Heute vor einem Jahr: Die Eisbären spielten letztmals in einer ausverkauften Arena am Ostbahnhof


Als gestern Abend nach dem Warm-up der Eisbären-Kultsong „Eisbär’n“ von Kraig Nienhuis durch die Boxen der Arena am Ostbahnhof schallte, schwelgte ich in Erinnerungen an tolle Zeiten in den 90er-Jahren. Was haben wir da nicht alles mitgemacht und was haben wir bis jetzt nicht alles erlebt. Als kurz vor Spielbeginn die Kult-Hymne der Puhdys gespielt wurde, ging mein Blick von der Pressetribüne rechts rüber Richtung Hartmut-Nickel-Kurve und da wurde es sentimental. Denn da dachte ich an jenen 08. März 2020 zurück, als wir letztmals in der Fankurve der Mercedes-Benz Arena standen und die Eisbären lautstark zum 4:3-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Bremerhaven supporteten. Es war das Ende der Hauptrunde und man war voller Vorfreude auf die bevorstehenden Playoffs gegen die Düsseldorfer EG. Wie wir heute wissen, kam es nie zu dieser Viertelfinalserie. Und seitdem war die Arena am Ostbahnhof auch nie wieder voller Eisbären-Fans.

Szene aus dem letzten Heimspiel gegen Bremerhaven vor ausverkauften Haus. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Daran dachte vor einem Jahr keiner. Wir vom eisbaerlin.de-Fanclub starteten mit einem leckeren Brunch im Pirates in den letzten Hauptrundenspieltag und schmiedeten bereits Pläne für die Playoffs und bevorstehende Auswärtsfahrten. Die beste Zeit des Jahres stand vor der Tür. Voller Vorfreude zogen wir gut gestärkt weiter zur Arena, wo wir uns mit unseren Freunden trafen und anschließend das Spiel gemeinsam in der Fankurve verfolgten und die Eisbären wie immer lautstark unterstützten. Keiner hatte zu dieser Zeit den Gedanken, dass es für ein Jahr das letzte Spiel sein würde. Nach dem Spiel verabschiedete man sich ganz normal und freute sich auf das Wiedersehen zum Auftakt der Viertelfinal-Serie gegen die DEG.

Mein Weg führte anschließend wie nach jedem Heimspiel in den Presseraum, wo die Pressekonferenz statt fand. Da machte es zuerst die Runde, dass dieses Spiel das vorerst letzte sein könnte für eine ganz lange Zeit. Danach ging es weiter zu den Spielerinterviews, welche ganz normal statt fanden. Aber so richtig wichtig war das Spiel zu dem Zeitpunkt nicht mehr, denn das einzig beherrschende Thema war dieses Corona-Virus. Sportdirektor Stéphane Richer wurde gefordert und sollte sein Statement über mögliche Folgen abgeben. In seinen Augen sah man die Verzweiflung und konnte bereits da ahnen, dass wir die Arena für eine lange Zeit nicht mehr wieder betreten würden:

Ich bin kein Spezialist in diesen Dingen. Wir überlassen den Fachleuten die Entscheidung. Wir konzentrieren uns auf unseren Sport Eishockey. Wir können weiter trainieren und müssen abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Es wäre schade für uns und die Jungs, wenn etwas abgesagt werden würde. Die Liga muss im Fall der Fälle entscheiden. Wir können nichts weiter tun.

Sportdirektor Stéphane Richer im Interview nach dem letzten Hauptrundenspiel der Saison 2019/2020. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Das waren damals die Worte von Richer nach dem Spiel. Zu der Zeit vor einem Jahr stand zunächst auch die Idee von Playoffs ohne Fans im Raum, diese wurde dann aber doch recht schnell wieder verworfen, weil das schlichtweg nicht machbar gewesen wäre in einer Sportart, die so sehr von den Ticketeinnahmen abhängig ist. So folgte am 10. März 2020 die Entscheidung, welche unumgänglich war, welche aber bis heute schmerzhaft für alle Eishockey-Fans ist. Die DEL gab bekannt, dass die Saison 2019/2020 mit sofortiger Wirkung abgebrochen wird und es keinen Deutschen Meister geben wird. Ein Schlag ins Gesicht aller Eishockey-Fans, aber – wie wir heute wissen – die einzig richtige Entscheidung. Denn es gibt nichts Wichtigeres als die Gesundheit, da ist auch jedes Eishockeyspiel absolut nebensächlich.

Wie wir heute, ein Jahr später, wissen, ist das Corona-Virus nach wie vor in aller Munde und noch lange nicht verschwunden. Die Eis-Arenen dieser Welt sind nach wie vor leer, aber es wird seit dem 17. Dezember 2020 zumindest wieder Eishockey gespielt. Aber eben ohne uns Fans. Dabei hatten die Vereine Hygiene-Konzepte erarbeitet und konnten diese in Vorbereitungsspielen testen. Aber auch das hielt nicht lange und Corona verbannte auch die wenigen Fans, welche noch hin durften, aus den Arenen.

Ich selbst hatte bei einem Vorbereitungsturnier in Dresden oder aber den Testspielen im Welli die Möglichkeit, Eishockey unter Corona-Bedingungen zu schauen. Während man in Dresden noch singen durfte, konnte man in Berlin lediglich da stehen und klatschen. Mehr war nicht erlaubt. So stellt man sich seinen Eishockey-Besuch aber nicht vor, denn wenn man hingeht, dann will man sein Team auch voller Leidenschaft über 60 Minuten supporten. Doch wegen Corona war dies ab sofort nicht mehr möglich und es durften auch keine Fans mehr in die Hallen.

So bleiben den Eishockey-Fans in Deutschland im Moment nur die Übertragungen auf Magenta Sport, um ihre Lieblings-Mannschaft zu sehen. Was eine Gefahr für die Zukunft des Eishockeys darstellt, denn viele Fans finden Gefallen an den bequemen Übertragungen, wo man nicht extra das Haus mehr verlassen muss. Viele Fans sind sogar der Meinung, den Spielen unter der Woche gänzlich fernzubleiben, wenn man mal wieder ins Stadion gehen darf. Oder aber man will nur noch Auswärtsspiele besuchen. Dieses Corona-Virus hat also schlichtweg alles verändert.

Die Eisbären feiern nach dem Spiel vor der Fankurve. Ob es das auch in Zukunft noch geben wird, ist aktuell mehr als fraglich. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Bei den Eisbären-Fans ist es aber noch viel mehr das Desinteresse der Eisbären Berlin an seinen eigenen Fans. Wie man da seit vielen Jahren mit den treuesten Fans umgeht, ist einfach nur erbärmlich. Aus ganz früheren Zeiten ist man noch Aktionen der Spieler mit den Fans gewöhnt, da machte man gemeinsame Dauerkarten-Partys mit der Mannschaft zusammen, da war das Wort der Fans noch wichtig. Heute aber sehen die Verantwortlichen der Eisbären nur das Geld in den Augen und das bringt der harte Kern der Eisbären-Fans, die Fankurve, eben nicht ein. So ist die Angst unter der Anhängerschaft des Berliner Traditionsclubs groß, dass man diese Corona-Pandemie dafür ausnutzt, um den treuen Eisbären-Fans das Wichtigste zu nehmen – ihre Fankurve. Dass diese den Herren in den USA ein großer Dorn im Auge ist, ist hinlänglich bekannt. Und wenn sie wirklich vor haben, die Fankurve zu entfernen, dann wäre es jetzt die beste Zeit dafür.

Wenn es aber so kommt, dann ist das gleichbedeutend mit dem Untergang der Fanszene der Eisbären Berlin. Denn dann wird die Stimmung in der Arena am Ostbahnhof, mit der sich der Verein ja immer so brüstet, nie wieder so sein, wie sie vor einem Jahr im letzten Hauptrundenspiel gegen Bremerhaven war, als 14.200 Zuschauer den 4:3-Sieg der Berliner sahen. Dann werden sich viele Eisbären-Fans von ihrem Verein für immer abwenden und die Spiele nur noch vor dem Fernsehen verfolgen und wenn überhaupt mal auswärts dabei sein.

So sieht aktuell die Arena am Ostbahnhof bei Heimspielen der Eisbären Berlin aus. (Foto: Holli)

Wie aber ist es überhaupt, so ein Spiel im Stadion während der Corona-Pandemie zu verfolgen? Ich bin ja in der privilegierten Situation, dass ich mir die Heimspiele live vor Ort von der Pressetribüne aus anschauen darf, um weiterhin über die Heimspiele zu berichten. Da hört man dann immer wieder, „du hast es gut, du bist ja live dabei„. Ja, das stimmt auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite ist es eben nicht dasselbe wie vor einem Jahr.
Damals hat man sich schon gut zwei Stunden vor dem Spiel mit seinen Freunden getroffen, um vor dem Spiel noch was zu essen und zu trinken, danach ist man gemeinsam in die Halle gegangen. Heute sieht mein Eishockey-Alltag so aus, dass ich mich eine gute Stunde vor dem ersten Bully auf den Weg zur Arena mache, wo ich gut 45 Minuten vor Spielbeginn in die Arena rein komme. Dort angekommen, packt man seine Sachen auf der Pressetribüne aus und schreibt während des Spiels seinen Spielbericht. Zwar ist es schön, die Jungs live zu sehen, aber in der Fankurve zu stehen und mit seinen Freunden zusammen die Eisbären zu supporten, das ist das Wahre, was den Eishockey-Sport ausmacht. Die Fans sind das Herz der gesamten Sportart – an jedem Standort.

Ich hatte gestern in der ersten Drittelpause des Spiels gegen Iserlohn die Möglichkeit, mich kurz mit Rick Goldmann zu unterhalten, der das Spiel bei Magenta Sport als Co-Kommentator verfolgte. Er meinte zu mir, dass er nach wie vor immer noch Probleme damit hat, in eine leere Halle zu kommen und das Spiel zu schauen. Das wäre skurril für ihn. Auch er wird oft darauf angesprochen, dass er es gut hätte, live vor Ort zu sein. Aber er sieht das genauso wie ich, es ist einfach nicht dasselbe wie Eishockey mit Fans. Es ist ein bedrückendes Gefühl, in so einer menschenleeren Arena zu sitzen und zu kommentieren.

Auch Rick Goldmann hofft wie alle Eishockey-Fans, dass der Albtraum bald vorbei ist und in die Eis-Arenen wieder Leben einzieht. Bis es aber so weit ist, wird noch viel Zeit vergehen. In dieser Saison wird es definitiv keine Fan-Rückkehr in die Stadien geben. Diese peilt man für die kommende DEL-Saison 2021/2022 an. Mit wieviel Prozent man dann planen darf, steht noch in den Sternen. Genau wie die Frage, ob die Fans überhaupt wieder zurückkommen, wenn sie wieder dürfen. Das hängt nämlich auch davon ab, wie der Verein in der Corona-Pandemie mit seinen eigenen Fans umgeht. In Berlin sollten da jedenfalls die Alarmglocken schrillen, denn dass dort die gesamte Fanszene wieder zurückkehrt, ist Stand jetzt eher fraglich.

5:2 gegen Iserlohn: Zach Boychuk trifft doppelt und Simon Després feiert seine Tor-Premiere im Eisbären-Trikot

Ausgabe #9:

Nach kurzer Schwächephase sind die Eisbären Berlin endgültig zurück in der Erfolgsspur. Drei Tage nach dem 5:1-Sieg in Bremerhaven setzten sich die Berliner am Sonntagabend mit 5:2 (1:1,1.0,3:1) gegen die Iserlohn Roosters durch und festigten damit die Tabellenführung in der Gruppe Nord.

Personell gab es bei den Eisbären nur eine Änderung, und zwar im Tor. Da rückte Stammgoalie Mathias Niederberger zurück zwischen die Pfosten, Youngster Tobias Ancicka musste wieder auf der Bank als Back-up Platz nehmen. Ansonsten blieben alle Reihen und Ausfälle wie in Bremerhaven gleich.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Eisbären wollten Wiedergutmachung betreiben nach zwei Heimniederlagen in Folge gegen Wolfsburg. Und nach nur 105 Sekunden klingelte es schon im Iserlohner Tor. Der Spieler des Jahres der vergangenen Saison, Marcel Noebels, netzte nach klasse Zuspiel von Leo Pföderl ein. Die Nummer 93 bekam die Scheibe hinter dem Tor, drehte sich kurz um, spielte die Scheibe in den Slot, wo die Nummer 92 nicht lange fackelte – 1:0 (2.).
Auch danach die Eisbären weiterhin im Vorwärtsgang und viel Druck, schnellem Umschaltspiel. Doch ein Fehler der Eisbären ermöglichte Iserlohn einen Zwei-auf-Eins-Konter, welchen Philip Riefers im zweiten Versuch erfolgreich abschließen konnte. Den ersten Versuch konnte Mathias Niederberger noch parieren, aber ihm rutschte die Scheibe unglücklich durch die Schoner. Den Braten roch Riefers, fuhr weiter zum Tor, setzte nach und traf zum 1:1 (5.).

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Rasanter Auftakt von beiden Mannschaften also, die weiterhin nur eine Richtung kannten. Iserlohn kassierte dann in der achten Spielminute durch den Ex-Eisbären Jens Baxmann wegen Beinstellens die erste Strafzeit der Partie und das Powerplay der Hauptstädter sah sehr gut und druckvoll aus, nur hatte man vor dem gegnerischen Tor von Andreas Jenike nicht das nötige Glück auf seiner Seite.
Die Eisbären waren die offensivere Mannschaft und schalteten immer wieder schnell um. Iserlohn konzentrierte sich vor allem auf seine Defensive, um dann ebenfalls blitzschnell umzuschalten und zu kontern.
13 Minuten waren gespielt, als die Sauerländer erstmals in Überzahl agieren konnten. Zach Boychuk musste wegen Bandenchecks in die Kühlbox, Parker Tuomie folgte ihm wenig später wegen Hakens, so dass Iserlohn für 56 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Aber das Penaltykilling der Hausherren funktionierte. Einzig Brody Sutter aus dem Slot heraus und Joe Whitney, der den Außenpfosten traf, hatten Chancen, mehr ließen die Berliner nicht zu.
Die Special Teams waren auch danach wieder gefragt, diesmal gab es ein Powerplay auf Berliner Seite. Julian Lautenschlager musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Aber dieses Überzahlspiel sah diesmal nicht gut aus und so verpuffte diese Chance ereignislos. So endete dieses muntere erste Drittel 1:1-Unentschieden. Die Eisbären mit einem Chancenübergewicht, aber Iserlohn sorgte immer wieder für Gefahr, wenn sie vor das Berliner Tor kamen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Special Teams waren auch im zweiten Drittel sofort gefragt, Iserlohn Casey Bailey musste wegen Beinstellens in die Kühlbox, doch das Berliner Powerplay sorgte nicht für so viel Gefahr, um das Tor von Andreas Jenike ernsthaft zu gefährden.
Beinstellen war auch der Grund, warum John Ramage in der 25. Spielminute vom Eis musste und nun Iserlohn ein Mann mehr auf dem Eis war. Aber auch Iserlohn ohne echte Torchance.
Als man wieder Fünf-gegen-Fünf spielte, scheiterte Matt White zunächst mit seinem Alleingang an Jenike, der mit dem Schoner parieren konnte. Wenige Sekunden später war es Zach Boychuk, der nach einem parierten Schuss von Mathias Niederberger sich die Scheibe schnappte, den Turbo zündete und Jenike keine Chance ließ – 2:1 (27.).
Fortan die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, die immer wieder den Zug zum Tor suchten. Nur vor dem Tor mangelte es an der nötigen Kaltschnäuzigkeit, um die Führung auszubauen. Iserlohn war zu selten präsent vor dem Eisbären-Tor und wenn sie mal durchkamen, waren die Abschlüsse kein Problem für Mathias Niederberger. Viel mehr waren die Sauerländer in den zweiten 20 Minuten ins eigene Drittel gedrängt und mussten dort ihr eigenes Tor verteidigen. Das taten sie mal besser, mal schlechter. Insgesamt war das kein gutes zweites Drittel der Sauerländer, zu oft luden sie die Eisbären zu Chancen ein. Nur konnten die Berliner diese Einladungen nicht nutzen. So stand es nach 40 Minuten 2:1 für die Eisbären, was für Iserlohn doch eher schmeichelhaft war. Aber so war noch alles offen für das letzte Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und dort sorgten die Eisbären früh für die Vorentscheidung. Parker Tuomie forderte die Scheibe auf der rechten Seite von Mark Olver, bekam sie und spielte sie direkt quer rüber, wo Ryan McKiernan lauerte und per Onetimer auf 3:1 stellte (43.).
Iserlohn aber keinesfalls geschockt. Die Mannschaft von Brad Tapper spielte anschließend nach vorne und setzte sich im Berliner Drittel fest. Eine gute Chance kam auch bei heraus, doch Mathias Niederberger war zur Stelle und verhinderte den Anschlusstreffer.
Auf der Gegenseite erkämpfte Leo Pföderl die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo sie Simon Després in Empfang nahm und trocken einnetzte – 4:1 (48.). Das erste Tor im Eisbären-Trikot für die Nummer 47.
Danach passierte nicht mehr so viel aufregendes. Die Eisbären feuerten zwar noch ein paar Schüsse ab, doch Erfolg sollten sie damit nicht haben. Iserlohn tat nicht wirklich viel nach vorne. Wenn sie mal zum Abschluss kamen, war Mathias Niederberger zur Stelle. Die zwei schnellen Gegentreffer zu Beginn des Schlussdrittels schienen den Sauerländern den Stecker gezogen zu haben.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Aber ihr Trainer Brad Tapper versuchte noch einmal alles und nahm gut fünf Minuten vor dem Ende bereits den Torhüter vom Eis. Und beinahe hätte er damit Erfolg gehabt, doch Casey Bailey pfefferte die Scheibe nur an den Pfosten. Als Leo Pföderl in der 57. Spielminute wegen Spielverzögerung vom Eis musste, schlug Joe Whitney mit einem Hammer von der blauen Linie in Überzahl zu – nur noch 4:2.
Brad Tapper hatte seinen Jungs in der Auszeit nach der Strafe nochmal heiß gemacht und sie trafen sofort. Danach ging Jenike erneut vom Eis, Iserlohn witterte nun Morgenluft und wollte das Unmögliche noch möglich machen. Doch die Eisbären waren es, welche durch Zach Boychuk den Decker auf dieses Spiel machten, er netzte ins verwaiste Iserlohner Tor ein – 5:2 (58.).
Nun war der Widerstand der Roosters gebrochen und die Eisbären fuhren problemlos den Sieg ein und beendeten damit die zwei Spiele andauernde Niederlagenserie auf eigenem Eis.

Ein hochverdienter Sieg für die Hauptstädter, welche im ersten Drittel noch einen Gegner auf Augenhöhe hatten und das 1:1 auch durchaus gerecht war. Im zweiten Drittel aber waren die Berliner die drückend überlegene Mannschaft, nur konnten sie daraus nicht viel Zählbares mitnehmen und mussten so im Schlussdrittel für die Entscheidung sorgen. Dort zog man Iserlohn mit zwei Toren in den ersten sieben Minuten schnell den Stecker. Zwar kam Iserlohn noch einmal kurz heran, doch am ungefährdeten Heimsieg sollte sich nichts mehr ändern.

2:3 n.V.! Auch im vierten Duell unterliegen die Eisbären Berlin den Grizzlys Wolfsburg

Ausgabe #8:

Viertes Spiel, vierte Niederlage: Die Grizzlys Wolfsburg bleiben der Angstgegner der Eisbären Berlin in dieser Saison. Vor den Augen des Bundestrainers Toni Söderholm verloren die Hauptstädter mit 2:3 n.V. (0:0,1:2,1:0/0:1) gegen die Niedersachsen. Dabei war einmal mehr, wie am Freitag in Bremerhaven, das zweite Drittel ausschlaggebend für die knappe Niederlage. Denn da fanden die Eisbären überhaupt nicht zu ihrem Spiel und machten Fehler über Fehler, welche Wolfsburg dankend annahm. Am Ende hätte man das Spiel noch gewinnen können, doch das Glück vor dem gegnerischen Tor ist in Duellen gegen Wolfsburg in dieser Saison irgendwie nicht auf Seiten der Berliner.

Personell fiel bei den Berlinern neben PC Labrie und Mark Zengerle auch Giovanni Fiore aus. Seinen Platz in der Reihe mit Matt White und Zach Boychuk nahm Youngster Haakon Hänelt ein. Den Platz von Hänelt in der Reihe mit Fabian Dietz und Sebastian Streu nahm Nino Kinder ein, welcher aus Weißwasser zurückgeholt wurde. Eric Mik war nominell siebter Verteidiger, da Neuzugang Simon Després an der Seite von Ryan McKiernan verteidigte und sein Debüt im Eisbären-Trikot feierte. Im Tor blieb alles beim alten, Mathias Niederberger hütete das Berliner Gehäuse.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Rasanter Beginn in dieses Duell, von Beginn an war es eine sehr intensiv und hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften hatten sofort den Vorwärtsgang drin, überbrückten schnell die neutrale Zone, fanden dann aber im gegnerischen Drittel kaum Räume, um sich bestmögliche Chancen zu kreieren. In der vierten Spielminute fanden die Hausherren aber mal die Lücke und Zach Boychuk kam im Slot per Onetimer zum Abschluss, welchen Chet Pickard im Wolfsburger Tor jedoch entschärfen konnte.
Direkt danach Wolfsburg mit einem guten Wechsel und eins, zwei guten Abschlüssen, wo Mathias Niederberger im Berliner Tor gefordert war.
Nach sieben Minuten hatten alle Anwesenden in der Arena am Ostbahnhof bereits den Torschrei auf den Lippen, als Kapitän Frank Hördler nach einer klasse Kombination auf links zum Abschluss kam. Doch sein Schuss ging leider nur an den Innenpfosten und eben nicht rein ins Tor. Glück für die Niedersachsen.
Danach immer wieder gute Phasen von beiden Teams. Sowohl die Eisbären als auch Wolfsburg brachten die Scheiben immer wieder zum Tor, nur richtig viele hundertprozentige Chancen sprangen dabei nicht heraus.
Acht Minuten vor der ersten Drittelpause tänzelte sich Lukas Reichel mit zwei, drei Finten an den Wolfsburger Verteidigern vorbei und kam zum Abschluss, verzog jedoch denkbar knapp. Die Anwesenheit des Bundestrainers sorgte wohl für Extra-Motivation bei „Luki“.
Fortan ging es weiter hart umkämpft zur Sache und immer wieder hin und her. Tore sollten in diesem sehr kurzweiligen ersten Drittel aber keine mehr fallen und so ging es beim Spielstand von 0:0 in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Mitteldrittel begann aus Eisbären-Sicht nicht so gut. In der Defensive stimmte die Zuordnung überhaupt nicht, Pekka Jormakka mit dem Zuspiel aus der rechten Bandenrundung direkt vor das Tor, wo Anthony Rech komplett frei stand, Mathias Niederberger austanzte und die Scheibe von der Vorhand auf die Rückhand legte, mit welcher er letztlich das Tor erzielte – 0:1 (23.).
Wolfsburg wirkte griffiger, spritziger, einen Schritt schneller als die Eisbären. Garrette Festerling überlief auf links die Eisbären, spielte den scharfen Pass an den rechten Pfosten, wo Ex-Eisbär Spencer Machacek zum Abschluss kam, aber an Mathias Niederberger scheiterte.
Und weiterhin ging es nur in Richtung des Berliner Tores. Guter Wechsel der Gäste aus der Autostadt, die Eisbären kamen gehörig ins schwimmen, nur hatten sie Glück, dass Wolfsburg das nicht ausnutzen konnte.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Bezeichnend für das Eisbären-Spiel: Mark Olver und Kris Foucault fuhren sich an der gegnerischen blauen Linie gegenseitig über den Haufen. Statt Torgefahr kam der Abseitspfiff.
Kurz darauf kassierte Sebastian Streu die erste Strafzeit der Partie wegen eines Bandenchecks. Die erste Überzahl des Spiels nutzten die Gäste. Klasse Spielaufbau, die Scheibe kam hoch an die blaue Linie zu Julian Melchiori, welcher abzog. Garrett Festerling parkte vor dem Berliner Tor und fälschte die Scheibe so ab, dass sie Mathias Niederberger durch die Schoner rutschte – 0:2 (29.).
Mitte des zweiten Drittels das erste Powerplay für die Hauptstädter, aber das sorgte für keinerlei Gefahr. Harmlos, was die Eisbären mit einem Mann mehr zeigten. Insgesamt war es ein schwacher Auftritt in den zweiten 20 Minuten. Zu viele unnötige Scheibenverluste im Spielaufbau, zu oft unkonzentriert an der Scheibe, zu langsam in den Laufduellen und, und, und…
Zum Ende hin aber wachten die Berliner im zweiten Überzahlspiel der Partie auf. Eine gelungene Kombination über Marcel Noebels, welcher die Scheibe auf rechts runter an den Pfosten zu Lukas Reichel spielte, welcher sie weiter auf die linke Seite passte, wo Zach Boychuk lauerte und zum 1:2 einnetzte (38.). Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Hausherren, welche mit einem 1:2-Rückstand in die Kabine gingen und im letzten Drittel sich deutlich steigern mussten, um den ersten Saisonsieg gegen die Wolfsburger einzufahren.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Und früh im Schlussdrittel bot sich die Chance zum Ausgleich, als Jeff Likens wegen eines Bandenchecks in die Kühlbox musste. Und das sah richtig gut aus. Zach Boychuk mit dem Querpass auf Lukas Reichel, doch der Youngster scheiterte mit seinem Onetimer an Chet Pickard. Kris Foucault versuchte es anschließend noch mit dem Bauerntrick, scheiterte aber auch.
Was mit einem Mann mehr nicht klappte, funktionierte dann bei gleicher Spieleranzahl. Torjäger Jonas Müller zog einmal ab, zog zweimal ab und drin war die Scheibe – 2:2 (44.). Der fünfte Saisontreffer des Verteidigers, der sich selbst nicht als stürmender Verteidiger sieht. So langsam muss er das nochmal überdenken.
Die Eisbären waren im letzten Drittel deutlich besser drin, kämpften wieder, liefen Schlittschuh, blockten hinten die Schüsse und hatten viel Zug Richtung Wolfsburger Tor. Aber auch Wolfsburg suchte den Weg vor das Berliner Tor, denen allerdings das optische Übergewicht gehörte. Man hatte sich in der Pause also einiges vorgenommen nach dem miserablen Mitteldrittel.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Beide wollten in den letzten zehn Minuten die Führung erzielen, den Eisbären merkte man dabei aber mehr Tatendrang an als den Wolfsburgern. Die versuchten es zunächst einmal mit einer kompakten Defensive. Klappte ja letzte Woche auch, als man mit 3:2 n.P. gewann.
In den letzten Minuten tauchte aber auch Wolfsburg wieder im Drittel der Eisbären auf. Man merkte je näher die Schlusssirene kam, desto mehr hofften beide Mannschaften auf den einen, den entscheidenden Fehler des Gegners, um das Siegtor hier zu erzielen.
Zwei Minuten vor dem Spielende fand Leo Pföderl auf rechts die Lücke, spielte die Scheibe in den Slot, wo Marcel Noebels aber die dicke Chance vergab. Auch danach vergaben die Eisbären in den letzten Sekunden noch eine gute Möglichkeit, somit ging es beim Stand von 2:2 erneut in die Verlängerung.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

In der kassierten die Gäste aus der Autostadt in der 62. Spielminute eine dämliche Strafe wegen Stockschlags, Pekka Jormakka nahm diese, obwohl der Schiedsrichter zuvor bereits zur Ruhe gemahnt hatte. In der Verlängerung sollte man so eine unnötige Strafzeit nicht nehmen. Eisbären-Coach Serge Aubin reagierte prompt und holte seine Jungs zu sich, um das Powerplay zu besprechen. Half nur nicht viel, denn den Eisbären fiel nicht viel ein, um das Abwehrbollwerk der Niedersachsen zu knacken. Während des Überzahlspiels durften sich Jeff Likens und Zach Boychuk schon abkühlen, denn während der gesamten Partie war hier ordentlich Gift drin. Freunde werden beide Mannschaften nicht mehr.
Als Wolfsburg wieder komplett war, vertändelte Marcel Noebels die Scheibe, Pekka Jormakka fuhr alleine auf Mathias Niederberge zu und netzte trocken ein – 2:3, 48 Sekunden vor dem Ende. Riesenjubel auf Wolfsburger Seite, Ernüchterung bei den Eisbären. Da die Wolfsburger der Meinung waren, sie müssten provokant Richtung Eisbären jubeln, kam es hier beinahe noch zu einer Massenschlägerei, welche die Hauptschiedsrichter und die Linienrichter unterbinden konnten. Komplett unnötige Aktion der Wolfsburger, die heute ganz schön mit Meckern auffielen. Sie sollten sich einfach freuen über den Sieg und gut ist.

Eine Niederlage, die man nach dem schlechten zweiten Drittel erwarten konnte, nach dem dritten Drittel aber eher nicht. Denn im letzten Drittel waren die Berliner die bessere Mannschaft, machten nur die Chancen nicht rein. Das Glück vor dem Tor fehlte den Eisbären irgendwie in allen Spielen gegen die Mannschaft aus der Autostadt. In der Verlängerung fehlte es dann an der Kreativität, die Überzahl in einen Sieg umzumünzen. Durch einen individuellen Fehler verlor man am Ende auch den vierten Vergleich gegen die Mannschaft von Pat Cortina. In den Playoffs möchte man sicherlich nicht auf die Niedersachsen treffen. Sollte es doch dazu kommen, droht dort die Fortsetzung der hitzigen Auseinandersetzung.
Ansonsten bleibt festzuhalten, dass es einfach nicht reicht, wenn du nur ein bis zwei gute Drittel spielst. Man muss seinen Gameplan über 60 Minuten durchziehen, um in dieser Liga Erfolg zu haben. Und man hat es auch im vierten Duell nicht geschafft, Wolfsburgs Defensive zu knacken. So bleibt es also dabei, dass man gegen Wolfsburg bisher als einziges Team nicht gewinnen konnte.

2:3 n.P.! Gegen Angstgegner Wolfsburg endet die Heimserie trotz Dauer-Druck der Eisbären

Ausgabe #7:

Im neunten Spiel ist es dann doch passiert: Die Eisbären Berlin verlieren ihr Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:3 n.P. (1:1,0:0,1:1/0:0,0:1) und kassieren somit die erste Heimniederlage der laufenden Saison. Immerhin punktete man aber auch im neunten Heimspiel, was aber nur ein schwacher Trost sein wird. Denn eigentlich darfst du dieses Spiel nicht verlieren, denn das war streckenweise Einbahnstraßen-Eishockey, was die Eisbären zeigten. Nur fanden sie eben kaum ein Gegenmittel gegen dass zu erwartende Abwehr-Bollwerk der Wolfsburger.

Im Line-up der Eisbären gab es im Vergleich zum letzten Spiel in Köln (6:1) zwei Änderungen. Zum einen rotierte Youngster Tobias Ancicka wieder als Back-up zurück auf die Berliner Bank. Dort saß in der Domstadt noch Rihards Babulis. Zum anderen fehlte Stürmer PC Labrie aufgrund muskulärer Probleme. Für ihn kehrte Haakon Hänelt nach überstandener Knieprellung zurück in den Kader. Daher stellte Trainer Serge Aubin auch zwei Sturmreihen leicht um. In die Formation mit Kris Foucault und Mark Zengerle rückte Mark Olver, Parker Tuomie rotierte aus dieser Reihe raus und spielte stattdessen an der Seite von Fabian Dietz und Sebastian Streu. Dort, wo eigentlich Labrie gespielt hätte. Hänelt stand als 13. Stürmer im Berliner Line-up.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Selbstvertrauen war vor dem Spiel auf beiden Seiten groß. Berlin kam mit einer Serie von fünf Siegen in Folge ins Duell gegen die Wolfsburger, welche sogar sechs Spiele am Stück für sich entschieden. Das sah man beiden Mannschaften auch vom ersten Bully weg an. Sofort war das Tempo hoch, die Partie intensiv und die Zweikämpfe hart umkämpft. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und kamen zu ersten Abschlüssen. Doch die beiden Defensivreihen zeigten in der Anfangsphase das, was sie zuletzt auszeichnete: Starke Arbeit vor dem eigenen Tor. Nicht ohne Grund kassierten Berlin und Wolfsburg nur je vier Gegentreffer in den letzten vier Spielen.
Die Eisbären übernahmen dann so langsam das Kommando und auf einmal hatte Giovanni Fiore zu viel Platz. Doch sein Schuss ging nur an den Pfosten (5.). In dieser Phase waren die Eisbären aber am Drücker und das 1:0 war nur eine Frage der Zeit. In Spielminute Acht sollte es fallen. Eric Mik hatte von der blauen Linie abgezogen, doch die Scheibe ging nur an die Bande hinter dem Tor. Von dort sprang sie aber direkt zurück vor den rechten Pfosten, wo Matt White lauerte und zum 1:0 abstauben konnte.
Als die Berliner durch Mark Zengerle die erste Strafzeit der Partie kassierten, schlugen die Niedersachsen in Überzahl zu. Dabei sah das Powerplay bis zu diesem Zeitpunkt jetzt nicht wirklich gefährlich aus. Aber auf einmal zogen die Grizzlies ab, Mathias Niederberger wehrte den Schuss ab, doch von Anthony Rech aus rutschte die Scheibe irgendwie ins Tor – 1:1 (12.).
Wolfsburg kam danach besser rein ins Spiel und suchte öfters den Weg vor das Berliner Tor. Als Kapitän Frank Hördler die zweite Strafzeit der Partie kassierte, schrillten bei den Hauptstädtern die Alarmglocken. Würde Wolfsburg auch das zweite Überzahlspiel nutzen? Nein, denn mehr als zwei Schüsse kamen nicht bei heraus und nach 75 Sekunden war das Powerplay auch beendet. Mathis Olimb kassierte eine Strafzeit wegen Stockschlags und so ging es für 45 Sekunden noch mit Vier-gegen-Vier weiter, danach aber hatten die Berliner 75 Sekunden lang Powerplay. Und da nahmen sie das Tor von Chet Pickard richtig unter Beschuss. Zach Boychuk (2), Frank Hördler, Leo Pföderl und Lukas Reichel vergaben beste Chancen. Die Führung lag mehrfach in der Luft, nur konnten die Berliner aus ihren Chancen kein Kapital schlagen.
So stand es nach 20 intensiven Minuten 1:1-Unentschieden, was für Wolfsburg angesichts der Berliner Schlussoffensive jedoch äußerst schmeichelhaft war.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das Mitteldrittel begann mit Strafen für Jonas Müller und Spencer Machacek, die sich wohl noch kurz über alte Geschichten während ihrer gemeinsamen Eisbären-Zeit austauschten und evtl. nicht einer Meinung waren. Im darauffolgenden Vier-gegen-Vier stand Kris Foucault plötzlich frei vor Chet Pickard, wollte ihn umkurven, wurde dabei aber so weit nach außen gedrängt, dass der Winkel dann zu spitz war und er die Chance nicht nutzen konnte.
In der 26. Spielminute ertönte bereits die Tor-Musik in der Arena am Ostbahnhof, weil alle dachten, die Eisbären hätten getroffen. Kai Wissmann mit dem Zuckerpass von rechts runter an den linken Pfosten, wo Mark Zengerle das leere Tor vor sich hatte. Eine sichere Kiste also. Denkste! Zengerle schaffte es nicht, die Scheibe im Tor unterzubringen, er schoss sie auf de Schoner von Pickard. Unglaublich!
Auch danach Einbahnstraßen-Eishockey in der Mercedes-Benz Arena. Wolfsburg spielte erwartet sehr defensiv, parkte den Bus vor dem eigenen Tor und stellte die Berliner so vor große Probleme Die liefen immer und immer wieder an. Aber sie verzweifelten an dem Abwehr-Bollwerk der Niedersachsen. Man gab zwar jede Menge Schüsse ab, aber die entschärfte entweder Chet Pickard im Grizzlys-Tor oder aber die Verteidiger blockten die Schüsse vorher bereits weg oder aber die Scheibe gingen am Tor vorbei. Den Eisbären fehlte das Gegenmittel, um diese Defensive zu knacken.
Und Wolfsburg? Die hätten kurz vor der zweiten Drittelpause beinahe selbst das 2:1 erzielt. Max Görtz hatte abgezogen, Mathias Niederberger war bereits geschlagen, doch der Pfosten rettete für die Eisbären. So stand es auch nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Im letzten Drittel bot sich den Gästen früh die Chance in Überzahl, nachdem Ryan McKiernan zwei Minuten wegen Behinderung kassierte. Anthony Rech und Garrett Festerling scheiterten jedoch an Mathias Niederberger. Gegen Letzteren packte der Berliner Goalie einen starken Save mit dem Schoner aus.
Danach weiterhin das selbe Bild von anrennenden Eisbären gegen defensiv kompakt stehende Wolfsburger. Sie fanden einfach kein Schlüssel zum Erfolg. Und Wolfsburg? Die kamen in der 47. Minute per Zwei-auf-Eins-Konter vor das Berliner Tor, scheiterten jedoch. Doch nur eine Minute später zappelte die Scheibe im Berliner Tor. Max Görtz wollte die Scheibe von rechts außen in den Slot bringen, dabei traf er die Kelle eines Berliners und von dort ging die Scheibe über Mathias Niederberger hinweg ins Tor – 1:2 (48.).
Danach die Hausherren mit wütenden Angriffen, aber leider kopflos. Ihnen fehlten die nötigen Ideen, um die Wolfsburger Defensive mal in Gefahr zu bringen. Die Schüsse, die durch kamen, stellten Chet Pickard vor keine großen Probleme. Um den starken Wolfsburger Goalie zu überwinden muss man sich schon deutlich mehr einfallen lassen.
Die Zeit lief den Berlinern davon und sie versuchten es immer weiter. Matt White vergab den Onetimer fünf Minuten vor dem Spielende. Nur eine Minute später bekam Parker Tuomie die Scheibe, fuhr in den hohen Slot und zog ab. Der Schuss schlug hinter Pickard ein, weil ihm vor dem Tor die Sicht von Kris Foucault genommen wurde – 2:2 (56.).
Danach versuchten es die Eisbären weiter, aber die Partie sollte in die Verlängerung gehen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Dort hatten die Eisbären zwei dicke Chancen. Matt White scheiterte mit seinem Alleingang am überragenden Chet Pickard. Dieser entnervte dann auch noch Zach Boychuk bei dessen Versuch. Wolfsburg wurde zum Ende der Overtime nochmal gefährlich, doch keine der beiden Mannschaften sollte ein Tor erzielen. Es ging also ins Penaltyschießen. So wie bereits beim ersten Duell der beiden Teams in der Autostadt.

Dort hatten die Niedersachsen bereits das bessere Ende. Und auch heute erwiesen sich die Grizzlies als nervenstärker. Pekka Jormakka und Sebastian Furchner überwanden Mathias Niederberger, bei den Eisbären traf nur Matt White. So nahm Wolfsburg hier durchaus glücklich den Zusatzpunkt mit und beendete die Heimserie und generell die Siegesserie der Eisbären Berlin. Dagegen setzt Wolfsburg seine nun sieben Spiele andauernde Siegesserie fort.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Wie eingangs des Spielberichts schon erwähnt, diese Niederlage war vermeidbar. Die Eisbären dominierten das Spiel, verbrachten deutlich mehr Zeit in der Offensive als die defensiv eingestellten Niedersachsen. Nur wenn man es in 65 Minuten nicht hinbekommt, das Abwehr-Bollwerk der Autostädter zu knacken, dann braucht man sich nicht wundern, wenn man am Ende nur mit einem statt mit der erhofften drei Punkte da steht.
Dabei dürfte es die Eisbären nicht gewundert haben, wie Wolfsburg hier gespielt hat, war doch damit zu rechnen. Schließlich spielt Wolfsburg diese Saison aus einer sehr kompakten Defensive heraus und unternimmt nur wenig nach vorne. Und wenn die Eisbären dann die besten Chancen – ich sage nur Mark Zengerle und das leere Tor – die Wolfsburg ihnen ja zwischendurch auch gab, nicht nutzen und man selbst hinten echt dreckige Tore kassieren, dann stehst du am Ende eben mit leeren Händen oder in diesem Fall mit nur einem Punkt da. Der Ansatz nach vorne zu spielen war ja richtig, nur in manchen Momenten versuchte man es mit dem Kopf durch die Wand, drehte lieber noch eine Runde oder verlangsamte das Spiel, statt die Wolfsburger Defensive mit schnellem Passspiel aus der Formation zu bringen.
Am Ende war es also eine Mischung aus fehlendem Glück vor dem Tor, der fehlenden Kreativität aber auch einem starken Schlussmann namens Chet Pickard. Die Chance zum ersten Saisonsieg gegen Wolfsburg bietet sich den Berlinern gleich nächste Woche Montag nochmal, wenn die Mannschaft von Chefcoach Pat Cortina erneut in der Hauptstadt vorbeischaut. Bis dahin können die Eisbären einen Plan schmieden, wie man diese Defensive knackt.

6:1! Die Eisbären feiern gegen Krefeld den achten Heimsieg im achten Heimspiel – Marcel Noebels stellt neuen Eisbären-Rekord auf

Ausgabe #6:

Die Heimserie geht weiter: Auch das achte Heimspiel haben die Eisbären Berlin gewonnen. Gegen den Tabellenletzten der Gruppe Nord, Krefeld Pinguine, setzten sich die Hauptstädter mit 6:1 (2:0,1:1,3:0) durch und festigten damit die Tabellenführung. Große Probleme hatten die Eisbären dabei nicht, wenn gleich man im zweiten Drittel zu Beginn eine Drangphase der Pinguine überstehen musste. Danach nahm jedoch alles seinen Lauf, so, wie es vorher vermutet wurde.

Im Line-up der Eisbären gab es zwei Änderungen. Verteidiger Stefan Espeland hatte die Eisbären bekanntlich auf eigenen Wunsch verlassen und schloss sich Red Bull Salzburg an. Und im Sturm kehrte Mark Olver nach überstandener Verletzung zurück in den Berliner Kader. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Hinein ins Spiel, in dem Krefeld nach vier Minuten durch Nikita Shatsky die erste Strafzeit des Spiels wegen eines hohen Stocks kassierte. Und dieses Powerplay nutzten die Hausherren zur Führung aus. Matt White hatte abgezogen, Giovanni Fiore fälschte so ab, dass Ex-Eisbären-Goalie Marvin Cüpper nur prallen lassen konnte und „Mister 1:0“ Kris Foucault netzte im vierten Duell gegen die Seidenstädter zum dritten Mal zum 1:0 ein. Die Nummer 98 staubte per Rückhand ab – 1:0 (5.).
Die Eisbären waren offensiv ausgerichtet, überbrückten schnell die neutrale Zone und machten auch das, was sie in den letzten beiden Auswärtsspielen bereits erfolgreich umsetzten. Sie brachten die Scheibe zum Tor, denn das ist ein gutes Mittel im Eishockey, um Erfolg zu haben.
Von Krefeld kam nicht wirklich viel, ein, zwei Mal tauchten sie vor Mathias Niederberger auf, doch so wirklich gefährlich wurde es nicht. Einzig bei einem Tip-in-Versuch von Martin Schymainski wurde es kurz gefährlich, aber er kam nicht richtig an den Puck ran.
Und als der Druck der Eisbären zu groß war und Krefeld sich nur mit einem Icing behelfen konnte, schlugen die Berliner gegen ausgelaugte Pinguine zu. Nach Bullygewinn spielte Marcel Noebels die Scheibe zum völlig freistehenden Jonas Müller, welcher ein paar Schritte fuhr und aus dem hohen Slot per sattem Handgelenkschuss abschloss – 2:0 (13.). Durch die Vorlage steht „Noebi“ nun bei 14 Spielen in Folge mit einem Scorerpunkt. Wahnsinn!
Die Krefelder machten es den Hausherren viel zu leicht, vor das Tor und zu Abschlüssen zu kommen. Nur waren die Eisbären noch nicht so torhungrig vor dem Tor, sonst hätte man diese Einladungen dankend angenommen. Zum Ende hin nochmal ein Powerplay für die Berliner, in denen Lukas Reichel und Marcel Noebels gute Chancen hatten, aber es blieb nach 20 Minuten beim 2:0 für die Berliner.

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Das zweite Drittel begann mit einer frühen Strafe für Marcel Noebels wegen Beinstellens. Und Krefeld war bockstark mit einem Mann mehr. Arthur Tyanulin und Kristofers Bindulis scheiterten an Mathias Niederberger. Tyanulin versuchte dann noch den „Lacrosse-Move“, scheiterte damit aber ebenso, doch Martin Schymainski war für den Abstauber am langen Pfosten da – 2:1 (23.).
Die Pinguine wirkten wie ausgewechselt, die Eisbären dachten sich anscheinend, dass das hier mit angezogener Handbremse schon klappen würde, zu einfach war das Auftaktdrittel. Doch so sollte man nie an ein Spiel herangehen, denn dann geht es schief. Krefeld war präsent, ging meist als Sieger aus den Zweikämpfen hervor und kam zu leicht an den Eisbären vorbei und so zu Chancen.
Zwischendurch tauchten aber auch mal die Eisbären vor Marvin Cüpper auf und da schepperte es in Minute 26 das erste Mal am Pfosten. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Sebastian Streu hielt die Kelle in den Schuss und lenkte den Puck so an den Pfosten.
Direkt im Anschluss musste Rückkehrer Mark Olver wegen Behinderung für zwei Minuten auf die Strafbank und da pennten die Berliner gehörig. Martins Karsums wurde frei gespielt und plötzlich standen zwei Krefelder völlig frei vor dem Berliner Tor. Nur ein Verteidiger stand noch im Weg, Karsums hätte den Pass suchen müssen, probierte es jedoch selbst. So vergab er diese Riesenchance zum Ausgleich.

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Mitte des zweiten Drittels fanden die Eisbären ihre Beine wieder und hielten sich wieder einigermaßen an den Gameplan. Frank Hördler mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel direkt in den Lauf von Marcel Noebels, welcher Cüpper verladen wollte, doch auch er scheiterte am Aluminium.
Als die Eisbären kurz darauf ein weiteres Überzahlspiel hatten, schlug Youngster Lukas Reichel zu. Marcel Noebels spielte ihn am rechten Pfosten an, alle rechneten mit dem Pass, doch „Luki“ war rotzfrech und tunnelte den Ex-Eisbären-Goalie, der da ziemlich verdutzt aus der Wäsche guckte – 3:1 (33.).
Es folgte gleich die nächste Strafzeit gegen die Mannschaft von Neu-Coach Clark Donatelli und auch da hatten die Hausherren Chancen durch Leo Pföderl (2x), Zach Boychuk, Mark Zengerle und Frank Hördler, aber die Scheibe wollte kein viertes Mal ins Krefelder Tor.
Auch in der 40. Spielminute nicht, als es zum dritten Mal im zweiten Drittel am Pfosten schepperte. Parker Tuomie hatte sich klasse durchgetankt, aber auch er traf nur das Aluminium. Dennoch nahmen die Eisbären eine Zwei-Tore-Führung mit in die zweite Drittelpause.

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Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann wieder mehr vorgenommen. Sie kamen druckvoll aus der Kabine und wollten gleich nachsetzen. Und ihnen wurde die Chance zum 4:1 auf dem Silbertablett serviert. 1:43 Minuten hatten die Hauptstädter zwei Mann mehr auf dem Eis, doch diese Chance vergaben sie kläglich. Die Formation stand, aber es wurde zu oft der Pass gespielt statt mal zu schießen. Da ließ man die Vorentscheidung liegen. Man hatte zwar Abschlüsse, aber da waren keine hundertprozentigen Chancen dabei.
Aber in der 46. Spielminute klingelte es dann doch im Krefelder Tor. John Ramage mit dem klasse Zuspiel auf links rüber zu Matt White, welche vor das Tor zog und die Scheibe locker und lässig durch die Schoner von Marvin Cüpper schob – 4:1.
Zwei Minuten später hätte Krefeld beinahe wieder einen Fuß in der Tür gehabt, als Lucas Lessio frei vor Niederberger auftauchte. Doch der fuhr die Schoner aus und parierte diese große Chance.
Krefeld hatte in den letzten zehn Minuten noch einmal ein Powerplay, welches aber für keinerlei Gefahr sorgte.
In den Schlussminuten machten die Berliner das Ergebnis dann deutlich. 13 Sekunden dauerte das Powerplay der Eisbären, Marcel Noebels mit dem Zuspiel auf links außen, wo Zach Boychuk keine große Mühe hatte, die Scheibe im Tor zu versenken – 5:1 (58.).
Aber auch das war noch nicht der Schlusspunkt, denn der Kapitän machte das halbe Dutzend voll, er nagelte den Puck 29 Sekunden vor dem Ende unter die Latte – 6:1. Danach war Krefeld erlöst.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Berliner haben die Pflichtspielaufgabe souverän gelöst. Im ersten Drittel hatten die Hausherren das Spiel im Griff, bekamen aber auch Einladungen der Krefelder Defensive verteilt. Im zweiten Drittel nahm man dann die Pinguine auf die leichte Schulter, wohl im Gedanken an das Auftaktdrittel. Da machten die Seidenstädter die ersten Minuten einen richtig guten Eindruck, aber dann nahmen die Eisbären wieder das Kommando in die Hand und erzielten im richtigen Moment das 3:1. Drei Aluminiumtreffer verhinderten letztendlich eine Vorentscheidung im zweiten Drittel. Für die sorgte man dann im Schlussdrittel, als man engagiert raus kam, von Krefeld nicht mehr viel zu ließ und vorne noch dreimal treffen sollte.
Was bleibt sonst noch hängen? Sechs Tore, sechs verschiedene Torschützen aus drei Reihen plus zwei Verteidiger-Tore. Marcel Noebels, der jetzt 14 Spiele in Folge gescort hat, ist seit heute neuer Rekordhalter der Eisbären und löst Steve Walker und Sean Backman ab. Er sammelte genauso wie John Ramage drei Torvorlagen. Und dann drei Powerplaytore, die beweisen, dass das Powerplay der Berliner immer mehr in Fahrt kommt, aber dennoch weiterhin Luft nach oben hat.
Mit dem vierten Sieg in Serie steigt natürlich auch das Selbstvertrauen, aber jetzt muss man diesen Streak Aufrecht erhalten.

Zu Hause top, Auswärts flop: Die zwei Gesichter der Eisbären Berlin


Die Hälfte der Hauptrunde in der diesjährigen PENNY DEL-Saison ist vorbei, zumindest in den jeweiligen Gruppen Nord und Süd. Denn ob nach Abschluss der jeweiligen internen Gruppen-Hauptrunde überhaupt noch gegen die sieben Teams der anderen Gruppe gespielt wird, ist Stand jetzt noch fraglich. 24 Spiele absolviert jedes Team in seiner Gruppe, 13 haben die Eisbären Berlin bisher bestritten und dabei zwei Gesichter gezeigt. Während man auf eigenem Eis in sieben Spielen sieben Siege einfuhr und dabei volle 21 Punkte sammelte, sieht es auswärts bei nur einem Sieg und fünf Punkten sehr düster aus. Vor allem dann, wenn man bedenkt, wo der einzige Sieg zu Stande kam – beim abgeschlagenen Tabellenletzten Krefeld Pinguine.

In der Arena am Ostbahnhof sind die Eisbären eine Macht, wenn gleich nicht alle Spiele überzeugend gewonnen wurden. Da war auch öfters mal eine Portion Glück dabei. Glück, welches man in den schwachen Auswärtsspielen fast nie hatte und so verlor man bis auf ein Spiel auch alle Spiele auf des Gegners Eis. Wenn man die Spieler darauf anspricht, dann hört man immer wieder die selben Antwort. Wenn man wüsste, woran es liegt, würden sie nicht so spielen. Die Verantwortlichen wirken schier ratlos angesichts der anhaltenden Auswärtsschwäche. Zwar sprach man immer davon, es im nächsten Spiel besser machen zu wollen, doch sind den Worten bisher keine Taten auf dem Eis gefolgt.

Ein in dieser Saison normales Bild nach einem Heimspiel: Die Eisbären Berlin jubeln über einen Heimsieg. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Es bleibt also sowohl für die Fans als auch die Spieler ein Rätsel, warum man in dieser Saison zwei Gesichter zeigt. Das Heim-Gesicht ist dabei das erfolgreiche. Zu Hause hat man 27:8-Tore geschossen, spielt ein wesentlich besseres Unterzahlspiel als auswärts, kassierte nämlich nur ganze drei Gegentore in Unterzahl. Dazu kommt, dass die Eisbären zu Hause bis auf einmal immer in Führung gegangen sind. Man kommt also wesentlich besser zu Hause ins Spiel als auswärts. Woran auch immer das liegen mag,

Das Auswärts-Gesicht ist das schlechte, da stehen 18:24-Tore zu Buche. Erschreckend ist dabei das Penaltykilling, denn satte zehn Gegentore setzte es auswärts in Unterzahl – dabei gleich je vier Gegentore in Iserlohn und Wolfsburg. Die zu vielen unnötigen Strafzeiten kosten die Eisbären also die Spiele, wenn man auswärts das Penaltykilling überhaupt nicht hinbekommt. Zudem verschlafen die Berliner auswärts ständig den Start und müssen so immer einem Rückstand hinterherlaufen, was zusätzlich zu den vielen Unterzahlspielen einfach zu viel Kraft kostet. Nur zweimal ging man auswärts in Führung. In Düsseldorf führte man sogar mit 3:0, doch am Ende verlor man das Spiel noch mit 4:5 n.V. Einzig in Krefeld führte das frühe 1:0 zum Sieg, dem bisher einzigen Auswärtssieg der Saison.

Die vorliegenden Fakten geben natürlich Rätsel auf. Rätsel, welche das Trainerteam um Headcoach Serge Aubin bisher noch nicht lösen konnte. Und auch die Spieler selbst stellen sich mit ihren Leistungen vor ein bisher unlösbares Phänomen. Das man auswärts vor allem den Start verschläft, hat natürlich auch etwas mit der richtigen Einstellung zu tun und dafür ist in erster Linie der Trainer verantwortlich. Doch eigentlich kann es daran ja nicht liegen, wenn man die Heimspiele betrachtet, wo die Berliner ja immer wieder stark ins Spiel kommen und auch selbst das Führungstor erzielen. Nur woran liegt es dann, dass die Hauptstädter auswärts bisher nicht in den Tritt kommen? Dieser Frage können sie aktuell auf den Grund gehen, denn die Pause zwischen dem letzten und dem nächsten Spiel ist diesmal besonders groß, weshalb man mal grundlegende Dinge trainieren und besprechen, wo man viel Videoanalyse betreiben kann.

Und dann wird es dabei sicherlich nicht nur um die Diskrepanz zwischen Heim und Auswärts gehen. Nein, dann wird es auch um die Konstanz der eigenen Leistung gehen. Denn zu selten ziehen die Eisbären ihr Spiel über 60 Minuten durch. Immer wieder schleichen sich Phasen ein, wo man das Spielen einstellt und dem Gegner das Spiel überlässt. Kaum konnten die Hauptstädter in dieser Saison mal über 60 Minuten durchweg überzeugen. Auch dieses Thema wirft Fragen auf, warum das so ist. Und auch daran werden sie in diesen Tagen akribisch arbeiten. Damit man in der zweiten Hälfte der Hauptrunde endlich auch auswärts punktet.

Trotz der Heimschwäche liegen die Eisbären dennoch auf Platz Zwei der Gruppe Nord, direkt hinter Geheimfavorit Fischtown Pinguins Bremerhaven. Was man natürlich der Heimstärke zu verdanken hat. Ohne diese wäre man wohl nur im Mittelfeld der Gruppe Nord wiederzufinden. Und dann natürlich auch der deutschen Top-Reihe Marcel Noebels, Lukas Reichel und Leo Pföderl. Diese drei Spieler harmonieren in dieser Saison prächtig miteinander und scoren, was das Zeug hält. Marcel Noebels steht bei 17 Scorerpunkten (3 Tore/14 Assists), Leo Pföderl bei 13 (10/3) und Lukas Reichel bei 8 (3/5). Noebels und Pföderl haben zudem einen richtigen Lauf, punkteten sie doch in den letzten elf (Noebels) bzw. acht (Pföderl) Spielen in Serie.
Neben dieser Top-Reihe kann man sich vor allem auch auf Kris Foucault verlassen, welcher ebenfalls schon zehn Saisontore erzielte. Dahinter wäre mit Abstrichen auch Matt White mit sechs Toren zu nennen, wenn gleich seine Formkurve nach starkem Start doch eher fallend ist. Immerhin gelang ihm im vergangenen Heimspiel gegen Düsseldorf mal wieder ein Tor, welches ihn jedoch vor keine größeren Probleme stellte, war das Tor der DEG doch leer.
Aber dahinter wird es mau, was Torgefahr und Tore angeht. Zwar arbeiten die Sturmreihen immer ordentlich, doch will sich der Erfolg bisher noch nicht so richtig einstellen. Meist sind es dann Einzelaktionen, welche zum Erfolg führen. Da würde man sich doch viel mehr Torgefahr von allen Reihen wünschen, um schwerer auszurechnen zu sein für die Gegner.
Auch die erhofften Tore der Verteidiger bleiben bisher aus. Nur vier der bisher erzielten 45 Tore gingen auf das Konto eines Verteidigers. Jonas Müller (2), Frank Hördler und Ryan McKiernan (beide je 1) trafen bisher. Auch von den Defensivspielern kann noch viel mehr Gefahr kommen, gerade von der blauen Linie.

Die Special Teams wurden schon mal kur angesprochen, gerade das schlechte Penaltykilling auswärts. Aber insgesamt stehen die Eisbären in Überzahl ligaweit auf Platz Sechs mit einer Erfolgsquote von 22,45 Prozent. In Unterzahl steht man als Achter im Mittelfeld mit einer Erfolgsquote von 79,69 Prozent. Gerade also in Unterzahl haben die Eisbären deutliches Verbesserungspotential, gerade auswärts.

Bisher ein starker Rückhalt im Eisbären-Tor: Mathias Niederberger (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Bei den Fangquoten der Torhüter stehen die Eisbären insgesamt auf Platz Fünf mit 91,53 Prozent. Stammgoalie Mathias Niederberger hat bisher natürlich die Mehrzahl der Spiele bestritten, feierte dabei drei Shutouts und weist eine Fangquote von 92,54 Prozent vor. Back-up Tobias Ancicka kam bisher viermal zum Einsatz, feierte in Wolfsburg bei der 0:1-Niederlage n.P. einen Shutout und hat eine starke Fangquote von 91,59 Prozent.

Die Disziplin wird immer wieder angesprochen. Die Eisbären kassieren zu viele Strafzeiten, nehmen vor allem zu viele unnötige Strafen. Rein statistisch gesehen stehen die Berliner bei den Strafminuten mit 136 Minuten auf Platz Acht. Auch da muss man sich deutlich zusammenreißen, denn auf der Strafbank wurde schon so manches Spiel verloren. Mit einer besseren Disziplin hätte man auswärts vielleicht schon den ein oder anderen Sieg mehr eingefahren.

Chancen kreieren die Eisbären jede Menge, schossen in den 13 Spielen bereits 470-mal auf das gegnerische Tor. Damit gab man nach München (487) die zweitmeisten Schüsse ab. Aber die Erfolgsquote lässt noch zu wünschen übrig. 45-mal zappelte die Scheibe anschließend im Netz, macht eine Quote von 9,57 Prozent – Platz Neun in der Liga. Auch daran müssen die Eisbären arbeiten, sie müssen vor dem Tor effektiver werden, ihre Kaltschnäuzigkeit wiederfinden.

Zusammengefasst kann man sagen, dass es sicherlich keine schlechte Saison ist, man aber in vielerlei Hinsicht noch jede Menge Verbesserungspotential hat. Da ist noch gehörig Luft nach oben. Vor dem Tor muss man einfach eiskalt sein und seine Chancen nutzen. Diese dürfen aber nicht nur immer die selben Spieler nutzen, auch die anderen Spieler sollten langsam anfangen, ihre Torgefahr unter Beweis zu stellen, damit man in den Spielen mehrere Möglichkeiten hat. Bisher ist die Last des Tore schießen noch auf zu wenigen Schultern verteilt. Dann muss vor allem die Disziplin besser werden, damit man weniger auf der Strafbank sitzt. Denn bei Fünf-gegen-Fünf sind die Eisbären richtig stark, daher sollten sie sich dieser Waffe nicht berauben. An der Konstanz sollte ebenso gearbeitet werden, damit man endlich mal über 60 Minuten seine Leistung abruft und nicht immer nur für ein, zwei Drittel oder sogar nur ein paar Minuten. Und zu guter Letzt sollte man gerade auswärts vom ersten Bully an hellwach sein und nicht immer wieder den Start verschlafen.
In dieser Mannschaft steckt noch viel Potential, sie müssen es nur abrufen, dann kann man auch eine erfolgreiche Saison bis tief in die Playoffs spielen.

Der siebte Streich! Die Eisbären erkämpfen sich gegen Düsseldorf den siebten Heimsieg im siebten Heimspiel

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin eine Macht in der Arena am Ostbahnhof. Auch die Düsseldorfer EG musste die Heimreise ohne Punkte antreten, denn die Eisbären gewannen nach 60 Minuten mit 4:2 (1:1,1:0,2:1) gegen die Rheinländer und feierten damit den siebten Heimsieg im siebten Heimspiel nach regulärer Spielzeit. Damit holte man also die Punkte 19,20 und 21 auf heimischen Eis und bleibt weiterhin ohne Punktverlust in Berlin. Und das gegen eigentlich auswärtstarke Düsseldorfer, die jetzt nach zuvor fünf Auswärtssiegen in Folge die zweite Niederlage auf gegnerischem Eis in Serie hinnehmen mussten. Die Frage bei den Eisbären ist also nach wie vor die, warum es zu Hause läuft und auswärts nicht, darauf wusste auch Youngster Sebastian Streu im Vorfeld der Partie keine Antwort:

Es ist schwer zu sagen. Natürlich ist es immer ein bisschen einfacher, heim zu spielen, aber das ist auch keine Ausrede, dass wir auswärts scheiße spielen dürfen. Wir haben uns noch lange nach dem Spiel hingesetzt und ich glaube, wir haben das jetzt auf die Reihe bekommen, dass wir das nächste Auswärtsspiel wie die Eisbären spielen.

Foto: Holli

Normalerweise ist der Monat Oktober bei den Eisbären und ihren Fans der „Pink in the Rink“-Monat. Dann spielen die Eisbären in pinken Trikots, um auf den Kampf gegen den Brustkrebs aufmerksam zu machen. Dieses Jahr ist durch Corona aber alles anders und die DEL konnte erst im Dezember starten. Doch dennoch ließen es sich die Eisbären nicht nehmen, auch in dieser verkürzten und so komischen Saison die „Pink in the Rink“-Aktion durchzuziehen und so traten sie heute gegen Düsseldorf in ihren pinken Jerseys an.
Stadionsprecher Uwe Schumann fand vor dem ersten Bully noch einmal rührende Worte, um auf den Kampf gegen den Brustkrebs aufmerksam zu machen und schickte starke Worte in Richtung medizinisches Fachpersonal, welche tagtäglich diesen Kampf gegen den Brustkrebs aufnehmen. Abgerundet wurde dieses Statement durch ein eindrucksvolles Feuerwerk, welches die Arena am Ostbahnhof noch nicht gesehen hat.
Dem Dank schließen wir uns natürlich an und wir wollen ihn an dieser Stelle auch noch ausweiten und auch dem medizinischen Fachpersonal danken, welches seit einem Jahr den Kampf gegen Corona auf sich nimmt. Ihr alle seid die wahren Helden unserer Gesellschaft und dieses Feuerwerk war auch für Euch!

Foto: Holli

Dieses Feuerwerk brannten die Teams anschließend aber nicht auf dem Eis ab. Torraumszenen waren zu Beginn eher Mangelware. Zwar wurden Schüsse abgegeben, aber diese waren nicht von Zielwasser geprägt und gingen am Tor vorbei. Und dann ging es bei den Eisbären mal wieder los, das alte Problem mit der Disziplin. Stefan Espeland nahm die erste Strafzeit der Partie wegen Behinderung. Und die Rheinländer stellen das drittbeste Powerplay der PENNY DEL, zudem sind sie mit zehn Powerplaytreffern auswärts das beste Team in Überzahl. Doch davon war nicht wirklich viel zu sehen. Lediglich ein Pfostentreffer von Mathias From kam bei heraus, zu mehr reichte es nicht, denn die Eisbären verteidigten das sehr gut. Kein Wunder, stellen sie doch zu Hause das beste Penaltykilling der Liga. Die DEG konnte sogar für 13 Sekunden mit zwei Mann mehr agieren (Kai Wissmann wegen Stockcheck), aber überzeugend war das Powerplay bisher nicht.
Was machten eigentlich die Eisbären hier außer Strafzeiten sammeln? Sie nahmen eine Einladung von Kyle Cumiskey an. Der DEG-Verteidiger mit dem Fehlpass hinter dem Tor direkt auf den Schläger von Kris Foucault, welcher direkt vor das Tor zog, aber mit seinem ersten Versuch an Mirko Pantkowski scheiterte. Doch die Nummer 98 der Eisbären verwertete seinen eigenen Rebound zum neunten Saisontor – 1:0 (10.).
Direkt im Gegenzug hätte die DEG beinahe ausgeglichen. Ken-André Olimb wurde vor dem Tor angespielt, der Stürmer setzte die Scheibe aber aus der Drehung an den Pfosten. Erneut Glück für die Eisbären. Und das Aluminium-Pech der Rheinländer setzte sich aus dem Krefeld-Spiel fort.
Die Mannschaft von Chefcoach Harold Kreis dominierte das Spiel, suchte immer wieder den Weg vor das Berliner Tor, während von den Eisbären wenig zu sehen war. Das einzige, wo die Eisbären auffielen, war im Strafen nehmen. Kai Wissmann mit seiner zweiten und der insgesamt dritten der Partie, diesmal wegen Spielverzögerung. Und auch dieses Powerplay war jetzt nicht wirklich gefährlich, aber dann nahm sich Verteidiger Nicholas Jensen mal ein Herz und fuhr von Coast to Coast über die gesamte Eisfläche und zog ab. Sein Schuss ging an die Bande hinter dem Tor, sprang zurück und Jensen nutzte seinen eigenen Rebound zum verdienten 1:1 (16.).
Anschließend mal die Berliner mit einem Mann – und für 25 Sekunden sogar mit zwei Mann – mehr auf dem Eis gegen das schlechteste Penaltykilling der Liga. Aber die Eisbären schafften es nicht mal in die Formation, brachten nichts gefährliches zu Stande und so überstand Düsseldorf die erste Unterzahl des Spiels schadlos.
So endete das erste Drittel 1:1-Unentschieden. Verteidiger Jonas Müller war nicht wirklich zufrieden mit den ersten 20 Minuten:

Wie immer die Strafzeiten. Wir nehmen die letzten Spiele oder allgemein zu viele Strafzeiten, da kommen wir schlecht in unseren Rhythmus rein. Wir wissen, dass wir bei Fünf-gegen-Fünf gut sind, dass wir da auch Jeden schlagen können, aber wenn wir ständig in Unterzahl spielen, ist es halt schwierig für uns. Wir müssen einfach mehr unsere Beine bewegen, ich glaube, wir laufen noch ein bisschen hinterher. Wir müssen mehr Pucks zum Tor bringen, die Beine bewegen und Zweikämpfe gewinnen.

Foto: Holli

Irgendwie klappte das mit der Disziplin aber immer noch nicht. Denn es dauerte ganze 25 Sekunden, da wanderte Zach Boychuk wegen Beinstellens in die Kühlbox. Aber das Penaltykilling erneut mit starker Arbeit, einzig ein Schuss von Alexander Barta kam durch, doch der war kein Problem für Niederberger.
Die Hausherren wirkten in diesem Drittel auf jeden Fall zielstrebiger als noch in den ersten 20 Minuten. Sie suchten nun vermehrt den Weg in die Offensive und vor das Tor. Kris Foucault fiel zweimal durch klasse Einzelaktionen auf, doch beide Male scheiterte er an Mirko Pantkowski. Auch Marcel Noebels prüfte den noch ungeschlagenen DEG-Goalie, aber auch die Nummer 92 der Eisbären fand in Pantkowski seinen Meister.
Aber Mitte des zweiten Drittels war auch der Düsseldorfer Schlussmann geschlagen. Die Top-Reihe der Eisbären fuhr einen Zwei-auf-Eins-Angriff. Lukas Reichel kam über rechts ins Angriffsdrittel, wartete lange mit dem Querpass auf Marcel Noebels, der konnte aber nicht abschließen, da Pantkowski bereits auf dem Boden lag. Doch in einer Sturmreihe spielen drei Spieler und der dritte im Bunde, Leo Pföderl, lauerte im Slot, wurde von Noebels angespielt und schoss die Scheibe ins leere Tor ein – 2:1 (30.). Somit geht der Scoring-Streak von Noebels und Pföderl weiter. Noebels scorte jetzt im elften (3 Tore/13 Assists), Pföderl im achten Spiel in Folge (8/3).
Die Eisbären hatten das Spiel im Griff, standen hinten sehr kompakt und machten die gefährlichen Schusswege zu. Der DEG fiel nichts ein, wie sie diesen Abwehrriegel knacken könnten. Nach vorne versuchten die Eisbären immer wieder Angriffe zu fahren, doch diese endeten stets bei Mirko Pantkowski.
Das Spiel lebte hier von der Spannung, denn ein Eishockey-Leckerbissen war es definitiv nicht. Mit 2:1 führten die Berliner nach 40 Minuten an der Spree. Spannung für das Schlussdrittel war also garantiert.

Foto: Holli

Im letzten Drittel merkte man beiden Teams an, dass sie hier nach vorne spielen wollten. Die Eisbären wollten den nächsten Treffer nachlegen, die DEG dagegen zum Ausgleich kommen. Dementsprechend offensiv spielten beide Mannschaften von Beginn an im Schlussdrittel. Aber zunächst waren es die Eisbären, die einen Konter zum 3:1 ausnutzten. Mark Zengerle und Kris Foucault fuhren diesen, Zengerle legte quer rüber auf Foucault und der netzte zum zweiten Mal heute Abend und insgesamt zehnten Mal in dieser Saison ein (45.).
In der Phase danach waren die Eisbären druckvoll, sie wollten hier gleich noch einen weiteren Treffer nachlegen. Mirko Pantkowski im Düsseldorfer Tor hatte jedoch etwas dagegen und ließ einfach keinen weiteren Puck durch. Dann wurde Düsseldorf immer stärker und die Eisbären zogen sich zurück. Düsseldorf suchte immer wieder den Weg vor das Berliner Tor und drängte Berlin ins eigene Drittel ein.
Und für diesen Aufwand sollte sich die Mannschaft von Chefoach Harold Kreis belohnen. Alexander Karachun hatte von der blauen Linie abgezogen, Matt Carey hielt die Kelle in den Schuss und schon wurde es hier noch einmal spannend – 3:2 (53.).
Und Düsseldorf hatte nun nochmal Oberwasser, drängte weiter auf den Ausgleich. Die Eisbären konnten sich kaum noch befreien und für Entlastung sorgen. Die Schlinge zog sich zu und Mathias Niederberger musste ein ums andere mal retten. Düsseldorf war nah dran am Ausgleich, doch als Harold Kreis seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, unterlief der DEG im Berliner Drittel ein Fehler und Matt White machte sich mit der Scheibe auf den Weg Richtung leerem Düsseldorfer Tor, wo er den Puck letztendlich zum 4:2 versenken sollte (59.).
Damit war diese Partie entschieden und der siebte Heimsieg in Folge eingefahren.

Doch davor stand ein hartes Stück Arbeit, welches die Eisbären verrichten mussten. 40 Minuten machten sie es vor allem defensiv sehr gut, ließen kaum etwas zu, machten vor allem die gefährlichen Schusswege zu. So kam Düsseldorf in den ersten zwei Dritteln gerade einmal zu neun Torschüssen. Aber im Schlussdrittel waren es dann deren 19, weil die Eisbären das Eishockeyspielen einstellten und Düsseldorf wieder stark machten. Am Ende hatte man Glück, dass die DEG nicht mehr den Ausgleich erzielt hatte und man selbst ins leere Tor traf.
Es bleibt festzuhalten, dass man auch heute sein Spiel nicht über 60 Minuten durchgezogen hat, aber zu Hause ging das ja bis jetzt noch immer gut. Die Disziplin war zumindest für 20:25 Minuten erneut ein großes Problem der Berliner, danach kassierte man aber keine weitere Strafzeit. Da hat man also ab der zweiten Minute im zweiten Drittel deutlich an der Disziplin gearbeitet. Und dann hat man heute natürlich zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht. Das 1:0 nach einer überstandenen doppelten Unterzahl, das 2:1 nach einer sensationellem Kombination der deutschen Top-Reihe und das 3:1 zu Beginn des letzten Drittels, als man dachte, man würde damit Ruhe rein bekommen. Aber am Ende musste man noch einmal zittern, ehe Matt White mit seinem Empty-Net-Goal für die Beruhigung der Nerven sorgte.
Hervorzuheben sind sicherlich Goalie Mathias Niederberger, welcher im letzten Drittel den Sieg festhielt, Stürmer Kris Foucault mit seinem Doppelpack und einmal mehr die Reihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Lukas Reichel, die immer mehr zur Lebensversicherung der Eisbären wird. Und der Scoringstreak von Noebels (elf Spiele) und Pföderl (acht Spiele) hält also weiterhin an.
Aber dennoch müssen die Eisbären dringend daran arbeiten, Konstanz in ihr Spiel zu bekommen. Denn einmal mehr hat es sich bestätigt, dass man zu Hause solche Spiele noch gewinnt, auswärts es aber nicht hinbekommt. Ob es nun wirklich besser läuft, wie Sebastian Streu eingangs erwähnte, wird sich nächste Woche zeigen, wenn man Donnerstag in Krefeld und Freitag in Iserlohn antreten muss.

Sechster Heimsieg im sechsten Heimspiel! Auch Iserlohn muss die Heimreise ins Sauerland ohne Punkte antreten

Ausgabe #5:

Reisen nach Berlin lohnen sich für Touristen eigentlich. Reisen für Eishockey-Mannschaften aber aktuell nicht. Denn nach Köln, Bremerhaven (je 2x) und Krefeld waren die Iserlohn Roosters die vierte Mannschaft, welche es versuchte, in Berlin zu gewinnen. Aber auch die Sauerländer wurden mit null Punkten nach Hause Richtung Seilersee geschickt. Die Arena am Ostbahnhof bleibt also weiterhin eine uneinnehmbare Festung. Mit 4:2 (1:2,2:0,1:0) setzten sich die Eisbären gegen Iserlohn durch und bauten damit ihre beeindruckende Heimserie aus. Sechs Heimspiele, sechs Heimsiege, 18 Punkte. Wenn man nun auch noch auswärts so eine Serie starten würde, dann könnte es in dieser Saison weit gehen. Aber dafür muss man auch anfangen, endlich über 60 Minuten konstant zu spielen. Denn auch heute waren wieder Phasen dabei, in denen Trainer Serge Aubin nicht zufrieden war. 

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Bei den Eisbären kehrte PC Labrie ins Line-up zurück, zudem gab Neuzugang Zach Boychuk sein Debüt im Eisbären-Trikot. Haakon Hänelt, Nino Kinder und Mark Olver fehlten dafür. Sebastian Streu rückte aufgrund der Personalsorgen in den Kader der Eisbären, vorher war er für Kooperationspartner Lausitzer Füchse aktiv. Daher kam es auch zu Änderungen in den Reihen-Zusammenstellungen. So blieben in der Defensive Jonas Müller und John Ramage sowie in der Offensive die Reihe um Leo Pföderl, Marcel Noebels und Lukas Reichel zusammen, alles andere wurde oder musste umgestellt werden. Im Tor stand heute wieder Mathias Niederberger.

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Hinein ins Spiel, wo der Neuzugang Zach Boychuk nach nicht einmal zwei Minuten seinen ersten Wechsel im Trikot der Eisbären hatte, aber da noch keine Akzente setzen konnte.
Die Anfangsphase war von vielen Zweikämpfen an der Bande geprägt, Torraumszenen gab es nicht zu bestaunen, da tasteten sich die beiden Mannschaften erst einmal noch ab.
Als Jonas Müller und Joe Whitney in der fünften Spielminute aneinander gerieten und für zwei Minuten auf die Strafbank mussten, ging es mit Vier-gegen-Vier auf dem Eis weiter. Und da bekam Leo Pföderl plötzlich im Angriffsdrittel die Scheibe, kurvte vors Tor und zog dann blitzschnell ab – 1:0 (6.).
Die Eisbären danach mit einem guten Forecheck, sie wollten sofort nachlegen und setzten Iserlohn unter Druck. Kris Foucault und Giovanni Fiore hatten gute Chancen, aber Andreas Jenike im Iserlohner Tor hatte etwas gegen ein weiteres Gegentor.
Danach war es das aber mit Eisbären-Offensive. Iserlohn wurde nun immer aktiver und kam immer öfters ins Drittel der Eisbären. Als Ryan Johnston an die Scheibe kam, fuhr er bis zum rechten Bullykreis wurde nicht angegriffen und zog per trockenem Handgelenkschuss ab – 1:1 (9.)
Mitte des ersten Drittels kassierte Jonas Müller die nächste Strafzeit wegen Stockschlags. Allerdings pfiffen die beiden Hautschiedsrichter Gordon Schukies und Bastian Steingross die Strafe relativ spät, weshalb Müller auch verwundert war. Den Sauerländern war es aber egal, die können Powerplay und das zeigten sie auch. Joe Whitney zog rechts stehend von hinter der Torlinie einfach mal vor das Tor, wurde dabei aber auch überhaupt nicht gestört und zog dann blitzschnell ab – 1:2 (11.).
Noch in der selben Minute gewannen die Roosters ein Bully und ein Onetimer durch Casey Bailey von der blauen Linie schlug hinter Mathias Niederberger ein. Doch die Hauptschiedsrichter fuhren zum Videobeweis und gaben den Treffer anschließend wegen einer visuellen Behinderung des Torhüters im Torraum nicht. Glück für die Eisbären, die in dieser Phase des Spiels gar nicht wussten, was hier gerade passierte.

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Die Eisbären hatten dann aber mal Zeit zur Befreiung, als sie ihr erstes Überzahlspiel hatten. Doch dieses war einfach zu statisch, da fehlte die Bewegung, keiner bot sich mal für den Pass an. So sprang lediglich ein Onetimer von Matt White heraus, welcher ins Fangnetz ging. Bezeichnend für das Powerplay.
Wie man ein Powerplay spielt, zeigten anschließend die Gäste vom Seilersee. Diese fanden in die Formation, ließen die Scheibe laufen und kamen zu Chancen durch Robert Raymond, Alexandre Grenier und Brody Sutter. Nur ein Tor gelang den Roosters nicht, aber so spielt man Powerplay.
Erst in den letzten beiden Minuten die Eisbären nochmal mit Chancen durch Frank Hördler, Leo Pföderl und Kai Wissmann Alle vorbereitet von Marcel Noebels. Und 13,4 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels war Zach Boychuk bereits durch, wurde dann aber noch per Stockschlag von Ryan Johnston gestört, weshalb dieser auf die Strafbank musste. Die Eisbären also nochmal mit einem Überzahlspiel für wenige Sekunden, aber man nahm den 1:2-Rückstand mit in die Kabine.

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Und dort muss es mächtig laut geworden sein, denn die Hausherren kam wie ausgewechselt zurück auf das Eis. Zunächst hatten sie ja noch das Powerplay und dort gab es schon zwei gute Möglichkeiten durch Ryan McKiernan und Matt White.
Fortan ging es fast ausnahmslos in eine Richtung und zwar links von uns. Da musste man auf der Pressetribüne schon mal kurz den Kopf nach rechts drehen, wenn eine Unterbrechung war, damit man keinen steifen Hals bekam. Die Eisbären dominierten dieses Mitteldrittel nach Belieben. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf Andreas Jenike zu. In einem Wechsel scheiterten Lukas Reichel an Jenike und Giovanni Fiore und Zach Boychuk am Pfosten.
Die Eisbären traten komplett anders auf, spielten ein aggressives Forechecking, fuhren jeden Check zu Ende. Fragt mal bei Marko Friedrich nach, der gleich zweimal von Ryan McKiernan zusammengefahren wurde. Da musste sich der Iserlohner erstmal kräftig schütteln.
Das Einzige was bisher nicht stimmte, war der Ertrag des Aufwandes, den die Eisbären betrieben. Auch Marcel Noebels hatte eine dicke Chance, aber sein Schuss ging zunächst an Jenikes Schoner und von dort aus an den Pfosten. Doch irgendwann musste der Druck ja belohnt werden. In der 32. Spielminute war es endlich so weit. Mark Zengerle kam über rechts ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe per Rückhand zurück auf Kris Foucault und der zog humorlos ab – 2:2.
Auch danach weiterhin enormer Druck der Eisbären. Sie schossen aus allen Lagen. Sie zauberten sich manchmal sogar vor das Tor. Iserlohn konnte sich kaum noch befreien. Und letztendlich nur mit Fouls helfen. Lukas Reichel wollte Jenike umkurven, dieser stellte ihm die Beine und folglich gab es ein Überzahlspiel für die Eisbären. In diesem fackelten die Berliner nicht lange und nach zwei vergebenen Chancen hämmerte Ryan McKiernan das Spielgerät in die Maschen – 3:2 (34.).
Die Eisbären waren top motiviert, sie hatten das Spiel komplett im Griff, wirkten aber manchmal sogar etwas über motiviert. Deshalb musste PC Labrie nach einem harten Bandencheck auch zu Recht in die Kühlbox. Doch die Eisbären stellten das starke Iserlohner Powerplay kalt und hatten durch Matt White sogar die beste Chance, aber die Nummer 97 verzog knapp.
Nach einer Strafe gegen Marko Friedrich beendeten die Eisbären erneut das Drittel in Überzahl und konnten dieses im letzten fortsetzen. Dann mit einer 3:2-Führung im Rücken.

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Und dort hatten Kris Foucault und Matt White gute Möglichkeiten, aber die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor gehen. Auch nicht zwei Minuten später, als mal wieder die Noebels-Reichel-Pföderl-Reihe auf dem Eis war. Die drei Jungs sorgten immer wieder für Gefahr vor Andreas Jenike, so auch diesmal. Luki mit dem Zuspiel in den Slot auf Leo, aber auch er fand in Jenike seinen Meister.
Iserlohn schwächte sich dann im Schlussdrittel durch Strafen selbst beim Vorhaben, hier noch etwas Zählbares mitzunehmen. Beim ersten Powerplay lief die Scheibe zwar, aber man fand nicht die Lücke zum Abschluss. Beim zweiten Überzahlspiel sah es besser aus und da hatte man auch Chancen. Mark Zengerle kam mit Zug zum Tor, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Jenike, für den Nachschuss war leider keiner da. Und mit Ablauf der Strafe kam Leo Pföderl nochmal zum Abschluss, aber ihr ahnt es schon, auch hier war wieder einmal Andreas Jenike der Sieger.
Richtig gefährlich drohte es eigentlich erst vier Minuten vor dem Ende des Spiels zu werden. Frank Hördler kassierte eine Strafzeit und das Iserlohner Powerplay ist gefürchtet, das wissen vor allem die Eisbären ganz gut. Aber nur einmal musste man kurz die Luft anhalten, nämlich als Brody Sutter vor dem Tor den Tip-in versuchte, die Scheibe aber knapp am Tor vorbei ging. Sonst war es ein starkes Penaltykilling der Berliner.
In der 59. Spielminute sorgten die Hauptstädter für die Entscheidung. Parker Tuomie hatte von der blauen Linie abgezogen, Andreas Jenike konnte die Scheibe nur prallen lassen und Mark Zengerle stand genau da, wo ein Stürmer stehen muss – 4:2.
Iserlohn nahm anschließend noch den Goalie vom Eis, doch dieser kehrte wenige Sekunden später nach einer Strafe gegen Iserlohn wieder zurück auf das Eis. Am 4:2 änderte sich bis zur Schlusssirene nichts mehr.

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Zwei Ziele hatten die Eisbären vor dem Spiel: Zum einen den nächsten Heimsieg und zum anderen, endlich über 60 Minuten konstant sein Spiel durchzuziehen. Ziel Eins hat man geschafft, Ziel Zwei leider nicht. Diesmal waren es gut 45 Minuten, in denen man überzeugen konnte. Man fand gut rein ins Spiel und ging auch in Führung, aber danach verlor man mal wieder den Faden und Iserlohn konnte das Spiel mühelos drehen. Und die Roosters hatten Pech, dass das 3:1 nur kurze Zeit nach dem 2:1 aberkannt wurde. Wenn die Sauerländer hier mit zwei Toren vorne gewesen wären, wer weiß, vielleicht wäre das Spiel am Ende anders ausgegangen. Aber so haben sich die Eisbären in der Kabine zusammengesetzt und kamen zu Drittel Zwei wie ausgewechselt zurück auf das Eis. Fortan sah man Kampfgeist, es wurden Checks zu Ende gefahren, man zeigte gute Kombinationen und auch kleine Zaubereien. Und hinten verteidigte man sehr stark, ließ kaum noch etwas zu. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung sicherte man sich so am Ende verdient die nächsten drei Punkte auf heimischen Eis.
Zach Boychuk feierte also gleich im ersten Spiel einen Sieg mit den Eisbären. Er zeigte bereits gute Ansätze und wurde sowohl in Über- als auch Unterzahl eingesetzt und war somit in spielentscheidenden Situationen auf dem Eis. An ihm werden wir noch viel Freude haben. Je mehr die Jungs zusammen trainieren, desto besser werden seine Leistungen auf dem Eis.

2:0 gegen Bremerhaven! Nicht schön gespielt, aber zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin bleiben auch im fünften Heimspiel der PENNY DEL-Saison 2020/2021 ungeschlagen. Am Donnerstagabend gewannen die Berliner ihr Heimspiel gegen den Tabellenführer der Gruppe Nord, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, mit 2:0 (0:0,0:0,2:0) und eroberten nach dem fünften Heimsieg im fünften Heimspiel zugleich die Tabellenführung. Zudem war es der dritte Sieg in Folge, aber danach sah es im Mitteldrittel überhaupt nicht aus. Denn da konnte man sich bei Goalie Mathias Niederberger bedanken, dass man es überhaupt mit einem 0:0 in die Kabine schaffte. Am Ende aber jubelten die Eisbären über drei Punkte und Mathias Niederberger über seinen bereits dritten Shutout der Saison. 

Im Vergleich zum Köln-Spiel gab es keine personellen Veränderungen im Kader der Eisbären. Dafür tauschte Trainer Serge Aubin in den Sturmreihen ein kleines bisschen. So rutschte Giovanni Fiore in die Reihe mit Matt White und Mark Zengerle. Kris Foucault rotierte aus dieser Reihe raus und stürmte dafür heute mit Mark Olver und Parker Tuomie. Im Tor vertraute Aubin wieder auf Stammgoalie Mathias Niederberger.

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Die Eisbären legten offensiv los und hatten in der ersten Minute schon den Drang zum Tor von Ex-Eisbär Tomas Pöpperle entwickelt. Aber sowohl Matt White als auch Ex-Bremerhaven-Stürmer Mark Zengerle verpassten im Slot zwei Zuspiele denkbar knapp. Ryan McKiernan scheiterte wenige Augenblicke später von der blauen Linie an Pöpperle. Man merkte den Eisbären sofort an, dass sie hier das Spiel gewinnen wollten. Bremerhaven war zunächst gar nicht anwesend.
Erstmals in Erscheinung traten die Gäste von Trainer Thomas Popiesch in der fünften Spielminute, als Mitch Wahl und McKiernan mal kurz aneinander gerieten und sich dafür anschließend für zwei Minuten auf der Strafbank abkühlen durften. Bei Vier-gegen-Vier hatte Leo Pföderl mit einem Onetimer die Chance zur Führung, Pöpperle war aber zur Stelle.

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Mitte des ersten Drittels tauchte auf einmal Verteidiger Jonas Müller in der Offensive auf, tankte sich klasse vor das Tor, doch sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei.
Danach wurde Bremerhaven immer stärker, das Forechecking wurde aggressiver und die Eisbären wurden stark unter Druck gesetzt. Und in der 14. Spielminute schepperte es am rechten Berliner Torpfosten. Nach einem Fehlpass von John Ramage kam Ziga Jeglic auf der linken Seite an die Scheibe, spielte sie quer rüber auf Mike Moore, doch sein Onetimer ging nur an den Pfosten. Glück für die Eisbären!
Fortan war Bremerhaven hier spielbestimmend, von den Eisbären kam nicht mehr so viel nach vorne. Dafür waren sie nun hinten gefordert und mussten in der Defensive alles geben, um das Tor zu verteidigen. Das gelang und so stand es nach 20 Minuten 0:0 in der Arena am Ostbahnhof.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Hausherren zunächst gut, Mark Zengerle schoss knapp am Tor vorbei. Aber danach das selbe Bild wie im ersten Drittel. Bremerhaven am Drücker, die Gäste von der Küste spielten weiterhin sehr offensiv und setzten die Eisbären immer wieder unter Druck. Die Berliner wussten teilweise gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie wirkten überfordert mit dem Spiel der Bremerhavener.
Früh im Mitteldrittel ein Powerplay für die Fischtown Pinguins, sie fanden die Formation und gaben Schüsse ab, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl dank Mathias Niederberger schadlos.
Von den Eisbären kam nichts im zweiten Drittel, lediglich Fehlpässe und zudem sah man große Probleme, wenn man sich vom Bremerhavener Dauerdruck befreien wollte. Sie wirkten ratlos und fanden kein Mittel gegen das Forechecking der Gäste.

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In der 28. Spielminute gab Kai Wissmann mal ein Berliner Lebenszeichen ab, als er von der blauen Linie abzog, allerdings harmlos und kein Problem für Tomas Pöpperle. Danach fiel nur noch Jonas Müller durch einen vollkommen übertrieben Check gegen den Kopf- und Nackenbereich auf, welcher ihm zu Recht 2+10-Minuten an Strafe brachte. Und im folgenden Powerplay hatten die Eisbären großes Glück und konnten sich bei Mathias Niederberger bedanken, aber auch für das nicht vorhandene Zielwasser der Mannschaft von Thomas Popiesch. Ziga Jeglic, Jan Urbas, Maxime Fortunus, Ross Mauermann – sie alle hatten in diesem Überzahlspiel die Chance zur Führung.
Es ging danach weiter in eine Richtung. Auf Fehler der Eisbären folgten Chancen für Bremerhaven. Mathias Niederberger war hier der einzige Eisbär mit Normalform. Ohne ihn hätte man längst 0:2, 0:3 hinten gelegen.
In den letzten zwei Minuten nochmal Powerplay für Bremerhaven, in welchem die Eisbären nach einem Fehler von den Gästen mal die dicke Chance hatten. PC Labrie tauchte auf einmal alleine vor Pöpperle auf, doch er vergab diese Riesenchance. So blieb es beim aus Berliner Sicht sehr schmeichelhaften 0:0 nach 40 Minuten. Angesichts von 19:3-Torschüssen für Bremerhaven kann man wohl definitiv von schmeichelhaft sprechen.

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Im letzten Drittel hatten sich die Eisbären wieder mehr vorgenommen und Parker Tuomie hatte die erste Chance, aber sein Schuss ging knapp am Gehäuse vorbei. In der 47. Spielminute klingelte es aber im Bremerhavener Tor. Fehler im Spielaufbau der Gäste, Marcel Noebels schnappte sich die Scheibe an der blauen Linie, zog Richtung Tor, scheiterte aber mit seinem ersten Versuch an Pöpperle. Dem Bremerhavener Goalie rutschte die Scheibe durch, Noebels roch den Braten und setzte erfolgreich nach – 1:0.
Danach wirkten die Eisbären weiterhin sehr engagiert in der Offensive. Bremerhaven konnte nicht ans zweite Drittel anknüpfen, hatte mit dem überraschenden Rückstand erst einmal zu kämpfen. Die Eisbären hingegen wirkten deutlich verbessert im Vergleich zum zweiten Drittel.

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Acht Minuten vor dem Ende bot sich den Hausherren die Chance zur Entscheidung, denn man hatte ein Überzahlspiel. Man fand zwar in die Formation, aber lediglich ein Onetimer von Kris Foucault fand die Lücke, doch Pöpperle war zur Stelle.
In der Schlussphase wurden die Gäste wieder aktiver, aber die Eisbären standen hinten sehr kompakt, ließen wenig zu. Wenn doch etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle.
In den letzten zwei Minuten nahmen die Gäste ihren Goalie Tomas Pöpperle zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und nahmen wenig später auch eine Auszeit. Aber egal, was Bremerhaven versuchte, die Defensive der Hauptstädter ließ nichts mehr zu. Und das verwaiste Tor nutzte Leo Pföderl zur endgültigen Entscheidung – 2:0, 44,8 Sekunden vor dem Ende des Spiels.

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Ein wichtiger Sieg gegen den Tabellenführer der Gruppe Nord, welchen man als Arbeitssieg bezeichnen kann. Man hatte gut angefangen und Chancen gehabt, dann aber den Faden komplett verloren. Bremerhaven wurde minütlich stärker und drängte die Eisbären immer mehr ins eigene Drittel. Mit dem Druck kamen die Berliner nicht klar und so dachte man, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Bremerhaven in Führung gehen würde. Aber dank einem überragenden Mathias Niederberger zwischen den Pfosten rettete man sich in die zweite Drittelpause. In der Pause konnte man sich nochmal sammeln und für das letzte Drittel einstimmen. Am Ende ging es dann nochmal gut und man hat das wichtige 1:0 erzielt.
Aber trotz des Sieges und der drei Punkte weiß man im Lager der Blau-Weiß-Roten, dass so eine Leistung sich nicht wiederholen darf. Nicht ohne Grund sagte Marcel Noebels, dem der Gamewinner gelang, nach dem Spiel, dass zwei Drittel nicht gut spielen normalerweise eine Niederlage in dieser Liga bedeuten. Man habe auch nicht so gespielt, wie man es sich vorgestellt hat. Man war im Lager der Eisbären trotz des Sieges also selbstkritisch. Und das ist auch gut so. Man nimmt das Spiel nicht einfach so hin und sagt sich, man hat doch gewonnen, was will man mehr. Man weiß, dass es nicht das war, was man zeigen wollte und das ist eigentlich neben dem Spielausgang das Positivste an diesem Spiel gegen Bremerhaven.
Die Mannschaft hat immer noch Luft nach oben und hat immer noch teilweise unerklärliche Aussetzer im Spiel. Diese sorgen dann für Chancen des Gegners, welche dieser heute zum Glück nicht ausgenutzt hat. Aber immer geht so etwas nicht gut und daran müssen und werden die Eisbären arbeiten. Dann ist in dieser Corona-Saison einiges möglich. Dafür muss man aber endlich Konstanz in die eigene Leistung bringen und auch mal über einen längeren Zeitraum seine Leistung bringen. Denn es ist kein Geheimnis, dass die Süd-Gruppe stärker eingeschätzt wird als die Nord-Gruppe. Und um am Ende der Saison ein Wörtchen mitzureden im Kampf um den Silberpokal, müssen sich die Hauptstädter strecken. Aber so lange sie sich nach Siegen nicht zufrieden hinstellen und sagen alles ist gut, kann man weiter vom achten Stern träumen.

Vier Scorerpunkte! Youngster Lukas Reichel führt die Eisbären im 50. DEL-Spiel zum 4:2-Heimsieg gegen Köln

Ausgabe #3:

Die Arena am Ostbahnhof bleibt eine uneinnehmbare Festung. Auch das vierte Heimspiel gewannen die Eisbären Berlin, zum zweiten Mal hieß der Gegner dabei Kölner Haie. Dem 5:0 im ersten Aufeinandertreffen folgte heute ein 4:2 (2:2,0:0,2:0)-Sieg. Vor 13 Pressevertretern und vier Fotografen avancierte eine Reihe zum Matchwinner – Leo Pföderl, Lukas Reichel und Marcel Noebels waren an allen vier Toren beteiligt.

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Bei den Eisbären änderte sich im Vergleich zum 5:2-Auswärtssieg bei den Krefeld Pinguinen nur die Position zwischen den Pfosten. Mathias Niederberger kehrte ins Gehäuse zurück, während Youngster Tobias Ancicka wieder als Back-up auf der Bank Platz nahm. Und für einen anderen Youngster war es ein rundes Jubiläum, denn Lukas Reichel bestritt heute sein 50. DEL-Spiel für die Hauptstädter. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, Luki!

 

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Das Spiel begann schnell. Beide Mannschaften suchten sofort den Weg Richtung Tor und gaben die ersten Versuche in Richtung Tor ab. Zunächst setzten sich die Domstädter im Drittel der Berliner fest, danach war es anders herum. Doch so ging es zunächst nicht weiter, denn für eine kurze Zeit verflachte die Partie doch etwas, wirkte zerfahren wegen einiger Unterbrechungen durch Abseits oder Icing.
Der Torreigen ging erst in Minute Sieben los. Marcel Müller wollte die Scheibe von rechts in den Slot bringen, wo er aber nur den Schlittschuh von Eisbär Matt White traf. Von dort aus trudelte die Scheibe zurück an den rechten Pfosten, wo sich Marcel Müller diesmal für den Abschluss entschied – 0:1 (7.).
Danach wirkten die Eisbären zwar bemüht, doch mangelte es an zwingenden Ideen im Offensivspiel. So musste man bis zur zwölften Spielminute warten, ehe den Gastgebern der Ausgleich gelang. Lukas Reichel führte die Scheibe über rechts ins Angriffsdrittel, kam dann aber etwas nach außen ab. Marcel Noebels kam an die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo Leo Pföderl lauerte und per Onetimer zum 1:1 traf.
Die Eisbären waren nach dem Ausgleich die aktivere Mannschaft, aber es gelang ihnen nicht, etwas aus der Überlegenheit zu machen. Und so kamen die Haie mal wieder druckvoll vor das Berliner Tor und belohnten sich auch dafür. Freddy Tiffels zog mit der Scheibe vor das Tor und wollte einen großen Bogen um Mathias Niederberger machen. Er zog ab, Niederberger konnte zwar parieren, aber die Scheibe wurde genau vor den Schläger von Marcel Müller geklärt und der Torschütze zur Kölner Führung ließ sich diese Chance nicht nehmen und schoss den Puck ins verwaiste Berliner Tor zur erneuten Gäste-Führung ein – 1:2 (16.).

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Aber die Eisbären fanden auch darauf eine Antwort. Sie kamen druckvoll ins Kölner Drittel, Marcel Noebels brachte die Scheibe Richtung Justin Pogge, welcher per Hechtsprung klären wollte. Allerdings kam die Scheibe direkt auf den Schläger von Leo Pföderl und der kurvte noch ein wenig weiter und suchte nach der perfekten Lücke, welche er schließlich fand – 2:2 (18.).
Zum Schluss mussten die Berliner noch erstmals in Unterzahl ran, nach dem John Ramage in der Kühlbox Platz nahm, aber das Unterzahlspiel überstanden die Eisbären schadlos. Kein Wunder, ist doch das Penaltykilling auf eigenem Eis deutlich besser als auf fremden Eis. So stand es nach 20 unterhaltsamen Minuten 2:2 an der Spree. Kurioses am Rande: Nicht nur die Torschützen waren bei den Toren der beiden Mannschaften identisch, nein, auch die jeweiligen Vorlagengeber: Marcel Noebels und Lukas Reichel bei den Eisbären, Freddy Tiffels und James Sheppard bei Köln.

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Die Eisbären kamen stark ins Mitteldrittel, schnürten nach kurzer Zeit die Kölner im eigenen Drittel ein und hätten sich die Haie eigentlich zu Recht legen können. Aber es reichte nur zu zwei dicken Chancen durch Leo Pföderl, der heute heiß lief. Beim ersten Versuch scheiterte er an Justin Pogge, beim zweiten am Pfosten. Dennoch, bei diesem druckvollen Wechsel hätte ein Tor raus springen müssen.
Kurz darauf die Eisbären mit dem ersten Powerplay der Partie, aber da waren gerade einmal zwei, drei Versuche dabei, jedoch nichts gefährliches für das Kölner Tor.
Als die Gäste wieder komplett waren, hatten die Eisbären in einem Wechsel mehr Chancen als im gesamten Powerplay. Doch die Scheibe wollte einfach nicht an Justin Pogge vorbeigehen. Auch danach die Eisbären weiter präsent, aber zu anfällig im Passspiel und zudem verzettelte man sich zu oft in Einzelaktionen, wollte mit dem Kopf durch die Wand.
Köln kam erst gegen Mitte des zweiten Drittels besser ins Spiel und auch zu Chancen. So scheiterte Freddy Tiffels mit seinem Onetimer aus dem Slot heraus und Goalgetter Jonathan Matsumoto fand einmal in Mathias Niederbrger seinen Meister und einmal schoss er knapp am Tor vorbei.
Die Domstädter waren nun besser drauf und wirkten auch aktiver als die Eisbären. Erst recht, als Jonas Müller für zwei Minuten in die Kühlbox wanderte. Doch James Sheppard vergab zweimal aus dem Slot heraus und Jason Akeson scheiterte ebenfalls mit einem guten Schuss an Mathias Niederberger. Die Eisbären hatten aber in diesem Unterzahlspiel auch einen Zwei-auf-Eins-Konter, den Parker Tuomie jedoch vergab.
So stand es also auch nach 40 Minuten 2:2-Unentschieden in der Arena am Ostbahnhof.

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Das letzte Drittel begann sehr zerfahren, mit vielen Unterbrechungen, alleine drei Icings durch Köln in den ersten drei Minuten. Erst nach gut fünf, sechs Minuten gab es die ersten Chancen zu sehen. Die Eisbären hatten durch Parker Tuomie und Mark Olver gute Möglichkeiten, im Gegenzug aber auch Köln mit guten Chancen, die Eisbären konnten sich da nur mit einem Icing retten.
Danach kam der zweifache Auftritt von Kris Foucault. Zunächst tankte er sich über die gesamte Eisfläche bis hin vors Tor, dort scheiterte er aber denkbar knapp an Justin Pogge. Zwei Minuten später tankte er sich im Angriffsdrittel klasse durch bis vors Tor, da verzog er dann aber knapp.
Neun Minuten vor dem Ende war Justin Pogge dann aber geschlagen. Lukas Reichel mit dem Querpass von links in den Slot vor das Tor, wo Marcel Noebels zu viel Platz hatte. Sein Onetimer schlug hinter Pogge ein – 3:2 (51.). Der dritte Scorerpunkt von beiden Spielern.
Danach ging es hin und her. Während die Eisbären die Entscheidung suchten, wollte Köln den Ausgleich erzielen. Vier Minuten vor dem Ende bot sich den Berlinern dann in Überzahl auch die Chance zur Entscheidung. Doch lediglich ein Onetimer von Marcel Noebels kam dabei heraus. Justin Pogge bekam gerade so noch die Beine zusammen.
Köln riskierte am Ende alles, nahm den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem 29,7 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Ex-Eisbären-Coach Uwe Krupp wollte seinen Haien also letzte Anweisungen für die Schlussphase geben. Half aber alles nichts, denn Lukas Reichel bekam auf links im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr bis zur Mittellinie und schoss die Scheibe dann ins verwaiste Kölner Tor zum 4:2 ein – 19,8 Sekunden vor Ende des Spiels. Lukas Reichel krönte sein Jubiläum also mit einem Vier-Punkte-Spiel. Leo Pföderl gab übrigens zusammen mit Frank Hördler die Vorlage, somit also neben Marcel Noebels auch Leo Pföderl mit einem Drei-Punkte-Spiel.

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Erstmals haben die Eisbären in dieser Saison zwei Siege in Folge gefeiert. Das ist natürlich vor allem der Tatsache geschuldet, dass man beim 5:2 in Krefeld endlich den ersten Auswärtssieg einfahren konnte. An den Sieg konnte man heute anknüpfen, wenn gleich man zunächst ein bisschen brauchte, um ins Spiel hineinzufinden. Aber man hat sich auch nicht vom zweimaligen Rückstand vom Weg abbringen lassen, blieb ruhig und nahm ab dem zweiten Drittel Kurs in Richtung Sieg, welchen man im dritten Drittel sicherstellen konnte.
Der große Trumpf der Eisbären ist wohl die Ausgeglichenheit. Wenn die Top-Reihe um Kris Foucault, Matt White und Mark Zengerle mal nicht wie gewohnt scort, dann springt eben eine andere Reihe in die Bresche. In dem Fall war es heute die deutsche Reihe um die bereits mehrfach genannten Pföderl, Noebels und Reichel. Diese Reihe war an allen vier Toren beteiligt, Lukas Reichel scorte vierfach, seine Nebenleute dreifach. Für Trainer Serge Aubin also eine Luxus-Situation und für die Gegner wird es so immer schwerer, die Eisbären auszurechnen, wenn von allen Reihen Torgefahr ausgeht.
Wichtig war vor allem, dass die Eisbären an den Sieg in Krefeld anknüpfen würden, welchen man natürlich nicht zu hoch bewerten sollte, denn gegen Krefeld gewinnt im Moment jeder. Von daher war der Sieg gegen Köln heute enorm wichtig, um zum einen einen Konkurrenten auf Abstand zu halten und zum anderen, um eine Serie zu starten. Denn das Ziel hat man ja bereits ausgegeben: Man will Platz Eins anvisieren. Aktuell steht man auf Platz Zwei. Am Donnerstag empfängt man Spitzenreiter Bremerhaven. Dann kann die Serie fortgesetzt und Platz Eins erobert werden.