2:1! Die Eisbären kämpfen München nieder und holen auch im zweiten Spiel am Oberwiesenfeld den Sieg

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel in der PENNY DEL für sich entschieden. Beim EHC Red Bull München setzten sich die Hauptstädter mit 2:1 (1:1,0:0,1:0) durch und holten damit den zweiten Auswärtssieg in München in dieser Saison. Es war ein hart umkämpftes Spiel über 60 Minuten. Beide Teams hatten ihre Chancen, doch die effektivere Mannschaft waren die Eisbären. Auch die Special Teams hatten ihre Anteil am Sieg, denn alle vier Unterzahlspiele überstanden die Berliner ohne Gegentor.

Head Coach Serge Aubin ließ im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel Blaine Byron und Johan Södergran draußen. Dafür kehrten Nicholas B. Jensen und Giovanni Fiore zurück ins Line-up. Fiore stürmte in der dritten Reihe zusammen mit Yannick Veilleux und Mark Zengerle. Durch die Rückkehr von Jensen fand man Eric Mik heute in der vierten Formation neben Sebastian Streu und Manuel Wiederer. Marco Baßler war als 13. Stürmer dabei.
Und die Rückkehr von Jensen sorgte auch in der Defensive für neue Verteidiger-Pärchen: Jonas Müller/Morgan Ellis; Frank Hördler/Kai Wissmann; Nicholas B. Jensen/Simon Després. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Beide Mannschaften trafen zum vierten Mal in der diesjährigen Hauptrunde aufeinander. Bisher setzte sich stets der Gast durch. München mit 4:1 und 3:2 n.V. an der Spree, Berlin mit 3:1 am Oberwiesenfeld.
Es war das Duell zwischen dem Tabellenersten und dem Tabellendritten. Während die Eisbären am Dienstag letztmals im Einsatz waren (2:3 n.P. gegen Ingolstadt), war München zuletzt vor 24 Stunden aktiv (4:1-Sieg gegen Nürnberg). Schaut man auf die Statistik, war München der Favorit in diesem Spiel, gewann die Mannschaft von Head Coach Don Jackson doch vier der letzten fünf Spiele. Nur beim Spitzenspiel in Wolfsburg ging die Mannschaft von Jackson als Verlierer vom Eis. Die Eisbären verloren drei der letzten fünf Spiele. Zuletzt setzte es zwei Niederlagen nach Penaltyschießen in Folge und zudem verlor man auch die letzten beiden Auswärtsspiele in Serie. Fand die Mannschaft von Serge Aubin heute zurück in die Erfolgsspur?

Auf jeden Fall musste man mit den Kräften haushalten, steht doch bereits morgen Abend in Nürnberg das nächste Ligaspiel für die Berliner an. Aber in diesem Spitzenspiel wollte man natürlich eine Duftmarke setzen, trafen mit München und Berlin doch die zwei Top-Favoriten auf den Titel aufeinander. Und von Beginn an war es auch das erhoffte Spitzenspiel. Beide Teams kamen mit viel Tempo ins gegnerische Drittel und dort auch zu hochkarätigen Chancen, die beste hatte dabei München, als Patrick Hager nur den Pfosten traf. Den Hausherren gehörte hier auch die Anfangsphase. München war die optisch gesehen überlegene Mannschaft und hatte auch noch Mitte des ersten Drittels das erste Powerplay des Spiels. Doch die Eisbären überzeugten einmal mehr in Unterzahl und überstanden im elften Auswärtsspiel in Folge das 27. Unterzahlspiel in Serie. Was für eine Statistik!
Als die Eisbären dann mal wieder vor das Münchner Tor kamen, klingelte es im Tor. Dominik Bokk brachte die Scheibe klasse ins Angriffsdrittel, spielte sie links raus zu Zach Boychuk, welcher sie direkt weiter auf rechts zu Marcel Noebels passte. Der fand vor dem Tor wieder Bokk und schon stand es 1:0 (11.). Doch die Freude über die Führung hielt nur ganze 34 Sekunden. Dann schlug Schlitzohr Austin Ortega zu. Er fuhr auf der rechten Seite nahe ans Tor ran, zog aus ganz spitzem Winkel ab und düpierte Mathias Niederberger im Berliner Tor – 1:1 (11.).
Fortan ging es weiter in hohem Tempo hin und her, München war dabei die leicht aktivere und gefährlichere Mannschaft. Dennoch ging der Spielstand von 1:1 in Ordnung. Auf jeden Fall konnte man aus Berliner Sicht davon sprechen, dass sie das Auftaktdrittel diesmal nicht verschlafen hatten.

Zu Beginn des Mitteldrittels überstanden die Hauptstädter die Unterzahlspiele Nummer 28 und 29 in Folge auf gegnerischem Eis. Direkt danach durfte dann mal das Powerplay der Eisbären ran, da läuft es ja in dieser Saison bisher überhaupt nicht rund. In der DEL findet man das Überzahlspiel der Berliner nur auf Platz 13. Für einen Tabellenführer ist das eindeutig zu wenig, vor allem wenn man bedenkt, wie wichtig das Powerplay in den Playoffs sein kann. Hier wurde es mal wieder bestätigt, dass man daran noch arbeiten muss, denn man sorgte für keinerlei Gefahr vor dem Tor von Henrik Haukeland.
Danach war es nicht mehr das chancenreiche Spiel wie noch in Drittel Eins. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu, aber auch spielerisch wirkte das nicht mehr so spritzig wie noch in den ersten 20 Minuten.
Die Eisbären waren es dann aber, welche rund sieben Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels mal wieder mehr Zug auf das Tor entwickelten und in dieser Phase durchaus für Gefahr sorgen konnten. Mit etwas mehr Scheibenglück hätte man da mit der Führung aus dieser Drangphase herausgehen können.
In Führung gehen können hätte aber auch München, wenn sie ihre Chancen durch Austin Ortega, Philipp Gogulla und Justin Schütz genutzt hätten. Doch sie scheiterten alle an Mathias Niederberger.
So blieb es auch nach 40 Minuten beim leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. Erst in der Schlussphase war es wieder das Spitzenspiel, welches man sich erhofft hatte.

Im letzten Drittel nahmen beide Teams wieder Fahrt auf und suchten immer wieder den Weg Richtung gegnerisches Tor. Beide Mannschaften erarbeiteten sich auch richtig gute Chancen, doch noch ging keine Scheibe rein ins Tor. Und so blieb es weiterhin äußerst spannend in diesem Spitzenspiel. Was auf jeden Fall sichtbar wurde, beide Teams spielten hier auf Sieg. Wobei man schon sagen muss, dass München mit zunehmender Spieldauer im Schlussdrittel immer stärker und gefährlicher wurde.
Und München bot sich rund sieben Minuten vor dem Spielende die Chance, in Überzahl erneut in Führung zu gehen. Kapitän Frank Hördler musste auf die Strafbank. München spielte sich auch fest im Angriffsdrittel, zwei-, dreimal wurde es auch mal brenzlig für die Eisbären, aber das Penaltykilling hielt weiter. Die Hausherren vergaben diese Riesenchance und im Gegenzug schlugen die Eisbären eiskalt zu. Elf Sekunden war Hördler wieder zurück auf dem Eis, er zog ab, Haukeland konnte die Scheibe nicht festhalten und Frans Nielsen staubte ab – 2:1 (55.). War das der Game-Winner?
Ja, denn die Eisbären ließen hier nichts mehr zu. München versuchte es zwar nochmal mit sechs Spielern, aber ohne Erfolg, die Eisbären brachten das knappe 2:1 über die Zeit und feierten einen enorm wichtigen Auswärtssieg beim Erzrivalen.

Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Im ersten Drittel war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem München die leicht bessere Mannschaft war. Im Mitteldrittel hatten beide Mannschaften ihre Druckphasen in der zweiten Hälfte des Drittels, doch beide Goalies ließen keinen Treffer zu. Und im Schlussdrittel war das vierte vergebene Powerplay von München der Knackpunkt des Spiels. Denn direkt im Gegenzug erzielten die Eisbären den Siegtreffer.
Dank einer kompakten Defensive, einem starken Penaltykilling und der Effektivität vor dem Tor setzten sich die Eisbären am Oberwiesenfeld durch. Das Spiel gibt der Mannschaft natürlich auch jede Menge Selbstvertrauen, ist München doch ein potentieller Gegner in den Playoffs. Und dort erwarten dich jede Menge solch hart umkämpfter Spiele, wo es auch auf die Special Teams ankommt. Das Penaltykilling hatte heute jedenfalls seinen Anteil am Auswärtssieg in München.
Nun heißt es an dieser Leistung morgen Abend in Nürnberg und am Sonntag zu Hause gegen Straubing anzuknüpfen. Denn so viele Spiele sind es nicht mehr bis zu den Playoffs. Und da will jedes Team in Top-Form sein.

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