonas Müller und Lean Bergmann zurückgreifen, dafür rotierte Maxim Schäfer raus aus dem Kader. Das führte zu Veränderungen am Line-up. Müller verteidigte zusammen mit Adam Smith, während Korbinian Geibel an der Seite von Eric Mik spielte. Olivier Galipeau war siebter Verteidiger.
In der Offensive blieben die ersten beiden Reihen unverändert. In der dritten Reihe bekamen Marcel Noebels und Zach Boychuk Rückkehrer Bergmann an die Seite. Und in der vierten Reihe rückte Manuel Wiederer an die Seite der beiden Youngsters Eric Hördler und Matej Leden. Letzterer hatte in Spiel vier das Bully vor dem entscheidenden Tor von Korbinian Geibel gewonnen.
Im Tor stand auch heute wieder Jonas Stettmer, während Jake Hildebrand erneut als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Es war das erste „Do-or-die-Spiel“ in dieser Viertelfinalserie. Während die Berliner den ersten Matchpuck direkt nutzen und ins Halbfinale einziehen wollten, war Straubing darauf aus, die Serie nochmal zurück an den Pulverturm zu holen. Dafür bedarf es aber einer deutlich besseren Chancenverwertung als zuletzt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve vor dem fünften Viertelfinalspiel gegen Straubing. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären-Fans machten ihre Mannschaft mit einer erneut sensationellen Choreo heiß auf dieses vielleicht entscheidende Spiel in dieser Viertelfinalserie. Gänsehaut also schon wieder vor dem ersten Bully in der Hauptstadt.

Mal wieder sorgte Ty Ronning für das 1:0 für die Eisbären. Bereits zum elften Mal in dieser Saison! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es wieder eine sehr intensive Partie. Man merkte beiden Mannschaften an, was auf dem Spiel stand – gerade ja für die Niederbayern. Es ging munter hin und her, beide Teams suchten schnell den Abschluss, doch in der Anfangsphase sprang noch keine hochkarätige Torchance heraus.
Die kam dann aber im ersten Powerplay der Eisbären und prompt stand es 1:0. Und es konnte nur Ty Ronning sein, der „Viva la vida“ wieder einmal erklingen ließ (6.). Es war bereits das elfte Mal, dass die Nummer neun zum 1:0 traf. In den zehn Spielen davor gewannen die Eisbären am Ende. Ein gutes Omen also?
In Unterzahl waren die Hausherren dem 2:0 dann sehr nahe, aber Gabriel Fontaine scheiterte an Florian Bugl. Das 0:1 hatte seine Wirkung bei den Tigers hinterlassen. Das zweite, allerdings nicht volle, Powerplay der Eisbären überstand Straubing dann aber ohne größere Probleme.
Straubing vergab in der Folge ein weiteres Überzahlspiel und wurde nur einmal gefährlich. In der Schlussphase kehrte der Schlendrian bei den Eisbären ein und ermöglichte Straubing so gute Chancen. Jonas Stettmer musste gleich zweimal in höchster Not retten – einmal gegen Josh Melnick und einmal gegen Michael Clarke. Die 1:0-Pausenführung war inzwischen ein bisschen glücklich und man hatte diese Jonas Stettmer zu verdanken, der erneut überragend hielt.

Zeigte auch heute wieder eine überragende Leistung: Goalie Jonas Stettmer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Drittelpause wurde das scheinbar thematisiert, denn die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine und hatten direkt Zug zum Tor. Die Folge war ein frühes Powerplay im Mitteldrittel. Dort hatten Liam Kirk und Zach Boychuk das 2:0 auf dem Schläger, doch Florian Bugl ließ sich nicht überwinden. Auch Lean Bergmann nicht, der es bei einem Zwei-auf-eins-Konter alleine versuchte, aber nur den Pfosten traf.
Aber lange konnte das nicht gut gehen und so zündete Gabriel Fontaine in der 28. Spielminute den Turbo und vollendete seinen Alleingang mit dem Tor zum 2:0. Ein enorm wichtiger Treffer, denn kurz zuvor waren die Tigers wieder etwas besser ins Spiel gekommen.
Die Niederbayern mussten nun natürlich so langsam aber sicher hinten aufmachen, denn sie mussten heute das Spiel gewinnen, da sonst die Sommerpause drohte. Und so kamen die Eisbären zu richtig guten Chancen. Kirk und Fontaine verpassten jedoch das mögliche 3:0.
Die Tigers hatten dann aber ein Powerplay, nachdem die Eisbären zu viele Spieler auf dem Eis hatten. Die große Chance also auf den Anschlusstreffer, zweimal wurde es auch gefährlich vor Jonas Stettmer, aber der Straubinger Junge hielt sein Tor weiterhin sauber.
Fortan bestimmten beide Defensivreihen das Spiel, die kaum gefährliche Abschlüsse zu ließen. So blieb es bei der verdienten 2:0-Führung nach 40 Minuten.

Ein Symbolbild der Viertelfinalserie: Die Eisbären Berlin haben die Straubing Tigers auch in der fünften Playoff-Serie zu Fall gebracht. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Direkt zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Eisbären das nächste Powerplay und somit die Chance zur Vorentscheidung, aber Straubing verteidigte das ganz stark und überstand so die erste brenzlige Situation im letzten Drittel.
In der Folge versuchten die Niederbayern natürlich nochmal alles und wurden auch belohnt. Mario Zimmermann überwand Jonas Stettmer zum ersten mal an diesem Abend und brachte die Hoffnung für die Tigers zurück – 2:1 (46.). Die Eisbären beendeten diese aber umgehend und stellten nur 41 Sekunden später den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Ty Ronning mit dem 3:1 (47.).
Das war natürlich ein Knackpunkt in dieser Partie, denn Straubing hätte sicherlich gerne den Schwung vom Anschlusstreffer mitgenommen, aber die Berliner ließen das nicht zu. Die Niederbayern gaben sich aber dennoch nicht auf und wollten das Wunder von Berlin noch vollbringen, aber die Defensive der Eisbären ließ kaum etwas Gefährliches zu und wenn doch etwas durchkam, stand eben immer noch der Straubinger Junge Jonas Stettmer im Tor.
Hinten machte Straubing nun natürlich auf, was den Eisbären viel Platz bescherte, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Und als Straubing seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis nahm, machte Ty Ronning mit dem Hattrick alles klar – 4:1 (58.).
Der Rest war Party pur in der Arena am Ostbahnhof. Die Eisbären Berlin haben nach fünf hart umkämpften Viertelfinalspielen gegen die Straubing Tigers das Playoff-Halbfinale erreicht. Nochmal einen großen Respekt an die Niederbayern für diese sehr spannende Serie. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte diese Serie auch durchaus anders ausgehen können. Am Ende setzte sich aber die Qualität und die Kaltschnäuzigkeit der Playoff-erfahrenen Berliner Mannschaft durch. In einer Woche startet diese nun ins Playoff-Halbfinale und dann geht der Traum vom elften Stern weiter.

4:3 nach 83:08 Minuten: Korbinian Geibel schießt die Eisbären zum Sieg in Straubing

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #47:

Viertelfinalspiel 4 (Stand 1:3)

Die Playoff-Serie zwischen den Eisbären Berlin und den Straubing Tigers hat schon so viele Geschichten geschrieben und am Sonntagnachmittag kam ein weiteres Kapitel dazu. Die Eisbären gewannen ein hart umkämpftes viertes Viertelfinalspiel im ausverkauften Eisstadion am Pulverturm mit 4:3 nach zweiter Verlängerung und sicherten sich dabei den Matchpuck. Dabei hätte das Spiel auch heute wieder in Richtung der Niederbayern gehen können, die enorm viel Druck entfachten und insgesamt 59 Torschüsse auf das Tor von Jonas Stettmer abgaben. Am Ende haderte die Mannschaft von Trainer Craig Woodcroft erneut mit der Chancenverwertung. Dieselbe Problematik sorgte bereits in der letztjährigen Halbfinalserie für das Aus der Tigers.

Eisbären-Trainer Serbe Aubin musste heute neben dem gesperrten Jonas Müller auch noch auf Markus Niemeläinen (angeschlagen) verzichten. Norwin Panocha rückte dafür ins Line-up. Das führte zu drei neuen Verteidiger-Pärchen: Wissmann/Panocha, Geibel/Smith, Galipeau/Mik.
In der Offensive blieb nur die Youngster-Reihe zusammen. Die ersten drei Reihen wurden komplett neu zusammengestellt. Freddy Tiffels, Leo Pföderl und Ty Ronning bildeten die erste Formation. Liam Kirk, Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux stürmten in der zweiten Reihe. Marcel Noebels, Zach Boychuk und Manuel Wieder standen in der dritten Reihe.
Im Tor stand auch im vierten Spiel Jonas Stettmer, Jake Hildebrand nahm erneut als Back-up auf der Bank Platz.

Es stand ein heikles Spiel für die Eisbären bevor. Straubing hatte die dicke Chance die Serie vor eigenem Publikum auszugleichen und aus der Best-of-seven-Serie eine Best-of-three-Serie zu machen. Die Eisbären wollten das jedoch vermeiden und sich stattdessen den Matchpuck erspielen. Wer hatte das bessere Ende auf seiner Seite?

Auch heute war es wieder eine hart umkämpfte Partie zwischen Straubing und den Eisbären. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären mussten früh das erste Unterzahlspiel überstehen. Es sollte nicht das letzte sein, denn die beiden Hauptschiedsrichter Roma Gofman und André Schrader hatten eine sehr einseitige Linie an den Tag gelegt. Daher gehe ich bereits jetzt schon darauf ein, denn auch wenn man einige Strafen gegen die Berliner sicherlich geben kann, dann fiel die Einseitigkeit der Strafenverteilung mehr als auf. Gleichwertige oder schlimmere Vergehen von Straubing wurden einfach übersehen. So kann man ein Playoff-Spiel am Ende entscheiden beeinflussen und genau das sollte nicht das Ziel der PENNY DEL sein. Auf einem anderen Blatt steht aber natürlich, dass man die zahlreichen Unterzahlspiele auch besser verteidigen kann, was leider nicht so gut klappte wie im ersten Unterzahlspiel. Aber mehr dazu im weiteren Verlauf des Spielberichtes.
Die Eisbären schockten in der siebten Spielminute die Tigers-Fans mit dem 1:0. Gabriel Fontaine mit dem Querpass auf Liam Kirk und der sorgte für die so wichtige 1:0-Führung.
Und diese konnte die Berliner Mitte des ersten Drittels sogar noch ausbauen. In Überzahl ließ man die Scheibe sehr gut laufen und am Ende war der DEL-Top-Scorer der Hauptrunde Ty Ronning zur Stelle und erhöhte auf 2:0 (11.).
Die Niederbayern wirkten keinesfalls geschockt und suchten ihrerseits immer wieder den Weg Richtung Jonas Stettmer, aber der Straubinger Junge ließ sich in den ersten 20 Minuten nicht überwinden, weshalb die Berliner dank ihrer gnadenlosen Effizienz vor dem Tor (sechs Torschüsse) hier mit 2:0 führten.

Zeigte auch heute wieder eine sehr starke Leistung: Goalie Jonas Stettmer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des zweiten Drittels Straubing mal wieder in Überzahl und diesmal schlugen die Tigers zu. Nach einer feinen Kombination war Josh Melnick der Torschütze, der damit die Hoffnung an den Pulverturm wieder zurück brachte – 1:2 (23.).
Fortan war es weiterhin eine sehr hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg in die Offensive, Straubing war dabei aber die deutlich aktivere und gefährlichere Mannschaft. Aber als die Niederbayern erneut in Überzahl waren, kassierten sie ausgerechnet durch Kapitän Kai Wissmann den Shorthander nach klasse Zuspiel von Liam Kirk – 3:1 (35.). Wissmann vollendete in Stürmer-Manier. Sollte also mal Not in der Offensive herrschen, Kai Wissmann könnte auch im Sturm aushelfen.
In der Schlussphase bekamen die Hausherren nochmal ein Powerplay und die Eisbären verteidigten mit großer Leidenschaft, aber vier Sekunden vor der zweiten Drittelpause fand Tim Fleischer genau die Lücke am langen Pfosten und sorgte so für den 3:2-Anschlusstreffer der Tigers. Danach ging es auch in die zweite Drittelpause.

Justin Scott schickte die Partie mit seinem Tor zum 3:3 in die Verlängerung. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im letzten Drittel war es dann gefühlt ein Spiel auf ein Tor und zwar auf das von Jonas Stettmer. Die Niederbayern erhöhten nochmal deutlich die Schlagzahl und setzten die Eisbären immer wieder unter Druck. Mehrfach wurde es brenzlig vor dem Berliner Tor und die beiden Hauptschiedsrichter hatten durch ihre einseitige Strafenverteilung natürlich einen großen Anteil daran. Dem Dauerdruck der Tigers konnten die Berliner so nur bis zur 51. Spielminute Stand halten. Justin Scott zog vor das Tor und fand dort die klitzekleine Lücke zwischen Pfosten und Jonas Stettmer und ließ die Partie wieder von vorne losgehen – 3:3 (51.).
Der Pulverturm war nun natürlich noch lauter als ohnehin schon. Sowohl die Tigers-Fans als auch die Eisbären-Fans gaben dem Playoffspiel den mehr als würdigen Rahmen. Das war einfach eine gigantische Stimmung von beiden Fanlagern.
Fortan wollten die Tigers das Spiel komplett drehen, fanden aber keinen Weg vorbei an Jonas Stettmer. Die Eisbären tauchten auch nur noch selten vor dem Straubinger Tor auf und so ging es in die Verlängerung. Ist ja in Playoff-Serien zwischen den beiden Teams nichts neues. Und bisher hatten am Ende immer die Eisbären einen Grund zum jubeln.

Auch in der Overtime waren die Gastgeber die gefährlichere Mannschaft und hatten durch Michael Connolly die dicke Chance zur Entscheidung, aber er scheiterte mit seinem Alleingang am heute überragend haltenden Jonas Stettmer. In der Schlussphase der ersten Overtime wurde es dann nochmal richtig brenzlig, denn Straubing durfte – oh Wunder – in Überzahl ran. Aber die Eisbären mit einem richtig starken Penalty Killing und so ging es beim Stand von 3:3 in die zweite Overtime.

War am Ende der Matchwinner in der 84. Spielminute: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Diese sollte jedoch nur 3:08 Minuten dauern. Und da kam der taktische Schachzug von Trainer Serge Aubin. Er brachte die vierte Reihe auf das Eis, Matej Leden spielte das Bully, gewann es und Korbinian Geibel zog ab. Der Rest war pure Ekstase – auf dem Eis und auf den Rängen. Die Spieler und Fans bejubelten den 4:3-Overtimesieg ausgelassen. Damit erspielten sich die Berliner den Matchpuck und können am Dienstagabend in der Arena am Ostbahnhof den Halbfinaleinzug perfekt machen. Aber einfach wird es nicht werden, denn Straubing wird auch da wieder alles rein werfen und den Eisbären das Leben so schwer wie möglich machen. Wenn sie aber auch dann wieder mit der eigenen Chancenverwertung hadern, könnte am Dienstagabend gefeiert werden.